Upload
doantuyen
View
217
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Wenn der Darm Probleme macht, kann das
zahlreiche mögliche Ursachen haben. Dabei
steht oft zunächst nicht fest, ob eine Ope-
ration oder eine medikamentöse Behandlung
erforderlich ist. Deshalb arbeiten am St. Josef-
Hospital Chirurgen und Internisten eng zu-
sammen, um den Patienten schnell und effizi-
ent helfen zu können. Zunächst wird geklärt,
ob sich hinter der Erkrankung ernste Proble-
me wie Entzündungen oder Tumore verbergen.
Lässt sich das ausschließen, sind viele, oft
auch funktionelle Beschwerden wie Durchfälle
oder Verstopfungen gut behandelbar.
Operationen oft minimal-invasiv möglichAndernfalls wird oft eine Operation erforder-
lich, so beispielsweise bei Tumoren, Darmver-
schlüssen oder Gallenblasen- und Blinddarm-
entzündungen. Am St. Josef-Hospital können
viele dieser Eingriffe minimal-invasiv und da-
her schonend für die Patienten durchgeführt
werden.
Außerdem besteht die Möglichkeit zur Darm-
spiegelung, der zuverlässigsten Untersuchung
zur Vermeidung von Dickdarmkrebs. Seite 2
Die Zeitung aus Ihrem Krankenhaus Winter 2012
Ja zur Menschenwürde.
SO WIRD DER DARM GESUND
St. Josef Troisdorf
Leben mit StomaAuch mit einem sogenannten künstli-
chen Darmausgang ist heute ein aus-
gefüllter Alltag mit viel Lebensqualität
möglich. Fachkrankenpflegerin Katheri-
ne Hagedorn kümmert sich um Patien-
ten mit Stoma. Seite 3
Demenz im KrankenhausMenschen mit Demenz erleben einen Auf-
enthalt im Krankenhaus als besonders
belastend. Die Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter am St. Josef-Hospital sind daher
besonders im Umgang mit diesen Patien-
ten geschult. Auch speziell eingerichtete
Zimmer sollen den stationären Aufent-
halt erleichtern. Zur besseren Betreuung
der Demenzkranken werden weitere eh-
renamtliche Helfer gesucht. Seite 2
DIE CHEFÄRZTE DR. VOISS (CHIRURGIE, LINKS) UND PD DR. JOERES (INNERE MEDIZIN) KÜMMERN SICH UM PATIENTEN MIT DARMERKRANKUNGEN
Etwa 6 Millionen Kilowattstunden Wärme und
4,8 Millionen Kilowattstunden elektrische Leis-
tung – diese Menge an Energie benötigt das
St. Josef-Hospital jährlich, um seine Patienten
zu versorgen. Der erhöhte Energiebedarf bei
steigenden Kosten, dazu die damit verbundene
Umweltbelastung waren gute Argumente für
eine umfassende Sanierung des Kesselhauses,
der Wärmezentrale des Krankenhauses.
Das Ergebnis der aufwendigen Investition kann
sich sehen lassen: Modernste Technik ermög-
licht jetzt eine optimale Ausnutzung der haus-
intern erzeugten Energie. Das sorgt für gerin-
gere Kosten und eine beispielhafte Ökobilanz.
Doch zunächst wurde von der Firma HSG
Zander Rhein Ruhr in Abstimmung mit der
Technischen Abteilung des Hauses ein neues
Energiekonzept erstellt. Herzstück der neuen
Anlage ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW),
in dem eine mit Gas betriebene Turbine einen
Stromgenerator antreibt. Mit der dabei erzeug-
ten Wärme und elektrischen Energie kann das
Gebäude umweltbewusst und bedarfsgerecht
versorgt werden. Gleichzeitig fördern intelli-
gente Umwälzpumpen und modernste Mess-
und Regeltechnik nur so viel Wärmeenergie in
die Heizkreise, wie benötigt wird. Die Techni-
sche Abteilung hat eine permanente Kontrolle
über die Gesamtanlage. Innovativ ist auch die
Erzeugung des warmen Brauchwassers. Nach
dem Prinzip eines Durchlauferhitzers wird im-
mer nur die Menge an Warmwasser erzeugt, die
auch gerade benötigt wird. Damit ist das Risi-
ko der Legionellenbesiedlung des Trinkwassers
minimiert.
Optimale Ausnutzung Bei angestrebten 14.000 Jahresbetriebsstunden
erzeugt das neue Kraftwerk circa 2,9 Millionen
Kilowattstunden Wärme und 1,96 Millionen
Kilowattstunden Strom. Damit ist ein Großteil
des Energiebedarfs für das St. Josef-Hospital
abgedeckt. Wie groß die tatsächlichen Einspa-
rungen durch die Sanierung sind, werden die
Abrechnungen der kommenden Monate zeigen.
Zugleich wird die Umweltbelastung in Form des
CO2-Ausstoßes jährlich um ca. 1.200 Tonnen
reduziert. Dies entspricht der Menge, die ein
Diesel-Lkw bei ca. 380.000 Kilometern Fahr-
leistung erzeugt.
Anfang November, pünktlich zum Beginn
der Heizsaison, ging die neue Technik nach
achtmonatiger Montagezeit in Betrieb. Das
gesamte Projekt wurde von dem Fachperso-
nal der Haustechnik des St. Josef-Hospitals
permanent begleitet. Ohne ihre Unterstüt-
zung wäre eine derartig reibungslose und stö-
rungsfreie Sanierung nicht möglich gewesen.
Hermann Schoof (Technischer Leiter)
ÖKOLOGISCH UND EFFIZIENT – NEUE ENERGIEZENTRALE FÜR ST. JOSEF-HOSPITAL
DAS NEUE BLOCKHEIZKRAFTWERK
Für Menschen mit Demenz bedeutet ein Kran-
kenhausaufenthalt großen Stress. „Diese Pa-
tienten erleben das Verlassen der gewohnten
Umgebung und den Kontakt mit unbekannten
Personen als außerordentlich belastend“, sagt
Gertrud Becker, Bereichsleiterin Pflege bei der
Inneren Medizin am St. Josef-Hospital.
Aus diesen Beobachtungen heraus entstand
eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel, einen
besonderen Blick auf die Fähigkeiten, Vor-
lieben und Bedürfnisse dieser Menschen und
deren Angehörigen zu richten. Daraus entwi-
ckelten sich Maßnahmen, die sich nun in der
persönlichen Begegnung mit diesen Menschen
und in den Strukturen des Krankenhauses wi-
derspiegeln.
Seit drei Jahren werden die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, insbesondere das Pflegeper-
sonal anhand eines eigens entwickelten Leit-
fadens ausführlich geschult. Zudem können
sie bedürfnisgerecht die Patientenzimmer mit
Orientierungshilfen und Niederflurbetten aus-
statten. Hier verbessern schon relativ einfache
Maßnahmen den Krankenhaus-Alltag. „Große
Wanduhren und Tageskalender erleichtern die
zeitliche Orientierung, dazu sorgen auffällige
Symbole an den Türen dafür, dass die Patien-
ten ihre Zimmer besser wiederfinden“, erläu-
tert Gertrud Becker. Rotes Geschirr erhöht er-
wiesenermaßen die Bereitschaft zu essen und
zu trinken. Das Mitbringen von persönlichen
Gegenständen wie Bildern, Lieblingskissen
und -decken erleichtert das Eingewöhnen.
Bei einer hausinternen Spendenaktion wurde
Material zur individuellen Beschäftigung die-
ser Menschen gesammelt, wie Malbücher, Puzz-
les, Musik aus den 50er und 60er Jahren etc.
Ein Angebot, das sehr gut angenommen wird,
berichtet Gertrud Becker: „Vielleicht kommen
wir einmal zu einer speziellen Station, auf der
Patienten mit Demenz aller Fachabteilungen
betreut werden können. Denn eine bedürfnis-
gerechte Tagesplanung ist derzeit trotz hohen
personellen Einsatzes nur mit Einschränkun-
gen möglich.“
Für pflegende Angehörige von Menschen mit
Demenz finden regelmäßige Sprechstunden,
Gesprächskreise und Pflegetrainings in beiden
Troisdorfer Krankenhäusern statt. Ansprech-
partner sind unsere Mitarbeiterinnen der Fa-
milialen Pflege (Kontaktdaten auf Seite 4).
Zur Unterstützung und Erweiterung unseres
Teams bei der Betreuung von Menschen mit
Demenz suchen das St. Josef-Hospital und
das St. Johannes Krankenhaus Sieglar ge-
meinsam ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie wer-
den mit einem Befähigungsseminar intensiv
auf ihre Aufgaben vorbereitet. Der Kurs ist
kostenlos, endet mit einem Zertifikat und
setzt die Bereitschaft zum ehrenamtlichen
Engagement voraus. (Kontakt: Kursleiterin Frau Esther Luther, Tel.: 02241–488 444, [email protected])
„Wir freuen uns auf Helfer, die kommunika-
tionsfähig und empathisch sind und sich auf
die Begleitung der Menschen mit Demenz ein-
lassen wollen“, sagt Gertrud Becker.
Aus dem Hospital
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
derzeit leiden rund 1,3 Millionen
Menschen in Deutschland an Demenz.
Eine Zahl, die sich in den kommenden
30 Jahren voraussichtlich verdoppeln
wird. Damit ist der Umgang mit De-
menz eine der großen Herausforde-
rungen für die Gesellschaft und für
das Gesundheitssystem. Am St. Josef-
Hospital sorgen geschulte Mitarbeiter
und spezielle Angebote dafür, dass
ein Krankenhaus-Aufenthalt für de-
menzkranke Patienten möglichst we-
nig belastend ist. Wir freuen uns über
jeden, der uns bei dieser wichtigen
Aufgabe ehrenamtlich unterstützen
möchte.
Wohl jeder von uns weiß, wie unan-
genehm Probleme mit dem Darm sein
können. Am St. Josef-Hospital arbei-
ten die Fachabteilungen für Chirurgie
und Innere Medizin eng zusammen,
um bei Darmerkrankungen zu einer
raschen Diagnose und einer erfolg-
reichen Therapie zu kommen. Dabei
gibt es eine große Bandbreite von Be-
handlungsmöglichkeiten.
Ihr
Karl Geßmann, Verwaltungsdirektor
St. Josef-Hospital
HILFE FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ
SEELSORGER CLEMENS SCHULZE-HOLTHAUSEN MIT PATIENTIN
Beschäftigungsangebote für demente Patienten
Über Spenden für weitere Spiel- und Beschäftigungsmaßnahmen
würden wir uns freuen. Spenden an den Förderverein des St. Josef-
Hospitals Troisdorf, Pax-Bank eG Köln, Kontonummer 2057 5018,
BLZ 370 601 93. Anfragen auch an [email protected]
Die Diagnose Krebs erfordert eine umfassende
und vielschichtige Behandlung der Patienten.
Neben der medizinischen Therapie auf höchs-
tem fachlichen Niveau müssen auch die Sor-
gen und Ängste der Patienten und ihrer Ange-
hörigen ernst genommen werden.
Als erstes zertifiziertes Onkologisches Zentrum
im Rhein-Sieg-Kreis ermöglicht das St. Josef-
Hospital diese umfassende Krebstherapie, bei
der alle medizinischen Fachabteilungen, aber
auch Pflege, Sozialdienst, Seelsorge und nie-
dergelassene Ärzte eng zusammen arbeiten.
Anlässlich der Zertifizierung veranstaltete das
St. Josef-Hospital am 8. September einen Ini-
tiativtag. „Wir haben diesen Tag unter das
Motto ‚Zeit für Menschlichkeit‘ gestellt, weil
wir unseren Patienten und allen Interessierten
die hohe medizinische, pflegerische und sozia-
le Kompetenz zeigen möchten“, sagte Prof. Dr.
Gerd Lümmen.
Mehrere hundert Besucherinnen und Besucher
nutzten die Gelegenheit, um sich über das
Thema Krebs und die neuesten Behandlungs-
möglichkeiten zu informieren. Unter anderem
erlebten sie eine interdisziplinäre Tumorkon-
ferenz, bei der die bestmögliche Therapie für
jeden Patienten festgelegt wird. Schon am Tag
zuvor konnten sich Interessierte im Rahmen
einer Telefonaktion an die Krebsexperten des
Onkologischen Zentrums wenden. Zudem wur-
den Führungen durch die Strahlentherapie
und die Radiologie angeboten. Zahlreiche Ini-
tiativen und Projekte stellten sich vor (siehe
Foto). Bei verschiedenen, im Hospital verteil-
ten „Gesprächsinseln“, gab es zudem die Gele-
genheit, mit Experten im kleineren Kreis un-
terschiedliche Facetten der Diagnose Krebs
zu besprechen. Dazu gehörten medizinische
Fragen, Aspekte der Pflege und der sozialen
Betreuung, spirituelle Themen, aber auch die
Möglichkeiten der Palliativmedizin.
Daneben kam auch der Spaß nicht zu kurz. Ein
Rahmenprogramm für Groß und Klein sorgte
für Unterhaltung. Live-Musik, ein reichhalti-
ges kulinarisches Angebot und die Gelegen-
heit zu zahlreichen Gesprächen rundeten den
Initiativtag ab.
Grosses Interesse an neuem Onkologischen Zentrum
HERZKISSEN FÜR BRUSTKREBSPATIENTINNEN
Bauchbeschwerden sind weit verbreitet. Min-
destens jeder zehnte Bundesbürger klagt über
regelmäßig wiederkehrende Verdauungsstö-
rungen oder Bauchschmerzen. Wenn der Darm
Probleme macht, ist der Leidensdruck für die
Patienten erheblich. Bei der Diagnostik von
Bauchbeschwerden ist neben der Auswertung
von Laborergebnissen und Ultraschallaufnah-
men vor allem die körperliche Untersuchung
durch einen erfahrenen Arzt erforderlich, sagt
Dr. Wilfried Voiß, Chefarzt der Chirurgie am St.
Josef-Hospital: „Wir machen uns ein genaues
Bild der Patienten und auch ihrer medizini-
schen Vorgeschichte. Das sind wichtige Mosa-
iksteine, aus denen wir die Diagnose bilden.“
Nicht immer muss operiert werdenKonservativ, also ohne chirurgischen Eingriff,
können häufig Krankheiten wie chronische
Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis
ulcerosa) behandelt werden, aber auch bei-
spielsweise Magen-Darmblutungen, Gallenko-
liken und Bauchspeicheldrüsenentzündungen.
Zwei Drittel der Patienten leiden an funk-
tionellen Beschwerden, wie Verstopfung,
Durchfall oder einem „nervösen Darm“,
wie der Chefarzt der Inneren Medizin und
Ärztlicher Direktor des St. Josef-Hospitals,
Priv. Doz. Dr. Rolf Joeres, erklärt: „Mit Medika-
menten lassen sich viele dieser Beschwerden
gut lindern, oft hilft auch eine Umstellung der
Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.“
Gutes Schmerzmanagement bei Bauch-OPs Dennoch sind bei manchen Darmerkrankungen
doch die Chirurgen gefordert. Neben Tumorer-
krankungen und Darmverschlüssen ist dies
die komplizierte Divertikulitis, hervorgerufen
durch eine Entzündung von Ausstülpungen
der Dickdarmwand, besonders im linken Un-
terbauch. Ein weiteres Problem sind Narben-
verwachsungen, die auftreten können, wenn
Patienten bereits mehrere Bauch-OPs erlebt
haben. Heute sind viele Operationen minimal
invasiv, also nur mit einem kleinen Schnitt
und unter Einsatz endoskopischer Geräte mög-
lich. Diese Technik kommt nach Angaben von
Dr. Voiß unter anderem bei Blinddarmentzün-
dungen und Zwerchfellbrüchen zum Einsatz.
Leider ist dieser besonders schonende Eingriff
nicht in jedem Fall möglich. Doch der einst
gefürchtete „große Bauchschnitt“ hat heute
viel von seinem Schrecken verloren, erläutert
der Chirurg: „Inzwischen ist die Anästhesie so
weit, dass Patienten auch nach großen Bauch-
schnitten nahezu schmerzfrei sind. Dafür
werden Periduralkatheter verwendet. Hierbei
schaltet ein Betäubungsmittel die zum Rü-
ckenmark führenden schmerzleitenden Ner-
venfasern zeitweise aus.“ So wird auch eine
Darmlähmung nach der Operation verhindert.
Deutliche Verbesserungen gibt es auch beim
Nahtmaterial, das zuverlässiger und verträgli-
cher geworden ist.
Rund 250 Darm-Operationen werden jährlich
im St. Josef-Hospital durchgeführt. Manche
davon ließen sich vermeiden, wenn mehr Pa-
tienten die Vorsorge-Möglichkeiten nutzen
würden, betont Dr. Joeres: „Die Dickdarmspie-
gelung ist eine Untersuchung, die der Krebs-
verhinderung dient. Denn bereits während
dieser Untersuchung werden Darmpolypen
entfernt, aus denen sich später bösartige Tu-
more entwickeln könnten.“
Solche Polypen finden sich bei rund einem
Drittel der beschwerdefreien Untersuchten.
Am St. Josef-Hospital lässt sich die Darmspie-
gelung, gegebenenfalls bei leichter Narkose,
ambulant durchführen. Alle Versicherten ha-
ben ab dem 55. Lebensjahr Anspruch auf diese
Vorsorge-Untersuchungen, bei Beschwerden
muss der Eingriff schon früher durchgeführt
werden. „Leider nehmen bislang nur etwa
15 Prozent der Anspruchsberechtigten diese
Untersuchung wahr, obwohl sie Leben retten
kann“, bedauert Dr. Joeres.
Ernährungsratschläge bei Darmproblemen auf Seite 4
Aus dem Hospital
Ja zur Menschenwürde.
Bei manchen Erkrankungen kann das Anlegen
eines künstlichen Darmausgangs (Stoma) erfor-
derlich werden. Dank moderner Medizintechnik
und ausführlicher Schulung ist auch für Stoma-
Patienten ein intensives, ausgefülltes Leben
möglich, sagt Fachpflegerin Katherine Hage-
dorn vom St. Josef-Hospital: „Sie können in
Maßen sportlich aktiv bleiben sowie Beruf und
Freizeit genießen.“
Als Pflegeexpertin für Stomata betreut Kathe-
rine Hagedorn Patientinnen und Patienten vor
und nach einem solchen Eingriff, auch schult
sie ihre Kolleginnen und Kollegen zu diesem
Thema. „Bei planbaren Stoma-Operationen kön-
nen die Patienten den Stoma-Beutel vorher zur
Probe tragen, um die für sie bestmögliche Lö-
sung herauszufinden.“ Inzwischen gebe es eine
solche Vielfalt an Erzeugnissen, dass jeder Pati-
ent optimal versorgt werden kann.
„Wir zeigen den Patienten schon im Kranken-
haus, was zum Beispiel beim Beutelwechsel oder
bei der Hygiene zu beachten ist. Dabei wird –
wenn möglich – ein naher Angehöriger mitge-
schult, damit er später den Patienten unterstüt-
zen kann“, sagt Katherine Hagedorn weiter.
Nach der etwa sechswöchigen Phase der Wund-
heilung beginnt für die Patienten der Alltag mit
dem Stoma. Dann liegt die Nachbetreuung bei
speziell geschulten Experten von Apotheken,
Pflegediensten oder Sanitätshäusern. „Wich-
tig ist, dass die Patienten das Stoma nicht als
Wunde, sondern als Teil ihres Körpers akzep-
tieren“, betont Hagedorn: „Wenn es dann im
Alltag zu Problemen kommt, liegt es häufig an
Anwenderfehlern, die sich meist durch leichte
Korrekturen beseitigen lassen. Wichtig ist, dass
die Patienten frühzeitig fachkundige Hilfe ho-
len, damit es erst gar nicht zu gesundheitlichen
Beeinträchtigungen kommt.“
Stichwort StomaEin künstlich angelegter Ausgang von Dünn-
darm, Dickdarm oder Harnleiter kann vorüber-
gehend oder dauerhaft sein. Mögliche Ursachen
für ein Stoma sind u.a. Tumorerkrankungen,
Darmverschlüsse, Entzündungen oder Verlet-
zungen.
Ein ausgefülltes Leben mit Stoma
KATHERINE HAGEDORN
GRÜNDLICHE UNTERSUCHUNG ZAHLREICHE HILFSANGEBOTE FÜR DARMPATIENTEN
SCHNELLE HILFE FÜR DEN KRANKEN DARM
Schon gewusst?
Der menschliche Darm hat eine Oberflä-
che von etwa 400 bis 500 Quadratme-
tern. Diese große Fläche entsteht vor
allem durch die Darmzotten. Das sind
kleine Erhebungen in der Dünndarm-
schleimhaut.
Gesund werden, gesund bleiben
Impressum Ausgabe Winter 2012
Herausgeber: St. Josef-Hospital, Hospitalstraße 45, 53840 Troisdorf E-Mail: [email protected] www.josef-hospital.deV. i. S. d. P.: Karl Geßmann
Konzept, Text, Realisation: Patrick Schaab PR GmbH, Luisenstraße 88, 53721 Siegburg E-Mail: [email protected] www.schaab-pr.de
Fotos: Patrick Schaab PR GmbH, St. Josef-Hospital, AOK
Druck: Eigendruck, erscheint viermal jährlich in einer Auflage von 36.000 Exemplaren.
Kontakt: [email protected], Postanschrift siehe unter Herausgeber
Nahezu jeder vierte Bundesbürger leidet regel-
mäßig unter Darmbeschwerden. Um den Darm
in seiner Verdauungsleistung zu unterstützen,
hilft eine ausgewogene Ernährung, sagt Ro-
mina Schubert, Diätassistentin am St. Josef-
Hospital: „Wir empfehlen bei Darmproblemen
eine leichte Vollkost. Auf blähende und sehr
fetthaltige Lebensmittel wird dabei verzich-
tet.“ Selbstverständlich muss auch auf indivi-
duelle Unverträglichkeiten Rücksicht genom-
men werden.
Spezielle Kost nach OPNach Darmoperationen werden Patienten im
St. Josef-Hospital in der Regel mit einer so-
genannten Basiskost wieder aufgebaut, sagt
Romina Schubert: „Dabei werden alle Lebens-
mittel in gekochter Form serviert, um den
Darm in seiner Funktion nicht unnötig zu
belasten.“ In jedem Fall sollte man auf seine
Darmgesundheit achten, rät die Expertin.
Auf ausgewogene Ernährung achten„Besonders vor einer Darmoperation ist eine
gesunde Ernährung mit reichlich Obst, Gemü-
se und Vollkornprodukten wichtig. Statt allzu
viel rotes und verarbeitetes Fleisch zu verzeh-
ren, sollten 2-3 Fischmahlzeiten pro Woche
in den Speiseplan eingebaut werden. Vegetari-
sche Gerichte sind zudem eine empfehlenswerte
Alternative.“
Salz und Zucker sollten in Maßen verzehrt
werden. Wichtig ist außerdem eine ausrei-
chende Flüssigkeitszufuhr. Diese kann vor-
zugsweise über Mineralwasser, ungesüßte
Tees oder 1-2 Fruchtschorlen (Verhältnis 2:1)
gedeckt werden.
Reiten stärkt Beckenboden
Mit Spenden den Patienten Gutes tun
Nach einer Geburt kann Reiten wirkungsvoll
den Beckenboden der jungen Mutter stärken.
Dies ergab eine Trendanalyse von Katherine
Hagedorn, Fachpflegerin am St. Josef-Hospital.
Im Anschluss an die Schwangerschaft leiden
etliche Frauen besonders bei Belastung an un-
willkürlichem Harnabgang. Sport ist neben
der gezielten Beckenbodengymnastik (BBG)
ein bewährtes Instrument gegen dieses Pro-
blem. Beim entspannten Reiten im Schritt-
Tempo wird der Beckenboden gestärkt, beson-
ders, wenn die bei der BBG erlernten Übungen
angewandt werden. Auch wirkt Reiten auf
den Gesamtzustand der jungen Frauen stabi-
lisierend und entspannend. Im Rahmen ihrer
Weiterbildung befragte Katherine Hagedorn
stichprobenartig reitende Mütter. Die meisten
(36 Prozent) saßen sechs Wochen nach der Ge-
burt wieder im Sattel, auch handelte es sich
überwiegend (79 Prozent) um regelmäßige
Reiterinnen (1-2 mal wöchentlich). Die Unter-
suchung ergab auch, dass die positiven Effek-
te des Reitens durch ergänzende Übungen mit
Sitzbällen oder Gummisteigbügeln unterstützt
werden können. Die Ergebnisse von Katherine
Hagedorns Studie wurden in dem renommier-
ten Fachmagazin MagSi veröffentlicht.
Ja zur Menschenwürde.
Pflegekurse für Angehörige
Im Rahmen des Modellprojekts Familiale
Pflege werden wegen der großen Nach-
frage weitere Kurse für pflegende Ange-
hörige angeboten. Auf dem Programm
der jeweils dreiteiligen Schulungen
stehen unter anderem Themen wie Mo-
bilisation, Inkontinenz sowie verschie-
dene Lagerungstechniken.
Ebenso wichtig für die Angehörigen ist
der Erfahrungsaustausch mit anderen
Betroffenen.
Dozentinnen sind Martina Klewitz und
Marion Knipp.
Die nächsten Termine sind:
Freitag, 18. Januar 2013Freitag, 25. Januar 2013Freitag, 01. Februar 2013
Freitag, 01. März 2013Freitag, 08. März 2013Freitag, 15. März 2013
Die Kurse finden jeweils von 10 bis 13.30 Uhr statt, mit einer halbstündi-
gen Pause. Veranstaltungsort ist das
Wohnzimmer der Palliativstation.
Kontakt und Anmeldung: Unsere Angebote sind für Sie kostenlos,
unabhängig von der Kassenzugehörig-
keit des Versicherten. Voranmeldung
erbeten unter Telefon: 0 22 41/80 14 00
(mit Anrufbeantworter), E-Mail:
Ansprechpartnerinnen am
St. Johannes Krankenhaus:
Frau Luther und Frau Wilhelmy
Telefon: 02241-488 444
E-Mail: familialepflege@johannes-
krankenhaus.com
„Gesunde Ernährung hilft dem Darm.“
Termine Orthopädie
Schwerpunkt Fuß Moderne Vorfußchirurgie
Referent: Dr. med. Adam Komusin, Oberarzt der Orthopädischen Abteilung St. Josef-Hospital Troisdorf
Mittwoch, 13. März 2013, 19.00 Uhr Mehrzweckraum St. Josef-Hospital Troisdorf
Veranstaltungen Urologie
„Wird die Urologie konservativer?“Rheinische Gespräche Urologie25. und 26. Januar 201314.00-18.30 Uhr, 9-14 UhrHotel Cortyard by Marriot, Speditionsstraße 11, 40221 Düsseldorf Zielgruppe: Urologen
Uro-Onkologischer ArbeitskreisTroisdorf-Rhein-Sieg„Metastierendes Nierenzellkarzinom, Palliativmedizin“22. Februar 2013, 19 UhrKranz-Parkhotel, Mühlenstraße 32-44 53721 Siegburg, Zielgruppe: Urologen, Allgemeinmediziner
DIÄTASSISTENTIN ROMINA SCHUBERT
Auch im Jahr 2012 hat der Förderverein des
St. Josef-Hospitals viele Initiativen und Pro-
jekte unterstützen können. Ein Schwerpunkt
bildete die Unterstützung der ambulanten und
stationären Palliativpflege, die über die Region
hinaus als vorbildlich gilt. Dieses hohe Niveau
wäre ohne die Unterstützung des Förderver-
eins kaum möglich. Darüber hinaus hilft der
Verein mit, Menschen mit Demenz den Kran-
kenhausaufenthalt angenehmer zu gestalten
(siehe Seite 2). Der Verein kann sich auf einen
treuen Kreis von Mitgliedern und Unterstüt-
zern verlassen. Dieser kann aber gerne noch
größer werden.
Mitgliedschaft im FördervereinDie Mitgliedschaft im gemeinnützigen Förder-
verein kostet jährlich 30 Euro, ebenso will-
kommen sind Einzelspenden, die auch gezielt
einzelnen Abteilungen des Krankenhauses ge-
widmet werden können. Die Bankverbindung
lautet: Förderverein St. Josef-Hospital e.V.,
Kontonummer 2057 5018 bei der Pax-Bank eG
Köln (BLZ: 370 601 93)
QUERSCHNITT EINER NIERE