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Die Zeitschrift des Jugendzentrums STUWE
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In dieser Ausgabe:
Aus der Redaktion
2
Neu im STUWE
3
Thema: Solidarität ist geil
4
Kreative Momente im STUWE
11
Advent 12
lifestyle 14
Bandszene 16
Sonstiges 17
Zum Nachdenken
18
Poesie 19
Dezember 2003
ConAction! ConAction! ConAction! ConAction! ConAction!
Spezialtoast
Solidarität ist geil Seite 4-10
2 Vorwort
Aus der Redaktion
Liebe Leserinnen und Leser!
Möglicherweise hatten Sie beim Studieren des Titelblattes ein Dejavu. Wenn nicht, dann schalten Sie beim nächsten Werbeblock im Fernsehen nicht um, sondern infor-
mieren Sie sich darüber, was zur Zeit alles „geil“ ist. Sagen Sie jetzt nicht „Ich bin doch nicht blöd ...“
Wenn Sie vor dem Weihnachtsprogramm noch etwas Zeit haben, möchten wir Sie zu einem kleinen Spezial(werbe-)toastblock einladen.
Wofür wir werben, lässt sich zumindest einfach sagen: Solidarität ist „geil“! Dieser
Slogan durchzieht das diesjährige STUWE – Jahr als Jahresthema. Es soll nicht beim Slogan allein bleiben. Das Jahresthema versucht, eine Zeitgeistigkeit, die wir zu-
nehmend wahrnehmen, aufzuspüren und zu bearbeiten: „Jeder ist seines Glückes Schmied ... Schau wo du selbst bleibst, sonst hilft dir keiner ...“ Diesen Vereinze-
lungstendenzen versuchen wir durch verschiedene Initiativen die Erfahrung entge-
genzusetzen: Solidarität ist „geil“! Was wir uns dafür alles haben einfallen lassen, erfahren Sie auf den nächsten Seiten.
Bei der Zubereitung dieses Spezialtoasts haben wieder - nach bereits bewährter
Manier - jugendliche Hände und Köpfe mitgewirkt. Als Novum in diesem Spezial-toast übrigens auch Beine!!! (vgl. S. 14 f)
Für ihr kreatives Engagement in der Freizeit sei den beiden Redaktionsteammitglie-
dern Ruth Kerschner und Simon Madersbacher sehr herzlich gedankt.
Gedankt sei auch allen übrigen, die bei der Erstellung dieses Spezialtoasts wieder ihre Hände, Köpfe und sonstige Accessoirs eingebracht haben.
Gedankt sei aber auch allen Jugendlichen, die bei den Planungen und Sitzungen dabei sind, das STUWE Leben mitgestalten, oder beispielsweise bei der Solidaritäts-
schuhputzaktion mit großer Motivation dabei sind.
In ein paar Tagen feiern wir Weihnachten, das Fest innigster Solidarität Gottes mit den Menschen. Ich wünsche uns allen, dass wir beim Werben Gottes für ein
menschliches Miteinander nicht umschalten ...
Euch und Ihnen allen gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Mag. Josef Putz
Getauft bin ich auf den Namen Christian. Seit 1.
Oktober schwirre ich Tag ein, Tag aus im STU-
WE umher und das recht gerne. Man findet mich des öfteren in der Küche, hinter der Bar,
im Wohnzimmer und natürlich im Garten, um den ich mich kümmern darf. Die Arbeit im Gar-
ten ist genau das richtige für mich, weil ich ger-ne im Freien bin.
Was machte ich vor dem STUWE??? Ich be-
suchte die Musikhauptschule in Steyr. Danach stellte sich die Frage, wie es in meinem Leben
weiter gehen soll. Die HTL für Maschinenbau und Umwelttechnik sollte es zunächst sein. An-
fangs fühlte ich mich dort auch sehr wohl, aber
nach zweieinhalb Jahren hielt ich es nicht mehr aus. Ein technischer Beruf, der mich in ein Büro
einsperrt, ist nicht das richtige für mich. So entschloss ich mich für eine Lehre. Ich erlernte den Beruf des Restaurantfachmannes (Kellner) in Wien im Hotel Sacher. So
übersiedelte ich nach Wien, wo ich drei Jahre arbeitete und wohnte. Ich war auf mich alleine gestellt und lernte mein Leben selber zu organisieren. Nach den drei
Jahren zog ich wieder zurück ins schöne Oberösterreich und zwar nach Linz. Ich
begann die Matura nachzuholen und arbeitete in Reichraming, wo ich mit meiner Cousine gemeinsam ihr Gasthaus führte und organisierte.
In meiner Freizeit engagiere ich mich bei der KJ (Katholische Jugend) Oberöster-reich. Mittlerweile bin ich der Vorsitzende der KJOÖ. Das mache ich sehr gerne, da
mir die Jugend sehr am Herzen liegt.
Was ich sonst noch so in meiner Freizeit unternehme? Sehr viel Zeit verbringe ich in Kaffeehäusern, zuhause in der Küche, mit meinem Sax, meiner Gitarre, meinem
Chor und natürlich jeden Tag in der Früh unter der Dusche, weil sonst ist der Tag kein richtiger Tag. Soweit so gut mal das wichtigste zu mir. Da ich ja noch bis Ende
Juni im STUWE bleiben werde, haben wir sicher noch genug Zeit, uns näher kennen zu lernen.
cu Christian Vazansky
Neu im STUWE
News 3
Christian Vazansky: Unser neuer Zivildiener
4 Schwerpunkt
„Warst du heute schon mal solidarisch? Hast du heute irgend etwas zum Nutzen
anderer getan?“ Mit diesen Fragen konfrontierten wir unsere BesucherInnen am
Faschingsbeginn dieses Jahres, am Martinitag. Fast alle konnten nach einigem Nachdenken von einem persönlichen Verhalten in-
nerhalb des letzten halben Tages berichten, das als solidarisches Verhalten interpre-tiert werden kann. Die Befragung zeigte, dass Solidarität auf der Ebene kleiner Sys-
teme (Freundeskreis, Familie, Klasse) gelebte und erfahrbare Realität ist. Nicht zur Sprache kam Solidaritätsverhalten auf Meso- und Makroebene, nämlich Solidarität
über kleine Gemeinschaften hinaus.
Der Begriff Solidarität ist aufgrund seiner doch
sehr weiten Bedeutung nicht leicht zu fassen: Man kann zum eigenen Nutzen solidarisch sein
aber auch zum Nutzen bestimmter Gemeinschaf-
ten. Der Nutzen kann ein emotionaler sein (z.B. positives Gefühl von Liebe und Freundschaft,
Zugehörigkeit, von Anerkennung und Respekt), aber auch ein materieller und rationaler Vorteil
(Zugang zu Informationen und Ressourcen bis hin zum Aufbau des Gemeinwohls).
Abgesehen von der Definitionsfrage fällt auf, dass Solidaritätserfahrungen jenseits
der kleinen Gruppen seltener geworden sind. Die Erfahrung, dass strukturelle For-men der Solidarität, wie sie für unsere Gesellschaft bislang typisch waren
(Sozialgesetzgebung, Pensionssicherung, Zugang zur Bildung und zum Arbeits-
markt), scheinbar ins Wanken geraten, lässt bei vielen Jugendlichen den Eindruck entstehen, von Solidaritätsleistungen struktureller Natur immer mehr ausgeschlos-
sen zu werden. Neoliberale, als modern propagierte quasi alternative Tugenden wie Flexibilität (zeitlich, räumlich, sozial) und Eigenvorsorge stehen der Solidarität dia-
metral gegenüber, behindern und verhindern gelebte Solidarität auf mittlerer sozia-ler Ebene, sie lassen strukturelle Solidarität altmodisch aussehen, bzw. diffamieren
sie als bloße Besitzstandswahrung.
Dies löst bei vielen Jugendlichen wie Erwachsenen Zukunftsangst aus und das Ge-
fühl: Ich muss sehen, wo ich bleibe. Um andere kann ich mich nicht auch noch kümmern. Jeder ist selber seines Glückes Schmied. Der daraus folgende Rückzug
Solidarität ist geil
Schwerpunkt 5
ins Private („Privatisierung struktureller Probleme“) vertieft die Individualisierung
und schürt den Konkurrenzkampf um den eigenen Platz an der Sonne.
Im STUWE leiten wir aus diesem Umstand den pädagogischen Auftrag ab, im Ju-
gendzentrum die Solidarität der Jugendlichen zu stärken und Solidaritätserfahrun-gen der verschiedenen Formen zu ermöglichen:
Von der Solidarität aus Eigennutz bis hin zur Solidarität aus moralischer Richtig-
keitsüberzeugung
Solidarität in der sozialen Nähe aber auch Solidarität in sozialer Ferne
Solidarität als Verfolgung gemeinsamer Interessen sowie Solidarität mit gerecht-
fertigten Interessen anderer Von verpflichtender Solidarität bis zur freiwilligen Solidarität
...
Wir wollen das Thema Solidarität fühlbar, begreifbar und reflektierbar machen, und
damit ein solidarisches Gewissen fördern. Die Frage nach der Solidarität soll Teil eines kontinuierlichen umfassenden Wertediskurses bleiben, mit dem Ziel, verinner-
lichte (solidarische) Verhaltensdispositionen zu fördern.
Mag. Stephan Haigermoser
Als Arbeitsschwerpunkt für 2003/2004 hat das STUWE-Team bei seiner Klausur das Projekt
„Meeting@STUWE - S. ist geil“ erarbeitet. Im Folgenden eine kurze Beschreibung des Vorha-bens:
Die Situation
Infragestellung der sozialen Sicherungssysteme (Pensionen, ArbeitnehmerInnenschutz, etc.)
„Privatisierung“ gemeinschaftlicher Güter und sozialer Leistungen
„Privatisierung“ in der Religion: postmoderne, nach subjektiven Bedürfnissen entworfene
„patchwork“- Religionen außerhalb verlässlicher Gemeinschaften
Anstieg der Flexibilitätserfordernisse hinsichtlich Ort, Zeit und Fähigkeiten in der Arbeitswelt
Angriffe auf gemeinschaftliche freie Tage
Folgen davon sind unter anderem:
Schrumpfung von Gruppen
Vereinzelungstendenzen bei Jugendlichen und Erwachsenen
Zukunftsängste
Gefühl geringer Wirksamkeit
Die Ziele
Nutzen und Preis solidarischer Handlungen sollen für die TeilnehmerInnen sichtbar werden
Das solidarische Gewissen der TeilnehmerInnen soll geschärft werden
TeilnehmerInnen sollen erfahren, dass durch solidarisches Handeln die Eigenwirksamkeit
ansteigt
Die Meeting-Methode
Mehrere grundsätzlich offene Treffen im STUWE „Meeting@STUWE“ mit fixer Grundstruk-tur aber unterschiedlichen Zielgruppen:
Ø Spielerische und gruppendynamische Erlebnisphase Ø Thematisches Arbeiten in Gruppen Ø Feiern und gemeinsames Essen
Daraus erwachsende Aktionen außerhalb des STUWEs
Die Vorhaben
... wurden/bzw. werden mit den STUWE-Jugendlichen geplant, erarbeitet und durchgeführt. Einige davon werden auf den folgenden Seiten präsentiert.
6 Schwerpunkt
Meeting@STUWE - S. ist geil
Ein STUWE-Projekt gegen Vereinzelung
Schwerpunkt 7
Jugendklausur
Vom 24.-25.10. veranstalteten
wir im STUWE eine Planungsklau-
sur mit angeschlossener Abenteu-ernacht. Elf Jugendliche nahmen
daran teil. Inhaltlich arbeiteten wir zum Thema „Solidarität“ und
planten Veranstaltungen für das kommende Jahr. Wir tauschten
Un- bzw. Solidaritätserfahrungen
aus, diskutierten in Kleingruppen und versuchten zu klären, was
„Solidarität“ für uns bedeutet.
An Programmvorschlägen für das kommende Jahr mangelte es
nicht: Von Diskussionsrunden, über musikalische Abende, ver-
schiedene Turniere bis zur Schuhputzaktion reichte die Palette. Nach einem kulina-
risch sehr anregenden Abendessen ging es in den STUWE-eigenen Bunker, der zu einer Videohöhle umfunktioniert wurde. Nach dem Film „The Others“ wurden den
Jugendlichen die Augen verbunden: An einem Seil ent-lang musste man sich durch den Garten und das STU-
WE bis in den Dachboden hinaufhandeln. Hier wurden noch so manch wundersame Geschichten erzählt, die
dazu anregten, noch lange zu diskutieren und zu plau-
dern.
Herzlichen Dank an die TeilnehmerInnen für die intensi-ve Zeit miteinander!
8 Schwerpunkt
Solidarität ist für mich ...
... nicht selbst ist
Mann/Frau son-
dern gemeinsam, auf keinen Fall
„alleinsam“, könnte die
Menschheit sein (Albert)
... Akzeptanz anderer Menschen
(Minna)
... Zusammenhalten von Freunden und Familien-
mitgliedern aber auch von „fremden“ Leuten in
leichten bzw. in schweren Zeiten (Laura)
... Gesellschaftliches Zusam-
menhalten (Jakob)
... Zusammenwirken der Kräfte,
Liebe, Aufmerksamkeit (Klaus)
... in einer Gemeinschaft zu
leben, in der alle gleichwertig
sind (Mani)
... gutes
Zusam-
menleben (Lucia)
... allen Men-
schen gegen-
über offen und unvoreingenom-
men sein (Sophie)
Schwerpunkt 9
Eines der ersten Solidaritätsmeetings im STUWE war
das Pfarrjugendtreffen am 2. 12. 2003.
24 Jugendliche mit ihren GruppenleiterInnen aus den Pfarren St. Markus, St. Konrad und der Dompfarre,
sowie der Gruppenleiter aus der Pfarre Hl. Familie tra-fen sich am Abend im STUWE, um miteinander zum
Thema „Solidarität“ zu arbeiten, zu diskutieren und zu feiern.
Absicht des Treffens war, dass Jugendliche die Kirche als solidarisches Netzwerk
erfahren können, dabei ein wenig über ihre Gruppe hinausschnuppern und merken, wir sind nicht allein mit unseren Anliegen und unseren Einstellungen.
Dass die Sache mit der Solidarität in der Praxis nicht ganz einfach umzusetzen ist, zeigte sich bald nach der Vorstellrunde: Beim Planspiel „Gewinnt soviel ihr könnt“
gab es mehr Verlierer als Gewinner, weil die Angst der TeilnehmerInnen, selber
durch die Finger zu schauen, letztlich größer war, als der Mut zur Solidari-
tät. Turbulent wurde es später beim „Gang durch das Spinnennetz“, wo
die Jugendlichen zeigen konnten, dass sie durch Zusammenarbeit und Rück-
sichtnahme knifflige Aufgaben lösen
können. Nach 2 Stunden inhaltlichen Arbeitens
gingen wir zum Feiern und geselligen Ausklang des Treffens über. Noch lange wurde gequatscht, zum Thema des Abends
diskutiert oder einfach nur gemütlich zusammengehockt, gegessen und getrunken.
Für uns - dem STUWE-Team - wurde klar, dieses Angebot, das als Pilotprojekt kon-zipiert wurde, soll eine Fortsetzung haben.
Meeting@STUWE
Pfarrjugendtreffen
10 Schwerpunkt
Jugendliche des Jugendzentrums STUWE machen auf die Situation
arbeitsloser jugendlicher Flüchtlinge in Kolumbien aufmerksam 18. Dez. 14.00-18.00 und 19. Dez. von 15.00-18.00 im Atrium City Center
Weltweit leben ca. 100 Millionen Kinder und Jugendliche auf der Straße, davon ca. 40 Millionen in ganz Lateinamerika. Mit verschiedenen Tätigkeiten auf der Straße
versuchen sie sich über Wasser zu halten: Sie sammeln und verkaufen Müll, betteln oder putzen Schuhe.
Besonders drastisch ist die Situation in Kolumbien. Hier schwelt seit über 40 Jahren ein Bürgerkrieg. Man geht davon aus, dass die Mehrheit der Straßenkinder Waisen,
Halbwaisen oder Kinder der Vertriebenen im Land sind. Aufgrund des langjährigen Bürgerkrieges strömen immer mehr Menschen in die Großstädte Kolumbiens.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Kolumbien ist alarmierend. Nach offiziellen Statistiken
gehen etwa ein Drittel der Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren, das sind fast 3
Millionen, weder zur Schule noch haben sie einen Arbeitsplatz. Besonders stark be-troffen sind vertriebene Jugendliche, die sich an den Rändern der Großstädte ansie-
deln. Sie haben hier kaum Chancen auf eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz.
Arbeitslosen Jugendlichen aus den Randzonen der Städte die Basis zu geben, sich
ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen, ist das Ziel von CEDAL. Einen Schwerpunkt der Arbeit von CEDAL
bildet die Ausbildung von vertriebenen und arbeitslosen Jugendlichen, die sich an den Rändern der Städte ange-
siedelt haben. Die kolumbianische Organisation wurde
von der Österreicherin Margaretha Moises mitbegründet. Mit der Solidaritätsaktion wollen die STUWE Jugendli-
chen ein Zeichen setzen: Indem sie eine Tätigkeit verrichten, die normalerweise
Straßenkids machen, wollen sie auf die Situation von Kindern und Jugendlichen auf der Straße aufmerksam
machen und für Ausbildungskurse in den Großstädten
Baranquilla, Cali und Medellin Spenden sammeln. Die Spenden werden über MISSIO weitergeleitet.
„Wir putzen Schuhe -
für Straßenkids in Kolumbien“
Kreativität 11
Kreative Momente im STUWE
Gleich in der Eröffnungswoche, 8. -12.
September 2003, wurde das kreative Po-
tential der STUWE-Jugendlichen gefordert. Mittels einer ausgeliehenen Stickermaschi-
ne fertigten sich die BesucherInnen indivi-duell gestaltete Buttons an. Die Buttons
wurden gezeichnet, gemalt, beschrieben oder mit Collagen aus Zeitschriften ver-
ziert. Insgesamt kreierten sie 400 Buttons,
die auch sofort in Verwendung kamen - auf Mützen, Rucksäcken, T-Shirts ,...
Im Oktober versuchten sich einige wenige
Jugendliche beim Herstellen von Seifen. Mit verschiedenfärbiger und wohlriechen-
der Seifengrundmasse wurden Seifen in unterschiedlichen Formen gegossen, z .B.
in Form eines Teddybärs. Im Dezember, da Weihnachten nahte, gab
es die Möglichkeit, Kerzen zu verzieren
und zu schnitzen. Die Kerzen konnten gleich als Weihnachtsgeschenk weiterge-
geben werden, oder kamen im Eigen-gebrauch in Verwendung.
Die Stickermaschine in Betrieb
Die Bärchenseife
12 Advent
Advent ...
Advent, Advent – nicht nur ein Lichtlein brennt!
Ja, der Advent ist wieder da – und er ist auch im STU-WE eingekehrt, und zwar für alle Sinne: Die Räume
sind weihnachtlich geschmückt mit Lichterketten, Ker-zen und Adventkranz.
Ruhigere Musik tönt durch
Bar und Wohnzimmer.
Mandarinen und
Äpfel sind für den kulinarischen Gusto
vorhanden. Orangen- und Man-
darinenduft durch-
zieht das STUWE, und ganz leise mischt sich eine andere Duftnote
mit ein. Da riecht es doch auch nach Mandeln und frisch gebacke-
nen Keksen. Denn äußerst fleißig wur-
den - sage und
schreibe - drei ver-schiedene Kekssor-
ten hergestellt und bei der Nikolofeier
am 5.12. verspeist.
Nikolofeier
Zu Beginn wurde „Lustig, lustig, tralalalala“ gesungen und ge-
trällert, bis der Krampus die adventliche Idylle unterbrach
und für Radau sorgte. Dankens-werterweise erschien bald dar-
auf der Nikolaus, der zu Hilfe
eilte und den Krampus in Schach hielt. Der Nikolaus, das
große Vorbild für Solidarität be-richtete von seinen Taten aus
vergangenen Zeiten und schlug
die Brücke zur aktuellen Situati-on der heutigen Welt. Als Zei-
chen der Solidarität putzen nämlich Jugendliche aus dem
STUWE Schuhe und spendieren den Erlös einem Projekt, das
kolumbianische Jugendliche
unterstützt. Dies entspricht ge-nau dem Sinne der Legenden
vom Heiligen Nikolaus. Danke!
Advent 13
… im STUWE
„Lucia“: Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet:
„Die Leuchtende“
Vorweihnachtliche Träume ...
14 lifestyle
Strümpfe
Tja ... also Strümpfe
sind nach Schuhen ja
mein Lieblingsacces-soire. Aber man muss
schon zugeben, dass richtige Beinbekleidung
einfach alles über die momentane Laune ei-
nes Menschen aussagt.
Bunt gemustert, grau oder ganz und gar
durchsichtig? Doch bevor ich meinem
Drang, euch meine Meinung aufzuzwingen nachgebe, muss ich zuvor die Geschichte
des Strumpfs etwas genauer erläutern. Man(n) kann es kaum glauben ... im Mittelalter fängt die spannende Entwicklung
an, denn in eben diesem war es nur den adeligen Männern vorbehalten, Strümpfe zu tragen. Letztgenannte waren unter dem Namen „Beinlinge“ bekannt und nicht,
wie man es glauben könnte, gestrickt, sondern erstaunlicherweise aus buntem Stoff ausgeschnitten und danach in Feinarbeit zusammengenäht.
Im 16. Jahrhundert wurde, nachdem man begann, Seidenstrümpfe zu nähen, die
Maschine für ihre Herstellung erfunden. Tja, und bei der Französischen Revolution war die letzte Chance für euch Männer
vorbei, Strümpfe zu tragen ... nun war Frauen sogar erlaubt, ihre mit weißen Sei-denstrümpfen bedeckten Knöchel zu zeigen ... yeah! Diese Entwicklung ... früher
waren Frauenbeine schließlich schrecklich verpönt.
Gott sei Dank, dass sich das nun geändert hat ... denn wer kann schönen Beinen schon widerstehen??
Nun ja, bleiben wir bei der Sache! Anfang des 20.Jahrhunderts wurden Strümpfe aus Kunstseide erfunden,
was für alle Frauen ein Segen war, denn deren Herstellung war um vieles billiger als die frühere Variante.
Doch trotz des niedrigen Preises hatte diese Beinbekleidung
aus Nylon einen unglaublichen Wert, sodass sie im 2.Weltkrieg als das begehrteste Tauschmittel überhaupt galt.
In der Nachkriegszeit waren Kunststoff-Strümpfe mit Naht der letzte Schrei (siehe Marilyn Monroe).
Das Magazin
von Ruth
Englischer Bischofsstrumpf, um 1100 n. Chr.
Tja, und ab diesem Zeitpunkt war es klar, dass, egal ob wadenbedeckend, knielang,
mit Strumpfband oder halterlos (Halterlose werden übrigens von einem Silikon-
band,das am Ende der Strumpfinnenseite angebracht ist, gehalten), oder auch wenn es eine Strumpfhose ist, jede Art von Beinbekleidung einfach superstylisch,
sexy, verspielt, verrückt, aber auch bieder sein kann.
Ich persönlich bin absolut begeistert von schräg gemusterten Strumpfhosen, doch bei Strümpfen folge ich entweder der gestreiften Mode oder bleibe ganz schlicht bei
einfärbig.
Und sowieso habe ich mir, um ganz hip hop vorn an der Modespitze dabei zu sein, sogar schon eine dieser ... wie nennt man sie? ... Leggings gekauft. Doch ich kann
mich einfach nicht dazu hinreißen lassen, sie
genauso zu tragen, wie
es die Mädls in den 80ern getan haben ...
igitt ... So, um an meinen ers-
ten Satz noch anzu-schließen: Ich bin prin-
zipiell ein Mensch, der
seiner Laune durch Klei-dung Ausdruck ver-
schafft, aber, ich muss schon sagen, durch
Strumpfhosen und ihre
Verwandten funktioniert es einfach am Besten.
lifestyle 15
16 Bands
Bandszene
Outsmarted
Wir sind eine sehr junge Linzer Band. Unsere Entstehungsgeschichte begann im Herbst 2002.
Clemens und Oliver hatten die Idee, eine Band zu gründen. Da die beiden Gitarre spielten, suchten sie noch einen Drummer und einen Bassisten. Nachdem sie relativ
bald Klemens als Schlagzeuger gefunden hatten, begannen die drei erstmals ge-meinsam in Klemens` Keller die ersten Anläufe Musik zu machen.
Etwa ein halbes Jahr später stieß das letzte Mitglied Basa als Bassist dazu. Ungefähr zeitgleich übersiedelten wir, nun zu viert, in einen anderen Proberaum – und zwar
in den des STUWE`s. Was spielen wir? Unsere Musik ist sehr facettenreich, die Ba-sis dafür: Punk Rock.
Line up:
Oliver (guitar,
vocals) Clemens
(guitar) Basa
(bass)
Klemens (drums)
Die STUWE-Bandszene wurde im Herbst durch junge Bands wieder neu „gemixt“.
Der Sound kann sich hören lassen! Rugged Paradise, Allstar me (die kennt man be-
reits in ganz Linz!!), eine neue Mädels-Band sowie Soultrip grooven ab. Outsmarted, eine Art Punk-Rock Band, widmet uns im Folgenden ein paar Zeilen:
18 Poesie
Nachdenkliches von Simon
Kampfeslustig Kampfeslustig habe ich mich von Weib und Kindern verabschiedet; versprochen wiederzukehren. Ja, ich wollte töten, ich wollte das Blut des Feindes riechen, den König
siegen sehen. Kampfgeschrei und Anfeuerungsrufe, Kampfgesänge und die königliche Flagge, meisterlich mit dem Winde ringend. Und jetzt, ich sehe keine Farben mehr, die Erde und der Himmel – Schreiender Tod in totem Schwarz gebettet. Leise höre ich den König, er trauert, alle trauern. Des Feindes Blut mit dem des Freundes vermischt.
Noch nie war ich dem König so nahe, eine schmerzhafte Nähe. Sein Sohn liegt neben meinem Bruder, inmitten tausender erstarrter Gesichter. Einst waren sie des Hofes Stolz, nun sind sie verblichen, an einem Tag, ein Tag, wie es viele gibt ...
In verschiedentlicher Weise hat sich Simon Madersbacher in
den letzten Monaten mit dem Thema „Krieg“ auseinanderge-
setzt. Im folgenden drucken wir ein Gedicht ab, das dieses schwierige Thema ebenfalls zum Inhalt hat.
Poesie 19
Poesie von Ruth
Wenn die Wolken Bilder auf den Himmel zeichnen. Wenn du zur gleichen Zeit ohne Grund lachen und weinen willst.
Wenn du aus dem Fenster siehst und bei jeder Person glaubst es sei er. Wenn du stundenlang einfach nur sitzen könntest und den ganzen Tag über die wunderbare Welt reden könn-test. Wenn du am Tag die Sterne und in der Nacht die Sonne beobachten willst. Wenn du jedem ein Lächeln schenkst. Wenn du einfach nur glücklich bist.
Es tut mir leid. Ich kann nicht von dir erwarten, dass es dir nicht weh tut und du ... Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich, drastisch gesagt, mein Leben für dich aufgebe. Es war eine viel zu vorsichtige Sache, als dass ich sagen könnte, es wäre nur so eine Sache gewesen. Es war ein viel zu schöner Abend, als dass ich sagen könnte, es wäre genau so einer gewesen, wie jeder andere auch. Es war zu heftig und zu sanft. Nicht nur einfach so. Es war zu intensiv und zu flüchtig. Nicht nur einfach irgendwie. Es tut mir leid. Aber es ist so, wie es ist. Es ist nicht nur ein lauwarmes Gefühl des Mögens ... Wenn ich wenigstens sagen könnte, ich hätte mir nichts dabei gedacht oder es wäre nur um dich dabei gegangen. Aber, obwohl sich oberflächlich alles um dich drehte, waren wir beide füreinander (aber auch geistig weit entfernt) doch körperlich so nah. Wenn ich sagen würde, ich hätte nichts getan, würde ich lügen. Ich liebe dich, aber die umgeformte Ablehnung war zu groß. Ich denke nur an mich. Doch irgendwie tut es mir leid, nicht nur einfach so, sondern, weil es ist, wie es ist. Mein Herz klopft, wie verrückt ... Psycho! Schrille Töne durchlaufen meinen Körper und die Haare auf meiner Haut stellen sich auf. Ich sehe ein Ding ... ein Fleck und noch zwei dazu, darum sprießt die Angst. Mein Herz wird zu Stein und meine Gefühle verebben ... für kurze Zeit! Ich beruhige mich mit Gerüchen, grande surprise! Scheiße ... Scheiß-Angst, Scheiß-Macht, verfluchtes „Ich bin untertan“. Ich bin in mir, nachdem ich meine Gefühle ausgeschaltet habe. Verfluchtes Warten … quelle plus grande surprise! Ich hasse dich!
Wir öffnen nach den Ferien wieder am 7. Jänner 2004
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ConAction! Nr. 25 / 2003 Verlegt, gedruckt und herausgegeben in der EU
Impressum: Medieninhaberin und Herausgeberin: Diözese Linz, Katholische Jugend OÖ;
Redaktion: Jugendzentrum STUWE, Steingasse 5, 4020 Linz Fotos: STUWE Layout: Josef Putz
Grundlegende Richtung: Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend Verlags- und Herstellungsort: Linz
Erscheinungsort und Verlagspostamt: 4020 Linz, P.b.b. Zeitungsnummer: GZ02Z033134M Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen!
Wir wünschen al len
Leser innen & Lesern,
den STUWEler innen & STUWElern
gesegnete Weihnachten und e in gutes neues
Jahr!