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TAROTMARSEILLES
Piatnik-Wien
Piatnik-Wien
TAROT MARSEILLES
GEORG GOTTLOB
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TAROT-TRADITION UND DIEPIATNIK-TAROTKARTENDIE 22 MAJOR ARCANEN DESTAROTDie Tarotkarten sınd Karten mit Bildsymbolen.aus denen das heute bekannte Tarockspielentstanden ist. In Europa tauchten dieTarotkarten nachweisbar schon während desvierzehnten Jahrhunderts ın Italien und inFrankreich auf; manche Theorien besagenjedoch, dass das Tarot seinen wahren Ursprungım alten Ägypten findet und von dort aus dieWelt eroberte. Tatsächlich kann man in vielenöstlichen Ländern (von Ägypten über Indien bisnach China) Bildserien finden, die dem Tatortsehr ähnlich sind; auch bei den Zigeunernkommen solche Karten vor, was vielleicht ihreVerbreitung in Asien und in Europa erklärt.Ebensowenig wie der Ursprung der Tarotkartenwissenschaftlich geklärt ist, können wir dieHerkunft des Namens Tarot genau bestimmen:Einige Wissenschaftler glauben, das Wort Tarotsei französischen Ursprungs, Gustav Meyrnikaber meint in seinem „Golem“, „ dass Tarockoder Tarot soviel bedeutet wie die jüdische‚Tora‘ (= das Gesetz), oder das altägyptische‚Tarut‘ (= die Befragte) und in der uralten
Zendsprache das Wort ‚Tarisk‘ (= ich verlangedie Antwort)“.
Die Tarotkarten selbst wurden wohl auch zum„Spiel“ verwendet, gleichzeitig aber - und diessehr intensiv - zum „Kartenlegen“. Siebestehen aus 78 Karten: aus den 22 MajorArcanen (= die „großen Geheimnisse“, dieseentsprechen den Trümpfen im Tarockspiel)und aus den 56 Minor Arcanen (= „kleineGeheimnisse“. Die Minor Arcanen sind denheutigen Spielkarten ähnlich; man teilt sie invier Farben ein: Schwerter, Stäbe, Becher undMünzen (entsprechend Pik, Treff, Herz undKaro), von jeder Farbe gibt es vierzehn Karten.Die Minor Arcanen nehmen jedoch im Taroteine mindere Rolle ein, man behauptetüberdies, sie wären erst viel später als dieMajor Arcanen entstanden.
DIE MYSTISCHE BEDEUTUNGDES TAROT
Die 22 Major Arcanen haben immer wiederAnlaß zu mystischen Betrachtungen gegeben.Magier und Hermetiker vor allem haben sichmit diesen Karten beschäftigt. Viele sahen imTarot eine microkosmische Universalformel,die die Vorgänge ım Kosmos, ja sogar das Seinselbst erklären kann.
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Um diese Formel zu verstehen, bedurfte es jedochsicher eines hohen Grades der Einweihung undlanger Medidationen über die einzelnen Karten.
Andere Mystiker_innen glauben, dass das Taroteine Art Urschrift oder Ursprache der Menschen,ähnlich der in der Bibel erwähnten Zungensprachesei. Diese Theorie nähert sich der psychologischenBedeutung des Tarot. In ähnlicher Richtungforschten der französische Kabbalist Eliphas Leviund der „erleuchtete* Perückenmacher Eitteilad’Odoucet um die Mitte des neunzehntenJahrhunderts. Beide stellten Verbindungen desTarot zum hebräischen Alphabet fest. Jeder der 22hebräischen Buchstaben entspricht einer der 22Major Arcanen. Diese Behauptung ist nicht ganzaus der Luft gegriffen, da sie sich mit den anderenTheorıen über die Herkunft des Tarot deckt. DieVerbindung zum hebräischen Alphabet bringt dieMöglichkeit, die Tarotkarten auf kabbalistischeArt buchstabenmystisch und zahlenmystisch zudeuten und zu verwenden. Über die Bedeutungder einzelnen Karten könnte uns daher vielleichtauch die jüdische Geheimlehre, die Kabbala,Auskunft geben. Das Hauptwerk der Kabbala, derSohar (= Glanz) beschreibt u. a. die verschiedenen„Eigenschaften“ der hebräischen Buchstaben,woraus sich die Bedeutung der Tarotkarten ablei-
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ten ließe. Einer kühneren Annahme zufolge, solldas Tarot selbst ein Teil der Kabbala sein. Überdie Verwendung der Tarotkarten in magisch-spekulativen Ritualen ist wenig bekannt. Auch aufdie Astrologie soll sich das Tarot beziehen: DerFranzose „Christian“ stellte im neunzehntenJahrhundert Verbindungen zwischen deneinzelnen Tarotkarten und den Tierkreiszeichenund den Planeten des Sonnensystems her.
Die modernen Esoteriker_innen, wie z.B. FranzBardon und Elisabeth Haich, sehen in den MajorArcanen die verschiedenen Stufen der mystischenEinweihung. Die Karten wären also Meilensteineauf dem Weg zum Adepten, wobei jede Kartegenau einem Bewusstseinszustand entspräche.Tarot wäre somit ein Weg zur Vervollkommnungdes Menschen.
DIE PSYCHOLOGISCHEBEDEUTUNG DES TAROTDas Wort Vervollkommnung, das imvorliegenden Kapitel erwähnt wurde, darf jedochnicht nur mystisch verstanden werden. In dermodernen Tiefenpsychologie bedeutetVervollkommnung das Finden zum eigenenSelbst, denn der Mensch ist sich selbst amfremdesten.
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Sigmund Freud hat bewiesen, dass der größte Teilunserer Psyche unbewusst ist; unser Bewusstsein istsozusagen nur eine Insel im Meer des Unbewusstenund wird vom Unbewussten aus gesteuert. DerSchweizer Arzt Carl Gustav Jung hat entdeckt, dassdas Unbewusste einen Kern hat, der bei allenMenschen gleich ist, das sogenannte kollektiveUnbewusste. Letzteres besteht aus Urbildern, densogenannten Archetypen, die das Verhalten und diePhantasie des Menschen stark beeinflussen.
Die Vervollkommnung besteht nun darın, dasUnbewusste mit dem Bewusstsein zu erschließen,also vor allem, die Archetypen, von denen dernormale Mensch nichts weiß, bewusst zu machen,also zu erleben. Diesen Vorgang nennt JungIndividuationsprozess.
Die 22 Arcana Major des Tarot stellen etap-penweise den ganzen Individuationsprozess dar:Angefangen von der Karte I (der Gaukler oderMagier) bis zur Karte XXI (die Welt)symbolisieren die einzelnen Karten hauptsächlichZustände des Menschen auf dem Weg zurIndividuation, einige Karten sind jedoch diedirekten Abbilder gewisser Archetypen (nähereswird bei der Beschreibung der verschiedenenKarten angegeben).Diese verwunderliche Tatsache ist leicht zu erklä-
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ren: wahrscheinlich hat der Erfinder des Tarot, seies nun ein Ägypter oder ein Europäer, dieseKarten während seiner Individuation gezeichnet,um den Weg zum Selbst bildlich festzuhalten. Diearchetypische Symbolik der Karten erklärt auchihre Beliebtheit bei vielen Menschen.
Über den Platz der Karte O, des Narren, ist mansich nicht ganz einig. Er soll, so meinen manche,am Anfang und am Ende des Tarot zu gleicherZeit stehen (man könnte also einen Kreis aus denTarotkarten bilden), da man denIndividuationsprozeß als Narr beginnt, nach seinerVollendung aber wieder als Narr beginnt, nachseiner Vollendung aber wieder als Narr vor einerhöheren Stufe der Weiterentwicklung steht.
Die Tarotkarten sind jedoch nicht nur Abbild desIndividuationsprozesses, man kann sie auch alsHilfsmittel verwenden, um zum Selbst zu finden:Durch Meditation über die einzelnen Karten kannman die unbewussten Inhalte bewusst machen,und sich so vervollkommnen.
Abgesehen von all diesen Betrachtungen ist dieBeschäftigung mit den Tarotkarten eineberuhigende Entspannung, die uns für einigeAugenblicke aus der Hektik des Alltags in eineWelt voll Farben und Phantasie führt.
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KARTENLEGEN MITTAROTKARTEN
Tarot und Schicksal sind oft in Zusammenhanggebracht worden. Die anglo-indische TheosophinH. P. Blavatsky läßt in ihrer „Geheimlehre“durchblicken, dass die Tarotsymbole schon imalten Ägypten als Teile des Schicksalsrades (das jaauch auf Karte X zu sehn ist) zurSchicksalsbestimmung gedient haben. DieseBehauptung lässt sich nicht so leicht überprüfen.Eines ist jedoch sicher: Die Tartotkarten wurdenund werden noch heute zum Wahrsagenverwendet. Aus diesem Brauch heraus entstand imneunzehnten Jahrhundert in Paris die allgemeineSitte, die Zukunft mittels dieser Karten zuerforschen. Die berühmten ParıserKartenleger_innen oder Cartomancieres verdientensich ihr Geld also hauptsächlich mittelsTarotkarten.
Wenn heute jemand Tarotkarten kauft,werdendiese meistens zum Kartenlegen verwendet. VieleEsoterikerinnen sind jedoch der Meinung, dassdas Kartenlegen eine Zweckentfremdung desTarot ist, der eine Degeneration desTarotverstehens zugrunde liegt. Wie man zumKartenlegen steht, bleibt jedem selbst überlassen.Es sei nur gesagt, dass bei der Auslegung und
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Deutung der Karten keinesfalls nach striktenSchemen oder Ritualen vorgegangen werdenbraucht, es kommt dabei vielmehr auf spontaneund intuitive Gedanken an, die beim Betrachtender Karten entstehen. Die „Bedeutung beimKartenlegen“, die für jede Karte angegeben wird,deckt sich im allgemeinen mit der von Etteilabeschriebenen Bedeutung.
ANMERKUNG BEZÜGLICH DERFOLGENDEN BESPRECHUNG DERMAJOR ARCANEN
Es ist wegen des geringen Umfangs diesesBegleitheftes unmöglich, auch nur eine annäherndvollständige Erklärung zu den einzelnenTarotkarten zu geben. Es sei außerdem daraufhingewiesen, dass die Bedeutung dieser Karten,die ja hauptsächlich unbewusste Inhalteverkörpern, kaum rationell zu verstehen ist,sondern eher intuitiv erfasst werden muss. Diefolgende Kartenbesprechung beschränkt sichdaher auf das Allerwichtigste. Es sollenhauptsächlich Eindrücke vermittelt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DERBEDEUTUNG DER EINZELNENTAROTKARTEN
I. DER GAUKLER ODER MAGIER(LE BATELEUR)
Diese Karte zeigt das Bild eines Magiers. Es istdas Symbol des Menschen, der am Anfang seinergeistigen Entwicklung steht. Er hat begonnen zuhandeln, zu merken, dass es außer den Banalitätendes Alltagslebens noch andere, wichtigere Dingegibt. Die vier Symbole, die auch die „Farben“ derMinor Arcanen sind, Krug, Schwert. Münze undStab bedeuten Aktivität.
Die erste Tarotkarte steht auch für großepotentielle Kraft, die jetzt noch nicht frei ist, diesich aber bei den anderen Arcanen entfalten wird.
Der Magier beschreibt mit seiner Körperhaltungein Aleph, den Anfangsbuchstaben deshebräischen Alphabetes.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Wer wagt gewinnt!
II. DIE PÄPSTIN ODERHOHEPRIESTERIN (LA PAPESSE)Dieses Bild entspricht vielleicht einemArchetypus. Es zeigt die „Hüterin der Schwelle“,
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im mystischen Sinn das Wesen, dem es gegebenist, uns in höhere Regionen vorzulassen; siebesitzt das „Buch der Würdigen“. Impsychologischen Sinn symbolisiert diese Frau dieBrücke vom Unbewussten zum Bewussten.
Der Mensch ist bis an die Grenzen seinesBewußtseins vorgedrungen und will nun zumUnbewussten. In der Literatur entspräche dieseFigur vielleicht Kafkas Türhüter vor dem Gesetz.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Probleme; es ist manchmal besser, nicht allenDingen auf den Grund gehen zu wollen.
III. DIE KAISERIN ODERHERRSCHERIN (L’IMPERATRICE)entspricht in der Psychologie dem Archetypusder „Großen Mutter“, der auf dem Weg zurIndividuation bewußt wird. Die Große Mutterist ein Urbild, das in vielen Religionenvorkommt. Im Christentum ist Maria dieGroße Mutter; es wird uns in der Apokalypsedes Neuen Bundes (Off. 12, I) auch eine anderenicht irdische Frau vorgestellt: „Und eserschien am Himmel eine Frau, umkleidet mitder Sonne, den Mond zu ihren Füßen und auf
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ihrem Haupt einen Kranz von zwölf Sternen.“Sie ist auch ein Symbol der Fruchtbarkeit. DerWeg ins Unbewusste ist beschritten - so wie dasKind, das ins Leben tritt zuerst Kontakt mit derMutter aufnimmt, so hat der Mensch, der aufdem Weg zum Selbst ist. nachdem er denVorhang durchschritten hat, zuerst Kontakt mitdem Archetypus der Großen Mutter.BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Intuition, Handlung.
IV. DER KAISER ODER DERHERRSCHER (L’EMPEREUR)bedeutet Ausgeglichenheit und Überlegenheitanderen Menschen gegenüber. Man lernt, seineEmotionen zu zügeln. Der Kaiser versteht es,die wechselhaften Kräfte des Mondes zubändigen. Der Adler als König der Lüftebedeutet Erhabenheit.
Die Kraft, die beim Magier (l) nur potentiellvorhanden war, kann jetzt frei werden.BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Wille, Geisteskraft, Macht, Verständnis.
V. DER PAPST ODER DERHOHEPRIESTER (LE PAPE)So wie der sich geistig entwickelte Mensch beider vorigen Karte weltliche Erhabenheit
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errungen hat, so lernt er hier, im richtigenVerhältnis zur Religion und zur spirituellen Weltzu leben. Der Mensch als Hohepriester kenntnun den Weg zum Unbewussten, er selbst hältden ‚Schlüssel zu den Mysterien“ in der Hand.Doch die im Pentagon zu seinen Füßen ein-geschriebenen Gestalten, eine rot, eine grün,deuten auf Zwiespältigkeit des Geistes, es gibtzwei Wege der Erkenntnis!BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Religiöse Inspiration, Verantwortung, einigeZweifel.
VI. DER LIEBENDE -DER SCHEIDEWEG (L’AMOUREUX)Dieses Bild zeigt den Liebenden. DieZwiespältigkeit, die bei Karte V angedeutetwurde, ist jetzt sein Hauptproblem. Er wirdhier auf dem Weg zum Selbst auf eine harteProbe gestellt; der Mystiker würde sagen, ermuss nun endgültig zwischen schwarzerMagie (dargestellt durch die liederliche roteFrau) und zwischen weißer Magie (gelbe,sanfte Frau) wählen. Zwei Möglichkeitenstehen ihm offen. Doch hat der Liebende einAmulett, einen Leitstern, der ihn sicher ansrichtige Ziel bringen wird.
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BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Liebe; man wird vor eine Wahl gestellt.
VII. DER TRIUMPHWAGEN(LE CHARIOT)
Diese Karte zeigt den „Suchenden“ imTriumphwagen auf dem Weg zurVervollkommnung. Die Entscheidung, dieman von ihm verlangte (Karte VI), istgetroffen, der richtige Weg ist gewählt. DerMagier hat über alle Verführungsversuchetriumphiert. Antimon bedeutet in der AlchemieAktivität, schnelle Entwicklung.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Triumph, Leitung, Führung der Vorsehung.
VIII. DIE GERECHTIGKEIT(LA JUSTICE)
Die Begriffe gut und böse müssen nicht nurgefühlt, sondern auch verstanden werden. Dieachte Tarotkarte bringt das Verständnis derwahren Normen.
Die Waage schafft das absolute Gleichgewichtder guten und der bösen Kräfte im Menschen.Auch auf der Welt ist ebensoviel Gutes wieBöses zu finden.
Yang und Yin gleichen sich aus.
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Man lernt zu unterscheiden.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Gerechtigkeit, Lohn oder Strafe.
IX. DER EINSIEDLER ODER DERALTE WEISE (L’HERMITE)
Diese Karte zeigt die ausgesprochen arche-typische Figur des „Alten Weisen“ oderEremiten. C. G. Jung schreibt: „Im Erlebnisdieses Archetypus erfährt der Moderne dieurälteste Art des Denkens als eine autonomeTätigkeit, deren Objekt man ist.“ weiter,„dieser Archetypus tritt jeweils in einerSituation auf, in welcher Einsicht, Verständnis,guter Rat usw. nötig werden [...]“. Tatsächlichist der Alte Weise eine Gestalt, mit der man aufdem Weg zur Individuation konfrontiertwerden muss, um weiter zu kommen. Er trägtdas Licht und vermag es, die Schlange derVersuchung zu bannen. In der Esoterikentspricht diese Gestalt vielleicht den „ewigengroßen Meistern“, wie Johannes dem Täuferoder Christian Rosenkreutz.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Scharfsinn, guter Rat, Vorsicht.
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X. DAS SCHICKSALSRAD(LAROUE DE FORTUNE)Dies ist wohl eine der seltsamsten Tarotkarten.Durch das Schicksalsrad lernt der Mensch dieUnstabilität des irdischen Schicksals kennen.Einmal ist das Ungeheuer Typhon (identischmit Seth, Mörder des Osiris) oben, und esdominiert das Böse, bald darauf wird Typhonin den Ozean geschleudert und Anubis (späteridentifiziert mit Hermes: Hermanubis) kommtan die Macht.
Alle Gegensätze, gut und böse, Tod und Lebenwechseln sich ständig ab; der Weise aber bleibtdavon unberührt, er steht wie eine Sphinx überden Dingen. Am besten trifft auf diese Karteein Ausspruch Krishnas in der Bhagavadgita:„Ein Weiser klagt um niemanden, dem Lebenoder Tod beschert.“
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Schicksal, Wechselhaftigkeit der Dinge,Wandlung.
XI. DIE KRAFT (LA FORCE)Durch geistige Läuterung und Liebe wirdunendliche Kraft frei. Mit dem Glauben kannman Berge versetzen. Wer Mut und Ausdauerhat, kann alles fertigbringen, jedes Hindernis
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überwinden. Selbst die bösesten Geister (denwilden Löwen) kann der gütige und weiseMensch bezähmen. Kraft kann auchHeilungskraft und Geisteskraft bedeuten.
Diese Karte vekörpert strömende Energie, dieden Menschen vorwärts treibt.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Kraft, Genesung, Mut, Selbsterkenntnis,Handlung.
XII. DER GEHENKTE (LE PENDU)Diese Karte zeigt den Magier von Karte I aneiner Stange verkehrt aufgehängt. Er hat dengrößten Teil des Individuationsprozessesüberstanden. Seine Haltung bedeutetRetrospektive, aber auch Änderung derAuffassung von Zeit und Raum.
Man hat alle Dinge bisher vielleicht nur imBezug auf ihre Nützlichkeit gesehen - nunbeginnt man, sie auch in einer anderenPerspektive zu betrachten. Alle Dinge habenauch einen symbolischen Wert.
Ein Aufgehängter kann ein Sünder inVerbüßung seiner Strafe, aber auch einHeiliger (Märtyrer) sein. Die Begriffe„Heiliger“ und „Sünder“ sind jedoch gerade
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durch ihre Gegensätzlichkeit verwandt.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Umkehr der Werte, Prüfung, extremeVerhältnisse.
XIII. DER TOD (LA MORT)Im Verlaufe jedes Einweihungs- oderIndividuationsprozesses, muss man einensymbolischen Tod sterben, um rein, wie einNeugeborener die „Erleuchtung“ zu erleben.Bei der Aufnahme in Geheimbünde wieTempler, Rosenkreuzer usw. mussten sich dieKandidaten oft symbolischen „Todesritualen‘“unterziehen. Auch das Christentum kennt densymbolischen Tod: Die von Johanneseingeführte Taufe bedeutet das Sterben (imWasser untergehen) des sündigen Menschenund das Auferstehen als neuer, unschuldigerMensch.
Tod heißt einen Schlussstrich ziehen, aus-löschen, vergessen.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Lösung der Probleme, Unausweichlichkeit einerVeränderung, Einweihung in neue Wahrheiten.
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XIV. DIE MÄSSIGKEIT -DER AUSGLEICH (TEMPERANCE)Auf dieser Karte ist eine Gestalt zu sehen, dieder Großen Mutter ähnelt. Es ist die Königindes Himmels, die ewige Mäßigung, Ausgleichund Bescheidenheit ausdrückt. Im uraltenchinesischen „Buch der Wandlungen“ (I Ging)steht:
„Inmitten der Erde ist ein Berg: Das Bild derBescheidenheit. So verringert der Edle, waszuviel ist und vermehrt, was zuwenig ist. Erwägt die Dinge und macht sie gleich.“
Die Gegensätze werden ausgeglichen. Das istVorbedingung für das Erlebnis des wichtigstenund fremdesten Archetypus: Der Seele oderAnima.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Mäßigung — Sparsamkeit ist ratsam - geheden mittleren Weg!
XV. DER TEUFEL (LE DIABLE)Hier ist ein zweibeiniges hermaphroditesWesen zu sehen, das den Teufel darstellt. DerTeufel entspricht hier einer archetypischenSchattenfigur (Figur aus der negativen Hälftedes Ichs), die verhindert, dass der Mensch
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direkten Kontakt zu seiner Seele aufnehmenkann.Der Mensch selbst wird durch den männlichenGefangenen des Teufels symbolisiert, seineSeele (die beim Mann weibliche Gestalt hat, wieJung nachgewiesen hat) durch die gefangeneund gefesselte Frau. Mensch und Seele werdendurch teuflischen Bann voneinanderferngehalten.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Unterwerfung, Versuchung; großes Geheimnis.
XVI. HAUS GOTTES -VOM BLITZ GETROFFENER TURM(LA MAISON DIEU)Durch Bewusstmachung des Teufelsbildes(XV) gelingt es, Mensch und Seele (dargestelltdurch die zwei Gestalten) aus dem Gefängnisdes Teufels (aus dem Turm) zu befreien. Das istmit einer gewaltigen Erschütterung dergesamten Psyche verbunden.
„Fortgesetzter Donner: das Bild desErschütterns. So macht der Edle unter Furchtund Zittern sein Leben recht und erforschtsich selbst.“ (Zitat aus dem Il Ging)
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Der Teufel, der als negative Erscheinung desSelbst erkannt worden ist, existiert nicht mehr.Das Haus des Teufels, der Turm, wird durchden „reinigenden“ Blitz zum Haus Gottes.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Zusammensturz — bedeutender Umschwung— Umnachtung.
XVII. DIE STERNE (L’ETOILE)Die Seele, welche befreit worden ist, kannsich nun entfalten und offenbaren. Die XVII.Tarotkarte zeigt die Seele in Form einerunverhüllten weiblichen Gestalt unter demSternenhimmel in einer paradiesischenLandschaft. Der Phönix deutet auf die Freiheitder Anima.
Man darf nicht vergessen, dass die Seelegemäß der modernen Psychologie alsautonomer Teil, als eigenwillig handelndeGestalt im Menschen anzusehen ist.
Das Ausleeren der beiden Krüge bedeutet dievollkommene Loslösung von allen Banden.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Hoffnung, Befreiung, Seligkeit.
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XVIII. DER MOND (LA LUNE)Die Seele ist vielleicht der wichtigste aber nichtder letzte Archetypus der bewusst gemacht wird.Man hat sich noch „den tierhaften Impulsen desUnbewußten auszusetzen“ so schreibt diePsychologin Aniela Jaffe, „wobei man vonTieren gebissen werden muß, ohnedavonzulaufen“. Die Tiere sind hierwahrscheinlich die beiden Hunde und der Krebs.
Das Durchschreiten der Pforte und dasDurchqueren des Sees sind eine letzte Prüfungder Standhaftigkeit. Die Situation dieser Karteist rationell eigentlich kaum verständlich,intuitiv kann man die „Karte des Mondes“, beider die Farbe Gelb dominiert, vielleichterfassen.
„Fördernd ist es, das große Wasser zudurchqueren“, steht im I Ging, und wir könnenvielleicht einen Zusammenhang erkennen.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Gefahr, Hinterhalt, Warnung - Prüfung.
XIX. DIE SONNE (LE SOLEIL)Nachdem endgültig alle Hindernisseweggeräumt sind, können Mensch (Geist) und
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Seele (sie sind hier durch die beiden Menschen,Mann und Frau dargestellt) sich vereinigen unddurchdringen und so das neue wirkliche Selbst(dargestellt auf der nächsten Karte durch einKind) bilden. Dies ist der Höhepunkt derIndividuation, die höchste Form der Conjunctio:zwischen Geist und Seele.
Diese größte innere Erfahrung kann nur durchdie beeindruckendste äußere Erfahrungdargestellt werden, die der Mensch je erlebte:Den Anblick der Sonne.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Glück, höchste Seligkeit; Heirat.
XX. DAS JÜNGSTE GERICHTAUCH „DER RICHTSPRUCH“(LE JUGEMENT)Hier ist nun das Selbst als Kind von Geist undSeele dargestellt. Die Geburt des Selbst wirdvon einem Engel verkündet. Für denMenschen, der die höchste Stufe derEntwicklung, die Selbstwerdung erreicht hat,ist aber auch der jüngste Tag hereingebrochen.Das Selbst ist aus der „unbefleckten“Verbindung von Geist und Anima entstanden,es ist daher heilig. Der Mensch, der alsProfaner begonnen hat, ist am Ende seiner Ein-
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weihung zu einem Heiligen geworden.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Fortschritt, Urteil, Erhebung, Kind.
XXI. DIE WELT (LE MONDE)Wir sehen unseren Eingeweihten als sanfteFrau inmitten eines Strahlenkranzes. In denHänden hält er (sie) zwei Zepter, diewahrscheinlich gegensätzliche Pole sind, mitdenen er das Schicksal lenken kann; „DieZauberstäbe sind ihre Gesetze, die im ganzenUniversum unverrückbar herrschen undwirken“, schreibt Elisabeth Haich.
Der Magier als weibliche Gestalt wird vonden vier biblischen Tieren umschwebt, dieschon in der Vision des Hesekiel vorkommen,die aber auch bei der Gottesvision desJohannes (Joh. Off.) zu finden sind. DieseTiere deuten vielleicht an, dass der Ein-geweihte die Einheit mit Gott erreicht hat, undso mit ihm regiert.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Gewinn, geistige Erkenntnis, Perfektion.
DER NARR (LEMAT)Der Narr kann, wie schon angedeutet wurde,als die erste und die letzte Karte des Tarot
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angesehen werden. Vor der psychischenEntwicklung ist man ein Narr, weil man nichtahnt, welche Möglichkeiten einem offenstehen,welche geheimnisvollen Kräfte man nochentfalten kann. Als vollendeter Adept ist man inden Augen der anderen Menschen ein Narr,weil man auf Ruhm und Reichtum verzichtet.Deutet der Narr vielleicht die versteckteMöglichkeit an, die Welt als Spiel, alsverrücktes Durcheinander anzusehen? Ist derNarr nicht glücklicher und in Wirklichkeit auchweiser als alle anderen Menschen?
Der Narr am Anfang und am Ende des Tarot istmöglicherweise auch die symbolischeWarnung oder der Rat, dass man es gar nichterst versuchen soll, die Tarotkarten rationell zuerfassen.
BEDEUTUNG BEIM KARTENLEGEN:Torheit, Trug, größte Freiheit.
DIE 56 MINOR ARCANEN DES TAROTVon diesen 56 „kleinen Geheimnissen“ desTarot sagt man, sie seien erst wesentlich späterzu den 22 großen Arcanen hinzugekommen,um diese zu einem Spiel von 78 Karten zuvervollständigen. Auch für die Zahlen 56 und78 gibt es recht viele mystische und
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kabbalistische Erklärungen, so sieht z. B.Gerard Encausse, ein französischerTarotkenner mit Pseudonym Papus, in derRechnung1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10+ 11 + 12 = 78einen Hinweis auf die Vollkommenheit der 78Karten. Die meisten Kartenleger meinen, daßdie Antwort auf eine Frage in großen Zügenaus den Major Arcanen zu lesen wäre, dass esaber nötig sei, sich der Minor Arcanen zubedienen, um genauere Details zu erfahren.
Wissenschaftlich fundiert ist nur die An-nahme, dass sich aus den Minor Arcanen dieheute üblichen Kartenspiele entwickelten. Dievier Tarot-Farben Schwert, Stab, Becher undMünze werden italienische Farben genannt.
Die Minor Arcanen lassen sich natürlich auchfür Kartenspiele verwenden: man braucht nurdie überflüssigen Karten zu entfernen underhält originelle Spielkarten. Im folgendenwird eine Legeart erklärt, bei der sowohl dieArcana Major als auch die Arcana Minorverwendet werden; im Anschluss daran werdendie vier Farben mit den dazugehörigen Kartenkurz beschrieben und die Bedeutung derKarten bei der Auslegung angegeben.
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DIE METHODE DES MAGISCHENQUADRATESVor der Befragung der Karten sollen die MajorArcanen und die Minor Arcanen getrenntgemischt werden und in zwei Talons mitverdecktem Bild auf den Tisch gelegt werden.Während des Mischvorganges hat sich derWahrsager möglichst auf die gestellte Frageoder das Problem zu konzentrieren, umIntuition für die Ausdeutung zu sammeln.Nun werden aus den beiden Stößen insgesamtneun Karten gezogen, und zwar die erste Karteaus den Major Arcanen, die zweite, dritte undvierte aus den Minor Arcanen, die fünftewieder aus den großen Arcanen, die sechste,siebente und achte aus den kleinen und dieneunte aus den großen Arcanen. Die neunKarten werden nach folgendem quadratischemSchema aufgelegt (die Bildseite ist jetzt oben):
8 1 63 5 74 9 2
Die großen Arcanen kommen also in einerKolonne (1, 5, 9) untereinander zu liegen, siewerden „Haupteinflüsse“ genannt.
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Links und rechts von jedem Haupteinfluß liegtder dazugehörige „Nebeneinfluß“ also eineMinor Arcane. Der linke Nebeneinflußbeleuchtet die eher negativen, der rechte dieeher positiven Seiten des Haupteinflusses.
Die erste Reihe (8, 1, 6) steht für dieVergangenheit bzw. für die vergangenenEinflüsse auf das zu behandelnde Problem, diezweite Reihe (3, 5, 7) steht für die Gegenwart,die dritte (4, 9, 2) für die Zukunft. Die großenArcanen sollen eher intuitiv ausgedeutetwerden, die Bedeutung der kleinen Arcanen,die weniger phantasieanregend sind, entnehmeman den folgenden Seiten.
Das obige Schema wird „magisches Quadrat“genannt, da die Summe der Zahlen jeder Reihe,jeder Kolonne und jeder Diagonale immerwieder die magische Zahl 15 ergibt. Diefolgende „zahlenmystische Reduktion‘ zeigtdie unmittelbare Verbindung zum Tarot:
78 = 7 + 8 = 1578 = 56 + 22 = 5 + 6 + 2 + 2 = 15
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DIE MÜNZEN (LES DENIERS)Die erste Serie der Minor Arcanen besteht ausden vierzehn Karten der Farbe „Münze“. Aufdiesen Karten sind große Goldstücke zu sehen,die außer einer Verzierung keinen Zahlenwertund keine Beschriftung aufweisen. Es soll hierabstrahiert werden: Die Münze ist wohl dasgeeignetste Symbol für Reichtum, materiellenWohlstand oder Guthaben. In ihrer über-großen Darstellung ist sie auch als das Abbildder Sonne zu verstehen, daher ist sie demalchimistischen Element Feuer und derHimmelsrichtung Süden zuzuordnen.
Einige Symboldeuter_innen sehen in dergoldenen Scheibe keine Münze, sondern dasgoldene Tablett, auf dem das Lamm beimPassahfest geopfert wurde, es sind daher auchreligiöse Auslegungen möglich.
Die Münze ist wegen ihrer perfekten Formauch ein Zeichen für Vollkommenheit. DerArgentinier Alberto Couste schreibt in seinemTarotbuch über die Münze:
„[...] Zeichen der Wirkung des Willens,Materie, Trägerin der geistigen Aktivität;Synthese, die Dreiheit mit Einheitverbindet[...]“
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DIE MÜNZEN (LES DENIERS):Bedeutung beim Kartenlegen
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Karte
König(roi)
Dame(reine)
Ritter(chevalier)
Bube(valet)
I
II
III
IV
V
VI
VII
positiveBedeutung
Erfahrenheit,verheirateter Mann
Freiheit,dunkelhaarige Frau
Geduld,junger Mann
gute Ideen
Sicherheit,Beschützer
Besondere Vorteiledurch glückl. Zufall
Kunst, Muse,Begabung
Großzügigkeit
Alles löst sichvon allein
Gewinn
Fortschritt
negativeBedeutung
Hinterlistigkeit,schlechte Absichten
unfreies Leben,Bruch mit Freund
Krieg, Streit
böse Gedanken
Verluste
Schwierigkeiten
Fehler aus Eitelkeit
Kleinlichkeit
Sorgen, Tränen
starke Schwankungender Seele,Unsicherheit
Es werden wichtigeDinge außer Achtgelassen
DIE SCHWERTER (LES EPEES)Das Schwert wird im allgemeinen als Zeichenfür Männlichkeit, Kraft, Mut, Ehrgeiz, aberauch als Symbol für Feindschaft und Streitangesehen. Das Schwert gibt seinem InhaberMacht und Autorität, es wird von Ritterngetragen, daher bedeutet es auch edleDenkweise. Die Religionskriege wurden mitdem Schwert ausgetragen und auch der Gralwurde von seinen Hütern mit dem Schwertbewacht. Auch hier wieder Elemente religiöserSymbolik.Das Schwert entspricht alchimistisch gesehendem Element Luft und der HimmelsrichtungOsten.Durch das Schwert wird die Lösung einesProblems angedeutet, so konnte das Rätsel
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Karte
VIII
IX
X
positiveBedeutung
Bescheidenheit,Anerkennungdurch Lob
Durch Vorsichtwird unangenehmesvermieden
Heimatland,Haus, Zuhause
negativeBedeutung
Hast und Gier
Mangel an Vorsicht!
schlechtes Wetter,schlaflose Nacht
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Karte
König(roi)
Dame(reine)
Ritter(chevalier)
Bube(valet)
I
II
III
IV
V
positiveBedeutung
Autorität
gutes gesellschaftl.Auftreten
Mut, Tatkraft,Tapferkeit
Wachsamkeit,dunkelhaarigerMann
Stärke
Harmonie,Anpassungsfähigkeit
ein alter Bekannter,Zusammentreffen
Erfüllung einesWunschtraumes
Schädliche Einflüsseverschwinden
negativeBedeutung
zu wenig Erfahrung,schlechtes Vorbild
Einsamkeit
Mangel anStandhaftigkeit
Unvorsichtigkeit,Gesetzesübertretung
körperl. Schwäche
schlechter Partner
Trennung
Missgeschick
Zerstörung
des Gordischen Knotens mittels einesSchwertes von Alexander dem Großen gelöstwerden.
DIE SCHWERTER (LES EPEES):Bedeutung beim Kartenlegen
DIE BECHER (LES COUPES)Wenn wir das Schwert als männliches Symbolbetrachtet haben, so liegt es nahe, den Becherals Symbol mit ausgesprochen weiblichenCharakter zu sehen.Der Becher, Krug oder Kelch steht für dasEmpfangende oder für das Enthaltende. Oftwird er auch mit Gefühl und Emotion inVerbindung gebracht. Das Ausleeren derbeiden Krüge auf Karte XVII bedeutet nichtsanderes als die Loslösung von allengefühlsmäßigen Bindungen.Der Becher entspricht, da er Flüssigkeitenthält, logischerweise dem Element Wasser,
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Karte
VI
VII
VIII
IX
X
positiveBedeutung
Beruhigung
Phantasie
gute Botschaft
Romantik,Glück in der Liebe
ein Feind wirdzum Freund
negativeBedeutung
Verschlafen eineswichtigen Termines
zu irreale Gedanken
schlechteNachrichten
Liebeskummer
Unglück
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Karte
König(roi)
Dame(reine)
Ritter(chevalier)
Bube(valet)
I
positiveBedeutung
Verantwortung,bedeutungsvollerAuftrag
Verehrung,Anerkennung
neue Vorschläge
Verstand undBegabung
Schönheit
negativeBedeutung
Nachlässigkeit
Schmeichelei
schlechter Plan
Denkfehler
Grübeln schadetdem Vorhaben!
seine Himmelsrichtung ist der Norden. Vonreligiöser Seite her identifizierte man denBecher oft mit dem symbolischen Kelch, deran Christus nicht vorüberging oder aber mitdem Gral, der Schale, die Christi Blut enthält.Dass der Becher Gefühl symbolisiert, ist auchdaraus ersichtlich, dass er sich bei denSpielkarten später zu der Farbe Herzentwickelt hat.
DIE BECHER (LES COUPES)Bedeutung beim Kartenlegen
DIE STÄBE (LES BATONS)Die letzten vierzehn Karten des Tarot sind dieStab- oder Zepterkarten. Was ein Stab allesbedeuten kann, das ist bei den anderen Kartenersichtlich: in der Hand des Königs und derKönigin ist er ein Zepter zum Zeichen ihrermacht; Der Ritter gebraucht den
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Karte
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
positiveBedeutung
Heirat oderVerlobung
Erfüllung
blondes Mädchen
man erwirbt sichRespekt
gute Aussichten,Chancen
man sieht im Traumin die Zukunft
man läutert sich
Vorteile
Zufriedenheit mitanderen
negativeBedeutung
Schwindler
ein Strich durchdie Rechnung
Feindschaft
Unbeliebtheit
zu starke Phantasie
Illusionen
Enttäuschung
Verleumdung
Selbstgefallen
Holzstab als Lanze; beim Buben ist er eineinfacher Wanderstock, die Karte mit einemStab zeigt ihn als plumpe Keule in der Handeines Unbekannten. Das zeigt, dass ein Objektfür einen Menschen ganz verschiedeneBedeutungen haben kann, je nach Betrach-tungsweise. Der Weise erkennt ein Objekt inseiner Ganzheit, ihm ist die Vielfältigkeit desBlickes eigen.
In der Tarotliteratur werden vor allem folgendeBegriffe zu den Stäben assoziiert:Väterlichkeit, Beherrschung, Natur, Wachstum,Überlegenheit, Kultur.
Die Stäbe werden dem Element Erdezugeordnet, da der Baum aus der Erde kommtund in der Erde wurzelt. Als Windrichtungkommt hier der Westen in Frage. Aus demDenken christlicher Tarotkenner_innenstammt wieder die Vermutung, die Stäbe seienSymbole für die Lanze, mit der Christus amKreuze nach seinem Tode durchbohrt wurde.
Auch auf der ersten Karte der großen Arcanenist ein Stab zu sehen: Es ist der Zauberstab inder Hand des Magiers, der andeuten soll,welche Möglichkeiten im Tarot verborgensind.
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DIE STÄBE (LES BATONS):Bedeutung beim Kartenlegen
Karte
König(roi)
Dame(reine)
Ritter(chevalier)
Bube(valet)
I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
positiveBedeutung
Sympathie
Lieblichkeit undEntzücken
Reise
Abgesandter
Erfindung, Gedicht,Brief
Energie undAusdauer
Tüchtigkeit
Freude, Fest
gelungene Arbeit
erfreulicheNeuigkeiten
Glück im Spiel
Erfolg in Herzens-angelegenheiten
Tiere
Einsatz
negativeBedeutung
Antipathi
zweifelhaftesWesen
unangenehmer Weg
schlechter Einflußeines Feindes aufandere
man vergisst wichtigeDinge
Mutlosigkeit,Verzweiflung
Überarbeitung
Krankheit,Schmerzen
Fehlschläge
schlechte Nachricht
Benachteiligung
Trotz
zu viel Arbeit
Faulheit
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