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Festspielhaus St. Pölten MEHR ALS FOLKLORE Flamenco und Architektur Landestheater Niederösterreich VERSUCHSSTATION DES WELTUNTERGANGS Österreich vor und nach 1914 Die Bühne im Hof DIE TROMMEL IST WEIBLICH Percussion-Klänge aus Teheran spielorte ST. PÖLTEN September | Oktober | November 2014 www.spielorte.at

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spielorte ST. PÖLTEN

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Festspielhaus St. Pölten

MEHR ALS FOLKLOREFlamenco und Architektur

Landestheater Niederösterreich

VERSUCHSSTATION DES WELTUNTERGANGS

Österreich vor und nach 1914

Die Bühne im Hof

DIE TROMMEL IST WEIBLICHPercussion-Klänge aus Teheransp

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inhalt

Coverbild: María Pagés „Utopía“,

14. & 15.11.2014, Österreich-Premiere

im Festspielhaus.

„Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“ Die Gedichtzeile des amerikanischen Autors Carl Sandburg war und ist Illusion, in den friedens-bewegten 1980er-Jahren ebenso wie heute. Irgendjemand geht immer hin. Oder wird hingeschickt. Voller Begeisterung wie 1914, als die k.u.k. Armee siegessicher auf die Schlachtfelder zog und sich selbst Künstler wie Oskar Kokoschka freiwillig meldeten – oder gezwungener Maßen wie die Soldaten der Weltmächte, die wie Schachfiguren in den jeweiligen Konfliktzonen eingesetzt werden. Fanatisiert und missbraucht von Religionen, Ideologien und politischem Größenwahn wie Gotteskrieger und Separatisten aller Art – oder abgebrüht wie Söldner, die ihr brutales Handwerk für jeden Auftrag-geber verrichten, wenn die Gage stimmt.Auch wenn sich die Konstellationen und Strategien verändert haben und an die Stelle von Aggressionen zwischen verfeindeten Staaten Terrorismus und Bürgerkrieg getreten sind: Ursachen und Wirkungen sind unverändert geblieben. Machtstreben, Ausbeutung und Gier als Auslöser, Tod, Flucht und Leid als Ergebnis. Was kann die Kunst dagegen tun? Die Erinnerung wach halten. Die Aufmerksamkeit schärfen. Das Mitgefühl sensibilisieren. Den Dialog suchen. Genau das geschieht auf den Bühnen und in den Ausstel-lungsräumen in St. Pölten – auf geistreiche, packende, anregende und mitunter durchaus unterhaltsame Weise!

Maria Rennhofer

editorial

IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: Förderverein Kulturbezirk St. Pölten. c/o NÖ Kulturszene Betriebs GmbH. Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten. Redaktionelle Gestaltung: CityLoftArt GmbH. Chefredakteurin: Dr. Maria Rennhofer. MitarbeiterInnen: Mag. Sandra Broeske, Peter Kaiser, Corinna Kranjecz, Andreas Reichebner, Jakob Schweikhardt. GastautorInnen: Heinz Janisch, Ulrich Lenz, Wolfgang Müller-Funk, Susanne Zellinger. Design & Layout: gugler GmbH, St. Pölten. Bildnachweis: Cover, S. 3: David Ruano; S. 4–6: Landestheater Niederösterreich; S. 7: Iko Freesedrama/berlin.de; S. 8: David Ruano; S. 9: Francis Vernhet, zVg; S. 10: zVg; S. 11: Illustration von Annette Sonnewend, OleRennecke; S. 14: Angela Sterling Photography; S. 15: Gabriele Zucca, Lisa Rastl; S. 16: Armin Bardel, Thomas Karsten; S. 17: Nancy Horowitz, Michael Liebert, zVg, Nikolaus Karlinsky; S. 18–19: Armin Bardel, Illustrationen von Annette Sonnewend sowie Janosch © Little Tiger Verlag – Gifkendorf (Ach, so schön ist Panama!), Moritz Schell, Manfred Baumann, Günther Egger; S. 20–21: Land Niederösterreich (Bildrecht, Wien, 2014/Foto: Rita Newman), Land Niederösterreich (Bildrecht, Wien, 2014), Bildrecht, Wien 2014/Foto: Christoph Fuchs, Niels Husted, Claudio Casanova, Maike Helbig; S. 22: Gerald Lechner, Stadtarchiv St. Pölten, zVg, Simon Höllerschmied; S. 23: zVg. Hersteller: Ueberreuter Print GmbH, Korneuburg. Gedruckt auf: Amber Graphic. Herstellungs- und Verlagsort: St. Pölten. Verlagspostamt: 3100 St. Pölten. Kontakt: [email protected], www.spielorte.at

BÜHNE 4 Heimat hat es nie gegeben: Joseph Roth „Radetzkymarsch und Die Rebellion“, Ödön von Horváth „Geschichten aus dem Wiener Wald“

7 Mozart, Buster Keaton und Nosferatu: Komische Oper Berlin „Die Zauberflöte“

8 Das Leben ist eine Kurve: María Pagés

9 Der magische Breitengrad: Omara Portuondo & Roberto Fonseca; Geschichten aus tausend und einem Klang: Azam Ali & NIYAZ

10 Musik verbindet: Frauen Percussion Ensemble Teheran

11 Bunter Literaturherbst: Blätterwirbel; Heldin im Alltag: Judith Holofernes

12 Spielplan: Sept., Okt. & Nov. 2014

HINTERBÜHNE 14 Die Versöhnung von Klassik und Avantgarde: Semperoper Ballett

15 Barock und rosa Schlapfen: Hofesh Shechter Company, Willi Dorner

16 Ein Tag mit Irene Schiller

GARDEROBE

16 Lieder zum Mitdenken: Konstantin Wecker

17 Wechselspiel und bunte Töne: Tonkünstler-Orchester Niederösterreich; Shortcuts

18 Ach, so schön ist Theater! Geschichten für junges Publikum; Shortcuts

GALERIE 20 Avantgarde, Konsequenz und Tiefgang: ZEIT KUNST NIEDERÖSTERREICH; Shortcuts

PARKETT 22 Shortcuts; Ein Sommerfest für Kunst und Kultur: Förderverein Kulturbezirk

23 Pressestimmen, Publikumsstimmen, Gewinnspiel, Fiedlers Lokaltipp

Gerne senden wir Ihnen „spielorte“ auch gratis per Post zu. Schicken Sie Ihre Kontaktdaten bitte per Mail an [email protected] oder geben Sie diese telefonisch unter Tel.: +43 (0)2742/90 80 80 600 durch.

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FEST/SPIEL/HAUS/ST/POELTEN/

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HEIMATHAT ES NIE GEGEBEN

AUS DER PERSPEKTIVE JUNGER ANGEHENDER AUTOREN WIE JOSEPH ROTH UND ÖDÖN VON HORVÁTH WAR DER WELTKRIEG ALLEIN SCHON DESHALB EIN WELT-KRIEG, WEIL DABEI NICHT NUR EIN KRIEG, SONDERN AUCH EINE WELT VERLOREN GEGANGEN WAR. Von Wolfgang Müller-Funk

Beide, Roth wie der sieben Jahre jüngere Horváth, haben zunächst dem untergegangenen Kaiser-reich keine Träne nachgeweint. Dass Roth beim Begräbnis von Kaiser Franz Joseph geweint hat, ist eine späte Retusche des schil-lernden Monarchisten im Exil.Zur altösterreichischen Selbstver-ständlichkeit gehörte jene Hetero-genität und Mischung, die beide Autoren aufweisen, sprachlich und kulturell. Fiume (Rijeka), Belgrad, Preß-burg, Wien und München hat der junge Ödön bis 1918 als Wohnorte kennengelernt, während Roths Leben vor 1918 im Spannungsbogen zwischen galizischer Periphe-rie und Wiener Metropole verläuft. Dazu die multiplen Herkünfte und die vielen Sprachklänge: ungarisch, kro-atisch, tschechisch, polnisch und ein Deutsch mit einer ganz eigenen, österreichischen Klangfarbe.

DOPPELTE FREMDEDie Fremdheit, die bei beiden Autoren eine ironisch su-blimierte Weltverlorenheit, eine spezifisch (alt-)öster-reichische romantische Ironie, hervorruft, ist das Ergeb-nis des oben angedeuteten Weltverlusts. Ohne dass man sich zunächst vom heimatlichen Territorium fort-bewegt hätte, befindet man sich plötzlich in einer unbe-

kannten Welt, in einer doppelten Fremde, korrespon-diert doch die Fragwürdigkeit der neuen Welt, wie sie infolge des Ersten Weltkriegs und des Triumphs des Nationalismus, dieses unheimlichen Heimat-Territoria-lismus, entstanden ist, mit der inneren, der eigenen zwiespältigen Lebensbefindlichkeit. Roths und Hor-váths erstes Exil ist zeitlicher Natur, die Wanderungen, die sie später freiwillig nach Berlin und eher unfreiwil-lig nach Paris treiben, sind nur die Folge dieser tempo-ralen Vertreibung aus einer Welt, die vielleicht kein Pa-radies, aber doch, mit Stefan Zweig gesprochen, eine der Sicherheit gewesen ist, vor allem dann, wenn man sozial und kulturell das bessere Lebenslos gezogen hat, wie das bei Zweig und Horváth zweifelsohne der Fall gewesen ist. Roth und Horváth sind Autoren, die eine ganz besondere Erfahrung verarbeitet haben, jene, aus der Zeit gefallen zu sein.

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AUFBRUCH IN DIE MODERNEHeimat- und Weltverlust sind irreversibel. Der deutsche Philosoph und Soziologe Georg Simmel hat den Frem-den durch eine spezifische Form von Objektivität cha-rakterisiert, wobei die Verwendung des Wortes bei Simmel höchst eigenwillig ist. Er meint damit einen bestimmten Modus von Unbeteiligtheit, eine gewisse Distanz, die keineswegs Empathie ausschließt, die Roth übrigens mit Horváth teilt und die den Ausgangspunkt für einen „Sozialismus“ bildet, der einer der sozialen Empfindung und keiner der Doktrin ist. Der frühe Roman Roths „Die Flucht ohne Ende“, die Selbstdar-stellungen Horváths, aber auch dessen später Roman „Jugend ohne Gott“ zeugen von einem Verhältnis zur Welt, das gleichsam im Doppelsinn des Wortes gelockert ist. Das, was Milan Kundera Jahrzehnte später als uner-trägliche Leichtigkeit des Seins bezeichnen wird, ist in dieser ungläubigen Skepsis, diesem Sensorium für das Märchenhafte der modernen Welt, vorweggenommen. Sie bildet den Ausgangspunkt jener Form von Freiheit, die Simmel dem Fremden, den er als Wanderer be-stimmt, zugeschrieben hat, der heute kommt und morgen bleibt, aber immer bereit zum Aufbruch ist. Ohne die zentrale Erfahrung des Weltverlusts, die Hand in Hand geht mit dem Aufbruch in eine Moderne, die eine neue Art von Fremde generiert, nämlich jene, dass der Mensch eine Welt geschaf-fen hat, in der er sich fremd fühlt, wären Roth und Horváth niemals kanonische Autoren geworden, deren Strahlkraft bis heute weit über den altösterreichisch-deutsch-sprachigen Kontext hinausreicht. Solche Momente finden wir auch bei Hermann Broch oder Robert Musil, deren Werk ohne den Zeiten-bruch von 1918 wenigstens nicht in dieser Form entstanden wäre. Kein Zuhause bedeutet auch überall zu

Hause sein zu können, es gelernt zu haben, sich ein-zurichten. In Horváths literarischem Mundus ist die ungarische Peripherie („Ein Dorf ohne Männer“), das Oktober fest in München mit dem Arbeitslosenpaar Kasimir und Karoline, die bayerische Provinz („Italieni-sche Nacht“) oder Paris („Die Unbekannte aus der Seine“) verblüffend gleich nah und zugleich märchen-haft voneinander entfernt. Distanz, Ironie und Einfüh-lung bilden dabei eine unvergleichliche Melange. Auch Roths literarische Spielorte, die galizische Peripherie, München, Berlin, Köln, New York, Russland oder Paris, befinden sich in rätselhafter Äquidistanz zueinander.

DISTANZ UND EMPATHIEAuf den ersten Blick erscheinen die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ als ein Stück sozialkritischer Lokal-literatur, in dieser Weise sind sie auch lange, vor allem im Zeitalter der österreichischen Anti-Heimatliteratur, gelesen worden. Aber das unterschlägt eine ganz ent-

„Beim Schriftsteller beginnt schon dort, wo er schweigt, die Lüge.“

Joseph Roth

Zum Autor: Wolfgang Müller-Funk ist Professor für Kulturwissenschaften an der Universität Wien, Literaturwissenschaftler, Publizist und Ausstellungskurator.

Zahlreiche Publikationen, u. a. auch über Joseph Roth. 1952 in Bremen geboren, in München und Wien aufgewachsen, lebt er heute im Waldviertel.

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scheidende Dimension von Horváths Œuvre, eben jene schon erwähnte Distanz und Objektivität, die auch eine gewisse Einfühlsam-keit noch mit den schreck-lichsten Figuren, die der Autor geschaffen hat, mög-lich macht. Das gilt für den schwarzen Reichswehr-mann Sladek ebenso wie

für den einfältig brutalen Oskar aus den „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Es ist diese Distanz und Weltfremde, die dazu geführt hat, dass beide Autoren schon sehr früh psy-chologische und anthropologische Konstellationen, die Fa-schismus und Nationalsozialismus begünstigt haben, in ih-ren Werken freilegen, ich denke etwa an Roths frühen Roman „Das Spinnennetz“ oder eben an den gesamten „Sladek“-Komplex im Werk Horváths. Diese einsamen Män-ner reagieren auf die Krise der Männlichkeit und die Hei-matlosigkeit der nach 1918 entstandenen Welt mit Aggressi-on, weil sie über keine anderen Verarbeitungstechniken verfügen.

DIE UNMÖGLICHE HEIMAT „Er war ein starker Mensch, leichtfertig scheinbar, kindlich und boshaft und mit der starken Beobachtungsgabe ausge-stattet, die Kinder besitzen.“ Dieser Nachruf auf den jünge-ren Autor ist aufschlussreich, lässt er doch eine Wahlver-wandtschaft zutage treten, die Roth geschickt verdeckt. Die spielerischen Dispositionen sind Roth durchaus nicht fremd, das frühe essayistische und literarische Werk des roten Jo-seph ist voll von solchem Übermut, sie passen indes nicht mehr in das Selbstbild des monarchistischen Antifaschisten im Exil. Begonnen hat diese Wende mit Roths bekanntestem Werk „Radetzkymarsch“. Schon beim zweiten Blick wird sichtbar, dass auch hier Distanz und Ironie obwalten. Dieses Märchenkaiserreich ist ungeachtet seines tragischen Endes komisch und unwirklich mit seinen stummen Männern, lee-ren Ritualen und seinen feschen versoffenen Offizieren – Roth hat diese Unwirklichkeit perspektivisch gekonnt in seinem späteren Werk „Die Geschichte der 1002. Nacht“ be-lichtet; wenn man die trotzigen politischen Pamphlete Roths beiseite lässt, dann ist die darin erzählte Welt eine ganz unmög liche Heimat. Heimat hat es nie gegeben.

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„Der Himmel ist zart, die Erde blass.“ Ödön von Horváth

Die zwei großen Bühnen des Landes in einem Abo: Landestheater und Festspielhaus präsentieren gemeinsam insgesamt vier bzw. sechs Veranstaltungen aus den Bereichen Tanz, Musik und Schauspiel mit einer Ermäßigung von 30 %! Neben dem Saison highlight „Die Zauberflöte“ (27./28.09.2014) beinhaltet dieses im Festspielhaus zwei weitere an die Klassik angelehnte Veranstaltungen: Ballett am Rhein/Martin Schläpfer „Sinfonien“ (18.04.2015) und das Plugged-In Konzert mit Angelika Kirchschlager (29.11.2014) sowie im Landes theater die Saisoneröffnungs-Produktion „Radetzkymarsch“ (15.10.2014), den Schauspiel-Klassiker „Minna von Barnhelm“ (28.01.2015) sowie „Die schmutzigen Hände“ (18.02.2015).

Information und Bestellungen:

Tel.: +43 (0)2742 / 90 80 80 600, Fax: +43 (0)2742 / 90 80 [email protected]

Landestheater Niederösterreich 03.10.2014, Premiere: Joseph Roth „Radetzkymarsch und Die Rebellion“Regie: Philipp Hauß. Bühne: Martin Schepers. Kostüme: Lane Schäfer. Mit: Wojo van Brouwer, Pascal Groß, Christine Jirku, Aline Joers, Michael Scherff, Othmar Schratt, Myriam Schröder, Moritz Vierboom, Tobias Voigt, Jan Walter, Helmut Wiesinger, u. a.

Das Landestheater auf Gastspiel: Stadttheater der Bühne Baden, 21./22.10.2014 Stadttheater Wiener Neustadt, 04.11.2014 Stadttheater Wels, 16.12.2014

11.10.2014, Premiere: Ödön von Horváth „Geschichten aus dem Wiener Wald“Regie: Birgit Doll. Bühne: Conrad Moritz Reinhardt, Elisabeth Vogetseder. Kostüme: Elisabeth Vogetseder. Musik: Peter Kaizar. Musiker: Franz Haselsteiner, Hans Tschiritsch. Mit: Wojo van Brouwer, Swintha Gersthofer, Pascal Groß, Christine Jirku, Aline Joers, Ulli Maier, Christoph Moosbrugger, Dominic Oley, Marion Reiser, Hilke Ruthner, Michael Scherff, Steve Schmidt, Jan Walter, Helmut Wiesinger. Eine Koproduktion des Landestheaters Niederösterreich mit der Bühne Baden.

Das Landestheater auf Gastspiel: Johann Pölz-Halle Amstetten, 11.11.2014

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MOZART, BUSTER KEATONUND NOSFERATU

Die Inszenierung der britischen Theatertruppe „1927“ ge-meinsam mit Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky sorgte nicht nur in Berlin, sondern auch in Los Angeles und Minneapolis für euphorische Begeisterung bei Publi-kum und Presse.Als „eine Mischung aus Alexander Rodtschenko und Tim Burton, Charles Dickens und Fritz Lang, dem Stummfilm des beginnenden 20. Jahrhunderts und dem Comicroman des 21. Jahrhunderts“ bezeichnete „The Guardian“ die Shows von „1927“. Derlei Vergleiche geben jedoch nur eine ungefähre Ahnung von den ebenso eigenwilligen wie eigenartigen Fantasiewelten, die Suzanne Andrade und Paul Barritt, die künstlerischen Köpfe von „1927“, aus der Verbindung von Filmanimation und live agierenden Ak-teuren erschaffen. Eine riesige Hand packt eine Figur beim Kopf und lässt sie in bodenlose Tiefen fallen, Menschen

rennen durch endlose, expressionistisch verzerrte Häuser-schluchten, Schreie werden zu riesigen Buchstabengebil-den – die Zauberflöte in der Inszenierung von „1927“ und Barrie Kosky wirkt wie eine zum Leben erweckte riesige Comic-Collage. Die Inspirationen für die überwältigende Flut der Bilder kommen von überall her: von den Scherenschnittfilmen einer Lotte Reiniger aus den 1920er-Jahren ebenso wie aus Comics der 40er- oder aus der Pop-Art der 50er-Jahre – und immer wieder aus der Welt des Stummfilms, von der auch die Figuren der Handlung erfasst werden. So er-innert Pamina ein wenig an den weiblichen Stummfilm-Star Louise Brooks, Spaßmacher Papageno erscheint als Buster Keaton in Farbe, und Monostatos kann seine Ver-wandtschaft mit Nosferatu schwerlich leugnen. „Unsere Shows scheinen der Welt der Träume, bisweilen auch der Albträume entsprungen“, erläutert Suzanne Andrade ihre Arbeit. Nichts ist unmöglich in dieser einzigartigen Mi-schung aus deutschem Expressionismus und britischem Humor, aus Kabarett der Weimarer Republik und Music-Hall, aus Anima tion und Live-Performance, ein „umwer-fender live-action cartoon, so hinreißend, dass jegliche Kritik verstummt“ („Los Angeles Times“).

RAUCHSCHWADEN, DIE SICH ZU BILDERN FORMEN – BLUMEN, DIE WIE

VON ZAUBERHAND IM ZEITRAFFER WACHSEN – ELEFANTEN, DIE IN COCK-

TAILGLÄSERN PLANSCHEN – FLIEGENDE FLÖTEN, TANZENDE GLÖCKCHEN …

NICHTS IST UNMÖGLICH IN DER ZAUBERFLÖTEN-INSZENIERUNG DER KOMISCHEN OPER BERLIN. Von Ulrich Lenz

Zum Autor: Ulrich Lenz war als Dramaturg in Stuttgart, Linz, Mannheim und Hannover tätig. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Chefdramaturg im neuen Team von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin.

„… ein magisches, lebendiges Märchenbuch, ein singender

Stummfilm, ein lebendig gewordenes Gemälde.“ Barrie Kosky

Festspielhaus St. Pölten, 27. & 28.09.2014, Österreich-Premiere: Komische Oper Berlin „Die Zauberflöte“Musikalische Leitung: Kristiina Poska. Inszenierung: Suzanne Andrade/„1927“ und Barrie Kosky. Animationen: Paul Barritt/„1927“. Bühnenbild und Kostüme: Esther Bialas. Mit: Brigitte Geller, Adrian Strooper, Tom Erik Lie, Dimitry Ivashchenko u. a. Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Arnold Schoenberg Chor.

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Geboren in Sevilla, begann María Pagés schon als Kind zu tanzen. Ende der 1980er-Jahre gründete sie ihre eigene Compagnie, Bill Whelan lud sie zu seiner Show „Riverdance“, und Filmemacher wie Carlos Saura und José María Sánchez holten sie immer wieder vor die Kamera. 2007 folgte sie der Einladung Mikhail Baryshnikows nach New York, 2010 war sie eine der Hauptakteurinnen im Teatro Real de Madrid und leitete dort die Eröff-nungsgala für die spanische Präsidentschaft der Europäischen Union. María Pagés ist eine der herausragendsten Choreografinnen des Flamenco-panoramas, und ihr ist es gelungen, einen eigenen Stil und eine unver-wechselbare Ästhetik zu kreieren. Sie schafft Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Ihre Kostüme und die ihrer Compagnie entwirft sie selbst, und „Utopía“ ist ein Meisterwerk an Bildern und Farben. Das Bühnenbild ist einfach, nur drei kurvige Lichtlinien erhellen den dunklen Himmel, weich und glänzend dehnen sie sich aus, bevor sie sich wieder verdichten und eine Kuppel bilden wie in den Gebäuden von Oscar Niemeyer. In diesem Universum siedelt María Pagés ihre Geschichten von der Endlichkeit des Lebens an, aber auch von der Gewissheit, dass man etwas bewirken kann, wenn man sich seine Illusionen bewahrt: Die Texte zu den Liedern spre-

chen vom Exil, der Vergänglichkeit des Lebens und der Gleichgültigkeit des Kosmos gegenüber dem Schicksal der Menschen, jedoch auch von Solidarität und der Macht, das Schicksal zu ändern, wenn man ihm mit Mut und Idealismus gegenüber tritt. Die Welt der María Pagés, in der sich die sieben Tänzer mit großer Präzision bewegen, ist von unglaub-licher Schönheit und Klarheit, ihr gelingt es, den Flamenco durchlässig

zu machen, sie macht ihn zu einer lebendigen Manifestation des Tanzes an sich. María Pagés schöpft aus dem Erbe einer uralten Tradition, und doch sind ihre Choreografien modern, offen und fließend und beweisen, dass der Flamencotanz zu Recht dabei ist, die zeitgenössischen Bühnen zu erobern.

IN IHREM NEUESTEN STÜCK „UTOPÍA“ SUCHT MARÍA PAGÉS WIE AUCH SCHON FRÜHER INSPIRATION AUSSERHALB DES FLAMENCO-UNIVERSUMS. DIESMAL IN DER ARCHITEKTUR DES BRASILIANISCHEN STAR ARCHITEKTEN OSCAR NIEMEYER, DER 2012 IM ALTER VON 104 JAHREN VERSTARB. Von Susanne Zellinger

DAS LEBEN IST EINE KURVE

Festspielhaus St. Pölten, 14. & 15.11.2014, Österreich-Premiere: „Utopía“

Idee, Regie, Choreografie, Bühne, Kostüme: María Pagés. Farruca-

Choreografie: José Barrios. Musik und Arrangements: Rubén Lebaniegos,

Fred Martins, Isaac Muñoz, José „Fyty“ Carrillo. Lichtdesign: Pau Fullana.

Sound design: Albert Cortada. Bühnenbild: María Calderón.

Tanz und Musik: María Pagés Compañía.

Zur Autorin: Susanne Zellinger ist

Redakteurin der einzigen deutschsprachi-

gen Flamencozeitschrift ¡anda! und lebte

viele Jahre in Sevilla. Zu ihren Spezial-

gebieten zählt u. a. der zeitgenössische

Flamencotanz.

„Das Leben ist eine Kurve. Die perfekte gerade Linie

gibt es nicht.“ María Pagés

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Bereits mit vier Jahren übersiedelte die 1970 in Teheran gebo-rene Azam Ali in die indische Kleinstadt Panchgani, wo sie eine Schule mit Schwerpunkt auf Kultur und Spiritualität be-suchen durfte. Die allgegenwärtige Liebe zur Musik wurde zum glühenden Funken ihrer Kreativität, der sich nach dem Umzug in die USA in der damals 15-Jährigen zu einem Feuer entfachte: Sie lernte die Kunst des Santur-Spiels und e rkannte in den Tönen eine Sprache, zu wundervoll, um sie ihrer eige-nen Stimme vorzuenthalten. Der Gedanke des grenzenlosen Miteinanders wurde zum Hauptmotiv: „Musik gibt uns die Kraft, unabhängig von der Herkunft zu kommunizieren. Es ist zu einer Lebensaufgabe geworden, mein Werk über politi-sche, kulturelle und religiöse Themen zu heben.“ Mit dieser Einstellung kreiert sie Kunstwerke aus Motiven ihrer Heimat-kultur und verfeinert sie mit digitalem Sternenstaub sowie der ar ch a ischen Kraft ihrer Stimme. Nach vier Soloalben und zahlreichen Kollaborationen gründete sie gemeinsam mit Produzent Carmen Rizzo und ihrem Ehemann Loga Ramin Torkian die Gruppe „NIYAZ“. Im Rahmen des „Dialoges zwi-schen den Kulturen“ finden sie nun den Weg auf die Bühne im Hof. Mit erfrischender Selbstverständlichkeit lässt das Trio dabei moderne Klangmuster mit Sufi-Poesie und Volks-liedern des Nahen Ostens verschmelzen. Ihre Musik zeigt sich als Ur gewalt, als Prozess des Lebens selbst und als Abbild der Menschen, die sie kreieren.

1996 erschien das Album Buena Vista Social Club. Damit trat die kubanische Musik ihren Siegeszug um die ganze Welt an. Daran konnten auch diverse Handelsembargos gegen Kuba nichts ändern: Musik schert sich bekanntlich nicht um Grenzen. Initial beteiligt war an dem Projekt unter anderem – und als einzige Frau – Omara Portuondo. Ihr 1958 erschienenes Album „Velvet“, unter dem Titel „Magia Negra“ wieder-veröffentlicht, gibt dem Programm im Festspielhaus seinen Namen. P ortuondos aktueller musikalischer Partner ist Roberto Fonseca, dessen Alben „Elengo“ und „Zamazu“ beredtes Zeug-nis von seiner ungewöhnlichen Vielseitigkeit im Klavierspiel ab legen. Vom Jazz kommend, wandte er sich später immer stär-ker der kubanischen Musik zu. Spätestens an dieser Stelle stellt sich nun die Verbindung zur kapverdischen Sängerin Lura her. Die eigentlich in Portugal geborene Maria de Lurdes Pina A ssunção, Kind kapverdischer Eltern, erkannte die Heimat ihrer Eltern schnell als die ihre und wurde nicht zuletzt durch ihre Zusammenarbeit mit Carlos Saura dort zum Star. Als Special Guest wird sie unverkennbar zur „Magie“ des Abends beitragen. Die kubanische Musik hat viele Wurzeln, der eigent-liche Zauber basiert aber auf dem Herzschlag Afrikas, der seinen Weg über den Atlantik auf den leidvollen Sklavenrouten gefunden hat. Musik ist es immer gewesen und ist es noch, die Leiden lindert und Menschen (wieder) zusammenführt.

GESCHICHTEN AUS TAUSEND & EINEM KLANG

DER MAGISCHE BREITENGRAD

EIN RASTLOSER GEIST, GESEGNET MIT DER KRAFT EINER UNIVERSELLEN SPRACHE – AZAM ALI IST EINE DER ER-FOLGREICHSTEN WORLD-MUSIC-SÄNGERINNEN UND AUF DEM BESTEN WEG, EINE IKONE ZU WERDEN. Von Jakob Schweikhardt

UNGEFÄHR AUF GLEICHER GEOGRAFI-SCHER HÖHE UND „NUR“ DURCH DEN

ATLANTIK GETRENNT, LIEGEN KUBA UND DIE KAPVERDISCHEN INSELN.

IM FESTSPIELHAUS TREFFEN SIE IN ABSOLUTER MUSIKALISCHER STAR-

BESETZUNG AUFEINANDER. Von Peter Kaiser

Die Bühne im Hof, 29.10.2014: Azam Ali & NIYAZ „The Fourth Light“

Sufi-Musik & Trance-Performance. Azam Ali, Voice, Percussions. Loga Ramin Torkian, Oud, Kamaan. Habib Meftah Boushehri,

Percussions. Sinan Eroglu Cem, Kaval, Baglama. Gabriel Ethier, Keyboard. Im Rahmen des Dialoges zwischen den Kulturen.

Festspielhaus St.Pölten, 22.11.2014, Omara Portuondo, Roberto Fonseca & Band: „Magia Negra“, Special Guest: Lura

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Acht Musikerinnen mit Daf und Tombak (persischen Trommeln) stehen auf der Bühne, ein Pianist beglei-tet das Konzert mit traditioneller persischer Musik und populärer Folklore. Naghmeh Farahmand Baghi, der Initiatorin des Ensembles, wurde die Leidenschaft zum Trommeln schon durch ihren Vater Mahmoud Farahmandbafi , einen der prominentesten Künstler des Iran, in die Wiege gelegt. Er hat auch einen Solo-auftritt im Konzert des Frauen-Ensembles. „Trommeln ist mein Leben“, erklärt Naghmeh. Ich bin in einem Haus voller Musik aufgewachsen, habe meinen Vater bei seinen Auftritten mit großen iranischen Musi-kern und meinen Bruder beim Klavierspielen erlebt.“ Naghmeh begleitete ihren Vater mit seinem Oriental Percussion Ensemble auf vielen Gastspielreisen, auch zu Konzerten im Rahmen des Dialog-Programms

nach Österreich. „Sie lieben Rhythmus und Groove, und beim letzten Stück haben sie uns mit Klatschen und Trampeln gleichsam begleitet“, schwärmt sie vom

St. Pöltner Publikum. „Dieses positive Feedback hat uns sehr inspiriert.“

BRÜCKE DER VERMITTLUNGSeit 2010 lebt Naghmeh Fahramand Baghi in Kanada, wo die

Musik ihr Anker und zugleich ihre Sprache war, um Land und Leute kennenzulernen. „Ich habe niemals meine mu-

sikalischen Kontakte verloren, und deshalb habe ich mich nie einsam oder deprimiert gefühlt.“ Kanadas Multikulturalität ermöglichte ihr, ihre künstlerischen Wurzeln zu bewahren und in Workshops zu vermit-teln, aber auch Einfl üsse anderer Kulturen aufzu-nehmen. Mit dem in Kanada veröff entlichten Album „Unbound“ ist sie die bisher einzige irani-sche Perkussionistin, die eine Solo-CD herausge-bracht hat. Das einzigartige Konzert des Frauen Percussion Ensemble Teheran in der Bühne im Hof ist das Ergebnis der intensiven Beziehungen zur persischen Kulturszene, die der „Dialog zwischen

den Kulturen“ seit annähernd zwei Jahrzehnten auf-gebaut hat. Mimi Wunderer und Reinhard Gosch ver-

stehen diese international viel beachtete Initiative als Brücke der Vermittlung, als Podium für Weltoff enheit

und Toleranz, Gleichberechtigung und Frieden.

MUSIK VERBINDET

IM RAHMEN DES „DIALOGES ZWISCHEN DEN KULTUREN“ PRÄSENTIERT DIE BÜHNE IM HOF EINE SENSATIONELLE WELTPREMIERE – AM 11. SEPTEMBER DEBÜTIERT DAS ACHT-KÖPFIGE FRAUEN PERCUSSION ENSEMBLE TEHERAN MIT PERSISCHEN TROMMEL-KLÄNGEN. Von Corinna Kranjecz

„Musik war meine erste Sprache in der Immigration.“ Naghmeh Farahmand Baghi

Die Bühne im Hof, 11.09.2014, Weltpremiere: Frauen Percussion Ensemble TeheranTrommelkonzert. Im Rahmen des Dialoges zwischen den Kulturen.Weitere Informationen: www.vdk.at

uns mit Klatschen und Trampeln gleichsam begleitet“, schwärmt sie vom St. Pöltner Publikum. „Dieses positive Feedback hat uns sehr inspiriert.“

BRÜCKE DER VERMITTLUNGSeit 2010 lebt Naghmeh Fahramand Baghi in Kanada, wo die

Musik ihr Anker und zugleich ihre Sprache war, um Land und Leute kennenzulernen. „Ich habe niemals meine mu-

Brücke der Vermittlung, als Podium für Weltoff enheit und Toleranz, Gleichberechtigung und Frieden.

„Musik war meine erste Sprache

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Schwungvolle Kompositionen und bissig-poetische Texte mach-ten die in Hamburg gegründete Band innerhalb kürzester Zeit zu einem Aushängeschild für gehaltvollen Pop. Vier Alben lang wandelten die „Helden“ den Grat entlang zwischen Kommerz und intelligentem Songwriting, zwischen augenzwinkernden Pop-Zitaten und ohrenbetäubender Gesellschaftskritik. Im Jahr 2012 läutete das Quartett schließlich die Pausenglocke und ent-ließ die Fangemeinde am Höhepunkt der Popularität in ein Le-ben nach den „Helden“. Die Tränen der Fans sind mittlerweile getrocknet, das Verlangen nach Holofernischen Lyrik-Perlen ist aber ungebrochen. Perfekte Voraussetzungen für die Heldin von damals, ihre Feder in die Hand zu nehmen und als „Ein leichtes Schwert“ gegen die allgegenwärtigen Dämonen der überborden-den Konsumgesellschaft zu schwingen. Auch den Alltag als Mutter lässt sie diesmal in gewohnt genialen Wortspielereien Revue passieren. Das Konzert im Festspielhaus wird sie „ohne Helden-Klassiker“ bestreiten, was sie angesichts der gelungenen Neukreationen auch nicht muss. Mit den Worten der Künstlerin: „Wenn man nicht muss, sieht man, was man trotzdem macht.“ Und das ist zum Glück noch im-mer großartige Musik.

HELDIN IM ALLTAG

ALS FRONTFRAU DER BAND „WIR SIND HELDEN“ WURDE JUDITH HOLOFERNES ZUM SINNBILD FÜR ANSPRUCHSVOLLE POP-MUSIK. NUN WANDELT SIE AUF SOLO-PFADEN. Von Jakob Schweikhardt

Eine Vielfalt der Initiatoren: von Privatpersonen wie Renate Kienzl oder Hugo Schöff er zu Institutionen wie dem Stadt-museum St. Pölten oder der Landesberufsschule. Zusätzlich eine Vielfalt der Bühnen für die Literatur: z. B. der Rendl Keller oder heuer erstmals das Landesgericht (sic!) mit der „Wahren Geschichte des Ah Q“ von Lu Xun. Im Auge dieses literarischen Taifuns wirkt aber das Landestheater, und dies, so scheint es, mit Beginn der künstlerischen Leitung von Bettina Hering stärker denn je. Die Personalen, welche einen diskursiven wie künstlerischen Zugang zu Leben und Werk von Literatinnen und Literaten vermitteln, widmen sich in diesem Jahr Arno Geiger („Es geht uns gut“) und der vielseitigen Schriftstellerin und Übersetzerin Maja Haderlap. Diskutiert und in Szene gesetzt werden die beiden u. a. von Michael König, Hans Höller, Anne Bennent und natürlich den Ensemblemitgliedern des Landestheaters. Erstmals bittet das Landestheater heuer die Europäischen Literaturtage auf die Bühne. Zu den Gästen zählen u. a. der kroatische Schriftsteller und Journalist Edo Popovic, der französische Schriftsteller und Übersetzer Mathias Enard – er sorgte besonders mit seinem Roman „Zone“ für internationale Aufmerksamkeit –, die deutsche Comic-Zeich nerin Isabel Kreitz sowie die junge tschechi-sche Schrift stellerin Petra Hu° lová. Die Beliebtheit des St. Pöltner Blätterwirbels, der heuer von der bekannten Literatur wissenschaftlerin Daniela Strigl eröff net wird, ist nach wie vor im Steigen begriff en. Dieser Trend wird sich bei der diesjährigen Programmvielfalt nicht ändern.

BUNTER LITERATURHERBST

WOLLTE MAN DAS EINZIGARTIGE KONZEPT DES BLÄTTERWIRBELS MIT

EINEM WORT CHARAKTERISIEREN, WÄRE ES ZWEIFELLOS DIESES:

VIELFALT. Von Peter Kaiser

Landestheater Niederöstereich, Blätterwirbel 2014

10.10.2014: Eröff nung Blätterwirbel Daniela Strigl & Personale Personale Arno Geiger

23.10.2014: Europ. Literaturtage zu Gast im Landestheater29.10.2014: Personale Maja Haderlap

Zum Blätterwirbel erscheint auch eine ausführliche Programmbroschüre. Gratis zu bestellen unter: [email protected] Informationen zum Blätterwirbel fi nden Sie auch unter: www.blaetterwirbel.at

Festspielhaus St. Pölten, 25.10.2014:

Judith Holofernes „Ein leichtes Schwert“

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Einführungs- bzw. Künstlergespräch vor der Vorstellung Familienvorstellung Vormittagsvorstellung/Schulvorstellung – etwaige weitere Vormittagstermine

erfahren Sie an der Tageskassa niederösterreich kultur karten unter +43 (0)2742/90 80 80 600

september 11 FRAUEN PERCUSSION 20:00 ENSEMBLE TEHERAN (IR) Die Bühne im Hof | Trommelkonzert, Weltpremiere

12 THE DUBLIN LEGENDS 20:00 Die Bühne im Hof | Konzert

13 KUBA-GALA 17:00 Die Bühne im Hof | Konzert

16 GESCHICHTEN AUS DEM 10:30 WIENER WALD, Ödön von Horváth Landestheater

18 NEOBRENNDIRNDLN 19:30 Landesmuseum | Musikkabarett

19 OPEN HOUSE Landestheater, ab 18:00 Uhr

19 GERNOT KULIS 20:00 Die Bühne im Hof | Comedy

20 OPEN HOUSE Landestheater, ab 09:30 Uhr

22 GERNOT KULIS 20:00 Die Bühne im Hof | Comedy

25 CHRISTIAN MUTHSPIEL 4 20:00 FEATURING STEVE SWALLOW Die Bühne im Hof | Konzert

26 GABRIELA BENESCH 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

27 KONSTANTIN WECKER 19:30 Die Bühne im Hof | Konzert

27 KOMISCHE OPER BERLIN: 19:30 DIE ZAUBERFLÖTE Festspielhaus, Großer Saal Musik/Oper/Animation, Saisoneröffnung, Konzert mit „La Rochelle Band“ nach der Vorstellung, Österreich-Premiere

28 KOMISCHE OPER BERLIN: 16:00 DIE ZAUBERFLÖTE Festspielhaus, Großer Saal Musik/Oper/Animation

28 KONSTANTIN WECKER 19:00 Die Bühne im Hof | Konzert

spielplan der st. pöltner bühnenSEPTEMBER, OKTOBER & NOVEMBER 2014

14 ALFRED DORFER & FLORIAN SCHEUBA 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

15 RADETZKYMARSCH UND 19:30 DIE REBELLION, Joseph Roth Landestheater, Großes Haus

16 WIENER NEUSTÄDTER 19:30 ZIEHHARMONIKER Die Bühne im Hof | Konzert

16 RADETZKYMARSCH UND 19:30 DIE REBELLION, Joseph Roth Landestheater, Großes Haus

17 MARIANNE MENDT JAZZFESTIVAL 19:30 Die Bühne im Hof | Jazz

18 GESCHICHTEN AUS DEM 16:00 WIENER WALD, Ödön von Horváth Landestheater, Großes Haus

19 SEMPEROPER BALLETT: EIN WILLIAM 18:00 FORSYTHE BALLETTABEND Festspielhaus, Großer Saal Tanz/Zeitgenössisches Ballett, Österreich-Premiere

22 MARIANNE SÄGEBRECHT 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarettistische Lesung

23 EUROPÄISCHE LITERATURTAGE 2014 19:00 Landestheater, Großes Haus Im Rahmen des Blätterwirbels 2014

24 RADETZKYMARSCH UND 19:30 DIE REBELLION, Joseph Roth Landestheater, Großes Haus Nach der Vorstellung Publikumsgespräch mit dem Ensemble

24 WIENER PHILHARMONIKER: 19:30 MESSIAEN/SCHUBERT Festspielhaus, Großer Saal Musik/Klassik/Vokal

24 GERNOT HAAS 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett/Comedy

25 ALEX KRISTAN 19:30 Die Bühne im Hof | Kabarett

25 GESCHICHTEN AUS DEM 19:30 WIENER WALD, Ödön von Horváth Landestheater, Großes Haus

25 JUDITH HOLOFERNES: 19:30 EIN LEICHTES SCHWERT Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Pop

28 DIE WAFFEN NIEDER! 10:30 Landestheater, Klassenzimmertheater on tour

28 ALFRED DORFER & FLORIAN SCHEUBA 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

oktober 02 VIKTOR GERNOT 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

03 RADETZKYMARSCH UND 19:30 DIE REBELLION, Joseph Roth Landestheater, Großes Haus | Premiere

03 VIKTOR GERNOT 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

04 ACH, SO SCHÖN IST PANAMA!, Janosch 16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt | Premiere

04 RADETZKYMARSCH UND 19:30 DIE REBELLION, Joseph Roth Landestheater, Großes Haus

06 TONKÜNSTLER: 19:30 DVORÁK/RAVEL/DEUTSCH Festspielhaus, Großer Saal Musik/Klassik, Uraufführung

07 ANDREAS VITÁSEK 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

08 ACH, SO SCHÖN IST PANAMA!, Janosch 10:30 Landestheater, Theaterwerkstatt

08 HEXENJAGD, Arthur Miller 19:30 Landestheater, Großes Haus Wiederaufnahme

08 ANDREAS VITÁSEK 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

09 KAMMERMUSIK INTERNATIONAL: 19:30 KAM-PORAT-TRIO Festspielhaus, Kleiner Saal | Musik/Klassik

10 ACH, SO SCHÖN IST PANAMA!, Janosch 16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt weitere Termine: 17.10., 24.10, 07.11., 08.11., 29.11.

10 ERÖFFNUNG BLÄTTERWIRBEL 2014, 19:00 Daniela Strigl und Personale Arno Geiger Landestheater, Großes Haus

10 WILLI RESETARITS & STUBNBLUES 20:00 Die Bühne im Hof | Konzert

11 GESCHICHTEN AUS DEM 19:30 WIENER WALD, Ödön von Horváth Landestheater, Großes Haus | Premiere

13 TONKÜNSTLER: 19:30 MOZART/BRUCKNER Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Klassik

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29 PERSONALE MAJA HADERLAP 19:00 Landestheater, Großes Haus Im Rahmen des Blätterwirbels 2014

29 AZAM ALI & NIYAZ (IR/CAN/FR/TR) 20:00 Die Bühne im Hof | Konzert

31 GUDULA WALTERSKIRCHEN 19:30 Landestheater, Theaterwerkstatt Im Rahmen des Blätterwirbels 2014

31 JUGENDKLUB Festspielhaus/Kulturbezirk 31.10. bis 02.11.: Festival/Workshops

november 01 ZWEITEILIGER ABEND: 19:30 HOFESH SHECHTER . WILLI DORNER: WE KNOW / TANZKARAOKE Festspielhaus, Großer Saal Tanz, Festspielhaus-Koproduktion, Weltpremiere

05 GESCHICHTEN AUS DEM 19:30 WIENER WALD, Ödön von Horváth Landestheater, Großes Haus Nach der Vorstellung Publikumsgespräch mit dem Ensemble

06 VIKTOR GERNOT & HIS BEST FRIENDS 20:00 Die Bühne im Hof | Musik/Show

07 RADETZKYMARSCH UND 10:30 DIE REBELLION, Joseph Roth Landestheater, Großes Haus

07 ACH, SO SCHÖN IST PANAMA!, Janosch 16:00 Landestheater, Theaterwerkstatt

07 VIKTOR GERNOT & HIS BEST FRIENDS 20:00 Die Bühne im Hof | Musik/Show

08 SCHNUPPERWORKSHOP 09:30 Landestheater, Theaterwerkstatt Für Kinder ab 5 Jahren

09 ST. PÖLTEN IM 1. WELTKRIEG 11:00 Stadtmuseum St. Pölten | 1. Bürgergespräch

10 TONKÜNSTLER: 19:30 MOZART/DVORÁK/WIDMANN Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Klassik

12 ROLAND DÜRINGER 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

13 KAMMERMUSIK TONKÜNSTLER . 19:30 MARKOVICS . WALLISCH: „BAD BOY OF MUSIC“ Festspielhaus, Kleiner Saal Musik/Klassik/Lesung

13 GESCHICHTEN AUS DEM 19:30 WIENER WALD, Ödön von Horváth Landestheater, Großes Haus

13 ROLAND DÜRINGER 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

14 GESCHICHTEN AUS DEM 19:30 WIENER WALD, Ödön von Horváth Landestheater, Großes Haus

14 MARÍA PAGÉS: UTOPÍA 19:30 Festspielhaus, Großer Saal Tanz/Flamenco/Live-Musik, Österreich-Premiere

15 MARÍA PAGÉS: UTOPÍA 19:30 Festspielhaus, Großer Saal Tanz/Flamenco/Live-Musik

18 OPERETTENGALA 2014 19:30 Die Bühne im Hof | Operettengala

19 OPERETTENGALA 2014 19:30 Die Bühne im Hof | Operettengala

22 DAS GESPENST VON 16:00 CANTERVILLE, Oscar Wilde Landestheater, Großes Haus | Premiere

22 DIE WAFFEN NIEDER! 19:30 Landestheater, Theaterwerkstatt

22 OMARA PORTUONDO . ROBERTO 19:30 FONSECA: MAGIA NEGRA Festspielhaus, Großer Saal Musik/Latin/Jazz

24 TONKÜNSTLER: 19:30 LUDWIG VAN BEETHOVEN Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Klassik

25 DAS GESPENST VON 10:30 CANTERVILLE, Oscar Wilde Landestheater, Großes Haus

25 KLAUS ECKEL 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

26 AUFTAKT FÜR DIE BÜRGER - 18:00 PRODUKTION 3.0 GLANZSTOFF Landestheater, Theaterwerkstatt

28 LUKAS RESETARITS 20:00 Die Bühne im Hof | Kabarett

29 RITMO TROPICAL & CODANZA (CUB) 19:30 Die Bühne im Hof | Karibik/Tanzshow

29 LESUNG: IN ALTER UND NEUER 19:30 HERZLICHKEIT!, Gregor Bloéb Landestheater, Großes Haus

29 TONKÜNSTLER PLUGGED-IN . 19:30 KIRCHSCHLAGER: „ICH LADE GERN MIR GÄSTE EIN“ Festspielhaus, Großer Saal | Musik/Vokal

spielplan-doppelseite ZUM HERAUSNEHMEN!

FEST/SPIEL/HAUS/ST/POELTEN/

jetzt ausgestellt LANDESMUSEUM 2014 im Zeichen der Frauen. Das Landes museum begibt sich auf künstlerische und historische Spurensuche – u. a. mit den Sonder ausstellungen „Ausnahme frauen – Christa Hauer, Hildegard Joos, Susanne Wenger“ (bis 12.10.), „Broncia Koller-Pinell zum 150. Geb urts tag“ (bis 12.10.) und „Frauen leben in Niederösterreich“ (bis 19.10.), im Rahmenprogramm: Musikkabarett mit den NeoBrennDirndln (18.09.).

Das Kartenbüro ist zentral in der Fuß gängerzone erreichbar, mit Parkmöglichkeit in der Parkgarage Rathausplatz, und ersetzt den Kartenvorverkauf in den einzelnen Häusern, die Abendkassen bleiben natürlich jeweils bestehen.

MO–FR (werktags), 09:00–18:00 Uhr SA, 09:00–14:00 Uhr

Rathausplatz 19, 3100 St. PöltenTel.: +43 (0)2742 / 90 80 80 600Fax: +43 (0)2742 / 90 80 83

[email protected] [email protected]@[email protected]

KARTENVORVERKAUF:

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KONTAKT

Festspielhaus St. PöltenKulturbezirk 2, 3100 St. Pölten Tel.: +43 (0)2742 / 90 80 80 600E-Mail: [email protected] Abendkassa: 90 min. vor VorstellungsbeginnTel.: +43 (0)2742 / 90 80 80 222

Landestheater NiederösterreichRathausplatz 11, 3100 St. PöltenTel.: +43 (0)2742 / 90 80 60-0 E-Mail: [email protected] Abendkassa: 60 min. vor VorstellungsbeginnTel.: +43 (0)2742 / 90 80 66

Die Bühne im HofJulius-Raab-Promenade 37, 3100 St. Pölten Tel.: +43 (0)2742 / 35 22 91E-Mail: [email protected] Abendkassa: 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn

Landesmuseum NiederösterreichKulturbezirk 5, 3100 St. PöltenTel.: +43 (0)2742 / 90 80 90E-Mail: [email protected]

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DIE VERSÖHNUNG VON KLASSIK UND AVANTGARDE

Als Tänzer begann der Amerikaner seine Karriere in Florida, doch sein kometenhafter Aufstieg als Choreograf erfolgte in Deutschland. Zunächst in Stuttgart, ab 1984 als Chef des Frankfurter Balletts, seit 2004 mit seiner eigenen Forsythe Company und immer wieder mit Compagnien anderer Häuser, wie etwa dem Ballett der Dresdner Sem-peroper, das im Oktober mit einem Forsythe-Abend im Festspielhaus St. Pölten gastiert. Seine Ballette sind nicht er zählerisch, aber es sind die unterschiedlichen Facetten von Beziehungen und Emotionen, Kommunikation und Interaktion, die William Forsythe in ihnen umkreist und aus lotet. Ein Duo war seine erste choreografische Arbeit, und der Pas de deux durchzieht sein gesamtes Werk. In „Neue Suite“, von ihm eigens für das Ballett der Semper-oper arrangiert, werden sie aneinander gereiht und erge-ben zusammen ein Bouquet aller möglichen Spielarten von zwischenmenschlicher Annäherung und Abgrenzung, von Nähe und Distanz.

Wie selbstverständlich gelingt es Forsythe, die Brücke vom Klassischen Ballett zur Gegenwart zu schlagen, indem er die Figuren und exakt festgelegten Schrittfolgen in den Raum hinein weiter entwickelt, beschleunigt, fragmen-tiert, spiegelt, verfremdet und so die Tradition mit der Avantgarde versöhnt. Deutlich zu sehen etwa im Stück „In the Middle, Somewhat Elevated“: „Es nutzt die Rudimente der akademischen Meisterschaft, die noch immer ‚das Klassische‘ bedeuten, und erweitert und beschleunigt diese traditionellen Figuren des Balletts“, erklärt Forsythe.Die Bedeutung, die er – neben dem Raum – dem Einsatz von Licht beimisst, kulminiert in „Enemy in the Figure“, wo ein einzelner Scheinwerfer im Mittelpunkt steht. Er wird von den Tänzern über den Bühnenboden gefahren, lässt Mauern verschwinden, Grenzen durchlässig werden und erzeugt faszinierende Effekte.

ER HAT DAS KLASSISCHE BALLETT AUS SEINEN ZWÄNGEN BEFREIT, OHNE AUF DESSEN STÄRKEN ZU VERZICHTEN, UND ER SCHUF CHOREOGRAFIEN, DIE DIE TANZSZENE SEIT DEN 1970ER-JAHREN AUFGEMISCHT HABEN: WILLIAM FORSYTHE IST DER ANALYTIKER UND ZUGLEICH DER ÄSTHET UNTER DEN SÄULENHEILIGEN DES ZEITGENÖSSISCHEN TANZES. Von Maria Rennhofer

„Das Tanzen ist wie ein Lebewesen. Du kannst es nicht zwingen, du kannst es nicht zu dir holen. Du musst dich selbst wahrnehmend machen, und es kommt.“ William Forsythe

Festspielhaus St. Pölten, 19.10.2014, Österreich-Premiere: Semperoper Ballett „Ein William Forsythe Ballettabend“

In the Middle, Somewhat Elevated; Neue Suite; Enemy in the Figure. Choreografie, Bühne und Lichtdesign: William Forsythe. Musik: Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Luciano Berio, Gavin Bryars, Thom Willems. Kostüme: William Forsythe, Yumiko Takeshima. Tanz: Semperoper Ballett.

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Von der komplexen Schönheit barocker Musik faszi-niert, widmet sich Hofesh Shechter in seiner neuen Produktion „We Know“, die in St. Pölten als Fest-spielhaus-Koproduktion Weltpremiere feiern wird, der Intimität von Bewegungen. Shechter lotst im ersten Teil dieses Tanzabends sieben TänzerInnen, die schon in früheren Werken Mittelpunkt seiner künstlerischen Intention waren, in einer für ihn ty-pischen emotionalen und präzisen Tanzsprache über eine einfache, schwarze Bühne. Das Licht wird

sich dieser Schlichtheit unterwerfen und durch den Raum gleiten, um im rechten Moment auf die TänzerInnen herunterzublicken. Ganz nah will uns Shechter Einblick in die Bewegungen seiner Akteure geben – ein inniger Tanzdiskurs des auf-steigenden Choreografen, der in der Saison 2014/15 einer der Artists in Residence im Festspielhaus St. Pölten sein wird – neben Willi Dorner. Der österreichische Choreograf und Filmemacher legt das Konzept für den zweiten Teil des Abends vor. Mit der St. Pöltner Version seines Projektes „Tanzkaraoke“ revolutioniert er übliche Tanz-events und sorgt für eine Auflösung der isolierten Situation zwischen Publikum und Akteuren. „Wir bitten Passanten, Bewohner einer Stadt, in ihrem eigenen Umfeld oder im städtischen Raum vor unserer Kamera spontan zu einem Lied ihrer Wahl zu tanzen, in einem Kostüm bestehend aus rosa Sandalen und schwarzen Handschuhen“, er-zählt Dorner über seine Tanzinterpretation von Karaoke. Dieses Videomaterial, zu Tanzclips verar-beitet, wird im Rahmen des Bühnenevents auf eine große Leinwand mit davor befindlicher Tanz-fläche, projiziert. Das wäre aber dann noch nicht alles. Denn die Besucher dieses Abends können sich ihren Lieblingsclip aussuchen, zu dem sie tan-zen wollen, und ebenfalls die rosa Schlapfen und schwarzen Handschuhe überziehen. „Die Gäste schlüpfen aber nicht nur in die Schuhe, sondern auch in die Haut eines Anderen“, so Dorner und spielt auf die Nachahmung, die Spiegelung des Videobildes an. Damit will der Choreograf, wie er sagt, der Generation „Starkult“ nachspüren und das zeitgeistige Phänomen des „jederzeit-entdeckt-werden-Könnens“ karikieren. DJ Bernhard von Zweydorff leitet den ausgelassenen Event.

EIN ABEND – ZWEI SPAN-NENDE TANZERLEBNISSE.

ZUERST LÄSST UNS HOFESH SHECHTER EINE NEUE

FACETTE SEINER ORIGINELLEN TANZSPRACHE ENTDECKEN,

DANN VERSUCHT WILLI DORNER UNSERE LUST AM

MITEINANDER TANZEN AUFLEBEN ZU LASSEN.

Von Andreas Reichebner

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Festspielhaus St. Pölten, 01.11.2014, Weltpremiere: Hofesh Shechter Company „We Know“/ Willi Dorner

„Tanzkaraoke“ mit DJ Bernhard von Zweydorff und TänzerInnen der Festspielhaus-Communities

Aufruf – „We want you“: Für sein Projekt „Tanzkaraoke“ sucht Choreograf Willi Dorner Tanzfreaks, die sich beim Tanzen filmen lassen. Information: www.festpielhaus.at,

Susanne Wolfram (Kulturvermittlung), Tel.: 0664/604 99 845, Anmeldung: [email protected]

BAROCK UND ROSA SCHLAPFEN

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Dabei hat man es als Musiker mit Profil nicht leicht: An Moral-keulen darf man gar nicht den-ken, und abgedroschene Steh-sätze, die sich wie leere Hüllen um Gefühlsklischees legen, gibt es ohnehin zu viele. Von Herzschmerz kann Wecker

natürlich trotzdem ein Lied singen – macht er auch. Sein Ver-mächtnis baute er aber auf tiefgründige Gedanken über mensch-liches Zusammenleben in der Gesellschaft. Die Scheu vor heik-len Themen streifte der 1947 in München geborene Musiker zugunsten einer gesunden Portion Respektlosigkeit ab. Getreu dem Motto: „Ich singe, weil ich ein Lied hab’“ gründet er seine Laufbahn auf dem Drang, etwas zu sagen, wenn es denn wert ist, gesagt zu werden. Auch privat folgt er diesem Leitsatz, setzt sich seit jeher für ein liberales, friedliches Miteinander ein, wird politisch aktiv und zelebriert das Privileg, Künstler zu sein.Dieser ist er mit Leib und Seele: Von Musicals über TV- und Filmauftritte verbrachte er den Großteil seines Lebens hinter dem Mikrofon und vor der Kamera. Als Autor zahlreicher Bücher hat Konstantin Wecker so viele Gedanken und Gefühle in die Welt gesetzt, wie es Menschen gibt, die diese rezipieren. Der Erfolg gibt ihm recht, und so tourt er auch über 40 Jahre nach seiner ersten Solo-CD durch die Hallen des deutschsprachi-gen Raumes, jagt ein Wortspiel nach dem anderen durch die Zuschauermenge und spielt lieber seine Lieder als mit dem Gedanken, damit aufzuhören.

„Das Lehrjahr habe ich hinter mir“, erzählt Irene Schiller. Im Bewusstsein, dass jedes Theater andere Strukturen hat, spricht die gelernte Modemacherin zwischen Kleiderpup-pen, Hunderten Stoffbahnen, schweren, eisernen Nähma-schinen und Tausenden Kostümen fast demutsvoll über „ihre erste volle Saison als Leiterin der Kostümwerkstät-ten“. Und das, obwohl sie jahrelang Operntourneen beglei-tete, u. a. bei den Salzburger Festspielen, den Vereinigten Bühnen Wien tätig war und mit André Heller zusammen-arbeitete. Schiller mochte es schon als Kind, „durch Verklei-den andere Figuren zu gestalten“. Mit diesem Geist und ihrem enormen Wissen hat sie nun die Werkstätten in den Couture-Bereich geführt. „Alles Gute belassen, aber neues Gutes hereinlassen“ ist das Motto des „Qualitätsmenschen“. „Nähen, Verwerfen, Herholen, Diskutieren, wieder Nähen …, bis zur letzten Minute kann das gehen“, so Schiller über die herausfordernde Arbeit an ihren Kostümbildern. „Aber wenn die Kostüme aus einem Guss sind, dann wird eine magische Atmosphäre auf der Bühne spürbar“ – und Irene Schiller, die freudvolle Teamarbeiterin, ist zufrieden.

ALS LIEDERMACHER, KOMPONIST UND AUTOR IST KONSTANTIN WECKER ZUR LEGENDE GEDIEGENER UNTERHALTUNG GEWORDEN. SEIN MARKENZEICHEN: DAS FEHLENDE BLATT VORM MUND. Von Jakob Schweikhardt

Die Bühne im Hof, 27. & 28.09.2014: Konstantin Wecker „Im Namen der Gerechtigkeit“

LIEDER ZUM MITDENKEN

EIN TAG MIT IRENE SCHILLER

Irene Schiller arbeitet mit Anneliese Windhab, Eveline Lindner und Iris Reihs an den Kostümen, die je zu einem Drittel aus dem Fundus, aus Neuanfertigungen und aus Anmietungen stammen. Derzeitiger Trend: der „Berliner Schick“ der 1950er-, 60er-Jahre – hochwertige, ungiftige und nachhaltige Materialien!

BEFREIT VOM IMAGE DER SCHNEIDEREI, SIND DIE

KOSTÜMWERKSTÄTTEN DES LANDESTHEATERS NIEDER-

ÖSTERREICH LÄNGST IM ATELIERBEREICH AN-

GEKOMMEN. Von Andreas Reichebner

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29.11.2014 | Festspielhaus„Ich lade gern mir Gäste ein“: Wer würde da nicht liebend gern auf der Gästeliste stehen, wenn die in Salzburg aufgewachsene Star-Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager mit dem polnischen Vollblut-Akkordeonisten Krzysztof

Dobrek im köstlichen Repertoire des Wiener Liedes gustiert? Für die klassische Würze dieses amüsant musikalischen Abends am blauen Donaustrand sorgt dabei als Gastgeber das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter Frank Zacher.

22.10.2014 | Die Bühne im HofMarianne Sägebrecht: die allseits beliebte bayerische Künstlerin lädt in ihrer „Kabarettistischen Lesung” zur „Literatour von Säge bis Brecht”. Sie hat das Herz am rechten Fleck – ob als Schauspielerin im Kunstfilm gleichermaßen wie im

Volksstück, als Autorin oder kundige Begleiterin durch ein literarisches Programm, in dem sie die Grenzen zwischen Bühne und Auditorium verschwinden lässt und das Publikum zum Gedankenaustausch einlädt. Begleitet wird Marianne Sägebrecht vom Schauspieler, Regisseur und Musiker Lenn Kudrjawizki auf der Geige.

shortcutsLIEDER ZUM MITDENKEN

WECHSELSPIEL UND BUNTE TÖNE

IM ZEICHEN VON VIELFALT UND VERÄNDE-RUNG STEHT DIE SAISON 2014/15 FÜR DAS TONKÜNSTLER-ORCHESTER NIEDER-ÖSTERREICH. DER CHEFDIRIGENTENSTAB WECHSELT SEINEN BESITZER – ANDRÉS OROZCO-ESTRADA VERABSCHIEDET SICH MIT EINER ORIGINELLEN PROGRAMM- VARIATION. Von Corinna Kranjecz

Seit der Eröffnung des Festpielhaus St. Pölten hat sich das Ton künstler-Orchester als Residenzorchester dort stark verwurzelt und steht als solider Kern im Klassik-Programm des Hauses. Der Zyklus „Tonkünstler Klassisch“ bringt internationale Gastdirigenten und -solisten in zwölf Klassik-Konzerten auf die Bühne. Bereits in diesem Rahmen steht der Japaner Yutaka Sado am Dirigentenpult, der mit nachfolgender Saison das Amt von Orozco-Estrada über-nimmt. Mozarts Zauberflöte, die Eröffnungsproduktion des Festspielhauses, bildet den Auftakt des Abos „Klassik Plus“. In Zusammenarbeit mit der Komischen Oper Berlin wird hier das Publikum in eine multi-mediale Zauberwelt entführt (siehe Beitrag S. 7). Die zwei weiteren Produktionen bestechen durch ihre Tanzdarbietungen: Sinfonien von Brahms und Killmayer begleiten das Ballett am Rhein, und die Groupe Grenade sorgt mit „Roméo et Juliette“ für eine frische Neu-interpretation der berühmten Liebesgeschichte. Die „Plugged-In“-Reihe garantiert ein unkonventionelles Genrespiel. Hier unterstreichen genussfreudige Fusionen klassischer und slawi-scher Töne sowie jazzige Klänge und galizische Folklore musik mit Dudelsack die bunte Konzert-Palette der Tonkünstler.

Abo „Klassik Plus“ im Festspielhaus St. Pölten 27. & 28.09.2014: Die Zauberflöte18.04.2015: Sinfonien 06.06.2015: Roméo et Juliette Weitere Informationen: www.tonkuenstler.at

08.10.2014 | Landestheater Arthur Millers „Hexenjagd“ (1953) zeigt real-historische Ereignisse um 1692 in der Kleinstadt Salem und versteht sich als analoges Statement zu der politischen Krux der

McCarthy-Ära. Erneut und nur einmal wird die hoch-gelobte Inszenierung von Cilli Drexel aus der Saison 2013/14 am 8. Oktober im Landestheater gespielt. Die Bühne wird zum spannungsdichten Schauraum, die SchauspielerInnen brillieren in Drexels ausgefeilter Demontage eines tugendhaften Sittenbilds durch teuflische Denunzierung und Hysterie. Großartig böse!

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ACH, SO SCHÖN IST THEATER!

„Wenn man einen Freund hat, braucht man sich vor nichts zu fürchten!“ Dieser schöne Satz stammt aus dem Kinderbuch-Klassiker „Oh, wie schön ist Pa-

nama“. Der wunderbare Geschich-tenerzähler Janosch erzählt darin vom

kleinen Bären und vom kleinen Tiger und von ihrer Neugier auf die Welt. Sie suchen das ferne Panama und fi nden es – über Umwege – genau vor ihrer Nase. Sie sind unterwegs, um letztlich bei sich selbst anzukom-men. Diese Geschichten einer besonderen Freundschaft geben die Vorlage für das (fast) gleichnamige Stück, das ab 4. Oktober in einer Fassung von Bettina Hering zu sehen sein wird. Was hat die Künstlerische Leiterin des Landestheaters an der literarischen Vorlage gereizt?„Vor allem die genaue, liebevoll amüsante Figurenzeich-nung von Janosch. Er stellt mit wenigen Sätzen ein Uni-versum her, das gleichermaßen vertraut erscheint und, da seine Figuren nicht Menschen sind, sondern Tiere mit menschlichen Zügen, doch eine gewisse Distanzie-rung erlaubt – eine raffi nierte Mischung.“Was kann das Theater – auch für Kinder – leisten, was der Film, das Fernsehen nicht können? „Das Theater muss nicht schnell sein, mittlerweile haben sich ja Kin-derfi lme ein unglaubliches Erzähltempo auf die Fahnen geschrieben. Und natürlich spielt die Sprache eine ent-scheidende Rolle, sie wird im Theater ganz anders einge-setzt und wahrgenommen, genauso wie die Komik. Auch sie kann sich im Theater viel besser entwickeln und muss nicht auf Knopfdruck stehen. Funktionieren muss sie aber genauso.“

KEINE ANGST VOR DER ANGSTVon einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählt Oscar Wilde in seiner Geschichte „Das Gespenst von Canter-ville“. In der humorvollen Story aus dem Jahr 1887 gerät ein Gespenst in Nöte – niemand will sich vor ihm fürch-

ten. Auch die junge Virginia hat keine Angst vor der Angst – und eine unerwartete Freundschaft beginnt. Babett Arens über ihre Inszenierung, die ab 22. Novem-ber im Landestheater zu sehen sein wird: „Ein Gespenst mit genau denselben menschlichen Schwächen zu zei-gen, die es schon als Lebender gehabt hat, ist einfach ein-malig. Eine der berührendsten Stellen in der Geschichte ist das Gespräch zwischen Virginia und dem Gespenst über den Tod. Dieser verliert auf einmal seinen Schre-cken. Der viel größere Schrecken wäre es nämlich, nicht zu sterben, wie das Gespenst sehr deutlich demonstriert. Außerdem geht es ja auch sehr viel um Toleranz. In der Erzählung von Wilde prallen zwei Welten aufeinander. Die traditionsreiche, konservative Welt der Schlossbe-wohner kracht auf die mit modernsten Kommunikati-onsmitteln ausgerüstete, kosmopolitische Familie Otis.“

DIE WAFFEN NIEDER!Altes neu denken und neu erzählen – das ge-schieht auch in einer anderen aktuellen Produktion des Landestheaters für ein junges Publikum: Vor hundert Jahren – am 21. Juni 1914 – starb Bertha von Suttner, die Autorin des Romans „Die Waff en nieder!“ und Gründerin der „Österreichischen Friedensge-sellschaft“. Eine Woche nach ihrem Tod begann der Erste Weltkrieg. 1905 hatte Bertha von Suttner als erste Frau der Welt den Friedens-nobelpreis erhalten. Im „Klassen-zimmertheater“ wird ab 22. No-vember unter dem Titel „Die Waff en nieder! Aus dem Leben der Bertha von Suttner“ ihre Geschichte erzählt. Regisseurin Nehle Dick: „Kaum zu glau-ben, was für eine abenteuerlustige, mutige

DAS ABENTEUER, BEI SICH SELBST ANZUKOMMEN. KEINE ANGST VOR DER ANGST. DER MUT ZUM WIDER-STAND. DAS LANDESTHEATER NIEDERÖSTERREICH ERZÄHLT IN DER SPIELZEIT 2014/15 DREI SPANNENDE, ZEITLOSE GESCHICHTEN FÜR EIN JUNGES PUBLIKUM. Von Heinz Janisch

onsmitteln ausgerüstete, kosmopolitische Familie

DIE WAFFEN NIEDER!Altes neu denken und neu erzählen – das ge-schieht auch in einer anderen aktuellen Produktion des Landestheaters für ein junges Publikum: Vor hundert Jahren – am 21. Juni 1914 – starb Bertha von Suttner, die Autorin des Romans „Die Waff en nieder!“ und Gründerin der „Österreichischen Friedensge-sellschaft“. Eine Woche nach ihrem Tod begann der Erste Weltkrieg. 1905 hatte Bertha von Suttner als erste Frau der Welt den Friedens-nobelpreis erhalten. Im „Klassen-zimmertheater“ wird ab 22. No-vember unter dem Titel „Die Waff en nieder! Aus dem Leben der Bertha von Suttner“ ihre Geschichte erzählt. Regisseurin Nehle Dick: „Kaum zu glau-ben, was für eine abenteuerlustige, mutige

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und emanzipierte Strategin (heute würde man durchaus auch von Marketingexpertin sprechen) diese Frau war.Der Reiz und gleichzeitig auch die Schwierigkeit einer solchen biografi schen Spurensuche ist die Grund -entscheidung: Wen lasse ich da zur Tür rein kommen? Bertha von Suttner? Ihre Ururenkelin? Conchita Wurst? Mir ist es wichtig, zu zeigen, dass die Idee des Pazifi smus eine immer aktuelle sein muss oder sein sollte!“

Festpielhaus | 13.11.2014 Bad Boy of Music – der Titel der Memoiren des amerikanischen Komponisten George Antheil steht im wahrsten Sinne des Wortes für seine rebellische Lebensart. Der Avantgardist mischte am Piano mit seinen experimentellen Wer-ken die Klassische Musikwelt der

Zwanziger auf. Schauspieler Karl Markovics liest aus Antheils Autobiografie und gibt mit Pianist Gottlieb Wallisch und Geiger Vahid Khadem-Missagh einen dynamischen Eindruck von den einst heftig um-strittenen Frühwerken des Exzentrikers.

Landestheater | 29.11.2014 Gregor Bloéb versteht es gekonnt, zwischen Komik und Tiefgang zu wechseln; er hat unter anderem mit der Piefke-Saga das TV-Publikum erobert und als Franz Jägerstätter einen

Nestroypreis eingeheimst. Mit einer Lesung aus dem Briefwechsel von Joseph Roth und Stefan Zweig aus den Jahren 1927–1938 erweitert er seine Bandbreite und gibt Einblicke in die unterschiedlichen Charaktere und Lebenssituationen, vor allem aber in die tiefe Freundschaft zwischen dem berühmten Autor Zweig und dem 13 Jahre jüngeren Newcomer Roth.

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Die Bühne im Hof | 28.11.2014 Lukas Resetarits stellt sich in „UN RUHE STAND“ seinem Pensi-onsalter. Der Kabarettist spannt im aktuellen Soloprogramm einen kritisch-humorvollen Bilderbogen zwischen den Jungen und den Alten, den Armen und den Reichen – und letztlich auch zwischen

Leben und Tod. Die Spiellust des „Nicht-Pensionisten“ bleibt dem Zahn der Zeit zum Trotz ungebrochen, sein Humor ist weiterhin gewohnt bissig und spart nicht mit spöttischen Kommentaren zu unserer Gesellschaft.

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Zum Autor: Heinz Janisch, Journalist und Autor. Redakteur der ORF-Porträtreihe „Menschenbilder“.

Zahl reiche Veröff entlichungen, darunter viele Kinder bücher. Im Landestheater Niederösterreich wurde sein Stück

„Her mit den Prinzen!“ uraufgeführt.

Landestheater Niederösterreich für junges Publikum

Ab 04.10.2014: „Ach, so schön ist Panama“ von Janosch in einer Fassung von Bettina HeringAb 22.11.2014: „Das Gespenst von Canterville“ von Oscar Wilde in einer Fassung von Babett Arens Ab 22.11.2014, Theaterwerkstatt: „Die Waff en nieder! Aus dem Leben der Bertha von Suttner“. Regie: Nehle Dick (Im Rahmen der Reihe „Klassenzimmertheater“)Anfragen für Schulen: [email protected], Tel.: +43 (0)2742 / 90 80 60 694

Familien-Abo für alle drei Kindertheaterproduktionen: Ach, so schön ist Panama!, Das Gespenst von Canterville, Robin Hood. Kartenermäßigung für Kinder 55 %, für Erwachsene 10 %.

Abo-Paket für Jugendliche ab 14 Jahren: „Radetzkymarsch“, „Die Waff en nieder!“, „Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Die Radikalisierung Bradley Mannings“. Kartenermäßigung 55 %. Vor allen vier Vorstellungen: 18:45 Uhr backstage mit exklusiven Einblicken in die Theaterprozesse auf und hinter der Bühne.

Abos zu buchen im Kartenbüro:

Tel.: +43 (0)2742 / 90 80 80 600, [email protected]

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Sind die aktuellen Ausstel-lungen – Wolfgang Ernst in Krems und das Künstler-duo K.U.SCH. in St. Pölten – re präsentativ für das

Konzept von ZEIT KUNST NIEDERÖSTERREICH?

Gerade diese beiden Positionen sind charakteristisch für unser Programm, denn beide zählten in den 1970er-,

80er-Jahren zur Avantgarde und wurden in letzter Zeit im Ausstel-lungsbetrieb etwas vernachlässigt. Und beide verfolgen jeweils sehr

spezielle Ansätze in ihrer Kunst. Wir versuchen generell, mit den

Ausstellungen und Publikationen einen umfassenden Werküberblick

zu geben, so dass man Entwicklungs-linien erkennen kann. Bisher hat nur Marianne Maderna eine Rauminstalla-

tion speziell für Krems gestaltet.

Neben dem Landesmuseum, mehreren monografischen Künstler-

museen, der Kunsthalle Krems, dem Kunstraum in Wien und anderen

Initiativen für bildende Kunst in Nie-derösterreich wurde ZEIT KUNST 2012 ins Leben ge rufen. Nach welchem Kon-

zept wählen sie das Programm aus?Wir konzentrieren uns auf KünstlerInnen, die einen biografischen Bezug zu Niederösterreich

haben und bereits über ein „Lebenswerk“ ver fügen. In-nerhalb dieses Rahmens versuche ich, eine möglichst große Vielfalt zu bieten, also einen schönen Rhythmus zwischen Skulptur, Malerei und anderen Medien zu fin-den. Da ich seit 14 Jahren für die Landessammlung ar-beite, habe ich einen guten Einblick in verschiedene Œuvres, wobei ich oft gerade jene der sogenannten Au-ßenseiter besonders spannend finde.

Sie haben keine Scheu auch vor sperrigen Positionen?Nein, das war die vonseiten der Kulturpolitik akzeptier-te Grundbedingung, dass die Quote nicht im Vorder-grund steht. Aber man muss diese Initiative langfristig sehen, das Publikum muss Vertrauen gewinnen und sich auf die Qualität verlassen können.

AVANTGARDE, KONSEQUENZ UND TIEFGANG

INTERNATIONAL ANERKANNTE NIEDERÖSTERREICHISCHE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER MIT MONOGRAFISCHEN AUSSTELLUNGEN ZU WÜRDIGEN, DARIN LIEGT DER ANSATZ VON ZEIT KUNST NIEDERÖSTERREICH. DIE SHEDHALLE DES LANDES-MUSEUMS IN ST. PÖLTEN UND DIE DOMINIKANERKIRCHE IN KREMS SIND DIE SCHAUPLÄTZE DAFÜR, KÜNSTLERISCHE LEITERIN IST ALEXANDRA SCHANTL. Maria Rennhofer hat mit ihr gesprochen.

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Künstlerduo K.U.SCH.

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Die Qualität war bei den KünstlerInnen, die Sie bisher gezeigt haben, unbestritten: Manfred Wakolbinger, Hans Kupelwieser, Marianne Maderna, Die Damen, Rudolf Goessl, Gunter Damisch, Hermann J. Painitz und nun also Wolfgang Ernst und K.U.SCH.Jörg Schwarzenberger war noch in die Planung in-volviert, bevor er Ende 2013 starb. Er und Renate Krätschmer kamen ursprünglich vom Möbeldesign und haben sich in Richtung Objektkunst weiterent-wickelt. Die Ausstellung gibt Einblick in ihr sehr um-fangreiches Werk, von frühen Experimentalfilmen über performative Arbeiten wie Prozessionen und Laufsteg-theater bis zu Objekten, aber auch Texten, Manifesten und Sprachspielen mit beißender Ironie. Wolfgang Ernst ist wirklich ein Geheimtipp, denn eine seiner letz-ten Einzelausstellungen war 1994/95 in der Wiener Secession. Als Einzelgänger ging er auf Distanz zum Kunstbetrieb, der ihm zu oberflächlich erschien. Er ist vor allem daran interessiert, philosophische Gedanken zu visualisieren und mit seinen sehr reduzierten Objek-ten und Papierarbeiten die Aufmerksamkeit des Be-trachters auf das Wesentliche zu lenken.

AVANTGARDE, KONSEQUENZ UND TIEFGANG

ZEIT KUNST NIEDERÖSTERREICH27.09.2014–22.02.2015: St. Pölten, Landesmuseum – K.U.SCH. Eine Themenpalette. Bis 19.10. 2014: Krems, Dominikanerkirche – Wolfgang Ernst. Licht Blei & Schatten.

„Wir wollen die Gelegenheit geben, Künstler (wieder) zu entdecken, die kompromisslos ihren Weg ver folgen.“ Alexandra Schantl

09.10.2014 | FestspielhausKam-Porat-Trio. Die Klari-nette ist das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Die narrati-ve Spielweise der hörbar auch am Klezmer und Jazz ge-schulten Sharon Kam bringt

dies ideal zum Ausdruck. Vielfach ausgezeichnet, verfolgte die Musikerin neben dem „klassischen“ Repertoire die Entwicklungen der Neuen Musik, und dementsprechend gestaltet sich an diesem Abend das Programm: Mozart, Schumann, Bruch und Kurtág. Kams Partner beim Konzert im Kleinen Saal sind ihr Bruder Ori (Viola) und Matan Porat am Klavier. Eine un bedingte kammermusikalische Empfehlung!

25.09.2014 | Die Bühne im HofChristian Muthspiel 4 featuring Steve Swallow. „Seaven Teares“ – A Tribute to John Dowland. 450 Jahre nach der Geburt des engli-

schen Renaissancekomponisten versucht sich Jazzgröße Christian Muthspiel mit seinen Mitmusikern „an der Übersetzung dieser notierten Klangwelt in unsere gemeinsame Sprache des Jazz“. Sieben verschiedene Arten von Tränen, ehemals von fünf Gamben und einer Laute besungen, nun Sprungbretter für improvisierte Quartett-Interaktionen.

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12.09.2014 | Die Bühne im Hof The Dublin Legends. Unter diesem Namen ziehen die vier Mitglieder der legendären „Dubliners“ durch die Lande, um vom Leben und Lieben auf der immer-grünen Insel zu erzählen und

das Vermächtnis der Irish-Folk-Formation am Leben zu halten. Vor über 50 Jahren schon träumte man zum ersten Mal mit dem „Irish Rover“ von der fernen Heimat und durchlebte die „Seven Drunken Nights“. Damals wie heute kann man sich dem herben Charme dieser Poesie des einfachen Mannes nicht entziehen.

Wolfgang Ernst: Licht Blei & Schatten

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Der Grundgedanke der bei-den Gründungsobmänner Herbert Binder und Franz Rupp war so einfach wie er-folgreich: Ein Förderverein sollte für alle Häuser des Kulturbezirks und darüber hinaus das Landestheater und andere Kulturinstitutio-nen stehen. Dass im Rah-men der Vereinstätigkeit aber weit über den St. Pölt-ner Tellerrand hinausge-blickt wird, beweist zum Beispiel die rege Exkursi-onstätigkeit der Mitglieder. Die Mitgliederzahl liegt üb-rigens derzeit bei 550 Perso-nen und elf assoziierten Ins-titutionen.Gute Gründe also für den Vereinspräsidenten Lothar Fiedler, das Fest an einem lauen Frühsommerabend auf der Dachterrasse des Forums der NÖ Versi-cherung im Kulturbezirk zu eröffnen. Er berichtet über die eben absolvierte Reise nach Belgrad und Sarajewo, Regisseurin Renate Aichinger schildert den Entstehungsprozess des Bürgertheaters 2.0 am Landestheater. Dessen Künstlerische Leiterin Bettina Hering weiß aus langjähriger Erfahrung, dass man die Neugier gerade bei Jugendlichen wecken muss, um sie für Kunst und Kultur zu begeis-tern. Die Neugier der Anwesenden auf das kommende Programm des Fördervereins ist jedenfalls längst geweckt.„Warum ich Vereinsmitglied bin?“ Für Monika Semeleder ist das ganz klar: „Die Kunst ist meine Profession und meine Leiden-schaft!“ Und Monika Schmidt ergänzt: „Der Förderverein motiviert mich, Veranstaltungen zu besuchen, die ich sonst vielleicht gar nicht wahrgenommen hätte.“ Der Streif am Horizont färbt sich glutrot, das Buffet ist eröffnet!

DER FÖRDERVEREIN KULTURBEZIRK GEHT IN SEIN GLÜCKLICHES DREIZEHNTES JAHR. ENGAGEMENT UND ENTWICKLUNG DES VEREINS SIND GRUND GENUG ZUM FEIERN. Von Peter Kaiser

Landestheater | ab 26.11.2014 Glanzstoff von Felix Mitterer. Bürgertheaterproduktion 3.0.

Am 26. November startet das Bürger-theater unter der Leitung von Renate

Aichinger in seine dritte Spielzeit. Dieses Mal geht’s raus aus dem Theater

und rein in „die Glanzstoff“. Erfolgs-autor Felix Mitterer schreibt eigens ein Stück, das ab April 2015 an den Originalschauplätzen gezeigt wird. Lust, selbst mitzuspielen oder inhaltliche Ideen einzu-

bringen? Alle, die mitmachen möchten, sind herzlich eingeladen, zum Auftakttreffen zu kommen.

Anmeldung und Information: [email protected]

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Landestheater | 09.11.2014 Das Bürgergespräch

steht diesmal unter dem Titel „St. Pölten im

1. Weltkrieg“ und findet im Stadtmuseum den

idealen Schauplatz für eine fassbare Auseinan-

dersetzung mit dem historischen Thema. Bei der Sonntagsmatinee werden unter anderem Museums-

leiter Thomas Pulle und Landesarchivleiter Willibald Rosner die Rolle der ehemaligen Garnisonsstadt in

dieser Phase des Umbruchs erörtern. Bei freiem Eintritt kann man sich an der geschichtlichen Spurensuche

beteiligen oder als Zuhörer in die Vergangenheit der Landeshauptstadt eintauchen.

EIN SOMMERFEST FÜR KUNST UND KULTUR

Kontakt und alles über die Mitgliedschaft:Tel.: +43 (0)2742/90 80 81, [email protected], www.kulturbezirk.at

Landestheater | 19. & 20.09.2014 Das Open House des Landes-

theaters am Freitag ist gleichzeitig die Lange Nacht des Theaters und

hält, was der Name verspricht! Bei Backstage-Führungen,

Lesungen und dem beliebten Kostüm- und Requisitenflohmarkt (die Einnahmen gehen als Spende

an das Ambulatorium Sonnenschein) lässt sich Theaterluft schnuppern. Die Höhepunkte der neuen

Spielzeit werden auf der großen Bühne vorgestellt, und zu guter Letzt besteht die Möglichkeit, im Theater

zu nächtigen! Der Samstag gilt den jüngsten Besucher Innen und dementsprechend bunt und lustig

wird es zugehen. Mit einem Wort: So ein Theater! Und das zwei Tage lang. Eintritt frei!

v.l.n.r.: Gülcan Simsek, Tatjana Eichinger, Lothar Fiedler, Caroline Salzer, Thomas Birgfellner, Renate Aichinger, Bettina Hering

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fiedlers lokaltipp Von Dr. Lothar Fiedler, Präsident Förderverein Kulturbezirk St. Pölten

„Ich meine noch nie so flinke und leichtfüßige TänzerInnen gesehen zu haben, die sich im Ensemble so perfekt als ein Körper (der Name „Grupo Corpo“ ist aus gutem Grund in der Einzahl gewählt) über die Bühne bewegen.“Edith Wolf Perez, tanz.at, über „Grupo Corpo“ im Festspielhaus.

„Mitreißend die Darsteller: Die schrillen Mädchen, allen voran Lisa Weidenmüller. Fantastisch das Ehepaar Proctor, gespielt von Markus Hering und Alexandra Henkel.“Barbara Mader, Kurier, über „Hexenjagd“ im Landestheater.

„… Mit Verve durch ihr Schicksal geht Swintha Gersthofer als Marianne, die aus den Fängen des autoritären Vaters

pressestimmen

Das Restaurant Poseidon bietet traditionelle und raffinierte Variationen der griechi-schen und mediterranen Küche. Neben der Top-Qualität der Speisen überzeugen der Service, das gemütliche mediterrane Ambiente und die sehr gute Erreichbarkeit (Parkmöglichkeit in den Tiefgaragen Heßstraße und Rathausplatz sowie in der Kurz-parkzone) – ein Muss für jeden Liebhaber der griechischen Küche! Restaurant Poseidon, Heßstraße 7, 3100 St. Pölten, Tel.: +43 (0)2742/31 41 84

(Michael Scherff) und des grobschlächti-gen Bräutigams entflieht, um beim Hallodri und Nichtsnutz Alfred (Dominic Oley) ihr Glück zu suchen ... Ulli Maier lässt als abgebrühte, mannstolle Valerie die Hormone stürmisch brodeln. Wojo van Brouwer ist als Fleischhauer Oskar ein guter Latsch, der zwar gern eine Sau absticht und resigniert feststellt: ‚Man ist und bleibt allein.‘ ... Hilke Ruthner ist als Großmutter die personi-fizierte Bösartigkeit in diesem Reigen der Höllenparadiesvögel …“Werner Rosenberger, Kurier, über „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Ab 11.10. im Landestheater.

„Die Bühne im Hof erfüllte vielen Verehrern von Michael Heltau diesen Wunsch. Und präsentierte in St. Pölten

den fast 81-jährigen Doyen des Burg-theaters in unglaublicher körperlicher Form, voll Witz und Esprit, voll Gefühl und Zärtlichkeit ... Es geht um die Sehnsucht. Auf der Bühne stillt keiner das Verlangen danach so wie er. Fazit: Mit 80 Jahren in bester Form. Lieder, Chansons und Literatur, die tief berühren.“ Thomas Jorda, NÖN, über „Michael Heltau & Die Wiener Theatermusiker“ in der Bühne im Hof.

Die nächste Ausgabe von spielorte erscheint im November 2014. Leserbriefe & Einsendungen an [email protected]

EIN SOMMERFEST FÜR KUNST UND KULTUR

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publikumsstimmen

spielorte verlost Eintritts-

karten und Kataloge. Mit-

machen ist ganz einfach:

E-Mail mit Wunschgewinn

bis 05.09.2014 senden an

[email protected]

„Mein Mann und ich durften gestern unsere letzte Tanz-Abo-Karte ‚genießen‘. Wieder Mal erlebten wir eine großartige Tanz-Compagnie! Das Programm des Festspielhauses ist eine Freude und eine Inspiration! Vielen herzlichen Dank für Ihre tolle Arbeit, für Ihre Kreativität, für Ihren Mut und Ihr Kunstverständnis! Mein Mann und ich sind mittler-weile ‚Stammgäste‘ und werden dies bleiben – bei diesem vielfältigen Programm ist immer was dabei für uns!“ Helga und Franz Schütter nach einem Abend im Festspielhaus.

„Ich habe gemeinsam mit meinem Mann am 25.10. die Aufführung von ‚Hexenjagd‘ bei Ihnen gesehen. Es ist mir ein Bedürfnis, mich zu bedanken – für dieses ausgezeichnete, interessant inszenierte Theaterstück. Es hat mich tief berührt und es war zu keinem Zeitpunkt langatmig. Auch die Nutzung des kompletten Theaters und die „Einwürfe“ der Schauspieler direkt aus dem Publikumsraum haben es geschafft, dass eine sehr dichte Atmosphäre geherrscht hat …“ Daniela Kellner über „Hexenjagd“ im Landestheater.

„Zum Horace, den Katrin Plötner inszeniert hat, die in dieser Spielzeit Minna von Barnhelm inszenieren wird: Wir haben heute im Rahmen des Nachmittag-Abos ‚Horace‘ gesehen und sind von der Aufführung total begeistert! Die Regie hat bewiesen, dass man auch mit minimalistischer Ausstattung und mit Kostümen, die zeitlich zum Inhalt des Stückes passen, Hervorragendes produzieren kann. Und wenn dann – wie es hier der Fall ist – die Schauspieler eine so grandiose Leistung bringen, kann man nur gratulie-ren! …“ Christine Simon und Gerlinde Jessenitschnig über „Horace“ im Landestheater.

DIE BÜHNE IM HOFspielorte verlost 1 x 2 Karten für

„Frauen Percussion Ensemble Teheran“ am 11.09. (20:00 Uhr) sowie für

„Azam Ali & NIYAZ“ am 29.10. (20:00 Uhr) in der Bühne im Hof (Seiten 9+10).

FESTSPIELHAUSspielorte verlost 1 x 2 Karten für

„María Pagés: Utopía“ am 14.11 und 15.11. (19:30 Uhr) im Festspielhaus (Seite 8).

LANDESMUSEUMspielorte verlost 1 x 2 Eintrittskarten für

das Landesmuseum sowie einen Katalog Ihrer Wahl (einzulösen bis 31.12.2014)

(Seiten 20+21).

LANDESTHEATERspielorte verlost 1 x 2 Karten für

„Geschichten aus dem Wiener Wald“am 11.10. (19:30 Uhr) im Landestheater

(Seiten 4–6).

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HÖFE

FEST

SAMSTAG, 13. SEPTEMBER 2014

20. ST. PÖLTNER

www.hoefefest.at