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Staatslexikon. Recht, Wirtschaft, Gesellschaft by Görres-Gesellschaft Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 24, H. 1 (1965), pp. 131-133 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909834 . Accessed: 13/06/2014 07:01 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 185.2.32.156 on Fri, 13 Jun 2014 07:01:54 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Staatslexikon. Recht, Wirtschaft, Gesellschaftby Görres-Gesellschaft

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Staatslexikon. Recht, Wirtschaft, Gesellschaft by Görres-GesellschaftReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 24, H. 1 (1965), pp. 131-133Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909834 .

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Besprediungen

Staatslexikon. Recht, Wirtschaft, Gesellschaft. Herausgegeben von der Gorres- Gesellschaft. 6.Auflage. Achter Band : Verbande bis Zypern. Nachtrage: Neue Staaten Afrikas. Register. - Freiburg 1963. Verlag Herder. 1138 Spalten + 62* Seiten Register. Sechs Jahre nach dem Erscheinen des ersten Bandes der Neuauflage (1957)

des ,,Staatslexikons" konnte dasWerk durch die Veroffentlichung des achten Bandes abgeschlossen werden - eine imponierende Leistung, zumal da die relative Schnellig- keit der Publikation keineswegs auf Kosten der Qualitat gegangen ist.

Im Gegensatz zu dem siebten Band, in dem der ,,alphabetische Zufall" die soziologischen, sozialphilosophischen und politischen Beitrage einen besonders breiten Raum einnehmen liefi (vgl. die Besprechung in dieser Zeitschrifb, NF Bd. 23, S. 537 ff.), finden sich in dem vorliegenden zahlreiche groBere und kleinere Artikel tiber i.e. S. okonomische Probleme und Institutionen. Von diesen Beitragen - und ebenso von den sonstigen - konnen hier aus auf der Hand liegenden Griinden nur einige wenige Erwahnung finden.

Zu den wirtschaftlichen bzw. wirtschaftswissenschafblichen Stichworten, die Fragen von allgemeiner Bedeutung oder/und groBer Reichweite betreffen, gehoren vor allem ,,Wirtschafb" und ,,Wirtschaftswissenschaften" (beide von Heinz MtiUer), ,,Wirtschaftspolitik" (W.A.Johr), ,,Wirtschaftsethiku (von Nell-Breuning; zur Er- ganzung ist der Artikel ,,Wucher" desselben Verfassers heranzuziehen), ,,Wirtschafts- und Sozialgeschichte" (C.Bauer), ,,Verteilungstheorie" (Heinz Mtiller) und ,,Wert" (auBer Heinz M tiller: Max Mtiller, Alois Haider, Stavenhagen und Homines). Alle diese Arbeiten zeichnen sich durch groBe Klarheit und Konzentration auf das Wesentliche aus.

Eine Reihe nationalokonomischer Beitrage hat Probleme der ,,New Economics" zum Gegenstand. Ich erwahne beispielsweise die bei aller Kiirze auBerordentlich instruktive Darstellung der ,,Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung" durch Heinz Mtiller und F.Dorow, die der ,,Wohlfahrtsokonomiku durch Th. Wessels, des ,,Wirt- schaftlichenWachstums" durch K.Rose und die der ,,Vollbeschaftigung" durch Besters (erfreulicherweise werden hier nicht nur die Probleme der Unter-, sondern auch die der Uberbeschafbigung erortert ) - alles Abhandlungen von hohem Ni veau . Auch die Skizze des ,,Wirtschaftskreislaufsu (F.-XJ. Willeke) und die gute Ubersicht uber die Haupt- probleme der ,,Verhaltensforschung" (Odfgen) gehoren in diesen Zusammenhang.

Weitere Arbeiten behandeln Wirtschaftsordnungsfragen. Dazu rechne ich u.a. die Beitrage uber ,,Wettbewerb" (Wessels), ,,Wirtschaftssysteme" (Stavenhagen), ,,Zentralverwaltungswirtschaft" (Ch. Watrin) und ,,Vollstandige Konkurrenz" (B. Dietrichs). Hinsichtlich des letztgenannten Artikels fragt man sich, warum es not- wendig war, die Wettbewerbsfragen in zwei gesonderten Beitragen, noch dazu von zwei Autoren - wenn auch unter gesonderten Aspekten - behandeln zu lassen, ahnlich wie es problematisch erscheint, daB die Zentralverwaltungswirtschafb nicht im Rahmen des Artikels ,,Wirtschaft88ysteme" untersucht wird, der tibrigens auch kaum etwas uber den modernen Interventionismus als Wirtschaftssystem enthalt - ein Mangel, der sich umso starker bemerkbar macht, als es an einem Sonderaufsatz liber ,,Interventionismus" fehlt. Recht instruktiv - fur Juristen und Volkswirte - ist die vorzugliche Abhandlung Mestmackers iiber ,,Wettbewerbsbeschrankungenu, unzulanglich, schon aus Raumgriinden, die iiber ,,Wirtschaftsunionen", und zwar sowohl hinsichtlich der wirtschaftlichen (Willgerodt) als auch der rechtlichen (Zemanek) Aspekte und Probleme.

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132 Besprechungen

Eine groBere Anzahl von Abhandlungen ist Fragen des Geld- und Kreditwesens gewidmet. An erster Stelle nenne ich hier die formal wie inhaltlich ausgezeichneten Arbeiten von O.Pfleiderer iiber ,,Wahrungen" und ,,Wahrungsreformen" sowie den stark kondensierten, aber ebenfalls vorziiglichen Artikel ,,Zins" von F.A.Lutz. Besters sind der instruktive "Oberblick iiber die ,,Zahlungsbilanz" und die relativ eingehende, sowohl wirtschaftstheoretisch als auch wirtschaftspolitisch bemerkens- werte Studie iiber ,,Wirtschaftliche Konjunkturen" zu verdanken, neben der es iiberdies einen Sonderartikel (von A.Bosch) iiber die ,,Weltwiitschaftskrise" (sc. von 1929ff.) gibt, die - eine schwer zu erklarende Disproportionalitat ! - etwa 60% mehr Raum einnimmt als beispielsweise der Artikel von Erwin v. Beckerath und K.Rohde iiber ,,Weltwirtschaft". Schon aus Raumgriinden unzulanglieh ist der Beitrag iiber ,,Zahlungs- und Kreditverkehr" (O.K.Deutelmoser), der u.a. nicht einmal die einschlagigen Arbeiten von Lipfert erwahnt, brauchbar dagegen der tJberblick iiber Probleme der ,,Wechselkurse" (F.Dorow).

Die finanzwissenschaftlichen Beitrage zum vorliegenden Band beschranken sich auf die Artikel ,,Verbrauchsteuern", ,,Vermogensabgaben" und ,,Vermogensteuer" - alle drei aus der Feder W.Ehrlichers, der diese Gegenstande mit der bei ihm ge- wohnten Klarheit behandelt. Nur eine kleine kritische Anmerkung sei gestattet: Es ist nicht zutreffend, daB, wie Ehrlicher auf Sp. 23 schreibt, der Gedanke einer allgemeinen Ausgabensteuer ,,nach (sic!) dem 2. Weltkrieg . . . insbes. von Fisher und Kaldor wieder aufgegriffen" wurde; tatsachlich stammt Fishers letzte ein- schlagige Publikation aus dem Jahre 1942, und Kaldor hebt zutreffend hervor, sie habe wegen des Krieges selbst in England ,,attracted no notice whatever" (N. Kal- dor: An Expenditure Tax, London 1955, p. 13).

VerhaltnismaBig viele Beitrage gehoren der Soziologie und der Politikwissen- schaft zu. Einen hervorragenden Uberblick bieten u.a. die Artikel ,,Volk" (Francis) und ,,Zeitkritik" (Baruzzi, Max Muller und A, Haider). Als besonders beachtens- wert mochte ich ferner die ausfiihrliche Abhandlung iiber ,,Verbande" (A.Albrecht) ansehen; warum es daneben eines Spezialartikels iiber ,,Wirtschaftsverbande" (K. A. Walter) bedurfbe, dessen Inhalt leicht in den erstgenannten hatte eingearbeitet werden konnen, ist nicht einzusehen. Die der Behandlung spezifisch politischer Fragen vorbehaltenen Aufsatze umfassen im vorliegenden Bande einige besonders heikle Themen, wie etwa ,,Wiedervereinigung Deutschlands" (Murawski, H. Rumpf und Jochimsen, dessen Name iibrigens Sp. 438 wieder einmal in Joachimsen ver- falscht ist), ,,Wtltkriege" (Sontheimer und K.J. Muller), ,,Wiedergutmachung" (Bidder, C. Bauer und H. Wilden) sowie ,,Widerstandsrecht" (Angermair und Wein- kauff ).Wena auch natiirlich iiber verschiedene Punkte mit denVerfassern gerechtet werden kann, so ist doch nachdriicklich hervorzuheben, daB in alien diesen Beitra- gen ein nicht genug zu lobender Geist der Sachlichkeit und Wissenschaftlichkeit herrscht. SchlieBlich sind in diesem Zusammenhange noch die nach ihrem Gegen- stand wie nach der Art der Behandlung durch ihre Verfasser beachtenswerten Ab- handlungen iiber ,,Volksfront" (Alfred Grosser - in der Inhaltsiibersicht in Adolf Grosser umgetaufb -), ,,Wehrmacht", ,,Wehrpflicht" und ,,Wehrverfassung" (samtlich von v. d. Heydte, dem dariiber hinaus die unlosbare Aufgabe zufiel, auf 2 Seiten ,,Weltpolitik" darzustellen), die beiden hervorragenden Arbeiten iiber ,,Weimarer Republik" (Th.Schieder) und ,,Weimarer Verfassung" (Mosler) sowie die Kipp&ch&n Aufsatze iiber ,,Vereinte Nationen" (zusammen mit W. Besson) und ,,Vdlkerbund" zu nennen.

Eine groBere Anzahl von Beitragen befaBt sich mit rechtlichen Problemen und/ oder Institutionen. Auf eine souverane Darstellung der allgemeinen Probleme der ,,Verfassung" durch U.Scheuner folgen kleinere Spezialartikel iiber ,,Verfassungs- gerichtsbarkeit" (Maunz), ,,Verfassungsgeschichte" (Mikat) und ,,Verfassungs- schutz" (J.Rottmann).I>en allgemeinen Beitrag iiber ,,V6lkerrecht" schrieb H.Kipp, den iiber ,,Verwaltung" H. Peters. Drei speziellere Beitrage - die iiber ,,Verwaltungs- akt", ,,Verwaltungsorganisation" und ,,Verwaltungsrecht" - sind F.Mayer zu ver- danken; bei dem letztgenannten Artikel finden leider auslandische Institutionen und Wissenschafter kaum irgendwelche Erwahnung. Dankenswerterweise sind dem ,,Wirtschaftsstrafrecht" (J.Baumann) und dem ,,Wirtschaffcsrecht" (Eittner) be-

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Besprechungen 133

sondere Beitrage gewidmet worden. Dagegen hat ,,Vermdgen" aus unerfindlichen Grunden (durch Rittner) eine rein juristische Untersuchung erfahren, und zwar im Gegensatz zu der wirtschafbswissenschaftlichen Behandlung des ,,Einkommens" im 2. Band desWerks; fur diese nicht sachgerechte Behandlung vermag weder der Beitrag ,,Eigentum" (ebenfalls im 2. Band) noch auch die vorzugliche Darstellung des ,,Volksvermdgens" durch P.Jostock voll zu entschadigen.

Unter den biographischen Beitragen finden sich u.v.a. solche tiber Adolph Wagner (Montaner), Walras (Dorow), von Wieser (Stavenhagen), Wicksell (R. Veit - leider ohne Eingehen auf die gerade heute wieder viel diskutierten ,,Finanztheo- retischen Untersuchungen"), Zwiedineck-Siidenhorst (W. Mahr), Vierkandt(Wingen) sowie Alfred, Adolf und Max Weber (Halm, Mirgeler, Tenbruck, Stavenhagen und Winkelmann). Mit vollem Recht ist der Max Weber gewidmete Artikel der bei weitem ausfuhrlichste; namentlich die Tenbruck zu verdankenden Abschnitte sind ausgezeichnet, aber man vermiBt in dem Gesamtbeitrag doch ein, wenn auch kurzes Eingehen auf die nicht bzw. nicht primar soziologischen Arbeiten Webers, wie ins- besondere seine ,,R6mische Agrargeschichte". Von den politisch bedeutsamen Per- sonlichkeiten gewidmeten Beitragen seien die iiber Washington und Wilson (beide von Chester F. Easum) genannt.

Die Ldnderbeschreibungen im vorliegenden Bande gelten u.a. der VAR, Viet- nam, Westindien, Zypern sowie - in einem dankenswerten Nachtrage - den neuen Staaten Afrikas. Vor allem aber ist der vorzugliche, mit Recht sehr breit gehaltene (70 Spalten!) Beitrag iiber die Vereinigten Staaten hervorzuheben, an dem nicht weniger als neun Sachkenner mitgearbeitet haben. Besondere Beachtung verdienen die Abschnitte dieses Beitrags uber Bevolkerung und Sozialstruktur (Remmling), Rechtsordnung (Kronstein), Sozialpolitik (Boatman) sowie Wirtschaft (Jochimsen, mit zahlreichen, gut ausgewahlten Statistiken). -

AbschlieBend sei, in Erganzung bzw. Wiederholung des in den Besprechungen fruherer Bande des Werks Gesagten, nachdriicklich betont, daB das Herdersoho ,,Staatslexikon" in seiner neuesten Gestalt alien an ein solches Sachworterbuch zu stellenden Anspnichen in durchweg hervorragender Weise Geniige tut. Ungeachtet mancher "Dberschneidungen ist es nicht sowohl ein Konkurrent als vielmehr (kraft seiner wiederholt hervorgehobenen Eigenarten) eine sehr wertvolle Erganzung des wohl ebenfalls in Kiirze seiner Vollendung entgegengehenden ,,Handworterbuchs der Sozialwissenschaften".

Fritz Neumark

Celestino Arena: Finanza Pubblica. Tomo Primo - Parti Generali. Torino 1963. Unione Tipografico - Editrice Torinese. 1040 Seiten. Das vorliegende Werk ist der erste Band eines Lehrbuches der Finanzwissen-

schaft. Es folgt in seinem Aufbau dem traditionellen italienischen Schema: Theorie der Finanzwirtschaft, Organisation der Finanzwirtschaft, offentliche Ausgaben, Ent- gelte fiir offentliche Leistungen, allgemeine Steuertheorie, volkswirtschaftliche Wirkungen der Besteuerung, offentlicher Kredit. Im angekiindigten zweiten Band sollen dargestellt werden: spezielle Steuerlehre, Gremeindefinanzen, auBerordentliche Finanzwirtschaft in Kriegs- und Krisenzeiten, die Finanzwirtschaft inernationaler und supranationaler Organisationen.

Arena geht davon aus, daB es kein Gleichgewicht im engeren Sinne gibt; die okonomische Welt besteht aus sich unaufhorlich verandernden Tendenzen zu einem nie erreichten dynamischen Gleichgewicht, bewegt von Impulsen, die nur zu einem geringen Teil okonomischer Natur sind. Diese Dynamik wird besonders in der Finanz- wirtschaft deutlich, auf Grund ihres engen Bezugs zur Politik und demzufolge auch zur Gesetzgebung. Die komplexen Probleme der Finanzwissenschaft sind historisch- konkret; beim Studium der Finanzwirtschaft mussen daher Deduktion und Induk- tion zusammenarbeiten, der historischen Forschung, der Soziologie und der Statistik kommt gleiche Bedeutung zu (hierauf hat Verfasser bereits in fruheren Veroffent- lichungen hingewiesen : ,, Finanza e Statistica" in ,,Atti della Soc. It. di Demografia e Statistica" VIII, 2, 1942).

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