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BOCHOLT. Schon die Idee ist kurios. Hört man den fünf „Flaschenmusikern“ zu, traut man seinen Augen und Oh- ren nicht. „Liedgut auf Leer- gut“ ist das Motto der witzi- gen Glasbläser. Auf Einla- dung der Bühne Pepperoni gaben Endie (Andreas Lu- bert), Fritze (Jan Lubert), Möhre (David Möhring), Pe- ter (Jens Tangermann) und Frank (Frank Wegner) – das Glas-Blas-Sing-Quintett – in der Aula des St.-Josef -Gym- nasiums mit ihrem Pro- gramm „Männer, Flaschen, Sensationen“ ein abendfül- lendes „Flaschenkonzert“. Auf dem Jägermeister-Xy- lofon, der Wasserspender- Trommel und der Jelzin-Or- gel lassen sie sich von der Kronkorkenkastagnette be- gleiten und erhalten für ihre umwerfenden Einfälle Jubel und vehementen Applaus. „Sie ist ’ne Bottle und sie sieht gut aus“, wandeln sie den Song „Model“ von Kraft- werk ab. Und was man da hört, ist wirklich einfach Klasse. „Wir sind die Robo- ter“ tönt es aus der Druck- sprühflasche, und als der Song mit einem „A-cappel- la-Rülpsen“ beendet wird, klopfen sich die Zuhörer vor Lachen auf die Schenkel. Spaß macht das Quintett ununterbrochen, sei es bei einer Lektion Harzer Dialekt, den die Wahlberliner immer noch intus haben, oder wenn es im Stil der Comedi- an Harmonists „Mein kleines grünes Fläschchen“ trällert. Das Publikum ist sofort da- bei und trällert zurück: „Hol- leri, hollera, hollero“. Von Rock bis Rap Den Klassiker „Bohemian Rhapsody“ mit Endie als Freddy Mercury spielen die fünf auf den Glasflaschen mit fantastischer Vielfalt. Das Publikum bejubelt die ausgefallene Interpretation. Aber nicht nur Titel aus der Popgeschichte von Rock bis Rap präsentieren die Jungs. Immer wieder bringen sie die Zuhörer mit Wortspielen zum Lachen und mischen Eigenkompositionen in ihr Programm. Da ist das Lied vom „Na- senpiercinggirl“. Es versucht sich in visueller Selbstopti- mierung, erklärt Frank. „Das Piercing sieht aus wie ein Chrompopel, darf ich dir ein Alutaschentuch reichen?“, singen die Spaßvögel. Tem- peramentvoll mit effektvol- lem Flaschenkistengeklap- per spielt die Band weiter. Beim Säbeltanz von Aram Chatschaturjan und Elvis Presleys „Via Las Vegas“ geht die Post ab. Wieder hallen Jubel und laute Beifallspfiffe durch die Aula. Das Publi- kum unterstützt Frank, wenn ihm an der Plastikfla- schentuba die Luft ausgeht, und ruft: „Zieh Frank“. Das hilft. Die Laune wird noch besser und das hält an bis zum Ende des irrwitzigen Konzerts. Gudrun Schröck Das Glas-Blas-Sing-Quintett bietet auf Einladung der Bühne Pepperoni ein abendfüllendes Flaschenkonzert Spielen auf Jägermeister-Xylofon und Jelzin-Orgel Das Glas-Blas-Sing-Quintett spielt praktisch auf jeder Art von Flasche. Foto: Gudrun Schröck

Spielen auf Jägermeister-Xylofon und Jelzin-Orgel · Piercing sieht aus wie ein Chrompopel, darf ich dir ein Alutaschentuch reichen?“, singen die Spaßvögel. Tem-peramentvoll

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Page 1: Spielen auf Jägermeister-Xylofon und Jelzin-Orgel · Piercing sieht aus wie ein Chrompopel, darf ich dir ein Alutaschentuch reichen?“, singen die Spaßvögel. Tem-peramentvoll

BOCHOLT. Schon die Idee istkurios. Hört man den fünf„Flaschenmusikern“ zu, trautman seinen Augen und Oh-ren nicht. „Liedgut auf Leer-gut“ ist das Motto der witzi-gen Glasbläser. Auf Einla-dung der Bühne Pepperonigaben Endie (Andreas Lu-bert), Fritze (Jan Lubert),Möhre (David Möhring), Pe-ter (Jens Tangermann) undFrank (Frank Wegner) – dasGlas-Blas-Sing-Quintett – inder Aula des St.-Josef -Gym-nasiums mit ihrem Pro-gramm „Männer, Flaschen,Sensationen“ ein abendfül-lendes „Flaschenkonzert“.

Auf dem Jägermeister-Xy-lofon, der Wasserspender-Trommel und der Jelzin-Or-gel lassen sie sich von derKronkorkenkastagnette be-gleiten und erhalten für ihreumwerfenden Einfälle Jubelund vehementen Applaus.

„Sie ist ’ne Bottle und siesieht gut aus“, wandeln sieden Song „Model“ von Kraft-werk ab. Und was man dahört, ist wirklich einfach

Klasse. „Wir sind die Robo-ter“ tönt es aus der Druck-sprühflasche, und als derSong mit einem „A-cappel-la-Rülpsen“ beendet wird,klopfen sich die Zuhörer vorLachen auf die Schenkel.

Spaß macht das Quintettununterbrochen, sei es beieiner Lektion Harzer Dialekt,den die Wahlberliner immernoch intus haben, oderwenn es im Stil der Comedi-an Harmonists „Mein kleinesgrünes Fläschchen“ trällert.

Das Publikum ist sofort da-bei und trällert zurück: „Hol-leri, hollera, hollero“.

Von Rock bis RapDen Klassiker „Bohemian

Rhapsody“ mit Endie alsFreddy Mercury spielen diefünf auf den Glasflaschenmit fantastischer Vielfalt.Das Publikum bejubelt dieausgefallene Interpretation.Aber nicht nur Titel aus derPopgeschichte von Rock bisRap präsentieren die Jungs.

Immer wieder bringen siedie Zuhörer mit Wortspielenzum Lachen und mischenEigenkompositionen in ihrProgramm.

Da ist das Lied vom „Na-senpiercinggirl“. Es versuchtsich in visueller Selbstopti-mierung, erklärt Frank. „DasPiercing sieht aus wie einChrompopel, darf ich dir einAlutaschentuch reichen?“,singen die Spaßvögel. Tem-peramentvoll mit effektvol-lem Flaschenkistengeklap-

per spielt die Band weiter.Beim Säbeltanz von Aram

Chatschaturjan und ElvisPresleys „Via Las Vegas“ gehtdie Post ab. Wieder hallenJubel und laute Beifallspfiffedurch die Aula. Das Publi-kum unterstützt Frank,wenn ihm an der Plastikfla-schentuba die Luft ausgeht,und ruft: „Zieh Frank“. Dashilft. Die Laune wird nochbesser und das hält an biszum Ende des irrwitzigenKonzerts. Gudrun Schröck

Das Glas-Blas-Sing-Quintett bietet auf Einladung der Bühne Pepperoni ein abendfüllendes Flaschenkonzert

Spielen auf Jägermeister-Xylofon und Jelzin-Orgel

Das Glas-Blas-Sing-Quintett spielt praktisch auf jeder Art von Flasche. Foto: Gudrun Schröck