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[Zeitsehr. f. Untersuchung 548 R e f e r a ?~ e. -- Spirituosen und Essig. [d. Nahr.- u. Genuilmittel. ersten Verdrltngungsoperationen den oberen Tell der EiskrystMlmasse durch W/irmezufahr zurn Schmelzen bringt~, um auf diese Weise systema~isch and in einzelnen Fraktionen die immer verdiinnter werdenden L~sungea zu erhalten, welche zur Verdr/ingung der 15slichen Bestandteile bei den fo]genden 0perationen notwendig sind. A. Oelker, Spirituosen lind Essig. X. Rocques: Die Riechstoffe des Weines und Weinbrandes. (Rev. gen. Chim. pure et appl. 1905, 8~ 141--149; Chem. CentralbL 1905, I~ 1507.) -- Als Riechst~ffe kommen in Betracht Ester, Aldehyde, Acetale, hShere Alkehole (und /itherische 01e). Die flfichtigen Shuren sind st~ndige Produkte der alkoholisehen G~irung und bilden sieh naeh Pasteur, wenn die Here rein bleibt, in Mengen yon 0,1--0,2 gauf 1 l, als HeSO 4 ausgedrfickt. Duclaux stellte 0,1--0,2 g Essig- sgure, weniger als 0,05 g Butters~ure and kaum 0,01 g Baldriansi~ure als normale Giirungsprodukte lest. Gayon fand, da~ die ~Ienge der flfichtlgen S/iuren niedrig blieb, bis 0,13 g, solange die Here rein war, beim Auftreten von Spaltpilzen aber schnell wuehs. K a y s e r land, dab die Menge der flfiehtlgen S/iuren auf~erdem in Beziehung zur Menge der Gesamtsi~ure steht, unabhi~ngig yon ttefeart und Temperatur. Die Garung verli~uft um so giinstiger, je wenlger S~ure vorhanden ist. Der Most ist im allgemeinen sehon zu saner, soda~ Duclaux die flfichtigen S~iuren ge..radezu als ein Notprodukt der Here bezeichnet. Am wenigsten ungiinstig wirkt Apfelsi~ure, dann folgen Citronens~ure und Weinsi~ure. Die Temperatur wirkt verschieden. Manche ttefen bilden bei 35 o weniger flfichtige S~uren als bei 25 e, manehe verhalten sich umgekehrt. Alles was die Giirung verlangsamt, wie hoher Si~uregehalt des Mostes, zu wenig Here, erhSht die Bildung fliiehtiger Shuren, ebenso langes Zusammenlassen der Here mit dem Moste nach tier Gfirung. Mart hat mit einem Mindestgehalt yon 0,15--0,20 g (a]s He SO4 berechnet) an fliiehtiger Saure auf 1 1 zu rechnen. -- Die Bildung der Ester ist in den Jahren 1862--63 yon Bertheiot und Peau de S a i n t- G i 1le s elngehend studiert worden. In Misehungen yon Wasser, Alkohol und S~ure neigt sich die Bildung der Ester einem Gleichgewichtszustande zu, der unab- h~ngig yon der Temperatur ist, aber von den Mengenverhfi]tnissen abh~ngt. Der Esterifizierungskoeffizient 1/igt sich dutch die Formel 1,17A-~-2,8 ausdracken, worin A Gewichtsprozente Alkohol bedeutet, das Gleiehgewicht der Esterbildung durch die Formel 0,9A@ 3,5. Verf. hat an LSsungen yon Alkohol, Essigs~iure und Wein- sSure und beiden SSuren zusammen den Prozeg der Esterbildung fiber einen Zeit- raum yon etwa 4 Jahren verfolgt, gibt das Ergebnis graphisch and in Tabellen wieder uud fagt es dahin zusammen, dag die Esterbildung desto sehneller erfolgt, je grSBer der SSuregeha!t und ]e niedriger tier Alkoholgehalt ist. Sie geht in einem S/~urege- misch schneller vor sich und hfingt aueh yon der Art der S~ure ab. G. So~t~g. X. Rocques: ;t~ber die Zusammensetzung der Wein-Branntweine. (Compt. rend. 1905, 140~ 511--512.) -- Die Ergebnisse der veto Verf. untersuchten 22 Proben yon Branntweinen aus Weinen der Charente des Jahrgangs 1904 slnd folgende: S~uren gehen nur in sehr geringer Menge fiber, Aldehyde in grSl~erer Menge, Ester sehr reichlich und die hSheren Alkohole fast vol]st/~ndig. Furfurol bildet sieh wiihrend der Destillation in versehiedener Menge. Beim Abdestillieren yon klarem Wein aus einem Glaskolben erhiilt man nur Spuren von Furfurol; benutzt man eln Kupfergef/ig and erhitzt lgmgere Zeit, so bekommt man grS~ere Mengen. Verf. land aus demse]ben Wein im 1. Falle 0,3 g, im 2. Falle 4,4 g Fnrfurol auf 100 1 reinen Alkohol. -- Die Analysen der 22 Proben ergaben in g auf 100 1 reinen Alkohol : S~uren Aldehyde Ester Hshere Alkohole Furfurol Mittel 18,6 14,6 121,0 211,4 2,4 g Schwankungen 10,0--37,7 3,8 -33,5 65,9--213,0 115,0- 292,4 0,2--4,4 g G. Sonntag.

Spirituosen und Essig

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[Zeitsehr. f. Untersuchung 548 R e f e r a ?~ e. -- Spirituosen und Essig. [d. Nahr.- u. Genuilmittel.

ersten Verdrltngungsoperationen den oberen Tell der EiskrystMlmasse durch W/irmezufahr zurn Schmelzen bringt~, um auf diese Weise systema~isch and in einzelnen Fraktionen die immer verdiinnter werdenden L~sungea zu erhalten, welche zur Verdr/ingung der 15slichen Bestandteile bei den fo]genden 0perationen notwendig sind. A. Oelker,

Spirituosen lind Essig. X. Rocques: D i e R i e c h s t o f f e des W e i n e s u n d W e i n b r a n d e s . (Rev.

gen. Chim. pure et appl. 1905, 8~ 141--149; Chem. CentralbL 1905, I~ 1507.) - - Als Riechst~ffe kommen in Betracht Ester, Aldehyde, Acetale, hShere Alkehole (und /itherische 01e). Die flfichtigen Shuren sind st~ndige Produkte der alkoholisehen G~irung und bilden sieh naeh P a s t e u r , wenn die Here rein bleibt, in Mengen yon 0,1--0,2 g a u f 1 l, als HeSO 4 ausgedrfickt. D u c l a u x stellte 0,1--0,2 g Essig- sgure, weniger als 0,05 g Butters~ure and kaum 0,01 g Baldriansi~ure als normale Giirungsprodukte lest. G a y o n fand, da~ die ~Ienge der flfichtlgen S/iuren niedrig blieb, bis 0,13 g, solange die Here rein war, beim Auftreten von Spaltpilzen aber schnell wuehs. K a y s e r land, dab die Menge der flfiehtlgen S/iuren auf~erdem in Beziehung zur Menge der Gesamtsi~ure steht, unabhi~ngig yon ttefeart und Temperatur. Die Garung verli~uft um so giinstiger, je wenlger S~ure vorhanden ist. Der Most ist im allgemeinen sehon zu saner, soda~ D u c l a u x die flfichtigen S~iuren ge..radezu als ein Notprodukt der Here bezeichnet. Am wenigsten ungiinstig wirkt Apfelsi~ure, dann folgen Citronens~ure und Weinsi~ure. Die Temperatur wirkt verschieden. Manche ttefen bilden bei 35 o weniger flfichtige S~uren als bei 25 e, manehe verhalten sich umgekehrt. Alles was die Giirung verlangsamt, wie hoher Si~uregehalt des Mostes, zu wenig Here, erhSht die Bildung fliiehtiger Shuren, ebenso langes Zusammenlassen der Here mit dem Moste nach tier Gfirung. Mart hat mit einem Mindestgehalt yon 0,15--0,20 g (a]s He SO 4 berechnet) an fliiehtiger Saure auf 1 1 zu rechnen. - - Die Bildung der Ester ist in den Jahren 1862--63 yon B e r t h e i o t und P e a u de S a i n t- G i 1 le s elngehend studiert worden. In Misehungen yon Wasser, Alkohol und S~ure neigt sich die Bildung der Ester einem Gleichgewichtszustande zu, der unab- h~ngig yon der Temperatur ist, aber von den Mengenverhfi]tnissen abh~ngt. Der Esterifizierungskoeffizient 1/igt sich dutch die Formel 1,17A-~-2,8 ausdracken, worin A Gewichtsprozente Alkohol bedeutet, das Gleiehgewicht der Esterbildung durch die Formel 0 ,9A@ 3,5. Verf. hat an LSsungen yon Alkohol, Essigs~iure und Wein- sSure und beiden SSuren zusammen den Prozeg der Esterbildung fiber einen Zeit- raum yon etwa 4 Jahren verfolgt, gibt das Ergebnis graphisch and in Tabellen wieder uud fagt es dahin zusammen, dag die Esterbildung desto sehneller erfolgt, je grSBer der SSuregeha!t und ]e niedriger tier Alkoholgehalt ist. Sie geht in einem S/~urege- misch schneller vor sich und hfingt aueh yon der Art der S~ure ab. G. So~t~g.

X. Rocques: ;t~ber d i e Z u s a m m e n s e t z u n g d e r W e i n - B r a n n t w e i n e . (Compt. rend. 1905, 140~ 511--512.) - - Die Ergebnisse der veto Verf. untersuchten 22 Proben yon Branntweinen aus Weinen der Charente des Jahrgangs 1904 slnd folgende: S~uren gehen nur in sehr geringer Menge fiber, Aldehyde in grSl~erer Menge, Ester sehr reichlich und die hSheren Alkohole fast vol]st/~ndig. Furfurol bildet sieh wiihrend der Destillation in versehiedener Menge. Beim Abdestillieren yon klarem Wein aus einem Glaskolben erhiilt man nur Spuren von Furfurol; benutzt man eln Kupfergef/ig and erhitzt lgmgere Zeit, so bekommt man grS~ere Mengen. Verf. land aus demse]ben Wein im 1. Falle 0,3 g, im 2. Falle 4,4 g Fnrfurol auf 100 1 reinen Alkohol. - - Die Analysen der 22 Proben ergaben in g auf 100 1 reinen Alkohol :

S~uren Aldehyde Ester Hshere Alkohole Furfurol Mittel 18,6 14,6 121,0 211,4 2,4 g Schwankungen 10,0--37,7 3,8 -33,5 65,9--213,0 115,0- 292,4 0,2--4,4 g

G. Sonntag.

11. Band. ] 1. ~ i 19o~.J g e f e r a t e . - - 8pirituosen und Essig. 549

A . B a u d o i n : V e r g l e i c h e n d e ¥ e r s u c h e t iber e i n i g e im 5 f f e n t - l i c h e n o h e m i s c h e n L a b o r a t o r l u m zu C o g n a c h e r g e s t e l t t e B r a n n t - weine. (Journ. Pharm. Chim. 1905, 21, 449--450.) --Verf. teilt die Untersuchungs- ergebnisse yon einigen selbs~ destiltierten Branntweinen mit. Die ersten Anteile der Destillation, der Vorlauf, waren reich an Aldehyden, Sg.uren, Estern und hSheren Alkoholen. Der ~Nachlauf enthiel~ ebenfalls Sauren, Ester, dann Furfurol; auch ge- tinge Mengen yon hSheren Alkoholen wurden konstatiert. Die Untersuchungsresultate sind tabellarisch zusammengestellt. C.A . 5¥ufstd.

A. Beythien: R e i c b e l ' s c h e r K o g n a k e x t r a k t . (Pharm. Centralh. 1906, 47, 1 6 8 - - 1 6 9 . ) - Die Untersuchung dieses zur sogen. Destillation im Hause empfohlenen ,,Originat-Weindestillates" ergab: Spezif. Gewict~t bei 15 o 1,1044; in 100 ccm sind enthalten: Alkohol 22,84, Extrakt 37,07, Saccharose 34,98, Glycerin 0, Amyl- alkohol 1,44, Essigester 0,061, freie Sgure (Weins~iure) 0,188, flfichtige Siiare (Essig- s~iure) 0,028 g, Furfurol n-Snimale Spn5 Blausiiure und Aldehyd 0. Das Pr~iparat ist demnach als eine mit Zuckerkouleur braungefiirbte und mit Alkohol und geringen Mengen FuselS1, Estern und S~uren versetzte LSsung yon etwa 35°/o Zucker anzu- s e h e n . - Der nach Vorscbrift des Erfinders aus 1 Flasche dieses Extraktes, 1 1 96°]0-igem Weingeist und 1I/4 1 Wasser hergestellte ,,Kognak" hatte folgende Zu- sammensetzung: Spezif. Gewicht 0,9517; in 100 ccm sind enthalten: Alkohol 33,65, Extrakt 0,99, Zucker 0,934, hShere Alkohole 0,039, freie Siiure (Essigsiiure) 0,0047, Ester 0,0016 g, Furfurol Spur, Aldehyd 0. Auf 100 ecru absoluten Alkohol berechnet: Freie S~iuren 0,0116, Aldehyde 0, Furfurol Spur, hShere Alkohole 0,0954, Ester 0,0039 g; die Smnme der Verunreinigungen betrug 0,1109 g u n d das Verh~tltnis der hSheren Alkohole zu den Estern 24,5 : 1. 6: Ma~.

A. Urbeano: ~ b e r die F r a g e der h y g i e n i s c h e n B e s c h a f f e n h e i t de r G e t r~in k e. (Revista Farmaciei 1904, 16~ Nr. 3.) ~ Verf. hat in frfiheren VerSffent- lichungen statistische Berechnungen fiber die Menge der in den Spirituosen enthaltenen Verunreinigungen, die pro Tag und Kopf der BevSlkerung genossen wird, gegeben und die Frage aufgeworfen, ob die. Menge der in spirituSsen Getriinken enthaltenen aro- matischen Stoffe, iitherischen OIe und Verunreinigungen als einziger Maf~stab ffir ihre Besehaffenheit in gesundheitlicher Hinsicht gelten darL ]in verschiedenen Liindern sind gesetzliche Bestimmtmgen eingeffihrt worden, die dem Zweck dienen so]len, die Besehaffenbeit der Spirituosen zu ~¢erbessern, wobei insbesondere gegen die Essenzen vorgegangen ist. Einem einheitlichen ¥orgehen steht die Verschiedenheit der Begriffs- bestimlnungen der ,,Essenzen" hindernd imWege. Aber auch fiber die toxikologischen Eigenschaften der Essenzeu und der Verunreinigungen des Spiritus sind die Meinungen noch nicht iibereinstimmend. Verf. zeigt an einigen Beispielen, dal~ die hygienische Beschaffenheit der Getr~iuke bestimmt wird dutch die physiologische Eigenschaft der aromatischen Stoffe und nicht durch deren Menge. Zm ° Beurteilung der Spirituosen ist es deshalb netwendig, nicht nur die Mengen der Bestandteile heranzuziehen, sondern auch deren toxikologische Eigensehaften zu berfickslchtigen. G. Sonntag.

R. Duchemin und J. Dourlen: Die B e s t i m m u n g de r E s t e r in d e n A l k o h o l e n . (Bull. Asset. Chim. Suer. et Distill. 1905, 23, 109--113.) - - Die bisher gebri~uchliehen Verfahren bestanden a]le in mehr oder weniger langem Koehen des Alkohols am Riickflul3kiiMer mit Alkali, webei der Alkohol leicht oxydiert wird und Essigsfiure liefert. Verff. fanden bei ihren Versuchen, dab ie li~nger das Kochen des Alkohols dauert, desto stgrker die Bildung yon Esslgs~iure ist. Iteftiges Sieden des Alkohols vermindert die Oxydation. Bei Gegenwart yon Aldehyden ist 'die S~ure- bildung vermehrt. Die Rauheit der inneren Oberflgche der Kolben, die Form und GrSl~e der Kfihler sind ebenfalls yon Einflufg. Alle diese Fehlerquellen slnd auf die oxydierende Wirkung des Luflsauerstoffs zurfickzufiihren. Deshalb empfeblert die

[ Zeitschr. i: Un~ersuchung 550 Refe ra te . -- S]?irituosen und Essig. [d. Nahr.- u. Genuiimittel.

Velar., die Verseifung im Vakuum vor sleh gehen zu lfissen. 100' ecm werden neu- tralisiert, mit 80 ecru 0,1°/o-iger Natronlauge versetzt; dann wird der Kolben evakuiert und eine Stunde lang im Wasserbade erwftrmt, 80 ecru einer Sehwefelsaure zugeffigt, welehe die Natronlauge genau s~ttigt. Man setzt dann soviel Natronlauge zu, dag die Flfissigkeit wleder alkallseh ist (Phenolphtalein) und bereehnet die Ester als Xthyl- aeetat. G. Sountag.

E.Barbet : l~ber die V e r e i n h e i t t i e h u n g der M e t h o d e n zur B e s t i m m u n g der h a u p t s i i c h l i c h s t e n N e b e n b e s t a n d t e i l e in den Sp i r i t uosen . (Bull. Assoc. Chim. Sucr. et Distill. 1905, 23, 2 5 2 - - 2 7 1 . ) - ¥erf. befiirwortet die Aufstellung einheit- licher Verfahren zur Bestimmung der Siiuren, Ester, Aldehyde, h6heren Alkohole und des Furfurols und kritisiert die gebriiuchlichen Methoden. Ffir die Bestimmung der Siiure sollte KalksaccharatlSsung benutzt werden, yon der etwa 1 cem ~ 0,01 g Essigsfmre entspricht, als Indikater Lackmustinktur. 100 ccm Alkohol werden mit 100 ccm Wasser verdiinnt und mit 5 Tropfen Lackmus versetzt. 200 ccm Wasser, mit der gleichen )¢Ienge Lackmus dient als Vergleichsfliissigkeit. Ein ~bersiittigen mit Alkali und Zuriiek- titrieren ist unstatthaft. Itandelt es sieh um gefiirbte Spirituosen, so soll man sich eine neutrale Vergteichsfliissigkeit yon demselben Farbenton dutch Vermisehen yon Wasser mit alkoholischer BismarckbraunlSsung herstetlen. - - Ftir die Verseifung zum Zweck der Esterbestimmung sind Gefage yon unangreifbarem Glas zu benutzen; die Verbindung mit dem RiickfluBktihler darf nicht mit Kork oder Gummi erfolgen; die alkoholische Fiiissigkeit mug reichlich mit Wasser verdfinnt werden; die Verseifung soll mit der dreifachen Menge der zur Zersetzung notwendigen Menge Alkali ge- schehen und es ist nut Katksaccharat anzuwenden. Etwa fret gemachtes Ammoniak w~rd in ether Wasser und etwas Laekmus enthaltenden Vorlage aufgefafigen und in den Kolben zurfickgebracht. Zur Vermeidung einer Oxydation des Alkohols wird das Erhitzen im Vakuum empfohlen. Be( geffirbten und extraktreichen Flfissigkeiten miissen diese vorher nach starker Verdiinnung mit Wasser destilliert werden; hierzu dfirfen die Glasverbindungen nicht mit Kork oder Gummi hergestellt werden; Verf. empfiehtt, die Enden der RShren mit Pergamentpapierstreifen zu umwickeln, die mit Gummisehlauch bedeckt werden. Fiir die Bestimmung der Aldehyde sind eine Anzahl yon kolorimetrischen Methoden im Gebrauch; es sollte in jedem Falle das benutzte Verfahren angegeben werden. ~ Zur Bestimmung der hTheren Alkohole wird folgen- des Verfahren empfohlen. In 100 ccm des auf 50 o verdiinnten Alkohots werdeu die Aldehyde dutch Kochen mit Metaphenylendiamin oder mit Anilinphosphat zerstSrt; dann werden genau 75 ccm abdestilliert und 10 ccm yore Destillat mit 10 ccm reiner Schwefels~iure eine Stunde lang im Chlorcalciumbade auf 1200 erhitzt. Die erkaltete Fliissigkeit wird im Kolorimeter mit der yon einem Alkohol erhaltenen verglichen, der 0,667 g Isobutylalkohol in 1 1 Alkohol yon 66,7 ° enthiilt.

L. Rivigre: B e h a n d l u n g d e r B r e n n e r e i - N e b e n p r o d u k t e auf nassem Wege. (Bull. Assoc. Chim. Sucr. et Distill. 1905, 28, 248--251.) - - Aus den Brannt- weinmelassen tS~gt sich das Kali mit geringen Kosten durch F~tlung mittels Kiesel- fluorwasserstoffsfiure gewinnen, die augerdem die Melassen einen Monat lang kouser- viert. Die Schlempe kann nach dieser Behandlung ohne Schaden fiir die Fische in die Fluglaufe gelassen werden. Aus dem Filtrat kann unreines Glycerin gewonnen werden. G. Sonnta 9.

Pas tu r eau : ~ b e r die G e g e n w a r t y o n A c e t y l m e t h y l k a r b i n o l in g e w i s s e n E s s i g s o r t e n des H a n d e l s . (Jouru. Pharm. Chim. 1905, 21~ 593 bis 595.) - - In einem Essig, der mit Atkohol einen Niederschlag gab und Fe h 1 i n g'sche LSsung in der Kiitte stark reduzierte, hat Verf. Aeetylmethylkarbinol nachgewiesen. Quantitat[v wurde dieses folgendermagen bestimmt: 50 cem Yon dem Essig wuMen mi~ Soda neutralisiert und bis zur Trockne destitliert. Das Destiltat

11. Band. "1 l. Nai 190~.J R e f e r a t e. -- Mineral61e. 551

wurde mit Soda alkaliseh gemachg, Ammoniak zugesetzt und mit lOeem ~/to-Normal- SilberlSsung versetzt, naeh 24 Stunden auf 100 eem aufgeffillt, filtriert und der Ubersehug an Silber titrlmetriseh bestimmt. Es warden 0,0674 g reduziertes Silber, entspreeheald 0,1628 g Aeetylmethylkarbinol (Dimethylketol CHs. CO. CHOH. CH3), also 5,256 g im Liter gefunden, dessen Gegenwart yon der Wirkung yon Bacillen der Gattung Tartrieus herzurtihren seheint. G. Son, tag.

It. Astruc: De r Ess ig . (Besondere Sehrift bei Gauthier-Villars, Paris 1905, 157 Seiten.) -- Die Sehrift enth~it zun~ehst gesehichtliehe und statistisehe Angaben; es folgt dann eine Bespreehung der Ausgangsprodukte der Essigbereimng (Wein, son- stige aIkoholisehe Flfissigkeiten, ]~Ielasse etc.) und der Fabrikationsverfahren. Die Sehilderung der versehiedenen Verfahren und Apparate bildet den ttanptteil tier Sehrift; es sehliegen sieh dann noeh kurze Angaben fiber Konservierung, FSrbung, Krankheiteu, Analyse und Falsehungen an. Wesentlieh Neues enthMt die Sehrift nieht. A. SchoU.

L. L, van Slyke: E i n e S t u d i e f iber d ie Chemie des H a u s m a e h e r - A p f e l w e i n e s s i g s . (New York State Star. Bul. 258, 439--494, Dezember 1904; Experim. Stat. Ree. 1905, 11, 899--900.) - - Die Untersuehung wurde unternommeu, um die Ursaehen kennen zu lernen, welche bewirken, dag manehe Hausmaeher-J~pfel- weinessige nieht die voNesehriebene Zusammensetzung' zeigen (4,50/0 Essigsgure, 20/0 '.l~roekensubstanz). Der Verf. hat zunfiehst 122 Proben Saft von 83 versehiedenen Apfelsorten untersueht und die naehstehenden Durehsehnittszahlen erhalten: Spee. Gew. 1,056, Troekensubstanz 13,280/o, Reduzierender Zueker 7,41°]o, Saeehoxose 3,28~/o, Asehe 0,290/0, S~ure (Xpfelsi~ure) 0,51°/0. Der Zuekergehalt der A pfel ist abhangig yon der Sorte und dem Reifestadium. Er wird unter den gewShnliehen Ggrungsbedingungen bei Kellertemperatur innerhalb 5--6 Monaten zum grSgte n Teil in Alkohol fibergefiihrt. Zusatz yon Hefe beschleunigt die GS.rung. Die Essig- siiureg~irung tritt bei Kellertemperatur langsam eln and ist in etwa 18 Monaten be- endet. Zusatz yon Essigmutter besehleunigt die G~irung. Um die sehiidliche Wirkung soleher aerober Organismen, welehe die Essigs~iure zersetzen, zu verhtiten, ist ein gegen den Zutritt der Luft gesehiitztes Aufbewahren des fertigen Essigs zu empfehlen. - - Der Gehalt des ]~pMweins an Apfelsfiure nimmt wahrend der Essiggiirung ab. In verdorbenen Essigproben war keine Spur mehr davon enthalten. SS.mtliche Proben, aueh solehe, welehe keine A_pfels~ture mehr enthMten, gaben Fallung mit Bleiaeetat. Naeh dem Verf. sind weitere Untersuehungen notwendig, um die Beziehungen der Xpfels~im'e zum Jt_pfelweinessig aufzuklS.ren. - - W~hrend der 3 ersten Monate tier G~trung finder eine sehnelle Abnahme der festen Substanzen statt, welehe ganz all- gemein his unter 2°/o heruntergehen. Spi~ter findet dann wieder eine Zunahme infolge tier Verdunstung des Wassers aus den F~ssern statt. Bei solehen Proben, welehe wilden G~rungen ausgesetzg waren, trat ein merklieher Ve:rlust an Troekensubstanz ein. Der Gehalt an letzterer kann unter 2°/o faUen, wiihrend der Gehalt an Essig- sgure 4,5°/o iibersteigt. - - Zum Sehlusse riigt der Verf. den Mangel einer offiziellen Methode zur Bestimmung der Troekensubstanz in Essig. A. Hebebrand.

F. R. Pfister: Einige Bemerkungen tiber das M i l e h s a u r e - L u f t h e f e v e r - fahren. (()sterr. t3rennereiztg. 1904, 2, No. 20; Centrbl. Bakteriol. II. Abt. 1905; 14, 45.)

Gebrauchsgegenst~nde. 3IineralSle.

A .F . Stahl: Zur F r a g e der E n t s t e h u n g des E r d S l e s u n d d e r S t e i n - k o h l e n . (Chem.-Ztg. 1905, 29~ 665--667.) - - Die Ausfiihrungen des Verf.'s gipfeln dar[n, dag in der Bitdung des ErdSls und der Steinkohlen eine groge Analogie