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3 Sören Meng Flüchtiger Moment Engelsdorfer Verlag 2013 Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

Sören Meng - engelsdorfer-verlag.deDer letzte Besuch 51 Mitten in der Nacht 53 Gestrandet 55 Sage nie 57 Der Biker 59 „Schorsch“ 63 Rambo des Alltags 67 Abendfrieden 71 Kurz gesagt

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    Sören Meng

    Flüchtiger Moment

    Engelsdorfer Verlag 2013

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    Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

    unter http://dnb.de abrufbar.

    ISBN 978-3-95488-498-8

    Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Titel: HuwerLogo, 66583 Spiesen

    Fotos: Sören Meng

    Alle Rechte beim Autor

    Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

    9,10 Euro

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    Inhaltsverzeichnis: Champagner für alle 9 Wohin Dich der Weg führt 14 Die Hotline 15 Für immer jung 19 Die Frage aller Fragen 22 Der Technikmord 25 Onkel Karls Paradies 29 Der ganz normale Wahnsinn 34 Im Himmel geht’s weiter 39 Plötzlicher Abgang 41 Der Hocker 43 Schon online? 46 Leere 49 Der letzte Besuch 51 Mitten in der Nacht 53 Gestrandet 55 Sage nie 57 Der Biker 59 „Schorsch“ 63 Rambo des Alltags 67 Abendfrieden 71 Kurz gesagt 73 Die feine Gesellschaft 74 Wieder daheim 79 Hääm komme 85

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    Und immer wieder begegne ich ihnen: Den kleinen und großen Geschichten, die mich umge-ben. Es sind Situationen, die mich erinnern lassen. Nicht alles ist erfunden, nicht alles ist wahr. Doch das spielt keine Rolle. Mit meinem ersten eigenen Buch „Bewahre den Augen-blick“ machte ich mich auf den Weg kleine Geschichten zu erzählen. Bei Lesungen höre ich oftmals Sätze wie: „Das habe ich auch schon erlebt. Bei mir war das so oder so …“ Über diese Reaktionen freue ich mich. Es sind nicht immer die großen Dinge. Es geht mir um das tägliche Leben, die eigenen Erfahrungen, die Mo-mente, in denen man sich wünscht, die Zeit würde nie enden. Es sind alltägliche, gewohnte Dinge, die einen umgeben. Ändert sich eine Tatsache oder nur der Blick darauf, erleben wir alles neu. Vier Jahre nach meinem Buch „Lass’ die Seele“ baumeln möchte ich erneut kleine Geschichten erzählen und auch Gedichte, die zum Teil von Nino Deda vertont wurden, zum Besten geben. Ich wünsche ihnen, liebe Leserinnen und Leser, unterhalt-same Momente. Wiebelskirchen im Oktober 2013

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    Champagner für alle Wir saßen zusammen im Eiscafé. Dort saßen wir damals fast täglich. Immer vier, fünf junge Männer, die sich am späten Nachmittag über Gott und die Welt unterhielten. Zu dieser Zeit hielten wir uns für den Nabel des Univer-sums, denn unsere Themenvielfalt war unbegrenzt. Wir konnten bei allem mitreden, Stammtischgespräche hät-ten nicht besser sein können. An einem Freitagabend hielt vor dem Eiscafé eine alte Mercedes S-Klasse. Ein 500er, in Gold-Metallic. Es stieg ein kleinerer, gepflegter Mann aus und betrat das Café. Er trug einen grauen Anzug mit einem schwarzen Hemd darunter. Er ließ es offen stehen, und eine breite Gold-kette zierte die behaarte Männerbrust. Sein etwas schütteres Haar war nach hinten trappiert, die Sonnen-brille hatte er auf dem Kopf sitzen. Die Luft war erfüllt von schwerem Herrenparfum. Obwohl wir die Einzigen waren, die im Eiscafé saßen, nahm er den Tisch direkt neben uns. Weltgewandt durchforstete er einige Minu-ten die Karte, bevor er sich einen doppelten Espresso bestellte. Dann nahm er aus der Innentasche seines Sak-kos ein dickes Notizbuch hervor und tat sehr vertieft. Wir sahen ihn von der Seite an. „Mensch, welch` ein Mann von Welt besucht unseren verschlafenen Ort? Was will er wohl hier?“ Er bemerkte wohl, dass wir ihn anstarrten. Er stand auf und kam zu uns hinüber.

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    „Darf ich mich vorstellen. Mein Name ist Igor. Ihr scheint ja eine lustige Gesellschaft zu sein. Wohnt Ihr hier?“ Damit war der Anfang eines großartigen Nachmittags gemacht. Wir kamen mit Igor ins Gespräch, der sich of-fensichtlich freute von uns aufgenommen zu werden. „Der 500er Mercedes steht noch klasse im Lack“, fach-simpelte ich. „Klar“, sagte Igor, „mein Vater hat ihn in Russland neu gekauft.“ „Und als ich nach Deutschland umsiedelte, schenkte er ihn mir. Ich könnte neuere Modelle fahren, aber man hängt ja schließlich an den Familiensachen.“ Mensch, der Igor ist ein toller Hecht, dachte ich mir, und dann erzählte er von In- und Export und von seinen Dienstreisen durch die halbe Welt. Die Zeit verging im Fluge. Nach zwei Stunden sah er auf seine goldene Rolex und sagte: „Freunde, ich muss gehen. Man sieht sich, oder besser: Wenn ihr mal in der Nähe von Kaiserslau-tern seid, schaut bei mir vorbei. Dann gibt’s Champagner für alle. Für mich ist so etwas Ehrensache!“ Wir sahen Igor noch einige Male und immer wieder er-innerte er uns daran, ihn zu besuchen. „Ihr wisst doch“, rief er unüberhörbar laut durch das Café, “Champagner für alle!“ Die Zeit verstrich und einige Monate später waren wir mit unserer Clique Richtung Zweibrücken un-terwegs. Da fiel es uns auf einmal ein: „Wir haben noch ein Stündchen Zeit! Wir fahren bei Igor vorbei und über-raschen ihn!“

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    Damals gab es noch keine Handys, sonst hätten wir si-cher unseren Besuch angekündigt. Wir fuhren in die Stadt und suchten die Straße, besser gesagt, wir fragten uns durch. „Ach die große Siedlung, immer gerade aus und dann links!“ Eine Siedlung? Wir waren irritiert, residierte Igor nicht in einem feudalen Anwesen, sondern wirklich in einer Sied-lung? Grau in Grau tauchten die Wohnblöcke vor uns auf. Graffiti an Mauern, kaum Grün, ein trostloser Anblick. Wie aus dem Nichts stand dort am Straßenrand Igors Mercedes. Wir stiegen aus. Eine nette Dame wies uns den Weg. „Zum Igor wollen Sie, zehnter Stock, Wohnung 123.“ Wir fuhren mit dem in die Jahre gekommenen verschmutzten Fahrstuhl. Sollten wir klingeln? Was er-wartete uns? Ich drückte auf den Klingelknopf, einmal, zweimal. Wir hörten Kindergeschrei und eine beschwich-tigende Frauenstimme. Die Tür öffnete sich. Eine freundliche, unscheinbar wirkende Frau mit blas-sem Gesicht öffnete. „Ja, bitte?“ „Hallo, wir wollten zu Igor. Hier wohnt doch Igor. Er hat uns eingeladen.“ Unvermittelt schaute sie uns an. „Igor, Besuch für Dich!“ Wir blieben vor der Tür stehen. Ein Mann in einem alten, leicht verschlissenen Trainingsanzug kam uns entgegen. „Welche Überraschung!“, sagte er etwas verlegen. „Kommt doch rein!“ Wir gingen hinter ihm. Zwei Klein-kinder lächelten uns an. Die Wohnung war klein, sehr klein und ärmlich eingerichtet. „Gehen wir doch auf den Balkon, dort ist es luftig“, meinte Igor. Wir sahen uns

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    gegenseitig an und drucksten etwas verlegen: „Wir ha-ben nicht viel Zeit und wollten nur Hallo sagen.“ „Nein, kein Problem. Lasst uns was trinken!“. Und dann war er sehr geschäftig und suchte Gläser. Schließlich brachte er uns einen zimmertemperierten Sekt, den er hastig eingoss. „Schön, dass Ihr da seid! Prost!“ Es herrschte eine ge-dämpfte Stimmung. Die Leichtigkeit aus dem Eiscafé war verflogen. Es war, als sei der Schauspieler nach einem furiosen Auftritt in die einsame Garderobe zurückge-kehrt. Nach wenigen Minuten und völlig belanglosen Gesprächen dampften wir ab. Monate später sahen wir ihn noch einmal in unserem Eiscafé. Er hatte sich anderen jungen Menschen zuge-wandt und erzählte voller Leidenschaft. Als er uns sah, winkte er freundlich: „Bis bald, Freunde, dann gibt’s Champagner für alle.“

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    Wohin Dich der Weg führt Wohin Dich der Weg führt, so vieles Dich anrührt, Du merkst, dass Du eins bist, dass Du eins bist mit Dir. Vögel die fliegen, Wolken, sie ziehen und Du siehst staunend, wirklich staunend hinterher. Wohin Dich der Weg führt, wohin Dich der Weg führt, einer hat es, einer hat es in der Hand. Du wirst manches nicht begreifen, doch zweifle nie daran, Dein Leben ist der Weg! Geh` ihn weiter, halt nicht an.

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    Die Hotline Ich bin ein Mensch, der Technik liebt. Ich komme nie am Baumarkt vorbei und auch technische Geräte im Dis-counter lassen mich nicht kalt. Es gibt so vieles, was mich brennend interessiert. Aus diesem Grund habe ich auch die Homeshopping-Sender von meinem Receiver gelöscht – denn hier lauert großes Suchtpotential. Sind wir doch ehrlich: Wer kann schon einer Herren-haarschneidemaschine für 19,99 Euro widerstehen, wenn man bedenkt, welches Einsparpotential darin für die Haushaltskasse darin steckt. Gut, diese Investition war nicht gerade günstig! Denn aufgeschreckt durch den Handyklingelton ließ ich die Maschine zu intensiv durch mein Haupthaar gleiten, so dass ich wochenlang eine Mütze tragen musste. Auf was wollte ich überhaupt hinaus? Ach so, es ist ja erfreulich, wenn die technischen Geräte funktionieren, aber wehe dem, wenn nichts mehr geht. Aber es gibt ja die Garantie. Und diese Garantien werden vollmundig versprochen. Dieses Mal erwischte es meine patronen-freie Bierzapfanlage. Sie setzte ein Signal, wie die Titanic vorm Untergang ab und war nicht mehr zu nutzen. Alle handwerklichen Versuche meinerseits ignorierte das Teil, und so kontaktierte ich vom Büro aus die Service-Hotline. Natürlich hatte ich den Garantiepass und die Gerätenummer griffbereit. Ich bin schließlich kein Ama-teur! Nach zehn Minuten in der Warteschleife durfte ich eine erste Auswahl treffen. 1 – Fernseher 2 – Haushalts-geräte 3- Computer 4 – sonstige technische Geräte

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    Felsenfest überzeugt das Richtige zu tun, wählte ich 4 und wähnte mich in Sicherheit. Nach einer Viertelstunde flötete mir eine Dame ins Ohr: Kundenservice XY – was kann ich für Sie tun? Voller Emotionen schilderte ich meine Probleme: Die Sehnsucht nach kühlem Bier und der herzergreifen-de Frust bei diesem lusttötenden Geräusch. Nach circa zehn verständnisvollen mmm und ja, frohlockte die Da-me am anderen Ende offensichtlich. „Mein Herr, ich glaube, bei mir sind Sie nicht richtig. Sie müssen sich an die Hotline für Haushaltsgeräte wenden! Ein Weiterverbinden ist aus technischen Gründen nicht möglich. Rufen Sie wieder an!“ Piep, piep, piep. Und ich war allein. Doch kein Verzagen, ich kannte meinen Weg und 25 Minuten später hatte ich den richtigen Ansprechpartner am Ohr. Der nahm erst einmal meine Kontaktdaten auf und kühlte mit seiner eintönigen Stimme meine Emotio-nen ab. „Was kann ich für Sie tun?“ Sofort legte ich los mit meinem Anliegen, Lust und Leid einer Zapfanlage und die ungestillte Gier nach einem kühlen Getränk. Ich wagte sogar den Fehler zu analysieren und wollte nur den Satz hören: „Schicken Sie mir das Teil zu, alles wird gut!“ Doch nichts von dem. Nach weiteren unnötigen Nachfragen von ihm, nahm er die Gerätedaten auf. Zwischenzeitlich hing ich fast eine Stunde in der kostenpflichtigen Hotline fest. Dann kam Bewegung in die Sache. „Wir machen jetzt einen Geräte-test. Haben Sie das Gerät zur Hand?“ „Nein, natürlich

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    nicht, ich bin gerade im Büro und da wäre eine Zapfan-lage schlecht für meinen Ruf!“ „Ohne Zapfanlage kann ich nicht den Service klarmachen! Bitte rufen Sie noch einmal an, wenn das Gerät zur Hand ist.“ Meine Flüche hörte er nicht mehr, er hatte vorher aufgelegt. Immer noch auf ein Happy-End wartend, probierte ich abends wieder mein Glück. Schon nach einer Stunde war ich am Ziel. Die etwas forsche Dame befahl mir mein Telefon auf Lautsprecher zu schalten und an meiner Zapfanlage Hand anzulegen. Pflichtbewusst, wie ich bin, befolgte ich alle Befehle der Telefondomina und musste zugeben: „Es tut sich immer noch nichts! Das Teil macht nur Krach.“ Jetzt wurde es am anderen Ende der Leitung ungemütlich. „Nehmen Sie ein Bierfass und legen Sie es ein. Achten Sie darauf die Halterung A und B zusammenzudrücken, um den Pumpzustand der Station nicht zu blockieren.“ Jetzt wurde es kompliziert: Als ich das Fässchen auf mei-nem Schoß balancierend in die Maschine bugsierte, hielt die Mechanik diesem Engagement nicht stand. Ein lauter Knall und besudelt von oben bis unten mit feinstem Pils, konnte ich meine Gefühle nicht mehr unterdrücken. Ich schrie, ich tobte – als mich die Dame am Telefon wieder zurückholte. „Packen Sie das Gerät ein, ich bemühe mich um Ersatz." Dann war Pause. „Guter Mann, die Garantie ist seit ges-tern abgelaufen. Tut mir leid, aber jetzt kann ich nichts

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    mehr für Sie tun. Möglicherweise könnten Sie noch ei-nen Kulanzantrag stellen, für den ich leider nicht zustän-dig bin. Gerne gebe ich Ihnen die Nummer der Hotline.“ Gefrustet und mit der Welt am Ende,lief ich in die Kü-che. Mit einem Dosenöffner bewaffnet, öffnete ich das Bierfass und leerte es zur Hälfte. Es war still. Kein Signal – nach einem halben Fass hatte ich mich beruhigt.

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    Für immer jung In gar nicht allzu ferner Zukunft wird die Zahl 40 mein Alter dominieren. Aber mir ist das egal, denn das Alter muss man locker nehmen. Es geht ja sowieso nur um das gefühlte Alter und das schätze ich auf mindestens 15 Lenze darunter. Ich halte mich fit, treibe mehr Sport als mit Anfang 20, es gibt Momente, in denen fühle ich mich als toller Hecht. Das bekommt auch mein Umfeld mit, denn heute, im erfahrenen Alter, ziehe ich mehr weibli-che Blicke auf mich, als noch als Teeny. Kurzum, es passt einfach alles. Immer wieder liest man in den Gazetten von der Krise um die 40 und so weiter. Ich denke, dass ist alles eine Erfindung der Medien und der Gurus, die dir irgendwelche Selbstreflexionen verordnen wollen. Mit der Realität hat das nichts zu tun. Meine Geheimratsecken sind größer geworden, was aber auch kein Problem darstellt, da man die Haare heutzutage sowieso etwas länger trägt und mit einer Rundbürste kann man so manches kaschieren. Mein Bauch spannte kürzlich etwas nach einem üppigen Es-sen, was meine Mitmenschen zu dem Schluss kommen ließ: Du wirst auch immer dicker. Diesem Vorurteil be-gegne ich mit blanker Verachtung. Ich habe mir etwas festere Unterhemden gekauft, die geben dem Bindege-webe etwas Stärkung und der Astralleib wirkt als Gan-zes. Ich habe den Eindruck in letzter Zeit brauche ich mehr Schlaf, als früher. Aber auch das ist etwas Natürliches. Ich lebe bewusster und das Plus an Schlaf ist ein Indiz

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    hierfür. Kritik äußern möchte ich an dieser Stelle an der Alkoholindustrie. Nach maximal fünf Bier überfällt mich eine bleierne Müdigkeit. Und auch am nächsten Tag muss ich zwei Stunden später aufstehen. Die Braumeis-ter lassen immer mehr nach oder es hängt wohl an dem Hopfen aus Fernost. Manchmal grübele ich, ob nicht auch schon an mir der Zahn der Zeit nagt. An die grauen Schläfen habe ich mich gewöhnt, schließlich haben George Clooney und Richard Gere auch zu ihnen gestanden. Das Alter macht wohl vor keinem Halt. Ich erinnere mich an eine Begebenheit: Ich war auf einem Konzert von Altrockern. Es ging so richtig ab. Alle hatten schulterlange, blondierte Haare. Als der Leadsänger zu viel mit dem Kopf wackelte, flog die Haarpracht hoch und man sah seine Platte. So kann es gehen. Doch was geht das Ganze mich an? Als ich kürzlich meine Lederhose anziehen wollte, schei-terte ich an meinem Bauch. Es lag wohl am alten Leder…

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