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„Quality Gates“ Fehler rechtzeitig erkennen und vermeiden Spezial Kundenmagazin | Ausgabe 1_2012 INROS LACKNER AG . Berater Planer Architekten . . .Ingenieure IKEA – größer in Leipzig Umbauten im Stahlwerk Bremen Architektur im Zoo Hafenentwicklung in Litauen

Spezial - inros-lackner.de · Anfang des Jahres veranstaltete die Inros Lackner AG in Kooperation mit der Wirt - schaftsförderung der Stadt Spremberg, der Gemeinde Spreetal und der

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„Quality Gates“ Fehler rechtzeitig erkennen und vermeiden

SpezialKundenmagazin | Ausgabe 1_2012

INROS LACKNER AG.Berater Planer Architekten . . . Ingenieure

IKEA – größer in Leipzig

Umbauten im Stahlwerk Bremen

Architektur im Zoo

Hafenentwicklung in Litauen

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Manchmal sind es die scheinbar einfachen Themen, die über den Erfolg eines Projektes entscheiden: Ist die Aufgaben-stellung klar formuliert, liegen die Verträge vor oder gibt es einen abgestimmten Rahmenterminplan? Werden diese Fragen nur unzureichend beantwortet, können Fehler ent-stehen, die zu weitreichenden Störungen im Projekt führen. Wie können solche Fehler rechtzeitig erkannt werden?

Quality Gates sind altbewährte Instrumente der Qualitäts-kontrolle. Sie stellen neben den bekannten Qualitätsma-nagementsystemen ein zusätzliches Kontrollinstrument an Schlüsselstellen im Projekt dar. Die DB ProjektBau GmbH hat Quality Gates für Bauprojekte neu eingeführt und zieht ein positives Fazit. Mit ihrer Hilfe werden Projekte trans-parenter und nachvollziehbarer – Qualität wird planbar. Eine Entwicklung, die wir speziell für den Planungsprozess aufgreifen und damit unser eigenes Handeln und das der Projektbeteiligten noch stärker spiegeln. Erfahren Sie mehr über Quality Gates in unserem Titelthema. Welche Funktion haben sie und wie wenden wir sie bei unseren Projekten an?

Weiterhin berichten wir über aktuelle nationale und interna-tionale Projekte, blicken hinter die Kulissen an den Standor-ten in Berlin und Potsdam und stellen unsere Deutschland-stipendiatin, eine Studentin der Elektrotechnik, in Rostock vor.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen,

Liebe Leserinnen und Leser,

Uwe Lemcke, Vorstandsvorsitzender

6 11 20 26

2 EditoriAl

4 AKtuEllEs

6 „QuAlity GAtEs“ Fehler rechtzeitig erkennen und vermeiden

7 Qualitätsgewinn für Bauprojekte im Gespräch mit der

Geschäftsführung der

dB ProjektBau GmbH

8 Prüftermine im Planungsprozess im Gespräch mit dem Vorstand

der iNros lACKNEr AG

10 Quality Gates in der Anwendung die Checkliste und Projekt-

beispiele

11 ProjEKtE

11 IKEA – größer in Leipzig umbau und Erweiterung bei

laufendem Geschäftsbetrieb

12 Umbauten im Stahlwerk Bremen optimierung der Beschickung

von Konverteröfen

14 Sichere Hinterlandanbindung Ausbau der A19 zum seehafen

rostock

15 Deichbau an der Ostsee Maßnahmen zum sturmflut-

schutz auf dem ostzingst

16 Architektur im Zoo Entwurf für ein Elefantenhaus

17 EiNBliCK

17 Immer der Spree entlang… offene türen an den standor-

ten Potsdam und Berlin

20 KuNdENPorträt

20 DB ProjektBau GmbH Brücken, tunnel, neue strecken

22 iNtErNAtioNAl

22 Frischer Wind für den Seehafen Klaipeda Hafenentwicklung in litauen

24 Auf dem Weg nach oben Erweiterungsprojekt der

AClEdA-Bank in Kambodscha

25 Wasser besser managen Ein neues Projekt in Vietnam

26 PErsPEKtiVEN

26 Mehr Zeit für die Technik Nachwuchsförderung mit

deutschlandstipendium

27 iMPrEssuM

2 3il spezial 1|2012

EditoriAl iNHAlt

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Anfang des Jahres veranstaltete die Inros Lackner AG in Kooperation mit der Wirt-schaftsförderung der Stadt Spremberg, der Gemeinde Spreetal und der Altstadtsa-nierungsgesellschaft mbH Spremberg ein Fachforum zum Thema „Wissenschaftliche und industrielle Entwicklung in der Lau-sitz“. Insgesamt nahmen 48 Teilnehmer aus dem privaten und öffentlichen Sektor daran teil. Im Fokus stand das Gebiet „Schwarze Pumpe“, welches als regionaler Wachs-tumskern sowohl dem Land Brandenburg als auch dem Freistaat Sachsen zugehörig ist. In einzelnen Fachvorträgen wurden die Tagungsschwerpunkte – Maßnahmen zur infrastrukturellen Erschließung, die För-derung des regionalen Wachstums sowie Erfahrungen länderübergreifender Geneh-migungsverfahren – aus unterschiedlichen Perspektiven vorgestellt und diskutiert.

Der Minister für wirtschaftliche Zusam-menarbeit, Dirk Niebel, hat auf seiner Reise durch mehrere afrikanische Staaten auch Togo im Dezember letzten Jahres besucht. Offizieller Anlass war die Wiederaufnahme der staatlichen Entwicklungszusammenar-beit. Während seines Besuches hat der Mi-nister unter anderem den Hafen von Lomé besucht, eines der wichtigsten Projekte im Land, das mit deutschen Finanzhilfen rea-lisiert wurde. Es war der erste Tiefwasser-hafen, der 1960 von der Inros Lackner AG

entwickelt und geplant wurde. Bis heute be-gleiten die Ingenieure der Inros Lackner AG die Entwicklung des Hafens.

Klaus Ammermann, Direktor der Afrikaab-teilung bei der Inros Lackner AG, erläuterte dem Minister ausführlich die einzelnen Aus-bauphasen des Hafens in der Vergangenheit und die geplanten Erweiterungsmaßnahmen. Anschließend wurde darüber diskutiert, wie der Hafen zukünftig von finanziellen Unter-stützungen profitieren kann.

Im Februar haben Martin Günthner, Sena-tor für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, und Andreas Kellermann, Leiter Mercedes-Benz Werk Bremen, gemeinsam den Grundstein für die Erweiterung der Rohbauhalle des Bremer Mercedes-Benz Werkes gelegt. Anwesend waren auch Vertreter der Inros Lackner AG, die als Generalplaner für die Erweiterung der Rohbauhalle verantwort-lich ist. Die Halle umfasst derzeit 40.000 Quadratmeter und wird um 105.000 Qua-dratmeter auf nahezu das Vierfache vergrö-ßert. „Mit der Ausrichtung unserer Monta-

ge auf die nächste Produktgeneration setzen wir hier in Bremen Maßstäbe für eine zu-kunftsorientierte Automobilproduktion“, erklärte Kellermann. Martin Günthner be-tonte, dass das Wachstum im Mercedes-Benz Werk ein gutes Signal für die Bremer Wirtschaft sei. „Die Baumaßnahmen ste-hen für die Sicherung des Standorts und damit der Arbeitsplätze des größten pri-vaten Arbeitgebers unserer Region“, so der Senator. Der Abschluss der Bauarbeiten für die zweigeschossige Werkshalle ist für Ende 2012 geplant.

Auf dem diesjährigen Wasserbaukollo-quium in Dresden präsentierte die Inros Lackner AG einen Fachbeitrag zum Hoch-wasserrückhaltebecken Niederpöbel. Die zwei Fachingenieure Nadja Höschel und Dirk Meyer hielten einen Vortrag zum Thema „Konstruktive Gestaltung eines Verschlusssegmentes unter Berücksichti-gung der ökologischen Durchgängigkeit am Beispiel des Hochwasserrückhaltebe-ckens Niederpöbel“. Im Auftrag der Lan-destalsperrenverwaltung des Freistaates

Sachsen wird im Einzugsgebiet der Roten Weißeritz am Pöbelbach ein ökologisch durchgängiges Hochwasserrückhaltebe-cken als Trockenbecken geplant. Das 35. Dresdner Wasserbaukolloquium mit dem Thema „Staubauwerke - Planen, Bauen, Betreiben“ fand im März diesen Jahres im International Congress Center Dresden statt. Aller zwei Jahre wird durch das Insti-tut für Wasserbau und Technische Hydro-mechanik (IWD) an der TU Dresden das Wasserbaukolloquium veranstaltet.

Fachlicher Austausch

Minister besucht Hafen in Togo

Grundsteinlegung für Mercedes-Benz Werk

Auf dem Campusgelände der Hochschu-le Wismar fand Ende April die 5. Fir-menkontaktbörse „StuWi – Student trifft Wirtschaft“ statt. Die Veranstaltung diente dem gegenseitigen Austausch – hier trafen Unternehmen auf Studierende der Berei-che Maschinenbau, Elektrotechnik, Soft-wareentwicklung, Architektur, Design, Wirtschaft und Ingenieurwesen. Die Inros Lackner AG präsentierte sich als potenti-eller Arbeitgeber auf dem Gemeinschafts-stand des Unternehmerverbandes Rostock und Umgebung e.V. Mitarbeiter waren vor Ort und konnten direkt mit den Studie-renden in Kontakt treten.

Ein wichtiges Ziel ist es, den engen Kon-takt zu den Nachwuchsingenieuren an den Fachhochschulen und Universitäten weiter auszubauen. Angeboten wird der direkte Berufseinstieg, die Vergabe von Praktika oder die Betreuung von Diplom- und Masterarbeiten.

Student trifft Wirtschaft

35. Dresdner Wasserbaukolloquium

Im Januar fand in Dubai die Gesundheits-Messe „Arab Health“ mit 3.000 Ausstellern aus 60 Ländern und 78.000 Besuchern statt. Die Inros Lackner AG präsentierte sich auf dem norddeutschen Gemeinschaftsstand „Norgenta / Life Science Nord“. „Das In-teresse an Planungsleistungen für den Ge-sundheitsmarkt ist im Vergleich zum letzten Jahr gestiegen. Wir haben nicht nur Anfra-gen für Krankenhäuser sondern auch für andere Leistungen wie Infrastruktur- und Eisenbahnplanungen oder Baumanage-mentleistungen erhalten“, berichteten Tors-ten Ruwoldt, Fachbereichsleiter Architektur, und Andre Hundt, Geschäftsbereichsleiter Technische Gebäudeausrüstung. Einen Hö-

hepunkt stellte der Besuch des Bundesge-sundheitsministers Daniel Bahr am nord-deutschen Gemeinschaftsstand dar.

Arab Health 2012

Blick auf den rohbau Mercedes-Benz Werk

(v.l.n.r.) Andre Hundt, torsten ruwoldt

Die Seminarreihe dient dem Erfahrungs-austausch und informiert regelmäßig über aktuelle fachspezifische Themen und Problemstellungen. Von September bis November finden die Einladungsver-anstaltungen an verschiedenen Standor-ten der Inros Lackner AG statt. Die The-men in diesem Jahr reichen von „Quality Gates – zielgerichtete Qualitätssicherung von Infrastrukturprojekten“, über „Mini-mierung von Risiken bei der Gestaltung von Bauverträgen“ bis hin zu „Nachhal-tige Hafenentwicklung - Konflikte und Potentiale“.

Ehrung für langjährige Beratung in Pakistan

Klaus Ammermann überreicht dirk Niebel das jubiläumsbuch „75 jahre iNros lACKNEr AG“

INROS LACKNER Fachforum 2012

Im März wurde die Inros Lackne AG für die fast fünfzigjährige beratende und planende Tätigkeit für den Karachi Port Trust (KPT) geehrt. Diese Auszeichnung erfolgte anläss-lich der Beratungen zur Finanzierung des „Karachi Harbor Crossing“ Projekts gemein-sam mit KPT und der Asian Development Bank. Zu dem Großprojekt gehören unter anderem eine Schrägseilbrücke mit 550 m Spannweite und 60 m lichter Durchfahrts-

höhe, Vorlandbrücken sowie Straßen und Kreuzungen. In den vergangenen Jahrzehn-ten hat die Inros Lackner AG eine Vielzahl von Projekten im Hafen Karachi bearbeitet. Dazu gehören beispielsweise diverse Öl- und Flüssigkeitsumschlaganlagen, ein Güterver-kehrszentrum und ein neues Containerter-minal. Indus Associated Consultants war und ist in vielen dieser Vorhaben einer der lokalen Partner.

(v.l.n.r.): Mr. saeed soomro (Project Manager), Mr. Ghulam Ali Memon (General Manager Planning & develop-ment), Martin schwarz (iNros lACKNEr AG), Mr. Muhammad Aslam Hayat (Chairman), Mr. javed rana (indus Associated Consultants)

Ansicht luftseite Nord, Becken nicht eingestaut

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„Lieber vorn nachdenken als am Ende Fehler produzieren!“

Im Gespräch mit Matthias Grabe Geschäftsführer der DB ProjektBau GmbH

Was wissen wir über Quality Gates? Quality Gates werden unter anderem in der industriellen Fertigung sowie der Softwareindustrie seit langem erfolgreich genutzt. Hier

wird angewendet, was bereits zur Jahrhundertwende seinen An-fang fand. In Erzählungen wird berichtet, dass der aus Deutsch-land stammende amerikanische Fabrikant und Händler Otto Kai-ser jedes fertig gestellte Produkt nach gründlicher Überprüfung mit seinen Initialen „o.k.“ kennzeichnete. Dieses okay stellte quasi ein Gütesiegel dar. Auch der Industrielle Henry Ford ließ auf die-se Weise seine Autos am Fließband kontrollieren. Erst wenn die Qualität bestätigt und das o.k. gegeben wurde, konnten die Fahr-zeuge die Tore des Werkes verlassen. Zur Herkunft des Wortes o.k. und dessen Bedeutung als Gütesiegel gibt es viele unterschiedliche Geschichten. Der Wahrheitsgehalt soll an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden. Viel entscheidender ist, dass es damals bereits „Prüfpunkte“ gab, an denen im Laufe des Produktionsprozesses die Güte eines Produktes zu bestätigen war, bevor es für den wei-teren Prozess freigegeben wurde. Diese „Prüfpunkte“ überneh-

men heute die Quality Gates. Sie strukturieren und überprüfen komplexe Arbeits- und Leistungsprozesse. Wie wird dabei vor-gegangen? Zum einen werden bereits zu Beginn eines Projektes Checklisten mit Pflicht-und Kontrollpunktkriterien definiert, die festlegen, welche (Teil-)Leistungen zu Beginn, während des Pro-jektes und am Ende erfüllt sein müssen. Zum anderen wird die Er-füllung dieser Kriterien – fortlaufend in zuvor festgelegten Quality Gates-Sitzungen – überprüft. Diese Sitzungen sind vergleichbar mit „TÜV-Terminen“: Die Projektbeteiligten fahren vom „Hof “ ohne oder mit Auflagen. Im schlechtesten Fall wird das Projekt stillgelegt und erst wieder freigegeben, wenn mindestens alle Pflichtpunktkriterien erfüllt sind. Getreu dem Motto: „Bei grün gehen und bei rot stehen.“

Synonym für konsequente Kommunikation Quality Gates sind auch in Bauprojekten nicht neu. Sie stellen le-diglich eine zu vereinbarende Formalisierung von ohnehin durch-zuführenden Prüfvorgängen dar. Was ist also das Besondere? Na-

„Quality Gates“ Fehler rechtzeitig erkennen und vermeiden.

türlich sind Kontrollen und das Abfragen von Parametern schon immer Bestandteil des Qualitätsmanagements, aber oft ohne konsequente Umsetzung. Entscheidungen werden vertagt oder die Diskussion über Fehler gescheut. So lange – bis Termine und Kosten nicht mehr eingehalten werden und Projekte damit zwangsläufig unter Zeit-druck geraten. Quality Gates setzen neue Maßstäbe im Qualitätsmanagement von Bauprojekten. Sie bieten eine Plattform für die konsequente und direkte Kommunika-tion zwischen Auftraggeber und Auftrag-nehmer. Die Projekte werden „belastbarer“ durch das frühzeitige Erkennen von inter-nen und externen Risiken – und das pro-aktive Gegensteuern. Diese kontinuierliche Statusbewertung setzt die Bereitschaft zur Kommunikation und Partnerschaft vor-

aus. Letztlich handelt es sich bei der An-wendung der Quality Gates-Systematik um eine Philosophie, die sich vor allem in den Köpfen verankern muss. Erst dann stellen die Quality Gates eine wirkliche Verbesse-rung dar.

Die DB ProjektBau GmbH, Tochtergesell-schaft der Deutschen Bahn und verant-wortlich für Projektmanagement, Planung und Bauüberwachung der Eisenbahn-In-frastrukturprojekte, hat die Quality Gates als Chance begriffen und diese in den Pro-jektverlauf von Bau- und Planungsvorha-ben integriert. Bei der Einführung war der Blick über den eigenen Tellerrand wichtig und notwendig, um alle Projektbeteiligten zu erreichen. Aktiv wurden externe Ver-treter von Ingenieurfirmen, Baufirmen,

Ausrüstungsfirmen sowie Verbänden in den Prozess der Entwicklung einer Quali-ty Gates-Systematik einbezogen. Sie haben in Arbeitsgruppen über das Verfahren, die Checklisten und Formulierungen disku-tiert und gemeinsam einen Kriterienkata-log entwickelt, der in einer Pilotphase 2010 in verschiedenen Vorhaben getestet wurde. Seit 2011 führt die DB ProjektBau GmbH gemeinsam mit ihren Auftragnehmern Quality Gates in der Praxis durch.

Welche Herausforderungen sind damit ver-bunden? Gelingt es den Quality Gates neue Qualitätsstandards und mehr Transparenz in einer komplexen Projektstruktur zu ver-ankern, und das fachbereichsübergreifend? Auf diese und andere Fragen wird in den folgenden Interviews eingegangen.

Herr Grabe, die DB ProjektBau GmbH ist Impulsgeber für die Einführung der Quality Gates-Systematik. Warum haben Sie sich für diesen Schritt entschieden?Das Thema Quality Gates gibt es ja schon seit Jahrzehnten in der Industrie. Kein Autobauer würde heute ohne Qualitätskontrol-le der Karosserie den Motor einbauen lassen – warum? Weil er weiß, dass er sehr viel Kosten verursacht und Zeit verliert, wenn er einen Fehler auf den nächsten aufsetzt. Die Automatisierungs-techniker sprechen dann von einer „Quadratur der Fehler“, und das gilt auch für die Planung und Bauausführung. Deshalb ha-ben wir uns für diesen Schritt entschieden. Konkret heißt das: Ein Folgeprozess wird erst gestartet, wenn der Vorgänger eine grüne Ampel erhalten hat.

Die Entscheidung für die Quality Gates-Systematik bedeutet auch, dass wir Bauprojekte nicht wie gewohnt als Unikate anse-hen. Natürlich ist nicht jede Brücke gleich, aber es gibt immer

wiederkehrende Prozesse. Die HOAI mit ihren Leistungsphasen eins bis neun stellt einen ganz klaren Prozess dar, ähnlich einem Fließband in der Industrieproduktion.

Gab es Hindernisse und Widerstände zu überwinden? Um ehrlich zu sein: Ich hatte bei uns „Betonköpfen“ mit viel mehr Widerstand gerechnet! Aber weit gefehlt – die Zeichen der Zeit in Form von Termin-, Kosten- und Qualitätsdruck haben auch in unserer Branche zum Umdenken geführt. Nach Aufsetzen eines sauberen – und vor allem einfachen – Prozesses hat ein engagier-tes Team aus Vertretern von Verbänden, Industrie, Ingenieurbü-ros und Deutscher Bahn tolle Überzeugungsarbeit geleistet und gezeigt, dass die konsequente Umsetzung von Quality Gates eine Win-win-Situation ist! Zu Beginn gab es natürlich auch Argumen-te dagegen: Schon wieder ein neuer Prozess, schon wieder Zeitver-lust, schon wieder Formalismus. Aber die ersten Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass es nicht nur um den formalen Akt geht. Die

Was passiert, wenn nichts passiert? Autos, die nicht regelmäßig gewartet werden, schaffen es nur selten auf Anhieb durch den TÜV. Fehler, die im Projektverlauf übersehen oder erkannt, aber nicht gelöst werden, summieren sich. Im Ergebnis können Termine, Kosten und Qualität nicht eingehalten werden. Wie können Schwachstellen mit Hilfe von Quality Gates aufgedeckt werden, bevor sie später zu Fehlern oder weitreichenden Störungen im Projekt führen?

Qualitätsgewinn für Bauprojekte

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„Quality Gates vergessen nicht.“

Im Gespräch mit Hans-Jörg Niemeck Mitglied des Vorstands der INROS LACKNER AG

nen. So stellt sich am Anfang eines Projek-tes immer wieder die gleiche Frage nach der qualifizierten Aufgabenstellung. Wur-den die Startbedingungen erfüllt? Sind alle Bestands- und Genehmigungsunterlagen da? Scheinbar einfache und klare Schritte, die aber entscheidend für den reibungs-losen Verlauf und abschließenden Pro-jekterfolg sind.

Was zeichnet das Quality Gate als neuen Prüfstein zur Qualitätssicherung aus?Quality Gates fördern – als zusätzliche Prüftermine – die Kommunikation zwi-schen den Projektbeteiligten in der Pla-nungsphase. Ferner sind im Rahmen der Quality Gates-Sitzungen auch die Füh-rungsebenen eingebunden, dass bedeu-tet: Entscheidungen, die nicht mehr auf der Arbeitsebene getroffen werden kön-nen, werden an die nächst höhere Stelle zur Lösungsfindung eskaliert. Das führt zwangsläufig zu mehr Transparenz und Ehrlichkeit und damit auch zur partner-schaftlichen Projektarbeit.

Welche Bedeutung sehen Sie zukünftig für Quality Gates? Mit diesem Schritt tun wir darüber hinaus auch etwas für unseren Berufsstand. Das Bild in der Öffentlichkeit hat in den letz-ten Jahren gelitten. Architekten und Bau-ingenieure werden nur noch selten mit belastbaren, erfolgreichen Projekten in Verbindung gebracht, die im Kosten- und Zeitrahmen bleiben sowie die gewünschte Qualität bieten. Mit der Quality Gates-Systematik bringen alle am Planungs- und Bauprozess Beteiligten gemeinsam eine neue Autorität in das Projektmanagement. Packen wir es an!

Projektteilnehmer fangen an, miteinander zu reden, die Probleme gemeinsam zu lo-kalisieren und endlich wieder genau das zu tun, was Projekterfolg ausmacht: kommu-nizieren, kommunizieren, kommunizieren. Am Ende ist so aus Skepsis und Abwehr-haltung Vertrauen entstanden.

Welche Veränderungen können Sie bisher feststellen?Ein Quality Gate ist nur der letzte fina-le Check, quasi das Tor zum folgenden Projektabschnitt. Es muss durchschritten werden, damit es weitergeht. Der eigentli-che Prozess und vor allem die Kommuni-

kation im Projekt finden vorher statt. Und genau das ist der Qualitätsgewinn, den wir brauchen: „Lieber vorn nachdenken als am Ende Fehler produzieren!“

Welche Bedeutung sehen Sie zukünftig für Quality Gates? Quality Gates sind nicht nur der Schritt in die richtige Richtung, sondern auch ein unbedingt notwendiger Schritt, den wir in unseren Projekten konsequent gehen müs-sen. Quality Gates werden uns immer wie-der unser Handeln, aber auch unser Nicht-handeln vor Augen führen, uns mit Erfolg belohnen oder mit Misserfolg konfron-

tieren. Klingt nicht nach „Schmusekurs“, sondern vielmehr nach einer kantigen oder besser geradlinigen Angelegenheit. Aber genau das ist der Vorteil von Quality Gates: Durch diese Vorgehensweise wird sichergestellt, dass Abweichungen, egal in welcher Projektphase und egal auf welcher Seite, sehr früh erkannt und behoben wer-den können.

Herr Niemeck, ist die Quality Gates-Sys-tematik neben Bahnprojekten auch für verschiedene Fachbereiche vereinbar und sinnvoll? Auf jeden Fall! Die gemeinsame Entwick-lung der Quality Gates-Systematik mit der Deutschen Bahn hat mir die Möglichkeiten gegeben, einmal auf Augenhöhe die Pla-nungsprozesse kritisch zu durchleuchten. Dabei wurde schnell klar, dass obwohl die Vielfalt in der Planungs- und Baubranche sehr groß ist, die Abläufe im Prinzip doch sehr ähnlich sind – die beste Voraussetzung für die Einführung von Quality Gates. Sie erstrecken sich über das gesamte Projekt und betreffen alle Leistungsbereiche von der Projektsteuerung, Planung und Bau-überwachung bis hin zur Ausführung

– egal ob bei Hoch-, Verkehrs- oder Was-serbauten. Bei allen Projekten stellt das Zusammentreffen der Projektbeteiligten in der Quality Gate-Sitzung die „Stunde der Wahrheit“ dar und zeigt fachbereichsüber-greifend wo das Projekt steht. Die Wahrheit hat noch niemandem geschadet, außer man verschweigt sie.

Sie fördern die Einführung von Quality Gates bei der Inros Lackner AG. Worauf gilt es dabei zu achten? Zunächst war es wichtig, meine Vor-standskollegen von der Sinnhaftigkeit zu überzeugen. Denn nur wenn ein solcher Schritt gemeinsam von „oben“ unterstützt wird, findet er die notwendige Beachtung. Vorurteile bleiben trotzdem nicht aus, auf

diese müssen wir natürlich reagieren – für mehr Akzeptanz bei den Mitarbeitern. Das betrifft zum Beispiel die Skepsis vor neuen Dingen – in diesem Fall ist die Skepsis un-nötig, denn Quality Gates werden das Qua-litätsmanagementsystem nicht ersetzen, sondern ergänzen es nur. Sie sind Prüfter-mine für Partner, Auftraggeber und Mitar-beiter von ohnehin zu erbringenden Leis-tungen. Alle Beteiligten können eigentlich nur profitieren – das gilt es zu vermitteln. Weiterhin müssen die Checklisten an un-sere Projektstrukturen und an die verschie-denen Fachbereiche angepasst werden. Der Basiskatalog an Pflicht- und Kontrollpunk-ten wird sich also im Vergleich zur DB ge-ringfügig unterscheiden. Es gibt auch viele Parallelen, auf die wir zurückgreifen kön-

QG 1 QG 2 QG 3 QG 4

PROJEKT START

PROJEKTZIEL

QG 1

QG 2

QG 3

QG 4

PROJEKT START

Vorplanung

Planungsprozess

Ausschreibung

Bauphase

Übergabe des Vorhabens

PROJEKTZIEL

die Quality Gate-systenatik getreu dem Motto: „Bei grün gehen und bei rot stehen.“

Prüftermine im Planungsprozess

Ankündigung

In der Fachforen-Reihe der Inros Lack-ner AG wird es auch in diesem Jahr wieder ein Seminar zum Thema „Qua-lity Gates“ geben. Nach einem gelun-genen Auftakt in 2011 wird die Follow-Up-Veranstaltung im September 2012 statt finden.

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„Quality Gates“ in der Anwendung

D ie Mega-Hub-Anlage in Lehrte wird am Knotenpunkt der in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung kreuzen-

den Trassen des Güterverkehrs errichtet. Hier kommen in den Nachtstunden Zug-bündel mit bis zu sechs Zügen aus den Quellregionen an. Die verschiedenen La-deeinheiten werden in Lehrte umgeladen, gebündelt (Drehscheibenfunktion) und als Ganzzüge in die Zielregionen transportiert (Verteilung). Durch die Mega-Hub-Anlage als neues Drehscheibensystem wird der Austausch der Ladeeinheiten optimiert und das heute notwendige kosten- und zeitintensive Rangieren der Tragwagen entfällt. Damit ermöglicht die Anlage neue Frachtvolumina für die Schiene, die bislang aufgrund der fehlenden Bündelung ein zu geringes Aufkommen für eine qualitativ hochwertige KV-Anbindung aufgewiesen hatte. Das Projekt ist Bestandteil der vom Aufsichtsrat der DB AG im Dezember 2003 genehmigten Unternehmensplanung sowie

des Investitionsrahmenplanes 2012-17 des Bundes. Die Inros Lackner AG begleitet das Vorhaben seit fast 10 Jahren. Durch den langen Planungprozess ist es heute beson-ders wichtig, neue technische Erkenntnisse und Vorschriften für eine aktuelle Planung konsequent zu verfolgen.

Die Quality Gates bilden bei diesem Pro-jekt das „Tor“, welches das Vorhaben bei der Wiederaufnahme durchlaufen muss. Gemeinsam zwischen der DB Netz, als Bauherrn, der DB ProjektBau GmbH, als Projektmanager und der Inros Lackner AG werden hier die Planungsschritte an-hand der vorher festgelegten Quality Gate-Checklisten konsequent abgearbeitet.

Aktuell wurde Anfang Mai darüber be-richtet, dass sich die Bundesregierung und die Deutsche Bahn über die Finan-zierung der Mega-Hub-Anlage in Lehrte geeinigt haben.

Den Weg in die Projektsteuerung finden Quality Gates über die festen Check-listen mit Pflicht-und Kontrollpunkt-kriterien. Sie sind ein entscheidendes Element im Gesamtprozess vom Leis-tungsbeginn bis zum -abschluss. Hier werden Fragen formuliert, die für einen reibungslosen Projektverlauf wichtig sind. Eine Beantwortung ist nur mit ja oder nein möglich. Bei Nichterfüllung wird eine rote Ampel erzeugt und eine Nachfrist zur Beseitigung der Gründe vorgegeben, um letztlich eine grüne Ampelschaltung zu erzielen.

Die Checklisten der Inros Lackner AG basieren auf sechs Oberbegriffen mit dazugehörigen Fragen:

1) Allgemeines; 2) Projektplanung und Projektdurchführung; 3) Termine; 4) Vertragliche Themen; 5) Technische Themen und 6) Ressourcen.

Fragen aus der Checkliste: AllgemeinesIst sichergestellt bzw. nachgewiesen, dass Parallelprojekte, die das Projekt bzw. die Planung beeinflussen, allen Beteiligten bekannt sind?

Projektplanung / Projektdurchführung Liegt eine Aufgabenstellung seitens des AG vor, auf deren Basis der AN die vertraglich vereinbarten Leistungen er-füllen kann?

Termine Liegt ein zwischen AG und AN einver-nehmlich vereinbarter Rahmentermin-plan zur Erbringung der vertraglich vereinbarten Leistungen vor?

Technische Themen Sind dem AN die speziellen Vorschrif-ten des AG (Muster-LV, Pflichtenhefte, Richtzeichnungen) bekannt und zu-gänglich?

>> Insgesamt gibt es 22 Fragen zu den oben genannten Oberbegriffen.

I m Sommer letzten Jahres wurde der Umbau des IKEA Einrichtungshau-ses in Köschlitz bei Leipzig nach einer

zwölfmonatigen Umbauzeit abgeschlossen. Heute wird den Kunden mehr Ausstel-lungsfläche und Komfort geboten. Die Brut-togeschossfläche von 22.300 m² wurde bei laufendem Geschäftsbetrieb auf 32.700 m² erweitert. Dabei stellte der reibungslose Bauablauf bei normalen Öffnungszeiten besondere Herausforderungen an das Pro-jektteam.

Zum zweiten Mal dabeiNach dem Neubau des IKEA Einrichtungs-hauses in Köln wurde die Inros Lackner AG erneut von der IKEA Verwaltungs-GmbH mit Planungsleistungen beauftragt. Das Projektteam war unter anderem ver-antwortlich für die Erarbeitung der Lei-stungsverzeichnisse sowie aller sonstigen Ausschreibungsunterlagen für den Rohbau und weiterer 20 Ausbaugewerke im Hoch-bau. Federführend wurden die Auswertun-gen der Angebote bis hin zur Vergabereife der Bauleistungen begleitet. Im Mai 2010 wurde mit der Bauüberwachung begonnen. Drei Mitarbeiter waren täglich im örtlichen Baustelleneinsatz und verantwortlich für die Qualitätsüberwachung, die Termin- und Kostenkontrolle sowie die Durchfüh-rung des Nachtragsmanagements bis hin zur Vorbereitung und Durchführung der Abnahme der Bauleistungen und deren Dokumentation. Für die Um- und Aus-baumaßnahmen wurden nicht nur Hoch-bauleistungen ausgeführt, sondern auch die gesamte haustechnische und elektro-technische Installation erneuert. Insgesamt handelt es sich um die größte Komplettsa-nierung aller bestehenden IKEA Einrich-tungshäuser in Deutschland.

Bei laufendem Geschäftsbetrieb Die gesamten Baumaßnahmen wurden bei laufendem Geschäftsbetrieb im Sommer und Winter realisiert bei geöffneter Fassa-de. mit allen witterungsbedingten Begleit-

erscheinungen wie Hitze und Kälte oder Sturm und Regen. Außerdem mussten je-derzeit die behördlich geforderten Flucht-möglichkeiten aufrechterhalten werden. All das stellte eine besondere Herausforde-rung dar, ebenso wie die Umsetzung einer Vielzahl statischer Sonderlösungen. Zum Beispiel waren Bohrpfahlgründungen und Stahlrahmenkonstruktionen notwendig, um die Erweiterungs- und Umbaumaß-nahmen überhaupt durchführen zu kön-nen. Für einen reibungslosen Bauablauf wurde vorab gemeinsam mit dem Auftrag-geber das Gebäude konzeptionell in 22 ein-zelne, zeitlich unabhängige Bauabschnitte eingeteilt. In Spitzenzeiten waren parallel bis zu neun Bauabschnitte gleichzeitig in Bearbeitung. Begonnen wurde mit den Erweiterungsbauten, gefolgt von den Um-

bauten innerhalb und außerhalb des Ge-bäudes. Das Dach und die gesamte Fassade wurden erneuert, der Eingangs- und Aus-gangsbereich, das Restaurant, die Sanitär-einrichtungen und die Kassenzone wurden komplett umgebaut, das Warenlager mit Warenannahme vergrößert, die SB-Halle, die Markthalle und die Möbelausstellung vollständig umgestaltet.

IKEA – größer in Leipzig Der Umbau und die Erweiterung in Köschlitz bei Leipzig war die bisher größte Komplettsanie-rung aller bestehenden IKEA-Einrichtungshäuser in Deutschland. Diese wurde bei laufendem Geschäftsbetrieb durchgeführt.

die Checkliste: Fragen bei der INROS LACKNER AG

Visualisierung der Mega-Hub-Anlage in lehrte

südwestfassade – Übergang Altbau zum Neubau im Wandel der Bauzeit

Projektbeispiel: Neubau Mega-Hub-Anlage in Lehrte/Hannover

dipl.-ing.Dan Nielsen

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Die Arcelor Mittal Bremen GmbH betreibt ein integriertes Hüttenwerk mit Hochofen, Stahlwerk und Walzwerken. In den im LD-Stahlwerk befindlichen Konverteröfen werden

im Linz-Donawitz (LD) Verfahren aus flüssigem Roheisen und unter Zugabe von genau berechneten Zusätzen definierte Stahlsorten ge-wonnen. Als Zugabematerial findet unter anderem auch Stahlschrott Anwendung. Zur Optimierung der Beschickung der Konverteröfen im Stahlwerk plante die Arcelor Mittal Bremen GmbH eine Schrott-logistik zur sortengerechten Stahlschrottzugabe. Hierfür wurde die Inros Lackner AG mit der Planung des Neubaus der Schrottum-schlag- und Schrottchargierstation beauftragt. Weiterhin gehörte der Umbau des kompletten Einfahrtbereichs der Schrottlagerhalle, der Teilabbruch und die Erneuerung einiger Lagerboxen im Inneren des Stahlwerks sowie die Anbindung der Station an das Verkehrs-netz und das elektrische Versorgungsnetz zum Planungsumfang. Die Aufgabenstellung umfasste neben der Vor- und Entwurfsplanung auch die Erstellung der Ausführungs- und Vergabeunterlagen.

Anlieferung, Chargierung und Lagerung Für die Herstellung der Brammen werden jährlich rund 725.000 t Stahlschrott umgeschlagen, sortiert und in die Konverteröfen im Inneren des Stahlwerks transportiert. Die Schrottanlieferung und -chargierung wurden vom bisherigen Schienentransport auf die ausschließliche Anlieferung per LKW umgestellt. Der Anschluss des LD-Werks an die Umschlag- und Chargierstation erfolgt über Bahn-

gleise, die unmittelbar in das Gebäude hinein führen und auf denen gleisgeführte, automatisierte Schrottfähren verkehren. Zur Char-gierung und Zwischenlagerung von Stahl verschiedener Qualitäten wurden insgesamt 21 Lagerboxen hergestellt. Davon wurden für die Lagerung von Stahlschrott mit anhaftenden wassergefährdenden Stoffen zwei Boxen mit flüssigkeitsdichten Sohlen in Anlehnung an §19 Wasserhaushaltsgesetz ausgeführt.

Der Umschlag vom LKW angelieferten Stahlschrott erfolgt durch di-rektes Abkippen auf die Flächen der Lagerboxen. Die weitere Char-gierung der Stahlmassen aus den Boxen erfolgt mit zwei Balancekra-nen. Sie verladen die erforderlichen Schrottmengen sortengerecht in selbstfahrende Schrottfähren. Dabei fahren die Krane auf Kran-bahnschienen achsparallel zur Bahntrasse und sind einseitig entlang der Bahntrasse aufgeständert angeordnet. Im Einfahrtsbereich zur Schrottlogistikfläche ist eine LKW-Waage einschließlich Signaltech-nik angeordnet. Diese reguliert und steuert die LKW-Anlieferung der Schrottmassen.

Abstimmung Produktion und Bauablaufplan Innerhalb des Planungsgebiets befanden sich mehrere Medien-trassen wie eine 30kV Leitung, die für die Herstellung der Schrott-boxen in Teilen umverlegt werden musste. Ein Entwässerungska-nal DN 2.000 mm wurde komplett gesichert und überbaut. Zur Sicherung der ununterbrochenen Belieferung des Stahlwerks mit

Umbauten im Stahlwerk Bremen ArcelorMittal Bremen ist ein integriertes Hüttenwerk. Für den zweitgrößten Arbeitgeber in der Region Bremen ist eine effiziente Schrottlogistik ein wichtiges Thema. Mit Um- und Neubau-maßnahmen wird die Beschickung der Konverteröfen im Stahlwerk optimiert.

Stahlschrott wurden die zuführenden Gleis-stränge in mehreren Bauabschnitten umver-legt und an die neue bauliche Anlage ange-passt. Es wurden temporäre Gleise innerhalb von sehr engen Zeitfenstern verlegt und an den angrenzenden Bestand angeschlossen. Parallel zur Herstellung der Schrottboxen wurden die Balancekrane montiert.

Der Bauablauf war daraufhin abgestimmt, einerseits entsprechende Montageflächen bereit zu stellen sowie die erforderliche Ar-beitssicherheit beim Aufstellen der Krane zu gewährleisten. In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn wurde ein Bauablaufplan entwickelt, der die sehr hohen Ansprüche an die Versorgungssicherheit und den fortlau-fenden Betrieb der Produktion sicherstellt, sowie eine sehr kurze Bauzeit gewährleistet.

Neue Kranbahnträger im LD-WerkDer Prozess vom Roheisen zur Stahlum-wandlung bei ArcelorMittal Bremen be-ginnt im Konverter im LD-Stahlwerk. Der Konverter wird mit Roheisen und Schrott

beschickt und nach dem LD-Verfahren bearbeitet. Hierbei wird auf das Roheisen-bad mit Hilfe einer wassergekühlten Lanze Sauerstoff geblasen, um unerwünschte Be-gleitelemente im Metallbad, insbesondere Kohlenstoff, zu verbrennen. Durch die da-bei entstandene Wärme wird der zugesetzte Schrott geschmolzen. Gleichzeitig werden die Legierungselemente zugegeben, um die gewünschten Eigenschaften und Qualität des Stahls zu erzeugen.

Die Beschickung des Konverterofens mit dem Schrott aus der Schrottumschlaganla-ge erfolgt über eine fest installierte Kran-bahnanlage innerhalb des LD-Stahlwerks. Die Brückenkräne mit einer Spannweite von ca. 24 m und einer Tragfähigkeit von 350 t verlaufen auf den vorhandenen Kran-bahnträgern entlang der Längswände der Werkhalle. Bei den Kranbahnträgern han-delt es sich um hoch beanspruchte Bautei-le, die eine intensive Wartung erfordern und nach Ablauf der Nutzungsdauer zu ersetzen sind. Die Inros Lackner AG plant

den Austausch von vier dieser Träger auf einer Höhe von ca. 26 m über GOK, die im Zuge des Werkneubaus in den 1970er Jah-ren errichtet wurden. Die Aufgaben um-fassen insbesondere den Entwurf, die Trag-werksplanung, die Ausführungsplanung einschließlich der Werkstattplanung sowie die erforderlichen statischen Nachweise der Bauzustände für die neuen Kranbahn-träger. Weiterhin gehören die Gesamtaus-steifung der Werkhalle während der De-montage und Montage der Kranbahnträger dazu sowie das Konzept zur Abtragung der Lasten und der Standsicherheitsnachweis.

Verladung von schrott

layoutplanung

Kran (350t) und Kranbahnträger

Kranbahnträger

situation nach der Fertigstellung

dr.Klaus Richter

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ProjEKtE ProjEKtE

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Sichere Hinterlandanbindung Mit dem Ausbau der Bundesautobahn A19 wurde die wichtigste Hinterlandanbindung des Rostocker Seehafens an die heutigen Anforderungen angepasst. Neben verschiedenen Maßnah-men im Straßenbau wurden vier Brückenbauwerke erneuert.

Die Bundesautobahn A19 stellt die wichtigste Verbindung zwischen der Hauptstadt Berlin und der Hansestadt Ros-tock mit dem Seehafen Rostock dar. Sie hat ihren Anfang

an der Anschlussstelle Wittstock und endet an der Anschlussstelle Krummendorf mit Übergang auf die mautpflichtige B105 (War-nowquerung). Für das Land Mecklenburg-Vorpommern hat die A19 eine flächenhafte Erschließungsfunktion und ist gleichzeitig eine Haupttransitstrecke nach Skandinavien. Mit der Realisierung der A20 (Lübeck-Stettin) im Süden und dem Bau des Warnowtun-nels im Norden von Rostock ist die Verkehrsbelastung auf der A19 gestiegen und damit auch ihre Verkehrsbedeutung. Die Autobahn wurde in den 70iger Jahren in Betonbauweise errichtet. Heute ent-

sprechen einige Teilbereiche ohne Standstreifen nicht mehr den aktuellen Sicherheitsmaßstäben. Das erhöhte Unfallrisiko und der allgemeine bauliche Zustand erforderten die grundhafte Erneue-rung einer fünf Kilometer langen Strecke und der dazugehörigen Brücken östlich der Stadt Rostock.

Komplexe infrastrukturelle Maßnahme Die Verbesserung der Straßenanbindung an den Seehafen Ros-tock wurde als infrastrukturelle Gesamtmaßnahme geplant. Dazu gehören die vierspurige Teilstrecke der A19 von der Anschluss- stelle Rostock Ost bis zum Seehafen Anschlussstelle Krummen-dorf sowie die Landesstraße 22, die vierspurig ausgebaut wird. Der

Deichbau an der OstseeStürme an der Ostseeküste sind keine Seltenheit - im Gegenteil ihre Intensität hat in den letzten Jahren zugenommen. Der Küstenschutz ist ein wichtiges Thema, auch für die bei Touristen so beliebte Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst.

Orkane und Sturmfluten sind charak-teristisch für die Sturmsaison auf der Halbinselkette Fischland-Darß-

Zingst in Mecklenburg-Vorpommern. Die Stärke und Häufigkeit dieser Naturgewal-ten hat in den letzten Jahren zugenommen ebenso wie ihre Auswirkungen auf die Küs-tenlandschaft. Im Fokus stehen daher der Schutz der Küste vor Uferrückgang und Landverlust sowie der Schutz der Anwohner vor Überflutungen.

Auf dem Ostzingst, in der Kernzone des Na-tionalparks „Vorpommersche Boddenland-schaft“, wurden verschiedene Maßnahmen zum Sturmflutschutz geplant. Das Gesamt-vorhaben umfasste die Planung des Neubaus eines ca. zwei Kilometer langen Riegeldeichs und eines Seedeiches mit einer Gesamtlänge von ca. neun Kilometern. Die Planungen für die Deichanlagen wurden einschließlich der Deichverteidigungs-, Wirtschafts- und Rad-wege sowie der befestigten Deichüberfahr-ten abgeschlossen. Weiterhin erfolgte die Anpassung des vorhandenen Grabensystems mit dem Ziel der Renaturierung des Ost-zingst. Das Küstenschutzprojekt war geprägt durch die Insellage mit begrenzter Verfüg-barkeit von Baumaterialien, die Belange des

Nationalparks, des Naturschutzes und des Tourismus sowie der Landwirtschaft und des Polderwassermanagements. Die Inros Lackner AG war neben den verschiedenen Planungsleistungen auch für die Umsetzung von Teilvorhaben im Rahmen der Bauober-leitung und Projektsteuerung tätig.

Autobahnabschnitt wurde grundhaft sa-niert und um einen Standstreifen je Fahrt-richtung verbreitert. Die Autobahnstrecke wurde mit einem neuen Sonderquerschnitt SQ 29,5 (Regelquerschnitt RQ 29,5 mit ver-breitertem Mittelstreifen) geplant.

Weiterhin wurden vier Autobahnbrücken-bauwerke und die komplette Anschluss- stelle Rostock Nord erneuert. Die Vorberei-tung und Bauausführung beider Bauvorha-ben wurden als Gemeinschaftsmaßnahme zwischen der Straßenbauverwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Stra-ßenbauamt Schwerin) und der Hansestadt Rostock realisiert. Die Inros Lackner AG wurde mit der Gesamtplanung beauftragt.

Der Planungszeitraum für dieses komplexe Projekt betrug fast zehn und die Baupha-se acht Jahre. Geprägt war die Planung durch eine Vielfalt von interdisziplinären Planungsleistungen. Diese reichen von der Objektplanung der Verkehrsanlagen und Ingenieurbauwerke über die Trag-werksplanung, Bauwerksprüfung bis hin zur Umweltplanung. Weiterhin wurden Baugrundgutachten erstellt, geotechnische Beurteilungen durchgeführt und die Pla-nung der bauzeitlichen Verkehrsführungen und der Verkehrstechnik umgesetzt. Auch Teile des Genehmigungsmanagements ein-schließlich der Kreuzungsvereinbarungen mit unternehmensinternen Genehmigun-gen bei der Deutschen Bahn (UiG) wurden

begleitet sowie Teile der Bauoberleitung, Bauüberwachung und Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination während der Ausführung übernommen. Die überre-gional wichtige Verkehrsverbindung wur-de Ende des Jahres 2011 für den Verkehr freigegeben.

Eine 59,5 m lange und 32,5 m breite Brücke über zwei Gleise der dB in spannbetonbauweise

Eine 70 m lange und 22 m breite Brücke über die BAB A19 in stahlverbundbauweise

Übersichtskarte mit Markierung der Gesamtmaßnahme (Quelle: © openstreetMap und Mitwirkende, CC By-sA)

Eine 93,5 m lange und 30,5 m breite Brücke über sechs Gleise zum seehafen in stahlverbundbauweise während der Bauphase

die 43 m lange und 30,5 m breite Brücke über drei Gleise der dBin stahlverbundbauweise

Gesamtmaßnahme mit vier Brückenbauwerken

dr.Heino Müller

Baustelle des seedeichs (2. BA)

dipl.-ing.Manfred Berlin

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ProjEKtE ProjEKtE

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Die Türen in Potsdam und Berlin sind geöffnet. Die Standorte der INROS LACKNER AG arbeiten eng zusammen - im Schulterschluss werden verschiedene Projekte realisiert.

Entwurf für ein Elefantenhaus „Africambo II“ mit Freianlage im Zoo Magdeburg

Immer der Spree entlang...

Dr. Karla Spindler, Leiterin des Standorts in Potsdam

Jan Becher, Leiter des Standorts in Berlin

„Eine enge regionale Zusammenarbeit hilft uns, die Herausforderungen von morgen zu bewältigen. Flexibel können wir das breite fachliche Wissen zum Vorteil unserer Auftraggeber einsetzen.“

„Den fachlichen Austausch anstoßen, komplexe Projekte ganzheitlich realisieren – das sind die Erfolgskriterien der standortübergeifenden Zusammenarbeit.“

Architektur im Zoo

Eingangssituation

Außengehege innenraum

Handskizze Eingangssituation

Die Gesamtgestaltung von „Africambo II“ orientiert sich am ersten Teil des großen Afrikabereichs im Magdebur-ger Zoo und fügt sich organisch in die Gesamtanlage des

Tiergartens ein. Das Elefantenhaus selbst wurde als geschwun-gener Hallenraum lichtdurchflutet gestaltet und ermöglicht lang-fristig mit seiner Freianlage eine artgerechte und zukunftsfähige Haltung und Entwicklung der Herde. Charakteristisch für den Entwurf ist die Fassadenstruktur aus gefärbten unregelmäßigen Sichtbetonelementen mit naturnahen Oberflächenstrukturen, die das Elefantenhaus zu einem harmonisch integriertem Bestand-

teil der gesamten Zooanlage werden lassen. Das reale Erleben der Tiere durch die Besucher steht im Vordergrund. Sie begegnen den Elefanten auf gleicher Höhe und erhalten zusätzlich an ver-schiedenen Besucherstandorten ohne störende Barrieren immer neue Eindrücke. Insgesamt ist die Architektur weder vordergrün-dig noch dominant und überzeugt mit seiner Formsprache.

Der Entwurf wurde in der Bietergemeinschaft MKK-Architekten und Inros Lackner AG erstellt und belegte den 2. Platz im VOF-Verfahren mit einem vorgeschaltetem Wettbewerb.

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ProjEKtE EiNBliCKE

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Die Straße des 17. Juni entlang vorbei am Ernst-Reuter-Platz – in der Bismarckstraße befindet sich das Büro in Berlin. Viele in-teressante Projekte werden in der Hauptstadt realisiert, aber auch überregional und inter-national.

Die Farben der Inros Lackner AG – ganz in blau der Eingangsbereich in Berlin.

Der Ausbau des Eisenbahnknotens Mag-deburg wird seit mehreren Jahren mit Pla-nungsleistungen begleitet.

Sebastian Brandt arbeitet als Projektleiter im Bereich der Technischen Gebäudeausrüs-tung – die Berliner Museumsinsel ist nur ein Projekt, das er derzeit betreut.

Für das neue Eingangsgebäude der Berliner Museumsinsel (James Simon-Galerie) wurden verschiedene Planungsleistungen im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung erbracht. Ab Anfang nächsten Jahres wird die Bauüber-wachung federführend in Berlin begleitet.

Die denkmalgeschützte Gesamtschule in Ei-senhüttenstadt erhält einen zweigeschossigen Neubau als Erweiterungsbau. Das Gebäude wird in Arbeitsgemeinschaft mit dem Architekturbüro Focke in allen Leistungsphasen geplant.

Markus Nitschke ist Fachbereichsleiter im Konstruktiven Ingenieurbau.

Hier werden die Erfahrungen weiter gege-ben - Jörg Frosch (l.), Projektleiter im Konst-ruktiven Ingenieurbau, und Projektingenieur David Kaule arbeiten gemeinsam an Projekten.

Für den Straßenneubau „Alex II“ wurden die Projektsteuerungsleistungen sowie die Bau-überwachung am Memhardknoten erbracht.

In einer Projektbesprechung – der Leiter des Büros Jan Becher und Jan Bergler, Pro-jektleiter im Bereich der Bauüberwachung und Projektsteuerung.

Derzeit werden verschiedene Projektsteu-erungs- und Bauüberwachungsleistungen für Verkehrsanlagen in Berlin erbracht, unter an-derem für den „Tauentzien“.

Thomas Fickler, Projektleiter im Kontrukti-ven Ingenieurbau, und Projektingenieur Hen-drik Martin planen Brückenbauwerke in Berlin und anderen Städten in Deutschland.

Der Plan zeigt den Längsschnitt einer ein-gleisigen Eisenbahnbrücke.

Immer der Spree entlang...

Mittendrin in Potsdam West, in der Nähe von Schloss Sans-souci und des Templiner Sees liegen die Büroräume des Standorts in Potsdam. In den letzten 15 Jahren ist das Team gewachsen, ebenso wie die Vielfalt an Projekten.

Gedankenaustausch im Flur.

Projektingenieurin Sabine Voigtmann am Arbeitsplatz. Sie arbeitet unter anderem am Projekt zur Rekonstruktion des Oderdeichs.

Ein Stück des Oderdeichs nach der Rekon-struktion – die dafür notwendigen Umweltlei-stungen wurden in Potsdam realisiert.

Der GIS-Übersichtsplan zeigt den Hafen Karachi in Pakistan mit Darstellung einzelner Terminals. In Arbeitsgemeinschaft wird in Bremen und Postdam ein Nationaler Hafen-masterplan für die drei bedeutendsten Häfen in Pakistan – Karachi Port, Port Qasim und Gwadar Port erstellt.

Das Umspannwerk Ragow ist eines von vie-len Umspannwerken, die mit Planungsleistun-gen im Auftrag von 50HzT begleitet werden.

Ulrike Dömeland und Dr. Armin Gewiese arbeiten im Bereich der Hafenlogistik.

Robert Siehr ist Projektingenieur und spe-zialisiert auf Geografische Informationssyste-me (GIS).

Projektleiterin Annegret Hütter ist An-sprechpartnerin für die 50HzT-Projekte.

In einer Projektbesprechung – Dr. Karla Spindler, Leiterin des Standorts und Katharina Lembcke, Dipl.-Ing. für Landschaftsarchitektur.

Das Foto veranschaulicht die Erstellung von GIS-Prüfroutinen für das Projekt „Hoch-wasserrisikomanagementpläne Oder und Lau- sitzer Neiße“. Im Zuge dieser fachübergrei-fenden Projektsteuerungsaufgabe werden in Potsdam u.a. Beratungs- und Planungsleis-tungen für verschiedene GIS-Fragestellungen erbracht.

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Wer an die Deutsche Bahn denkt, denkt in erster Linie an Züge, Bahnhöfe und Fahrkarten – aber nicht an Ingeni-eurleistungen. Dabei ist eine moderne, funktionstüch-

tige Eisenbahn-Infrastruktur unerlässlich für den Personen- und Güterverkehr. Deshalb gibt es im DB-Konzern eine Tochtergesell-schaft, die sich ausschließlich mit Projektmanagement, Planung und Bauüberwachung von Infrastrukturprojekten befasst: Die DB ProjektBau GmbH.

Mit rund 3.900 Mitarbeitern und einem Bauvolumen von bis zu drei Milliarden Euro im Jahr ist DB ProjektBau eins der größten In-genieurbüros Europas. Nahezu die gesamte Eisenbahn-Infrastruk-tur Deutschlands wird hier geplant und realisiert, von der konzep-tionellen Planung bis zur Inbetriebnahme. Das Leistungsspektrum ist breit gefächert: Neben großen Neu- und Ausbaustrecken zählen auch Modernisierungsaufträge für bestehende Bahnstrecken und Bahnhöfe oder der Neubau von Verkehrsstationen und sonstigen Bahnanlagen dazu.

Aktuell bearbeitet das Team der DB ProjektBau mehr als 2.800 gro-ße und kleine Projekte. Prominentes Beispiel: Stuttgart 21. Ein wei-teres Großprojekt ist das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8. Die rund 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke bildet künftig das Kernstück der Hochleistungsstrecke zwischen Mün-chen und Berlin. Nach Abschluss aller Baumaßnahmen wird sich die Reisezeit zwischen den beiden Metropolen von heute knapp sechs auf etwa vier Stunden verringern. Auch die Aus- und Neu-baustrecke Karlsruhe – Basel wird von DB ProjektBau gemanagt.

Vor mehr als 150 Jahren gebaut, ist der Streckenabschnitt heute mit täglich mehr als 250 Zügen bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet. Deshalb wird die Strecke viergleisig ausgebaut. Zu diesem Projekt gehört auch einer der modernsten Eisenbahntunnel Europas – der rund 9,4 Kilometer lange Katzenbergtunnel.

Bei diesen wie auch allen weiteren Projekten sind die Mitarbeiter der DB ProjektBau stets vor Ort: Das Unternehmen ist bundesweit aufgestellt. Neben der Zentrale mit Sitz in Berlin gibt es sieben Re-gionalbereiche, in denen projekt- und kundennah gearbeitet wird. Diese dezentrale und flexible Struktur sichert eine gute Betreuung und den direkten Draht zum verantwortlichen Ansprechpartner.

Brücken, Tunnel, neue StreckenDB ProjektBau realisiert die großen Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn

dB ProjektBau GmbH

Caroline-Michaelis-Straße 5–11, 10115 BerlinTel. +49 (0)30 297-59923 Fax +49 (0)30 297-59922E-Mail: [email protected]

Planungen für die dB ProjektBau GmbH Seit Jahrzehnten ist die Inros Lackner AG für die DB AG und ihre Tochterunternehmen sowohl auf den Gebieten der Planung als auch der Projektsteuerung und Bauüberwachung tätig. Bei-spielhaft seien an dieser Stelle die laufenden Maßnahmen wie der Eisenbahnknoten Magdeburg, die S-Bahnstrecke S4-Ost in Schleswig-Holstein, die Projektsteuerung für 40 Verkehrssta-tionen in Niedersachsen, die Planungen für den Ausbau des Knotens Lindau und die Schnellumschlaganlage (Mega-Hub) in Lehrte genannt oder auch die Bauüberwachungsaufgaben auf der Strecke Berlin-Rostock. Ein wichtiges Ziel der langjährigen Zusammenarbeit ist es, den Projektverlauf kontinuierlich zu optimieren. Durch die konsequente Anwendung von Quality Gates können Risiken in den Projekten weiter signifikant reduziert und die Vorhaben kosten- und terminsicher realisiert werden. Eine Entwicklung, die auch die Inros Lackner AG für ihre eigenen Projekte über-nommen hat. Quality Gates werden hier neben Bahnprojekten auch in allen anderen Geschäftsbereichen angewendet.

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Die Aufgabe bestand darin, ein kurz- und langfristiges Ent-wicklungsprogramm für den Seehafen Klaipeda innerhalb der vorhandenen Grenzen des Hafens zu entwickeln sowie

die planerischen Grundlagen für eine notwendige Hafenerweite-rung auszuarbeiten. Dabei waren neben der Weiterentwicklung der bestehenden Hafeninfra- und -suprastruktur auch Untersuchungen zur Verbesserung der allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit des Hafens und der Hafenverwaltung durchzuführen. Folgende Schwerpunkte gehörten zum Planungsumfang:

die Analyse der vorhandenen Hafeninfra- und -suprastruktur •(Hafenterminals, Straßen- und Schienenentwicklung, Seezu-fahrtskanal); die Bestimmung der maximalen Hafenumschlagskapazitäten;•die Feststellung und Begründung der Planung (Kosten-Nutzen-•Analyse) der Entwicklungsprojekte bzgl. der Hafeninfrastruktur und neuer Hafenterminals;die Analyse der existierenden Wettbewerbsparameter des Seeha-•fens in Bezug auf seine wichtigsten Konkurrenten im Ostseeraum und seine interne Hafenverwaltungsstruktur unddie Erstellung eines Entwicklungsplans für die Hafenverwal-•tungsstruktur.

Im Auftrag der Hafenverwaltung von Klaipėda „Klaipeda State Seaport Authority “ wurden die Planungen im Jahr 2011 durch ein Planungskonsortium durchgeführt: Ernst & Young Baltic UAB war für die ökonomischen und finanziellen Einschätzungen und Ana-

lysen verantwortlich, SIA Estonian, Latvian & Lithuanian Environ-ment für die Umweltuntersuchungen und die Inros Lackner AG, als Leiter des Konsortiums, für alle weiteren fachtechnischen Belange der Hafeninfra- und -suprastrukturentwicklung sowie der Hafenor-ganisation und -verwaltung.

Maßnahmen für die zukünftige Hafenentwicklung Definiert wurden kurzfristige Maßnahmen bis 2015 sowie auch langfristige bis 2030 mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Umschlagkapazität des Hafens Klaipeda zu erhöhen. Wichtige Kri-terien bei der Umsetzung stellen die Einhaltung von umweltrecht-lichen, infrastrukturellen und wirtschaftlichen Anforderungen dar. Dazu zählt unter anderem die Förderung der Entwicklung von nach-haltigen Verkehrswegen in enger Abstimmung mit den regionalen städtebaulichen Zielen. Nach einer umfassenden Untersuchung und Bewertung der aktuellen Situation sowie Prognosen für zukünftige Wachstumspotentiale, ergaben sich folgende Schwerpunkte für die Hafenentwicklung:

- Weiterentwicklung der Hafeninfrastruktur als Universalhafen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Hafen Klaipeda stellt seine breit auf-gestellte Infra- und Suprastruktur zum Umschlag verschiedenster Güter als Universalhafen dar. Hier konnte im Ergebnis einer umfas-senden Marktanalyse aufgezeigt werden, dass insbesondere in der voranschreitenden weltweiten Containerisierung von Gütern und in dem wachsenden Austausch von „rollenden“ Ladungen in der Ost-seeregion die größten Wachstumspotentiale für den Hafen liegen.

Frischer Wind für Seehafen KlaipedaDie Hafenentwicklung in Litauen gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des Landes. Eine nachhaltige Entwicklung des Seehafens Klaipeda soll den stetig wachsenden Warenströ-men gerecht werden. Welche Maßnahmen und Herausforderungen sind damit verbunden?

luftbild des Hafens Klaipeda

- Vertiefung und Verbreiterung der Hafen-zufahrt. Neben der Weiterentwicklung der verschiedenen Hafenterminals hat die Ver-tiefung und Verbreiterung der Hafenzufahrt eine große Bedeutung für die Hafenentwick-lung. Dieser notwendige Fahrwasserausbau birgt ein besonderes Konfliktpotential durch die unmittelbare Nachbarschaft des Hafens zum Natura-2000-Gebiet der kurischen Nehrung. Das sensible ökologische Gleich-gewicht des Haffs, die einzigartige Flora und Fauna darf durch einen geänderten Zu-fahrtskanal zum Hafen nicht gestört werden. Die erforderlichen technischen Planungen und Umweltuntersuchungen werden 2012 durchgeführt.

- Optimierung der Hafenverwaltung. Hin-sichtlich der Weiterentwicklung der Verwal-tung des Hafens konnte in einem intensiven Dialog mit der Hafenbehörde aufgezeigt werden, wie zum Nutzen der Hafenentwick-lung die Autonomie der Hafenverwaltung gestärkt werden kann. Weiterhin wurden Vorschläge zur Verbesserung und Vertiefung der Kunden- und Kooperationsbeziehungen des Hafens z.B. zu den Terminalbetreibern, der Bahn und den mit dem Hafenumschlag involvierten Behörden und Institutionen diskutiert. Diese bezogen sich unter ande-rem auf die Einführung von Vorgaben zum Umschlag in die zu schließenden Konzes-sionsverträge sowie von einheitlichen Port Performance Parametern zur Messung und Überwachung der Effizienz des Umschlags der jeweiligen Hafenterminals.

- Externe Hafenentwicklung. Die Bewertung und Analyse der aktuellen und zukünftigen Hafensituation zeigt, dass eine langfristige Hafenentwicklung innerhalb der vorhanden Grenzen – einem Stadt- und Naturschutzge-biet – nicht ausreichend möglich ist. Die Her-ausforderung bestand daher darin, neben der Optimierung des bestehenden Hafengelän-des, eine Analyse von verschiedenen Standor-ten für eine externe Entwicklung des Hafens durchzuführen. Dabei wurden folgende Maß-nahmen realisiert:

eine Marktanalyse und eine Verkehrspro-•gnose bis 2040; eine umweltplanerische Untersuchung •und Gutachten zur Errichtung des exter-nen Hafens; eine Standortanalyse und -auswahl unter •Berücksichtigung von Umwelteinflüs-sen und technischen Randbedingun-

gen einschließlich der Erstellung einer Umweltverträglichkeitsstudie für den Vorzugsstandort; eine Variantenuntersuchung für die Er-•richtung eines externen Hafens bzgl. der Hafeninfrastruktur, der Anbindung an Versorgungseinrichtungen und der Kom-munikationsdienste für die Installation; finanzielle und ökonomische Wirtschaft-•lichkeitsbetrachtungen und die Erarbeitung von Vorschlägen zur •Finanzierung der Hafenerrichtung, (einschl. dem Aufzeigen einer möglichen Fördermittelbeanspruchung.

Für diese externe Hafenentwicklung kommen auf Grund großflächig an der Ostseeküste Li-tauens verteilter Natura-2000-Schutzgebiete und diverser touristischer Einrichtungen wie Marinas und Wellness-Ressorts nur sehr we-nige Standorte in Frage. Nach eingehender Analyse aller Küstenstandorte zeigte sich, dass nur zwei Möglichkeiten für den Bau ei-nes externen Hafens in Frage kommen.

Eine Variante stellt die Erweiterung des be-stehenden Hafens von Klaipeda an der Ost-seeküste Melnrages dar und eine zweite den Ausbau eines vorhandenen Umschlaghafens für Flüssiggüter zu einem Universalhafen in Butinge im Grenzgebiet zu Lettland. Auf Basis des Variantenvergleichs beider Stand-orte und der aufgezeigten möglichen er-folgreichen Weiterentwicklung des jetzigen Hafengebietes bis ca. 2020 hat man sich ent-schieden, am Standort Butinge die genehmi-gungsrechtliche Voraussetzung für den Bau eines Außenhafens weiter zu prüfen. Den Schwerpunkt der weiteren Hafenentwick-

lung Litauens bilden in den nächsten Jahren der innere Hafenausbau Klaipedas und die Vorbereitung der externen Hafenausbaus. Der neue Hafen wird phasenweise für den Umschlag von Containern, RoRo-, Massen- und Flüssiggütern errichtet. Die Entwick-lung eines externen Hafens wird dabei im Rahmen der Langzeitentwicklungsstrategie des litauischen Transportsystems erfolgen.

standortuntersuchung für externe Hafenentwicklung Butinge

Navigationssimulation und numerische Wellenmodellierung

option Hafenentwicklung Klaipeda-Melnrage

dipl.-ing.Torsten Retzlaff

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Auf dem Weg nach oben

Wasser besser managen

Die ACLEDA-Bank in Kambodscha hat klein angefangen und ist heute eine aufstrebende Ge-schäftsbank im Land. Der Hauptsitz in Phnom Penh erhält einen Erweiterungsbau mit 24 Stock-werken.

Der Verbesserung der Be- und Entwässerung von landwirtschaftlichen Flächen sowie die Aus-bildung von entsprechendem Fachpersonal ist ein wichtiges Anliegen in Vietnam. Ein neues Projekt widmet sich diesem Thema.

Penh verlangt. Im Mai 2011 gab die ACLE-DA Bank eine Studie zur Erweiterung des bestehenden Geschäftsgebäudes an das Kon-sortium Aedas Vietnam Ltd (federführende Architekten), iLi Consult (Tragwerkspla-nung) – Beteiligung der Inros Lackner AG – und BK Asia Pacific (Kalkulation) in Auftrag. Die Inros Lackner AG arbeitet eng mit der iLi Consult zusammen und wird auch diese Pro-jekt fachlich mit Beratungsleistungen unter-stützen. Der neue Erweiterungsbau der Bank wird über vier Untergeschosse und 20 überir-dische Stockwerke verfügen. Er wird mit acht

Parkdecks, dreizehn Büroetagen und einem Restaurant ausgestattet sein. Die Erweiterung beinhaltet 41.480 m² Fläche, die dem beste-henden Bankgebäude mit 10.640 m² hin-zugefügt wird. Der tragfähige Bau wird aus Spannbeton- und vorgespannten Flachde-cken bestehen. Vierzig Meter unterhalb der Oberfläche werden Großbohrpfähle die Las-ten des Gebäudes auf Sandstein übertragen. Im Januar 2012 wurden die Verträge für die Entwurfsplanung des Gebäudes unterzeich-net. Die Bautätigkeiten werden voraussicht-lich im dritten Quartal 2012 beginnen.

ACLEDA steht für die “Association of Cambodian Local Eco-nomic Development Agencies” – ein Zusammenschluss der lokalen Wirtschaftsförderungen in Kambodscha. Sie wurde

im Januar 1993 als Mikrofinanz-Institution für die Entwicklung und Kreditfinanzierung von Klein- und Kleinstunternehmen gegründet. Die ersten Jahre wurde erfolgreich gearbeitet. Das führte zu dem Entschluss von Vorstand und internationalen Partnern, ACLEDA in eine Geschäftsbank umzuwandeln. Ein Prozess, der 1998 in einem Drei-Jahres-Programm umgesetzt wurde mit Unterstützung von u.a. „International Finance Corporation“ (IFC), USAID, UNDP und

„German Investment Corporation“ (DEG). Nach der Transformation wurde die Bank im Oktober 2000 als Spezialbank und im Dezember 2003 als vollwertige Geschäftsbank lizenziert.

Dreizehn Etagen für neue Büros Die ACLEDA Bank PlC besitzt heute mehr als 230 Geschäftsstellen in Kambodscha und Laos mit einem Gesamtvermögen von mehr als 1,5 Milliarden Dollar. Sie ist Marktführer im Bereich Einlagen und Kredite mit einer kontinuierlich steigenden Mitarbeiterzahl – eine Entwicklung, die nach einem größeren Hauptsitzgebäude in Phnom

Das Projekt „Strengthening Water Management and Irrigation Sys-tems Rehabilitation Projekt“ be-

gann im Januar 2012 in Zusammenarbeit mit zwei vietnamesischen Firmen als As-sociation „INROS LACKNER AG – VI-WASE – SCC“. Im Auftrag der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) werden Projekt-steuerungs- und Beratungsleistungen für das „Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung“ in Hanoi über ei-nen Zeitraum von 54 Monaten erbracht. Der Leistungsumfang bezieht sich auf die folgenden drei Schwerpunkte:

1. Beratung des Auftraggebers bei der Er-richtung einer neuen „Water Resources University“ außerhalb von Hanoi mit mehr als 10.000 Studierenden einschließlich der Errichtung eines Campus, einer Biblio-thek und mehrerer Studentenwohnheime. Hier sollen zukünftig Ingenieure mit den Schwerpunkten Be- und Entwässerung von landwirtschaftlichen Flächen ausgebildet werden.

2. Beratung der lokalen Behörden beim Aufbau von Strukturen für ein zielgerichte-tes Training des Personals in Bezug auf die Unterhaltung und Verwaltung der techni-schen Anlagen.

3. Beratung der lokalen Behörden beim Neubau bzw. der Rehabilitierung von neun

Pumpstationen in drei Provinzen bei Ha-noi. Das Untersuchungsgebiet umfasst eine Gesamtfläche von 210.000 ha und ist eines der größten Be- und Entwässerungsgebiete im Red-Thai Binh River Basin.

Im Rahmen der ersten Projektphase wur-den die drei Provinzen Bac Ninh, Hung Yen und Hai Duong besichtigt, ein Workshop organisiert und der erste Bericht “Inception Report” abgegeben sowie weitere Review Reports. Diese wurden bereits durch die ADB geprüft und bestätigt. Auch die ad-ministrativen Rahmenbedingungen wie die Planungslizenz, die Registrierung sowie der

für Vietnam so wichtige Stempel und die Steuernummer liegen vor. Für einen besse-ren Abstimmungsprozess ist das Projekt-team aus internationalen und nationalen Experten gemeinsam in ein 110 m² großes Projektbüro in Hanoi gezogen.

dr.Marion Radegast

Visualisierung des Erweiterungsbaus (Aedas Vietnam ltd) Phu My Pumpstation in der Bac Ninh province

statisches Gebäudemodell

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Frau Lossner, in Vorbereitung auf ihr Studium haben Sie sich für das Deutschlandstipendium beworben. Wie sind Sie auf die-se Möglichkeit der Studienförderung aufmerksam geworden?Ich finanziere meine Studium zum größten Teil selbst – ein Grund, warum ich mich schon früh über die Möglichkeiten einer Studienför-derung informiert habe. Diese sind vielfältig und letztlich bin ich auf der Webseite der Universität Rostock über das Deutschlandstipendi-um gestolpert. Ich fand, das passt zu mir und habe mich beworben. Welche Anforderungen werden an die Bewerber gestellt?In erster Linie sollte man bisher gute Leistungen erbracht haben, sei es im Abitur oder im bisherigen Studium. Ansonsten muss

man, denke ich, wissen was man erreichen will und wie man an-dere überzeugt, einen dabei zu unterstützen. Eine Erfahrung, die ich schon bei meinem Wunsch zwei Klassenstufen in der Abitur-phase zu überspringen gemacht habe. Ich wollte nicht in dem Dop-peljahrgang sein, der geballt auf die Studienplatzsuche geht. Mit Hartnäckigkeit ist es mir gelungen, dass dem Antrag zugestimmt wurde. Für das Deutschlandstipendium habe ich einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben eingereicht, beides hat überzeugt – die Einladung zur Stipendienverleihung war ein schöner Moment.

„Mit der Unterstützung werden es jetzt nicht nur anstren-gende sondern vor allem aufregende Lehrjahre.“

Die Inros Lackner AG unterstützt Sie im Rahmen des Deutsch-landstipendiums. Welche Vorteile bietet Ihnen diese Förde-rung?Das Stipendium hilft im Studium erfolgreicher zu sein, da ich mich ganz aufs Lernen konzentrieren kann ohne nebenbei arbeiten zu müssen. Immerhin wende ich durchschnittlich zwischen 50 und 60 Wochenstunden für das Studium auf. Mit der Unterstützung wer-den es jetzt nicht nur anstrengende sondern vor allem aufregende Lehrjahre.

„Ich bin begeistert von der schier unendlichen Band-breite an Themen und Richtungen und die immer weiter wachsenden engen Verknüpfung zwischen Alltag und Technik.“

Sie haben sich für das Studium der Elektrotechnik entschieden. Was reizt Sie an diesem technischen Thema?Bis zum Beginn meines Studiums wusste ich nicht wie sehr mich technische Themen interessieren. Ich ahnte es, habe zum Beispiel schon früh in der 8. Klasse mein eigenes Raumschiff geplant. Lei-der habe ich mich beim Versuch der Simulation der Photosynthe-se verzettelt. Damals waren zwar noch die Science Fiction Filme mein Motivator, heute weiß ich – ich will das. Mein kurzer Aus-flug in die Geisteswissenschaft mit dem Translation Studium hat mir deutlich gezeigt wo meine Stärken liegen – in den konkreten, handfesten, technischen Dingen. Das Studium der Elektrotechnik bietet mir genau das. Hier lerne ich Wissen nicht nur des Wissens willen, sondern um es anzuwenden und Resultate zu erzielen. Ich bin begeistert von der schier unendlichen Bandbreite an Themen und Richtungen, die man einschlagen kann und die immer weiter wachsende enge Verknüpfung zwischen Alltag und Technik.

Mehr Zeit für die TechnikDas Deutschlandstipendium ist für die INROS LACKNER AG ein Blick in die Zukunft und das Engagement für eine neue Spendenkultur – für die Stipendiatin Jannika Lossner bedeutet es ein Stück Unabhängigkeit und mehr Zeit für das Studium der Elektrotechnik.

im Gespräch mit der stipendiatin jannika lossner

sie ist 18 jahre alt und hat ihr leben schon früh in die Hand genommen. die gebürtige Amerikanerin ist zweisprachig aufgewachsen und hat mit 16 ihr Abitur in Niedersachsen gemacht. in leipzig hat sie mit 17 im studiengang transla-tion begonnen. doch die Pläne von jannika lossner haben sich geändert. sie sattelte um und studiert heute im zwei-ten semester Elektrotechnik an der universität rostock. unter den 60 studienanfängern war jannika lossner eine von acht Frauen. sie ahnte nicht wie sehr sie sich für tech-nische themen interessieren würde – jetzt ist sie sich sicher mit der Elektrotechnik den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Aufregend und spannend beschreibt sie ihr studi-um. das deutschlandstipendium unterstützt sie dabei.

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