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Sportwoche21 1

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Page 1: Sportwoche21 1

Die ganze Sportwoche im Überblick -Immer frisch aktualisiert

Letzte Aktual isierung 22.05. 08:59 Uhr

Fotos: Imago, SpZ Impressum

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Während es für Hansa Rostock um das nackteÜberleben geht, kann Dynamo ganz in Ruhe

aufspielen. Die Messen sind gelesen, dieunglaubl iche Berg- und Tal-Saison ist vorbei. Imletzten Spiel wird es vor vol lem Haus nun aber nocheinmal emotional. Gleich drei Dynamo Idole werdenverabschiedet. Benny Kirsten und Cristian Fielwerden ihr letztes Spiel für Dynamo absolvieren. ImFalle Kirsten weiH man natürl ich nie, ob er viel leichtunter einem anderen Trainer nochmal zurückkehrt,aber bei Cristian Fiel werden die Töppen wohlendgültig an den Nagel gehangen.

Der Routinier beendet nach dann 1 08 Spielen fürDynamo Dresden seine doch eindrucksvol leKarriere. Diese begann 1 999 in der zweiten Liga beiden Stuttgarter Kickers. Im Sommer 2001 wechselteer zu Aufsteiger Union Berl in.Nach zwei Spielzeiten kam erüber einen kurzen, nicht soerfolgreichen Abstecher beim VfLBochum zu Allemania Aachen.Dort bl ieb er von 2004 bis 201 0und erreichte mit den Aachenerndas DFB-Pokalfinale, spielte imEuropapokal und stieg in die1 . Bundesl iga auf.

201 0 wurde sein Vertrag nichtverlängert. Er kam für ein Jahrnach Dresden. Es sol lte nur eineZwischenstation werden, dochdaraus wurde echte Liebe. Erstieg mit Dynamo in die zweiteLiga auf und wurde für fünf Jahreein Schwarz-Gelber. Auch nach

der Saison bleibt er dem Verein erhalten und wirdals Trainer im Jugendbereich tätig werden.

Mit Benny Kirsten geht ein waschechter Dresdner,welcher nie gerne hören wil l , dass er eigenmtl ichgebürtiger Riesaer ist. Dieser Umstand war nämlichnur dem Zufal l zu verdanken, wei l Vater Ulf mit derDDR-Nationalmannschaft unterwegs war und seineFrau hochschwanger bei der Oma in Riesa weilte.

Benny Kirsten fühlt sich dennoch als waschechterDresdner, auch wenn die Wendezeit ihn tief in denWesten verschlug. Er wurde groH, als Vater Ulfseine besten Jahre in Leverkusen spielte, doch seinHerz gehört nicht Bayer sondern Dynamo.

Und dahin kehrte er nach seiner fuHballerischen

Ausgerechnet die beidenDynamo-Idole werden denVerein verlassen.Foto: Imago

Es wirdemotional

Axel Kel ler (r.) war der Erste, derBenny Kirsten im Tor Platzmachen musste. Foto: Imago

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Ausbi ldung in Leverkusen undeiner kurzen Station beiWaldhof Mannheim 2008 auchzurück. Für die zweiteMannschaft war er eingeplantund absolvierte daher eineAusbi ldung zum Sport- undFitnesskaufmann.

Unvergessen ist sein Auftrittin der zweiten Mannschaft alser nach dem Gewinn desSachsenpokals einbengalisches Feuer zündete.Er wurde zwei Spiele gesperrtaber zeitgleich zum Liebl ingder Fans.

Unter Trainer MatthiasMauksch wurde er in dergleichen Saison, in der CristianFiel zu Dynamo wechselte Stammtorwart der Profis.Er verdrängte die damalige Nummer Eins Axel Kel lerund war maHgeblich daran betei l igt, dass Dynamodie Relegation gegen Osnabrück schaffte und amEnde aufstieg. Benny Kirsten hatte vieleRückschläge. Er musste wegen einerSchambeinentzündung eine längere Pause einlegenund wieder die Nummer Eins hergeben, aber ereroberte sie jedes Mal zurück. Egal wie groH dieNamen waren, die ihm die Vereinsführung vor dieNase setzte, Kirsten setzte sich durch.

In der Saison 201 2/1 3 war er nicht nur der besteTorwart der zweiten Liga, sondern sogar der besteSpieler (nach Kickernoten). Was ist grün und hältElfmeter? Na klar, da wäre als neustes Beispiel auchPatrick Wiegers zu nennen, doch dieser Spruchgehört Benny Kirsten, denn er schaffte es im Spielgegen Paderborn (Mai 201 3) tatsächl ich gleich zweiElfer in einem Spiel zu entschärfen.

Trotz zuletzt häufigerer Kritik im Dynamo Umfeld,trotz unverständl icher Nörgelei an seinen eigentl ichguten Abschlägen, trotz der Meckerei an seinerStrafraumbeherrschung und voral lem an seinerGröHe, Benny Kirsten war zurecht einer der bestenSpieler von Dynamo und ist auch in dieser Saison(hinter Ei lers) der zweitbeste Dynamo Spieler lautdem Fachmagazin Kicker!

Benny Kirsten erhält keinen neuen Vertrag, ebensowenig wie der Mann hinter dem Erfolg der Keeper.Auch Dynamo Urgestein Thomas Köhler wird zurneuen Saison gehen. Das wird voral lem für dieälteren Fans ein emotionaler Moment. Köhler standbereits zu groHen Europapokal-Abenden imDresdner Tor und hielt über 1 00 mal für Schwarz-Gelb in der damaligen Regional l iga. Thomas Köhlerwar seit 201 0 Torwarttrainer und einige Jahre

zeitgleich Trainer der zweiten Mannschaft.

Egal wie das Spiel aus geht, es werden wohl hierund da ein paar Tränchen verdrückt werden. Undganz bestimmt nicht nur, wei l die Rostocker mitetwas Pech sogar in die vierte Liga absteigenmüssen.

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Die beiden stel lten sich denFans nicht nur wenn es gut l ief.Foto: Imago

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Es war einmal.. . So fangen nicht nur Märchen an.Auch die Beziehung zwischen Hansa Rostock

und Dynamo Dresden verdient diesen Beginn. Dennes war tatsächl ich mal vor langer Zeit in der DDR-Oberl iga, da waren beide Fanlager eher Freunde alsFeinde. RegelmäHig waren die Stadien mit über20.000 Fans gut besucht und die Spiele wurden zuFuHballfesten. Dass „nur“ 20.000 Zuschauer insStadion kamen, war nichts besonderes, dennausverkauft waren die Spiele meist nur gegen denBFC, Lok Leipzig oder zu Europapokal-Abenden.

Irgendwann sol l dann mal die Freundschaftzerbrochen sein. Als Grund ist vielerorts zu lesen,dass eine Ohrfeige eines Fans daran schuld seinsol lte. Er hatte den Dynamo Keeper Ronny Teuber -ein Ex-Rostocker, wie sein Vorgänger BerndJakubowski - beim Herausgehen nach dem Spielgeschlagen.

Dies sol l tatsächl ich vorgefal len sein, aber dasEnde der Fanfreundschaft war dies nicht. Dazuhatten das viel zu wenige wirkl ich wahrgenommen.Aber irgendeinen Grund musste für das nichterklärbare Phänomen herhalten. Denn heute sindbeide Fanlager so feindsel ig, wie es nicht schl immergehen könnte. Da können eigentl ich nur noch Aue,Chemnitz und Cottbus in der Skala der in Dresdenunbeliebtesten Vereine mithalten. Doch dies istlängst nicht bei al len so. Viele ältere Fans verstehendiese ganze Thematik gar nicht, denn sie sind immernoch mit Hansa Anhängern befreundet.

Und daran änderte auch die besagte Ohrfeige imJahr 1 988 nichts. Nein, die „Feinschaft“ wurde erstviel später ausgerufen. Viel leicht fing al les an, als im

letzten DDR-Oberl igajahr Hansa Rostock undDynamo Dresden erstmals ernsthafte Konkurrentenwurden. Bis dahin waren die Rollen klar vertei lt.Hansa spielte im Mittelfeld der DDR-Oberl iga, stiegab, stieg wieder auf und kratzte auch mal an denEuropapokalplätzen, welche für Dynamo so gut wieselbstverständl ich waren.

In der Saison 1 990/91 jedoch landete Rostockerstmals vor Dynamo und wurde letzter DDR-Meister. Für die schwarz-gelben Meister derVorsaison war dies eine kleine Schmach, welchezum Glück aber mit der Qualifikation für die1 . Bundesl iga als Zweitplatzierter versüHt wurde.

In der ersten Bundesl igasaion trafen sich beideTeams erstmals mit anderen Vorzeichen wieder.Beide Teams spielten am Ende der Saison zudemum den Klassenerhalt und waren wieder ernsthafteKonkurrenten. Eine weitere Schmach war derSaisonverlauf. Hansa erwischte einen Traumstartund war am Anfang sogar Tabellenführer der1 . Bundesl iga, während Dynamo den letzten Platzbelegte. Erst am Ende der Saison fand sich Hansaebenfal ls im Abstiegskampf wieder, wo Dynamoschon die gesamte Zeit drin steckte. Für dieRostocker bleibt der 33. Spieltag in Dresden daherauch unvergessen. Hansa verlor 1 :2 gegen Dynamound ab da begann der Schlamassel für dieHanseaten, welcher im Abstieg endete. Dynamolegte eine kleine Serie hin und rettete sich.

Von nun an gingen sich beide Vereine aus demWeg. Die alten Fronten waren wiederhergestel lt.Dynamo spielte erstklassig, Hansa in der zweitenBundesl iga. Bis zur Saison 1 994/95 nach welcher

Das Ostderby

Hansa Fans auf dem Zaun imalten Stadion. Foto: Imago

Wie aus FreundenFeinde wurden Von Frank Thom

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Dynamo zwangsabstieg und die Rostocker denWiederaufstieg ins bundesdeutsche Oberhausschafften.

Ganze 1 0 Jahre blieben die Hanseaten von nun andas Aushängeschi ld des OstfuHballs, währendDynamo schwerste Zeiten durchleben musste.

Doch auch da riss die Fanfreundschaft -zumindest vereinzelt - nicht ab. Oftmals wurden zuErstl igaspielen Dynamoschals in Mitten derRostocker Fans entdeckt. Die Geschichte mit derOhrfeige war damals nicht präsent.

Beide Vereine sahen sich erst in der zweitenBundesl iga 2005/06 wieder. Ab da war auf einmalvom Hass die Rede, vom Ost -Duel l , von denunbeliebten Hanseaten. Es wurdenSicherheitsspiele.Die alten Fans rieben sich die Augen, denn es war

quasi unvorstel lbar, woher die Jüngeren auf einmaldiesen Hass nahmen. Eigentl ich waren sich beideVereine auf Jahre nie begegnet. Sie hatten sicheinfach nur auseinander gelebt.

Hansa war nach 1 0 Jahren aus der 1 . Ligaabgestiegen und Dynamo schaffte nach ebensolanger Zeit den Sprung aus der damaligenRegional l iga zurück in den ProfifuHball .

Und diesmal sol lte Rostock für die Dresdner Fanseine ganz negative Erfahrung werden. HansaRostock konnte gar nichts dafür, aber es war nuneinmal das Rostocker Ostseestadion, in welchemdie Schwarz-Gelben mit sage und schreibe 41Punkten am letzten Spieltag absteigen mussten.Dynamo hatte Rostock mit 3:1 besiegt. Es reichtenicht, wei l die bereits als Aufsteiger feststehendenBochumer in Unterhaching nur 0:0 spielten.Kurios: Seitdem ist der VfL Bochum in Dresden

nicht gerade beliebt, ein Hass wie gegen HansaRostock ist aber nicht zu spüren.

Und um beim Märchen zu bleiben, … wieder zogendie Jahre ins Land und eines Tages, da sahen sichdie beiden ehemaligen Freunde (201 0/1 1 ) wieder.

Rostock war nun auch in die dritte Ligaabgestiegen, wollte aber direkt wieder hoch. Dasschafften sie auch. Als Zweitplatztierter gelang derAufstieg. Die Dresdner schafften den Aufstieg überdie Relegation in Osnabrück ebenfal ls. ZweiFreunde auf dem Weg nach oben? Nein, ausFreunden waren längst erbitterte Feinde geworden.Zumindest was den Mainstream der Fans

anbelangt. Einige Fans pflegen ihre Freundschaftenseit Jahren und besuchen sich an der Ostsee,treffen sich nach dem Spiel auf ein Bierchen undreden über alte Zeiten. Doch dies ist leider dieMinderheit.

Hansa Rostock stieg übrigens nach demZweitl igaaufstieg direkt wieder ab, Dynamo folgteletzte Saison bekanntl ich auch in die dritte Liga.

Wie das Hinspiel in dieser Saison ausging, istnoch in den Köpfen. Der Spielabbruch drohte. DieGewalt und der Hass haben einen neue Stufeerreicht. Der 3:1 -Sieg von Dynamo geriet insHintertreffen, die Ausschreitungen und das folgendeGeisterspiel überschatteten den FuHball .

Bleibt zu hoffen, dass der Saisonabschlussfriedl ich verläuft. Immerhin könnte es Hansa ganzbitter erwischen. Die vierte Liga droht für dieHanseaten. Dann würden sich beide Vereine wohlerstmal wieder eine Weile aus dem Weg gehen.

Kaum vorstel lbar, dass aus beiden Lagernirgendwann mal wieder Freunde werden, wo docheigentl ich niemand erklären kann, warum ausFreunden Feinde wurden. Mal von der amüsantenOhrfeigen-Story abgesehen.

Verabredung um 20:00 Uhr auf demLennéplatz zur Massenschlägerei?Schon 2006 war von Freundschaft keineSpur mehr. Foto:Imago

Wie aus FreundenFeinde wurden Von Frank Thom

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Als Dynamo Dresden die lange Niederlagen-Serie nicht beenden konnte und am 31 . Spieltag

nur 41 Punkte auf dem Konto hatte, warnten einigewenige vor dem noch möglichen Abstieg. Siewurden belächelt. Die landläufige Meinung 40Punkte würden reichen, gewann die Oberhand.Obwohl doch ausgerechnet Dynamo das Beispiell ieferte, wie man mit 41 Punkten auch nochabsteigen kann.

Das war in der Zweitl igasaison 2005/06, als dieSchwarz-Gelben in Rostock 3:1 gewannen unddennoch den Gang nach unten antreten mussten.Gerettet wurde damals Unterhaching, welche das„Glück“ hatten gegen den feststehenden Aufsteigeraus Bochum 0:0 zu spielen.

Nun steht der letzte Spieltag der Drittl igasaison201 4/1 5 an und fast al le Würfel sind gefal len.Bielefeld und Duisburg stehen als Aufsteiger festund spielen im Fernduel l nur noch denDrittl igameister aus. Kiel muss oder darf in dieRelegation gehen. Da warten dann entweder Aue,1 860, Frankfurt, St. Paul i oder Greuter Fürth.

Im Tabellenkel ler stehen mit Regensburg und den

Dortmunder Amateuren zwei Absteiger fest.

Doch eine Entscheidung wird der letzte Spieltagnoch bringen. Es scheint so, als würde sichtatsächl ich die Geschichte wiederholen. Dochdiesmal sind die Vorzeichen verdreht. DynamoDresden ist gerettet und wird natürl ich nichtabsteigen. Doch erneut könnte eine Mannschaft mit41 , viel leicht sogar mit 42 Punkten, den Gang nachunten antreten.

Es kommt zum groHen Showdown und wie schonin der Saison 2005/06 sind Dresden, Rostock undUnterhaching die Protagonisten. Nur diesmal könntees genau umgekehrt kommen. Anstatt dass Dynamoim Ostseestadion absteigt, könnten die Hanseatenin Dresden die böse Nachricht bekommen. WennUnterhaching gewinnt und zeitgleich Rostock inDresden verl iert, wäre es soweit. Rostock würde mit41 Zählern die Liga verlassen und wieder wäreUnterhaching die gerettete Mannschaft.

Noch verrückter wird es al lerdings, wenn RostockUnentschieden spielt, Unterhaching gegen Erfurtgewinnt und das zwei Tore schlechtereTorverhältnis aufholt. Dann könnten die Hanseaten

Im Jahr 2006 stieg Dynamo im Ostseestadion mit 41 Punkten ausder zweiten Liga ab. Diesmal könnte es Rostock im Dynamostadionso ergehen und wieder ist auch Unterhaching mit dabei. Foto:Imago

Wiederholt sich Geschichte?

Fu7ball 3. Liga

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sogar mit 42 Zählern traurige Geschichte schreiben.Eventuel l könnten beide Teams sogar exakt punkt-und torgleich dastehen. Zum Beispiel wenn Rostockzu einem 0:0 kommt und Unterhaching 2:0 gewinnensol lte. Paragraph 46 der DFB-Spielordung regeltauch diesen kuriosen Fall . Wenn die Tordifferenzgleich ist, zählen als nächstes die meist

geschossenen Tore. Sind auch diese gleich, würdedanach der direkte Vergleich herangezogen. Indiesem haben die Randmünchener die Nase vorn(2:2 / 2:1 ) .

Aber da war ja auch noch Mainz05. Die MainzerAmateure müssten in diesem Fall auch wenigstenseinen Punkt gegen Chemnitz holen, sonst wären siedrauHen.

Rostock muss also auf Sieg spielen, um sicher zugehen, nur ein Punkt könnte zu wenig sein. Dochdas wird gegen die wieder erstarkte Dynamo-Offensive nicht einfach. Ganze zwölf Tore schossendie Schwarz-Gelben in den letzten drei Spielen. Dassind soviel, wie sie zuvor in al len Pfl ichtspielen seitdem 1 9. Spieltag geschossen haben! Damalsgewannen sie 3:1 gegen Hansa Rostock.

Sa. 23.05. 1 3:30 UhrEnergie Cottbus - VfB Stuttgart I IDynamo Dresden - Hansa RostockPreuHen Münster - BVB IIRot-WeiH Erfurt - SpVgg UnterhachingHolstein Kiel - Stuttgarter KickersSV Wehen Wiesbaden - MSV DuisburgJahn Regensburg - Fortuna KölnSG Sonnenhof - Arminia BielefeldMainz 05 I I - Chemnitzer FCVfL Osnabrück - Hallescher FC

38. Spieltag 3.Liga

Im Jahr 2006 stieg Dynamo im Ostseestadion mit 41 Punkten ausder zweiten Liga ab. Diesmal könnte es Rostock im Dynamostadionso ergehen und wieder ist auch Unterhaching mit dabei. Foto:Imago

GeschäftsführerUwe Saegeling

Frank Thom

Wiederholt sich Geschichte?

Tabelle vor dem letzten Spieltag

1 . Arminia Bielefeld 37 33 712. MSV Duisburg 37 24 713. Holstein Kiel 37 25 674. Stuttg. Kickers 37 1 2 625. Chemnitzer FC 37 8 586. Energie Cottbus 37 1 567. PreuHen Münster 37 5 548. Dynamo Dresden 37 3 539. Hallescher FC 37 0 531 0. SV Wehen Wiesbaden 37 9 501 1 . VfL Osnabrück 37 -4 491 2. Rot-WeiH Erfurt 37 -8 481 3. Fortuna Köln 37 -5 461 4. SG Sonnenhof 37 -20 461 5. VfB Stuttgart I I 37 -1 0 441 6. Mainz 05 I I 37 -9 411 7. Hansa Rostock 37 -1 3 411 8. SpVgg Unterhaching 37 -1 5 391 9. BVB II 37 -1 1 3620. Jahn Regensburg 37 -25 28

VfB Stuttgart I I - VfL Osnabrück 0:0 (0:0)Hallescher FC - Mainz 05 I I 1 :2 (0:0)Chemnitzer FC - SG Sonnenhof 2:0 (0:0)Arminia Bielefeld - Regensburg 2:2 (1 :0)Fortuna Köln - Wehen Wiesbaden 2:1 (0:0)MSV Duisburg - Holstein Kiel 3:1 (3:1 )Stuttg. Kickers - Rot-WeiH Erfurt 0:0 (0:0)Unterhaching - PreuHen Münster 1 :0 (1 :0)BVB II - Dynamo Dresden 2:3 (1 :2)Hansa Rostock - Energie Cottbus 0:1 (0:0)

37. Spieltag 3.Liga

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Während die Spielvereinigung des HSV LokPirna Dresden den Weg in die vierte Liga

antreten musste und am letzten Spieltag mitStanding Ovations in der „Hölle Ost“ auf demPirnaer Sonnenstein in Richtung Neuanfangverabschiedet wurde, haben die anderen Dresdnernoch den ganz groHen Wurf vor sich. Der HCElbflorenz spielt am Samstag in eigener Halle dasRelegationsturnier um den Aufstieg in diezweithöchste Spielklasse.

Möglich ist dies, wei l der Tabellenführer, diezweite Mannschaft des Bundesl igisten SCMagdeburg, nicht aufsteigen darf. DieZweitplatzierten al ler vier Staffeln spielen nun indiesem Turnier den Aufsteiger aus. Aus der StaffelSüd haben die in Frage kommenden Teams bereitsim Vorfeld verzichtet. So wird es also nur einDreikampf um zwei Aufstiegsplätze, denn aus derStaffel Süd wollte auch der Erstplatzierte nicht denWeg in die 2. Bundesl iga gehen.

Los geht es um 1 1 .30 Uhr. Dann trifft der HCElbflorenz auf die Handballfreunde Springe, welcheZweiter der Staffel Nord sind.

Der Verl ierer aus diesem Duell hat das Pech gleichnoch einmal 60 Minuten kräftezerrenden Handball

abl iefern zu müssen. Er spielt um 1 5 Uhr gegen denVfL Eintracht Hagen, Zweiter der Staffel West.

Der Sieger aus der ersten Partie hat das Glückeine etwas längere Regeneration zu haben. Um1 7.30 Uhr kommt es zum wahrscheinl ichentscheidenden Spiel gegen Hagen. Sol lte das ersteSpiel Unentschieden enden, so steht bereits fest,dass der HC Elbflorenz das zweite Spiel gegenHagen absolvieren muss.

Wie in der Liga bekommen die Teams für einenSieg zwei Punkte und für ein Remis einen Zähler.Als erstes werden die Punkte gewertet. BestehtGleichstand, wird die bessere Tordifferenz gezählt.Gibt es dann immer noch kein Ergebnis, so zählt dasSpiel gegeneinander und ist dieses Unentschiedenausgegangen, können sich die Handballfans auf einEntscheidungsspiel freuen.

Nach den letzten zwei Niederlagen gegenMagdeburg und Leipzig dürfte der HC Elbflorenznach einer starken Saison nun kaum noch dieFavoritenrol le inne haben. Um es noch deutl icher zumachen, die Dresdner sind zum Ende der Saisonkomplett abgeschmiert. In den letzten siebenSpielen gingen sie sechs mal als Verl ierer von derPlatte.

Aufstieg am Samstag???

Es wird ein hartes Stück Arbeit für Gabriel De Santisund seine Mannen. Sie müssen sich in derEnergieVerbundArena gegen wenigstens einen derbeiden Mitkonkurrenten durchsetzen. Foto:SpZ

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Nur die starke Hinrunde und das Unvermögen deranderen Teams verschaffte dem HC Elbflorenz nochdie Chance auf dieses Relegationsturnier. Am Ende

reichten zwei Punkte vor Verfolger Leipzig.

Die anderen beiden Teams kommen dagegen mitviel Selbstbewusstsein nach Dresden. Der HFSpringe spielte eine souveräne Saison (51 :9Punkte) und wurde mit 1 1 Punkten VorsprungZweiter. Nur der Wilhelmshavener HV war besser,welcher mit 60:0 Punkten eine makellose Saisonablieferte. Kurz vor Saisonende wackelten sie zwarkurz, aber aus sieben Spielen holten sie imGegensatz zu den Dresdnern fünf Siege und einRemis.

Ähnl ich sieht das bei den Hagenern aus. Siehaben mit 53:7 Punkten den ersten Platz um dreiZähler verfehlt. Die Verfolger waren jedoch schonlange weit abgeschlagen. Die letzten neun Spielebl ieb der VfL Eintracht Hagen zudem siegreich.

Die Dresdner gehen also nach dem Saisonverlaufzu urtei len als AuHenseiter ins Rennen, haben aberden Heimvortei l auf ihrer Seite. Bekanntl ich sindReisestrapazen im Drittl iga Handball nicht ganz vonder Hand zu weisen, selbst wenn die Teams einenTag früher anreisen sol lten. Gerade bei einemTurnier mit zwei schweren Spielen an einem Tagkönnte dies das Zünglein an der Waage werden.Findet der HC Elbflorenz jedoch zur Saison-Bestform zurück, haben die Dresdner sehr guteChancen den Aufstieg diese Saison zu packen.Andernfal ls droht ein weiteres Jahr dritte Liga, wasden groHen Traum von der 2. Bundesl iga garantiertnicht einfacher macht.

Aufstieg am Samstag??? Von A. Rohde

Handball 3.Liga

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Dresden Monarchs

216 Tage mussten die Fans der DresdenMonarchs warten, ehe die Footbal l-Saison am 1 .

Mai mit dem Spiel gegen Düsseldorf begann (70:0).Nach dem Krimi in Braunschweig (27:26) hattensich Anhänger und Spieler langsam wieder an denWettkampfbetrieb gewöhnt. Doch Schwupp, stattdas es Schlag auf Schlag weiter geht, haben dieKönigl ichen gleich wieder vier Wochen Pause. ImInterview mit „Sportzeitung-Online“ erklärtGeschäftsführer Jörg DreHler den Grund für dieUnterbrechung.

Sportzeitung-Online: Kann die Liga keineordentlichen Spielpläne erstellen, oder woranliegt die zu diesem Zeitpunkt unüblichePause?DreHler: „Wir haben einfach ein wenig Pech mit

der Ansetzung. Normalerweise hätten wir diesesund nächstes Wochenende gegen die CologneFalcons gespielt. Da bei ihnen aber derHauptsponsor kurz vor der Saison ausgestiegen ist,hat der Verein zurückgezogen.“

Wirkt sich solch eine kurzfristige Entscheidungauch negativ auf die Monarchs aus?DreHler: „Selbstverständl ich entgehen uns damit

die Einnahmen für ein Heimspiel . Dank unsererFans und Sponsoren konnten wir diese Lücke aberschon kompensieren.“

Sehen Sie die lange Spielpause jetzt zuSaisonbeginn als Vor- oder Nachteil?DreHler: „Ehrl ich gesagt, haben wir am Anfang

versucht eine Partie von hinten nach vorn zu ziehen

damit die Pause nicht so groH ist. Wir sahen dieGefahr, dass wir nach einer klaren Niederlage inBraunschweig in ein Tief geraten und durch dieUnterbrechung auch nicht mehr heraus kommen.“

Doch glücklicherweise lief es anders...DreHler: „Ja, der Sieg beim Meister war der

Idealfal l . In den vier Wochen Pause können wir unsso mit einem guten Gefühl, intensiv auf das nächsteDuell vorbereiten, während Braunschweig drei harteSpiele absolvieren muss. Das kann auch so ein Top-Team nicht einfach wegstecken.“

Also ist ihre Mannschaft im nächstenAufeinandertreffen klar im Vorteil?DreHler: „Das würde ich nicht sagen. Im

Gegensatz zu uns haben die Lions die Gelegenheitsich weiter einzuspielen. Wir dagegen müssen von 0auf 1 00 wieder bereit sein.“

Als Erholungszeitraum für verletzte Spieler istdie Pause trotzdem nützlich...DreHler: „Das stimmt. Durch die Pause konnte

Ladislav Jensik nach seiner schweren Verletzungeher vol l ins Training einsteigen. Normalerweise warder 21 . Jul i geplant. Jetzt könnte er gegenBraunschweig viel leicht schon spielen und AdamLary (Handbruch, d.Red.) vertreten.“

Was können die Monarch-Fans am 6. Juni imHeimspiel erwarten?DreHler: „Ein enges Spiel mit hoffentl ich positiven

Ausgang für uns.. .“

Warum ist Spielpause?Von Sten Hornig

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Torfestivals wie das 5:1gegen Unterhaching

sind im Dynamostadioneher selten geworden. Dasgab es vor 30 Jahren nochhäufiger, wie das Spiel vom24. Spieltag 1 984/85,welches doch legendärwurde. Mit 8:3 fegten dieSchwarz-Gelben dasSchlussl icht von MotorSuhl aus dem Stadion. Daswiederum war nun auchkeine Seltenheit, denn Suhlhatte in dieser Saisonwahrl ich nicht viel zulachen. Am Ende derSaison hatten die Suhler1 6:92 Tore auf ihrem Kontostehen. Drei ihrer 1 6 Toreschossen sie in Dresden,was Grund zum Feiern fürdie Gäste war.

Zudem gab es allenGrund zum Jubeln, wei l das Ergebnis nichtzweistel l ig wurde. Das hatten sie der schlechtenChancenverwertung von Dynamo zu verdanken.Trotzdem, nach diesem FuHballnachmittag gab esnur Sieger.

AuHer viel leicht jene Fans, welche etwas zu spätim Stadion waren, denn bereits nach 300 Sekundenhatten sie ganze drei Tore verpasst. Kirsten hatte inder zweiten Minute die Dresdner Führung erzielt,welche Döschner nur Sekunden später mit einemEigentor ausgl ich. Wiederum wenige Sekundenspäter traf Ralf Minge zum 2:1 für die Schwarz-Gelben. Dann ging das erwartete Schützenfest los.Mit 5:1 ging es standesgemäH in die Pause. Damuss der Tee dann wohl etwas zu warm gewesensein, denn Suhl machte plötzl ich Druck und kamzum zweiten Treffer durch Lesser in der 50. Minute.Und dies setzte Kräfte frei . Nur 1 1 Minuten spätererspielte sich Suhl das völ l ig verdiente dritte Tordurch Seyfert. Das weckte die müden Dynamo

Spieler nun aber wieder auf.

Wie schon gesagt, die schlechteChancenverwertung hielt die erneute Klatsche fürdie Suhler im Zaum. Reinhard Häfner verschosssogar noch einen Elfmeter und so konnten die1 9.000 Dresdner Fans nur acht Tore bejubeln.

Für den Tabellenletzten gab es groHeAnerkennung. So schreib das neue Deutschland amMontag „Der Absteiger verdient Anerkennung dafür,dass er sich nicht nur auf die Verteidigung stützte,sondern auch selbst den Angriff suchte. Drei Torewaren verdienter Lohn für diesen Mut.“

Dynamo musste sich ein bisschen Häme gefal lenlassen. „Da die Gastgeber von ihrer Überlegenheit,zu vielen unnützen Einzelaktionen und mancherLässigkeit verführt wurden, nahmen sie sich selbstdie Möglichkeit, als zweistel l iger Sieger vom Platzzu gehen.“

Foto: Imago

Torfestival

Serie: Dynamo vor 30 Jahren

Bildzitat Neues Deutschland1 3.05.1 985

Von Sten Hornig