60
Sprachliche Bildung im Kontext von Partizipation, Ko-Konstruktion und Inklusion Kindertageseinrichtungen auf dem Weg …. IFP-Fachkongress Sprachliche Bildung von Anfang an 6./7. Juni 2011 Eva Reichert-Garschhammer, IFP

SprachlicheBildung im Kontextvon Partizipation, Ko ... · 3 Inhalte IFP-Konzept 1. Kinderinihrer Sprach- &Literacy-Kompetenz umfassend stärken – Kompetenzorientierter Bildungsansatz

  • Upload
    vocong

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Sprachliche Bildungim Kontext von

Partizipation, Ko-Konstruktion und Inklusion

Kindertageseinrichtungen auf dem Weg ….

IFP-FachkongressSprachliche Bildung von Anfang an

6./7. Juni 2011

Eva Reichert-Garschhammer, IFP

2

Weiterentwicklung – Qualität sprachlicher Bildung in Kitas

Konzept-Entwicklung im IFPanhand neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse &

fachlicher Entwicklungen

Hohe Veränderungsdynamikfrüher Bildung & sprachlicher Bildung

BildungsplänePlatzausbau für Kinder bis 3 JahrenVernetzung Bildungsorte Kita, Familie & SchuleUN-Kinderrechts- & UN-Behindertenrechts-Konvention

3

Inhalte IFP-Konzept

1. Kinder in ihrer Sprach- & Literacy-Kompetenz umfassend stärken –Kompetenzorientierter Bildungsansatz

2. Wirksame Konzepte sprachlicher Bildung in Kitas anwenden –Anknüpfung an Art & Weise, wie Kinder (Sprache) lernen

3. Sprachliche Bildung als durchgängiges Prinzip verankern –Methodische Anregungen

4. Schlüsselprozesse für Qualität sprachlicher Bildung beachten –Kultur des gemeinsamen Lernens & Entscheidens

5. Qualität sprachlicher Bildung in Kitas weiterentwickeln –Wir sind auf dem Weg ….

4

Sprach- & Literacy-Kompetenz

Sprachkompetenz-ModellOrganisatorische Kompetenz Pragmatische Kompetenz

Strukturelle Aspekte AnwendungsbezogeneAspekte

Wortschatz / Lexikon / SemantikGrammatische

KompetenzMorphologie

SyntaxPhonologie

Text-KompetenzErzählkompetenz

Wissen, wie ein Textaufgebaut ist

Rhetorik

IllokutionäreKompetenz

ProblemlösefähigkeitIdeenfindung

VorstellungskraftManipulative Fähigkeit

SoziolinguistischeKompetenz

DialektRegister

NatürlichkeitKultur

C. Kieferle (IFP) in Anlehnung an Bachman, L.F. (1990).Fundamental Considerations in Language Testing. London: OUP.

Literacy-KompetenzKompetenzen, die Symbole einer Kultur zu verstehen & anzuwenden

Schriftsprach-Kompetenz: Lesen, schreiben, sprechen, zuhören, denkenMedien-KompetenzNumeracy: Verständnis mathematischer Konzepte

Fotos:M.Förster,J.Fiebig

5

Ziele sprachlicher Bildung bis Einschulung

Kinder stärken in ihrer

Sprachkompetenz Interkulturellen Kompetenz

Motivation & Fähigkeit, sich sprachlich mitzuteilen,zuzuhören & mit anderen auszutauschenLiteracy-bezogene Kompetenzen & Interessen:Vertrautheit mit Buch-, Reim- Schrift- & Schreibkultur –Erzählkompetenz ….

Kulturelle Aufgeschlossenheit& Neugier…..

Zwei- & MehrsprachigkeitInteresse an Sprache & Sprachen, Mehrsprachigkeit als Lebensform …

Fotos: B.Netta, J.Fiebig

6

Sprachkompetenz – Bestandteil vieler Basiskompetenzen

Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext – z.B.KommunikationsfähigkeitKooperationsfähigkeitKonfliktmanagementFähigkeit & Bereitschaft zu demokratischer Teilhabe

Kognitive Kompetenzen – z.B.DenkfähigkeitProblemlösefähigkeit

Lernmethodische KompetenzReflexion der eigenen Lernprozesse im Gespräch mit anderen

Kommunikation – verbal, non-verbalGesprochene SpracheSchrift-SpracheBild-SpracheKörper-SpracheGebärden-SpracheBewegung, Kunst & Musik…..

Foto: E.Prokop

7

Inhalte IFP-Konzept

1. Kinder in ihrer Sprach- & Literacy-Kompetenz umfassend stärken –Kompetenzorientierter Bildungsansatz

2. Wirksame Konzepte sprachlicher Bildung in Kitas anwenden –Anknüpfung an Art & Weise, wie Kinder (Sprache) lernen

3. Sprachliche Bildung als durchgängiges Prinzip verankern –Methodische Anregungen

4. Schlüsselprozesse für Qualität sprachlicher Bildung beachten –Kultur des gemeinsamen Lernens & Entscheidens

5. Qualität sprachlicher Bildung in Kitas weiterentwickeln –Wir sind auf dem Weg ….

8

Im Mittelpunkt – Kind als aktiver Mitgestalter seiner Bildung

Von Geburt an bringt es kommunikativeKompetenzen mit,

tritt es mit seiner Umwelt in Austausch &versucht zu kommunizieren – non-verbal mitGestik, Mimik & Lauten

… lernt es Sprache, weil es seine Umweltverstehen & mit seinen Mitmenschen auch verbalkommunizieren will

Foto: E.Prokop

… kommt es in Kontakt mit Lesen & Schreiben &zeigt dafür Interesse

9

Wie Kinder Sprache(n) lernen

In Beziehung zu Bezugspersonen, die sich ihnen emotional positiv zuwenden

In alltäglichen Interaktionen mit Erwachsenen & anderen Kindern – durchKooperation & Kommunikation im Rahmen aktueller Situationen – sinnvollerHandlungen – sie interessierender Themen

In Dialogen – beim Zuhören, v.a. beim Sprechen & im Aufeinander-Eingehen

Durch eigenständige Hypothesen- & Regelbildung über Sprache

Ganzheitlich & vernetzt, ihre sprachlichen, emotionalen,sozialen, kognitiven & motorischen Lernprozesse sind engverknüpftIn ihrem eigenen Tempo – Meilensteine des Spracherwerbs– Ausmaß der Anregungen …

Foto: E.Prokop

10

Wirksame Bildungskonzepte – Bildung & Lernen im Dialog

Mit Kindern Lernprozesse gemeinsam gestalten & Wissenkonstruieren – durch Kooperation, Austausch & AushandlungGemeinsam Bedeutung erschließen, geteilte Denkprozesse anregen

Dadurch hohe Bildungsqualität sicherstellen (EPPE, REPEY)

Ko-Konstruktion

(Bildungsansatz,Wygotsky)

Kinder an sie betreffenden Entscheidungen aktiv beteiligen –mit statt für Kinder handeln, ihre Fragen & Interessen aufgreifenPartizipation als Prinzip strukturell verankern (Konzeption)

Damit gute Voraussetzungen für Ko-Konstruktion schaffen

Partizipation

(Kinderrecht)

Alle Kindern gemeinsame Bildungsprozesse ermöglichen, so v.a.auch sprachlich-kulturell heterogenen GruppenPädagogik der Vielfalt realisieren

Das hohe Bildungspotenzial des Peer-Lernens gezielt nutzen – durchPartizipation & Ko-Konstruktion in Kleingruppen

Inklusion

(Kinderrecht)

Foto: B.Netta

11

Wirksame Bildungskonzepte – Ganzheitliche Bildung

Bewegung, Musik, Kunst: non-verbale „Sprachen“ – mit verbaler Sprache vielseitig verknüpft

Medien: Träger von gesprochener, Schrift- & Bildsprache – Info-, Kommunikationsmittel

Emotionalität, soz. Beziehungen, Konflikte: Körpersprache lesen lernen – Kommunikation &Sprache grundlegend für Aufbau guter Beziehungen

Mathematik, Religiosität: eigene Symbolsprachen (Zahlen, religiöse Symbole)

Mathe, Naturwissenschaften, Umwelt, Werteorientierung, Gesundheit: Wortschatz – vielSpracheinsatz als „Sprache des Lernens“

Wie viel Sprache …steckt in anderenBildungsbereichen?

Fotos: E.Prokop, C.Hacker, J.Fiebig,C.Labisch

12

Inhalte IFP-Konzept

1. Kinder in ihrer Sprach- & Literacy-Kompetenz umfassend stärken –Kompetenzorientierter Bildungsansatz

2. Wirksame Konzepte sprachlicher Bildung in Kitas anwenden –Anknüpfung an Art & Weise, wie Kinder (Sprache) lernen

3. Sprachliche Bildung als durchgängiges Prinzip verankern –Methodische Anregungen

4. Schlüsselprozesse für Qualität sprachlicher Bildung beachten –Kultur des gemeinsamen Lernens & Entscheidens

5. Qualität sprachlicher Bildung in Kitas weiterentwickeln –Wir sind auf dem Weg ….

13

Sprachliche Bildung als durchgängiges Prinzip

Ganzheitliche Bildungspraxis

Querverbindungen zwischen denBildungsbereichen gezielt nutzen

Bildungsprozessebereichsübergreifend gestalten

– in Alltagssituationen & Projekten

Dialogische Bildungspraxis

Sprachliche Bildung zur Grundlagealler Bildungsprozesse machen

Kindern viel Mitgestaltung &Mitsprache ermöglichen

In dieser Kombinationfindet sprachliche Bildung automatisch immer & bereichsübergreifend statt

14

Einsatz effizienter Methoden zur sprachlichen Bildung

Rollenspiel,Symbolspiel &

Erzählen Theater,besonderer Raum

derKommunikation

VielfältigeBegegnungenmit Büchern &Geschichten

Spielerisch-entdeckendeErfahrungen

mit Schreiben & Schrift

Angebot zur Stärkungphonologischer

Bewusstheit

Literacy-Center

Projektarbeit -aktive

Medienarbeit

Bieten lebensnahen Kontext, der vieleKinder jeden Alters spontan interessiertStärken Sprachkompetenz umfassendVielfältig verknüpfbar & integrierbar inProjekten

Fotos: E.Prokop. B.Netta

15

Projektarbeit – Sprache & Literacy im Fokus

Längerfristige Auseinandersetzung einerGruppe mit einem Thema,

Viel Dialog in allen ProjektphasenViele Literacy-Aktivitäten in jedem Projekt

Projekt „Kreisel- & Karussell-Forscher“ (M.Förster, Fotos)

16

Sprachlernen im pädagogischen Alltag

Kommunikative AlltagsgestaltungGesprächen viel Raum & Zeit gebenAls Dialogpartner so oft wie möglich verfügbar sein

Literacy-Aktivitäten im AlltagRituale (z.B. feste Vorlese- & Erzählzeiten)Stete Bücher- & Mediennutzung für Recherchen …Schreiben in Alltagsaktivitäten (Einkaufsliste, Einladung, Notiz)

Fotos: E.Prokop. B.Netta

17

Inhalte IFP-Konzept

1. Kinder in ihrer Sprach- & Literacy-Kompetenz umfassend stärken –Kompetenzorientierter Bildungsansatz

2. Wirksame Konzepte sprachlicher Bildung in Kitas anwenden –Anknüpfung an Art & Weise, wie Kinder (Sprache) lernen

3. Sprachliche Bildung als durchgängiges Prinzip verankern –Methodische Anregungen

4. Schlüsselprozesse für Qualität sprachlicher Bildung beachten –Kultur des gemeinsamen Lernens & Entscheidens

5. Qualität sprachlicher Bildung in Kitas weiterentwickeln –Wir sind auf dem Weg ….

18

Kultur des gemeinsamen Lernens & Entscheidens – Pädagogen-Rolle

Partizipation

Kinder an Planung & Gestaltung beteiligenAlltagssituationen: Wickeln, Ernährung ..Bildungsprozesse: Projekte, Ausflüge …Lernumgebung: Räume, MaterialKita-Entwicklung: Kinderbefragungen

Kindern Selbstbestimmung ermöglichen:(teil-) offeneArbeitKindern Verantwortung übertragen(Dienste, Patenschaften)Regeln aushandeln mit KindernKinderkonferenz … einrichten

Ko-Konstruktion

Mit Kindern reale Aufgaben, Problemekooperativ lösen

Lernende Gemeinschaft bilden

Darin Bildungsprozesse mitgestalten &moderieren

Dialog & Dokumentation einsetzen alsMittel zum Lernen, Reflektieren, Verstehen

Kooperatives Lernen unterstützen

Handlungsbasispädagogische Haltung Gesprächskultur anregende Lernumgebung

19

Pädagogische Haltung

DialogischKompetenzorientiertWertschätzendOffen-flexibelSelbstreflexiv

Bildungs- & Dialog-partnerschaft mit Kindern:Kindern interessiert & fragend

begegnen – sie ernst nehmen –ihnen etwas zutrauen – sich auch

selbst aktiv einbringen

Große Vorbildwirkung derPädagoginnen

Fotos: E.Prokop. J.Fiebig

20

Vorbildwirkung der Pädagoginnen

Kinder reagierenauf Art & Weise,

wie Pädagoginnenmit ihnen

kommunizieren

Kinder beobachten,

wie Pädagoginnenmiteinander

kommunizieren

Kinder beobachten,

wie Pädagoginnenmit ihren Elternkommunizieren

Kommunikationsverhalten der Kinder– mehrfache Vorbildwirkung –

Fotos: E.Prokop. J.Fiebig

21

Gesprächskultur – Interaktionsqualität

Kinder mit Sprache verwöhnen

Viel handlungsbegleitendes Sprechen:Gesten einsetzenSich auf Kinder einstellen: an steigendesEntw-Niveau anpassen (Wortwahl, Satzbau)Qualität Sprachinput: korrekt – thematischvielfältig mit reichhaltigem Wortschatz …

Anregende Kommunikation herstellen

Aufmerksamkeit teilen Blickkontakt herstellenAktiv zuhören & offene Fragen stellenNon-verbale Ausdrucksweisen & Pausen zulassenPositive Atmosphäre: Wertschätzung aller Ideen

Auf ihre Äußerungen eingehen

Positives Feedback – Modellieren stattkorrigieren: korrekt wiederholen, erweitern

Verständigung, Reflexion, voneinander Lernen

Geteilte Denkprozesse anregenGedankenunterschiede der Kinder thematisierenBildungsprozesse sichtbar machen = Basis

Fotos: J.Fiebig

22

Gesprächskultur entwickeln – Dialogformen

Kinder, die regelmäßig beteiligt werden:erleben, dass ihnen zugehört wird, ihre Meinung wichtig istentwickeln Mut, sich zu äußernhaben zunehmend Freude & Interesse am Sprechen & Dialog

(Hansen , Knauer, Friedrich 2004, Dörfler & Klein 2003)

Mehr Mitsprache & Mitgestaltung für Kinder – mit ihnenEntscheidungen treffen & sie bei ihrer MeinungsbildungunterstützenBedeutung erforschen in Diskursenphilosophierenmeta-kognitive Dialoge führen, um ihre Lernprozesse zureflektieren

Dabei stets ihre unterschiedlichen Sichtweisen thematisieren

Fotos: B.Netta , M.Förster, J.Fiebig,C.Lerchl, B.Kappel, , S.Schönhöfer

23

Basis fürPartizipation &Ko-Konstruktion:

Lernumgebungen,die einladenzu Kooperation &Austausch

Fotos: E.Prokop., C.Hacker, S.Kleinhenz

24

Sprach- & literacy-anregende Lernumgebung in Kitas

Stärkt Kinder in Sprach- & Literacy-KompetenzErmöglicht vielfältige Begegnung mit Büchern,Schreiben … - auch selbstbestimmtStimuliert Interessen & Lernprozesse direkt &unmittelbarBewirkt selbstverständliches Hineinwachsen indiese Kultur

Bedeutsame LernumgebungenBücherSchreiben & SchriftMedien & TechnikSprach- & GesellschaftsspieleRequisiten für Rollenspiel

Qualitätsanforderungen – wiss. belegtGute & hochwertige Material-Ausstattung –attraktiv, anspruchsvoll, vielseitigAlltagspräsenz & Zugänglichkeit für KinderKlare abgrenzte Bereiche – Funktionsecken –FunktionsräumeVeränderbarkeit – KinderbeteiligungFlankierung durch päd. begleitete Aktivitäten

Nach T.Mayr & A.KoflerFotos: J.Fiebig, W.E. Fthenakis

25

Ausstattung Bücher

Buchbestand:breit – thematisch vielfältig – mehrsprachigFür alle Kinder zugänglich & erreichbar

Klar abgegrenzte Bücher-Bereiche:Bücherpräsenz auch in allen anderen Funktionsbereichen

Fotos: J.Fiebig, M.Förster

26

Bücherbereich Kinderkrippen

Fotos:E.Prokop,M.Förster

27

Kinder-bibliothekenin Kitas

Fotos: E.Reiher, B.Netta.S.Kleinhenz

28

Steter Bücher-Einbezug in Alltagsroutinen & ProjekteFoto: E.Prokop

29

Vorlese-Situationen gestalten – auf dem Sofa – vom Stuhl aus Fotos: C.Labiisch, C.Hacker, E.Prokop

30

Bilderbücher betrachten am Boden – vorlesend – dialogorientiert Fotos: E.Prokop, C.Labiisch

31

Rollenspiel-Raum – Theater-Werkstatt vielfältige Requisiten Fotos: E.Prokop,M.Förster

32Rollenspiel in Projekten –„Die Geld-Forscher“ (M. Förster)

33

Ausstattung Medien & TechnikFotos: E.Prokop, B.Netta, C.Hacker

34

Medien & Technik eigenes Hörspiel machen

Fotos: C.Hacker

35

Ausstattung Schreiben

Vielfältige Schreibmaterialienfür Kinder zugänglich machen (z.B.Stifte, Blätter, Marker, Schreibmaschine)In Schreib-Ecke, -Werkstatt

Kinder integrieren diese in ihreSpiele, Aktivitäten

Fotos: E.Prokop, M.Förster, C.Hacker

36

Lern- & Schreib-WerkstattFotos: M.Förster,C.Labiisch, E.Reiher

37

Viel Schriftpräsenz in der Kita

Beschriftete Alltagsgegenstände nutzenSprachlich-kulturelle Vielfalt in Kita sichtbar machenFächer & Bereiche im Haus beschriften

Fotos: W.E.Fthenaiks; M.Förster

38

Viel Schrift im EingangsbereichFoto: C.Reiher

39

SelbstbestimmteOrientierung inder Kita

Wechsel vonSymbol-Karten zuKarten mit Foto &Namenszug– für jedes Kindes

Auch Fächer der Kinder mitihrem Namenszug versehen

Fotos: I.König

40

Be

Bereiche beschriften – Regeln verschriftlichenFotos: C.Lerchl, B.Netta

41

Schränke – Inhalte (Schrift & Symbol) & Zugangsregeln (Ampel-System)

Foto: B.Netta

42

Bild & Schrift in Bau-Räumen

Lerngeschichte von Leon (E.Prokop)

Fotos: E.Prokop, C.Lerchl

43

Beobachtung & Dokumentation – in Schrift & Bild

Individuelle Lern- & Entwicklungsprozesse der Kinderz.B. Spracherfassung

Päd. Lern- & Entwicklungs-begleitung

Früherkennungungünstiger Entwicklung

Strukturierte Beobachtungen(Seldak, Sismik …)Freie Beobachtungen(Lerngeschichten …)Produkte des Kindes(Schreibversuche …)

Kita-Trend: Portfolioarbeit

Sprachscreening vor EinschulungDelphin 4 (NRW)KISS (Hessen)HASE (BaWü)HAVAS (Hamburg)Deutsch Plus (Berlin) …

Aktuelles Bildungsgeschehenin Kita

Basis für Kommunikation,Reflexion & Verständigung

Für alle sichtbar machendurch Bild & Schrift„Sprechende Wände“ (Reggio)

Pinnwände, FotoplakateProjekt-DokumentationProjektordner, Info-PCAusstellungen

Stets griffbereit: PC – digitale Foto- & Video-Kamera – Diktiergerät ….

Fotos: C.Labiisch, C. Krijger

44

Portfolio-Arbeit – im Dialog mit Kind & Eltern

Weltsicht & Bildungsentwicklung des KindesWerke des Kindes (Bilder, Fotos ..), Urkunden ..Video-, Tonaufnahmen vom KindDiktierte Geschichten, Berichte … des KindesErste Schreib-, Rechen-VersucheKinder-Fragebögen (standardisiert, frei)Foto-Dokumentationen mit/ohne BeschreibungProtokolle über Gespräche mit KindLerngeschichten, Briefe der Eltern, Pädagoginan KindErinnerungsstücke (Post-, Geburtstagskarten)

Fotos: C.Labisch, C.Mull

45

Mehr Dialogin Kitas

durch Portfolio

Fotos: B.Netta, E.Prokop, C.Williison,V.Bauer

46

Sprechende Wände – mit Portfolio-Arbeit verknüpft

Fotos: E.Prokop

47

Fotos: E.Prokop

48

Projekt-Dokumentation – „Die Zauberflöte“Foto: M.Förster

49

Sprechende Wände – weitere Formen

Fotos: M.Brams, B.Netta, E.Prokop

50

Von „Elternarbeit“ zur Bildungspartnerschaft mit Eltern

Begleitung derÜbergänge

Information &Austausch

Beratung, Fachdienst-Vermittlung

Mitbestimmung,Mitverantwortung

AufnahmegesprächEingewöhnung

Konzeption KitaEntw-GesprächeSprechende Wände

Anzeichen vonAuffälligkeiten

ElternbeiratElternbefragungen

Eltern-Mitarbeit – aktive Einbeziehung Eltern-Stärkung in ihrer Kompetenz

Familiensprachen: PräsenzBücher-Ausleihe an FamilienHospitation: Bilderbuchbetrachtung …Einbezug: Vorlesepate – Projekte – Portfolio..

Eltern-Kind-Angebote: Bücherausstellung,Lesefest, literarisches Frühstück … in KitaFamilienbildung – Deutsch-Kurse für ElternEltern-Material: sprachliche Bildung zuhause

Kitas auf dem Weg zu …. Kinder- & Familienzentren

Familie wahrnehmen als zentralen Bildungsort, v.a. sprachl. BildungQualität der Mitwirkung & Kommunikation verändern = mehr Dialog

Foto: J.Fiebig

51

Weiterentwicklung Kitas zu

Angebote für Kinder Angebote für Familien

Kinder- & Familienzentren

Kita als Knotenpunkt im kommunalen System – lokale Netzwerkbildung

Mehrgenerationen-Haus: Senioren als Bildungspaten

Fotos: M.Schepetow-Landau, B.Netta

52

Lokale Netzwerkbildung – Bildungspartnerschaft

Einbeziehen von fachkundigen Stellen & ExpertenGewinnbringend für Kinder, Eltern & päd. Personal

Sprache Bibliotheken & BüchereienKindertheater & mobile Theatergruppen – SchauspielerInnen & RegisseureInnen(Märchen-) ErzählerInnen – Kinderbuch-AutorInnen – VerlageMusikschulen

Medien Medienfachdienste (Bild- / Medienstellen; Bibliotheken)Lokale Rundfunk-/ Radio-Sender – RedakteureKinderkino – Filmemacher, Schauspieler u.a. Medienschaffende

Kulturen Freundschaftsvereine – Gemeinde- & StädtepartnerschaftenInfo- & Beratungsstellen für Migrantenfamilien

Fach-dienste

Frühförderstellen – Sozialpädiatrische ZentrenKinderärzte, HNO-Ärzte – Sprachtherapeuten, logopädagogische Praxen

Foto: B.Netta

53

Faszination Bücher-Welt inBüchereien – v.a. auch für Jungen!

Fotos: E.Prokop, C.Hacker

54

Bildungspartnerschaft mit Schule

Anschlussfähige Bildungspraxis herstellenFachlicher Austausch – konzeptionelle AbstimmungGemeinsame Projekte mit Kindern realisieren

Gute Basis: gemeinsame Bildungspläne, Fortbildungen & Materialien

Sprachliche BildungSchulvorbereitung: Gespräche & Literacy-Aktivitäten rd. um Schule, Projekte mit SchuleVorkurs Deutsch vor Einschulung: Angebot in vielen Ländern

Bay. Bildungsleitlinien 0-10 (in Arbeit): Bildung als Dialog & sprachl. Bildung im FokusBEP Hessen 0-10: „Sprache & Literacy“ beliebtes Koop-Thema in Erprobungsphase

Fotos: B.Netta

55

Inhalte IFP-Konzept

1. Kinder in ihrer Sprach- & Literacy-Kompetenz umfassend stärken –Kompetenzorientierter Bildungsansatz

2. Wirksame Konzepte sprachlicher Bildung in Kitas anwenden –Anknüpfung an Art & Weise, wie Kinder (Sprache) lernen

3. Sprachliche Bildung als durchgängiges Prinzip verankern –Methodische Anregungen

4. Schlüsselprozesse für Qualität sprachlicher Bildung beachten – Kulturdes gemeinsamen Lernens & Entscheidens

5. Qualität sprachlicher Bildung in Kitas weiterentwickeln –Wir sind auf dem Weg ….

56

Wir sind auf dem Weg …

Gemeinsame Sprache zu entwickelnim Team, in der Kooperation mit Familie & Schule als Handlungsbasis

auf Basis der Fachterminologie im Bildungsplan

Begriffe als Regel-Begriffe vermeiden, dieüberholte Vorstellungen transportieren

z.B.

Sprachförderung … (defizitorientiertes Bildvom Kind, Handeln für Kinder)Fördern, vermitteln, beibringen, anleiten,belehren, animieren …

Begriff finden, die dialogischesBildungsverständnis transportieren

z.B.

Sprachliche BildungModerieren, mitgestalten & begleiten,Dialoge führen, ermutigen, Impulse & Hilfe-stellung geben, zeigen, mit lernen …

57

Weiterentwicklung sprachlicher Bildung

Umsetzung der Bildungspläne in Kitas

Einbettung in QM-System – Organisations- & TeamentwicklungSelbstverständnis als lernende Organisation – „Wir sind auf dem Weg …“Kultur des voneinander Lernens & Profitierens – Partizipation & Ko-Konstruktion

Team-Beteiligung Kinder-Beteiligung Eltern-Beteiligung Träger-Beteiligung

lernendeGemeinschaft

mehr Mitsprache fürKinder

wichtigeBildungspartner

Rahmen-bedingungen

Stärkung der Leitungskräfte – Schlüsselrolle

Neuere Unterstützungssysteme – prozessbegleitendSprache & Literacy: Einsatz Selbstevaluations-Instrument –Team-Coaching (z.B. Sprachberatung)Interaktionsqualität: kollegiale Beobachtung (Teamkollegin)– Video-Interaktionsbegleitung (Externe)Praxis lernt von Praxis: Good-Practice-Beispiele –kollegiale Beratung durch Konsultations-Kitas

Foto: J.Fiebig

58 Foto: B.Netta

59

Foto- & Ko-Kita-Nachweis

Veronika Bauer – Kath. Kindergarten St. Anna, BüchelbergMaria Brams – Kindergarten St. Konrad, BurghausenJochen Fiebig – ehemals IFPMaria Förster – Kath. Kindergarten St. Peter & Paul „Lernwerkstatt für Kinder“, Hammelburg/WestheimProf. Dr. Wassilios E. Fthenakis – ehemaliger Direktor des IFPChristine Hacker – Kath. Kindergarten St. Nikolaus , SimbachBrigitte Kappel – Kath. Kindertagesstätte St. Augustin, CoburgSusanne Kleinhenz – Kath. Kindergarten „Am See“, Bad KissingenIngrid König – Kath. Kindergarten St. Christophorus, FürthChristine Krijger – Ev. Kinderhaus GünzburgChristine Labisch – Ev. Montessori Kindertagesstätte der Erlöserkirche, WürzburgClaudia Lerchl – Kath. Kindergarten Arche Noah, BöhmzwieselChristine Mull – Hans-Georg Karg Kindertagesstätte, NürnbergBrigitte Netta – Kath. Kindergarten St.Michael, AmbergEdeltraut Prokop – Städt. Kinderkrippe Felicitas-Füss-Str. MünchenClaudia Reiher – Kath. Kita Gut Heuchelhof, WürzburgMarianna Schepetow-Landau – Sprachberaterin bei der Stadt AugsburgSilke Schönhöfer – Ev. Haus für Kinder KREMPOLI, Lauf-SchönbergChristina Willison – Städt. Kindertageseinrichtung Am Eichenwald, Ingolstadt

Mehr Info:http://www.ifp.bayern.de/projekte/laufende/konsultation.html

60

Literaturnachweis

Grundlage des Vortrags:Reichert-Garschhammer, E. & Kieferle, C. (Hrsg). (2011): Sprachliche Bildung in Kindertageseinrichtungen. Freiburg:

HerderEinzelne Verweise:

Bachman, L.F. (1990). Fundamental Considerations in Language Testing. London: OUPBundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (Hrsg.) (2010): Qualitätsstandards für die

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Allgemeine Qualitätsstandards und Empfehlungen für die PraxisfelderKindertageseinrichtungen, Schule, Kommune, Kinder- und Jugendarbeit und Erzieherische Hilfen. Berlin:BMFSFJ. Verfügbar unter http://www.kindergerechtes-deutschland.de/publikationen/qualitaetsstandards-zur-beteiligung/

Dörfler, M. & Klein, L. (2003): Konflikte machen Kinder stark. Streitkultur im Kindergarten. Freiburg: Herder.Hansen, R., Knauer, R. & Friedrich, B. (2004): Die Kinderstube der Demokratie. Partizipation in Kindertagesstätten.

Ministerium für Justiz, Frauen, Jugend und Familie des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.). Verfügbar unterhttp://home.arcor.de/hansen.ruediger/pdf/Hansen%20et%20al_Die%20Kinderstube%20der%20Demokratie.pdf

Kieferle, C. (2011): Sprachkompetenz. Literacy-Entwicklung. In E.Reichert-Garschhammer & C.Kieferle (Hrsg.),Sprachliche Bildung in Kindertageseinrichtungen (S.16-18; S. 49ff). Freiburg: Herder

Mayr, T. & Kofler, A. (2011): Qualitätseinschätzung und -entwicklung sprachlicher Bildung in Kindertagesein-richtungen. In E.Reichert-Garschhammer & C.Kieferle (Hrsg.), Sprachliche Bildung in Kindertageseinrichtungen(S.251-266). Freiburg: Herder