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[Zeitschr f. Unters.chung @62 Referate. -- Spirituosen und Essig. [a. Nahr.- u. GenufimitteL wurden die Untersuchungsergebnisse yon 54 dieser Produkte mitgeteilt. Das Priifungs- verfahren ist jetzt fo]gendes: Zu 1/31 hellen pasteurisierten Bieres aus einer Mfinchener Brauerei wird soviel yon den Farbsubstanzen zugegeben, dai~ die Farbe eines ge- wShnlichen Miinchener Sommerbieres (entsprechend der Farbe 7. des Brand'schen Colorimeters) erhalten wird. Au~erdem erh/ilt eine 1/s 1-Flasche mit sterilem destilliertem Wasser soviel Farbesubstanz, dal~ der gleiche Farbegrad wie bei dem Bier erreieht wird. Praktisch wichtig ist haupts/iehlich das Verhalten des pasteurisierten Bieres nach Zusatz der Farbeflfissigkeiten. Die Flasehen werden gewShnlich bei Zimmer- temperatur aufgestellt und w/ihrend 14 Tage beobachtet. Bei Gegenwart gr5$erer Mengen yon Sarcina werden einige Tropfen der Farbesubstanzen in 5 ccm Bettges- LSsung eingeimpft. H. Will. T. Torqnati: Untersuchungen tiber die Bildung yon ttordenin wiihrend der Keimung yon Gerstensamen. (Arch. Farmako]. sperim. 1910, 10, 62--71, 97--119; Chem. Zeniralbl. 1911, I, 166.) W. Windiseh: ~ber den Extraktschwand zwischen Sudhaus und G~ir- keller. (Wochenschr. Brauerei 1912, 29, 85--88.) W. Rochlitzer:BiererzeugungmitentcarbonisiertemWasser. (Wochensehr. Brauerei 1911, 28, 541--543.) F. Emslander : Uber Ausscheidung von Eiweifi im Biere. (Wochenschr. Brauerei 1912, 29, 135--136.) E. F. Harrison: Die Bestimmung der diastatisehen Kraft yon Malz- extrakt. (Pharm. Journ. 1910, [4], 81, 121--123; Chem. Zentraibl. 1910, II, 1401.) A. R. Ling: Die Bestimmung der diastatischen Kraft von Malzextrakt. ,(Pharm. Journ. 1910, [4], 81, 267, 312; Chem. Zentralbh 1910, II, 1401.) Spirituosen und Essig. S. Kostytschew: Bildung yon Acetaldehyd bei der alkoholischen Zuckerg/irung. (Vorl/iufige Mitteilung.) -- (Bet. Deutsch. Chem. Gesellsch. 1912, 45, 1289--1293.) -- Verf hat Versuche angestellt, um die Zwischenbildung yon Aldehyden nachzuweisen und in der Hoffnung, die etwa gebildeten Aldehyde durch Polymerisation vonder weiteren Verarbeitung zu schfitzen, die Alkoholg~rung yon Traubenzucker mit Hefanol bei Gegenwart yon geringen Mengen Zinkchlorid in Gang gesetzt. Die Kohlens/iureproduktion des Itefanols wurde durch Zinkchlorid aul~er- ordentlich stark gehemmt. Wenn die Zuck(~rlOsungen dann nach 3--4 Tagen destil- liert wurden, so zeigte das Destillat scharfe Aldehydreaktionen; es lieferte nach Zu- satz yon p-Nitrophenylhydrazon das charakteristische reine p-Nitrophenolhydrazon des Acetaldehyds. Formaldehyd trat im Destillat auch in Spuren nicht auf, ob Ameisen- s/iure vorhanden war, ist noch nicht einwandfrei nachgewiesen. Prim/ire Aldehyd- bildung ist bei den Versuehen des Verf.'s anzunehmen. G. Sonntag. F. Ehrlich undP. Pistschimuka: ~berfiihrung vonAminen inAlko- hole durch Here- und Schimmelpilze. (Ber. Deutsch. Chem. Gesellsch. 1912, 45, 1006--1012.) -- Die Versuche zu entscheiden, ob prim/ire Amine vom Typus I~.CH~. :NH2 gfinstige Stickstoffn/ihrstoffe fiir die Hefe bilden und ob ihr chemischer Abbau durch Here und /ihnliche Pilze der FuselSlbildung aus Aminos/iure analog ver- 1/iuft, zeigten, da~ die verschiedensten Heferassen prim/ire Amine angreifen und ver- werten kSnnen. Die Assimilation ist aber /ihnlich wie bei den Aminos/iuren unvoll- kommen, indem aus den Aminen offenbar unter Wasseranlagerung mittelst eines hydratisierenden Fmzyms nut Ammoniak abgespalten wird, das die Helen welter auf Eiwei$ verarbeiten, w/ihrend das Kohlenstoffgeriist der Amine vollst~ndig erhalten bleibt und sich in Form der entsprechenden Alkohole in den vergorenen LSsungen wieder finder. Es gelang, durch Hefeg~rung p-Oxyphenyl/ithylamin in Tyrosol (p-Oxy-

Spirituosen und Essig

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[Zeitschr f. Unters.chung @62 Refe ra t e . - - Spirituosen und Essig. [a. Nahr.- u. GenufimitteL

wurden die Untersuchungsergebnisse yon 54 dieser Produkte mitgeteilt. Das Priifungs- verfahren ist jetzt fo]gendes: Zu 1/31 hellen pasteurisierten Bieres aus einer Mfinchener Brauerei wird soviel yon den Farbsubstanzen zugegeben, dai~ die Farbe eines ge- wShnlichen Miinchener Sommerbieres (entsprechend der Farbe 7. des Brand ' schen Colorimeters) erhalten wird. Au~erdem erh/ilt eine 1/s 1-Flasche mit sterilem destilliertem Wasser soviel Farbesubstanz, dal~ der gleiche Farbegrad wie bei dem Bier erreieht wird. Praktisch wichtig ist haupts/iehlich das Verhalten des pasteurisierten Bieres nach Zusatz der Farbeflfissigkeiten. Die Flasehen werden gewShnlich bei Zimmer- temperatur aufgestellt und w/ihrend 14 Tage beobachtet. Bei Gegenwart gr5$erer Mengen yon Sarcina werden einige Tropfen der Farbesubstanzen in 5 ccm B e t t g e s - LSsung eingeimpft. H. Will.

T. Torqnati: U n t e r s u c h u n g e n t iber die Bi ldung yon t t o r d e n i n wiihrend der Ke imung yon G e r s t e n s a m e n . (Arch. Farmako]. sperim. 1910, 10, 62--71, 97--119; Chem. Zeniralbl. 1911, I, 166.)

W. Windiseh: ~ b e r den E x t r a k t s c h w a n d zwischen Sudhaus und G~ir- ke l le r . (Wochenschr. Brauerei 1912, 29, 85--88.)

W. R o c h l i t z e r : B i e r e r z e u g u n g m i t e n t c a r b o n i s i e r t e m W a s s e r . (Wochensehr. Brauerei 1911, 28, 541--543.)

F. Emslander : Uber Aussche idung von Eiweifi im Biere. (Wochenschr. Brauerei 1912, 29, 135--136.)

E. F. Harrison: Die B e s t i m m u n g der d i a s t a t i s e h e n K r a f t yon Malz- e x t r a k t . (Pharm. Journ. 1910, [4], 81, 121--123; Chem. Zentraibl. 1910, II, 1401.)

A. R. Ling: Die B e s t i m m u n g der d i a s t a t i s c h e n K r a f t von M a l z e x t r a k t . ,(Pharm. Journ. 1910, [4], 81, 267, 312; Chem. Zentralbh 1910, II, 1401.)

Spirituosen und Essig.

S. Kos ty t schew: B i l d u n g y o n A c e t a l d e h y d be i d e r a l k o h o l i s c h e n Z u c k e r g / i r u n g . (Vorl/iufige Mitteilung.) - - (Bet. Deutsch. Chem. Gesellsch. 1912, 45, 1289--1293.) - - Verf hat Versuche angestellt, um die Zwischenbildung yon Aldehyden nachzuweisen und in der Hoffnung, die etwa gebildeten Aldehyde durch Polymerisation v o n d e r weiteren Verarbeitung zu schfitzen, die Alkoholg~rung yon Traubenzucker mit Hefanol bei Gegenwart yon geringen Mengen Zinkchlorid in Gang gesetzt. Die Kohlens/iureproduktion des Itefanols wurde durch Zinkchlorid aul~er- ordentlich stark gehemmt. Wenn die Zuck(~rlOsungen dann nach 3 - - 4 Tagen destil- liert wurden, so zeigte das Destillat scharfe Aldehydreaktionen; es lieferte nach Zu- satz yon p-Nitrophenylhydrazon das charakteristische reine p-Nitrophenolhydrazon des Acetaldehyds. Formaldehyd trat im Destillat auch in Spuren nicht auf, ob Ameisen- s/iure vorhanden war, ist noch nicht einwandfrei nachgewiesen. Prim/ire Aldehyd- bildung ist bei den Versuehen des Verf.'s anzunehmen. G. Sonntag.

F. Ehrl ich undP . P i s t s ch imuka : ~ b e r f i i h r u n g v o n A m i n e n i n A l k o - h o l e d u r c h H e r e - u n d S c h i m m e l p i l z e . (Ber. Deutsch. Chem. Gesellsch. 1912, 45, 1006--1012.) - - Die Versuche zu entscheiden, ob prim/ire Amine vom Typus I~.CH~. :NH 2 gfinstige Stickstoffn/ihrstoffe fiir die Hefe bilden und ob ihr chemischer Abbau durch Here und /ihnliche Pilze der FuselSlbildung aus Aminos/iure analog ver- 1/iuft, zeigten, da~ die verschiedensten Heferassen prim/ire Amine angreifen und ver- werten kSnnen. Die Assimilation ist aber /ihnlich wie bei den Aminos/iuren unvoll- kommen, indem aus den Aminen offenbar unter Wasseranlagerung mittelst eines hydratisierenden Fmzyms nut Ammoniak abgespalten wird, das die Helen welter auf Eiwei$ verarbeiten, w/ihrend das Kohlenstoffgeriist der Amine vollst~ndig erhalten bleibt und sich in Form der entsprechenden Alkohole in den vergorenen LSsungen wieder finder. Es gelang, durch Hefeg~rung p-Oxyphenyl/ithylamin in Tyrosol (p-Oxy-

2~t. :Band. "] 15. November 1912.J R e fe r a t e. -- Spirituosen und Essig. 663

phenyl-Athylalkohol) und Isoamylamin in Isoamylalkohol iiberzuffihren. Die Umwand- lung wird sowohl von wachsender als auch von gtirender Here vollzogen, weniger giinstig wirken die gew6hnlichen Brennerei- und Brauereihefen, auch im Uberschul~, als PreJ~hefe. Mit wilden Hefen, Kahmhefen und tihnlichen hautbildenden Heferassen li~I~It sich leicht eine fast quantitative Uberfiihrung der Amine in die entsprechenden Alkohole erzielen, wobei statt Kohlenbydrate Glycerin oder Athylalkohol als Kohlen- stoffmaterial benutzt werden kann. Schimmelpilze yore Typus des Oidium lactis, die ausAminostiure Oxysiiuren bilden (Z. 1912, 23, 281)verm6gen mit derselben Leichtig- keit wie Kahmhefen auf Aminen zu wachsen und sie in Alkohole zu ~'erwandeln. Die leichte l~berffihrbarkeit yon Aminen in Alkohole dutch Hefen ist im Hin- blick auf die FuselSlbildung bemerkenswert. :Es liegt die Annahme nicht sehr fern, dal~ auch bei der alkoholischen Gi~rung der Aminos~uren die Amine Zwischenprodukte bilden, da der biochemische Abbau yon Aminostiuren zu Aminen eine besonders bei Ftiulnisbakterien h~iufig anzutreffende Reaktion darstellt. G. Sonntag.

i Ehr l i ch : U b e r T r y p t o p h o l ( f l - I n d o l y l . i i t h y l a l k o h o l ) , ein n e u e s G ~ r p r o d u k t de r H e r e aus A m i n o s t i u r e n . (Ber. Deutsch. Chem. Gesellsch. 1912, 45, 883w889.) - - Das Tryptophol, fl-Indolyl-tithylalkohol, entsteht iihnlich wie Tyrosol (Z. 1912, 23, 280), wenn man Hefe auf LSsungen yon Tryptophan mit Zu- satz von Zucker und anorganisehen Iq~hrsalzen waehsen l~iI~t, ode1 wenn man Tryp- tophan mit viel Zucker und Prefihefe vergi~ren l ~ t , nach dent zweiten Verfahren mit 80 ~/o Ausbeute. Das Tryptophol 15st sich sehr leicht in _~ther, Methyl- und Athyl- alkohol, Aceton, Chloroform, Essigester und Eisessig, leicht in kaltem Amylalkohol, Benzol und Toluol und in heil~em Schwefelkohlenstoff, schwer in Petroli~ther, ziem- tich schwer in kaltem, betrfichtlich leichter in heil~em Wasser. Aus titherischer LSsung, der man l:)etroltither zusetzt, l~rystallisiert es in grol~en wasserklaren monoklinen Tafeln. Schmelzpunkt 59 °. Bei st~rkerem Erhitzen spaltet sich Indol ab. Charakter- istisch ist die Reaktion mit Dimethylamidobenzaldehyd in wtisserig-alkoho]ischer LSsung und einigen Tropfen Salzstiure; es entsteht eine bei gew5hnlicher Temperatur ]ang- sam, bei Wasserbadtemperatur sofort entstehende violettrote Fiirbung. Der Farbstoff geht mit blauvioletter Farbe in Amylalkohol fiber. G. Sonntag.

W. Y(iltz: Die B e t e i l i g u n g des M e t h y l - u n d des J ( t h y l a l k o h o l s am t i e r i s c h e n S t o f f w e c h s e l und fiber d i e U r s a c h e de r G i f t i g k e i t des M e t h y l a l k o h o l s . (Zeitschr. Spiritus-Ind. 1912, 857 211.) - - V e r f . versuchte ins- besondere durch Tierversuche unter Zuhilfenahme des Respirationsapparates quantitativ festzustellen, in welchen Mengen der Methylalkohol unter verschiedenen Bedingungen zur Ausscheidung in Atmung und Harn gelangt, ferner, ob und in welchem Umfange er im TierkSrper oxydiert zu werden vermag, bezw. am Stoffumsatz beteiligt ist und schliel~- lich, welche intermeditiren Oxydationsprodukte des Methylalkohols im TierkSrper auf- treten und in welchen Mengen. Die Versuche ergaben, dalil 1. die Ausscheidung des Methylalkohols in Ham und Atmung nach 48 Stunden noch nicht beendet war, 2. der Methylalkohol nur in sehr geringen Mengen im tierischen Organismus oxydiert wird, 3. bei regelmtii~iger Einverleibung von grSl~eren Mengen Methylatkohol es zu einer Ansammlung desselben in den Geweben kommen muir, da nut dutch die Atmung und die :Nieren grSl~ere Mengen herausgeschafft werden kSnnen, und da im Organismus nur eine sehr geringe Menge oxydiert wird. Die Anht~ufung des Methyl- alkohols und das Auftreten seines Oxydationsproduktes, der Ameisens~.ure, mfisseu infolge der ehemisch-physikalischen Eigensehaften dieser Stoffe und speziell wegen ihrer zentralen Wirkung zur Erkrankung und unter Umstgnden zum Tode ffihren.

.P. ]~V..Neumann. W. Viiltz und W. Dietr ich: D i e B e t e i l i g u n g des M e t h y l a l k o h o l s

u n d des ~ _ t h y l a k o h o l s am g e s a m t e n S t o f f u m s a t z im t i e r i s c h e n O r -

[Zeitschr. f. Untersuchung 664 1% e f e r a t e. -- Spirituosen und Essig. [ d. Nahr.- u. Oenu£mittel.

g a n i sinus. (Bioehem. Zeitsehr. 1912, 40~ 15--28.) - - Die Ergebnisse der -Unter- suchung sind folgende: 1. In 48-stfindigen Respirationsversuchen wurden nach einer Zufuhr von 2 ccm M e t h y l a l k o h o l pro KSrperkilogramm ausgeschieden innerhalb 48 Stunden 24,30/0 der Zufuhr (in der Atmung 21,5, im Harn 2,80/0); im Kadaver waren noch vorhanden 36,8°]o der Zufuhr, wiedergefunden werden insgesamt 61°/o der Zufuhr, somit waren also innerhalb 48 Stunden im TierkSrper oxydiert worden 39°/o der Zufuhr; am Stoffumsatz beteiligte sieh der Methylalkohol nur zu 3°/o . Daraus l i~t sich schliel~en, dal~ nach einer Zufuhr yon 2 corn Methylalkohol pro KSrperkilogramm in einer Dos]s die vollstiindige Beseitigung erst naeh 3 bis 4 Tagen erfolgt sein dfirfte. Hiernach muI~ die Aufnahme grSl~erer Mengen Methylalkohol in einer Reihe yon Tagen zu einer Anh~iufung dieses Giftes im Organismus und zum Tode fiihren. Es gel]ngt iibrigens durch Steigerung der Atmung und Transpiration (Muskelarbeit, ErhShung der Temperatur), Aufnahme groi~er Wassermengen und dutch Diuretica~ die Ausscheidung des Methylalkohols sehr zu beschleunigen. 2. Unter analogen Versuehsbedingungen fanden die Verff. fiir den A _ t h y l a l k o h o l , dal~ ]nnerhalb 10--15 Stunden ungef~ihr 2--4o/o der zugefiihrten Menge in der Atmung und 0,4 his 3,8°~o im Harn ausgesehieden wurden. 10 Stunden nach der Zufuhr waren im Kadaver noch ungefiihr 25°/o, 15 Stunden nach der Zufuhr 3 bis 12°/o vorhanden, sodal~ also nach einem AlkoholgenuB yon ungef/~hr 2 cem pro K5rper- kilogramm der Alkohol 20 Stunden sp/~ter, abztiglich der geringen in Harn und Atmung ausgeschiedenen Mengen, im Organismus vSllig oxydiert sein dfirfte. Pro K5rperkilo-

ramm und Stunde wurden bei den 10-stfindigen Athylakoholversuchen 0,14 ccm thylalkoho], entsprechend" 0,8 Kalorien, bei den 15-stiindigen Versuchen 0,12 ccm

Athylalkohol, entsprechend 0,7 Kalorien, im tierisehen Organismus oxydiert. Unter si~mtlichen im tierisehen Stoffwechsel abgebauten :N~thrstoffen betei]igt sich der ~thyl- alkohol bei den 10-stfindigen Versuchen zu ungef/ihr 42°/~, bei den 14-stfindigen zu ungef/ihr 35 %. Ma~ Miiller.

N a e h w e i s v o n M e t h y l a l k o h o ] in b r a n n t w e i n h a l t i g e n P r i ~ p a r a t e n . (Pharm. Ztg. 1911, 56~ 859--860.) - - ~ach einer Einleitung fiber die Verwendung des Methylalkohols enthiilt der Artikel die bekannte Anleitung zur Untersuchung branntweinhaltiger Pr/iparate auf ~ethylalkohol usw. (Rundsehreiben des Reichskanzlers vom 28. April 1911; Z. 1911, Beilage, 3~ 359). P.W..Neumann.

C. J. Re ichard t : Zum M e t h y l a l k o h o l n a c h w e i s m i t t e l s O x a l s ~ i u r e u n d A l i z a r i n . (Pharm. Ztg. :I912, 57~ 134--135.) - - Verf. gelangt auf Grund seiner Versuche zu folgendem Ergebnis: Bei Einwirkung von Oxalsiiure im (]ber- sehul~ bei Gegenwart yon alkalischen AlizarinlSsungen auf hoehprozentigen Methyl- alkohol oder diesen enthaltende Ersatzpr/iparate werden unter auHallender W~rmeent- wickelung sowohl zusammengesetzte Methylester gebildet, als aueh saure Oxalate und methylhaltige A]izarinverbindungen von gelber Farbe abgeschieden. Letztere sind zum Toil an saure Oxalate gebunden und gehen durch Oxydation an der Luft wieder in solche yon roter Farbe fiber. Methylalkohol unterscheidet sieh auch beim Zu- sammenbringen mit Oxalsi~urelSsungen-~-Alizarin in der Wiirme wesentlich yon _£_thylalkohol. P. W..Neumann.

W. Sailer : N a c h w e i s von M e t h y l a l k o h o l . (Pharm. Ztg. 1912, 577 93 und 165.) - - Das vom Verf. erprobte Verfahren wird, wie folgt, ausgeffihrt. Man nehme zwei weithaltige oder Erlenmeyer'sche KSlbchen zu 100 ccm, bringe auf den Boden derselben ]e 0,5 g :Natrium salieylieum und in das eine KSlbchen 1 g reinen, in das andere 1 g des zu untersuchenden Alkohols. Nach dem AuflSsen trSpfle man viermal je 5 Tropfen, also insgesamt je 20 Tropfen konzentrierter Sehwefels/iure in ]edes KSlbchen. Zwischen ]eder erneuten Zugabe liil~t mail eine Pause yon etwa einer

~¢. B~na. 1 Refera te . -- Spirituosen und Essig. 6~5 15. November 1912.J

2¢[inute eintreten, da sonst infolge zu starker Erwfirmung st5rende Diimpfe yon _Athyl- verbindungen usw. auftreten. Beim Vorhandensein yon Methylalkohol tritt in etwa einer Minute nach der letzten Zugabe (bei grSi~erem Gehalt schon friiher) der deut- liche Geruch des Salicylsgurenlethylesters auf. Gibt man zu der Mischung noeh eine Ansehwemmung yon 0,4 g Calciumoxydpulver in 2 ecru Natronlauge und l ~ t eine Minute stehen, so ist ein erneuter und verschiirfter, mehr dem Methylphenyl/ither iihnlicher Geruch wahrnehmbar. - - Will man zum Nachweise yon Methylalkohol die Oxydationsmethode anwenden, so erzielt man sehr gute, ann~ihernd quantitative Resul- tare auf colorimetrischem Wege, wenn man nach Verf. folgendermagen verf/ihrt: Man versetzt in einem Probierrohre 5 ccm des fragliehen Alkohols oder des Destillates einer alkoholisehen Flfissigkeit mit 0,l g krystallisierter Chroms/iure und 10 Tropfen kon- zentrierter Schwefelsi~ure. Sodann l~l]t man das Gemisch einige Minuten bis zur Grfinfiixbung ohne Erw~.rmen stehen. Hierauf gibt man in einem Porzellanschi~lchen zu 6 Tropfen dieser Flfissigkeit 20 Tropfen konzentrierte Schwefelsiiure und einige KSrnchen Morphium. Bei Anwesenheit yon Methylalkohol tritt die Ma rq u i s ' s c h e Reaktion auf. Die Ffirbung ist bei grogem Gehalte an Methylalkohol dunkelviolett, bei geringerem dunkelkarmoisinrot, bei Spuren gelbbraun. An Stelle des Morphiums kann man auch einige Tropfen einer friseh bereiteten LSsung von Pyrogallol (0,5:10) anwenden. Bei grS~erem Gehalt an Methylalkohol erhiilt man sodann eine schoko- ]adenbraune Ffirbung. Hat man auf diese Weise die Anwesenheit yon Methylalkohol festgestellt, so oxydiert man weitere 5 ccm des Alkohols mit nut 0,05 g Chroms~ture uad 5 Tropfen Schwefels~ure und verf~hrt welter wie oben. Die Fiirbungen innerhalb 5 Minuten auf Zusatz yon Morphium sind sodann bei ungef£hr 50o/0 Methylalkohol- gehalt blauviolett mit veilchenblauen Zonen, sodann karmoisinrot, dunkelkarmoisinrot; bei ungefiihr 15°/0 Methylalkoho]gehalt rotgelb, braun mit bl~ulichvioletten Zonen, :sodann rStllchbraungelb; bei ungef£hr 5o/o Methylalkoholgehalt grfinlichgelbbraun mit schwach violetten Zonen, rStliehgelbbraun. Bei reinem _~thylalkobol ist die F~rbung stets schSn citronengelb, sodann orangefarben und nach l~,ngerem Stehen gelbbraun.

-P. W. Neumann.

E. Aweng: Die P r f i f u n g des S p i r i t u s a u f M e t h y l a l k o h o l . (Apoth.- Ztg. 1912, 27~ 159.) - - A]s sehr empfindliche Priifungsmetboden empfiehlt Verf. das Verfahren nach D e n i g ~ s (Z. 1912, 23, 411) sowie das nach R i m i n i . Naeh Den ig~s verffthrt er in folgender Weise: Zu einer L6sung yon 0,5 g fibermangansaurem Kalium in 50 ccm Wasser und 2 ccm konzenu'ierter Schwefelsiiure wird 1 ccm des zu prfifenden Spiritus gegeben; man liigt 2 - -3 Minuten einwirken und fiigt dann 10 ccm einer 8 °/o-igen witsserigen Oxalsiiurel5sung hinzu. Man wartet ab, bis die Flfissigkeit vSllig farblos geworden ist, wozu etwa 15 Minuten nStig sind. Diese Flfissig- keit enthiilt Acetaldehyd eventuell auch Formaldehyd. 6 ccm der farblosen Fliissig- keit werden mit 1 ccm konzentrierter Schwefels~ure und mit 5 ccm fuchsinschwefliger S~iure versetzt; sie ffirbt sich schnell violett. Sowohl Formaldehyd als Acetaldehyd f~rben fuehsinsehweflige S~iure violett, jedoeh verblal~t die dureh Acetaldehyd bewirkte Fiirbung innerhalb zweier Stunden, withrend (lie durch Formaldehyd hervorgerufene F~irbung noeh nach 12 Stunden nichts yon ihrer Intensit~t eingebfi_gt hat. Eine weitere Reaktion, welehe Formaldehyd neben Acetaldehyd sicher anzeigt, ist die nach Ri mini . Hiernach werden 10 ccm der mit Oxalsfiure entffirbten AldehydlSsung nach- einander mit 2 cem einer witsserigen 4°/o-igen L5sung yon salzsaurem Phenylhydrazin, mit 6 Tropfen 10°[o-iger EisenehloridlSsung und mit 5 ccm SMzs/iure versetzt. Acetaldehyd ruft eine blaggelbe F/irbung, Formaldehyd eine himbeerrote F~rbung hervor, welehe noeh deut- lich ist, wenn eine Misehung yon 1 Tell Methylalkohol mit 100 Teilen -~thylalko- hol vorliegt. Zu einer Beanstandung des fraglichen Spiritus w~re aber nach Verf. die Darstellung von Hexamethylentetramin und Nachweis desselben mit Sublimat und mit Jodquecksilberjodkalium notwendig. Hierzu destilliert man zun/iehst 100 ccm

[Zeitscbr. fi Untersuchun~ 666 R e f e r a t e. - - Spirituosen und Essig. L~. Nahr.- u. Genul~mitteL

d e s fraglichen Spiritus bei 65- -70 °. Die zuerst fibergehenden 5 ccm oxydierL man naeh D en ig~s mit 250 ccm Chamaleon]Ssung, entf~rbt mit Oxalsiiure, destilliert die- gebildeten Aldehyde fiber und f~ingt letztere getrennt auf, da Acetaldehyd den deut- lichen l~achweis des Hexamethylentetramins stSrt. Beide Aldehyde lassen sich sehr leicht dureh fraktionierte Destillation trennen. Acetaldehyd geht g]eich zu Beginr~ der Destillation mit den ersten ccm fiber, w~thrend Formaldehyd nur langsam fiberdestilliert. Die Trennung l~il~t sich mit der Reaktion yon J e an leicht kontrollieren. Gibt man n~imlich zu 5 cem des aldehydhaltigen Desdllates 10 Tropfen der LSsung von salzsaurem Phenylhydrazin, 4 Tropfen l~itroprussidnatrium (21/2°/o)und 1 ecru :Natronlauge, so f~irbt sich die Flfissigkeit bei Gegenwarg yon Acetaldehyd dunkelrot~ bei Gegenwart yon Formaldehyd dunkelblau. Die ersten Anteile des Destillates f£rben sich rot; sobald das Destillat naeh J e a n sich blau farbt, sammelt man das Destillat und destilliert so lange, bis dasselbe mit fuchsinschwefliger S~ure keine violette Fhrbung mehr gibt. Das Destillat wird mit fibersehfissigem Ammoniak auf dem Wasserbade zur Troekene eingedampft und der Rfiekstand naeh Aufnahme mit wenig Wasser auf Hexmethylentetramin in bekannter Weise geprfift. P . W . Neumann.

A. He l l r i ege l : U b e r den :Nachweis des M e t h y l a l k o h o l s in k a u f - l i c h e n S p i r i t u s p r a p a r a t e n . (Pharm. Ztg. 1912, 57~ 7.) - - Der Nachweis acetonfreien Holzgeistes geschieht nach dem Verf. leich~ dutch Gewinnung des Oxal- s~iuredimethylesters. Man bestimmt zuerst den Siedepunkt des zu untersuchenden Priipalates als Vorprobe. Da Methylalkohol bei 65 o und ~t.hylalkohol bei 780 siedet, so kann man, wenngleich dureh Extraktivstoffe, gtherisehe Ole usw. eine Siedepunkt- verschiebung eintreten kann, doch ziemlich sichere Schlfisse machen, wenn niche eine Mischung yon Holzgeist und Weingeist vorliegt. In diesem Falle mul~ man frak- tioniert destillieren, also die Fraktion 644-67 °, dann 67- -75 ° und 78- -79 o ge- trennt auffangen, dann in einen trockenen Fraktionierkolben die Fraktion 64--67 ° bringen und bei 670 abdestillieren. Zu dem verbleibenden Rest gibt man die zweite Fraktion 67--75 o und vereinigt den unter 67 ° fibergehenden Teil mit dem ersten Destillat. Bei 670 wechselt man die Vorlage, destilliert bis 75 ~ und setzt die Frak- tion 75- -78 ° zu und verfghrt wie vorher. Wenn diese Fraktionierung mehrmals wiederholt wird, wird die erste und letzte Fraktion immer grS~er, die mittlere immer kleiner werden. Eine vollst~mdige Trennung wird nicht gelingen, da die Siedepunkte zu nahe liegen. Das Destillat versetzt man mit etwa seinem halben Gewicht ge- brannten Kalk und erhitzt et~a drei Stunden am Rfickflu~kfihler, um den grSl~ten Teil des Wassers zurfickzuhalten. Hierauf destilliert man in einen trockenen Kolben und bestimmt den Siedepunkt dieses Dest]llates. Sodann lSst man bei 1000 ge- troeknete reine Oxalsgure in diesem Destillat, hglt diese LSsung etwa 1 Stunde im Sied en und l~l~t dann erkalten. Hierbei scheidet sich dcr Oxals~uredimethylester in Krystallen ab. Letztere saugt man ab und besthnmt den Schmelzpunkt, der bei 5& ~ liegt. Der Diathylester ist flfissig. P . W . ~tYeumann.

A d o l f o B o n o : Z u r E r m i t t e l u n g des M e t h y l a l k o h o l s in J~ thy l - a l k o h o l und in a l k o h o l i s c h e n G e t r ~ n k e n . (Chem.-Ztg. 1912, 36~ 1171.) Die Arbeitsweise des Verf.'s, welche den clualitativen ~achweis des Methylalkohols bezweckt, ist folgende: In einen etwa 200 ccm fassenden Desdllationskolben l~il~t man durch c]n Trichterrohr 25 ccm der zu untersuchenden Flfissigkeit und 50 ccm Wasser einflieI~en m~d destilliert dutch ein zweimal gebogenes Rohr in einen zweiten Kolben, welcher 50 cem einer kaltges~ttigten KaliumbichromatlSsung mit einem Ge- halt yon 60 ccm Sehwefels~ure im Liter enth~lt. Das Rohr endigt in tier Blchromat- 15sung, welehe den ~thyla]kohol zun~ehst vermutlleh zu Aldehyd oxydier~, w~.hrend der Methylalkohol zum grSl~eren Telle als ein Zwischenoxydationsprodukt (vielleicht als Acetal) zurfickgehalten wird. ~ach Passieren des zweiten Kolbens werden die

24. Band. ] 1,5. November 1912.1 l~ e f e r a t e. - - Spirituosen und Essig. 667

D~mpfe in einem vertikal abw~rts gerichteten Kugelkfihler kondensiert und als Destillat in einem graduierten Zylinder aufgefangen. Da in den ersten 25 ccm des Destillates wohl Acetaldehyd, kaum aber Formaldehyd nachweisbar ist, so wird dieser Tell ver- worfen. Erst die weiteren 10 ccm dienen ffir die fo]gende Reaktion: 2 ccm Destillat versetzt man mit 10 Tropfen einer w~sserigen 1/e°/o-igen Phenylhydrazinehlorhydrat- 15sung, 1 Tropfen einer 1/2°/o-igen NitroprussidnatriumlSsung und 10 Tropfen einer 10°/o-igen Natronlauge; Blauf~irbung, die alsbald in Grfinlich und dann in Gelbrot fibergeht, zeigt die Anwesenheit yon Formaldehyd im Destillate und yon Methyl- alkohol in dem Untersuchungsobjekt an. 2--1°/0 sind auf diese Art noch nach- weisbar. Von hochprozentigem Athylalkohol dienen nur 10 ccm ffir die Untersuchung, die sogleich mit Wasser auf 75 ccm verdfinnt werden. E. Dinslage.

It . Giith : P r f i f u n g v o n T r i n k b r a n n t wein en, T i n k t u r e n , P a r f f i m e r i e n u n d ~ t h e r (Es te r ) a u f V e r f ~ l s c h u n g mi t M e t h y l a l k o h o l . (Pharm. Zentralh. 1919, 587 57--59.) - - Die Arbeit enthfilt der FIauptsache nach eine ~¥iedergabe der Anleitung, betreffend ~achweis der Verf~ilschung der zur Ausfuhr gegen Steuervergfitung bestimmten Branntweinerzeugnisse durch Methylalkohol (Z. 1911, Beilage 87 361). Zum Schlusse ffihrt Verf. noch einige andere Verfahren an, welche hier wiedergegeben seien. Nach K a h n (Pharm. Zentralh. 1905, 46 , 736) erwarmt man zur Prfifung auf Methylalkohol 1 ccm des betreffenden Alkohols mit 5 - -10 ccm Wasser und oxydiert durch mehrmaliges Eintauchen einer zum Glfihen erhitzten oxydierten Kupferspirale zu Formaldehyd. Dann gibt man 5 ccm Milch und einige Tropfen verdfinnte Eisenchloridl5sung hinzu und schiehtet die Mischung in einem Reagensglas fiber einige ccm konzentrierte Schwefels~ure. Man 1 ~ 3 Minuten stehen und beginnt dann langsam zu bewegen. Bei Gegenwart yon Formaldehyd enistebt an der Berfihrungsstelle ein violetter Ring. In ~hnlicher Weise verfahren M u l l i k e n - S k u d d e r ( Z e i t s c h r . analyt. Chem. 1903, 427 656) uad P r e s c o t t (Americ. Journ. of Pharm. 1905, 77~ 106). Ersterer gibt nach der Oxydation Resorcin hinzu. Beim Uberschichten fiber Schwefels~ure entsteht ein rosaroter Ring. P r e s co t t gibt nach der Oxydation und dem Erhitzen bis zum Verschwinden des Acetaldehyd- geruehes 5 Tropfen l°/o-ige PhloroghcinlSsung (in 20°/o-iger ~Natronlauge) zu, wobei eine 2 bis 3 Minuten anhaltende tiefrote F~irbung sich zeigt. M i l l e r (Apoth.-Ztg. 1905, 207 319) oxydiert den Me~hylalkohol mittels Kaliumdichrom~ts und Schwe~els~ure zu Ameisensaure und weist im Destillat die Ameisens~iure durch die reduzierende Wirkung auf SilbernitratlSsung nach. R e y n o l d (Pharm. Journ. 5, 272) destilliert eine kleine Menge des Alkohols, gibt 3 Tropfen sehr verdfinnte Quecksilberchlorid- 15sung und fiberschfissige Kalilauge hinzu und schfittelt unter Erwiirmen urn. Bei An- wesenheit yon Methylalkohol 15st sich der Quecksilberoxydniederschlag auf. Beim Ans~uern mit Essigs~ure entsteht ein flockiger gelblichweil~er :Niederschlag.

P. W..Neumann.

E. Voisenet: N a c h w e i s des M e t h y l a l k o h o l s in a l k o h o l i s e h e n F l f i s s i g k e i t e n b e s o n d e r s in der J o d t i n k t u r . (Journ. Pharm. Chim. 1912, [7], 5, 940--245.) - - Zum ~achweise des Methylalkohols in Jodtinktur, der in ent- sprechender Weise aueh auf andere Obiekte anwendbar ist, entf~.rbt Verf. 2 ccm der Tinktur mit Natriumthiosulfaltl5sung, macht schwach alkalisch, verdfinnt mit Wasser, destilliert mit kleinem Fl~mmchen recht langsam 5 ccm, oxydiert hiervon 2 ecru mit Kaliumbiehromat and Sehwefels~ure und destilliert abermals mit derselben Vorsieht. Die ersten Anteile des Destillates, die vornehmlich Acetaldehyd enthalten, werden verworfen, dagegen dient die zweite Fraktion, die bei Gegenwart yon Methylalkohol die Hauptmenge des daraus entstandenen Methylals enth~ilt, ffir den Nachweis. Dieser wird derart geffihrt, dab man zum Destillat eine aus frischem Hfihnereiweil~ bereitete wfisserige L5sung sowie nitrithaltige Salzs~iure hinzuffigt; wird beim Erw~irmen der

[Zeitsehr. f. Untorsuchung 668 C. Gr iebel , Yoghurt und Yoghurt-Priiparate. /d. Nahr.- u. Genu~mittel

Mischung im Wasserbade auf 500 Violettfiirbung beobachtet, so ist Methylalkohol im Untersuchungsobjekt nachgewiesen. E. Dinslage.

C. Simmo:ads: M i t t e i l u n g f iber d ie B e s t i m m u n g k l e i n e r M e n g e n y o n M e t h y l a ] k o h o l . (Analyst 1912, 877 16M18) - - Das Verfahrenberuhtauf dem colorimetrischen •achweis yon Methy]alkohol von Denig~s (Z. 1912, 287 411). Die alkoholische L5sung wird dazu in geeigneter Weise gereinigt, dann mit so viel Wasser oder Aeth~vlalkohol versetzt, bis sein Gesamt-Aolkoholgehalt 10 Volumprozent betriigt. Zu 5 ccm dieser Flfissigkeit gibt man in einem weiten Reagensglase ~,5 ccm Permanganatl5sung (2,0 g Kaliumpermanganat in 100 ccm) und 0,2 ccm konc. Schwefel- s~iure. Naeh 3 Minuten langer Einwirkung setzt man 0,5 ccm Oxals~ure (9,6 g i a 100 cem) zu und schfittelt, worauf die LSsung klar und fast farblos wird. Man lii~t jetzt 1 ccm konc. Schwefels~ure zulaufen, mischt kr~ftig und behandelt dann die Fliissigkeit mit 5 ccm S c h i f f ' s Reagens (fuchsinschwefliger Si~ure). Innerhalb weniger Minuten entwiekelt sich eine violette Farbe, die mit Vergleichsf/trbungen verglicheu wird. Sind nur Spuren yon Methylalkohol zugegen, so dauert es 20--30 Minuten bis zum Auftreten der Violetff~rbung. Mit einem geniigend empfindliehen S c h i f f'schen Reagens ]assen sich noch 0,0003 g Methylalkohol in den 5 ccm nachweisen. Selbstversdind- lich darf die AlkohollSsung vor der Oxydation keinen Formaldehyd enthalten; aueh Glycerin darf nieht zugegen sein. C.A. Neufeld.

W. Koenig : D ie q u a n t i t a t i v e B e s t i m m u n g des M e t h y l a l k o h o l s in s e i n e n G e m i s c h e n m i t ~ t h y l a I k o h o l , i n s b e s o n d e r e i n T r i n k b r a n n t - we in en . (Chem.-Ztg. 1912, 86, 1025--1027.) - - Bereits Th. E. T h o r p e und J. H o l m e s (Journ. Chem. Soc. London 1904, 857 1- -6 ; Chem. ZentralbI. 1904, I, 756; Zeitsehr. analyt. Chem. 1905, 44, 49) bestimmen den Methylalkohol quan- titativ dutch Wiigung des daraus dureh Oxydation mit Kaliumbiehromat und Schwefel- siture gebildeten Kohlendioxyds. Denselben Weg sehl~gt Verf. ein. Zur Ausffihrung der Analyse dient der yon J. K S n i g (Die Chemie der menschl. Genufimittel, 4. Aufl., Bd. 3, L S. 480; Z. 1901, 4~ 193) zur Bestimmung der Kohlensiiure bezw. des organischen Kohlenstoffs angegebene Apparat. Nachdem die Substanz, die nicht mehr als 3 g Gesamt-Alkohol und nieht mehr als etwa 1 g Methylalkohol enthalten soll, durch den Tropftrichter in den Entwickelungskolben von etwa 1 1 Inhal~ unter Nach- sp/i!en mit Wasser eiageffitlt ist, last man eine ausgekoehte und auf etwa 50 ab- gekfih]te LSsung yon 30 g Kaliumbiehromat, 500 ccm Wasser und 50 ccm Schwefel- siiure (1,84 spez. Gew.) naehfliei3en. Das Abkiihlen der LSsung hat den Zweek, ein lJbergehen des aus dem Jkthylalkohol primer gebildeten Aldeh~-ds in die angeschlos- senen Absorptionsgef£13e zu verhinderm ~ach Mischung des Kolbeninhalts 1/i]3t man wenigstens 4 Stunden lang bet gewShnlieher Temperatur stehen und kocht dann eine Stunde lang. Die entweichenden D~mpfe gelangen zuniiehst durch einen vertikal fiber dem Entwickelungskolben befindliehen Kiihler in ein mit Schwefels~ture beschicktes Pe i igo t ' s ehes Rohr, sodann in ein Chlorcalciumrohr, dessen Ffillung wegen der versehiedentlich beobachteten alkalischen Reaktion des Chlorcalciums zuvor voriiber- gehend mit Kohlendioxyd behandelt worden war. Weiterhin schliel~en sich zwei ge- wogene Natronkalkrohre an, wiihrend den Schlul~ ein tells mit :Natronkalk, tells mit Chlorcalcium geffilltes Rohr bildet, das den Zutritt yon Kohlendioxyd und Wasser aus der Luft verhindern soil. Bei vorstehendem Oxydationsverfahren liefert )~thyl- alkohol Essigsiture, Methylalkohol Kohlendioxyd, dessert Menge sich aus der Gewichts- zunahme der beiden Absorptionsrohre ergib~; Kohlendioxyd X 0,728 ~ Methyl- alkohol. Da bet dieser Arbeitsweise 100 Teile reiner _~thylalkohol im Durchsehnitt 0~50 Teile Methylalkohol vorti~uschen, so emiofieblt sicb, insbesondere bet hohem Athyl- alkoholgehalt, diesen Fehler durch eine Korrektur zu kompensieren. Inwieweit Aceton, Allylalkohol und sonstige in Frage kommende Stoffe, die als Oxydationsprodukt gleichfalls Kohlendioxyd ]iefern, stSrend wirken, soll weiterer Prfifung vorbehalten bleiben. ~E. Di~slage.

~4. Band. 1 Refera te . ~ Spirituosen und Essig. 669 15. November.1912.J

L~on Ronnet : B e s t i m m u n g yon A l d e h y d e n in a l k o h o l i s c h e n F l f i s s i g k e i t e n , H e r s t e l t u n g der S t a n d a r d l S s u n g . (Annal. des Falsific. 1910, 3~ 205--206.) - - Die Bestimmung yon Aldehyden in Alkoholen oder Brannt- wein geschieht fast ausschliei~lich auf colorimetrischem Wege. Die geeignetste Methode ist die yon G a y o n und Sch i f f mit einer alkoholischen RosanilinbisulfitlSsung. Voraussetzung ist, da~ die TyplSsung yon ~thylaldehyd aus garantiert reinem Material herge.stellt ist. R o q ues geht hierzu yon, Aldehydammoniak aus, welches einige Male mit Ather ausgezogen und dann im Vakuum fiber Schwefels~ure getrocknet wird. Entsprechend den Formeln: Aldehydammoniak C2H~ONH a ~ 61 und ~thylaldehyd C~HdO ~ 44 entsprechen i .g Aldehyd 1,386 g Aldehydammoniak. Leider entspricht diese Annahme nicht der Tatsaehe. Denn im trockenen Vakuum finder Wasserab- spaltung unter Ringschliel~ung zu Hexahydrotrimethylcy.anidin statt. Verf. schl~igt daher vor, Aldehydammoniak frisch herzustellen, mit Ather zu waschen und nur fiber Schwefels~ure ohne Vakuum 24 Stunden stehen zu lassen und dann abzuw~igen. Noeh besser ist es, jeweils Aldehyd dutch vorsichtiges Destillieren yon Paraldehyd mit etwas Schwefelsi~ure frisch herzustellen. C. G~'imme.

A. Chaston Chapman N o r m e n f f i r M a l z e s s i g . (Analyst 1912, 87~ 123--127.) - - ~ach den amdichen Anforderungen der Vereinigten Staaten yon Iqord- amerika (U. S. Dep. of Agriculture, Circular No. 19) ist Malzessig ein dutch alkoho- lische und darauffolgende Essig-Giirung, ohne Destillation, aus Gerstenmalz oder Cerealienmalz hergestelltes Erzeugnis. Es sol1 die Polarisadonsebene rechts drehen und in 100 ccm (bei 200 C) nicht weniger als 4 g Essigs~iure, 2 g Gesamtrfickstand und 0,2 g Asche enthalten. Der wasserlSsliche Teil der Asche von 100 ccm muB mindestens 9 mg Phosphorsiiure (1)~O5) enthalten und darf nicht weniger als 4 ccm 1/lO-Iq. SKure zur Neutralisation der Alkalitiit brauchen. Hun wurde ein diesen Anforderungen g'emfiB, ohne Zusi~tze in :England hergestellter Malzessig in Amerika beanstandet, weil er links drehte. Der Verf. ging dieser Sache nach und fand, dab 5fter vollstiindig vergorene und aus einwandfreiem Material hergestellte Malzessige Linksdrehung zeigen. Wie die Untersuchungen des Verf.'s ergeben, hat diese ihren Grund in einem Gehalte an Eiwei~stoffen und deren Hydrolysierungsprodukten, die linksdrehend oder optisch inaktiv sind. Der Verf. h~ilt also die Forderung der Rechts- drehung, wie sie die U. S. Standards aufstellen, ffir unberechtigt. Dasselbe gilt fiir den verlangten Mindestgehalt der Malzessige an Phosphorshure. Der Verf. weist nach, dab der Gehalt an Phosphorsi~ure in einem Malzessig bedeutenden Schwankungen unterliegen kann, je nachdem zur Maische hartes oder weiches Wasser angewendet wird. Zwei Malzproben gaben in 1 Gallone mit destilliertem Wasser 46,5 und 44,7 Grains P20~, mit sehr hartem "Wasser dagegen nur 30,4 und 26,8 Grains. Der Verf. fordert daher eine Ab~nderung der amerikanischen Normen ffir Malzessig.

C. A. Neufeld.

J. Meyerfeld: ~ b e r e inen n e u e n im H o l z e s s i g v o r k o m m e n d e n K S r p e r . (Chem.-Ztg. 1912, 36, 549--552.) - - Verf. ist es gelungen, aus dem Holzessig einen sechsten cyclischen KSrper abzuscheiden, das Methylcyclopentenolon, den ersten ungesattigten Ketonalkohol der Pentamethylen-Reihe. Der KSrper ist in ganz reinem Zustande farblos und sehmilzt bei 1060 C. Er l~Bt sich leicht subli- mieren und siedet bei 2100 unter geringer Zersetzung; im luftverdfinnten Raum liiBt er sich unzersetzt destillieren. Er besitzt einen eigentfimlichen, angenehmen Geruch und einen siiBen, etwas brennenden Geschmaek, der sowohl an Lakritzen wie an frische Walnfisse erinnert. Er hat ein ausgezeiehnetes KrystallisationsvermSgen und ist leicht 15slich in heil~em Wasser, Methyl-, ~thylalko.hol, Essigiither, Aeeton, Chloro- form und Tetraehlorkohlenstoif, schwerer 15slieh in Ather, Petroli~ther und kaltem Wasser. Die w~isserige LSsung des KSrpers gibt mit Eisenchlorid eine tiefviolette

[Zei~sehr. f. Untersuchung 670 R e fe r a t e. - - Farben. [d, l~ahr.- u. Genu~mittel.

F~rbung, welche auf Zusatz von essigsaurem :Natrium in Dunkelrot tibergeht. Mit ammoniakalischer SilberlSsung entsteht bei gelindem Erwiirmen ein Silberspiegel. F e h l i n g ' s e h e LSsung wird beim Kochen reduziert. Mit Phenylhydrazin laliit sieh leicht ein Osazon gewinnen. Der KSrper hat die Formel C6ttsO ~.

-P. W. _~eumaun. P. Rinckleben: F o r t s c h r i t t e auf dem Gebie te der G a r u n g s i n d a s t r i e e n .

(Sp i r i t u s - , Prel~hefe-, E s s i g i n d u s t r i e ) w a h r e n d der J a h r e 1909 and ]910. (Chem.-Ztg. 1911, 85, 993--994 u. 1006--1008.)

Gebrauchsgegenstitnde. Farben.

A. Gautier~ Poachet~ Thoinot~ Mosny und B6hal: D i e A n w e n d u n g v o n F a r b s t o f f e n in t ie r L e b e n s m i t t e l f a b r i k a t i o n . (Annal. des Falsi:fic. 1910, 3~ 81--87.) - - Bericht an die Acad~mie de M4dicine. Die Verff. kommen zu nach- stehenden Schlul~forderungen: Es ist zu verbieten, Lebensmittel, wie Brot, Fleisch, Milch, 0l, Butter, Weine, Obstweine, Bier usw. mit Teerfarbstoffea zu f£rben. Erlaubt sein soll der Gebrauch yon Caramel, Orseille, Cochinille und Zichorien zum Ffirben yon Branntweinen, Essig und Obstweinen. Ffir Zuckerwerk, Baekwerk und LikSre sollen einzelne Teerfarbstoffe erlauht sein, welche nur unter Angabe der chemischen Zusammensetzung verkauft werden dfirfen. Sie sollen, wenn eben mSglich, nut in Form ihres Natriumsalzes angewandt werden. Die freizugebenden Farb- stoffe sind: a) R o s a : 1. Eosin. 2. Erythrosin. 3. Bengalrot. ~ b) R o t : 4. Bordeaux B. 5. Krystallponceau. 6. Bordeaux S. 7. ]~eucoccin. 8. Festrot. 9. Poneeau R. R. 10. Ecarlat R. 11. S~iurefuchsin. - - c) O r a n g e : 12. Orange J. - - d) G e l b : 13. :Naphtholgelb S. 14. Chrysoin. 15. Auramin O. ~ e) G r f i n : 16. Malachitgriin. 17. Si~uregrfin J. - - f) B l a u : 18. Wasserblau 6 B. 19. Patentb]au. - - g) V i o l e t t : 20. Pariser Violett. 21. Siiureviolett 6 B. ~ Sirupe dfirfen nicht mit Teerfarbstoffen gef~rbt werden, desgleichen Wurstwaren und Konfekt, das ffir den t~glichen Gebrauch bestimmt ist. Gegen das F~rben yon Eierschalen, Bliiuen und Gelbfiirben yon Zucker und ~iul~erliches Fi~rben yon Kiise ist nichts einzuwenden.

C. Grimme.

Allyre Chassevan t : F a r b s t o f f e , d e r e n G e b r a u c h fiir d i e H e r s t e l l u n g v o n N a h r u n g s m i t t e l n e r l a u b t w e r d e n k a n n . (Annal. des Falsific. 1910, 3, 2 1 7 - - 2 2 6 . ) ~ Die Ausffihrungen des Verf.'s deeken sich inhaRlich vollstfindig mit dem Berichte yon G a u t i e r , P o u c h e t , T h o i n o t , M o s n y und B 6 h a l (Vergl. das vorstehende Referat). Nachzutragen ist, da~ zur Ffirbung yon Teigen :Naphthol- gelb S (dinitronaphtholsulfosaures ~atrium) in einer Menge yon 1 g auf 100 kg verwendet werden darf. Die so behandel~en Teigwaren mfissen jedoch als gefi~rbt deklariert werden. C. Grimme.

Atta in Riihrig: K o s m e t i s c h e Mi t t e l . (Bericht der Chemischen Unter- suchungsanstalt Leipzig 1911, 44.) - - Haarfarbe K a s c h a , getrennte Fliischehen mit ammoniakalischer Silber- bezw. Pyrogal]olSsung. - - ttaarf~rbemittel M e 1 a n o c o m e, Schiebekarton mit 2 Flaschen, in 4 ~uancen hellbraun bis schwarz verk~'tuflich; Flasche 1 enth~lt eine schwach par~mierte hellbraune LSsung yon saurer Reaktion. Der Jf~therextrakt h inter l~t KrystaUe mit einem Schmelzpunkt fiber 2450 C, die die spezifischen Reaktionen des p-Phenylendiamins nicht zeigen; es ist ein phenol~hnlieher organischer KSrper unbekannter Herkunf~, Flasche 2 enthi~lt ammoniakalisehe Silber]Ssung. - - Z w e r n e r ' s i t a a r f a r b e beruht wie Kascha auf der Wechselwirkung yon ammonia- kalischer Silber]Ssung mit Pyroga]lol. - - J a n k e ' s H a a r w i e d e r h e r s t e l l e r ~ eine hell- gelbe Flfissigkeit, in der Ammoniak, Silber, Salpetersi~ure, Glycerin und Alkohol naeh-