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SS 09 Viaschaun

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Wir wissen, dass es nicht so ist. Sie haben zu wenig Zeit für unzählige Termine? Gut, dass Sie nur einen brauchen! Denn Ihr AOK-Studenten-Service beantwortet Ihre Fragen rund um die Themen Krankenversicherung, Gesundheit, Jobben und Karriereplanung direkt auf dem Campus, per Telefon oder E-Mail. AOK Brandenburg. Gesundheit in besten Händen. AOK Studenten-Service Direkt auf dem Campus: www.unilife.de/brb

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3 inhalt

19 EndlicheinRadioanderViadrina Nun wird das Studenten-Radio aktiv

20 7+1=0? Vor-undNachteiledesneuenWiWi-Systems

22 Fünfgewinnt-MitSpiel,Spaßundeiner cleverenGeschäftsideeansZielkommen

MachtmitbeimViamusical2(009)! AktuellerStanddesneuenMusicals

23 OrtfürUniballgesucht- WiestehendieChancenfür‘sFforst EineGlosse

24 MeningitisanderEUV

25 WenigBegegnungenaufder „NachtderBegegnungen“ WiedasKonzeptderPartynichtaufging

DieGrotte DeroffizielleStudentendlublädtein

26 Couldn’twebeenthusiastic justbytoday’spluralism? A review as binational dialogue about the European revolution in 1989

28 Licht-undSchattenseitenKenias ReporteinerStudentinüberdasLebenund dieKorruptioninAfrika

30 AngebotdesUSC VolleyballundAkademischesRudern

32 ThomasStrauch, derFrankfurterFolksheld

34 Schwarz-SehenfürAnfänger Heute:DerLebenspraktikant

35 TheaterinFrankfurt- LugoderTruginderGroßenScharrnstraße

36 GedichteFrühjahr2009

Nichtfern EineKurzgeschichte

37 Viamobil-eineUniversitätaufSchienen

38 CollagevonBildern

39 DerWegderMori EineKurzgeschichte

2 Vorwort40 Impressum

3 ErsteResonanzenzum7+1-System WassinddeinebisherigenErfahrungen? WelcheVorteilesiehstdudarin? WasfürVerbesserungenschlägstduvor?

4 Unifernsehen„ViaSchaun“kurzvorder Premiere DieViadrinabekommtihrerstesdeutsch- polnischesVideotainment

5 Exklusiv-Interviewmit demschwarzenSchafdesUni-Fernsehens

6 SchwarzeBretterwerdenendlich wiedernutzbar DerKuWi-FSRrevolutioniert dieWerbunganderViadrina StuPaistfürStudentenda-Waswisstihr?

7 SvenLesaardanktalsStuPa-Präsidentab

HemingwayshatneueChefs

Oderspeicherwirdneueröffnet

DiePollenwettkämpfesinderöffnet EineGlosse

KULT DieneueVeranstaltungsreiheinFrankfurt(Oder)

8 SchwarzerPeterSprachenzentrum?

11 DasgroßeSprachenquiz Präsentiert vom Sprachenzentrum

12 FrühereRegentinzuGastimFforst

13 Finanzskandal,die2.

14 InteressanteAuszügeausden AStA-Protokollen

16 KindundStudium-gehtdas? DieFamilienbeauftragtenderViadrina stellenihreAufgabenundZielevor

17 WoraufruhtdieWelt EineBuchrezension

18 NachBrandwiederaufgerappelt WieesStudenteninSłubiceschafften, wiedereingeregeltesLebenzuführen

seitedrei

titel

uni

uni

welt

sport

kultur

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VorwortWerteVivaleser,

undwiederistessoweit;dieneueVivadrinaistendlichda!FüreuchhabenwirvieleNeuheitenbereit:ErstmalssindwirvollständigundohneAufpreisinFarbekäuflich!Dasistnebenvie-leninternenAbsprachenvorallemdenregenAnregungenderletztenUmfragezuverdanken,derwirauchweitereNeuerungenentnommenhaben:

EineSportrubrikfürbegeisterteBewegungsfreundeundvonunskommentierteStuPa-BeschlüssesindimHeftverteilt,vielsei-tigeresLayoutsolleuchdasLesenangenehmergestalten.

AusderUnigibtesauchvieleAktualitäten:Ergibt7+1beirechenbegabtenWiWis=0?UndwarumbeschwerensichStudenteninitiativendarüber?WiesosinddieSprachkursangeboteanderViadrinasoteuerwieeinmaliginDeutschland?

Außerdem:DasneueUnifernsehen„Viaschaun“beginntmitdererstenAusstrahlung!ObReporterInnen,ModeratorInnen,oderKameramännerInnen,alleberichteneuchexklusivbeiunsvonderenhartemLebenbeidseitigderFilmkameraundderOder.

FreuteuchundmitunsüberdieseAusgabe!

ImNamenderRedaktion,ViaschaunModerator-Marke

DrodzyCzytelnicy,

nadszedłczasnanowewydanieVivadriny!Mamydlawaswielenowości:przedewszystkim,porazpierwszywnas-zejhistoriikupujeciekolorowejejwydanieitoprzyniezmieniającejsięcenie!Zawdzięczamytonietylkowieluwewnętrznymrozmowom,aleteżsugestiomzprzeprowadzonejostatnioankiety.Skłoniłyonenasdowprowadzeniakilkuinnowacji:RubrykasportowadlafascynatówruchuizaopatrzonewnaszekomentarzeuchwałyParlamentuStudenckiegoznalazłymiejscewtejgazecie.Bogatyukładgraficznyurozmaiciczytanie.

Ototylkoniektóreaktualnościuniwersyteckie:CzydlauzdolnionychmatematycznieWiWis-ów7+1równasię0?Idlaczegostudenckieinicjatywyuskarżająsięztegopowodu?DlaczegokursyjęzykoweoferowaneprzezViadrinesątakdrogie,jaknigdzieindziejwNiemczech?

Oprócztego:Nowatelewizjauniwersytecka„Viaschaun“ijejpierwszaemisja!Obojętnieczyreporterzy/reporterki,moderatorzyczykamerzyści/kamerzystki,wszyscyinformująwyłącznieunasociężkimżyciupodwóchstronachkameryiOdry.

Cieszciesię,takjakimysięcieszymynatonowewydanie!

Wimieniuredakcji,prezenterkaViaschaun,Anna

P.S.:dowszystkich,którzyzrozumielipolskąwersję-jeślimacieochotęwspółpracowaćwtworzeniunaszejgazety,zgłościesiędonas(adresemailznajdzieciewtymwydaniu).Ciągleposzukujemypolskojęzycznychredaktorów!

Ergibt7+1beirechenbegabtenWiWis=0?UndwarumbeschwerensichStudenteninitiativendarüber?WiesosinddieSprachkursangeboteanderViadrinasoteuerwieeinmaliginDeutschland?

DasneueUnifernsehen„Viaschaun“beginntmitdererstenAusstrahlung!ObReporterInnen,ModeratorInnen,oderKameramännerInnen,alleberichteneuchexklusivbeiunsvonderenhartemLebenbeidseitigderFilmkameraundderOder.

Mamydlawaswielenowości:przedewszystkim,porazpierwszywnas-zejhistoriikupujeciekolorowejejwydanieitoprzyniezmieniającejsięcenie!Zawdzięczamytonietylkowieluwewnętrznymrozmowom,aleteżsugestiomzprzeprowadzonejostatnioankiety.Skłoniłyonenasdo

RubrykasportowadlafascynatówruchuizaopatrzonewnaszekomentarzeuchwałyParlamentuStudenckiegoznalazłymiejscewtejgazecie.Bogatyukład

Foto: Thomas Bruckert

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ErsteResonanzenzum7+1-System

JuliaErtel(19)2tesSemesterIBA

Esgehtallessehrschnell,undistmitenormenAufwandverbunden.AußerdemfehltZeitzumSackenlassen.Vorherwaresbesser,wirhattenmehrVarianzbeidenKursen.

Keine

7+1wiederabschaffen.EsscheintnichtdurchdachtundwirktwieblinderAktivismus

NatalieAntkowiak(22)4tesKuWi

BeiKrankheitfälltesschwer,demStoffzufolgen,auchüberschneidensichnunWiWiVorlesungenhäufigermitdemKuWi-Vorlesungsplan.DasSemesteristunregelmäßigergeworden.

Das7+1Systemistintensiv.DashatauchdenVorteil,dasichnichtdasganzeSemesterWiWi-Vorlesungenbesuchenbrauche.

Nein.

ClaudiaBruenn(25)Promotionsstudentin,WissenschaftlicheMitarbeiterin

7+1istfürmichpraktisch,trotzgroßenAufwandesüberwiegtderNutzen.

DieVeranstaltungenwerdenaufeinenSemesterteil„geblockt“

Nochkeine

TemisQuiroz(20)6thSemesterMasterinMarketCommunication

Iagreetohave2seasonsperweek,IlikethatIcanfinishthissubjectinlesstimeandmorefrequently.

Icanhavemorecreditsinonesemesterandprepareatthesametimesomeotherscholaractivities.

Iwouldlikeclassweprepareandschooledwithanticipation.ClassesProjectsPresentationsandexamCalendarbereadyontime.Thanitwouldbemoreorganized.

Prof.Dr.Dr.h.c.KnutRichter

Allgemeinunterstützeichdas7+1System,dochwerdenwirdenErfolgerstandenPrüfungenmessenkönnen.

Studentensindnungezwungenintensiverzustudieren.

IchhabekeineVerbesserungsvorschlägeandiesem7+1System,dafürandemderUniselbst:WenigerMasse,dafürmehrForderungderStudenten.AberdasistmitdengegebenenfinanziellenMit-telnnichtmachbar.

Esisttraurig,abereinigebefragteWiWi-Studentenwolltensichgerne,abernuranonym,äußern.DerenMeinungwarnichtnurpositiv.DieAngstvorRepressionenundVerschlechterungenderNoten

aufgrundunliebsamerMeinungenwarvorallembeihöhersemestigenGrundfürdenWunschnachAnonymität.

MarkeMehrzudiesemThemaaufSeite20Grafik: www.schulzentrum-luehe.de

Foto: privat

Foto:www.euv-frankfurt-o.de

Was sind deine bisherigen Erfahrungen?Welche Vorteile siehst du darin?

Was für Verbesserungen schlägst du vor?

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titel6

Die erste Folge des Unifernsehens wird in Kürze seine erste Ausstrahlung im Internet haben. Grund genug sich genauer anzuschauen, welche Leute dahinter stecken und was deren Antrieb ist.

Unifernsehen„ViaSchaun“kurzvorderPremiere

Ichgebeesehrlichzu:DerFernseherinmeinem WG-Zimmer führt ein Schat-tendasein. Seine Hauptaufgabe bestehtdarin, dekorativ in der Ecke zu stehenund Staub aufzufangen. Doch Fernse-henkanndochsovielinteressantersein!Wie? Na zum Beispiel mit einem TV-Sender,vonStudierenden,überdieUni-versität und für alle, die es interessiert.

SeitmehrerenMonatenistdasneueFern-sehformat „ViaSchaun“ im Gespräch.Ungläubige fragtenmehrmals nach, obsie richtig gehört haben. Ja, haben sie!Wie schon in der vorigen vivadrina be-schrieben (Heft 1, 2009, S. 23) stecktderstudentischeVereinViasione.V.da-hinter,derseitletztemSemesterfürdieAnschaffungeinervernünftigenKamerakämpfteunddieseseitApril2009nutzt.

KniffliganderGeschichtewardieFormder Finanzierung. Ein zuerst gestellterProjektförderungsantrag scheiterte vordem Studierendenparlament, weil Pro-jektförderungen keine dauerhaften An-schaffungenfürInitiativenunterstützen.DafüristnämlichdieInitiativenförderungda.NatürlichhätteViasiondieKamerain den nächstenAntrag zur Initiativen-förderung aufnehmen können. DieserhätteabererstEndeApril2009gestelltwerdenkönnen-alsoeinhalbesJahrspä-ter.DasdauertedemmotiviertenTeamvom Unifernsehen aber zu lange.WeilsowohlAStA,wieauchStuPavomPro-jekt überzeugt waren, wurde nach Al-ternativengesucht.DasEndproduktsahsoaus,dassderAStAbeimStuPaeinenNachtragshaushaltbeantragte,indemdie

AnschaffungderVideokameraenthaltenwar.DasStuPasegnetedasabundViasi-onbekamdieKameraperDauerleihgabe.Weil das ViaSchaun-Team bereits dasWintersemester 08/09 intensiv für diePlanung der ersten Sendung nutzte,konntendieFilme-Mitmachergleichge-zieltmit derKamera losziehen undVi-deomaterialsammeln.AuchdierichtigeBeleuchtungunddasSchneidenderBei-trägewurdenvorAprilgeübt,undzwarimViasionsraumK17derStudentenloge.

KopfdesTeamsistViasionsmitgliedMaxiBecker.Siehat2006schondenKurzfilm

„Wahre Träu-me“ produziertund half alsK ame r a f r a ubei dem Kurz-film „Liebesge-schichteanderViadrina“, derseitübereinem

JahrdieHomepagederEuropa-Universi-tätziert.IhrAntriebisteszusehen,wiesich die Mitmacher weiterentwickelnund gemeinsam an einem großen Pro-jektmitwirken:Einaudiovisuelles Info-tainment an derViadrina zu etablieren.MitimTeamsindauchandereFernsehbe-geisterte:MiroBöhmzumBeispielkommtzwarursprünglichvomRadio,findetdasvisuelleMediumaber inzwischen nochreizvollerundmöchtehierdurch„Lear-

ning byD o i n g “seine Fä-h igke i t enwei terent-w i c k e l nund sichkreativ aus-

drücken. Miro unterstützt das Teamdurch Kameraführung, Interviewsund seine Kenntnisse zur Tontechnik.

Kreativ möchtesich auch Ma-rio Mische aus-drücken, dereigentlich ausdem textlichenBereich kommt.Da er scheinbarseinganzesLebenderSatiregewidmethat - wie in verschiedensten vivadrina-Artikeln erkennbar ist – übernimmt erbeimViaSchaunauchdieSatire-Sparte.Seinen eigenen Bereich „Shaun of theStudis“fülltermitfiktivenCharakteren(zumBeispieldemQuoten-Emo„Bernd-Marvin Sonnenschein“) und hintergrün-digemHumor,dersichseltenaufdrängt.

Aus dem Fotobereich kommt einer derbeidenModeratorenimViaSchaun.Mar-kusKubbutat findetKameraführung in-zwischennochinteressanteralsdasbloßeFotografieren.ErstehtbeimViaSchaunvorerst vor der Kamera und moderiertzusammen mit Anna Majchrzycka dieViaSchaun-Beiträge an. Markus zau-bertmitvielHingabedieHintergründefürsViaSchaun, damit derGreenscreennicht wie ein Greenscreen aussieht.

AnnawirdbeidenModerationenpolnischzudenZuschauernsprechen.SiefindetdasAuftretenvorderKamerasehrspannendundnutztdasalsihreMotivationsquelle.

TobiasFranzistebenfallsimTeamundinteressiertsichunteranderemfürdieein-gesetzteTechnikundfürInterviewsmituniversitärenGrößen.ImerstenBeitrag

DieViadrinabekommtihrerstesdeutsch-polnischesVideotainment

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7 titel

von ViaSchauninterviewt er denaktuellen Via-drinapräsidentenGunter Pleuger.

Letzter imBunde istThomasBruckert.Erhältsichzwaretwaszurück,aberwar-tet auf seine Chance, die Satire-Spartezu bereichern.Er hilft gern bei derBe-

leuchtung und verkneift sich seltenKommentare, wie etwas noch schönerwirken könnte. Er schreibt auch ger-nedieModerationstexteum,damitdas

Moderationsteam Anna und Markusihre Texte neu auswendig lernen kann.

Unten stehend folgt ein exklusivesInterview mit Bernd-Marvin-Son-nenschein, einem Charakter der Sa-tire-Sparte „Shaun of the Studis“.

ThomasBruckert

Exklusiv-InterviewmitdemschwarzenSchafdesUni-Fernsehens

Das vivadrina-Team hatte das (Un-)Glück,mitBernd-MarvinSonnenscheinsprechen zukönnen.Hier folgt nun ex-klusivundungeschnittendasInterview!

vivadrina:HalloBert-Melvin,wirfreu-enunsdichinterviewenzukönnen!Wiegehtesdir?

Bert-Melvin: Ich heißeBernd-Marvin!BinichdennnurvoninkompetentenIn-kontinentenumgeben?

Vivadrina: OhVerzeihung.

Bernd-Marvin:Jaja.

vivadrina:Gut,legenwirlos.Warumbistduimmersogrießgrämig?

Bernd-Marvin: Wie bitte?? (er schautunsentsetztan;Anm.d.Red.)

vivadrina:Dumusst zugeben, dass dufüreinenNachrichtensprechersehrwenigLebensfreudeausstrahlst!

Bernd-Marvin:Was soll das denn hei-ßen? Ichbin sogutgelauntwie immer.(sprichtleiser:)WennmandabeivonguterLaunesprechenkann...

vivadrina:WirhattenjaschondieMög-lichkeitindeinenerstenViaSchaun-Bei-tragreinzuSchaun.WirkonntenunsdesEindrucksnichterwehren,dasszwischenDir und dem restlichen Team gewissekünstlerischeDifferenzenherrschen...

Bernd-Marvin:Ja,esistwahr,dassdieLeutemitmeinerempfindsamenGefühls-welt nicht klar kommen. Erst gesternNacht habe ich einen 50-seitigen Ge-dichtszyklusdarüberverfasst.Ichhoffe,ihnirgendwannbeiViaschaunvortragenzukönnen.

vivadrina: Warum mag dich das Via-Schaun-Team nicht? Sie haben dich jasogarbeworfen!

Bernd-Marvin: Da kann ich nur Ver-mutungenanstellen.EineVermutungist,dassdieseLeutezutiefstunzufriedenmitsichselbstsindundihrenZornanmiraus-lassenwollen.DaicheinsehremotionalerMenschbin,gehtmirdasbesondersnah.Aber ich überspiele meine Traurigkeitdanngerneundschminkemich.

vivadrina: Können die künstlerischenDifferenzenvielleichtauchdaraufbasie-ren,dassdueinenverdammtschlechtenJobvorderKameramachst?

Bernd-Marvin:(denTränennah)Nein,kannesnicht!WassolldieseBeleidigung?

vivadrina: Brauchst Du ein Taschen-tuch?Duweinstja.

Bernd-Marvin: Jabitte.

vivadrina:bitteschön.(bewirftihnmiteinerTaschentuch-Packung)

Bernd-Marvin:Aua!Hiergeht’s jage-nausozu,wieimK17!(wirftdiePackungzurück)

vivadrina:(fällthartgetroffenzuBodenundwirdohnmächtig)

Bernd-Marvin:DankefürdasInterview.

ThomasBruckert

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8 uni

Der KuWi-FSR revolutioniert die Werbung an der Viadrina

Kaum einer sieht auf den schwarzen Brettern durch. Damit das in Zukunft übersichtlicher wird, hat der KuWi-Fachschaftsrat die Pinnwände im HG und GD umsortiert und neue Kategorien geschaffen.

SchwarzeBretterwerdenendlichwiedernutzbar

DieGeschichtevonEdwardIceman(Heft4,2008,S.20)gehtweiter:

An einem Dienstagmorgen schlendertEdwardIcemangemütlichdurchdieUniundwundertsich,warumernichtwiedervonallenSeitenangequatschtwird.Erer-innertsich:ImNovember2008wäreerfastverhungert,weileraufdemWegzurMensavongeschätztenhundertLeutenangesprochenwurde.SiewolltenalleaufihreProjekteaufmerksammachen.DochandiesemDienstagistallesanders.KeineStändeimGräfin-Dönhoff-Gebäude,kei-nelauerndenStudentenlinksundrechts.Doch warum? Nach dem MittagessengehtEd insHauptgebäude undmöchteindieBibliothek.Irgendetwassiehthierandersaus.Demmittlerweilewerberesi-stentenStudentenfälltgarnichtauf,dasssichdieschwarzenBrettervordemBibli-othekseingangtotalveränderthaben.ErgehtindenLesesaalundbeginntzulernen.

Obwohl es unserem Edward Icemannicht auffiel, wurden ab 11.Mai 2009dieschwarzenBretterimHauptgebäudeund Gräfin-Dönhoff-Gebäude umsor-tiert.StückfürStückhatderKuWi-Fach-schaftsrat sämtliche Plakate abgenom-men und sinnvoller platziert. Die Ideedahinterist,dassUniversitätsangehörigewieder systematisch das finden sollen,wassiesuchen.FürdiesenZweckgibtes

nunfolgendeKategorienvonschwarzenBrettern:

-„Suche/Biete-Markt“fürWG-Sucheundmehr.-„Projekte/Jobs/Praktika“fürDinge,beidenenmanmitmachenkann.-„Universitätsveranstaltungen“fürPartys,Kino,Vorlesungen,diemanpassivkonsu-mierenkann.- Infos von „Fachschaftsräten und demSprachenbeirat“

Aktuellwirdüberlegt,obauchnocheinBereich für Mitfahrgelegenheiten ge-schaffenwird.EingenerellfreierBereichwirdaucherwägt.AberletztlichwerdendienächstenWochenzeigen,obdieAk-tionvondenStudierendenangenommenwirdundwiedieschwarzenBretterdanngenutztwerden.Dennletztlichbringtdie-seUmstrukturierungnuretwas,wennsichalledranhalten.DerKuWi-Fachschafts-ratistfürAnregungen,LobundKritikof-fen,inwieferndieseAktionwillkommenistodernicht.

DenAutordiesesArtikelsfreut,dasssichendlichjemandhinterdasWerbeproblemklemmt. Immerhin wurde in schon er-wähntemvivadrina-Artikel(Heft4,2008,S.20f)aufdieMissständeundVerbesse-rungsmöglichkeiten im EUV-Werbesy-stem aufmerksam gemacht.Werbetech-nischspannendwirdeszwischendem8.und18.Juni2009.DennindieserZeitfin-dennichtnurdieStuPa-/FSR-/Sprachen-beirat-WahlenundUnitheastatt,sondernauchnochder InternationalDay/-Nightinklusive Logenfest, Tage der offenenTürderViadrinaUNDdasSommerfest.EdwardIcemanistdeswegenschonganzängstlich.

ThomasBruckert

Zumindest mehr Ordnung als vorher

Foto: Thomas Bruckert

Dass das Studie-rendenparlament(StuPa)derViadri-na lenkt und ver-waltet, wissen diemeisten Studie-renden. Dochwasmachtesgenau?Nur wenige Stu-denten lesen sichdasBeschlussbuchdes StuPa durch.VielleichtausMan-gelanInteresseanderUni, vielleicht

weil sie nicht wis-sen,dassessoetwaswie eine Studen-tische Selbstver-waltunggibt.Auch10% Wahlbeteili-gungbeiWahlenander Uni sprechenfüreinunmündigesBild von den Stu-denten. Um dementgegenzuwirken,wurde der StuPaBeschluss 122 ver-fasst:

122 DerAStA-Referent fürÖffentlich-keitsarbeit wird beauftragt Kontakt zur„Vivadrina“aufzunehmenunddieMög-lichkeit auszuloten, wichtige StuPa-Be-schlüsse in einer speziellen Rubrik ab-druckenzulassen.(9/0/1)Wir, eure vivadrina, haben zugestimmt,und wollen euch weiter mit der Univertrautmachen.Deshalb findet ihr imganzen Heft verteilt einzelne von unsausgesuchte StuPa-Beschlüsse, die wirfürwichtighalten.

MarkusKubbutat

StuPaistfürStudenten–Waswisstihr?

12.Sitzung - 11.02.2009Beschluss: 137

StuPa-Wortlaut:Der Sportreferent

wird damit beauftragt, darauf hinzuwir-ken, Schwimmen in das Angebot des USC aufzunehmen. Sollte dies nicht möglich sein, soll versucht werden, an-dere studentenfreundliche Angebote beim städtischen Schwimmbad durchzusetzen. (11/0/2)

Kommentar:Zum Sommer macht auch der StuPa sich Sorgen um seine Strandfigur.

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9 uni

OderspeicherwirdneueröffnetÜberzweiJahrenstanddasGebäudeanderOderleer.DerOderspeicherwareinsteinBrauhausundwurdedanachauchalskulturellerTreffpunktgenutzt.DieOpen-Stage,dieseiteinigenJahreninderDar-stellbar stattfindet, war früher im Oder-speicher.Erwirdam1.Juni2009neueröffnet.DieKombination aus Kulturhaus, Bar undRestaurantwird dabei grob beibehalten.WährendindieunterendreiEtageneineBar,einedeutscheGaststätteundeinita-lienischesRestauranteinziehen,sitztindenoberstenEbenederdeutsch-polnischeTouristenverein.

ThomasBruckert

SvenLesaardanktalsStuPa-PräsidentabSven Lesaar ist am 27.April 2009 alsPräsident des Studierendenparlamentszurückgetreten. Das Urgestein viadri-nischerSelbstverwaltunghatunsdieletz-tenJahrealsAStA-ReferentfürSport,alsAStA-HauptreferentundalsStuPa-Präsi-dentgutbeiLaunegehalten.InitiativenderEUVerinnernsichanerfreulicheundnichtganzsoerfreulicheMomente,diedem außeruniversitärem Engagementdie besondere Würze verschafften. Zu-

rückbleibenErinnerunganeine immerfaireBehandlungundseinverschmitztesselbstsicheresGrinsen.SeinAbdankenisteinVerlustfürdieStu-dierendenschaft. Hoffen wir, dass seinNachfolgerdenJobgenausogutmacht.DasUnifernsehenViaSchaunzeigtinsei-nererstenAusgabeeinInterviewmitSvenLeesar.DiesesfandnochwährendseinerAmtszeitstatt.

ThomasBruckert

HemingwayshatneueChefsSeit30.März2009hatdasHemingwayszwei neueChefs,nämlichMarcoBenzund Marco Fischer. Der frühere Ge-schäftsführer Tobias Krämer hinterlässt

das von Studenten wohl am häufigstenbesuchteCafé/BistroinFrankfurt(Oder).Dievivadrina-RedaktionerhofftsichvomFührungswechsel, dass die Preise nochstudentenfreundlicher werden, dass einzweiterKickertischangeschafftwirdundweitere günstige Amüsierungsmöglich-keitenzurVerfügunggestelltwerden-wiezumBeispieleinBillardtischimhinterenTeilodereineDartscheibeausEchtkorkdirektnebenderEingangstür.NachAnga-benderneuenBesitzerbleibtderBillard-tischallerdingsutopisch,weildafürein-fachderPlatzfehlt.AmKonzeptdesHe-mingwayssollsichübrigensnichtsändern.DerFocusbleibtaufsüdamerikanischemundkubanischemFlair.

ThomasBruckert

Eine Glosse

DiePollenwett-kämpfesinderöffnet!

Die Allergie-saison wurdeim Frühjahrfeierlich er-öffnetundwiejedesJahrwirddiesesEreignisgemischte Ge-fühleauslösen:Die einenwer-den Tränen indenAugen ha-ben,dieanderenlediglichdieNaserümp-fen.Aberallewerdengespanntmitfiebern,dennwirallesind,inmehroderminderfortgeschrittenenStdien,StadienderPol-lenwettkämpfe.BeidenkleinerenHallen-spielenspieltderFCImmunsystemgegendiepollnischenAllergene.IhrCheftrainerAlR.Giehgibtsichzuversichtlich:„WirwerdenihnendielangeNasezeigen!DableibtkeinAugetrocken!“DiezahlreichenZuschauer,vonderüberarbeitetenNasen-haarfamiliebiszurfreundlichenHautzellevonnebenan,werdensolangepfeifenundschnaubenbisderArztkommt.JederVoll-treffer wird von den “Pharma Energie“-Fans mit einer Tempowelle im StadionderHände gefeiert.Über einzelne Etap-penverteilt,findenindenAußenanlagennochandereWettkämpfestatt:VomMara-thonnasenlaufwirdsichkeinersoschnellerholen.WeitereHighlightssindderToi-lettensprint,derTaschentuchweitwurfunddasBazillenschleudern.DieVeranstalterhoffen auf sonnige Wetterverhältnisse,jedochkönnemandeneinoderanderenOlynthsprühregennichtausschließen.

MarioMischeKULT

DerFSRKuwiundKunstgriffe.V.habensichzusammengetanundKULTinsLe-bengerufen,eineVeranstaltungsreihe,dieverschiedene Künstler aus unterschied-lichenGenresaufdieBühneholt.Am Dienstag den 27. Mai 2009 hatteKULTdiegroßePremiere:Um20.00Uhr

spieltedasStudentenkabarett„DIEEHR-LICHEN“vonderbühne8ausCottbusimTheaterdesLachens(Ziegelstraße31)und anschließend wurde getanzt - undzwarbarfuss!

NoraSchmitt-Güngerich

Die neue Veranstaltungsreihe in Frankfurt (Oder)

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10 uni

Nunsindwirdochmalehrlich:WerweißwirklichBescheid,wiedasmitdemSpra-chenzentrum und der Sprachen GmbHfunktioniert?WiesosinddieGrundkurseund zusätzlich dieMittelstufeEnglischbei derGmbHverankert und somit ko-stenpflichtig,währendmanbeiOber-undZertifikatsstufen indenkostenlosenGe-nuss des Sprachenerlernens kommt?WeildieUniheimlichGebührenbezie-henmöchte.WeildieGmbHStudentenärgernmöchteundihnendeswegendasGeldausdenTaschenzieht.WeilmankräftigindenunterenKursenblechenmuss, damit man dadurch die Ober-stufefinanzierenkann.Falsch.Falsch.Falsch.LeideristdieOrganisationdesSprachenzentrumsnichtsoeinfach,wieman denkt,weshalb es sich lohnt, ei-nenBlickinlängstvergangeneZeitenzuwerfen:

Ein Blick in diE VErgangEnhEit

DieGründerväterderViadrinahattendie glorreiche Idee ein Sprachenzen-trum zu schaffen, dessenAufgabe esseinsollte,denStudierendendieMög-lichkeitzugeben,dasssie ihreSchul-sprachen zu Fachsprachen weiterent-wickelnkönnen.GrundkurseundMit-telstufenwarendanichtmiteingeplant.Die vorhandenenMittel für Finanzie-rungundPersonalsolltenalleinfürdieZertifikatsstufe reichen. Dieser PlanwurdeauchvomMinisteriumunterstützt,denn „hochschulspezifisch heißt Fach-sprache“undnurdassolltevonderUnifinanziertwerden.DasSprachenzentrum,schondamalsunterderLeitungvonDr.ThomasVogelsträubtesichdagegen.SoweißHerrVogelselbst,dassdieZeitanderUnieinederletztenMöglichkeitenfürStudierende ist, eine neue Sprache aus-zuprobierenundzuerlernen.Daherent-schloss sich das SprachenzentrumüberdiePlänehinwegzusetzenundauchdie

so genannten „Nullsprachen“, alsoAn-fängerkurse anzubieten. Das bedeutet,dassdieVielfaltderSprachenundKur-seeinServiceundeineLeistungist,diedasSprachenzentrumfreiwilligerbringt.VomGesetz und von denVorlagen hermüssteesnurdieZertifikatsstufegeben.Insofern erfüllt das Sprachenzentrum

seinezentraleAufgabederkostenfreienFachsprachenausbildung, stellt darüberhinausnochweiterKursezurVerfügung.Dr.VogelistalsGeschäftsführerkeinPri-vatunternehmer,sondernfürdiegesamteSprachausbildung verantwortlich.Also:Planung,Durchführung,VerwaltungbishinzurMaterialerstellung.DasSprachen-zentrumistkeineswegseigenständig,son-derneinezentralewissenschaftlicheEin-richtung der Universität und unterstehtsomit dem Präsidenten der Universität.

WeralsodemSprachenzentrumeinenAl-leingangunterstellt,mussenttäuschtwer-den,dennalleEntscheidungenpassiereninAbsprachemitderUniversitätsleitung.

notwEndigkEit EinEr SprachEn gmBh

DasAngebotwuchs,aberdasBudgetblieb gleich. Daraus folgte, dass esriesigeSchlangenfürdieSprachkursegab,dadieNachfragegrößerwaralsdasAngebotundeinPlatzindenbegehrtenKurseeinerLotterieglich.UmalsodasAngebothaltenzukönnen,mussteeineGmbH gegründetwerden, die andersalsdieUniinderLagewar,Gebührenzuerheben.Dennanders als anande-reneuropäischenUniversitätenistdieFachsprachenausbildunganderViadri-na keineOption, sondernBestandteildes Studienprozesses.Warum das sowichtigzuwissenist?SolangedieSpra-chenausbildungalsfreiwilligerZusatzzumStudiumgilt,mussdasSprachen-zentrumkeinePlätzegarantieren.AlsStudienbestandteil allerdingsmuss je-demStudenteneinPlatzimgewünsch-ten Kurs sicher sein.Wenn aber einbreitesAngebotmitgroßerNachfragevorhandenist,aberdasBudgetlängstnichtausreicht,dannbrichtdasgesamteSystemzusammen.Dr.VogelnenntabernochzweiweitereGründe, weshalb eine GmbH immer

nötigerwurde:Muttersprachlersindgerngesehene Lehrkräfte. Da sich aber ge-eigneteSpanier,FranzosenundItalienernichtgeradeinderRegiontummeln,mussmansichinBerlinumschauen.Dochwa-rumsollteeinLehrerextranachFrankfurtfahren,wennerauchaneinerBerlinerUniarbeitenkann?Ganzeinfach:FrankfurtbietetbessereArbeitsbedingungen.Auchhierfür brauchte das SprachenzentrumeineGmbH. Laut Gesetz dürfenHono-rarkräfte nur für 8 Stunden proWoche

SchwarzerPeterSprachenzentrum?Kein Semester, in dem sich nicht über die Gebühren des Sprachenzentrums beschwert wird und kaum ein Student, der sich nicht fragt; „Warum müssen wir eigentlich Gebühren zahlen, wenn wir Sprachen lernen wollen? Warum müssen wir dafür zahlen, wenn es sogar in einigen der Studien-pläne vorgeschrieben ist?“ Fragen über Fragen, aber auch eine gute Prise Panikmache und ein Schluck übertriebener Rummel tragen zum Übrigen bei. Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer des Sprachenzentrums Dr. Tho-mas Vogel und dem Geschäftsführer der Viadrina Sprachen GmbH David Furmanek hat nun einige Antworten auf die so oft gestellten Fragen gebracht.

Foto: privat

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eingestelltwerden.DurchdieGmbHistesnunmöglich,dassdieLehrkräftefür8StundendirektvonderUniangestelltsindundfürweitereStundenüberdieGmbHbeschäftigtwerdenkönnen.SomitkannFrankfurtalsKonkurrenzgegendieBer-linerUnisbestehenundseitdemimmerneueLehrkräfteandieOderlocken.Der dritte Grund hat weniger mit denStudentenalsmitderRegionzutun.DasSprachenzentrum bekam immer mehrAnfragen von Unternehmen außerhalbdesuniversitärenSystems.InderFremd-sprachenausbildung innerhalb derRegi-onsahdasSprachenzentrumeineweitereAufgabe.Auch hierwar dieNachfragegrößer als dasSprachenzentrum leistenkonnte.Die GmbH wurde gegründet, um eineMöglichkeit der Finanzierung zu schaf-fen.DieAdministration fürdie entspre-chenden Kurse ist in die GmbH über-gegangen, währendOrganisation, Ver-waltungunddieAus-wahl derLehrkräftebeim Spra-chenzentrumverblieb. DasGehalt kommtalso von derGmbH, wäh-renddereigent-lich Chef imSprachenzen-trum sitzt.Hin-terderGmbHsteckenverschiedene Ge-sellschafter. Nebeneinigen privaten Ge-sellschaftern, ist dieUniversität aber dieHauptgesellschafterinderGmbH.Damitwärealsozunächsteinmalgeklärt,warumdieGmbH2002gegründetwurde.AberwasistdennnunmitdenGebühren?

gEBÜhrEn kommEn EinEr BEStra-fung glEich

125 Euro proGrundkurs (sowieMittel-stufeEnglisch)undproSemestersindfürvieleStudentenein teurerSpaß. IndenGebühren ist eigentlich nichts anderesenthaltenalsdasGehaltfürdieLehrkraft.DenndieGmbHwirddurchkeineanderenMittelunterstützt,weshalbdieStudentenfür die Kosten des Kurses aufkommenmüssen.TrotzdemmachtdieGmbHJahrfürJahrauchProfit.Dabeibetonensowohl

VogelalsauchFurmanek,dassderProfitsehrgeringausfällt.DieseÜberschüssewerdendannwiederinsSprachenzentruminvestiert,umneueSpracheanbietenzukönnen.SokonnteItalienischindasAn-gebotaufgenommenwerden,Niederlän-dischwurdevorJahrenausprobiertundabnächstemSemestersollauchTürkischan-gebotenwerden.DieseErweiterungdesAngebotswäreaberohneeinengewissenÜberschussgarnichtmöglich.Wievielvonden125EuroaberdannProfitaus-machen, kannHerr Furmanek nicht sa-gen.EinGrunddafür ist,dassmitdemÜberschussvonSemesterzuSemesterdieKursemiteinerknappeTeilnehmeranzahlfinanziertwerden.Dennnicht in jedemKurs kommt die Maximalzahl von 25TeilnehmernzuStande.DamitaberauchdieseKurse angebotenwerden und die

Lehrkräftebezahltwerdenkönnen,wirddamiteinAusgleichgeschaffen.WasindenGebührennichterhaltenist,sinddieVerwaltungskosten, die durch so einenKurs entstehen. Diese Kosten werdenwiederdurchdieUnigetragen.Die Verantwortlichen der Sprachenaus-bildunghabeneinmalberechnet,wievielProzentderGesamtkostenzurSprachen-ausbildung durch studentischeBeiträgeausgeglichenwerden.Essindnichtmehrals5%.WürdendieStudentenkostende-ckend für einen Sprachkurs zahlen, somüsste jeder Student für jeden Sprach-kursungefähr230Eurozahlen.Bevor die Gebühren festgelegt werden,mussdieGmbHaberdemSprachenzen-trumundderUniversitäteinBerichtvorle-

gen,indembeschriebenwird,warumdieGebührennötigsindundwiedieEinnah-mendannverwendetwerden.HerrFur-manekbetont,dassdieGmbHversuchtdieGebührenfür2bis2½Jahrestabilzuhalten,bevoresdannzueinerVerän-derung kommt.Da dieLehrkräfte zumgrößtenTeilaufHonorarbasisangestelltsind,mussdieGmbHauchfürderenRei-sekosten aufkommen.Da dieDeutscheBahn aber bekanntlich keine Schnäpp-chenfahrten anbietet, steigt die GebührautomatischüberdieJahrehinweg.DerSprachenbeiratderUniversität,deraus gewählten studentischenVertreternbesteht, beschäftigt sich natürlich auchmitdemThema.StudentenkommennichtnurzumBeirat,umsichüberRichtlinienderSprachenausbildungzu informieren,sondernauchumBeschwerdenloszuwer-den.DerSprachenbeiratarbeitetnichtnur

für die Studenten, son-dern auch gemeinsammit Sprachenzentrumund GmbH. Dabei istdie Kostenstruktur im-merwieder eingroßes

Thema. So arbei-tet der Sprachen-beirat derzeitan einem neuenKonzept, indemdann die Koste-numverteilunggeregelt wer-den soll. Claudia

Gehricke, Vorsitzen-de des Sprachenbei-rats und Studentin derRechtwissenschaften,erklärte, dass von vie-

lenstudentischenEinrichtungenzudenGebühren Überlegungen angestrengtwerden,dassaberbishernichtsKonkretesvereinbartwurde.DemSprachenbeiratistklar,dassdiehohenGebührenalseineArtStrafeangesehenwerden.Geradeanei-ner Europa-Universität sind StudentenfürneueSprachenoffen.DiesewerdenaberhäufigdurchdiefälligenGebührenabgeschreckt und vertiefen dann lieberihre Sprachkenntnisse aus Schulzeiten.WasdenSprachenbeiratbesondersstört,sinddiehohenDifferenzenzwischendeneinzelnen Kursgebühren. Sowohl Spra-chenzentrum als auch GmbH sind lautClaudiaGehrickeoffenfürdieVorschlä-geundscheinengroßenWertaufdieZu-sammenarbeitzulegen.

Quelle: www.staatsfl aggen.de

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EwigEr knackpunkt mittElStufE EngliSch

WasvielenStudentennichtklarwird,istdie Unterbringung derMittelstufe Eng-lischbeiderGmbH,währenddieande-renMittelstufenbeimSprachenzentrumverweilenunddamit75Eurogünstigersind.HiersehenvieleStudenteneineUn-gerechtigkeit.DochGeschäftsführerVo-gelhatauchhierfüreineErklärung:DieAbiturkenntnissefürEnglischliegenaufdemfestgelegtenLevelB2–dasistdasNiveau der Allgemeinsprachenprüfung(AP).Heißt also,Abiturientenmüsstenin der Lage sein, sofortmit der Zertifi-katsstufezubeginnen.Dr.Vogelwussteaber,dasseszuhoheErwartungensindundhatdeswegenkostenloseOberstufen-kursedurchsetzenkönnen.DieMittelstu-feEnglischhingegenwirdankeinerUnimehrangeboten,weshalbauchdieViadri-nadiesesNiveaueinfachnichtdauerhaftfinanzierenkann.ZudemwächstseitdenletztenJahrendieZahlderStudenten,dienichteinmaldieKenntnissefürdieMittel-stufeEnglischhabenunddeswegenauchdie Grundkurse in Anspruch nehmen.ClaudiaGehricke und der Sprachenbei-rathoffendagegen,dassmaneinKonzeptentwickelnkann,indemdieMittelstufewiederdirektbeimSprachenzentruman-gebotenwird,oderdassdieGebührenfürdiesenKursreduziertwerdenmüssen.VieleStudentenbeschwerensich indie-semZusammenhangoft,dasssiefalscheingestuftwurden,weswegenauchimmerwiedervielKritikzudenEinstufungstestsgeäußertwird.HierentstehtoftderEin-druck,dassmanmitAbsichtniedrigein-gestuftwird,ummehrGeldindieKassenzubekommen.AuchhiermeintDr.Vogel,dassdieseEinstufungstestnurzurOrien-tierungdienenunddassdieStudentendieFreiheithaben,nacheinigenStundenmitderLehrkrafteinGesprächzuführenundgemeinsamübereinenWechselineinenanderenKurs entscheiden. Zudem sindSchulnoten keinMaßstab.DieUni ver-suchtsichaneineninternationalemStan-dardzuorientieren,weswegeneineguteNoteinderSchulenichtgleichOberstufeanderUnibedeutet.

am EndE BlEiBEn offEnE fragEn

Wirhabenalsogelernt,dassdieGebüh-ren nötig sind, um die Sprachenausbil-dunganderViadrinaaufrechtzuerhalten.Undwirwissenauch,dassdasAngebot

des Sprachenzentrums größer ist als esbeiderGründunggeplantwar.Außerdemgilt:AllesunterhalbderZertifikatsstufeisteinfreiwilligesAngebot.FürdieUniistesegal,wiewiraufdiesesLevelkom-men (Sprachenzentrum,Volkshochschu-le,Auslandsaufenthalte).Hauptsacheist,dasswiramEndeunseresStudiumsdieZertifikatsstufe bestanden haben. Zwarkonnten nun diese Grundsätzlichkeitengeklärt werden, trotzdem bleiben Fra-genoffen,diedasSprachenzentrumundGmbHalleinnichtbeantwortenkönnenund die teilweise in einem anderenZu-sammenhanggesehenwerdenmüssen.SosinddieAnnahmendesMinisteriumsundderUniversitätoftvielzuhochangesetzt.Wirallewissenmehroderweniger,dassderLehrplan indenSchulennurseltengeschafftwirdunddassnureinegeringeProzentzahlvonAbiturientenbehauptenkann,ihreSprachkenntnisseseienausrei-chend,umdirektmitderFachsprachen-ausbildungzubeginnen.VielleichtsolltealsoersteinmalaufLandesebeneüberlegtwerden,obdieVorgabenunterdemMotto

„hochschulspezifisch heißt Fachsprache“überhauptrealistischsind.SehrvieldringendersollteallerdingsdieUniversitätsleitungdarübernachdenken,was sie ihren Studenten bietenmöchte.SchreibtsichdieViadrinanichtalsEuro-pa-UniversitätMehrsprachigkeitaufdieFahnen?WirbtsienichtständigmitihreminternationalenImage?UndlegtsienichtselbstsehrvielWertaufdieSprachenaus-bildung,wenn sie zum einenSprachenzum Pflichtprogramm in den Studien-plänenmachtundwennzumanderendieSprachabschlüsseinmachenStudiengän-genmehrzählenalsdasErgebnisderBa-chelorarbeit?Wenndemnämlich so ist,dannmusseineLösunggefundenwerden,einkostengünstigesAngebotzuschaffen.DerzeitbleibtunsnurdieHoffnung,dassdie teuer erworbenen SprachkenntnissesichinZukunftauszahlenwerden.

AntoniaRöhm

Foto: privat

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Das Sprachenzentrum der Viadrina lädt ein zum Quizzen! Welches Sprachtalent am meisten weiß, gewinnt einen Preis. Es winken interessante Buch- und Sachpreise aus dem Sprachenzentrum.Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los.

Lösungen per E-Mail bis zum 15. Juli 2009 an [email protected] (Betreff: Quiz)Viel Spaß!!

DasgroßeSprachenquiz

1.WievieleSprachengibteszurzeitnochungefähraufderWelt?

a)2.000b)4.000c)6.000d)10.000

2.WelcherfossileFundbelegtdiebiolo-gischeSprachfähigkeitdeshomosapiens?

a)Zungenbeinb)Kehlkopfc)Luftröhred)Gaumen

3.NachderStudienreformvon1770mus-stederStudentderPhilosophieanderVi-adrinaim1.SemesterdiefolgendeSpra-chenkombinationlernen:

a)Latein,Griechisch, Französisch, Pol-nischb) Englisch, Russisch, Französisch,Deutschc)Deutsch,Französisch,Englisch,Itali-enischd) Polnisch, Latein, Spanisch, Franzö-sisch

4. 1992 veranstaltete das Sprachenzen-trumdie1.StudentenpartyanderneuenViadrina.WofanddiesePartystatt?

a)inderGrotteb)imSmokc)imHauptgebäuded)imHotelStadtFrankfurt

5.U-BahninHelsinkiheißt

a)metrob)uubaanic)tunnelbanad)yöjuna

6.HelsinkiistaufSchwedischa)Helsingörb)Helsingborgc)Helsingforsd)Helsingå

7.WievieleAmtsspracheninderEUnut-zendiekyrillischeSchrift?a)keineb)zweic)eined)vier

8. Welcher der folgenden deutschspra-chigenSchriftstellerhatnichtdenNobel-preisfürLiteraturerhalten

a)HeinrichBöllb)ElfriedeJelinekc)JohannWolfgangvonGoethed)GünterGrass

9.WerwardererstedirektgewähltePrä-sidentderRussischenFöderation?

a)Putinb)Gorbatschowc)Jelzind)Breschnew

10. Wie viele Buchstaben hat das rus-sischeAlphabet?

a)25b)28c)33d)36

11.WievieleoffizielleSprachengibtesinSchweden?

a)keineb)2c)5

d)13

12.InwievieleSprachenistPippiLang-strumpfübersetztworden?

a)213b)63c)15d)122

13.Wie vieleMenschen sprechenwelt-weitFranzösischalsMuttersprache?

a)ca.80Millionenb)ca.130Millionenc)ca.300Millionend)ca.400Millionen

14. Bringen Sie die folgenden franzö-sischenStädteindierichtigeReihenfol-ge, absteigend entsprechend ihrer Ein-wohnerzahl:

a)Marseilleb)Parisc)Touloused)Lyon

15.AuswelcherSprachestammtdasdeut-scheWort„Tollpatsch“?

a)Türkischb)Hindic)Ungarischd)Französisch

16.Auswelchemder folgendenLänderkam nie ein Spanischlehrer an derVia-drina?

a)CostaRicab)Panamac)Kolumbiend)Kuba

Präsentiert vom Sprachenzentrum

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FrühereRegentinzuGastimFforstWildesGetümmel,zahlloseFüße,Hände,Köpfe,hitzigesGetuschel.EinemAmei-senhaufengleichmitvielen,freiwilligen,fleißigenHelfern,dieTeller,BesteckundorganisatorischeGedankengestresstmitsichherumtragen.EswareinkleinerAusnahmezustandimFforsthausamMontagdem4.AprilmitgroßemStaraufgebot.NachdemKlavierundKostenloseGetränke sowie ein de-kadentesBuffetamrechtenPlatzihrePo-sitioneingenommenhatten,hießesnurnoch:gebanntwarten.Ungeduldbreitetesichaus,bisesirgendwannvoneinerhit-zigenStimmehieß:„Siekommt!“.VoneinemhalbenHofstaat,bestehendauspe-netranten Journalisten undKameramän-nern kehrte unsere ehemalige Präsiden-tinFrauSchwanfüreinenAbendzurücknach Frankfurt. Mit ihrem Erscheinen,fülltesichderohnehinschongutausge-lasteteRaum,mehrundmehrmitaltenBekannten, rastlosen Fforsthaus-Mitar-beiternundschaulustigenStudenten.WährenddereineTeilderGästeeineun-durchdringbareMasseumFrauSchwanbildete,drängtesichderandereTeilandasüppigeBuffet,umdiesesbiszumEndedesAbendsgnadenloszuverputzen.Musika-lisch untermalt wurde das ganze Spek-takeldurch„JackNovelle“ , beidenenauch Frau Schwan zu fortgeschrittenerStundenocheinige,kleineTanzschrittezurAuflockerung zeigte. Selbst die be-reitsaufgelösteAkapella-Band„ViaVier“fandsichzudiesemkleinenEhrenanlassvonNeuemzusammen,umdieengagier-

teBundespräsidentschaftskandidatinmitihraltbekannten,witzigenSongszuun-terhalten.„EingewissesWehmutsgefühllässt sichnuneinmalnichtvermeiden“,sagteFrauSchwanzuderFrage,wieesdennsei,jetztalsfastEntfremdetewiederKontaktzumUniversitätslebenzuhaben.DennfürihreWahlkampagne,müssesiegestehen,investieresiesovielZeit,dassesäußerstschwersei,überhauptnochaufdem Laufenden bezüglich ihres ehema-ligenHofstaatesViadrinazusein.DaherschiendieserkleineÜberraschungsabend,derganznebenbeigutmitaufdringlichenInterviews seitensderPresse ausgefüllt

wurde,fürsieeinewillkommeneAbwechslung zu sein. Nach-dem schließlich der überam-bitionierte Kameramann samtmitgebrachter Festbeleuchtungund Kollegen im dunkeln der

Nachtverschwand,konntesichauchFrauSchwanganz ihrenaltenFreundenundKollegenwidmenunddiefamiliäreStim-munggenießen.„DieseIdeehatsichganzspontanentwi-ckeltundwirdachteneinfach,esseieinenette Geste, sie zu überraschen, da sieohnehinheute ihreBuchpräsentation inFrankfurthatte.“,eröffnetedieInitiatorinund derzeitigeVizepräsidentin derUni-versität,JanineNuyken.AlseineschöneIdeeempfandenessicherlichnebenderpotenziellenBundespräsidentinauchdieStudenten,diesichdemKlischeeentspre-chendnichtnur reichlichamBuffetbe-dienten,sondernzudemauchihrensonstso hageren Flüssigkeitshaushalt aufsto-cken konnten. Natürlich wünschen sieunsererehemaligenRegentinvielGlückundStandhaftigkeit.

SaskiaPelzer

Foto: Marke

7.Sitzung - 28.11.2008Beschluss: 74

StuPa-Wortlaut:Der AStA wird beauftragt,

zu überprüfen, ob die Räumlichkeiten des AStA barrierefrei sind. Dem StuPa ist hierüber auf der folgenden Sitzung Be-richt zu erstatten. Sollte der AStA zu dem Ergeb-nis gelangen, dass ein Zugang nicht hinreichend barrierefrei ist, ist ein Lösungsvorschlag mit einer Aufstellung der zu erwartenden Kosten vorzulegen. (13/0/1)

Kommentar:Der AStA macht dann eine Ortsbegehung? Soll er dann durch die Hallen rennen, und gucken wo er stolpert? Alles Klar.

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Wie lief die Fehlinvestition genau ab? Wer ist dafür Verantwortlich zu machen ? Welche Konse-quenzen ergeben sich daraus für die Studierendenschaft? Was wird die Zukunft bringen?

Finanzskandal,die2.

AufAnfrageteilteunsderVorsitzendedesUntersuchungsausschusses undStupavi-zepräsident,MarcelMiess,folgendeDe-tailszudenGeldanlagenmit,dieschonindervorletztenAusgabedervivadrinabeschriebenwurden:„2006wurden ins-gesamt 100000 Euro,von denen die erwei-terten Bibliotheksöff-nungszeiten finanziertwerden sollten, indieAktienfonds „Nor-dinvest NordConcept“sowie„PioneerInvest-ments Total Return“investiert. Im März2008 traten in diesenAnlagen Kursverlusteaufundsiewurdenam19.03.2008miteinemVerlust von insgesamt9362,71 Euro vomAStAverkauft.Marcel teilte desWei-teren mit: „Untersu-chungsgegenstanddes Untersuchungs-ausschusses ist nundie Reinvestition von93.897,49 Euro am25.03.2008durchdenAStA der Legislatur2007/2008ineineAnleihederHypoRealEstate mit der Kennnummer A0DC08.DurchdenAStAgetätigteAnlagenmüs-sen mündelsicher sein, wodurch alsoWertverlustederAnlagepraktischausge-schlossensind.Dasheißt,dassdieGeld-anlagedavorgeschütztist,dassdurchIn-solvenzdeskontoführendenInstituteseinVerlustrisikoeintritt,undbeiWertpapie-renzusätzlich,dassdieseauchselbstvorVerlustengeschütztsind.DaswarbeiderangegebenenAnlagenachweislichnichtderFall.DieRechtsaufsichtderUniver-sität bestand daher auf einer zeitnahenAuflösungderAnlage.AufBeschlussdesStuPavom21.10.2008wurdedieAnleiheam22.10.2008durchdenAStAbeieinemKurs von 75%verkauft. EinErlös von70.575,21 Euro wurde den AStA-Kon-ten am 27.10.2008 gutgeschrieben unddasGeldvonderHypoVereinsbankam

26.11.2008 schließlich ganz abgezogen.Der entstandeneVerlust durch denVer-kaufderbesagtenAnlagezumdamaligenKursbeträgtdamit23322,28Euro.“Zu Fragen zur Verantwortlichkeit undzum weiteren Vorgehen des Untersu-

chungsausschusses äußert sich Marcelwiefolgt:„DieArbeitdesUntersuchungs-ausschussesistnochnichtabgeschlossenundwir können daher noch keineAus-sagenzujeglichenVerantwortlichkeitentreffen.ZieldesAusschussesistes,dieSachlage und die Verantwortlichkeitenvollaufzuklären.DieErgebnissewerdendann,sobaldsievorliegenveröffentlicht.“Wie unsmitgeteiltwurde, sollen außer-demRichtlinienverfasstwerden,damitsolcheVorgänge in Zukunft vermiedenwerden können. Kompetenzeinschrän-kungen der Studierendenvertretung sei-tensderUniversitätsind,abernichtvorge-sehen.ÜberdiebesagteHypoRealEstate-Anlage findet man im AStA-Protokollvom7.4.2008interessanteInformationen(s.nächsteSeite.).Aufgrund der Verluste, die mit dieserAnleihe gemachtwurden, soll nun von

einem beauftragten Rechtsanwalt ge-prüftwerden,inwieweiteinRechtsstreitgegendieHypoVereinsbankaufgenom-menwerdenkann,wieausBeschluss95und 44 des aktuellen BeschlussbuchesdesStudierendenparlamentshervorgeht:

„Beschluss95-DasStuPastelltfürdenRechtsstreitmitderHypovereinsbankbiszu10.000EurozurückundbeauftragtdenAStAeinen Rechtsanwalt zumandatieren. Vor Klage-erhebungistdasimStuPaüber die Klageerhebungabzustimmen.Beschluss43DieHypovereinsbanksoll vomAStAaufgefor-dertwerden,denSchaden(Verlust des Grundkapi-tals,Ordergebühren undähnliches)zuersetzen.“Auf die Frage, welcheKonsequenzen sich fürdie Studierendenschaftergebenundwiemansol-cheFaux-pasverhindern,kannäußertesichMarcelwiefolgt:„DieSonntags-öffnungszeitistnatürlichnichtinGefahr.Ichdenke,es lässt sich sagen, dass

dasjetzigeStuPaallesihmMöglichege-tanhat,umfürdieZukunftsolcheFehlerzuvermeiden.Allerdingsmussmanauchsehen,dassalleStudierendendieimAStAtätigsind,auchnochstudierenmüssen!DasFehlerhierunddavorkommen,wirdsichnichtvölligverhindernlassen.DieAlternative ist dann aber, ganz auf stu-dentisches Engagement zu verzichten,was jedochauchnicht im InteressederStudierendenschaft sein kann. Die Ent-scheidungüberdieKlageerhebungwirdvermutlichaufeinerderkommendenStu-Pa-Sitzungengetroffen.“Auchwirhoffen,dasssolcheinFehltrittnichtnochmalvorkommtundwünschenunseren studentischen Vertretern vielKraft undUmsicht bei ihrer verantwor-tungsvollenAufgabe.

ChristianBuss

Geldfalle „no risk no fun“ - lockte auch den damaligen AStAQuelle: www.piqs.de

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aSta protokoll Vom 24.01.2006

Finanzreferat:DaStephanienichtanwe-sendist,berichtetAndréfürsie:Stepha-nieundAndré(AndréPoddubny)hättenheuteeinGesprächmitHerrnQuielundanderen Mitarbeitern der Universitätgehabt.Dabei seieszumeinenumdieSamstagsöffnungszeiten der Bibliothekund zum anderen um dasAnlegen derstudentischen Rücklagengelder gegan-gen.SamstagsöffnungszeitenderBiblio-thek:DieJuristischeFakultätträgtderzeit50%derKosten,diedurchdieSamstags-öffnungszeitenderBibliothekentstehen.DieJuristischeFakultätkannderzeitlei-derkeineÜbernahmegarantiederKostengeben,habejedocheinInteresseanderan-teiligenWeiterfinanzierung.DerGrundhierfürseidernochnichtverabschiedeteHaushalt des Dekanats Jura. DerAStAwirdfürdieseKosteninVorleistungge-hen,bekommedasverauslagteGeldaberzurück,sobalddieProblematikgeklärtsei.Rücklagen:FürdieAnlagederRücklagenmüsstenAngebotebeiBankeneingeholtwerden.DieswirdMargiterledigen.

aSta protokoll 2.2.2006

Finanzreferat:Stephanie(StephanieBar-tel) informiert über dieEinstellung derneuen Mitarbeiterin Frau Wienke zurAufarbeitungderFinanzenbiszumHaus-haltsjahr2004/2005.FrauWienkewürdealsVollzeitkraft ihreTätigkeitamMon-tag,den6.Februar2006,aufnehmenundvondaanStephi’sBüroim1.OGnutzen;Stephanie selber würde dann, falls dieArbeitszeitensichüberschneidensollten,

dieRäume imEGnutzen.Siehabe zu-demmitFrauAkyurtbzgl.derGeldanla-geinHöhevon100.000€fürdieSonn-tagsöffnung der Universitätsbibliothekgesprochen und einenGesprächsterminzusammenmiteinemVertreterderHypo-VereinsbankundFrauAkyurtzurKlärungeinigerbestehenderFragenzumAngebotderHypoVereinsbankvereinbart.Finanzverwaltung als Referat sinnvoll?EsstehtzurDiskussion,obdieFinanzver-waltungdesAStAinseinerjetzigenFormsinnvolloderübereineAnstellungbessergeregelt ist. Stephanie plädiert für letz-teres.MartinM.hältbeideVariantenfürsinnvoll:einerseitsentsprächenRoutine-tätigkeitenwieBuchhaltung,Abrechnungetc.einerangestelltenTätigkeit,anderer-seitsseidiejetzigeFormalsAnsprechpart-ner,fürSitzungenundAbsprachenbessergeeignet.Sven siehtdenNachteil,dasseineAnstellungmitLohnundSozialver-sicherungteurerkämealsdieAufwands-entschädigungfürReferenten.SarinahälteineAnstellungausGründenderQuali-fikation und Kontinuität (zum BeispielUnterbrechung bei Auslandssemester)fürsinnvoll.Elisabethmeint,geradean-gesichts kurzer Bachelor-StudiengängeseidieLösungeinerAnstellunggünstig.ImFallederBeibehaltungeinesFinanz-referates,dasausschließlichvonStudie-rendengeführtwird,sollteüberQualifika-tionsbedingungen nachgedacht werden.Wiwiskönntenbeispielsweisebevorzugtwerdenaufgrund ihrer fachlichenStudi-eninhalte.Allerdingsbedeutediesnochlangenicht,dassdieAufgabenzubewäl-tigenwären,wiedieErfahrungenderVer-gangenheitzeigten.Kirthischließtsichan,StephaniemitihrerFachqualifikationsei

quasieinglücklicherZufallgewesen.An-dréhälteineAnstellungfürsinnvollundinformiert,dassderStuRaderUniversitätCottbusbeispielsweisesogarzweiange-stellteBüroleiterá22,5Wochenstundenfinanziere,dabei jedochwederHauptre-feratnochVorsitzendenhabe.Die Gestaltung des Arbeitsbereichs Fi-nanzen als Vollzeitanstellung oder alsTeilzeitanstellung mit Referat wird dis-kutiert. Aufgrund des Arbeitsaufwandssollte dieser Bereich nicht durch Stu-dierendegeführtwerden.Sarinahältesfürgefährlich,wennnurdieangestelltePersondenÜberblickhat,sieplädiertfüreineKombinationausFinanzreferatundAnstellung.AndréhältdieAngelegenheitfüreineventuellesThemaübereineStruk-turreformimAStA.Svenfindetesproble-matisch,aufdemWegederAnstellungdieEntscheidungsgewaltüberdasFinanzre-feratdemStuPaquasizuentziehen.Mar-tinMargonskisiehtdarineinenweiterenGrundfürdiesaubereTrennungvonpoli-tischenunddienstlichenAufgaben.SvenstelltdieFrage,obdieTätigkeitdesFi-nanzreferatsdennüberhauptnochbelas-senwerdenoderganzineineAnstellungumgewandeltwerdensollte.Andrémeint,imVergleichvonLohnzahlungundAuf-wandsentschädigungseieinReferatgün-stigeralseineAnstellung.ErschlägtdieGründung einer AStA-Kommission zudieserFragevor.FürdieTeilnahmeandieserKommissionmeldensichStepha-nie,Elisabeth,Sven,MartinMargonskiundAndré.MatthiasDiefenbach,studen-tischerAngestellterderFahrradwerkstatt,kommtzurSitzunghinzu.

InteressanteAuszügeausdenAStA-Protokollen

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aSta protokoll Vom 18.3.2008

Katja(KaterynaAntypova)berichtet:DieHypovereinsbankhatunsgeraten,unse-reRücklagen,dieinFondsangelegtsind,zuverkaufen,unddafüranderezukaufen,damitwirkeinenVerlustmachen.Sahrafragt,wiesodieGelderderStudierenden-schaftinFondsangelegtsindundnichtalsnormalesFestgeld.WennanscheinenddieMöglichkeitbesteht,dasswireinenTeildavonverlieren,seidaskeineange-messeneAnlagemöglichkeitfürdieGeld-erderStudierendenschaft,diesseiauchnichtmithöherenZinsenzurechtfertigen.Essollnocheinmalüberprüftwerden,wa-rumderdamaligeAStAdasGeldsoange-legthatundggf.geändertwerden.

aSta protokoll Vom 7.4.2008

Katjaberichtet,dassdieAnlagebeiderHypo-Vereinsbank umgeschichtet wor-densei.JetztseiineinPapierinvestiertworden,dasbeieinerKapitalgarantieei-

nenZinssatzvon4,75%p.a.bietet,mitdemindennächsten18Monatendiebis-herverlorenen5000€ausgeglichenwer-denkönnen.ZweiandereAngebote,diemiteinemgeringerenRisikobehaftetwa-ren,wurdenausgeschlagen.Sahrahältesfürunverantwortlich,dasseinehemaligerAStAstudentischeGelderineinerisikobe-hafteteAnleiheinvestierte.Robertmeint,dass Geldanlagen insgesamt immer ris-kantsindunddeswegenaufsieverzich-tetwerdensollte.Außerdemkönnemannichtwissen,wasentsprechendeFondsmit demGeldmachen. Nicolai stimmtdemzu,meintjedoch,dassdasPapierzurZeitseinerAnlagealsrechtkonservativgalt.EineKrisemitdemAusmaßderjet-zigenImmobilienkriseseinichtabsehbargewesen.

rEchEnSchaftSBEricht finanzEn aSta Vom 1.5.2008 – 31.7.2008:

ZuBeginndesJahres2006sindvomAStAzweiTranchenzujeweilsca.50.000Euro

inzweiFondsbeiderHypovereinsbankangelegtworden.HierbeihandeltessichumdieFonds„NordinvestNordConcept“sowie „Pioneer Investments Total Re-turn“.DieseAnlageformenstelltensichzuBeginndiesesJahresalsrisikobehaftetheraus.DurchdieAnlageentscheidungisteinVerlust von ca. 5.000Euro entstan-den.DerehemaligeStuPa-AbgeordneteundMitglieddesFinanzausschussesDa-nielJippunddieJustiziarinFrauAkyurthabendieVerhandlungenmitderBankwegen einesVergleiches aufgenommen.ZurzeitbestehtdieMöglichkeit,denVer-gleichsbetragzuGunstenderStudieren-denschaft zu verbessern. Gemäß demAStA-Beschluss vom 30.07.2008 sindFrauAkyurtundDanielJippbevollmäch-tigt,dieVerhandlungenmitderBankimNamendesAStAaufzunehmen.

8.Sitzung - 30.11.2008Beschluss: 91

StuPa-Wortlaut:Das AStA-Referat für Hochschulpolitik soll eruie-

ren, ob auf dem Campus der Viadrina in einem zur Universität gehörenden Raum ein Bett oder eine Liege aufgestellt werden kann, damit sich Stu-denten, die sich unwohl fühlen oder krank sind, ausruhen können.(17/0/0)

2. Kommentar:Aha. Wo soll bitte dafür Platz sein, wer soll da aufpassen, und mal ganz im Ernst - wie häufig fühlt sich hier jemand so krank, dass er sich hinlegen möchte?

2. Kommentar:Diesen Raum gibt es nun: der Still- und Ruheraum (HG 84), aber bestimmt nicht wegen eines StuPa-Beschlusses

2. Sitzung - 08.07.2008Beschluss: 18

StuPa-Wortlaut: Für die Sitzungen

wird ein externer Protokollant angestellt, wel-cher mit vierzig Euro je Protokoll entlohnt wird, bei Überlänge (mehr als vier Stunden) kann der Protokollant einen Zuschuss erhalten und es sollen zwei Stellvertreter bestimmt werden. (14/0/0)

Kommentar:Das ist studentische Selbstverwaltung: Arbeits-plätze aus dem Nichts generieren ...und man verdient mehr als eine studentische Hilfskraft.

4.Sitzung - 09.09.2008Beschluss: 38

StuPa-Wortlaut:Das StuPa beschließt, dass für jedes Mitglied im StuPa-Präsidium 20 Visitenkarten in Auftrag gegeben werden. (8/0/3)

Kommentar:NUR zwanzig für jedes Mitglied?

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18 uni

Für werdende Elternund Studierende mitKindern oder pflegebe-dürftigen Angehörigengibt es seit Novemberletzten Jahres eine zen-traleAnlaufstelleanderViadrina.Als Familien-beauftragteinformieren,beraten und unterstüt-zenwirStudierendezuallen Fragen rund umdie Vereinbarkeit vonfamiliärer Verantwor-tung und Studium.Un-ser Ziel ist es, dieVia-drina zu einemOrt zumachen, an dem sichMenschen mit fami-liärer Verantwortungwillkommenundunterstütztfühlen.Wirwollendazubeitragen,dassniemandseinStudiumaufgrundvonKindererziehungoder familiärerPflegeverantwortungab-brechenmuss.

Die zentrale Koordinierungsstelle wirdfinanziert vom Ministerium für Wis-senschaft, Forschung und Kultur(MWFK) des Landes Branden-burg.SieisteineKonsequenzaus dem Qualitätsverspre-chen der BrandenburgerHochschulen und desMWFK mit dem Ziel,jungeFamilienunddieChancengleichheit vonFrauenundMännerninStudiumundBerufzuun-terstützenundgünstigeRahmenbedingungenfürdieVereinbarkeitvonFamilie und Stu-dium bzw. Be-rufzuschaffen.(http://www.s t ud i um- in -brandenburg.de/index.php?kuk)

WirhabenbeideanderViadrinastudiertund während des Studiums Kinder be-kommenundkennendieSchwierigkeiten,StudiumundFamilieuntereinenHutzubekommen.NebenInformationenzurFi-nanzierungdesStudiumsmitKind,Hin-

weisenzurKinderbetreuunginFrankfurtundBerlinkönnenwirauchganzpersön-licheTippsandieStudierendenweiterge-ben.AuchbeiFragenzurStudienplanungmit Nachwuchs oder Ausnahmerege-lungen in den Prüfungsordnungen wol-lenwirAnsprechpartnerinnensein,andieihreuchzu-erst wenden könnt.Alle relevanten In-

formationenwerden inK ü r z eauchaufun s e r e rH o m e -page zufindensein.Füreineper-sönliche

BeratungkönntihrjederzeittelefonischoderperMaileinenTerminvereinbaren.

Neben der individuellen Beratung ar-beitenwir derzeit amAufbau einer fle-xiblen Kinderbetreuung für Notsituati-onenaußerhalbderregulärenKita-undSchulbetreuungszeiten. Sowohl für

Vorlesungstermine amAbend, BlockseminareamWochenendealsauchan Schließtagen der Ki-tas können künftig ver-schiedeneMöglichkeitender Kinderbetreuungangeboten werden. DasAngebot reicht von derVermittlung privater Ba-bysitterüberBetreuungs-möglichkeiteninderKo-operationskitabishinzurgegenseitigen BetreuungderKindervonStudieren-den.DieAngebotesollenfürdieStudierendenmög-lichstkostengünstigsein,damitsievonalleninAn-spruch genommen wer-

denkönnen.IndiesemJahrgibteszudemdieMöglichkeit,dieQuittungenüberzu-sätzlicheKinderbetreuungwegen studi-enbedingterTerminebiszumNovemberzusammen mit einem Antragsformularbei uns im Büro einzureichen. Die ge-sammeltenRechnungenwerdendannan das BildungsministeriumBran-denburgsweitergeleitet,welchesbis zum Jahresende entschei-det,wievielGelddiejeweiligeHochschuleerhält.DasAntrags-formularundweitereInformati-onenfindetihraufderHomepage.

EinweitereswichtigesAnliegenistesfüruns,Studierende

und Mitarbeitendemit familiärerVerantwortungzu vernet-zen, umAus-tausch undgegenseitigeU n t e r s t ü t -zung anzu-regen und zuermöglichen.

EtwaeinmalimMonatfindetinFrankfurteinNetzwerktreffenfürStudierendemitKindern undwerdendeEltern statt, beidemsichdieStudierendenundihreKin-derkennenlernenundpersönlicheErfah-rungenaustauschenkönnen.DasnächsteFrankfurterNetzwerktreffen ist für den3.6.geplant.DerOrtwirdnochbekannt

KindundStudium–gehtdas?Die Familienbeauftragten der Viadrina stellen ihre Aufgaben und Ziele vor.

Der Still- und Ruheraum im Hauptgebäude Quelle: Familienbeauftragte

Die zentrale Koordinierungsstelle wirdfinanziert vom Ministerium für Wis-senschaft, Forschung und Kultur(MWFK) des Landes Branden-burg.SieisteineKonsequenzaus dem Qualitätsverspre-chen der BrandenburgerHochschulen und desMWFK mit dem Ziel,jungeFamilienunddieChancengleichheit vonFrauenundMännerninStudiumundBerufzuun-terstützenundgünstigeRahmenbedingungenfürdieVereinbarkeitvonFamilie und Stu-

lenwirAnsprechpartnerinnensein,andieihreuchzu-erst wenden könnt.Alle relevanten In-

formationenwerden inK ü r z eauchaufun s e r e rH o m e -page zufindensein.Füreineper-sönliche

bei uns im Büro einzureichen. Die ge-sammeltenRechnungenwerdendannan das BildungsministeriumBran-denburgsweitergeleitet,welchesbis zum Jahresende entschei-det,wievielGelddiejeweiligeHochschuleerhält.DasAntrags-formularundweitereInformati-onenfindetihraufderHomepage.

EinweitereswichtigesAnliegenistesfüruns,Studierende

und Mitarbeitendemit familiärer

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Keine Frage, sondern der Titel einesBuchesvomlitauischenSchriftstellerundDrehbuchautorIcchokasMeras(*1934).„Antkolaikosipasaulis“.

Es erzählt die Lebensgeschichte einesMädchens,dasüberdieJahreschließlichzurFrau,trotzdeszweitenWeltkriegs,dererst sowjetischen, dann deutschen undletztendlich wieder sowjetischen Besat-zung.

Litaueninden1930erJahren.VonihremVaterverstoßen,beginntVero-nikainderStadtzuarbeiten,einfremdesKindstillend.Sonntagsbesuchtsieihrei-genes,unehelichesKindaufdemDorfbeieinerbefreundetenFamilie.SiearbeitetihrLebenlang,schafftObdachfürsichundihrewachsendeKinderschar.

„DerMenschmussessen.“AlsoversorgtsiedenjüdischenNachbarsjungendurchden Zaun eines Konzentrationslagers.„AlstäteesmirumsoeinLämmchenleid“,sagtsieundschütztdamiteinenhungrigenSoldaten,derwegenDiebstahlsverurteilt

werdensoll.Da hat sie schonaufgehört, dasGlückzupflückenin Form fünfblätt-rigerFliederblüten.„Siesetztesichwie-der auf die Bankunter demFensterund blickte in dieFerne, in der ir-gendwohinterderLandstraße undden Bäumen viel-leicht Erde undHimmel zusam-menstießenunddieErde dunkel undschwarz war, derHimmel aber hellundblau.“

DieGeschichte ist nicht nur berührendundtraurig,sondernzeigtauch,wieklarmanMenschseinkann.Siewirderzähltin einer bildhaften, nahen Sprache, diePoesieistundProsa,diedenLesermit-

nimmtineine–inunsere–Welt.DerTitelfragtundfragtnicht.DerRomanbeginntlyrisch: „AufdreiWalen?AufvierEle-fanten?AufmächtigenMännerschultern?WoraufruhtdieWelt?“

HeleneKönau

Wer regelmäßig über Veranstaltungen und Angebote der Familienbeauftragten informiert werden möchte, kann in den uni-internen Verteiler aufgenommen werden. Schreibt einfach eine Mail an [email protected].

Alle Studierende mit Fragen und Problemen rund um die Vereinbarkeit von Studium und Familie laden wir herz-lich ein, sich mit uns in Kontakt zu setzen.

Tel: 0335 – 55 34 4221Hauptgebäude: Keller 20 (Zugang mit Kinderwagen über den Hof, Einfahrt gg. der Marienkirche, rechte Tür) www.euv-frankfurt-o.de/familie

gegeben.DaesauchvielestudierendeEl-ternmitWohnsitzinBerlingibt,habenwirbeschlossen,auchdortregelmäßigTref-fenzuorganisieren.ZukünftigsindweitereAktionengeplant.SofindetamTagdesSommerfestes,dem18.6., einViadrinaKinderfest statt.AlsHöhepunktorganisierenwireineViadri-na-Familienolympiade,zudersichElternundGroßelternmitihrenKindernundEn-kelnalsTeamanmeldenkönnen.

Auchwennesnocheinigeszutungibt,ist

dieViadrinaanvielenStellenbereitsfa-milienfreundlichausgestattet:nebenbar-rierefreienZugängenhabenalleUniver-sitätsgebäudeWickelräume.IndenMen-sengibtesSpieleckenundHochstühlefürKinder;FläschchenwärmerkönnenbeimMensa-Personalausgeliehenwerden.ImHauptgebäude(HG84)befindetsicheinStill-undRuheraum,dermit einembe-quemenSessel,einerLiege,einemTischundeinerkleinengemütlichenSpieleckefürdieKinderausgestattetist.DerSchlüs-selkannbeimPförtnerausgeliehenwer-

den.NochindiesemJahrwollenwirzu-dem einen Eltern-Kind-Raum eröffnen,dermit einemArbeitsplatz ausgestattetist und in demStudierende selbst orga-nisiertihreKinderbetreuenkönnen.DieBibliothekhältfürKindereineKisteKin-derbücherundMalheftezur(stillen)Be-schäftigungbereitunddasStudentenwerkbietetWohnheimzimmermiteinerkom-plettenBabyausstattung,vomKinderbettbiszumFläschchenwärmer,an.

KarinHöhne,AlenaKaraschinski

Eine Buchrezension„WoraufruhtdieWelt“

Autor Icchokas Meras (r.) gibt AutogrammeQuelle: Deutsches Bundesarchiv

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IndemzweigeschossigenHauswohntenvierMietparteien, zwei links und zweirechts.DasFeuerbrachobenrechtsausund fraß sich zügig durch das gesamteDach.DieDeckewurdelöchrig,BalkenfielenherabundnacheinigerZeitwardasFeuerimgesamtenHaus.AnfangswardieFeuerwehrnochoptimistisch,dasssiedasFeuerbändigenkann,dochleiderkonntesiedasMaßderZerstörungkaumeindäm-men.

AmMorgendes26.OktoberwardasIn-nere des Gebäudes mit nasser Aschezugekleistert. Die Geräuschkulisse er-innerte an eine Tropfsteinhöhle, denndasLöschwassertröpfeltenochvondenDecken. Die geschockten Hausbewoh-ner(hauptsächlichStudentenderEUV)sammeltenandiesemTagnochzuretten-deGegenständeauf.MitHilfederFrank-furter„SpeditionsfirmaThews&Partner“schafftensiedieseineinLageraufdeut-scherSeitederOder.

DieersteNachtohneZuhauseverbrachtendieBrandopferbeiFreundeninSłubiceundFrankfurt.IndenFolgetagenwurdenangeschlageneWäscheundverdrecktesGeschirrvieleMalehintereinandergewa-schen,damitsiewiedernutzbarwurden.NebendiesenGegenständenblieb aller-dingskaumetwasübrig.

Schnellsprachsichrum,welchesSchick-saldiesiebenLeuteinSłubiceereilte.Zü-gigeHilfekamvonderLinkeninFrank-furt(Oder)undvom„verbündungshaus

fforsthaus“. Zufälligerweise war einMitbegründerdesFforsthauses,BastianBielig,ebenfallsOpferdesBrandes.DasFforsthausbatMöbelan,eineFrankfur-terPfarrerinebenso.AuchdasDezernat1derUniversitätsicherteUnterstützungzu, falls Bücher und Scheine verlorengegangen sind. HerrMorach und FrauGrünvonderUnisichertenauchUnter-stützungzu.DurchdenE-MailverteilerdesPressereferateswurdeüber dasUn-glückderSłubicerWGsinformiert.EinepolnischeStudentinhalfauch:DurchdieWohnungsauflösung ihrer Tante konntesie viele Einrichtungsgegenstände zurVerfügungstellen.NatürlichkamauchHilfevomAStA,derzweiMaleineSpendenaktionmachteund

Geld gesammelt hat. BrandStuVe, diebrandenburgische Studentenvertretungaus Potsdam, sicherten ebenfallsUnter-stützungzu.Auchwir,dasStudierenden-magazinvivadrina,habendieHälftedesvorigenVerkaufserlöses als Spende fürdieBrandopfereingenommen.

„Nach so eiNer erfahruNg wird eiNem bewusst, wie we-Nig maN eigeNtlich zum lebeN

braucht.“

GlückhattendieBetroffenenauchinBe-zugaufihreUnterkunft.SchnellkamensieimpolnischenWohnheimpilsudskie-gounter,wosiedieerstenWochenver-

NachBrandwiederaufgerappeltWie es Studenten in Słubice schafften, wieder ein geregeltes Leben zu führen

Wie rappelt man sich wieder auf, wenn das eigene Zuhause mit gesamtem Inventar in Flammen aufging? Genau das ist nämlich Bewohner eines Słubicer Wohnhauses in der Nacht vom 25. zum 26.Oktober 2008 passiert. Nachdem dramatische Monate vergingen, haben wir nachgefragt, wie die ehemaligen Bewohner des Hauses die ersten Wochen und Monate verbrachten und wie sie letztlich wieder ein normales Leben führen konnten.

Das Wohnzimmer vor dem BrandFoto: Bastian Bielig

Die Feuerwehr kämpfte mit aller MüheFoto: Bastian Bielig

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21 uni

brachten.ImDezember2008fandendreiderBetroffenendanneinneuesHausinSłubice.Obwohl an demHaus ein „zuverkaufen“-Schild klebt, sind die drei

froh,vorerstwiedereinHeimzuhaben.

Grade erwähnter Bastian Bielig fasstedie vergangen Monate mit einem sehr

treffenden Satz zusam-men:„NachsoeinerEr-fahrungwirdeinembe-wusst, wie wenig maneigentlich zum Lebenbraucht.“

Insbesondere, weil dasFrankfurter Lager kaltundfeuchtgewesenist,wardieFreudegroß,dieSachennunwiederver-nünftigunterbringenzukönnen. Das normaleLeben, also Job, Stu-dium und Freizeit, liefwährend dieser Zeitauf Sparflamme. Dennzwischen Oktober undDezember waren ganzandere Dinge wichtig,wiemansichvorstellenkann!

Die Betroffenen möch-ten sich auf diesem

Wege für die viele Un-terstützung und Hilfe

bedanken,diesie indieserschwierigenPhasebekamen.

ThomasBruckert

Das waren die Überreste des Hauses.Foto: Bastian Bielig

Nun wird das Studenten-Radio aktivEndlicheinRadioanderViadrina!

Mehr als 500 Jahre Warten haben einEnde. Die Europa-Universität soll end-lichihreneigenenRadiosendererhalten:viaFunk! Mit Hilfe ambitionierter Stu-dentenundStudentinnenwirdbaldwildineureZimmergefunktunddasUni-Radioausgestrahlt.ÜberdasInternetsolljedenMontageineeinstündigeRadiosendungerscheinen, die von den Studierendenselbstgestaltetwird.DasProgrammbietet aktuelle Uni- undWeltthe-men, Kultur- und Ausgehtippssowiealles,waseuchsonstnochinteressiert. Außerdem wird un-bekanntenBandsundanderenre-gionalenMusikerneinePlattformgeboten,umihreMusikderÖffent-lichkeit zu präsentieren. Ein abwechs-lungsreiches Programm entsteht zusätz-lich mit Hilfe der ausländischen Stu-

dierenden,dieüberihreErfahrungeninFrankfurt(Oder)berichten.-WasistdannnochdasProblem?

DerAufbaue i n e sI n -

t e r n e t r a d i o sbrauchtZeit.Wir,eineklei-

ne Gruppe engagierter Radioliebhaber,arbeitenseitMonatendaran,allesfürdieAusstrahlungdererstenSendungvorzu-

bereiten. Diese wird in die Geschichteder Viadrina eingehen. Beim Initiativ-markt imAprilkonntesichviaFunkbe-

reitsvorstellenundvieleBefürworterdesRadioprojektsfinden.IhrhabtdieChanceunsbeiderArbeitzuhelfenunddasRadiozeitalterun-serer Universität mit einzuwei-hen.

Redakteure,Moderatoren,BandsundandereMithelferallerFakul-tätenundNationalitätensindherz-

lichwillkommenandenSendungenmitzuwirken!Fürweitere Infoswendeteuchanunse-reE-Mail-Adresse: [email protected]örenunsbald,viaFunk!

SophieFähnrich

lichihreneigenenRadiosendererhalten:viaFunk! Mit Hilfe ambitionierter Stu-dentenundStudentinnenwirdbaldwildineureZimmergefunktunddasUni-Radioausgestrahlt.ÜberdasInternetsolljedenMontageineeinstündigeRadiosendungerscheinen, die von den Studierendenselbstgestaltetwird.DasProgrammbietet aktuelle Uni- undWeltthe-men, Kultur- und Ausgehtippssowiealles,waseuchsonstnochinteressiert. Außerdem wird un-bekanntenBandsundanderenre-gionalenMusikerneinePlattformgeboten,umihreMusikderÖffent-lichkeit zu präsentieren. Ein abwechs-

nochdasProblem?

DerAufbaue i n e sI n -

t e r n e t r a d i o sbrauchtZeit.Wir,eineklei-

ne Gruppe engagierter Radioliebhaber,

markt imAprilkonntesichviaFunkbe-reitsvorstellenundvieleBefürworterdesRadioprojektsfinden.IhrhabtdieChanceunsbeiderArbeitzuhelfenunddasRadiozeitalterun-serer Universität mit einzuwei-hen.

Redakteure,Moderatoren,BandsundandereMithelferallerFakul-tätenundNationalitätensindherz-

lichwillkommenandenSendungenmitzuwirken!Fürweitere Infoswendeteuchanunse-reE-Mail-Adresse: [email protected]

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SobaldineinerlockerenGesprächsrundedasThema„7+1“angerissenwird,verziehensichschmerzvolldieGesichter.DerPulssteigt,dieGemütererhitzensichundschonwirdlautstarkrumgemotzt:„Früherwarallesbesser!“–Mutigefragendann:„Wirklichalles?“–Gemurmelfolgt. Dennobwohlmitdemneuen SystemmehrAufwand inwenigerZeit aufkommt,habeneinige auch die Vorteileerkannt.

„7 + 1“ be- deutet:7WochenVorlesung+1WocheAbschlussprüfung.Weil nach diesemAblauferstdieHälftederVorlesungszeitzuEndeist, gibt’s denganzenSpaßeinzweitesMal.Folglichbestimmennunz w e i PrüfungszeiteneinSemester.

D a s hat natürlich den Vorteil, dassderLernstoffkompakterpräsentiertwirdundsichdieeifrigenS t u d i e - renden nicht sehr langemit demgleichenStoffbeschäftigenmüssen,eheeszurPrüfunggeht.Unvorteilhaftistallerdings,dassschnellge- lernterStoffebensoschnellwiedervergessenwirdunddasssiedieemp-fohlenenBücher (durchaus1000Seiten) ebenin7Wochendurchgearbeitethabensollten.BeimehrerenFächernistdasdenkbarvielLesearbeit.Dassdie StudisdeswegenwenigerFreizeithaben, leuchtetein. UndwegendermangelndenFreizeitbleibtauchweni- gerZeitfüraußeruniversitäresEngagement.WiegutlaufenstudentischeGremien und Ini- tiativen,wenndieehrenamtlichenWirtschaftlerkaumnochKapazitäten of- fenhaben?„IchsetzemeinePrioritätenjetztanders.“-mitdiesem Satz verabschiedensichdieMitgliederdann.

Für dieAus- scheidendenist wiederumgut,dasssiesichwegenderverteiltenKur- s e auch mehr Prüfungen pro Semesterzutrauen:jetztdreiproPrü-fungsphase,statt (wiefrü- her) sechs Semesterabschlussklau- sureninnerhalbvonzweiWochen.FürdreiKlausurenzulernen, fälltebeneinfacher,alsfürsechsPrü- fungenzulernen.Zwargabesinvo-rigen Semestern schon dieMöglichkeit, sich dieKlausuren inzweiEtappenaufzuteilen,aberwerverbrachte die vorle- sungsfreieZeitschongernemitLernen, um zum Nachschreibetermin Klau-suren zu schreiben? Letztereswarzwarsinnvoll,umdenvie- lenPrüfungsstoffzubewältigen.Aberes kostete eben vor- lesungsfreieZeit.

Bei diesem Stich- wort folgt einweitererVorteil des „7 + 1“-Systems:Dank des zusammenge-pressten Abschlie- ßens eines K u r s e s ,ist dasWiWi-Stu- dium nun b e s s e rvereinbar mit P r a k t i k a undAus-landsaufenthal- ten. Denn obwohlsie wegen des Außeruniversitären die ersteoder zweiteHälf- tederVorlesungszeitverpassenkönnten,habensiedie MöglichkeitinderanderenSemester-hälfte noch Scheine zuerwerben.DasProblemmitverpasstemLernstoffoder nicht erfüllter Anwesenheitspflichtentfälltdann.

DieStudentenkönnenalsonocheffektiverarbeiten.Effektivitätistvermutlich derGrund,warum„7+1“eingeführtwurde.MehrPrüfungeninkürzererZeitundsomiteinschnellererAbschlussdes Studiums. Ein IBA-Master-Studentmeinte,dassersichwieineiner„studentischenLegebatterie“vorkäme.DieStu- dentensolltenfunktionierenunddannzügigwiederabhauen.DasBachelor-/Mastersystemansichseischonsoangelegt. Durchdas„7+1“-Systemwurdedie-serZustandnochintensiviertundsomitderDruckaufdieStudierendenerhöht.

DasbetrifftübrigensnichtnurBWL-eroderIBA-ler.AuchKuWisüberlegensichinzwischenganzgenau,obsiewirklichWiWi-ScheinemachenwollenundsichdemerhöhtenStressvon„7+1“stellen.EinigehabendeswegenihreStudienausrichtunggeändertundmachennunJurascheine.ZugroßseiendieBelastungenvonWiWi-BlöckenimStundenplanmitKuWi-Seminaren,Einfüh-rungenundSprachkursen.UndfallssieeinenKursbesuchen,derimLaufedesSemestersEssaysoderHausarbeitenverlangt,sosinktabermalsdieVereinbarkeitvonWiWi-KursenmitdemKuWi-Vorlesungsplan.Obdasnochmitdem„GeistderViadrina“kompatibelist,nachdemeinregerAustauschzwischendenFakultätenerwünschtist?

UnvereinbarsindübrigensaucheinigeKlausurterminebeidenBachelorstudentendesIBA-Studiums.Denndortfindeneinmeh-

Seit diesem Semester lehrt die WiWi-Fakultät im „7 + 1“-System. Wir haben aus Sicht der betrof-fenen Studenten die Vor- und Nachteile beleuchtet.

7+1=0?Vor- und Nachteile des neuen WiWi-Systems

SobaldineinerlockerenGesprächsrundedasThema„7+1“angerissenwird,verziehensichschmerzvolldieGesichter.DerPulssteigt,dieGemütererhitzensichundschonwirdlautstarkrumgemotzt:„Früherwarallesbesser!“–Mutigefragendann:„Wirklichalles?“–Gemurmelfolgt. Dennobwohlmitdemneuen SystemmehrAufwand inwenigerZeit aufkommt,habeneinige auch die Vorteileerkannt.

„7 + 1“ be- deutet:7WochenVorlesung+1WocheAbschlussprüfung.Weil nach diesemAblauferstdieHälftederVorlesungszeitzuEndeist, gibt’s denganzenSpaßeinzweitesMal.Folglichbestimmennunz w e i PrüfungszeiteneinSemester.

D a s hat natürlich den Vorteil, dassderLernstoffkompakterpräsentiertwirdundsichdieeifrigenS t u d i e - renden nicht sehr langemit demgleichenStoffbeschäftigenmüssen,eheeszurPrüfunggeht.Unvorteilhaftistallerdings,dassschnellge- lernterStoffebensoschnellwiedervergessenwirdunddasssiedieemp-fohlenenBücher (durchaus1000Seiten) ebenin7Wochendurchgearbeitethabensollten.BeimehrerenFächernistdasdenkbarvielLesearbeit.Dassdie StudisdeswegenwenigerFreizeithaben, leuchtetein. UndwegendermangelndenFreizeitbleibtauchweni- gerZeitfüraußeruniversitäresEngagement.WiegutlaufenstudentischeGremien und Ini- tiativen,wenndieehrenamtlichenWirtschaftlerkaumnochKapazitäten of- fenhaben?„IchsetzemeinePrioritätenjetztanders.“-mitdiesem Satz

Für dieAus-verteiltenKur- s efungsphase,statt (wiefrü-dreiKlausurenzulernen,rigen Semestern schonverbrachte die vorle-suren zu schreiben? Letztereswarzwarsinnvoll,umdenvie-es kostete eben vor- lesungsfreieZeit.

Bei diesem Stich- wort folgt einweitererVorteil des „7 +pressten Abschlie- ßens einesist dasWiWi-Stu- dium nunvereinbar mit P r a k t i k alandsaufenthal- ten. Dennsie wegen des Außeruniversitärenoder zweiteHälf- tederVorlesungszeitverpassenkönnten,habensiediehälfte noch Scheine zuerwerben.DasProblemmitverpasstemLernstoffoderentfälltdann.

DieStudentenkönnenalsonocheffektiverarbeiten.Effektivitätistvermutlich

fenhaben?„IchsetzemeinePrioritätenjetztanders.“-mitverabschiedensichdieMitgliederdann.

scheidendenist wiederumgut,dasssiesichwegenderPrüfungen pro Semesterzutrauen:jetztdreiproPrü-

her) sechs Semesterabschlussklau- sureninnerhalbvonzweiWochen.Fürfälltebeneinfacher,alsfürsechsPrü- fungenzulernen.Zwargabesinvo-dieMöglichkeit, sich dieKlausuren inzweiEtappenaufzuteilen,aberwersungsfreieZeitschongernemitLernen, um zum Nachschreibetermin Klau-Letztereswarzwarsinnvoll,umdenvie- lenPrüfungsstoffzubewältigen.Aber

wort folgt einweitererVorteil des „7 + 1“-Systems:Dank des zusammenge-Ku r s e s ,b e s s e rundAus-obwohldie erste

tederVorlesungszeitverpassenkönnten,habensiedie MöglichkeitinderanderenSemester-zuerwerben.DasProblemmitverpasstemLernstoffoder nicht erfüllter Anwesenheitspflicht

DieStudentenkönnenalsonocheffektiverarbeiten.Effektivitätistvermutlich derGrund,warum„7+1“eingeführtwurde.MehrPrüfungeninkürzererZeitundsomiteinschnellererAbschlussdes Studiums. Ein IBA-Master-Studentmeinte,dassersichwieineiner„studentischenLegebatterie“vorkäme.DieStu- dentensolltenfunktionierenunddannzügigwiederabhauen.DasBachelor-/Mastersystemansichseischonsoangelegt. Durchdas„7+1“-Systemwurdedie-serZustandnochintensiviertundsomitderDruckaufdieStudierendenerhöht.

DasbetrifftübrigensnichtnurBWL-eroderIBA-ler.AuchKuWisüberlegensichinzwischenganzgenau,obsiewirklichWiWi-ScheinemachenwollenundsichdemerhöhtenStressvon„7+1“stellen.EinigehabendeswegenihreStudienausrichtunggeändert

fenhaben?„IchsetzemeinePrioritätenjetztanders.“-mitverabschiedensichdieMitgliederdann.

scheidendenistauch mehr Prüfungen proher) sechs Semesterabschlussklau-fälltebeneinfacher,alsfürsechsPrü-dieMöglichkeit, sich dieKlausurensungsfreieZeitschongernemitLernen,Letztereswarzwarsinnvoll,umdenvie-lesungsfreieZeit.

wort folgt einweitererVorteil des „7 +ßens einesdium nunP r a k t i k aten. Denn

AußeruniversitärentederVorlesungszeitverpassenkönnten,habensiedie

zuerwerben.DasProblemmitverpasstemLernstoffoder

DieStudentenkönnenalsonocheffektiverarbeiten.Effektivitätistvermutlich

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23 uni

rereKlausurenzeitgleichstatt.WeileskeineTerminanpassunggebenwird, sind einige IBA-ler folglich ge- zwungen, die KlausurzumNachschreibeterminAnfang Oktoberzuschreiben.

Die einzigUnbetrof- fenensinddieRechts-wissenschaft- ler an der Viadrina.Da sie kei- ne Veranstaltungena n d e r e r Fakultäten besuchenm ü s s e n , jucktsie„7+1“nichtim gering- sten.

Esheißt,Studiumdiene nicht nur derAusbil-dung für den Arbeits- markt.Esdieneauchdazu sich selbst zu fin- den. Denn Studiumsei die einzigeZeit im Leben, in der jungeLeutedieZeitdafürhät- ten,sichimLebenzuorientieren und heraus- zufinden,wassiewol-len.Hier rumprobieren, dortaustesten.DieVi-adrinabietetdurchDut- zende studentischenInitiativen genug Mög- lichkeitendafür.Dasneue „7 + 1“- System beschneidetnundieseOrientierungsphaseund macht es den Studie-renden nahezu unmög- lich, sichnebendemdiszipliniertem Studi- umnochanderweitigumzusehen.

LetztlichisteseineTy- penfrage,obman„7+1“gutheißt oder nicht.Es ist eine Frage derLebensein- stel lung,der eigenen Ziele unddesAntriebs.Leute,diebereitswissen,wofürsiestudierenundihreZieleschonklarvorAugenhaben,könnenin7+1nurVorteilesehen.Siefunktioniereneinfach.

ThomasBruckert

rereKlausurenzeitgleichstatt.WeileskeineTerminanpassunggebenwird, sind einige IBA-ler folglich ge- zwungen, die KlausurzumNachschreibeterminAnfang Oktoberzuschreiben.

Die einzigUnbetrof- fenensinddieRechts-wissenschaft- ler an der Viadrina.Da sie kei- ne Veranstaltungena n d e r e r Fakultäten besuchenm ü s s e n , jucktsie„7+1“nichtim gering- sten.

Esheißt,Studiumdiene nicht nur derAusbil-dung für den Arbeits- markt.Esdieneauchdazu sich selbst zu fin- den. Denn Studiumsei die einzigeZeit im Leben, in der jungeLeutedieZeitdafürhät- ten,sichimLebenzuorientieren und heraus- zufinden,wassiewol-len.Hier rumprobieren, dortaustesten.DieVi-adrinabietetdurchDut- zende studentischenInitiativen genug Mög- lichkeitendafür.Dasneue „7 + 1“- System beschneidetnundieseOrientierungsphaseund macht es den Studie-renden nahezu unmög- lich, sichnebendemdiszipliniertem Studi- umnochanderweitigumzusehen.

LetztlichisteseineTy- penfrage,obman„7+1“gutheißt oder nicht.Es ist eine Frage derLebensein- stel lung,der eigenen Ziele unddesAntriebs.Leute,diebereitswissen,wofürsiestudierenundihreZieleschonklarvorAugenhaben,könnenin7+1nurVorteilesehen.

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24 uni

Die Studierenden der Viadrina können im Wettbewerb „5 Euro. 5 Wochen.“ testen, ob sie Spaß daran haben, unternehmerische Entscheidungen zu treffen. In Teams von zwei bis vier Leuten, zeitlich befristet und mit einem geringen Startkapital gilt es, die eigene Geschäftsidee am realen Markt umzusetzen.

Fünfgewinnt–MitSpiel,SpaßundeinercleverenGeschäftsideeansZielkommen

In diesem Semester veranstaltet dieKOWA (Kooperationsstelle Wissen-schaft undArbeitswelt) einen Entrepre-neur-Wettbewerb, bei dem ihr, Studie-rendeallerFakultätenundNationalitäten,inTeamsgegeneinanderantretetundmitfünfEuroStartkapitalinnerhalbvonfünfWochen eine Geschäftsidee verwirkli-chensollt.Ineinerzugleichrealenaberauchspiele-rischen Situation könnt ihr Praxiserfah-rungen sammeln und somit eure beruf-lichenPerspektivenerweitern.EinersterEindruck von wirtschaftlichen Zusam-menhängenunddenBedingungen,unterdenenunternehmerischeEntscheidungengetroffenwerden,wirddabeivermittelt.Aberihrkönntineurem„UnternehmenaufZeit“ auchSchlüsselqualifikationenwie Eigeninitiative, Entscheidungsfreu-de,TeamfähigkeitundSelbstständigkeiterlernen und trainieren.HierzuwerdenallemöglichenBereiche–vomEinkauf,

überProduktion,VertriebundGeschäfts-führung–einemRealitätstestausgesetzt.DaskanninFrankfurt(Oder),Berlin,on-lineoderanderswosein.

DieIdeezumSpielkommtvonderFrei-enUniversitätBerlin,beiderder„Fun-preneur-Wettbewerb“ schon seit mehre-renSemesternmitvielSpaßundErfolgdurchgeführtwird.

Wieihrseht,istalso(fast)alleserlaubt,was Spaß macht. Während der Lauf-zeitdesWettbewerbs steheneuchArneMeyer-HaakevonderKOWA,CfE(Cen-treofEntrepreneurship)undexternePro-fisalsBeraterzurVerfügung.WorkshopsundZwischentreffen sorgen füroptima-leVorbereitung,SpannungundSpaßbiszumSchluss.Wennihrneugierigseidundmehrerfah-renwollt,dannachtetaufdieAushängeinderUni.Kommtam27.Maium14:15UhrinsGD102zurAuftaktveranstaltung.DortkönntihrauchgleicheuerTeaman-melden.

Startschuss:10.JuniEnde:15.JuliPräsentationundPrämierung:22.Juli

BiankaSchwallmann

Geschäftsideen, die an der FU im vergangenen Wintersemester dem realen Markt ausgesetzt wurden, waren zum Beispiel:

Hate2Date: Speed-Dating mit vorgegebenen Themen, über die man streiten kannKleine Helfer: Hilfe und Beratung für Personen mit Berührungsängsten mit Computern, Handy, InternetLehrbu.ch: Internetplattform für den Verkauf gebrauchter Lehrbücher an der FUHerzenswärme GbR: Anbieten von Dienstleistung für Senioren im Haushalt, FreizeitgestaltungSushi_rolling: Kochkurs für Sushi-Zubereitung mit Unterhaltungsprogramm

Quelle: www.sxc.hu

Aktueller Stand des neuen MusicalsMachtmitbeimViamusical2(009)!Indervorigenvivadrina(Heft1,2009,S.23)habenwireuchbereitsvomnäch-stenMusicalanderViadrinaerzählt.Ob-wohldasguteStücknochkeinenNamenhat,freuensichdieLibrettoschreiberMaxiBecker,MarioMischeundTho-masBruckertdarüber,dassdasScriptfastfertigist.Dasgesamte„Musical-Drehbuch“existiertschonineinererstenVersion.EswirdumeinenaufstrebendenStudentenanderViadrinagehen,derinderstudentischeSelbstverwaltungzu-nehmendanMachtundEinflussgewinnt

undsichgenaudeswegensoeinigeFeindeindeneigenenReihenmacht…AktuellwirdnochandenFeinheitengearbeitet,damitdasBühnenwerktext-lichsogutunterhält,wieschondasletzteMusical„Brats!“.IndiesemgingesumdieVorurteiledereinzelnenFakultäten.ImmernochsuchtdasOrganisations-teamnachLeuten,diebeimneuenMu-sicalgernemitwirkenmöchten.Gesuchtwirdjeder,dermotiviertistundZeithat.VonSchaupiel,biszuTanz,Gesang,Musikistalleswillkommen.FürTätig-

keiteninPRundFinanzengibtesPrakti-kumsscheine.FallsihrInteresseandemProjekthabt,schreibteineE-Mailanviamusical@gmail.comoderklicktaufwww.viamusical.deundbelesteuchüberdasvorigeMusical„Brats!“.AndiesemOrtwirdmitgroßerWahrscheinlichkeitauchüberdasneueMusicalinformiert.WenndieZeitreifist.

ThomasBruckert

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OrtfürUniballgesucht–WiestehendieChancenfürsFforst?

EsistdiegrößtekulturelleVeranstaltungFrankfurts.DerUniball!HierfeiernnichtnurdieStudentenihrenbevorstehendenAbschluss,sondernestrifftsichauchal-les,wasinFrankfurtRangundNamenhat.VondenengibtesinFrankfurt(Oder)ex-akt1.200Menschen.DasKleistforum bietet ihnen immer ei-nenAugen-undOhrenschmausundfastimmereinenGaumenschmaus.Doch dieses Jahr könnte alles anderskommen:DieMesse-undVeranstaltungsGmbHhatihrePreiseerhöht,diederFör-derkreisderViadrinanichtbereitist,zuzahlen.DerFörderkreisistderVeranstal-ter desUni-Balls und auch dessenMit-gliedMartinPatzelt(FrankfurtsOB),er-wirktenochkeinOK.Mussder15.Uniballausfallen, wegen eines unangebrachtenKräftemessens,wervonwemabhängigerist?GibtesindiesemNovembernureineGaudi-AtmoderWichtigtuer,statteinemGaudeamusIgitur?

Aber wer solldieses schwereAmt überneh-men…undwenndieStudentendaseinfach selbst indieHandnehmenwürden?Jetztmalernsthaft: Kön-nen Studenteneine Party veran-stalten? Das istein wesentlicherPunkt im Studi-um:„Lernen,wiemanFestefeiert.“Können Studie-rende mittelmä-ßigesEssen zuüberteuertenPreisen an-bieten?DafüristdieüberwiegendeAnzahlderStudentennochzusozialeingestellt.KönnenStudisvordemeigentlichenVer-kaufderEintrittskartendieHälfteschon

für Freunde und Be-kannte reservieren?Aber wirklich NURfürdiebestenFreunde.Und derenWG-Mitbe-wohner.Jetzt fehlt noch dieLocation: Wie wärees mit dem verbuen-dungshaus fforst? DieEventetage zu mieten,kosteteinenHunderter– das sollte die finan-ziellen Mittel des För-derkreisesnichtzusehrstrapazieren.Das Ffor-st-HausbeherbergteineGarderobe zum anhän-gen,eineSofaeckezumabhängen, eine Theke,um Ex-Freundinnen

nachzuhängen,eineRaucherlounge,umVerbotegegendasRauchenzuverhängen,Kuwis,dieerklären,wiealldieseDingezusammenhängenundFenstermittollenVorhängen.WennderPlatznichtreichensollte,weitetmandiePartyebenindieoberenStock-werke aus, das vermittelt eine viel per-sönlichereAtmosphäre und vieleGästewürden sich in ihre Studienzeit zurück-versetztfühlen.SelbstbeiderAnzahlderbesetztenPark-plätze,kannesdasFforst-HauslockermitdemKleistforumaufnehmen.Eineinter-nationale Küche rundet das Ganze ab.DaseinzigeProblemdesFforst-Hausesist,dassesvieleFrankfurteramHelene-seesuchenwerden.AberobmannunmitdengrößtenStudentenausdenFakultätenWirtschaft,RechtundKulturspricht,odermitdenGrößenausWirtschaft,PolitikundKultur...MachtdasjetzteinensogroßenUnterschied?DieGesprächsthemensindsowiesoimmerdieselben.

MarioMische

Eine Glosse

http://www.moz.de/index.php/Moz/Article/id/275847http://www.fforst.net/http://www.forsthaus-helenesee.de/

Die Veranstalter des Uniballs finden das Kleistforum zu teuer.Quelle: www.wikimedia.de

Das Fforst-Haus würde studentischen Flair bieten.Quelle: Fforst-Haus

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MeningitisanderEUV

Keinerkamdaranvorbei:amMorgendes30.April2009fandmanansämtlichenSchwarzenBretternundTürenderEUVeinenAushang, der auf dieMeningitis-ErkrankungeinesStudentenaufmerksammachte.PersonenmitengemKontaktzuihm,solltensichwegenderAnsteckungs-gefahrschnellstmöglichmitdemGesund-heitsamtFrankfurtoderdemDezernatfürstudentischeAngelegenheiteninVerbin-dungsetzen.NachAussagedesDezernatsmeldetensichindendarauffolgendenTa-genüber850PersonenbeimGesundheits-amtFrankfurtumsichberatenodermitMedikamentenversorgenzulassen.Ich habe diesenAushang wie viele an-dere auch gelesen undmich primär ge-fragt:WasisteigentlichMeningitis?Dasmit dem Zeckenbiss? Wie gefährlichmussdieseKrankheit sein,wenn sogareinAushanggemachtwird?Wiesichhe-rausstellte fragtensichdasauchanderemeinerKommilitonen.HöchsteZeitalsoKlarheitzuschaffen.Meningitis, besser auch bekannt alsHirnhautentzündung, ist eine schwer-wiegendeKrankheit,diedurchVirenundauchBakterienverursachtwerdenkann.AuslösendeErregergibteseineVielzahl,so viele, dass ichmich in diesemArti-kelaufzweidavonbeschränkenwerde:Meningokokken-Bakterien und FSME-Viren.

mEningokokkEn-BaktEriEn

NachAussagedesRobert-Koch-InstitutsinBerlingibt es jährlichca. 600 -700FällevonMeningokokken-MeningitsinDeutschland. In ca. 10% der Fälle ver-läuftdie Infektion tödlich.EineErkran-kung durch Meningokokken-BakterienkanneineninjedemAltertreffen.Jedochisthervorzuheben,dassvorallemKinderundJugendliche,aberauchBabysbeson-dersanfälligsind.WohergenaudieBakterienkommenoderwassiehervorruftlässtsichnichtbestim-men.Ungefähr10%derBevölkerungtra-gendieErregerbereitsinsichohnedaranselbstzuerkranken.Anderekönnensiedennoch infizieren. Meningokokken-Bakterien werden in unterschiedlicheSerotypenunterteilt–UntergruppenvonBakterienundViren.DiemeistenInfekti-oneninDeutschlandgehenaufdieSero-typenBundCzurück.

ÜBErtragung

Die Meningokokken siedeln sich vorallem indenSchleimhäutendesNasen-Rachen-Raumsanundkönnensehrein-fach durch Tröpfcheninfektion übertra-genwerden.EinNiesen,einHustenoderaucheinKusskönnenbereitszudieserÜbertragung führen. Ein leichter Wegalso für die Bakterien. Bei Zusammen-treffen mit Überträgern der Bakterienohne engenKontakt folgt in derRegelaberkeineAnsteckung,dadieBakterienselbstaußerhalbdesKörperssehrschnellabsterben.DieInkubationszeitbeträgtnormalerwei-se3-4Tage,kannunterUmständenaberauchzwischen2-10Tagenliegen.EineAnsteckung mit Meningokokken-Bak-terienführtinca.2/3derFällezueinerMeningitis,inca.1/3derFällezueinerBlutvergiftung.InseltenenFällenkönnensogarbeideKrankheitsbildergleichzeitigauftreten.

Symptomatik und folgEn

Im Falle der Meningokokken-Meningi-tis kann es zunächst zu unspezifischenSymptomen wie Fieber, Schüttelfrost,Schwindel,ErbrechenoderstarkenKopf-schmerzenkommen.SpäterwerdendieSymptomedannspezifischerundführenzuNackensteifheit,LichtempfindlichkeitundGelenkschmerzen.Ca.10%derBe-troffenenerleidenschwerwiegendenFol-gendurchdieErkrankungwieHirnner-venlähmung, Hörverlust, geistige Schä-den,Amputation befallenerKörperteileoder auch schwerwiegenden Behinde-rungen.ImschlimmstenFallverläuftdieErkrankungtödlich.Führt dieMeningokokken-Infektion zueinerBlutvergiftung,soistdieLebensbe-drohungnochhöher.BeieinerBlutvergif-tung(Sepsis)istäußerlichvorallemeineAnsammlung kleiner roter Flecken diesichraschzublauenFleckenentwickelnzubeobachten.ImKörperselbstvermeh-rensichdieMeningokokkensehrschnellundvergiftendasBlutdurchToxineundAbfallstoffe. Im schlimmstenFall führtdies zu einem septischen Schock, wasakutesKreislaufversagen,BeschädigungdesNebennierengewebesundderOrgane,amEndeOrganversagenmitsichzieht.In 95% der Fälle führt auch bei umge-

hender intensivmedizinischer Behand-lung ein septischer Schock zum Tod.Ohne Behandlung ist die Überleben-schancegleichNull.Dramatisch ist besonders die schnelleAusbreitungderBakterien.Einvollkom-men gesunder Mensch kann innerhalbvon24StundendurcheineInfektionmitMeningokokken-Bakterien zu einemschwerstkrankenwerden.BeiVerdacht auf eineMeningokokken-InfektionsindfolglicheineschnelleDia-gnostikundeinesofortigeTherapieun-bedingtnotwendig.FüreineerfolgreicheBehandlungderErkrankung ist einum-gehendes Eingreifen unabdingbar. EineBehandlungmit starkenMedikamentenerfolgtindiesemFallineinemKranken-hausunterständigerBeobachtung.

Schutz

DadieSymptomatikeinerMeningokok-ken-Erkrankung sich zunächst unspezi-fischäußertistdasVorbeugendurcheineImpfungeinSchutzvordenFolgenderKrankheit.FürdieSerotypenderGruppenAundCgibtesdiesenImpfstoffbereits.GegenMeningokokkendesSerotypenB,deramhäufigstenauftritt,istleidernochkeinImpfstoffvorhanden.LautAuskunftdesRobert-Koch-InstitutswirdandiesemImpfstoffaberbereitsgearbeitet.

Folgende zweiDingemöchte ich nochloswerden:1.InBezugaufdenAushanganderEUVistzusagen,dassdieInkubationszeitin-zwischenverstrichenist.2.MeningitisistbesondersimFallederMeningokokken-Infektion eine schwer-wiegendeKrankheitundsolltenichtunter-schätztwerden.DieEntscheidungjedochsichimpfenzulassenmussjederfürsichselbstfällen.Impfungenkönneneinengu-tenSchutzgegeneinigeschwerwiegendeErkrankungenbieten.Esseijedochauchgesagt,dassnichtjedeImpfunggenauaufdasbreiteSpektrumeinesKrankheitser-regersausgelegtistundsomitnurgegeneinenkleinenTeilvorkommenderErregerschützenkann.LetztendlichsolltemaninjedemFallgenauabwägenwelcheImp-fungeneinemalssinnvollerscheinen.

NicoleRis

An der Viadrina sorgte ein Meningitis-Vorfall für Aufsehen. Ein Student infizierte sich mir dieser schweren Krankheit. Susanne Glasmacher von der Pressestelle des Robert-Koch-Instituts stellte sich für ein aufklärendes Gespräch zu dieser Erkrankung zur Verfügung.

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Wie das Konzept der Party nicht aufging

WenigeBegegnungenaufder„NachtderBegegnungen“

IchmagdieNachtderBegegnungen.BeimeinererstentraficheinesympathischeundhübschePolinundvergnügtemichmit ihr an den Spielständen der ver-schiedenenUni-InitiativenundGremien.

Das Konzept, dass sich hier Anders-sprachliche begegnen, finde ich großar-tig.Dasist-glaubeich-derGrund,wa-rumdieNachtderBegegnungen inderVergangenheit so beliebt war.Mit demHintergrund, für deutsch-polnischeVer-ständigungzusorgen,ziehtmandortalsPaar los und erspielt sich gemeinsamPunkte. Tolle Sache. Schade nur, dassdiesesKonzeptbeiderletztenNachtderBegegnung am 23.April kaum aufging.

DurchungünstigeWerbungentstandderEindruck,dassdiePartyerstum21Uhrbe-ginnt.TatsächlichaberstartetendieSpieleschonum18Uhr.Und22Uhrsolltensieschonenden.WeildiemeistenLeutewe-genderunvorteilhaftenInformationsver-breitungerstab22oder23Uhrkamen,bliebgenaudasaus,wasdieNachtderBe-gegnungen auszeichnet: Begegnungen.

Natürlichwar die Feier nach den Spie-lenganzschick,wennmandiezu lang-same Musik und die misslungenenLiedübergänge ausblendet. Aber einenttäuschender Beigeschmack blieb.

Denn immerhin weiß ich, wie toll dieNacht derBegegnungen sein kann. Ichhoffe,dassdasnächstesJahrbesserklappt.

ThomasBruckert

Kylu und Hodg mit trommelndem Zwischenspiel.Foto: Marke

StuCGrotteist:ehrenamtlich,familiärundfreundschaftlich,Kult,underfrischend.

StuCGrottekann:DeineLocationfürunsereunddei-nePartyssein.DeinTreffpunktzumDiskutieren,Quatschenundmehrsein.Deinem Organisationstalent Flügel ver-leihen.DeinevielenIdeenrealisierenDie Basis sein, um dein betriebswirt-

schaftlichesWissen auch in die Praxisumzusetzen.

StuCGrottebietetimJuniunteranderem:Do05.06.Autoren-Bohren-Abend

Mi 17.06. Teste Dein Wissen imGrotte-KneipenquizSa 20.06. Sommerfest mit GrillenundChillenanfrischerLuftMi 24.06.ZeigwasDU schreibenkannst!EinliterarischerAbendvonDIRgestaltet

Wieerreichstduuns?www.myspace.com/grotteffooderwww.grotte-ffo.de

UND:jedenMontagum19.00UhrinderGrotte,Lindenstraße7

MartinaKorn

DieGrotteDer offizielle Studentendlub lädt ein

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A review as binational dialogue about the European revolution in 1989

Couldn’twebeenthusiasticjustbytoday’spluralism?

thE SuBJEct

LastweekaseminartowardsbinationaldialogueabouttheEuropeanrevolutionin 1989 “NewWays.Settingoff into anewlifeofdemocracyandfreedom“tookplaceinKrzyzowa(LowerSilesia).

Aboutseventeenyoungparticipantshadthechancetoexamineandtodiscussre-asons,coursesandresultsofthetransfor-mation period inGermany and Poland.TheprojectwasinitiatedbytheKreisau-InitiativeBerlin,TheKreisau Foundati-onforMutualUnderstanding,InstituteforAppliedHistoryinFrankfurtonOderincooperationwiththePolishEmbassyinBerlinandtheGermanEmbassyinWar-saw.FormeasaGermanjournalistIwanttoemphazise my choice having used theworkinglanguageEnglish,withthatnotleastIwillkindlymaketheeditorawareofatransnationalstudents’magazin‘vi-vadrina’whichatfirstrepresentstheplu-ralityofissuesandofitsreaders.Butin-deedthisshouldalsonotexcludemefromlearningthePolishlanguage…

thE nEEd

WhystudyingatViadrinaUniversityex-ceptfromtermsofthewell-educatingsy-stemyouareofferedwithinthethreefa-culties?PolishandGermanstudentscanactivelytakepartintransborderdialecticexchangeregardingtheimagestheyhave

towardsfreedomanddemocracy.SodidagroupofstudentsinKreisau/Krzyzowafrom12thtill16thMay09dealingwithhistoricalandpoliticalissues;sadlynotmorethanfourGermanstookpartbutthir-teenPolishdid.TodaystudyingontheborderlineofEu-roregionViadrinameanstotakepartintransnationaldiscussionsaboutthehi-storical,politicalchangesbyactivistsof citizenship, which even made dia-loguespossible since theearly1980sinPolandandat the endof1980s inEasternGermany.RegardingthefalloftheironcurtainandwithitthechangesofthegeopoliticalcoordinationsystemthecitizensofEuropehavebegun toshapetheirfuture,thusfrompoliticsofwartothatofpeace.WitnesseslivingindifferentEuropeancountries,inthecaseofPolishpeopletheyconsideredthemselvesasa‘nation’,dohavetheirownnarrativetowhichtheyindividu-ally connect their experiences in life.Butwhattheyallhaveincommonarethedecadesofsocialistorcommunist

oppressivesystems,whichhadtakenhu-mans’rightsofindividualfreedom.Forthisreason,todaydealing,communi-cating,discussingaboutfactsandexchan-gingsubjective,individualimagesofyourownnarrationisthemostimportantissuetoconnectthe‘fathersoftherevolution’withthegenerationstofollow.Whathasbeenreceivedinrelativelypeacefulrevo-lutionsin1980and1989/90,namelythatalmosteverystateisabletoprovideitscitizensalifeoffreedomanddemocracy.Nowthequestionisasobviousaswellasnecessary:Doweas‘thepeople’stillwanttofightforsomethingthefathersoftherevolutionfoughtfortwentyyearsago?

SEarch for thE tracES within diffErEnt layErS

of rEmEmBrancE*

AreflectiontoHubertSpiegel’srecentar-ticle‘Wewerethepeople’intheFAZ(7thMay2009,No.105,B3)RegardingHubertSpiegelssearchforthetracesoftheslogan“Wearethepeople”within the civil society in Eastern Ger-manyatthattimeofpeacefulrevolutionof1989,henowconsiderstheidealsthat

unitedtheminthepastandpresent.Wit-nesses, civil rights activists and institu-tionsnowadaystrytodescribethesceneryasa‚diffuseandspontaneousrevolution

withoutasolidstructureandorganization,thereforenotintangibleforthesecretser-vice‘accordingHubertSpiegel.Isthisthereasonwhythepeacefulrevo-lution is forgetting its fathers?Do theirchildrenknowabout the civil societies‘struggleinEasternGermany,inPolandorHungary,anddotheystillkeeptheirde-mandedvaluesoffreedomofopinion,ofpress,offreeandsecretelections?IsitnotalarmingthatabigamountofyoungGer-manpeoplewerenottoldthedangerousorincapableirrationalitiestheirparentshadtodealwithineverydaylifebefore‘89?AlsotheongoingreportsandimagesontelevisionaboutthechangesconveyedtheamazingsocialandpoliticalhappeningsontheBerlinWallinNovember.Asare-sultofcitizensingrowingmassdemons-trationsinLeipzigandBerlinafeelingofnationalidentityincreased.Symbolslikethewavingnationalflag,slogans,songsoffreedomandbeingpartofacommu-nitycausedthesuddenmentalturnfromspeechlessnesstoeuphoricwilltowardssettingofftonewwaysofGermanunity.AsSpiegelputsit,referringtoChristoph

Students in the „House on the hill“ where the German op-position against Nazi-Regime met in the 1940s

photo: private

Poster with activists source: www.polskieradio.pl

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Wonnenberger,peoplemightnothadgre-atervisionsexcept‚GorbatschowandtheModelofaEuropeanHouse‘.Overall,theremightbeadividedmemoryabouttheorderofthedistincthappeningsthat led to the revolution, but the fact isthatthefightfordemocraticvaluesunitedindividualsforasuperiorideaoffreedomagainsteveryoppressivesystem.Linkedtothis,toevolveandtoconstructahumanisticideaoutofthemementooftotaldestructionisindeedananalogytothehistoryoftheEu-ropeanUnion.OnemayreallydoubtifGer-man(andPolish)citizensareawareoftheimpacttheyhadtowardsEuropeanfreedomandpeaceinmostcountries.Followingthetracesofremembranceinindividuallivesofwitnessesonemayreadthe‚masternar-ratives‘inhistoryofmankind.Thus,ifthefathersoftherevolutiontellthefollowinggenerationsaboutthestruggleforfreedom,theymightbecomeawareofthenecessityofcivilparticipationandtoexchangedif-ferentopinions.Couldtheremembranceofthesocialenthusiasm,whichmerelyledtothisturningpointandtotheunionofGer-manythen,notmeantocherishEuropean

pluralisminwhichwelivetoday?

citizEnS aS SuBJEctS of SuBJEctiVE hiStory

AnEssayonindividualfragmentarymemo-ryofanEasternGermanperspective

Mysubjectiveimagesofthosetimesaround1989overallarebasedonthenarrowper-

spectiveofachildagednineandlivinginafamilywhohasneverbeenneitherpo-liticallyinterestednorengaged.ThoughlivinginabigeasternThuringiancityinwhichalsofirstrisingupsoftheMondaysdemonstrations took place against thedeadbeat socialist regime of the GDR,myfamilywasnot interested in thingswerehappeningoutsidetheirsphere;andatthattimemymotherwasfocusedonmyyoungestbrother’sbirthonSeptem-ber8thatthattime.Obviously,mostthingsthatwerebeingto happen then I could retrospectivelyfixandunderstand stepby stepbyme-diareportsandimages.Actually,formetheeverydaylifeatschoolwasthemostimportantissueinmylife.OnedayIwaswonderingthattheteachingcontentswithintheGermanand localhistory lessons, socalled “Heimatkunde”, were suddenlychanging.Suddenlymorethanfiftypagesofourtextbookcontainingpoliticalandide-ologicalissueshadbeendetachedinsteadof critically considering it, but crossingoutthepages.Ourclassteacherbegantospend time on explainingwhat was hap-

pening“outside”,whatthemediawastalkingabout,andthatwewereadvicedtoaskeveryquestionwhichwillcometoourmindwithinthenextperiodoftime.Probably, she wanted us to begin anunderstandingofthebigchangeshap-peninginEasternGermany,inEurope,thegreatextentswhichweaschildrencouldnotimagine.Anotherimportanttransformationwastosuddenfindmy-self(myclassmates,myfamily)withinaconsumersociety,inwhichbrandsandmoneybegantoplaythebasicrolefromoneday to theother.Considering theessentialvaluesinthesocialistsocietywhichhadbeencloserelationsbetweenfamilyandcolleguescausedbythelack

ofintellectualfreedomandthemissingofcivicrightsinthosedays.Almosteverydayanotherthing,likechewinggum,neworigi-nalclothesoraBarbiewaspresentedtotheothermates.Inadditiontothat,Iremem-bermyfamilybeingpositivelyupset,eu-phorically,havingatoastwhilewatchingthepoliticalandsocialhappeningsontheBerlinWall inNovemberonTV, Iguess,mymotherbegantocrybutwaslookinghappy.She,agedthirtysixwasfeelinganew

wayoffreedom,havingthefreedomtolookbehindtheborder,whatwastofindgoingsouthwardsaftertheopeningoftheinnerGermanborder?Linkedto this, I remem-ber thefirst tripby“Trabbi” toNorthernBavaria,tohavethefirstexperiencewiththepropertyof thewesternworldand toreceivethemoneytowelcometheeasternGermanscitizens.Atthattimebeingfreetotravelwasthefeelingofchange,ofpoliti-caltransformation.Though,unfortunately,inmyfamilialenvironmenttherewasnoconsciousnessandnodesiretoaskaboutthemeaningofdemocracy.

concluSion

Obviouslytherearesomelacksofimage-ningtheexperiencesfromwitnessesofthehappeningstothesewhohavenotdirectlyparticipatedinthechanges,orthenextge-nerationwhowasnotevenbornatthattime.Tokeepthegiftof thebroaderEuropeanideaofpeaceinmind,thatmeanstobeanactiveandself-responsiblecivilpartofacommunity,tothrowdownthementalbor-dersandtoreactonpresentissuesinyourenvironment.Suchacademic,interculturalandtransnationalseminarslikethisonthebasisoffactualresearchaswellastalkswithwitnessesprovidethebasicsforaEuropeanfuturewithoutrepressions.Therefore,thedialecticsofinteresttooneanotheraresovaluable,essentialandproductive,aseachparticipantconfirmed...

DörteBortfeldt

The project was initiated by the Kreisau-Initiative Berlin, The Kreisau Foundation for Mutual Understan-ding, Institute for Applied History in Frankfurt on Oder in cooperation with the Polish Embassy in Berlin and the German Embassy in Warsaw.Further information:www.instytut.net/de/service/geschichtswerkstatt/www.instytut.net/de/seminare/ss-2009/1989/www.kreisau.de

*call for papers Projects 2009, Geschichtswerkstatt Europa

Binational working groups photo: private

Our group in Krzyzowa photo: private

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Lucie Matting, Kuwi-Studentin, absolvierte ein Praktikum in Kenia und sammelte nicht nur posi-tive Erfahrungen. Im Interview spricht sie über die stümperhafte Organisation von AIESEC, aber schildert auch ihre Eindrücke von Land und Leuten

Licht-undSchattenseitenKenias

Du bist vor einem Monat aus Afrika wieder nach Frankfurt gekommen.Wie lange warst du weg, was hat dich bewogen nach Afrika zu gehen?

Ichwar58TageinKenia,bineinenTagnach meinen Klausuren, losgefahren.ZumEinenwollteichmeineStudienauf-lagenerfüllen,d.h.diePraxisrelevantenFertigkeiten,zumanderenwarichnochnie länger als 4Wochen allein imAus-land.Sowollteichmichselbstreflektie-ren,wieichmitsolchextremerVerän-derungklarkomme;schließlichistKenia ein Entwicklungsland, dassvorallemseitderpost-ElectionEnde2007wieder gewaltigenHerausfor-derungenstandhaltenmuss.Werindenletzten2JahrendieBerichteüberKeniaverfolgthat,hatbemerkt,dassKenia mit 450.000 Touristen undallein 150.000 Deutschen jährlich,vomTourismuslebt.Ich wollte mich, nach über 5 Jah-renohneSprachpraxis,mitdereng-lischenSprachekonfrontieren.Undich wollte sehen, ob und wie ichmeine bisher erlernten kulturwis-senschaftlichen Kenntnisse anwen-denkannundobmirderBereichEnt-

wicklungshilfefürdasspätereBerufslebenzusagenkönnte.

Dein Praktikum wurde von der AIESEC der Hum-boldt Universität Berlin organisiert. Wie bist du auf AIESEC gekommen?

Als ich im Sommersemester2008andieViadrinagekom-men bin, habe ich als erstesdiverses Infomaterial überstudentische OrganisationenerhaltenundbinsoauchaufAIESEC gestoßen. Mir fielauf,dassesanderViadrinaseit2008 dieOrganisation leidernichtmehr gibt, da diese be-stimmteFörderkriteriennichtmehrerfüllt.SosahichmichandenBerlinerUnisum,diein Kooperation (HUFUAIE-

SEC)miteinanderPraktikafürStudentenvon Studenten weltweit organisieren.SeitApril2008binichaktivesMitgliedimOGX(OutgoingExchangeTeam)derHUBerlin.BesonderswichtigistdieVor-bereitungaufdenAuslandsaufenthalt,beidemeskeineRollespielt,obichineinEntwicklungslandgeheoderineinIndus-trieland.DaszweitägigeICLS(Intercul-tural Learning Seminar) bereitetemichaufdenUmgangmiteinemKulturschockvorsowieaufdieVerantwortung,deren

mansichselbstundanderenausgesetztist,odermitderFrageobsichdieErwar-tungen erfüllen werden.Was mich ammeistenamSeminarbegeisterthat,wardie Tatsache, dass ich die Möglichkeithatte,dieseErwartungen ineinenBriefzu schreiben, den ichmir an einembe-liebigenDatumvonAIESECzukommenlassenkonnte.DerBrieferreichtemichnachmeinemPraktikum,sodassichrück-wirkendnunsehenkonnte,obsichmeineErwartungenanmichundandieFremdeerfüllthatten.

Konnte dich AIESEC gute Vorarbeit geleistet?

Ich denke, das Problem eines Entwick-lungspraktikumsüberAIESECist,dasseinDevelopmentTraineeshipvonderIdeeherübernur8WochenüberhauptkeinenSinnmacht.ZwarkonnteichmeineZieleumsetzen, jedochhatmirmeineKultur,meinedeutscheMentalitättotaleGrenzengesetzt.Da ichmitmeinerdurchorgani-sierten, hektischen, stressstabilen, zeit-lichobjektivenEinstellungtäglichgegeneineWandgelaufenbin.MeinGefühlwar,dassdieKenianerZeitsubjektivempfin-den–mitanderenWorten:DUentschei-dest,obetwasrealisiertwirdodernichtundvorallemauch,wannesdazuzustan-dekommensoll.Dasmagdaranliegen,dassWortewieStress,Disziplin,Organi-sationkeineentscheidendeRollegespielt

haben,dasichdieMenschenmehroder weniger bewusst auf dasJetztkonzentrierenunddieBe-schaffungvonEssenundeinerAufgabeentscheidenderwaren,alsmeineErwartungenimPrak-tikum. Dabei hatte das TeilenhöchstePriorität.Apropos unorganisiert, abgese-hen davon, dass mir AIESECzuvor keine Informationen zuCCDO (Care Community De-velop Organisation) gegebenhatte, mich nachts bei derAn-kunft niemand vomFlughafenabgeholt,ichkeineEinführungüber gewisseVorschriften undGepflogenheitenhatte;habeich

Report einer Studentin über das Leben und die Korruption in Afrika

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mirletztendlichauchselbstmeineUnter-kunft gesucht und nur durch Zufall ge-funden.LetztenEndesistAIESECeineStudentenorganisation,dieehrenamtlichvon und für Studenten gemacht ist. Er-wartungensolltemandanichtallzuvielestellen...TrotzdemistesnichtinOrdnung,dassdasmirzugedachtesGeldnichtvonAIESECKeniaausgehändigtwurde.

Hast du etwas gegen diesen Miss-stand bei AIESEC unternommen?

Alsichnochdortwar,habeichmichnichtschriftlichbeschwert.AlsichwiederaufdeutschemBodenstand,habeichbeidenentsprechenden Stellen (AIESEC Inter-national)Bescheidgesagt,dassdieMit-arbeiterinKeniadasGeldvonAIESECunterschlagen haben, ich nicht einge-führtwurde,keineUnterkunfthatte.Alldas,wasfürmeinenAufenthaltgedachtgewesenseinsollte.DankdeninternsinKeniadarfAIESECKeniaderzeitkeinePraktikantenmehrempfangenundmussdievorausgesetztenAuflagenersteinmalerfüllen. Dieser Beschluss ist bis zumkommendenAprilangesetzt-dasgabesnochniebeiAIESEC.

Was waren konkret deine Aufgaben und interkulturellen Erfahrungen vor Ort?

Ich habe in den Slums von Nairo-bi (Huruma/Mathare), über die Or-ganisation CCDO gearbeitet. Meine

Hauptaufgabewares,vonmontagsbisdonnerstags,KinderimAlterzwischen6bis11JahreninMathematik,EnglischundBiologiezuunterrichten.FreitagshabeichanOberschulen(HighSchool)miteinemAIESEC-TeameinenWork-shop zum „HIV/ AIDS – ASK-Pro-gramme“durchgeführt.IchhabeaberauchvielenegativeEx-tremsituationen erlebt, obwohl ichmichzuvorausgiebigüberdieproble-matischenLebensbedingungenvorOrtinformiert habe.Auchwenn ich opti-mistischwar,alsichangekommenbin,fühlte ichmichwie ins kalteWassergefallen, war angespannt, ängstlich,habeunendlichvieleTränenvergossenundwarvollkommenüberfordertundsprachlos.MitanderenWorten:dieRe-

alitätzusehen,zuriechenundzuspüren-zuERLEBEN,istetwastotalanderes!

Gab es denn auch schöne Erleb-nisse?

Selbstverständlich.Ichhabezwarschonvielkritisiert,aberSchöneshabeichauchinallerGenügeerlebendürfen.AndenWochenenden konnte ich für mich diezauberhaften Vegetationen und Land-schaftenentdeckenunddas aufregendeNachtlebeninNairobigenießen.Sohabeichschonlangenichtmehrsovielstrah-lendeMenschenaufeinemHaufengese-hen.Allesmultikulti, abermehrWeiße,alsSchwarze tanztenaufeinerDachter-rasseimSchickimicki-ViertelvonNairo-bi–nachtsbei24GradundwarmerSom-merluft.Innur8WochenhabeichjedesWochenen-deetwasandereserlebt:ichwarzumBei-spielamLakeNaivasha,inMombasa,amDianiBeachundaufderInselLamu.AberdieTouraufdemMountKenia(5.200m)werdeichniemalsvergessen:SiedauertevierTageundeswareinTraum.Wirsindumdie50kmgelaufen,BergaufundBergab,dieVegetationsunterschiedeAfrikassindeinfachatemberaubend!Die letzteEtappe sindwir nachts gewandert.UmeinUhrnachtsgingeslosundnachvierStundenwarenwiramPointLenana.IndieserHöhefällteinemdasAtmennichtleichtunddazunochderatemberaubendeSonnenaufgangaufdereinenSeiteundderVollmondaufderanderenSeite.Ichwarsostolz,dassichdasgeschaffthabe.

Dein Fazit?

Insgesamtbin ich froh,dass ichdieEr-fahrunggemachthabe,dochbinichnochglücklicher,wiederhierzusein.Leiderhabe ich noch nicht genügend Zeit ge-funden, um meine Erlebnisse und Ein-drückezuverarbeiten.IchhabesovieleGedankengängeundIdeen,dassichamliebsteneinBuchschreibenwürde.VorallemdieProblemeinKeniainteressierenmichsehr:eskönntesovieleinfachersein,wennManagementundOrganisationvor-handenwären.DasParadoxeunddieAmbivalenzendesLandeszeigensichinBeispielenwiedenProblemenderpost-ElectionsEnde2007,die bis heute noch spürbar sind:MehrKorruption, bedeutend weniger Touris-mus, dadurch wieder mehr finanzielleProbleme, Streiks, tägliches Davonren-nen von Tränengasbomben und vielesmehr. Oder auch dass Gelder verscho-ben werden, dass in der PolizeistationinNairobidasbesteGrasinganzKeniaverkauftwird,manabereineHaftstrafevon7Jahrenbekommt,wennmanbeimKonsumierenerwischtwird.Oderauch,dasssichdieKenianerdurchausmitderAnsteckungvonHIVauskennen,sichje-dochdreimalüberlegen,obsiesicheinKondom kaufen, anstatt für denselbenPreisfünfMangoszubekommen.Kosten-loswerdendieKondomenurandiejeni-genverteilt,dievorweisenkönnen,keinHIVzuhabenundüber18Jahrenaltsind.DieIdeeistdabeieher,Abstinenzvorzu-schreiben.Auchweißichbisjetztnicht,obmichmeineSchülerverstandenhaben,daindenSlumsSwaheligesprochenwird.Meine neue Philosophie dank meinesAfrikaaufenthaltsist:„hakunamatata“und„polepole“–wassovielheißtwie„noproblem,don’tworry“und„langsam, langsam, immermitderRuhe“–auchwennichjetztgeradezweiHausarbeitenschreibe,michfüreinSti-pendiumbewerbenwill,wiedermehralsfünfVorlesungen besuche, drei Sprach-kurse absolviere und zudem mir eineWohnunginParisfüreinErasmusseme-sterimWintersemester09/10erkämpfe.Also:HakunaMatata,oderwiedieKeni-anerjetztauchgernbetonen:Yes,wecan.

DörteBortfeldtwarsostolz,dassichdasgeschaffthabe. DörteBortfeldt

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32 sport

AngebotedesUSCVolleyball und Akademisches Rudern

Jeder kennt ihn, viele nutzen ihn – Den Universitätsportclub (USC) Viadrina und sein umfangreiches Sportangebot.

kurzE gESchichtE

DaswarzuseinerGründungszeitanders–alsersicham22.Juni1994alsVereineintragenließ,boternurdreiSportartenan:Rudern,VolleyballundFußball.An-fang1995warenes16Mitglieder,diedenVereinamLebenhielten.DochmitZeit,erweitertemSportangebotundimmermehrRäumlichkeitenwuchsauch die Mitgliederzahl weiter. Heu-tebietetderUSCseinenmehrals2100Mitgliedern26Sportartenan.EinGroßderPartizipantenrekrutiertsichausStu-dentenInnen undMitarbeiternInnen derUniversität,aberauchBürgerInnenallerAltersgruppenderStadtFrankfurtnutzendieAngebotedeseingetragenenundda-mitoffenenSportvereins.KerndesUSCistseinSportcenterimAM.DortfindenMitgliederverschiedeneTrai-ningsangebote fürKraft-undKardiobe-

reichgleichermaßenwieeineSauna,So-larienundeinenkleinenBarbereich. IneinigenSporthalleninderStadtbietetderUSC regelmäßig Training für verschie-deneSportartenan.DassderUSCeinVerein,undnichtnureinreinerHochschulsportclubist,begründetsich aus dem Fehlen eines Hochschul-sportbereichesinnerhalbderUniversitätzu Gründerzeiten. So begann der USCsichinstädtischenAnlageneinzumieten–wasihmnuralsVereinmöglichwar.IndieserneuenRubrikrundumdenUnis-portwerdenwirdieangebotenenSportar-tenvorstellen,beginnendmitzweiGrün-dungssportarten:VolleyballundRudern

VollEyBall

InderSchulzeiteinnichtimmergemoch-terSport,isterdocheinerderwenigen,dendiemeistenStudentenohnevielVor-bildungspielenkönnen.Jederkannprit-schen,baggernundAufschlägemachen,dieeinenbesser,dieanderenwenigergut.DieGruppen,diesichjedenDienstagundMittwochum20UhrinderSporthalleamSiedlerwegtreffen,setzensichbuntausden einen und den anderen zusammen.Spieler jedenNiveausfindenhier ihres-gleichen.Ziel des Spieles ist nicht Leistung, diedanninderStadtligagezeigtwerdensoll,sondernSpaß.Spaßamundmitanderenspielen. Wer seine Fähigkeiten verbes-sernmöchte,bekommtvonTrainerDiet-marRiedelHinweiseundÜbungen,derenFrüchtedannimSpielangewandtwerdenkönnen.

Foto:MarkusKubbutat

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33 sport

akadEmiSchES rudErn

JedenSommerfindetdasakademischeRudernstatt.30TeilnehmerwerdenfürdiedreiFakultätenindieBootesteigenundumdenSieg rudern. JedeFakultätfährtmiteinerderStadtwappen-Farben:KuWi–GrünWiWi–WeißReWi–RotWasheutefestindenTraditionenderUniundderStadtverankertist,begann1995mit vielen Problemen und Startschwie-rigkeiten:Die (teueren)Bootemusstenbeschafftwerden,LagerräumefürebendiesenahedemWassergefundenwerden.Universitätendeutschlandweit erklärtennacheinemHilfegesuchsichbereit,aus-rangierte eigene Ruderboote demUSCzurVerfügungzustellen.AucheinAufbe-wahrungsortwurdegefunden:Dieunge-brauchtenLagerräumederKasernewur-dengemietet,umdieBooteaufzuheben.Schnell kristallisierten sich zwei Nach-teile bei dieserArt des Betreibens des

Rude r -

sportes heraus:1.DieKasernenbefindensichweithinterdemSprachzentrum,alsonichtnahederOder.2.Eswurdenur2MonateimJahref-fektiv ge- rudert,nur imS o m -m e r s e -mester.Bei der Su-chenacheinerBoot-undKosten-freundlicherenArtdasRudernzube-treiben,entschiedmansich,Outsourcingzu betreiben. Alle Ruderboote wurdendemRuderverein„1882“geschenkt,mitder bindendenVerpflichtung die Booteohne finanzielle Verpflichtungen jedesJahrwiederderUniunddemUSCfürdieZeitdesSommersemestersundderRegat-

tazurVerfügungzustellen.HabtihrFragenzumHochschulsport?

BesuchtdenUSCimIn-ternetoder–einfacher–inseinemSportcenterimAM!

MarkusKubbutat

Quellehttp://www.frcvon1882.de

11.Sitzung - 03.02.2009Beschluss: 123

StuPa-Wortlaut:Der AStA sowie die studen-

tischen Mitglieder des Verwal-tungsrats des Studentenwerks werden aufgefordert, darauf hinzuwirken, dass die Möglichkeit geschaffen wird, an den Kassen der Mensen und den Bistros mit dem Studentenausweis zu bezahlen. Außerdem soll darauf hingewirkt werden, dass auch die Waschmaschinen in den Studentenwohnheimen mit dem Studentenausweis bedient werden können. (7/0/3)

Kommentar:Eine gute Grundidee, Bargeldlos an der Uni. Aber die Waschmaschinen? Dann können endlich private WGs ohne Waschmaschine die des Studentenwerkes nutzen. Toll.

10.Sitzung - 13.01.2008Beschluss: 101

StuPa-Wortlaut:Der AStA wird beauf-

tragt, Angebote von min-destens drei Haftpfl ichtversicherungen für den Vor-stand einzuholen und auf der folgenden Sitzung vor-zustellen. Bei den Angeboten ist darauf zu achten, dass die Versicherer darauf hingewiesen werden, dass es sich beim AStA um eine Teilkörperschaft des öffentlichen Rechts handelt. (11/0/3)

1 Kommentar:Na, was angestellt?

2.Kommentar:Eine “Haftpfl ichtversicherungen für den Vorstand“? Vielleicht wird er ja geklaut. Klasse Formulierung!

13.Sitzung 10.03.2009Beschluss:145

StuPa-Wortlaut:Der AStA wird beauftragt, zu

eruieren, wie eine 24-Stunden-Nutzung der Bibliothek realisiert werden kann. Wäh-rend der Nachtzeiten soll zumindest eine Nutzung der Bücherbestände in der Bibliothek durch Einsatz eines technischen Systems ermöglicht werden. Ausleihen müs-sen nachts nicht ermöglicht werden. Wenn durch nötige Umbauten Kosten entstehen würden, wird der AStA beauftragt darzustellen, ob eine Finanzierung aus den abzubauenden Rücklagen der Studierendenschaft mög-lich ist. (11/1/2)

Kommentar:Jetzt noch ein Bad einbauen, dann können Vollblutjuristen endlich in die Bibo ziehen!

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34 kultur

Wer sich das Kulturangebot in Frankfurt (Oder) ansieht, kommt an einem Mann nicht vorbei: Thomas Strauch, seines Zeichens passionierter Musiker und engagierter Festival-Organisator. Ein Überblick über sein Wirken in Frankfurt.

am anfang war daS fEuEr

Thomas „Tomek“ Strauch ist 31 Jahrealtundstehtseit25JahrenaufderBüh-ne.Erwurde inFrankfurt (Oder) gebo-ren, und bezeichnet sich gerne als „Ur-Frankfurter“.DieLust,selbstMusikzumachen,kamThomasbeimLagerfeuer:MitGitarreundTrommelspielteermitFreunden Rock-Songs. Seine musischeAusbildung begann aber schon früher:1984bis1999sangerimKnabenchorderFrankfurter Singakademie. Er studierteEnergieelektronikundspäterTontechnikinBerlin.NebenbeilernteerGitarre,BassundPerkussionzuspielen.BesondersdieBodhrán,dieirischeRahmentrommel,hatesihmangetan.ImJahr2003probierteersichdasersteMal an größerenProjekten undwar so-wohlMitorganisatordes23.internationa-lenHansetagesalsauchderFrankfurter750Jahrfeier.Dort istdannauch„allesguteundschlechteaufeinemHaufenpas-siert“,docherkonntealleaufkommenden

Problememeistern.DiewichtigstenKontaktezurMusikbran-chesammelteerwährendseinerZeitimOderspeicher. Dort koordinierte er denAuftritt zahlreicher Künstler aus demUmlandund trommeltebeivielenFolk-bands und Jam-Sessions auchmit. ZurZeitspielterindreiBandsundsiebenPro-jekten,unteranderem„LaMarche“,„JackNovelle“und„DreiLiterLandwein“.DieBandbreitereichtvonnordeuropäischemFolküberJazzbishinzuWeltmusik.

in frankfurt SpiElt diE muSik

Nach seinem Studium in Berlin kehrteThomasStrauchwiederinseineHeimat-stadtzurück.Warum?FürihnistFrank-furtgrün,lebendigundesistjedenAbendwaslos.“Hierkannmanetwasbewegen,dennalsKünstlerwirdmaninFrankfurtvieldankbareraufgenommen.“GanzimGegensatz zu Berlin, woman sich vorBandskaumrettenkann.„Frankfurthat

alleswaserbraucht:EinenIrish-Pub,eineKuba-Barusw.“ImJahr2006suchte„LaMarche“nacheinerMöglichkeiteineCDaufzunehmenundzuvertreiben.DieswardieGeburts-stundedesLabels„FranzRockRecords“.DieGeschäftsführungübernahmThomas´Vater Wolfgang Strauch, der ebenfallsMusikerwarundinderFrankfurterBand„Color“spielte.NachdemEndederZeitung„1200“gabes keinen gut geführtenVeranstaltungs-kalendermehrfürFrankfurt,SłubiceundUmgebung. Daher bringt Thomas ge-meinsammitBernhardSobanskiunddemDepot2004e.V.seit2006die„Kneipen-zeitung“heraus.NebendenwichtigstenVeranstaltungen bietet sie einenRestau-rantführerundNeuigkeitenausderFrank-furterSzene.MitStudentenderViadrinaspielteerinderBand„funklinic“,eineComboindereinigeMitgliederder „Motherfunker&the Freshmakers“ waren. Außerdemspielte„LaMarche“zurerstenPartyimverbuendungshausfforstundsteuertedieMusikzumgleichnamigenFilmbei.„FolkimFluss“heißtThomas´Lieblings-projekt:ErsuchtdieBestenaus,diemitihmamEndedesWintersdieFrankfurterzum„Abfolken“bringen.BandsausganzDeutschland spielen Folk aus Deutsch-land, Irland,DänemarkundFrankreich,demsogenannten„BalFolk“.Dazugibt

ThomasStrauch,derFrankfurterFolksheld

Thomas mit seiner Bodhrán Foto: privat

Die Band „Jack Novelle“ Foto: privat

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35 kultur

esWorkshopsfür„Folxtänzer“unddasSpielenauftraditionellenInstrumenten.IndiesemJahrunterstützteihnerstmalsdie Initiative Kunstgriff bei der Durch-führung.

iS´ waS, doc?

UnterStudentensehrbeliebtistderdoc,der„donnerstagoderclub“,imKleistFo-rum.JedenDonnerstaggibteseinbuntesProgramm aus den Bereichen Musik,TheaterundKleinkunst,wiezumBeispieldieLauscherlounge,inderbekanntedeutscheSynchronsprecherTextedesPublikumsvorlesen.Thomasmanagtvordergründigdie„openstage“, die am letzten Donnerstag imMonatinderDarstellbarstattfindet.HierkannmansichalsZuschauerund-hörerselbst vor Publikum präsentieren. DerDonnerstagwurdeausgewählt,davieleStudenten ab Freitag über dasWochen-endewegfahren,aberdonnerstagsnochdasind.SeitihrerEinweihungimOkto-ber2006hatdie„openstage“einetreueFangemeinde gesammelt – im Durch-schnittkommen60bis80Besucher.Sei-neKontakteausderZeitbeimOderspei-

chernutzter,umMusikerfürdendoczusuchen.AberinzwischenkriegterimmermehrAnfragenvonMusikern,diegernedonnerstagsinderDarstellbarauftretenmöchten.DasAngebotsoll„leichtkonsu-mierbar,abernichtohneAnspruch“sein.ImDetailheißtdas:Esgibtkeine16-Jäh-rigen,dieinsMikrophonkreischen,son-dern„erfahreneMusiker,dieunpluggedspielen“ – eben Longe-Musik, bei dermansichauchnebenbeiunterhaltenkann.Bevorbeider„openstage“jemandauftritt,hörtsich„Tomek“dieMusik-Actsanund

siebtaus.Abererlässtkeinenabblitzen,sondernsagtihnen,woihreMusikeherhinpasst:„FüreinRock-KonzerthatderdocnichtdierichtigeAtmosphäre.“DieletzteOpenStageindieserSaisonfindetam25.Junistatt.Weitergehteserstwie-deram24.September.VorderSpielpausezuGastsindMaxiundKylu,diebeideunteranderemamMusical„Brats“mit-gewirkthaben.

zukÜnftigE proJEktE

Die dienstälteste Folkband Frankfurts„Drei Liter Landwein“ feiert ihr 18-jäh-rigesJubiläum:Thomas´Erklärung,wa-rumdieBandnichtallezehnJahrefeiert,klingteinleuchtend:„AllesechsJahrefei-ernistbesseralsalleZehn.“Diesistumsoüberraschender,dadiedurchschnittlicheLebenszeitvonOldie-undFolkbandsnurdreibisvierJahrebeträgt.InseinemneustenProjektbeschäftigtsichThomasmitdemNachwuchs.ImKinder-garten„Spatzenhaus“zeigt erdenKlei-nen,dass„MusiknichtausCDsbesteht.“VieleKleinkinderwissennicht,dassmanzum Musizieren Instrumente benötigt.GemeinsammitThomaskönnensieaufechtenMusikinstrumentenspielen.UndnatürlichspieltThomasauchbeimzwei-tenViaMusicalwiederin„derBand“.

MarioMische

-Folk: ist ein Genre der populären Musik. Seine Anhänger begreifen es in der Regel als eine zeitgenössische Variante der Volksmusik.

-Volksmusik: altes deutsches Liedgut wie „Hänschen klein“ oder „Der Mond ist aufge-gangen“ – nicht zu verwechseln mit volkstümlicher Musik à la Musikantenstadl.

-Traditionelle Musik: Volksmusiken die gleiche Tänze, Rhythmen und Instrumente haben. Diese Ähnlichkeit kam zu Stande, da die Musikanten früher auf ihren Reisen Musik „tauschten“. Nicht auf Papier sondern per Ohr wurden die Lieder weitergege-ben. Ein Musikant spielte ein Lied vor, der andere spielte es solange nach, bis er es auswendig konnte. Ist dieser dann weitergereist, veränderte sich das Lied immer ein bisschen. Dazu kamen auch die regionalen Einflüsse, die eine Melodie schon mal vom Dreivierteltakt in einen Siebenachtel transformierten.

http://www.strauch.be/http://www.myspace.com/thomasstrauchhttp://www.myspace.com/donnerstagoderclub

„Folk im Fluss“ in der Darstellbar Foto: privat

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36 kultur

Heute: Der LebenspraktikantSchwarz-SehenfürAnfängerNeulichschalteteichineinembekanntenStadtmagazin eine Anzeige: „SucheLebenspraktikanten mit Erfahrung imBereich Life Management, speziellHousekeeping und Study Management,vorzugsweise Studenten. Du solltestHausarbeiten und Referate selbständigausarbeiten können, mich in wichtigenAngelegenheiten (Referate etc.) souve-ränvertretenkönnen,verlässlichseinso-wiesparsamundbelastbarbeidenEinkäufenimSupermarkt.GernemitPutz-Erfahrung.BieteimGegenzugungeahnteEinblickeindenAlltageinesStudenten, das nötige KnowHow, um evtl. später selbstals Student bestehen zu kön-nen,sowieeinschönesBlattPapier,wo„Zertifikat“drauf-steht. Leider nicht vergütet.BevorzugtwerdenBewerbermitdemWillen,auchnachtsim eigenen Job auszuhelfenbzw. selbstGeldmitbringen.Bitte mit Bild. Der Leben-spraktikant:NichtnurKaffeekochen-auchFrühstückma-chen!“

SoforthatteichvierbegeisterteBewerber:Mandy,19,dieaufihremLe-benslaufdamitpunktenkonnte,vorherineinerWGPraktikantingewesenzuseinund sich somit bestensmit PutzmittelnallerArtauskannte.LeiderwardasZeug-nis,dasihrvonderWGausgestelltwurde,wenigschmeichelhaftundwiesimplizitaufSchludrigkeitbeiderReinigung imsanitärenBereichhin.

DerzweiteBewerberwarDieter-Torben,34,den ichkurz„Di-To“nennensollte.DitobefandsichnacheigenerAussageineinerchronischen„Selbstfindungsphase“,und,daersichinnerhalbdesletztenJah-resimDschungeldesAmazonasgebietesbeim bestenWillen selbst nicht findenkonnte,nunvorerstzurOrientierung„malwasanderes“machenwollte.Daspasstedoch!AuchseineDissertationhatmirge-fallenundverspracheinschlägigesFach-wissen imStudyManagement. Er kamdirektinsRecall.

Leider vermasselte sich Dito wertvolleChancen,indemerbeimMultipleChoice

Test in der Kategorie „Housekeeping“patzteundauffälligeWissenslücken imUmgangmitChlorbleicheaufwies:Alar-mierend!LeiderhatteichdiesmalkeinFotofürihn.

Der nächste Bewerber war Fred, 22,der an der UDK studierte und von sei-nenKommilitoneneinbeeindruckendesPraktikumszeugnis ausgestellt bekom-

menhatte,daerfürdieReferatsgruppe,diedamalskurzfristigeinenPraktikantensuchte,wirklichastreineArbeitgeleistethabenmuss. Damit bewies er Souverä-nität im selbstständigen Erstellen vonPowerPointPräsentationenunddemAn-fertigenvon trilingualenHandouts:EindickerPluspunkt!

Ichsprach ihn imVorstellungsgesprächganzoffenunddirektaufseinemangelndeErfahrung im Einkaufstüten-Schleppenan.Ergabsichtlichverlegenzu,indiesemGebiet etwas unerfahren zu sein, versi-chertemiraberemsigeLernbegierdeundbotmirauchan,denEinkaufzurWieder-gutmachungauseigenerTaschezuzahlen.Dashörtesichdochschonbesseran.

AlsichFredfragte,woersichperspekti-vischinfünfJahrensieht,antworteteer:„Ichhoffe,auchinfünfJahrennocheinenPraktikumsplatzergatternzukönnenunddannnichtschonzualtdafürzusein.“Hal-lo?!Wolebtdereigentlich?!Weissdochjeder,dasskeinereinenmit27nochals

kostenlosenPraktikanten einstellt!Undnur,dannmitganz,ganzvielGlückundderentsprechendenKnete.Egal,solangees noch gnädigeArbeitgeberwiemichgibt,läuftderMarktauchfürMenschen,dieanderenichteinmalunbezahltfürsicharbeitenlassenwürden.Apropos:

IchentschiedmichletztenEndesfürRosi,42,nichtnur,weilsiemiraufgrundihres

hohenAltersleidtat,sondernweil die lustige Jung-Geblie-beneinallenGebietenoptimaleinsatzfähig war: Ihre Erfah-rungalsdreifacheMutterbefä-higtesie,meineHausaufgabenzumachen,zuputzen,Kaffeezu kochen, einzukaufen unddielästigenTelefonatemeinereigenenMutterabzuwimmeln– zur Not alles gleichzeitig!UnddasBeste:Dasieesgarnichtgewohntwar,jemalsfürihreArbeitGeldzubekommen,kam ihr allein der bloße Ge-danke an die vage Möglich-keitschonabsurdvor!Dawa-renwirunssoforteinig,undlachtenherzlichdarüber.

MitRosiliefsoweitallesgut–bis sie sich einen groben Schnitzer lei-steteundmeinReferatübermangelndesEngagementamArbeitsplatzvermasselte,indemsiedieFrageeinesKommilitonennicht fachgerecht beantworten konnte.BeidiesemThemaverfügtesienichtübergenügend Praxiserfahrung, wie sie ver-schämtzugab.IchmussteRosileiderstrengabmahnenund ihr eröffnen, dass dieAussicht aufeineÜbernahmealsJuniorfachkraftoderauchLebens-Assistentinnunbeeinträch-tigtsei.Wieschwereinemdasfällt,eineRügezuerteilen!DashateinemkeinerimStudiumbeigebracht!

VoreinpaarTagenhabeichineinembe-kannten Stadtmagazin ein Inserat ent-deckt: „Lebenspraktikantin, 42, suchtSub-Praktikanten,derihrbeimLife-Ma-nagementeinerStudentinhilft“.Ichsageeuch:Studierenistechtnichtein-fachheutzutage!EinenbesserenLeben-spraktikantenalsmeinenwünschteuch

VivianBüttner

Quelle: http://www.system-data.de

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37 kultur

UNITHEA 2009: Etwas Unbekanntes und dennoch Naheliegendes in einer anderen Wirklichkeitentdecken, sich die Augen reiben und noch einmal hinschauen, das Vorgeführte undSelbstverständliche hinterfragen. Lug oder Trug?

TheaterinFrankfurt–LugoderTruginderGroßenScharrnstraße

HalbwahrheitenundDoppeldeutigkeiten,Zweideutiges und Spitzfindiges, Haar-spaltereienundTäuschungen – unter demMotto „LugoderTrug“widmetsichdasdiesjährigedeutschpolnischeTheaterfestival UNITHEA dem Zwie-spältigen. Vom 10. – 12. Juni werdenOrteundThemen theatral ausgeleuchtet, einge-nommenundüberführt.

SpielortzahlreicherKünstlerder freienSzeneausWestundOstwird auchdieGroßeScharrnstraßesein,diesichfürdreiTagealstrügerischeLugzoneentpuppenwird.Einst bedeutendste Handelsstrasse derHansestadtFrankfurts,suchtderehema-ligeBoulevardheutehänderingendnachderverlorenen

BedeutsamkeitalterZeiten.UNITHEAwird,DankderUnterstützungderWohnBauFrankfurt,totgeglaubteLädenundSchaufensterzuneuemLebenerwecken und Ort künstlerischen Aus-tauschessein.

Mit dabei die BerlinerAktionskünstlerPonyPedro,dieinderGroßenScharrn-straßeeineParallelwelterschaffen, indersie ihrenBesuchern somanchesvorgaukelnunddennochvielerleiWahrheitoffenbaren.AuchderdiesjährigeFestivaltreff,ineinerseitJah-ren

geschlossenenEckkneipe,sorgtvorundnachdenTheaterstückenfürbuntesTreibenrundumdieSpielstätte.

DieEröffnungspartyfindetam10.JunimitBigFatMama(Konzert)undDJJo-hannes statt. Die Theatervorstellungenereignen sich auf polnischer Seite imSMOKundaufdeutscherinderGroßenScharrnstraße und imKleistforum.Mitdabeiu.a.WhiteHorse,FahrendesVolkunddasTheaterdesLachens.Workshops,Podiumsdiskussionen undZuschauerge-spräche untermalen das künstlerischeRahmenprogramm.

DieFestivalticketskönnenimVorausso-wohlimKleistforum,alsauchbeimVer-kaufinderViadrinaerworbenwerden.

JohannaAdrian&SophieHinzmann

Für weitere Informationen Johanna Adrian (Ansprechpartner PR)Tel.: 0176/22836218E-Mail: [email protected]

L U G O D E R T R U G B L A G A C Z Y B L E FFrankfurt (Oder) – Słubice 10.06. –12.06.09 [email protected]

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38 kultur

MorgensundderTagspiegeltmeinNachtgesicht,inderS-BahnscheibeschiebensichZugtüren,Hochhäuser,Schornsteinefahrendineinander.

MorgensundderTagspiegeltmeinNachtgesicht,eswurdespäthell.

MorgensundderTag–SpiegelmeinerNacht.

HeleneKönau

GedichteFrühjahr2009mahlzEitfrESSEr

meinBruderwirdSternekochbeißtsichdieZähnezumHalsrausnachtskaumZeitzumTräumen16StundenLehreamTagSchmeckenSternenicht.

HeleneKönau

Eigentlichbistdugarnichtweit weg. Mag sein, unstrennenvieletausendMei-len,abereigentlichbistdunichtweitweg.NimmdieganzeMathematikausderWelt,undlassnurnocheineMaßeinheitexistieren:Uns.Schon werden alle Dingenurnocheinsergeben:EineEinheitausdirundmirbe-stehend,egal,obmanmul-tipliziert,dividiert,addiert,subtrahiert,wirkönnenim-mermitunsrechnen,nachjederVeränderungbleibenwirtrotzdembestehen.Wäre die Welt ein Apfel,würdesichjederWurmfreuen,dürfteerungeahndetdendirektenWegvondirzumirsichdurchdasFruchtfleischfressen.Undtrotzdem:Dubistnichtweitweg!EsgibtesetwasGrößeresalseinenVer-gleichmiteinemApfel,dasdichmirzujederZeitganznahebringt,unabhängigvonZeitundOrt,TemperaturundGege-benheit.EineKraft,diewirtäglichaufsNeueschaffen,dieunsLebengibt,eineVergangenheit, die Milliardstel Sekun-denteile der flüchtigen Gegenwart, dieunsere Zukunft plant. Schaffenskraft,Zerstörungskraft,alleswaswirsind,sindwirnurdankebenjenerKraft,dieunsnahehält.SieschufKulturen,vollstrecktede-renUntergang,gabLeben,undnahmeshäufigauchwieder.

DieseKrafthatauchunsgeschaffen,uns,die wir sie kontinuierlich erneuern, be-feuern,unddennochhäufigimKeimer-sticken.SiebringtunsQualen,wennwirnichtmitihrumzugehenverstehen,dochistsieauchQuelleallerFreuden,diewirerleben.IchsehedichwanderndinallenStädtendieserWelt,langebevordudortbist,unddusiehstmichanOrten,dieichschonimmerkannteohnesiebemerktzuhaben.Undbeidesehenwirüberalluns.DerMuskelinmeinerBrustwirdzumvor-wärtsschauendenHerzenindemMoment,indemichesdazumache.DieLuft,dieduatmest,wirdsüß,indenMomentenindenenduunsererKüssegedenkst,diewirschonfüreinandersparen.MeineTränenbrennenheiß,wennichsiefürdichver-

gieße.DeineHautwirdweich,spürstdumeinenFingeranihrentlanggleiten,binichdirnahohneKörper.WirhabenungezählteGeschenke,diewirunsjedenTagneuschenken,ohnedemmüdezuwerden,ohnedenteurenPreiszuscheuen.DiestetseinmaligeZeit,diewirunssowidmen,brenntsicheininun-seremGedächtnis,esisteineZeit,diewirfüreinanderverbringen,umsozusammendieWeltzuentdeckenunddieVertraut-heitzugenießen,diewirnureinandersoempfinden.Mit dir ist viel meiner Gedankenkraft,denndubistmeinschönsterGedanke.

MarkusKubbutat

NichtfernEine Kurzgeschichte

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39 kultur

Seit 20 Jahren gibt es zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) das Projekt „Viamobil“. Ein Rückblick auf die Anfänge der rollenden Universität im Jahr 2009.

Viamobil–EineUniversitätaufSchienen

EswarimKrisenjahr2009,alsdieEur-opa-UniversitätViadrinamit einem un-gewöhnlichenProjektweltweitbekanntwurde.DerZusammenbruchderinterna-tionalenGroßbanken hatte imFrühjahr2009schließlichauchdieregionaleWirt-schaftinBerlinundBrandenburgerfasst.Überall,vonPotsdambisLebus,bangtenMenschen um ihre Arbeitsplätze. Undüberall, zwischen Cottbus und Neurup-pinkämpftenUnternehmenumihrÜber-leben.ÜberallwurdenneueWegegesucht,umzusparenundeffektiverzuarbeiten.

EineInnovationswelleerfassteDeutsch-land.Allessollteanderswerden,besser,schneller, effizienter. Ein Trend, demsichauchdieEuropa-UniversitätViadri-nainFrankfurt(Oder)nichtverschließenkonnte. Der Höhepunkt der Reformbe-mühungenwarderWettbewerb„Viadrina2020“,denderPräsidentausgerufenhatte.ZieldesWettbewerbswares,StudentenundProfessoren zu außergewöhnlichenInnovationsvorschlägenzuanimierenumsodieViadrinabundesweiteinzigartigzumachen.EinZiel,welcheserfülltwurde!

Die Flut der VerbesserungsvorschlägereichtevonsolidenMaßnahmen,wiedemmassiven Einsatz von Ökotechnologie,überdieambitionierteStrategiederglo-balenCyberuniversitätbis zuvöllig ab-strusenIdeenwiedemTrontheimer-Pro-jekt. Zwischen den tausendenVorschlä-gen,die sichmitderverbessertenWeltvonMorgenbeschäftigten,gingderSie-gerdesWettbewerbsfastverloren–auchweilersichmitderWeltvonGesternzubefassenschien.DennstattaufdieKom-munikationsmittel des 21. Jahrhunderts,setzteeraufeinesderIndustrialisierung:Die Eisenbahn. Es sollte eine rollendeUniversitätgegründetwerden.

Dem Vorschlag lag die Erkenntnis zu-grunde, dass die große Mehrheit derFrankfurter Studenten jeden Tag überzweiStundendamitverbrachtenvonih-renWohnortenandieOderundwiederzurückzupendeln.UndvondiesergroßenAnzahlanPendlernwiederumwohntendiemeisteninBerlin.

So kam es, dass bisher ganze Seminar-gruppen samt Professor in Berlin denZugbestiegen.SieverbrachteneinevolleStundemitSmalltalkundmüdenBlickenausdemFenster,hielteninFrankfurteine90MinutendauerndeSitzungabundtrot-teten anschließend wieder gemeinsamzumBahnhof.Diese Tatsache war allgemein bekanntundGegenstandeinerVielzahlvonDis-kussionen und Projekten gewesen. DiemeistendieserAnsätzeversuchtenmehrStudenten und Professoren nach Frank-furt zu locken – jedoch ohne größerenErfolg.

KeinWunder also, dass die neue IdeeeinschlugwieeineBombe.Dennsiewargrundsätzlich anders! Das Projekt mitdem Titel „Viamobil – Universität aufSchienen“ verlegte kurzerhand ganzeVorlesungenindieEisenbahn.Studenten,Professoren,TafelnundBeamer–alleswurdeinneuen,geräumigenUniversitäts-waggonsuntergebracht.WährendvordenFensterndasBerlinerUrstromtalvorbeirauschtewurdeimZugabsofortüberdiepreußischeKulturpolitikoderdasrelativeNutzenmaximumdiskutiert,Vorträgege-haltenundPrüfungengeschrieben.

DadasPendelnvonBerlinnachFrank-furtunglaublichineffizient,aberkaumzustoppenwar,lagdieseLösungquasiaufderHand.DieStudentenundProfessorenspartenerheblichanZeit,dieUniversitätbegegnete effektiv der RaumknappheitunddieBahngewanneininternationalesAlleinstellungsmerkmal: Eine rollendeUniversität.

BaldschonwurdeeineKommissionge-bildet,umdasweitereVorgehenmitderBahnabzustimmen.SiehättemitSicher-heitwenigerErfolggehabt,wennanderSpitzedesDBKonzernsnichtgeradeeinWechsel von Hartmut Mehdorn zu Rü-digerGrubestattgefundenhätte.DerneueBahnchefsuchtenachProjektenumsichprofilierenzukönnenundgriffdieIdeeder„Viamobil“begeistertauf.

Und sowurde schon im Juni 2009 derersteLernzugaufdenNamen„Kleistex-press“getauft.Baldschonwarervollaus-gebucht.ImWintermusstendreiweiteremobile Seminarräume angeschafft wer-denundseitApril2010fährtdieFlotteinderheutigenStärkevonzweiZügenmitjesechsWaggons.

Natürlichbliebesnichtaus,dasssichdasStudiumanderViadrinaveränderte.Diegewonnene Freizeit wurde von vielenStudenten fürkreativeProjektegenutzt.Es gründeten sich Zug-Theatergruppen,BahnrelevanteStartupUnternehmenundeinViamobilAblegernachPosen.DieZahlderStudierenden stiegüberra-schendstarkan, sodassalleRäume inFrankfurterhaltenwerdenkonnten.Undobwohl das Projekt pendlerfreundlichausgerichtetwar,sorgteesfüreinenstär-kerenZuzugnachFrankfurt.HeutekannmansichdieStadtkaumnochvorstellen,dieFrankfurtimJahr2009ge-wesenseinmuss:ohnedasinternationalrenommierte,interkulturelleFforst-Vier-tel,ohnediebelebtePartyzoneamHolz-marktundohnedieWohnheimschiffeaufderOder.UndnatürlichauchnichtohnedieViamobil.

PhilippSchrage

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EgalwohinsichderBlickwendet,überallscheinenEffektivität,RationalitätundHektikdasVerhaltenvon

MenschenundMaschinen(Windowsausgenommen)zudominieren.

DochisteswirklichgutfürStudenten,geistigunbeweglichCreditpointshinterherzurennen?

Aufwww.markub.depräsentiereicheineMöglichkeit,demAlltagzuentfliehenundineineWelteinzutauchen,inderSchildkrötennochfliegenundMenschenihrerFantasie

freienLauflassendürfen.

SeidwillkommeninderVerwirrklichkeit.

MarkusKubbutatA

nzeige

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„VorvielenJahren,soheißtes,kamenun-sereAhnenaufdieseInsel.Damalsmusssiewunderschöngewesensein.VonweitherkamensieinKanusundfandeneinParadies vor. Palmenwälder wuchertenvollerEhrgeizbisandieStrände,Vögellebteninihnen,gewissimmervomMeergenährtzuwerden.AuchunsereAhnenwurdenvomMeergenährt,dochwolltensiemehr.Siewarenfruchtbarundmach-tenauchdieErdefruchtbar.NeueKanusmusstengebautwerden.SpäterdanktenihreKinderihnen,indemsiedieAhnenmystifizierten. DieAh-nenwürdenübersiewa-chen. Das wussten sie.Umsichdessenzuver-sichern, bauten sie dieMori.DieseSteinköpfesolltenübersiewachen.DamitdieMoriauchal-les gut sehen konnten,wurdendieAntlitzeausVulkanstein mühseligbearbeitet. Sie beka-men Augen aus Kalk-stein aus dem Meer,derenPupillen rot vonPriesterneingeschmiertwurden. Tote wurdeninkleinenKrematorienamSockelderStatuenzu ihren Vorfahren ge-schickt.Schnell stellten Häupt-linge fest, dass andere Dörfer größereMorihatten.Neue,größereeigeneMorimussten also aus den heiligen Vulkan-steinen des Rano Raraku gehauenwer-den.DerRanoRarakumussvonAnfangangesehenhaben,waspassierte.VonjeherwarerderwahreWächterderInsel,diesoalleininmittendesWassersliegt.WarumunternahmernichtsgegenunsereVorfahren?HätteernichtzürnenkönnenundmitseinemFeuerdasStrebenunsererAhnenvermindernkönnen?Immer mehr Mori wurden gebaut, im-mergrößerwurdensie,undimmermehrAufwandwurdegebraucht,umsieüberdieInselaufStämmenzurollen.Mitje-demMori,mitjedemweiterengierigenMenschenmehr,derlebte,verlangtensiemehrvonderInsel.BaldmusstensiedieKüsteverlassen,umdenWaldweiterzuverfolgen.NurerkonntealledieneuenMori transportieren. Die Vögel warendaschonlangeumihreHeimatbetrogen.

DieFelderwurdenunfruchtbarer,siever-brauchtensich,derungeschützteBodenflossbeiRegeninsMeer.AlsowurdederWaldweiterverfolgt.Biserendgültigvonunseingeholtwurde.AlseinEndederBäumeinSichtwar,be-gann ichdiesesWachstumzuhinterfra-gen.Ich sagte, wenn wir weiter so machen,müssenwirbaldMenschenanstellevonBäumennehmen,umneueMorizuschie-ben.Ichsagte,wozubrauchenwirneueMori,

esgibtdochschongenug.Ichsagte,schautdoch,wohinunsdieMorigebrachthaben,dasParadiesistzerstört.Ich fragte unseren Häuptling, wie wirdieMorischiebensollen,wenneskeineBäumemehrgibt.Erantworte,eswürdensich dann Möglichkeiten finden. Dochwir hätten ja noch Zeit. Erstmal sei eswichtigerzuwissen,wieandereStämmesichverhalten,obderenArtbeimletztenTreffeneineProvokationwar,aufdiewirreagierenmüssen.Undwiesoseinmög-licherNachfolgerneulichsichmitdemKriegeranführerdesDorfesgetroffenhat,planensieeinenPutsch?Ichglaube,erwollteeinfachnurHäupt-lingbleiben,derRestwarihmegal.IchfragtedenPriester,wofürwirdiesesWachstumanMoribrauchen.Erantworte,eswar schon immer so,dasswirmehrbrauchen. Würden wir aufhören, neueMorizubauen,machenandereStämmeweiter,unddieanderenwürdennachdem

TodfürdieWeiterführungderTraditionbelohntwerden.Ichglaube,ineinemanderenSystemwür-deernichtmehrderwohlhabendsteManndesDorfessein,weshalberdiesesSystemunbedingterhaltenmöchte.IchfragteandereDorfbewohner,obihnendieZerstörungderNaturfürunserkultu-rellesWachstumegalsei.Sieantworteten,esseiwirklichtraurig,wiederWaldzer-störtwird.DanngingensieaufdieFelderarbeiten,schufenneueMori,oderhack-tenneueBäumefürderenTransport.Sie

könnendemSystemdochnicht entfliehen, was sol-lensieaußerdemsonstan-deresmachen,siekennenesnurso, sagensie.DerWaldalssolcherwaretwasentferntes,nuralsArbeits-flächeoderdurchAusflü-gebekannt.Siefühlensichnichtmitihmverbunden.Was meinen Freundennicht gelang, ist mir ge-glückt:IchbindemZwangund dem System entflo-hen.Doch lebenwiralleauf derselben Insel. DieBäumewurdengefällt,diefruchtbareErdeinsMeergespült,dasiekeinBaummehr hielt. HungerndeMenschenbemerktendenbegangenenFehler.Umes

folgtenKriege,dieKulturzerfraßsich,alssiekeinenTreibstoffmehrhatte.Wirdieverblieben,folgennundemVo-gelmann.Dochegalwaswirprobieren,könnenwir dochnicht dieSchädenbe-heben.DieInselistfreivonBäumen.DieVögellebennurnochaufdervorgelager-tenInselMotuNui,ihnenEierzuklauenistderMittelpunktderneuenKultur.IchstehehieraufdenKlippen,undschreibediese Geschichte von Ignoranz, Eigen-suchtundzukunftslosenHandelnauf.Un-sereGeschichte.MögeSieandereneineWarnungsein.“SoodersoähnlichkönntederInhaltderRongorongo-Schriftenderum1650ver-fallenenKulturderOsterinsel sein.Tat-sächlichfälltensieaufihrervonderAu-ßenweltisoliertenInselalleBäume,denTreibstofffürihreKultur.LernenwiraufunsererisoliertenWeltvonihnen?

MarkusKubbutat

DerWegderMoriEine Kurzgeschichte

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