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Jül - 613 - CA
September 1969
KERN FORSCH U NGSAN LAGE J 0 LICH GESELLSCHAFT MIT BESCHRANKTER HAFTUNG
Zentrallabor für Chemische Analyse
Standard"" Untersuchungsmethoden :zur chemischen
Analyse von Eisen und Stahl, Nichteisenmetallen und
sonstigen Betriebsstoffen
von
A. Klinkmcmn
Als Manuskript gedruckt
Berichte der Kernfc:m;chungsanlage Jülich - Nr. 613 Zentrallabor für Chemische Analyse Jül - 613 - CA
Dok,: Chemical Analysis.- Metals Metals - Chemical Analysis lron - Chemical Analysis Steel - Chemical Analysis Metallurgical Analysis - Methods
DK: 54.06:669 669:543 669.1 :543 669.14:543 669:543
Zu beziehen durch: ZENTRALBIBLIOTHEK der Kernforschungsanlage Jülich GmbH, Jülich, Bundesrepublik Deutschland
VORWORT
Die Auswahl der im folgenden beschriebenen chemischen Untersuchungs
methoden erfolgte auf Grund jahrelanger Erfahrungen des Verfassers
in Laboratorien der stahl- und metallverarbeitenden Industrie des
In- und Auslandes. Sie stützten sich dabei zum Teil auf Veröffent
lichungen der einschlägigen Fachliteratur sowie auf Mitteilungen des
Chemikerausschusses des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute und der
Gesellschaft Deutscher Metallhüttenleute. *)
Aus der Vielzahl der möglichen Bestimmungsmethoden für die Untersu
chung von Eisen und Stahl sowie der NE-Metalle wurden die einfachsten
und in allen Fällen brauchbarsten Arbeitsgänge unter dem Gesichts
punkt der Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ausgewählt und zur Er
mittlung der bestgeeigneten Arbeitsweise in der Praxis überarbeitet
oder neu entwickelt. Außerdem wurde eine Reihe neuer Verfahren auf
genommen. Hinsichtlich Genauigkeit und Übereinstimmung der Analysen
ergebnisse erreichen die nunmehr vorliegenden "Standard-Untersuchungs
methoden" meistens die für Schiedsanalysen vorgeschriebenen Werte.
Durch die rasche Weiterentwicklung der physikalisch-chemischen Ana
lysenverfahren sowie die überaus erfolgreiche Inbetriebnahme von
spektrometrischen Geräten in vielen Laboratorien wird verschiedent
lich die Ansicht vertreten, daß die herkömmliche analytische Arbeits
weise in den Eisenhütten- und Metallaboratorien fortfallen könne.
Diese Einstellung würde jedoch eine gefährliche Vernachlässigung der
klassischen Arbeitsverfahren bedeuten. Zur schnellen Betriebsüber
wachung oder "Quality Control" verwendet man heute selbsttätige, re
gistrierende Spektrometer, die in der Lage sind, die Zusammensetzung
des Probegutes so schnell und umfassend zu ermitteln, daß die Werte
noch als Unterlage für eine laufende Qualitätskontrolle verwendet
werden können. Trotz dieser großen Vorteile gegenüber herkömmlichen
*) Literaturangaben S. 240
Methoden bedürfen die spektrometrischen Verfahren der Einstellung
und der Überprüfung durch Standardproben, die auf chemischen Wege
untersucht worden sind. Erst eine zuverlässig untersuchte Standard
probe der gleichen Zusammensetzung wie das Probegut dient als Be
zugsgröße gegenüber der Probe. Bei Unstimmigkeiten in der Zusammen
setzung der Standardprobe zwischen zwei Laboratorien sind auch gegen
wärtig nur chemische Methoden als Schiedsverfahren zugelassen. Eine
Anwendung der klassischen Verfahren wird ferner immer notwendig sein,
wo die spektrometrische Prüfung nicht möglich ist oder wenn durch
Störungen bzw. Schäden an den komplizierten Bauelementen ein Ausfall
des Gerätes eintritt.
Um eine direkte Anwendung in Betriebs- oder Forschungslaboratorien
zu ermöglichen, wurde bewußt auf eine systematische und vollständige
Darstellung des Untersuchungsganges geachtet. Zum besseren Ver
ständnis wird soweit wie nötig der chemische Vorgang erklärt und auf
alle nur möglichen Fehlerquellen hingewiesen. Ferner wird durch Auf
stellung aller erforderlichen Berechnungen, der Herstellung und ex
akten Einstellung von Standardlösungen gegen reinste Metalle oder
entsprechende Urtitersubstanzen dem Analytiker die Durchführung sei
ner Analyse bedeutend erleichtert. Gegenüber bereits veröffentlich
ten Analysenverfahren werden bei der Beschreibung der Arbeitsgänge
auch Angaben gemacht über die zu verwendenden Gefäße, Säure- und
Chemikalienmengen und die Art der Filter. Hierdurch soll nicht nur
eine Arbeitserleichterung und Kostenersparnis, sondern in erster
Linie eine größere Genauigkeit in der Übereinstimmung von Parallel
analysen erreicht werden. Diese Form der Darstellung soll auch die
Gewähr dafür bieten, daß anfangs weniger geschulte Kräfte, wie Lehr
linge, Volontäre und Werkstudenten, in der Lage sind, danach zu ar
beiten und einwandfreie Analysenergebnisse zu erzielen.
Unter Berücksichtigung der wachsenden Forderung von Industrielabora
torien nach geringerem Zeitaufwand für die Durchführung einer Analyse
wird das umständliche und zeitraubende Ansetzen von Reagenzlösungen
und deren Anwendung beträchtlich durch die Verwendung von Chemika
lien (Regd. Trade Mark unter der Bezeichnung: ANALOIDS) reduziert,
die in Form gepreßter Tabletten einen genau definierten Gehalt an
entsprechendem Reagenz garantieren.
Die im zweiten Teil dieser Arbeit beschriebenen Untersuchungsmethoden
für Aluminium und Aluminiumlegierungen sowie ein Teil der Kupferle
gierungen wurden wegen ihres Umfanges nur im englischen Originaltext
wiedergegeben. Eine Übersetzung ins Deutsche bleibt einer späteren
Neuauflage vorbehalten.
Der Analysengang für Schlacken, Erze und Kesselstein etc. im dritten
Teil wurde aus einer früheren Veröffentlichung*) des Verfassers in
der Fachzeitschrift "METALL" übernommen und hier neu bearbeitet und
verbessert dargestellt.
Auf eingehende Schriftturnhinweise ist mit Ausnahme der allgemein auf
geführten Fachliteratur verzichtet worden, weil eine erschöpfende Be
handlung sehr viel Platz beansprucht hätte und die zugrunde liegenden
Erfahrungen vielfach aus unveröffentlichten Arbeiten entstanden sind.
Die in den einzelnen Bestimmungen bei der Berechnung aufgeführten
analytischen Faktoren entsprechen den neuesten Atom- bzw. Molekular
gewichten.
Herrn Dr. G. Wolff und Herrn E. Wiedemann, B.Sc., danke ich für
wertvolle Hinweise sowie für ihre Hilfe bei der Durchsicht der
Korrekturen.
*) Vgl. "METALL" 18, 1306 (1964)
INHALTSÜBERSICHT
Allgemeine Hinweise
Erster Teil
EISEN UND STAHL
GRAVIMETRISCHE UND VOLUMETRISCHE BESTIMMUNGSMETHODEN
1. Coulometrische Bestimmung von Kohlenstoff nach dem Verbrennungsverfahren
II. Bestimmung von Schwefel nach dem Verbrennungsverfahren
mit anschließender jodometrischer Titration
111. Volumetrische Bestimmung von Phosphor nach der Alkalimetrischen Methode
IV. Volumetrische Schnellbestimmung von Mangan nach der Persu 1 fat /Arsen i t-Methode
V. Volumetrische Bestimmung von Chrom und Vanadin nach der Persulfat-Oxidationsmethode mit potentiometrischer und visueller Endpunktsindikation
VI. Volumetrische Schnellbestimmung von Vanadin in Gegenwart größerer Chrom-Mengen nach der Potentiometrischen Methode
VII. Schnellbestimmung von Silicium und Chrom nach der Perchlorsäure-Methode
Oxidimetrisches Schnel !verfahren für Chrom
V 111. Gravimetrische Bestimmung von Nickel nach der Dimethylglyoxim-Methode
3
3
6
11
18
30
39
42
47
IX.
X.
XI.
Gravimetrische Bestimmung von Wolfram nach dem Salzsäure-Verfahren
Gravimetrische Bestimmung von l<obalt nach der Zinkoxid/l-Nitroso-naphthol-(2)-Methode
Volumetrische Schnellbestimmung von Stickstoff nach dem Destillations-Verfahren
SPEKTRALPHOTOMETRISCHE BESTIMMUNGSMETHODEN
1.
11.
111.
Photometrische Schnellbestimmung von Titan nach dem Wasserstoffperoxid-Verfahren
Photometrische Schnellbestimmung von Molybdän und Nickel aus einer gemeinsamen Einwaage
Photometrische Schnellbestimmung von Kupfer nach der Thiosulfat/T etrammin-Methode
51
54
59
65
65
71
78
Zweiter Teil
NICHTEISENMETALLE (NE-METALLE)
BESTIMMUNGSMETHODEN ZUR ANALYSE VON ALUMINIUM UND ALUMINIUMLEGIERUNGEN
1. Gravimetrische Bestimmung von Kupfer und Blei nach der Elektrolytischen Methode
II. Volumetrische Bestimmung von Eisen nach der Dichromat-Methode
II 1. Gravimetrische Bestimmung von Nickel nach der Dimethylglyoxim-Methode
IV. Photometrische Schnellbestimmung von Nickel nach der Dimethylglyoxim-Methode
V. Komplexometrische Bestimmung von Magnesium und Zink nach der EDTA-Titrationsmethode
VI. Gravimetrische Bestimmung von Magnesium nach der 8-Hydroxychinol in (Oxin)-Methode
VII. Gravimetrische Bestimmung von Silicium nach der Mischsäure-Dehydrationsmethode
VII 1. Volumetrische Schnellbestimmung von Mangan nach der Persul fat /Arseni t-Methode
IX. Volumetrische Bestimmung von Chrom nach der Persulfat-Oxidationsmethode
X. Photometrische Schnellbestimmung von Titan nach dem Wasserstoffperoxid-Verfahren
BESTIMMUNGSMETHODEN ZUR ANALYSE VON LAGERMET ALLEN AUF BLEI/ZINN-GRUNDLAGE UND LÖTZINN
1. Aufschlußverfahren unter Verwendung von Brom/Bromwasserstoffsäure zur Verflüchtigung von Antimon, Zinn und Arsen
82
84
88
93
97
l 02
l 07
l 09
113
119
127
133
134
11. Volumetrische Schnellbestimmung von Antimon nach der Bromat-Titrationsmethode 137
111. Volumetri sehe Bestimmung von Zinn
nach dem Jodometrischen Titrationsverfahren 141
IV. Volumetrische Bestimmung von Arsen
nach der Destillations-Bromat-Methode 147
BESTIMMUNGSMETHODEN ZUR ANALYSE VON KUPFER
UND l<UPFERLEGIERUNGEN 149
1. Volumetrische Schnellbestimmung von Kupfer
nach der Thiosulfat/Jodid-Methode 149
11. Volumetrische Bestimmung von Phosphor
nach der Alkalimetrischen Methode 153
111. Volumetrische Bestimmung von Eisen nach der Dichromat-Me~hode 158
IV. Gravimetrische Schnellbestimmung von Kupfer und Blei
nach der Elektrolytischen Methode 166
V. Komplexometrische Bestimmung von Zink
nach der EDTA-Titrationsmethode 169
VI. Gravimetrische Bestimmung von Nickel
nach der Dimethylglyoxim-Methode 172
VI 1. Gravimetrische Bestimmung von Aluminium nach der Phosphat-Methode 175
VIII. Volumetrische Bestimmung von Chrom nach der Persu 1 fat-Oxi dati onsmethode 178
IX. Gravimetrische Bestimmung von Zinn nach der Dioxid-Methode 184
X. Gravimetrische Bestimmung von Cadmium
nach dem Sulfid-Trennungsverfahren 188
XI. Photometrische Schnellbestimmung von Phosphor
nach der Phosphorvanadomolybdänsäure-Methode 193
XII. Photometrische Schnel lbesti1,1mung von Silicium
nach der Si 1icomo1 ybdär1~äure-Methode 197
Dritter Teil SONSTIGE BETRIEBSSTOFFE
BESTIMMUNGSVERFAHREN FÜR SCHLACKEN, ERZE UND KESSELSTEIN SOWIE GEBRANNTEN KALI<, DOLOMIT UND MAGNESIT 202
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Vorbereitung des Probegutes
Bestimmung des Feuchti gkei tsgeha ltes
Bestimmung des Glühverlustes
Analysengang zur Vollanalyse
Gravimetrische Bestimmung der Kieselsäure (Si02 )
Gravimetrische Bestimmung der Sesquioxide (R2 03)
Volumetrische Bestimmung von Gesamt-Eisenoxid (Fe2 0 3 )
Volumetrische Bestimmung von Calciumoxid (CaO}
Gravimetris;che Bestimmung von Magnesiumoxid (MgO}
Gravimetri sehe Bestimmung von Gesamt-Schwefel (SO)
Gravimetrische Bestimmung von Sulfat (CaS04) und Berechnung von Sulfid (CaS)
Volumetrische Bestimmung von Manganoxid (MnO bzw. Mn 3o 4)
Photometrische Schnellbestimmung von Titanoxid (Ti02)
Graphische Übersicht zur Gesamt-Analyse
DIE FÄLLUNGSANAL YTISCHE BESTIMMUNG DES SILBERS UND ARGENTOMETRISCHE BESTIMMUNGSMETHODEN
1.
II.
Bestimmung der Halogenidionen in neutralen Lösungen löslicher Halogenide nach MOHR
Bestimmung des Silbers, der Halogenid- und Thiocyanationen in saurer Lösung nach VOLHARD
LITERATURANGABEN
Anhang: EICHKURVEN FÜR PHOTOMETRISCHE AUSWERTUNG
203
203
203
204
204
206 209
212
217
219
221
223
226
229
230
233
236
240
241
1
Allgemeine Hinweise
Beim Benutzen der Arbeitsvorschriften sind einige Festsetzungen zu
beachten, die zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen hier zusammen
gefaßt sind.
Reagenzien
Alle Reagenzien sind stets in der reinsten im Handel erhältlichen
Form zu verwenden, Der Reinheitsgrad ist zu beachten und gegebenen
falls zu überprüfen, insbesondere bei Urtitersubstanzen. Bezeich
nungen wie "p.a, 11 oder "reinst" wurden nicht besonders hinzugesetzt.
Unter 11 H20 11 ist stets destilliertes oder vollentsalztes Wasser zu
verstehen.
"ANALOID Compressed Reagents" sind im Handel nur von der Firma
RIDSDALE & CO. LTD., Middlesbrough, England, erhältlich. Dezi-
normale Standardlösungen werden als konzentrierte Lösungen in Poly
äthylenampullen unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E.
MERCK AG., Darmstadt, angeboten.
Bei konzentrierten Säuren und konzentriertem Ammoniak ist zur Be
zeichnung der Konzentration die Dichte in Klammern dahintergesetzt,
z.B. Salzsäure (1 ,19), bei verdünnten das Verdünnungsverhältnis,
d.h. die Zahl der Volumteile Wasser, die einem Volumteil des konzen
trierten Chemikals zugegeben werden, z.B. Schwefelsäure (1+4). In
der Regel werden folgende Verdünnungsverhältnisse benutzt: 1+1, +2,
+3, +4, +6, +9, +10, +50, +100. Eine Ausnahme von dieser Regel ist
bei der verdünnten Salpetersäure gemacht worden, wo die Angabe der
Dichte allgemein üblich ist, z.B. HN03(1,2); diese Konzentration
entspricht ungefähr einer Verdünnung 1+1. Bei Lösungen fester Stof
fe ist die Menge der Substanzen in Prozent angegeben.
Erforderliche Säuremischungen sowie Sonderlösungen oder Reagenzien,
bei deren Bereitung bestimmte Arbeitsvorschriften zu beachten sind,
2
sind jeder Bestimmung vorangestellt. Lösungen, deren Beschaffen
heit durch eine einfache Gehaltsangabe definiert sind, finden sich
in der Arbeitsvorschrift an der Stelle, wo sie angewendet werden.
Alle Lösungen mit genauem Gehalt, wie Standardlösungen, Eichlösun
gen usw., sind in einem Meßkolben entsprechender Größe zu verdünnen.
Es empfiehlt sich bei der Aufstellung von Eichkurven für photome
trische Bestimmungen, bei der Untersuchung von Analysenkontrollproben
sowie der Einstellung von Standardlösungen und anderen Untersuchungen,
deren eine besondere Bedeutung zukommt, amtlich geeichte Geräte
(Kolben, Pipetten, Büretten) zu verwenden.
Einwaage
Die angegebenen Mengen Probegut werden mit der Genauigkeit eingewo
gen, die mit einer allgemein üblichen Analysenwaage, in besonderen
Fällen mit einer Halbmikrowaage, zu erreichen ist.
Filterarten
Die in den Untersuchungsverfahren zu verwendenden Filterpapiersorten
werden vom Hersteller nach Porendurchmesser unterschieden. Beim
Schwarzbandfilter (Schleicher & Schüll) handelt es sich um ein quan
titatives Filter mit verhältnismäßig großem, beim Weißbandfilter mit
mittlerem und beim Blaubandfilter mit sehr kleinem Porendurchmesser.
Dementsprechend sind diese Papierfilter für grobkörnige, mittlere
und feine Niederschläge geeignet.
Photometrische Verfahren
Der bei den photometrischen Verfahren angegebene Gehaltsbereich ist
im allgemeinen so gewählt, daß man mit der angegebenen Meßküvette
von 2-cm Schichttiefe Extinktionen von 0,1 bis 0,8 erhält. Jenseits
dieser Grenzen ist der Streubereich der Extinktionsmessung zu groß.
Dementsprechend müssen bei Extinktionen außerhalb 0,1 bis 0,8 Küvet
ten entsprechender Schichttiefe, z.B. 1 bzw. 4 cm verwandt werden.
3
Erster Teil
EISEN UND STAHL
GRAVIMETRISCHE UND VOLUMETRISCHE BESTIMMUNGSMETHODEN
1.
Coulometrische Bestimmung von Kohlenstoff nach dem Verbrennungsverfahren
Anwendungsbereich
Der Kohlenstoff läßt sich schnell und zuverlässig gasvolumetrisch
oder elektrometrisch bestimmen. Das gasvolumetrische Verfahren ist
für alle Eisen- und Stahlsorten geeignet, soweit sie mehr als 0,1 % Kohlenstoff enthalten, während die elektrometrischen Verfahren auch
auf Stähle mit geringerem C-Gehalt anwendbar sind.
Titrierautomaten zur coulometrischen Bestimmung des Kohlenstoffs
und seiner Verbindungen in Stählen, Ferrolegierungen, Metallen usw.
wurden im Eisenhüttenlaboratorium entwickelt, um die erhöhten An
forderungen an die chemische Stahlkontrolle zu erfüllen. Durch diese
chemische und meßtechnische Verbesserung wurde ein zuverlässiges und
vor allem absolutes Verfahren geschaffen, das keiner Eichung mit
Standardmaterial, z.B. Analysenkontrollproben, bedarf und wegen sei
nes geringen Zeitbedarfs sowohl für die laufen~e Betriebskontrolle
als auch für Einzelbestimmungen geeignet ist.
Prinzip der Bestimmung
Un.ter dem Begriff "Coulometrische Analyse" faßt man die Verfahren
zusammen, bei denen die Elektrizitätsmenge in Coulomb (Amp.sec), die
4
zu einer quantitativen elektrochemischen Reaktion erforderlich ist,
gemessen wird. Die Anzahl Äquivalente des elektrolytisch umgesetz
ten Stoffes wird nach dem Faradayschen Gesetz aus der verbrauchten
Elektrizitätsmenge berechnet. Im Gegensatz zu den meisten heute
gebräuchlichen chemischen und physikalischen Methoden der Analytischen
Chemie ist die Coulometrische Analyse ein absolutes Verfahren.
Die Probe wird in einem Röhrenofen im Sauerstoffstrom verbrannt und
die Verbrennungsgase werden nach Entfernen der Schwefeloxide (z.B.
Perhydrit als Absorptionsmittel) in die Titrierzelle des Coulome
trischen Titrierautomaten geleitet, die mit einer alkalischen Barium
perchloratlösung (pH 10 bis 11) gefüllt ist. Durch die Aufnahme von
co2 verschiebt sich der pH-Wert der Lösung nach der sauren Seite.
Die hierbei verbrauchte Menge an Hydroxyl-Ionen wird nach Beendigung
der Absorption durch Elektrolyse der Bariumperchloratlösung an einer
Platinkathode neu gebildet, bis der Ausgangs-pH-Wert wieder erreicht
ist. Bei dieser Titrationselektrolyse einer alkalischen Bariumper
chloratlösung entspricht nach dem Faradayschen Gesetz die zur Nach
lieferung der verbrauchten OH-Ionen erforderliche Elektrizitäts
menge dem umgesetzten Kohlendioxid. Der Vorgang der elektrolytischen
Titration erfolgt selbsttätig, und das Ergebnis wird unmittelbar in
% C mit einer Auflösung von 0,0001 % C angezeigt.
Erforderliche Apparatur
1 •
2.
Sauerstoff-Reinigungsanlage, bestehend aus:
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
(f)
(a)
Stahlflasche mit Sauerstoff (mind. 99 % 02)
Reduzierventil
Trockenturm mit Magnesiumperchlorat
Strömungsmesser
Röhrenofen mit Platinasbest
Trockenturm mit Natronasbest u. Magnesiumperchlorat
Induktions-Verbrennungsofen oder
elekt. Widerstandsofen für Betriebstemperaturen
bis 1350°0 (Mars-Verbrennungsofen m. Silit-Heiz
rohr).
5
(b) Transformator zur stufenlosen Einstellung
jeder gewünschten Stromstärke. Kenndaten:
primär: 220 V, 10 A
sekund.: 0-35 V, 45 A
(c) Automatische Temperatur-Regelanlage mit
induktiver Zeigerabtastung
(d) Verbrennungsrohre, aus unglasiertem hoch
hi tzebeständigem Material, 600x18 mm
(e) Verbrennungsschiffchen aus Hartporzellan,
unglasiert. Abmessungen ca. 80x13x9 mm
3. Coulometrischer Titrierautomat, Typ: CTA 5 C,
zur Bestimmung des Kohlenstoffs in Metallen nach
dem Verbrennungsverfahren:
Die Anlage besteht aus dem elektronischen
Gerät mit den Meß- und Regelteilen und einem
tischartigen Unterkasten, auf dem das elektro
nische Gerät steht und in dem sich alle gas
strömungstechnischen Teile befinden.
Eine ausführliche Gerätebeschreibung des Titrierautomaten sowie die
Arbeitsweise und Ausführung der Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes
entnehme man der vom Herstellerwerk mitgelieferten Betriebsanleitung.
6
11.
Bestimmung von Schwefel nach dem Verbrennungsverfahren mit anschließender
jodometrischer Titration
Anwendungsbereich
Das Verbrennungsverfahren eignet sich für die Untersuchung von Roh
eisen, Gußeisen, unlegierten und legierten Stählen. Wegen des ge
ringen Zeitbedarfs ist es sowohl für die laufende Betriebskontrolle
als auch für Einzelbestimmungen geeignet. Das Hochfrequenz-Verbren
nungsverfahren hat gegenüber der Verbrennung im elektrischen Wider
standsofen unter Verwendung von offenen Schiffchen den Vorteil einer
nahezu 100 %igen Verbrennung, sodaß der Schwefelgehalt mit dem ab
soluten Titer der Standardlösung berechnet werden kann.
Chemische Grundlage
Das Probegut wird in einem Tiegel aus poröser Oxidkeramik unter
Verwendung eines HF-Generators im Sauerstoffstrom verbrannt. Bei
Verwendung eines Widerstandsofens wird die Probe im offenen Porzel
lanschiffchen in einem Strom trockenen Sauerstoffs auf rd. 1400°c
erhitzt. Das Verbrennungsprodukt so2 wird dann entweder coulome
trisch oder durch jodometrische Titration ermittelt.
Beim Durchleiten des Gasgemisches durch eine HCl-saure Absorptions
lösung, der etwas Jodid/Stärke-Lösung zugesetzt ist, wird so 2 als
Schweflige Säure absorbiert und durch Titration mit einer einge
stellten Standardlösung vonKaliumjodat bestimmt. Die Schweflige
Säure wird durch das gleichzeitig bei der Titration freiwerdende
Jod zur Schwefelsäure oxidiert unter Reduktion von Jod zum Jodid.
Ein geringer Jod-Überschuß wird am Endpunkt der Titration durch die
sehr empfindliche Jod/Stärke-Reaktion angezeigt&
KJ03
+ 5 KJ + 6 HCl =
7
Konzentrationsbereich
Der empfohlene Konzentrationsbereich ist von 0,005 bis 0,10 % s, bezogen auf eine Einwaage von 1 g des Probematerials.
Erforderliche Apparatur
Die Schwefelbestimmungs-Apparatur besteht aus der Sauerstoff
Reinigungsanlage, dem Verbrennungsofen und der Absorptions- und
Titriereinrichtung:
1. Sauerstoff-Reinigungsanlage, bestehend aus:
(a) Stahlflasche mit Sauerstoff (mind. 99 % o2)
(b) Reduzierventil
(c) Wasohflasche mit H2so4
(1,84)
(d) Trockenturm mit Natronkalk/Mg(c104
) 2
2. (a) Induktions-Verbrennungsofen oder
elektr. Widerstandsofen für Betriebstempera
turen bis 1500°0 (Mars-Verbrennungsofen mit
Silit-Heizrohr für Verbrennungsrohre bis
28 mm Außendurchmesser)
(b) Transformator zur stufenlosen Einstellung
jeder gewünschten Stromstärke. Kenndaten:
primär: 220 V, 10 A
sekund.: 0-35 V, 45 A
(c) Automatische Temperatur-Regelanlage mit
induktiver Zeigerabtastung
(d) Verbrennungsrohre aus Pythagorasmasse, 600x20 mm
(e) Verbrennungsschiffchen aus Hartporzellan, un
glasiert. Abmessungen ca. 85x12x10 mm
3. Schwefel-Titriereinrichtung, bestehend aus:
(a) Titrier-Feinbürette, 10:1/20 ml mit autom.
Nullpunkteinstellung u. 1 1-Voratsflasche
8
(b) Absorptions- u. Titriergefäß mit Gaseinlei
tungsrohr m. Rückschlagventil
(c) 2 Abklärflaschen, 5 Liter Inhalt, mit Tubus
am Boden und NS-Hahn, zur Aufnahme der Ab
sorptionslösung bzw. destilierten Wassers,
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Empirische Kaliumjodat-Standardlösung:
(1 ml = 0,0001 g s)
Bei einer vollständigen Verbrennung der Probe,
d.h. 100 %igen Überführung von Schwefel in so2 ,
soll die empirische Kaliumjodat-Standardlösung
0,2225 g KJ03
im Liter enthalten; 1 ml dieser
Lösung entspricht dann genau 0,010 % S, bezogen
auf eine Einwaage von 1 g.
Durch doppelte Kristallisation gereinigtes Kalium
jodat wird bei 120°C bis zur Gewichtskonstanz ge
trocknet.
0,2225 g KJ03
wird direkt in einen 1 1-Meßkolben
überführt und in etwas H20 gelöst. Nach voll
ständiger Auflösung wird zu einem Volumen von
1 Liter mit H20 aufgefüllt.
Kaliumjodat wird als Urtitersubstanz betrachtet.
Die Lösung ist unbegrenzt haltbar und setzt in
saurer Lösung Jod in Freiheit.
2. Jodid/Stärke-Lösung (5 % Jodid+ 1 % Stärke):
5 g wasserlösliche Stärke werden in wenig kaltem
H2o zu einem Brei verrührt und in 500 ml sieden
des H2o gegossen. Nach Abkühlung werden 25 g KJ
zugegeben und bis zur Auflösung gerührt.
(Die Stärkelösung soll wegen Lichtempfindlichkeit
in einer Braunglasflasche und im Dunkeln aufbe
wahrt werden. Es wird aber empfohlen, je nach
9
Gebrauch eine frische Lösung anzusetzen!)
3. HCl-Absorptionslösung (2-3 % HCl):
25 ml HC1(1,19) in 1000 ml H20
4. Zuschlag zur Verbrennung: geraspeltes Bankazinn *)
Der Blind- oder Leerwert (% S) dieses Zuschlags
mittels ist unter den angegebenen Bedingungen
zu ermitteln.
Ausführung der Bestimmung
Bei Anwendung des Verbrennungsverfahrens im Widerstandsofen wird
durch die autom. Temperatur-Regelanlage eine Verbrennungstemperatur
von etwa 1400°c eingestellt.
Vor der Untersuchung einer Probe sind zunächst 2 bis 3 Proben mit
einem dem zu untersuchenden Werkstoff entsprechenden Schwefelgehalt
im o2-strom zu verbrennen und die Gase blind durch das mit H2o ge
füllte Absorptionsgefäß zu leiten. (Dieses sog. "Einbrennen" des
Verbrennungsrohres ist bei kontinuierlich laufender Betriebskontrolle
nicht notwendig!)
1. Eine Probemenge von 1 g wird in ein vorgeglühtes und im Exsik
kator abgekühltes Verbrennungs-Schiffchen überführt und mit rd.
0,5 g geraspeltem Bankazinn überschichtet.
2. Das Absorptions- und Titriergefäß wird mit etwa 70 ml HCl-Ab
sorptionslösung beschickt, der 2 ml Jodid/Stärke-Lösung und -
unter Durchleiten von o2 (etwa 2,5 l/min.) - aus der 10 ml-Bürette
tropfenweise KJ03-standardlösung zugesetzt wird, bis ein
schwach-blauer Farbton erreicht ist. (Die autom. Nullpunktein
stellung der Titrierbürette ist danach zu kontrollieren!)
*) Nach einer neuesten Veröffentlichung von K.E.Burke, ANALYTICAL CHEMISTRY, Vol.39, No.14, Dec.1967, p. 1727, wurde vorbehandeltes Vanadin(V)oxid als Zuschlag mit Erfolg angewandt. Unter der Voraussetzung der Verwendung eines Induktionsofens soll damit eine vollständige Verbrennung und eine gleichmäßige Umsetzung des Schwefels in so2 gesichert werden.
10
3. Das Verbrennungs-Schiffchen wird dann, ohne daß man den o2-Strom
unterbricht, von der Eintrittsseite des Sauerstoffs in das etwa 0 1400 C heiße Rohr geschoben. Nach Schließen des Rohres wird
das bei der Verbrennung des Schwefels entstehende so2 in das
Absorptionsgefäß übertrieben. (Die Geschwindigkeit des Sauer
stoffs muß so groß sein, daß während der Verbrennung immer noch
o2 durch die Absorptionslösung durchperlt. Die Verbrennung ist
beendet, wenn die o2-Bläschen wieder im verstärkten Maße durch
die Lösung hindurchperlen; man leitet dann noch etwa 1 min. lang
o2 durch, um so 2 restlos in das Absorptionsgefäß zu überführen.)
4. Das mit dem o2 eingeleitete so2 bildet mit dem H2o Schweflige
Säure (H2so3). Entsprechend der hierdurch bewirkten Entfärbung
titriert man mit der KJo 3-standardlösung langsamer oder rascher,
bis der anfangs eingestellte blaue Farbton wieder erreicht ist
und bei strömenden o2 etwa 2 min. lang bestehen bleibt. (Kurz
zeitiges Fehlen von KJ03-Lösung während der Titration beein
trächtigt das Ergebnis nicht!)
Berechnung
Der Prozentgehalt an Schwefel ergibt sich durch Multiplikation der
für die Probe benötigten Titrationsmenge (in ml) an empirischer
KJO mit dem S-Titer (in%) dieser Standardlösung: 3
1,0 ml KJ03
= 0,0001 g S
= 2~212==~=~' bezogen auf eine Einwaage von 1 g
Dieser absolute TITER kann aber nur Anwendung finden unter der
Voraussetzung einer vollständigen Verbrennung und 100 %igen Über
führung von Schwefel in so2 (Induktionsverfahren!)
Andernfalls muß der Titer gegen eine Analysenkontrollprobe (A.K.P.)
eingestellt werden:
S - TITER = % S in A.K.P.-Probe ml KJ0
3-standardlösg.
11
111.
Volumetrische Bestimmung von Phosphor nach der Alkalimetrischen Methode
Anwendungsbereich
Dieses Verfahren wird in der gesamten Stahlindustrie angewandt und
eignet sich zur Bestimmung von Phosphor in säurelöslichen Eisen- und
Stahlproben bis zu einem Gehalt von 1,5 % P. Für legierte Stähle
und Gußeisen gelten besondere Lösungsvorschriften.
Chemische Grundlage
Die Grundlage dieses Verfahrens ist die Überführung von Phosphor in
ortho-Phosphorsäure und die anschließende Ausfällung des o-Phosphats
mit Ammoniummolybdat.
Beim Lösen der Stahlprobe in Salzsäure würde Phosphorwasserstoff
(PH3) entweichen, man darf daher nur Salpetersäure als Lösungsmittel
verwenden. Da sich auch beim Lösen in HN03
nicht sämtliches Phosphid
in Phosphorsäure verwandelt, muß die entstandene Phosphorige Säure
mit Kaliumpermanganat zu Phosphorsäure oxidiert werden:
FeP + 5 HN03 =
=
Gleichzeitig werden dadurch organische Stoffe, welche die anschlies
sende Fällung verhindern, sowie der in HN03
sich lösende Karbid
kohlenstoff zerstört. Den ausgeschiedenen Braunstein (M.no2) bringt
man durch die reduzierende Wirkung von Natriumnitrit oder Ammonium
oxalat wieder in Lösung; ein Überschuß dieser Reduktionsmittel ist
aber zu vermeiden, da diese beim Fällen stören. Durch Zusatz von
Ammoniumnitrat wird ein schnelles und quantitatives Ausfällen von
Ammoniumphosphormolybdat ermöglicht:
H3Po4 + 12 (NH4)2Moo4 + 21 HN0 3 =
(NH4)3Po4•12 Moo 3 + 21 NH4No 3 + 12 H20
12
Der gelbe Niederschlag von Ammoniumphosphormolybdat wird abfiltriert
und säurefrei gewaschen. Im Überschuß einer empirisch-eingestellten
Standardlösung von Natriumhydroxid wird nun das Ammoniumphosphor
molybdat aufgelöst unter Bildung von Natrium-Ammoniumphosphormolyb
dat:
(NH4)3Po4•12 Moo
3 + 23 NaOH
11 Na2Moo4 + (NH4)2Moo4 + Na(NH4)HP04 + 11 H20
Anschließend wird die überschüssige Natronlauge durch eine äquiva
lente Menge an Schwefelsäure zurücktitriert:
=
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Salpetersäure (1,2):
1000 ml HN03(1,4) werden mit 1160 ml H20 verdünnt.
2. ca. 1-N Kaliumpermanganat-Lösung (4 %): 20 g KMn0
4 werden in 500 ml heißem H2o gelöst.
(Aufbewahrung in Braunglas-Flasche!)
4. Nitromolybdat-Lösung:
Lösung A:
240 g NH4
No3
werden in 1000 ml HN03(1,2) gelöst.
Lösung B:
120 g (NH4)6Mo7
o24 ·4 H20 werden in 900 ml H20 ge
löst und danach 100 ml NH40H(0,91) zugefügt.
Es wird empfohlen, diese beiden Stammlösungen ge
trennt aufzubewahren und in entsprechend gleichen
Mengen vor Gebrauch zu mischen (Lösung Bin A),
die für 7-14 Tage ausreichend sind.
*) siehe: Allgemeine Hinweise
Geräte
13
5. 1/6,745 N Natronlauge: *) 1/6,745 N Schwefelsäure: *) (1 ml = 0,010 % P, bezogen auf eine Einwaage von
2 g)
Die Natronlauge muß durch ein Natronasbeströhr
chen vor co 2 geschützt werden.
6. Phenolphthalein-Indikator (1 %ige Lösung in Alkohol):
1 g Phenolphthalein wird in 100 ml 60 %igen Äthyl
alkohol gelöst.
Glasfilterröhrchen (od. Plexiglasausführung):
h = 10 cm, ~ = 2 - 2,5 cm, mit Siebplatte.
A. Ausführung der Bestimmung
für C-Stähle und niedrig-legierte Stahlproben
1. Bei einem zu erwartenden Phosphorgehalt bis 0,15 % P werden
2 g Probematerial in einen 300-ml Erlenmeyerkolben überführt
und mit 30 ml HN03(1,2) versetzt.
2. Es wird vorsichtig auf der elektrischen Heizplatte erwärmt
bis die Späne vollständig gelöst und nitrose Gase ausgetrie
ben sind. (Unnötiges Eindampfen der Lösung ist zu vermeiden!)
3. Alsdann wird die Lösung mit 5 ml KMno4
-Lösung (4 %) oxidiert
und zur Vervollständigung der Oxidation des Phosphors zur
ortho-Phosphorsäure etwa 2-3 min. weitererhitzt.
4. Der ausgeschiedene Braunstein-Niederschlag wird durch Zugabe
von einem 1,8 g NH4
c1 + 0,4 g (NH4
) 2c2o4
ANALOID wieder in
Lösung gebracht.
*) Diese empirischen Standardlösungen sind im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Fa. E. Merck AG. erhältlich.
14
5. Nach Entfernen von der Heizplatte werden sofort 20 ml kalte
Nitromolybdat-Lösung hinzugegeben (Fällungstemperatur ca. 6o0 c)
und zur Ausfällung von Am.moniumphosphormolybdat 1 min. lang
kräftig geschüttelt. Danach wird der Niederschlag 15 min.
absitzen lassen. (Bei einem Phosphorgehalt von unter 0,050 %, bezogen auf eine Einwaage von 2 g, wird 3 min. lang kräftig
geschüttelt und 30 min. lang absitzen lassen.)
6. Der gelbe Phosphormolybdat-Niederschlag wird danach bei ge
ringem Unterdruck über eine in einem Glasfilterröhrchen be
findliche Filterschleimschicht abgesaugt und etwa 6-7 mal
mit reinem Leitungswasser, welches vorher auf neutrale Re
aktion geprüft wurde (Prüfung: gegen Methylorange), eisen
und säurefrei gewaschen. Jede Spülung muß erst vollständig
durchlaufen, bevor die nächste erfolgt.
7. Die Filterschleimschicht einschließlich Siebplatte schiebt
man nun mit einem Glasstab aus dem Filterröhrchen in den vor
her benutzten, ebenfalls eisen- und säurefrei gewaschenen
Fällungskolben zurück und schlämmt mit etwa 5 ml H20 auf.
8. Mittels einer Bürette wird nun eine abgemessene Menge an
1/6,745 N Natronlauge zugegeben bis der gelbe Niederschlag
vollständig aufgelöst ist. Dann gibt man noch weitere 2-5 ml
im Überschuß hinzu (10 ml sind meistens ausreichend für einen
P-Gehalt bis zu 0,080 %, bezogen auf eine Einwaage von 2 g).
Nach mehrmaligem Umschwenken löst sich der gelbe Niederschlag
auf. Nach einer Einwirkzeit von etwa 2 min. wird mit ca.
100 ml kohlensäurefreiemH20 verdünnt.
9. Unter Zusatz einiger Tropfen Phenolphthalein-Lösung als In
dikator wird anschließend der Überschuß an Natronlauge mit
einer äquivalenten Menge an 1/6,745 N Schwefelsäure bis zum
vollständigen Verblassen der Rosafärbung zurücktitriert.
Berechnung
Die Differenz zwischen der vorgelegten NaOH und zurücktitrierten
H2so4
entspricht direkt der vorhandenen P-Menge. Der Prozentgehalt
15
an Phosphor in der Probe ergibt sich demnach aus der verbrauchten
Menge an NaOH-Standardlösung:
1,0 ml N/6,745 NaOH = 0,0002 g P
= 0,010 % P, bezogen auf eine Ein
waage von 2 g
Einstellung der Standardlösungen
Diese empirischen Standardlösungen sind bereits von der Hersteller
firma auf den obigen Titer eingestellt worden. Einstellungen sind
daher nicht mehr erforderlich.
Zur Kontrolle kann jedoch der empirische P-Titer gegen eine AKP
Analysenkontrollprobe überprüft werden.
B. Abgeänderte Lösungsvorschrift
für Stähle mit Vanadin- u. Titangehalt (bis zu 0,5 %)
Titan und Vanadin verhindern die vollständige Ausfällung von
Ammoniumphosphormolybdat nach der obigen Standardmethode. Die
Ausfällung muß daher in einer hohen HN03-Konzentration durchge
führt werden.
Die Probespäne werden in 50 ml HN03(1,2) gelöst und die Bestim
mung wird dann wie im vorhergehenden Abschnitt A durchgeführt
unter Beachtung, daß hier statt 20 ml Nitromolybdatlösung nun
mehr eine Mischung aus 40 ml Ni tromolybdat und 20 ml HN0,:5( 1 ,4)
verwendet wird.
c. Abgeänderte Lösungsvorschrift
für niedrig- u. hoch-legierten Cr-Stahl, 18/8 etc.
Chromreiche Stähle, die sich in Salpetersäure allein nicht lösen,
werden mit einem Säuregemisch von 30 ml HN03(1,2) + 2 bis 10 ml
HC1(1,19) behandelt. (Bei Si-haltigen Stählen werden außerdem
einige Tropfen HF zugesetzt.)
16
Nach vollständigem Lösen dampft man zur Vertreibung des größten
Teils der Salzsäure möglichst weitgehend ein, nimmt mit einigen
ml HN03
(1,4) auf, dampft nochmals ein, setzt 15 ml HN03(1,2) zu,
kocht kurz auf und oxidiert noch vorhandene Phosphorige Säure
mit Kaliumpermanganat. Hierzu ist mehr als beim gewöhnlichen
Analysengang nötig, da die restliche HCl viel Permanganat redu
ziert. Um nicht unnötig viel KMn04
-Lösung zu verbrauchen, ver
wendet man zur Oxidation am besten festes Salz oder ein 0 9 5 g
KMno4
ANALOID (letzteres muß sich aber vollständig auflösen und
keinen Rückstand hinterlassen!).
Nach Beginn eines schwachen Siedens muß die Rotfärbung mindestens
noch 1 min. lang bestehen bleiben. Da die Gefahr des Siedever
zugs hier besonders groß ist, wird während des Kochens geschüt
telt.
Nach etwa 5 min. werden der Überschuß des Oxidationsmittels und
das abgeschiedene Mangandioxidhydrat reduziert und wie im Ab
schnitt A weiterbehandelt. Zur Reduktion verwendet man zusätz
lich ein 0,35 g Oxalsäure ANALOID.
D. Abgeänderte Lösungsvorschrift
für 10-15 %igen Manganstahl
Hochmanganhaltige Stähle werden in einer Mischung aus 40 ml
HN03(1,2) + 10 ml H20 unter mäßiger Erwärmung gelöst. Der Erlen
meyerkolben ist mit einem Uhrglas zu bedecken um das Volumen
ständig auf etwa 50 ml zu halten.
Ebenfalls wird bei diesen Stählen zur Oxidation der Phosphorigen
Säure eine größere Menge an KMno4 benötigt, da auch 2-wertiges
Mangan Permanganat unter Bildung von Mangandioxid reduziert.
Erst nach Ablauf dieser Reaktion wird durch einen Überschuß an
KMno4 der gebundene Kohlenstoff sowie die Phosphorige Säure oxi
diert. Um nicht unnötig viel KMn04-Lösung zu verbrauchen, ver
wendetman auch hier zur Oxidation am besten festes Salz oder zwei
0,5 g KMn04 ANALOIDS (letztere müssen sich aber vollständig auf
lösen und keinen Rückstand hinterlassen!).
17
Nach Beginn eines schwachen Siedens muß die Rotfärbung mindestens
noch 1 min. bestehen bleiben. Da die Gefahr des Siedeverzugs hier
besonders groß ist, wird während des Kochens geschüttelt.
Nach etwa 5 min. werden der Überschuß des Oxidationsmittels und
das abgeschiedene Mangandioxidhydrat, wie im Abschnitt A (4) be
schrieben, unter zusätzlicher Verwendung von einem 1,05 g Oxal
säure ANALOID reduziert. Die Fällung der Phosphorsäure geschieht
hierauf mit 40 ml kalte Nitromolybdat-Lösung.
Der weitere Arbeitsgang erfolgt wie im Abschnitt A angegeben.
E. Abänderungsvorschrift
für Gußeisen bei Anwesenheit von Graphit
Wie bei der Mangan-Bestimmung werden 2 g Probematerial in einen
100-ml Meßkolben überführt und in 25 ml HN03(1,2) gelöst, indem
man auf der elektrischen Heizplatte etwa 45 min. lang mäßig er
wärmt (Asbest-Unterlage!).
Nach dem Erkalten der Lösung wird bis zur Marke aufgefüllt, der
Meßkolben gut durchgeschüttelt und Kieselsäure und Graphit durch
ein trockenes Faltenfilter abfiltriert. Das Filtrat wird zur
weiteren Verarbeitung in einem trockenen Erlenmeyerkolben aufge
fangen.
Je nach Phosphorgehalt in der Probe werden entsprechend aliquote
Abmessungen mit der Pipette entnommen und wie im Abschnitt A (1-9)
behandelt:
50 ml (= 1 g Einw.) bei Gußeisen mit einem P-Gehalt bis 0,3 % 10 ml ( = 0, 2 g " ) " " " " " über 0, 3 %
Berechnung
Der Prozentgehalt an Phosphor in der Probe ergibt sich aus der
verbrauchten Menge an NaOH-Standardlösung:
1,0 ml N/6,745 NaOH = 0,0002 g P
= 0,020
0' 100
% P, bezogen auf
% P, " "
1 g Einw.
0,2 g "
18
IV.
Volumetrische Schnellbestimmung von Mangan nach der Persulfot/ Arsenit-Methode
Einleitung
Dieses grundlegend bekannte Verfahren der Metallanalyse wurde vom
Verfasser während der vergangenen Jahre überarbeitet und neu ent
wickelt und ist nunmehr (Mai 1967) im Laboratorium der Firma G. E,
CRANE HOLDINGS LTD., Sydney/Australia, abgeschlossen worden. Die
vorliegende Arbeit ist eine freie Übersetzung des Verfassers aus
der englischen Originalfassung.
Die Bestimmung von Mangan nach der folgenden Methode wurde nach der
ersten Veröffentlichung von verschiedenen Industrie- und Forschungs
laboratorien allgemein als das genaueste analytische Verfahren zur
Bestimmung dieses Elementes in Eisen und Stahl, Kupfer- und Alumi
niumlegierungen etc. betrachtet und ist daher besonders zur Schieds
analyse zu empfehlen.
Der Analysengang ist einfach und schnell und kann im allgemeinen
ohne vorhergehende Abtrennung anderer Bestandteile durchgeführt
werden.
Gegenüber früheren Analysenverfahren ergeben sich nunmehr folgende
Vorteile, die besonders zur schnellen Betriebsüberwachung in In
dustrie-Laboratorien beachtenswert sind:
1. Analyse nach festgesetzten Bedingungen:
a) Um größte Genauigkeit zu erhalten, wird für die meisten
Legierungen die Einwaage der Probe auf 0,5 g festgelegt,
außer, wenn der zu erwartende Mangan-Gehalt über 2,5 % be
trägt. (Titrationsbereich: bis 25 ml Na3Aso
3; über diesen
Bereich ist der Titrationsendpunkt nicht mehr deutlich zu
erkennen!)
b) Gute Reproduzierbarkeit der Säurekonzentration erhält man
durch Abmessen der genauen Menge an Säuremischung unter Ver
wendung von "Kippautomaten".
19
c) Wirtschaftliche Anwendung von Chemikalien in Form gepreßter
Tabletten (ANALOIDS) mit genau definiertem Gehalt des ent
sprechenden Reagenzes.
2. Empirische Standardlösung von Natriumarsenit als Titrations
mittel (1 ml = 0,10 % Mn, bezogen auf 0,5 g Einwaage):
Umfassende experimentelle Arbeiten, in Hinsicht auf den Mangan
Titer des Titrationsmittels Natriumarsenit, wurden durchgeführt.
Der theoretische Titer der Natriumarsenit-Standardlösung konnte
hier keine Anwendung finden, da Mangan nicht - wie ursprünglich
* angenommen - zur zweiwertigen Stufe reduziert wird. )
Eine empirische Einstellung der Standardlösung wurde daher vor
gezogen. Unter Berücksichtigung des empirischen Mangan-Titers
auf der Grundlage, daß 1 ml Na3Aso
3 genau 0,10 % Mn (bezogen auf
0,5 g Einwaage) entspricht, gab es bei der Berechnung der Kon
zentration der Natriumarsenitlösung anfängliche Schwierigkeiten,
da die chemische Reaktion zwischen Na3Aso
3 und HMn0
4 nicht genau
stöchiometrisch verläuft und der berechnete Wert mit der Praxis
nicht übereinstimmt.
Praktische Versuche ergaben eine "empirische" Normalität von
0,0297 N und dementsprechend eine Konzentration von 1,470 g As 2o3
pro Liter. Diese Standardlösung ist bei geeigneter Aufbewahrung
unbeschränkt haltbar; häufiges Einstellen auf den Mn-TITER er
übrigt sich somit.
3. Empirische Einstellung gegen eine N/20 Mangansulfatlösung als
Eichprobe:
Nach bisher veröffentlichten Standard-Untersuchungsmethoden von
der America.n Society for Testing Materials (ASTM) und British
Standards (B.s.) etc. hängt die Bestimmung von Mangan von der
empirischen Einstellung des Reduktions-Titriermittels gegen eine
ähnliche Einwaage von Normalstahl oder Normal-Legierungsprobe
ab, die etwa den gleichen Mangangehalt wie die zu analysierende
Probe hat, z.B. British Chemical Standards (B.C.S.), National
*) Scott's Standard Methods of Chemical Analysis, s. 1432 Vogel: Quantitative Inorganic Analysis, 3. Ausg., s. 301
20
Bureau of Standards (N.B.S.) oder Analysenkontrollproben (A.K.P.).
Laut Prüfungszeugnis kann aber der attestierte Mn-Gehalt der
eben erwähnten Kontrollproben manchmal außerordentlich in seinen
einzelnen Mittelwerten variieren, da diese von mehreren Analy
tikern, die wiederum nach verschiedenen Arbeitsmethoden vorgin
gen, zusammengestellt wurden. (Beispiel: B.C.S. No. 179/1 High Tensile Brass: Bereich der Einzelwerte von 2,11 % bis
2,22 % Mn; der Durchschnittswert wurde daraus mit 2,16 % Mn er
mittelt. Dasselbe gilt für A.K.P. CrNiMnNb 1/353: Einzelwerte
von 1,48 % bis 1,58 %, attestierter Gehalt demnach 1,53 % Mn.)
Eine weitere Abweichung vom absoluten Wert ergibt sich durch die
empirische Einstellung der Standardlösung gegen eine sog. Normal
probe, die bereits vorher in gleicher Weise "amtlich" getestet
wurde. Um diese Fehlerquelle und die erheblichen Kosten dieser
Analysenkontrollproben auszuschalten, wird als Eichprobe nunmehr
eine N/20 Mangansulfatlösung von genau bekanntem Gehalt an Mangan
empfohlen.
Diese Lösung wird als "Urtiterlösung" betrachtet und aliquote
Abmessungen dieser Lösung ergeben absoluten und richtigen Ver
gleich, Solche Eichlösungen sollen nunmehr immer anstatt der
früher verwendeten Analysenkontrollproben von Stahl, Kupfer
oder Aluminiumlegierungen verwendet werden. Versuche haben er
geben, daß nach den festgelegten Bedingungen dieses Analysenver
fahrens die Hauptbestandteile in dem zu analysierenden Material
wie Eisen, Kupfer oder Aluminium keinen störenden Einfluß aus
üben.
Chemische Grundlage des Verfahrens
Das Verfahren beruht auf der Tatsache, daß unter bestimmten Voraus
setzungen zweiwertiges Mangan in salpetersaurer Lösung durch Ammonium
peroxodisulfa t in Gegenwart von Silbernitrat als Katalysator zu Über
mangansäure oxidiert wird:
2 Mn(No3
) 2 + 5 (NH4)2s 2o8 + 8 H20 =
2 HMn04 + 5 (NH4)2so4 + 5 H2804 + 4 HN03
21
Wenn die Oxidation mit Peroxodisulfat in Gegenwart von Phosphorsäure
(Mischsäure für Mangan) ausgeführt wird, können ohne Ausfällung von
Braunstein bis ZU 50 mg Mangan zu Übermangansäure oxidiert werden.
Die Anwesenheit einer ausreichenden Menge an Silbernitrat-Katalysator
ist notwendig.
Gleichzeitig wird Chrom zu Chromat oxidiert, die gelbe Färbung stört
aber nicht, sofern der Chromgehalt der Probe 10 mg pro 100 ml nicht
überschreitet.
Die entstandene Übermangansäure kann nun theoretisch durch ein Re
duktionsmi ttel wie Natriumarsenit wieder zur zweiwertigen Stufe re
duziert werden, wobei Natriumarsenit selbst zu Natriumarsenat oxidiert
wird:
In der Praxis ist aber diese Reaktion nicht vollständig, da die
Übermangansäure nicht bis zum farblosen Mangan(II)salz reduziert
wird. Unter diesen Bedingungen wird Arsen vollständig zur 5-wertigen
Stufe oxidiert, die Übermangansäure wird aber höchstwahrscheinlich
nur zu einer Mischung aus drei- und fünfwertigem Mangan reduziert.
Eine empirische Einstellung der Natriumarsenit-Standardlösung ist
daher notwendig.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1 • Säuremischung-1:
1050 ml H20
200 ml H2so4
(1 ,84)
250 ml H3Po
4(1,7)
500 ml HN03
(1,4)
Die Schwefelsäure wird unter Umrühren langsam
ins Wasser gegeben, gefolgt von der Phosphor
säure und Salpetersäure.
2. Schwefelsäure (1+6):
Unter ständigem Rühren werden 300 ml H2so4
(1,84)
22
vorsichtig in 1800 ml H2o gegeben.
3. Zinkoxid-Aufschlämmung:
100 g feines ZnO (indifferent gegen KMn04) werden in etwa 500 ml H20 gegeben und unter
Rühren aufgeschlämmt.
Die Aufschlämmung muß vor Gebrauch gut durch
geschüttelt werden.
4. Natronlauge (20 %):
6.
100 g NaOH werden in 470 ml H20 gelöst.
*) Silbernitrat ANALOID No.23:
(1 ANALOID = 0,08 g AgN03
)
* Ammoniumperoxodisulfat ANALOID No.22: )
(1 ANALOID = 2,5 g (NH4
) 2s2o8 )
Empirische Natriumarsenit-Standardlösung:
(1 ml = 0,5 mg Mn)
10 g Natriumhydrogencarbonat (oder 10 ANALOIDS
No.35) werden in ein 400-ml Becherglas (hohe
Form) gegeben und in etwa 50 ml H20 gelöst.
Genau 2,940 g As 2o3
werden nun in die Bicarbo
natlösung gegeben und nach Abdecken mit einem
Uhrglas wird vorsichtig auf der elektrischen
Heizplatte erwärmt. Nach vollständiger Auf
lösung wird abkühlen lassen und im Meßkolben
zu einem Volumen von 2 Litern mit H20 aufgefüllt.
(Zur Aufbewahrung wird das 2-Liter fassende Vor
ratsgefäß einer automatischen Vakuum-Titrier
Einrichtung empfohlen.)
Die Titerstellung erfolgt gegen N/20 Mnso4•
8. N/20 Mangansulfatlösung (Eichlösung): (1 ml = 0,5494 mg Mn)
~~~~~~~~~~
*) siehe: Allgemeine Hinweise
*)
23
Eine konzentrierte Kaliumpermanganatlösung in
Spezialampulle (z.B 1: "N/10 KMn04
Titrisol
für 1 Liter Lösung" E. MERCK AG. oder M & B) *)
wird vorsichtig in einen 500-ml Philipsbecher
entleert, wobei das Ausflußende der Ampulle
die innere Glaswandung des Auffanggefäßes be
rührt, um ein Verspritzen zu vermeiden. Die
leere Ampulle wird nun mit etwas H20 ausge
waschen. Danach werden 20 ml H2so4
(1+1) durch
gespült und mit etwas H2o2(3 %) nachgewaschen,
um evtl. Braunstein von der Glaswandung zu
lösen. Anschließend wird mit H20 klar gespült
und weiter bis das Volumen im Auffanggefäß
etwa 100 ml beträgt.
Nach Bedecken mit einem Uhrglas wird nun die
Übermangansäure durch Zugabe kleiner Anteile
von insgesamt 50 ml H2o2(3 %) reduziert bis
zur vollständigen Entfärbung der violetten Far
be. Die Lösung wird nach jeder H2o2-Zugabe um
geschwenkt.
Nach vollständiger Reduktion (klare Lösung)
werden Uhrglas und Glaswandung abgespült und
die Lösung etwa 10 min. lang gekocht, um über
schüssiges H2o2 auszutreiben.
Die abgekühlte Lösung wird nun im Meßkolben zu
einem Volumen von 2 Litern mit H20 aufgefüllt
und gut durchgeschüttelt.
Diese so hergestellte Lösung ist als "Urtiter
lösung" geeignet:
1 ml entspricht genau 0,5494 mg Mn.
Zur Reduktion kann auch wahlweise eine Menge von 3,177 g KMnO eingewogen werden, vorausgesetzt, daß der Reinheitsgrad min- 4 destens 99,5 % beträgt. Für größte Genauigkeit jedoch ist immer eine konzentrierte N/10 KMn0
4 in Spezialampulle zu empfehlen.
24
A. Ausführung der Bestimmung für C-Stähle,
NE-Metalle auf Kupfergrundlage u. ähnliche Legierungen
(bis zu 2,5 % Mn und 1 % Cr, bezogen auf 0,5 g Einwaage)
1. Bei einem Mangangehalt unter 2,5 % werden 0,5 g Probematerial
in einen 300-ml Erlenmeyerkolben überführt und in 30 ml Säure
mischung-1 gelöst.
2. Es wird vorsichtig erwärmt bis die Späne vollständig gelöst
und nitrose Gase ausgetrieben sind.
3. Die Lösung wird nun auf etwa 200 ml mit H20 verdünnt und nach
Zugabe von je einem 0,08 g AgN03
und 2,5 g (NH4)2s2o8 ANALOID
zum Sieden erhitzt.
(Das Auftreten einer intensiven Rotfärbung zeigt die Oxidation
des 2-wertigen Mangans zur Übermangansäure an.)
4. Nach Auflösung der Analoids wird die Lösung 1 min. lang ge
kocht, um den Überschuß an Peroxodisulfat zu zerstören. Da
nach wird die Probe sofort unter fließendem Wasser bis auf
etwa 20°c abgekühlt.
5. Die Probelösung wird nun mit einer empirischen Standardlösung
von Natriumarsenit möglichst rasch unter stetem Umschwenken
bis zur vollständigen Entfärbung der roten Farbe titriert.
Der Endpunkt ist ein klares Gelbgrün und verändert sich nicht
mehr durch weitere Zugabe von Natriumarsenit. (Kupferlegie
rungen geben einen blau-grünen Titrationsendpunkt!)
6. Mit zunehmender Titrationsmenge wird es schwierig den End
punkt deutlich zu erkennen. Es ist daher ratsam, zwei glei
che Proben hintereinander zu titrieren; die erste austitrierte
Lösung kann dann zum Farbvergleich für den genauen Endpunkt
der nachfolgenden Probe benutzt werden.
Berechnung
Der Prozentgehalt an Mangan ergibt sich durch Multiplikation der
für die Probe benötigten Titrationsmenge (in ml) an empirischer
25
Na3Aso
3 mit dem Mn-Titer (in%) dieser Standardlösung:
1,0 ml Na3Aso3 = 0,0005 g Mn
= 0 9 10 % Mn, bezogen auf eine Einwaage
von 0,5 g
Dieser Mangan-TITER ergibt sich nach Einstellung einer frisch
angesetzten Standardlösung von Na3Aso
3 gegen eine Eichlösung,
die dem mittleren Titrationsbereich um 10 ml Na3Aso
3 entspricht.
Falls erforderlich, muß ein Faktor in die Berechnung einbezogen
werden:
Titrationsmenge an Na
3Aso
3 in Probe X F
(Faktor) F
Mn-TITER,
x Mn-TITER "' % Mn
13, 7 ml
11 9 0 10,9
bezogen auf 0,5 g Einwaage: 0,10 % Mn
X 1L.Q. 10,9 X 0' 10
Einstellung der Standardlösung
Der Mn-Titer einer frisch angesetzten Standardlösung von Na3Aso 3 sollte mindestens über einige Wochen konstant bleiben. (Nach Auf
bewahrung im Vorratsgefäß einer Vakuum-Titrier-Einrichtung konnte
eine Veränderung des Titers sogar nach einem halben Jahr nicht fest
gestellt werden.) Zur Kontrolle des Titers ist jedoch eine Einstel
lung gegen Eichlösungen von N/20 Mnso4 in bestimmten Zeitabständen
zu empfehlen. Die Einstellungen sollen immer in doppelter Titra
tion ausgeführt und können außerdem durch Analysenkontrollproben
bedingt nachgeprüft werden, falls diese einwandfrei innerhalb einer
26
bestirrmi.ten Fehlertoleranz analysiert worden sind.
Von der N/20 Mnso4-Eichlösung werden 10 ml aliquoter Abmessung genau
mit der Pipette entnommen und in einen 300-ml Erlenmeyerkolben über
führt. Nach Zugabe von 30 ml Säuremischung-1 werden die in der
Säure gelösten nitrosen Gase durch kurzes Aufkochen ausgetrieben.
Die Einstellung wird dann genau in derselben Weise durchgeführt wie
im vorhergehenden Abschnitt beschrieben:
( 1 ) 10,0 ml N/20 Mnso4
5,494 rng Mn
= 1,10 % Mn, bezogen auf 0,5 g Einw.
(2) 11,0 ml Na3Aso
3 = 5,50 mg Mn
= 1,10 % Mn, bezogen auf 0,5 g Einw.
Daraus folgt, daß Volumen (1) genau äquivalent Volumen (2) ist:
J 10,0 ml N/20 MnSO 4 = 11 ,o ml Na3Aso 3 J
Wenn die Natriumarsenit-Standardlösung ihren auferlegten Mangan
Titer entsprechend
1 ml Na3Aso
3 = 0,5 mg Mn
= 0,10 % Mn, bezogen auf 0,5 g Einw.,
konstant hält, werden genau 11,0 ml Na3Aso
3 gegen eine Eichlösung
von 10 ml N/20 Mnso4
benötigt. Andernfalls muß ein Faktor in die
Berechnung des Prozentgehaltes an Mangan einbezogen werden. Dieser
wird dann wie folgt erhalten:
F = 11 0
ml titrierte Menge Na3Aso
3
B. Abänderung für Mangan-Stähle und Legierungen
mit einem Mn-Gehalt über 2 % (bis zu etwa 1 % Cr)
Laut folgender Tabelle wird eine entsprechende Einwaage der Probe
in ein 400-ml Becherglas (hohe Form) überführt und in 50 ml
H2so4
(1+6) unter mäßigem Erwärmen gelöst. Das Becherglas ist mit
27
einem Uhrglas zu bedecken.
Die Probelösung wird nun tropfenweise mit einem genügenden Über
schuß an HN03(1,4) oxidiert und auf der elektrischen Heizplatte
weitererhitzt bis die Lösung klar und der Überschuß an HN03
ausge
trieben ist.
Um noch ungelöste Anteile in Form schwarzer Karbide zu zersetzen,
wird bis zum schwachen Rauchen der Schwefelsäure eingedampft.
(Nicht erforderlich, wenn Lösung vollkommen klar!)
Die abgekühlte Lösung wird in einen entsprechenden Meßkolben über
spült, zur Marke aufgefüllt und gut durchgeschüttelt. Eine ent
sprechende aliquote Abmessung wird nun in einen 300-ml Erlenmeyer
kol ben pipettiert. Nach Zugabe von 30 ml Säuremischung-1 wird wie
im Abschnitt A weiterverfahren.
Die folgende TABELLE gibt eine vollständige Übersicht für Proben
mit höherem Mangangehalt:
Mn - Gehalt E i n w a a g e Benötigte Mn-TITER"'
erwartet Direkte Aliquote Reduzierte Titratlonsmenge der Na3 As03
in Probe Abmessung an Na3 As03 (1 ml"' 0.5 mg Mn)
% Mn g ml g mi % Mn
bis zu 2.5 0.5 - 0.5 0 - 25 0.10
2 - 6 2 250/25 0.2 8 - 24 0.25
5 - 12 1 250/25 0.1 10 - 24 0.50
10 - 25 1 500/25 0.05 10 - 25 1.0
25 - 60 1 500/10 0.02 10 - 24 2.5
60 - 100 1 1000/10 0.01 12 - 20 5.0
*)Der jeweilige Mn -TITER ist für die Berechnung des prozentualen Mn-Gehaltes in der zu unter
suchenden Probe erforderlich.
C. Abänderung für Gußeisen
Eine Einwaage der Probe von 2 g wird in einen 100-ml Meßkolben
überführt und in 25 ml HNo3
(1,2) gelöst, indem man auf der elek
trischen Heizplatte etwa 45 min. lang mäßig erwärmt (Asbest
Unterlage ! ) •
28
Nach dem Erkalten der Lösung wird bis zur Marke aufgefüllt, der
Meßkolben gut durchgeschüttelt und Kieselsäure und Graphit durch
ein trockenes Faltenfilter abfiltriert. Das Filtrat wird in
einem trockenen Erlenmeyerkolben aufgefangen.
Eine aliquote Abmessung von 25 ml ( = 0,5 g Einwaage) wird nun
in einen 300-ml Erlenmeyerkolben pipettiert. Nach Zugabe von
30 ml Säuremischung-1 wird wie im Abschnitt A weiterverfahren.
Proben von Gußeisen benötigen zwei AgN03
ANALOIDS, da gebundener
Kohlenstoff ebenfalls oxidiert wird.
Falls der Phosphorgehalt in derselben Probe zu bestimmen ist,
kann eine weitere aliquote Abmessung von 10 ml (= 0,2 g Einwaage)
entnoffimen werden und ist entsprechend der Alkalimetrischen Phos
phor-Bestimmung (Arbeitsvorschrift III) weiter zuverarbeiten.
D. Abänderung für Legierte Stähle
(über 1 % Cr)
Die Ausführung der Bestimmung nach Abschnitt A kann hier nur nach
einer Zinkoxid-Abtrennung angewandt werden. Durch Behandlung mit
ZnO wird alles vorhandene Eisen zusammen mit den störenden Le
gierungselementen in hoch-legiertem Stahl, wie Cr, V, Mo, Ti, Al,
Si, W, Cu als Hydroxid ausgefällt.
Eine Einwaage von 2,5 g wird in ein 400-ml Becherglas (hohe Form)
überführt und in 50 ml H2so4(1+6) unter mäßiger Erwärmung gelöst.
Das Becherglas ist mit einem Uhrglas zu bedecken.
Die Probelösung wird nun tropfenweise mit einem genügenden Über
schuß an HN03
(1 ,4) oxidiert und auf der elektrischen Heizplatte
weitererhitzt bis die Lösung klar und der Überschuß an HN03
aus
getrieben ist.
Bei den meisten Stählen - einschließlich rostfreier VA-Stähle -
ist Chrom auf dieser Stufe vollständig gelöst. Einige Legierun
gen mit hohem Gehalt an gebundenen Kohlenstoff und Chrom lassen
trotzdem einige ungelöste Karbide zurück. In diesem Fall ist es
29
notwendig die Lösung abzudekantieren und die ungelösten Anteile
in einer Säuremischung, bestehend aus 30 ml HN03
(1,2) und 10 ml
HC1(1,19) zu lösen. Erst nach vollständiger Auflösung des Rück
standes wird bis zur Trockene eingedampft und zur Austreibung
der HCl das Eindampfen nach Zugabe von etwas HN03(1,2) wieder
holt. Die Nitrate werden nun mit der abdekantierten Lösung ver
einigt und unter Erwärmen gelöst.
Nach Abkühlen wird die Lösung vorsichtig in einen 250-ml Meßkol
ben überspült und unter stetem Umschütteln mit kleinen Anteilen
von etwa 5 ml ZnO-Aufschlämmung versetzt bis die störenden Le
gierungselemen te als Hydroxide ausgefällt sind und der Nieder
schlag 14 gerinnt".
Hierauf kühlt man ab, füllt bis zur Marke auf und schüttelt gut
durch. Nach etwa 5 min. wird die Lösung durch ein trockenes
Faltenfilter in einen trockenen Erlenmeyerkolben filtriert.
Eine aliquote Abmessung von 50 ml (= 0,5 g Einwaage) wird nun
in einen 300-ml Erlenmeyerkolben pipettiert. Nach Zugabe von
30 ml Säuremischung-1 wird wie im Abschnitt A weiterverfahren.
E Ab.. d fu"'r Al · · L · *) • an erung um1n1um- egierungen
Eine Einwaage von 0,5 g Aluminiumlegierung wird in einen 300-ml
Erlenmeyerkolben überführt und in 25 ml NaOH(20 %) gelöst.
Nachdem die anfangs heftige Reaktion nachgelassen hat, wird auf
der Heizplatte bis zur vollständigen Auflösung der Probespäne
erwärmt.
Die Glaswandung des Kolbens wird mit einigen Spritzern aus der
Waschflasche abgewaschen.
Nach Zufügen von 30 ml Säuremischung-1 in einem Guß wird der
Kolben heftig umgeschüttelt bis die ausgeschiedenen Hydroxide
wieder gelöst sind. Darauf wird wie im Abschnitt A weiterver
fahren.
*)Vgl.: Bestimmungsmethoden zur Analyse von Aluminium und Aluminiumlegierungen, Methode VIII, S.113
30
V. Volumetrische Bestimmung von Chrom und Vanadin nach der Persulfot-Oxidationsmethode mit potentiometrischer und visueller Endpunktsindikation
Anwendungsbereich
Dieses klassische Verfahren ist anwendbar für sämtliche säurelös
lichen Eisen- und Stahlproben bis zu einem Chromgehalt von 30 % und einem Vanadingehalt über 1 %. Nach geringfügiger Abänderung
des Lösungsprozesses kann es weiter auf NE-Metalle sowie andere
chromhaltige Materialien angewandt werden. Das potentiometrische
Verfahren hat vor der volumetrischen Direkt-Titration mit Farbindi
kator den Vorzug der leichteren Bestimmung des Titrations-Endpunktes.
Chemische Grundlage des Verfahrens
Der chemische Vorgang beim Auflösen von Eisen- und Stahlproben in
Säure und nachfolgenden volumetrischen Bestimmung von Chrom und
Vanadin ist folgender:
Beim Auflösen der Probe in Schwefelsäure wird Eisen als Eisen(II)
sulfat und Chrom als Chrom(III)sulfat in Lösung gebracht. Dabei
scheidet sich auch bei graphitfreien Eisenproben, also auch bei
solchen, die nur Karbidkohlenstoff enthalten, Kohlenstoff in elemen
tarer Form aus, und zwar um so mehr, je größer die Anreicherung der
Säure an Eisen(II)-salzen ist. Beim Auflösen in H2
so4 entweicht
also nicht alle Karbidkohle als Kohlenwasserstoff. Durch Oxidation
mit HN03
wird der ausgeschiedene Kohlenstoff zerstört und Feso4
in
Fe 2(so4
)3
überführt.
Das weitere Verfahren beruht nun auf der Tatsache, daß 3-wertiges
Chrom in schwefelsaurer Lösung durch Ammoniumperoxodisulfat in Ge
genwart von Silbernitrat als Katalysator zum 6-wertigen Dichromat
und etwa vorliegendes Vanadin zum 5-wertigen Vanadat oxidiert wer
den:
31
Gleichzeitig wird anwesendes Mangan zur Übermangansäure oxidiert,
die anschließend durch Salzsäure oder Kochsalzlösung zerstört wird.
Bei der nun folgenden direkten Titration mit einer gegen Kaliumdi
chromat eingestellten Standardlösung von Eisen(II)sulfat oder "Ferro
Am.monium-Sulfat" (im folgenden abgekürzt: F.A.S.) wird dann das Di
chromat wieder zum Chrom(III)sulfat reduziert unter Oxidation des
Titriermittels zu Eisen(III)sulfat. Der genaue Titrationsendpunkt
wird angezeigt entweder potentiometrisch durch einen starken
Potentialsprung am Galvanometer oder durch Farbindikation unter
Verwendung von Natriurndiphenylaminsulfonat-ANALOIDS als Redox
Indikator:
H2Cr207 + 6 Fe(NH4)2(so4)2 + 6 H2S04 =
cr2(so4
)3
+ 3 Fe2(so4
)3
+ 6 (NH4
) 2so4
+ 7 H2o
Bei gleichzeitiger Anwesenheit von Vanadin wird dieses von der 5-wertigen zur 4-wertigen Stufe reduziert:
2 HV03 + 2 Fe(NH4)2(so4)2 + 3 H2S04
2 voso4
+ Fe 2(so4)3
+ (NH4
) 2so4 + 4 H2o
Im Gegensatz zur früher vielfach angewandten Rücktitration mit
Kaliumdichromat wird bei dieser Direkt-Titration demzufolge die
Summe von Cr+ V ermittelt.
Zur Erfassung des Vanadingehaltes allein wird nun in der austitrier
ten Lösung bei etwa 30°c 4-wertiges Vanadin durch Kaliumpermanganat
zur Metavanadinsäure oxidiert, die durch anschließende Titration
mit der vorher verwendeten Standardlösung (F.A.S.) wieder reduziert
werden kann:
Um eine quantitative Oxidation des Vanadins in der Kälte schnell
und sicher zu erreichen, muß mit einem Überschuß an KMno4 gearbeitet
32
werden, wobei eine Oxidation von Chrom bei einer Temperatur von ca.
30°c und bei einer Einwirkung bis zu 5 Minuten nicht stattfindet.
Der KMn04
-überschuß wird mit Natr~umnitrit zerstört, dessen Über
schuß wiederum durch Harnstoff-Zugabe unwirksam gemacht wird.
Erforderliche Apparatur
1. Meßeinrichtung zur Ausführung von Redoxmessungen
2. Meßelektroden:
a)
b)
Bezugs-Elektrode: gesätt. Kalomel
Indikator-Elektrode: Platin
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Säuremischung-2:
(Schwefelsäure/Phosphorsäure)
300 ml H2so4
(1,84) und 300 ml H3Po
4(1,7) werden
vorsichtig mit 1400 ml H20 verdünnt.
2. Silbernitrat ANALOID No.323: *)
(1 ANALOID = 0 9 24 g AgN03
)
3. Ammoniumperoxodisulfat ANALOID No.22: *)
(1 ANALOID = 2,5 g (NH4
) 2s 2o8 )
4. Natriumchlorid-Lösung (20 %) 100 g NaCl werden in 500 ml H20 gelöst.
5. ca. 1-N Kaliumpermanganat-Lösung (4 %): 4 g KMn0
4 werden in 100 ml heißem H20 gelöst.
6. Harnstoff, rein.
*) siehe: Allgemeine Hinweise
33
7. Natriumnitrit-Lösung (10 %): 10 g NaN0 2 werden in 100 ml H2o gelöst.
8. Ammoniumeisen(II)sulfat-Standardlösungen
(a) ca. N/10 F.A.S.:
40 g Fe(NH4
) 2(so4
) 2 ·6 H20 werden in etwa
500 ml H20 gelöst und nach Zugabe von
50 ml H2so4
(1 ,84) in einem Meßkolben zu
1 Liter mit H20 aufgefüllt.
(b) ca. N/50 F.A.s.:
8 g Fe(NH4
) 2(so4
) 2 ·6 H20 werden in etwa
500 ml H2o gelöst und nach Zugabe von
50 ml H2so4
(1 ,84) in einem Meßkolben zu
1 Liter mit H20 aufgefüllt,
oder
200 ml ca. N/10 Standardlösung werden in
einem Meßkolben zu 1 Liter mit H20 auf
gefüllt.
(Ammoniumeisen(II)sulfat ist nicht als Urtiter
substanz geeignet. Einstellung der Normalität
gegen Dichromat ist daher ständig erforderlich!)
9. Kaliumdichromat-Standardlösungen
(a) * N/10 K2cr2Q7 (1 ml = 1,7332 mg Cr): )
4,9035 g K2cr2o7
werden in H2o gelöst und
in einem Meßkolben zu 1 Liter mit H2o auf
gefüllt.
Für sehr genaues Arbeiten muß das Dichromat
zum Austreiben geringer Feuchtigkeitsspuren
1 Stunde bei 130°c bis 140°c getrocknet
werden; danach Abkühlen im Excikkator.
(b) N/50 K2cr2Q7
(1 ml = 0,3466 mg Cr):
0,9807 g K2cr2o7
werden in H20 gelöst und
in einem Meßkolben zu 1 Liter mit H20 auf-
gefüllt, oder
*) Dezi-normale Standardlösungen sind auch im Handel unter der Bezeichnung 11 TITRISOLE 11 von der Fa. E. Merck AG. erhältlich.
10.
34
200 ml N/10 Standardlösung werden in
einem Meßkolben zu 1 Liter mit H20 auf
gefüllt.
(Kaliumdichromat wird als Urtitersubstanz be
trachtet; Standardlösungen können daher zur
Titerstellung anderer Lösungen verwendet werden)
* Natriumdiphenylaminsulfonat ANALOID No.32 )
(pre-oxidized):
Versuche haben ergeben, daß bei Verwendung von
handelsüblichem Natrium- oder Bariumdiphenyl
aminsulfonat, z.B. MERCK-Reagenzien, bei der
Titration in großer Verdünnung - etwa 300 ml -
kein scharfer Umschlagspunkt mit F.A.S. er
reicht werden konnte.
Ausführung der Bestimmung
1. Je nach Höhe des zu erwartenden Chrom-Gehaltes in der Probe wird
eine dementsprechende Einwaage lt. folgender Tabelle
a) in ein 600-ml Becherglas
(bei potentiometrischer Endpunktsindikation) oder
b) in einen 750-ml Erlenmeyerkolben
(bei visueller Endpunktsindikation)
überführt:
2 g Einwaage: bis zu 0,3 % Cr (Verwend.von
2 g " bis zu 2 % c:} 1 g " von 2 - 6 % Cr (Verwend.von
0,2 g " von 12 - 30 % Cr
Anmerkung
N/50 F.A.S.)
N/10 F.A.S.)
Bei hochlegierten Stählen, z.B. 18/8 Chrom-Nickel Stahl, wägt
man 1 g im 400-ml Becherglas ein, löst in der entsprechenden
*) siehe: Allgemeine Hinweise
35
Säure, oxidiert und dampft bis zum "Rauchen" von Schwefeltrioxid
ein. Nach Abkühlen wird die Lösung in einen 500-ml Meßkolben
überspült und mit H20 zur Marke aufgefüllt. Man entnimmt dann
2 Abmessungen von je 100 ml (= 0,2 g Einw.) für die nachfolgende
Weiterverarbeitung mit Silbernitrat-Persulfat. Es ist aber da
rauf zu achten, daß durch die Abnahme aliquoter Teile nicht mehr
die ursprüngliche Säurekonzentration vorhanden ist; man muß da
her diese durch Zugabe von 40 ml Säuremischung-2 wieder aus
gleichen.
2. Das Probematerial wird in 50 ml Säuremischung-2 unter mäßiger
Erwärmung gelöst. Nach dem Lösen wird bis kurz vor dem Rauchen
der Schwefelsäure eingedampft und zur Zerstörung der schwerlös
lichen Chromkarbide tropfenweise mit einem genügenden Überschuß
an HN03(1,4) oxidiert. Zur völligen Vertreibung der Stickoxide
wird dann weiter bis zum Rauchen der H2so4
eingedampft.
3. Mehrfach legierte Stähle mit hohem Gehalt an gebundenem Kohlen
stoff und Chrom, bei denen sich die Chromkarbide nicht voll
ständig in H2so4
lösen, werden zunächst in 30 ml HN03
(1 ,2) +
10 ml HC1(1,19) gelöst. Bei Schnelldrehstählen bzw. legierten
Wolframstählen über 5 % W muß zunächst die Wolframsäure in salz
saurer Lösung abgetrennt und evtl. bestimmt werden. Nach Zusatz
von 20 ml H2so4
(1+1) wird dann bis zum Rauchen der H2so4
einge
dampft und wie im folgenden weiterbehandelt.
Wolframstähle unter 5 % W dürfen nur in 50 ml H2so4(1+4) gelöst
werden, da in Gegenwart von Phosphorsäure, wahrscheinlich durch
Bildung von Heteropolysäuren, der potentiometrische Titrations
endpunkt schwierig zu erkennen ist.
4. Die eingedampfte Lösung wird nach dem Abkühlen auf etwa 300 ml
mit H2o v~rdünnt und nach Zugabe von je einem 0,24 g AgN03
ANA
LOID und 2,5 g (NH4
) 2s 2o8 ANALOID zum Sieden erhitzt. Die Ver
wendung von Siedesteinchen ist unbedingt erforderlich, um ein
"Stoßen" der kochenden Lösung zu verhindern.
5. Bei Mn-freien Stählen setzt man ein paar Tropfen Mnso4
-Lösung
zu, da das Auftreten einer Rotfärbung durch die sich bildende
Übermangansäure die Beendigung der Oxidation des Cr und V an
zeigt.
;6
6. Nach Auflösung der ANALOIDS wird die Probe mindestens 10 min.
lang gekocht, um den Übers~huß an Persulfat auszutreiben.
7. Die Übermangansäure wird durch weiteres Kochen mit 10 - 20 ml
NaCl-Lösung (20 %) zerstört. Sollte dieses länger als 3 Minuten
dauern, müssen weitere 10 ml Kochsalzlösung oder tropfenweise
HC1(1,19) hinzugegeben werden! Man kocht noch weitere 15 bis
20 min., damit das gleichzeitig ausgefällte Silberchlorid "zu
sammenballt" und freies Chlor aus der Lösung ausgetrieben wird.
8. a) Nach dem Abkühlen (bei Gegenwart von Vanadin: 30°0) bringt
man das Elektrodenpaar Platin-Kalomel in die Lösung, wobei
man darauf achtet, daß die Kalomel-Elektrode an den beson
ders kenntlich gemachten Minuspol und die Platin-Elektrode
an den Pluspol geschaltet ist. Wenn der Zeiger (oder Gal
vanometer-Lichtfleck) sich eingespielt hat, titriert man
unter Einschalten des Rührwerkes mit einer gegen K2cr2o7 frisch eingestellten Standardlösung von Ammoniumeisen(II)
sulfat (N/10 bzw. N/50 F.A.S.). Der Endpunkt der Titration
ist an einem deutlichen Ausschlag des Zeigers zu erkennen.
Der Verbrauch an Titerlösung entspricht dem Cr-Gehalt in
der Probe oder - bei Gegenwart von Vanadin - der Summe Cr+V.
b) Bei der volumetrischen Bestimmung mit visueller Endpunkts
indikation (Redox-Indikator) wird nach Auflösung von einem
ANALOID Natriumdiphenylaminsulfonat als Indikator sofort
mit der entsprechenden F.A.S.-Standardlösung bis zum deut
lichen Farbumschlag von Blau-violett nach Grün titriert.
Um ein Übertitrieren zu vermeiden, muß der Endpunkt sehr
vorsichtig angenähert werden, da die Lösung während der
Titration dunkler wird und 1 bis 2 Tropfen an F.A.S. den
plötzlichen Farbumschlag am Äquivalenzpunkt auslösen! *)
9. Zur anschließenden Vanadinbestimmung gibt man zur austitrierten
Lösung (etwa 30°0) unter ständigem Umrühren tropfenweise ca.
1-N KMno4-Lösung (4 %) bis zur schwachen Rosafärbung und dann
*) Korrektur: Bei Verwendung einer N/50 F.A.S. ist der Verbrauch bei der Berechnung durch Addition von 0,3 ml zu korrigieren, da eine äquivalente Menge Dichromat durch den ANALOID-Indikator für interne Oxidation verbraucht worden ist, welche nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
37
etwa 5 ml im Überschuß hinzu und läßt etwa 3 min. zur quantita
tiven Oxidation von v2o4
zu v2o5
einwirken.
10. Nun werden etwa 2 g Harnstoff (ein kleiner Hornlöffel voll!)
und zur Zerstörung des KMno4-überschusses solange tropfenweise
NaN0 2-Lösung (10 %) zugesetzt, bis die Farbe des Permanganats
verschwunden ist und ein Überschuß von höchstens 5 - 10 Tropfen
vorliegt. Der Überschuß an Nitrit wird durch die schon vorher
zugesetzte Harnstoffmenge unwirksam gemacht.
11. Nach konstanter Potentialeinstellung, d.h. wenn der Zeiger
nicht mehr wandert, wird mit der gleichen F.A.S.-Standardlösung
wieder bis zum deutlichen Potentialsprung titriert. Der Ver
brauch an Titerlösung entspricht nunmehr direkt dem V-Gehalt
und ist zur Ermittlung des Cr-Gehaltes von dem Gesamtverbrauch
(Cr + V) abzuziehen.
Berechnung
Der Prozent-Gehalt an Chrom und Vanadin ergibt sich durch Multi
plikation der für die Probe benötigten Titrationsmenge (in ml) mit
dem Normalfaktor (NF) der F.A.S.-Standardlösung und dem Cr bzw. V
Ti ter (in%) der entsprechenden genau dezi-normalen Lösung:
% Cr/V
2:r::{Y_'.!!!~E:
= Titrationsmenge an F.A.s.
(a) 1,0 ml N/10 F.A.s. = 0,001733 g
0,1733 %
= 0,0867 %
x NF x Titer(cr/v)
Cr "' 0,005094 g V Cr = 0,5094 % V (1 g
Cr = 0,2547 % V (2 g
E)*)
E)
= 0,8666 % Cr (0,2 g E)
(b) 1,0 ml N/50 F.A.s. = 0,0003466 g Cr "' 0,001019 g V ::: 0,01733 % Cr = 0,05094 %V ( 2 g E)
*) bezogen auf g Einwaage
38
Einstellung der Standardlösung
Ammoniumeisen(II)sulfat ist nicht als Urtitersubstanz geeignet. Die
Einstellung der exakten Normalität einer solchen Standardlösung gegen
Kaliumdichromat muß daher täglich oder vor jedem Gebrauch durchge
führt werden:
25,0 ml einer N/10 bzw. N/50 K2cr2o7-standardlösung werden in ein
400-ml Becherglas (bei potentiometrischer Endpunktsindikation) oder
in einen 500-ml Erlenmeyerkolben (bei visueller Endpunktsindikation)
überführt.
Nach Zugabe von etwa 200 ml H20 und 30 ml Säuremischung-2 wird die
Titration mit der entsprechenden F.A.S.-Standardlösung lt. vorher
gehendem Abschnitt durchgeführt.
Der Normalfaktor (NF) berechnet sich danach wie folgt:
NF =
=
ml N 10 K2Cr20 ml ,.. N 1 0 F. A • S •
27,0
39
VI. Volumetrische Schnellbestimmung von Vanadin in Gegenwart größerer Chrom-Mengen
nach der Potentiometrischen Methode
Anwendungsbereich
Die Bestimmung von Vanadin in chromreichen Legierungen erfolgt am
einfachsten nach der potentiometrischen Schnellmethode. Vanadin
gehalte bis zu 3 % können nach diesem Verfahren in Gegenwart bis
zu 30 % Chrom bestimmt werden.
Chemische Grundlage
Das Verfahren beruht auf der Reduktion des 5-wertigen Vanadins in
schwefel- und phosphorsaurer Lösung mit Eisen(II)sulfat zur 4-wer
tigen Stufe. Der Endpunkt der Reduktion wird durch einen starken
Potentialsprung von ungefähr 150 mV angezeigt.
Die Anwesenheit der im Stahl stetsvorkommenden Metalloide sowie der
Metalle Mn, Cu, Ni, Cr, Co, Mo, W und Al stört die Bestimmung nicht.
Erforderliche Apparatur und Lösungen
Zur Titration des Vanadins nach diesem Verfahren wird die gleiche
Meßeinrichtung benutzt, wie sie auch zur gemeinsamen Bestimmung
von Chrom + Vanadin verwendet wird.
(siehe METHODE V.)
Ausführung der Bestimmung
1. Eine Einwaage von 1 g des Probematerials wird in einen 300-ml
Erlenmeyerkolben überführt und in 100 ml Säuremischung-2 unter
Erwärmen gelöst. Nach vollständigem Lösen wird in der Siede
hitze mit etwa 1-N KMnO 4
-Lösung ( 4 %) bis zur starken'' Rotfärbung
40
das Eisen, Chrom und Vanadin oxidiert. Ein Überschuß von eini
gen ml KMno4
-Lösung darf keine weitere Entfärbung durch Reduktion
mehr ergeben.
2. Nach etwa 2 min. wird zur Reduktion von Chromat und Vanadat der
siedend heißen Lösung festes Eisen(II)sulfat (Feso4
.7 H2o) zu
gesetzt, bis die Permanganatfärbung verschwunden ist und die
Lösung eine klare grüne Färbung zeigt, die sich durch weitere
Zugabe nicht mehr ändern darf. (Zur vollständigen Reduktion
von Chrom ist ein Überschuß an Eisen(II)sulfat erforderlich!)
3. Nach dieser Vorbereitung wird die auf etwa 30°0 abgekühlte Probe
lösung nun in ein 400-ml Becherglas (niedrige Form) überspült
und nach Verdünnen mit H2o auf etwa 200 ml in die potentiome
trische Titriereinrichtung gebracht. *)
Unter Einschaltung der Rührvorrichtung
Stechpipette tropfenweise KMno4
-Lösung
Rosafärbung und dann noch etwa 5 ml im
gibt man nun mittels
(4 %) bis zur schwachen
Überschuß hinzu. Das
Permanganat läßt man zur vollständigen Oxidation des Vanadins
1 - 2 min.. lang einwirken.
5. Nun werden etwa 2 g Harnstoff (ein kleiner Hornlöffel voll!)
und zur Zerstörung des KMno4-überschusses solange tropfenweise
NaN02-Lösung (10 %) zugesetzt, bis die Farbe des Permanganats
verschwunden ist und ein Überschuß von höchstens 5 - 10 Tropfen
vorliegt. Der Überschuß an Nitrit wird durch die schon vorher
zugesetzte Harnstoffmenge unwirksam gemacht.
6. Nach völligem Verschwinden der Rosafärbung stellt sich das
Potential konstant ein, wodurch das Ende der Reduktion angezeigt
wird. Mit einer gegan K2cr2o7
oder NH4vo3
frisch eingestellten
Standardlösung von ca. N/50 F.A.S. wird nun bis zum deutlichen
Potentialsprung titriert.
Berechnung
Der Prozent-Gehalt an Vanadin ergibt sich durch Multiplikation der
für die Probe ben~tigten Titrationsmenge (in ml) mit dem Normal-
*) siehe: Methode V, Ausführung der Bestimmung (Ba), s. 36
41
faktor (NF) der F.A.S.-Standardlösung und dem V-Titer (in%) der
entsprechenden genau dezi-normalen Lösung:
% V Titrationsmenge an F.A.s. x NF X Titer(v)
V-Titer:
1,0 ml N/50 F.A.s. = 0,001019 g V
= 0,1019 % V (bez.auf 1 g Einw.)
Zur Ermittlung des Normalfaktors bzw. Vanadin-Titers ist die Stan-
dardlösung potentiometrisch
NH4
vo3-Lösung einzustellen.
nur zur Analysenkontrolle zu
gegen eine entsprechende K2Cr2o7- oder
Die Verwendung von "Normalstahl" ist
empfehlen. *)
*) siehe Methode V, Einstellung der Standardlösung, S. 38
42
VII.
Sdrnellbestimmung von Silicium und Chrom nach der Perchlorsäure-Methode Oxidimetrisches Schnel !verfahren für Chrom
Anwendungsbereich
Dieses Verfahren ist zur Bestimmung von Silicium in fast allen Eisen
und Stahlsorten geeignet. Lediglich auf Stähle, die neben Wolfram
auch einen hohen Gehalt an Molybdän aufweisen, ist es nicht anwend
bar. (Hel-Methode!)
Im Anschluß an die Siliciumbestimmung kann entweder Chrom volumetrisch
oder Nickel gravimetrisch bis zu einem Gehalt von je 5 % direkt im
Filtrat bestimmt werden.
Bei höherem Chromgehalt, z.B. 18/8 Cr-Ni Stahl, ist für die Bestim
mung desselben ~ das unter V beschriebene "Persulfat-Oxidations
Verfahren" geeignet, wogegen Nickel auch weiterhin im Anschluß an
die Siliciumbestimmung bis zu einem Gehalt von 25 % Ni in aliquoten
Abmessungen des Filtrats bestimmt werden kann.
Chemische Grundlage
Von den vielen möglichen Verfahren zur Bestimmung von Silicium hat
sich neben dem Salzsäure-Röstverfahren nunmehr die folgende Perchlor
säure-Schnellmethode als die Bestgeeignete erwiesen. Die chemischen
Umsetzungen sind allerdings bei allen Lösungsverfahren gleich:
Das im Eisen und Stahl als Silicid vorliegende Silicium geht beim
Behandeln mit Säuren auf dem Wege über Zwischenverbindungen in Kie
selsäure über, die durch Eindampfen mit HCl oder Kochen der perchlor
sauren Lösung in Form kristallisierter Si02 quantitativ ausgeschie
den wird und als Si02 bestimmt werden kann:
Als oxidimetrisches Schnellverfahren bewirkt es gleichzeitig die Oxi
dation von 3-wertigem Chrom zum 6-wertigen Dichromat, das durch an-
43
schließende Titration mit Eisen(II)sulfat bestimmt werden kann.
Zur einwandfreien Siliciumbestimmung muß die Roh-Si02 mit Flußsäure
abgeraucht werden. Hierbei verflüchtigt sich die Si02 unter Bildung
von gasförmigen Siliciumtetrafluorid:
Der Gewichtsverlust entspricht der ursprünglich vorhandenen Rein
Sio2.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Säuremischung-3:
(Perchlorsäure/Salpetersäure)
3 Teile HC104
(1,67) + 1 Teil HN03
(1 ,2)
2. Schwefelsäure (1+1):
1 Liter H2so4
(1,s4) wird unter ständigem Um
rühren vorsichtig in gleiches Volumen H20
gegeben.
3. Flußsäure (38-40 % HF)
4. Phosphorsäure (1+1):
500 ml H3Po
4(1,7) werden mit gleichem Volumen
H2o verdünnt.
5. Ammoniumeisen(II)sulfat-Standardlösung: *)
A. Ausführung der Bestimmung von Silicium
1. Die Einwaage für die Siliciumbestimmung richtet sich nach der
Höhe des zu erwartenden Chrom- bzw. Nickelgehaltes, da die
Bestimmung eines dieser Legierungselemente in den meisten
*) siehe Methode V, Erforderliche Lösungen, s. 33
44
Fällen im Anschluß an die Si-Bestimmung durchgeführt wird.
Eine entsprechende Probemenge wird lt. nachstehender Tabelle
in ein 400-ml Becherglas (hohe Form) überführt:
2 g Einwaage bis ZU 2 % Cr oder Ni
1 g " von 2 - 5 % Cr " Ni
2 g/500 ml//100 ml/0,4 g *) bis zu 12 % Ni (z.B.: Cr-Ni 18/10)
1 g/500 ml,#100 ml/0,2 g *) bis zu 25 'fo Ni
2. Das Probematerial wird nun bei bedecktem Becherglas in 30 ml
Säuremischung-3 unter vorsichtigem Erwärmen gelöst. (Bei
Gußeisen gibt man vor der Säurezugabe etwas H2o zu!)
Nach Ablauf der anfangs heftigen Reaktion erhitzt man stärker
und läßt etwa 5 - 10 min. lang sieden; während dieser Zeit
müssen dichte, weiße Nebel aufsteigen. Das Ende der Reaktion
erkennt man an einer deutlichen "Kranzbildung" (Abhebung
dichter Perchlorsäure-Nebel von der Flüssigkeitsoberfläche).
Der Rückstand soll nach dem Erkalten weiß, bei mehr oder we
niger Chrom gelb gefärbt sein.
3. Rostbeständige, siliciumreiche oder sonstige hochlegierte
Werkzeugstähle, die sich in der Säuremischung und in Perchlor
säure nicht lösen, behandelt man unter allmählichem Erwärmen
mit 50 ml einer frisch hergestellten Mischsäure (1 Teil HN031,4
+ 2 Teile HC11,19 + 3 Teile H2o). Nach Aufhören der Gasent
wicklung gibt man dann 20 ml Perchlorsäure (1,67, etwa 70 %) hinzu und dampft wie vorher bis zum starken Rauchen ein.
4. Nach Zusatz von etwa 100 ml heißem H20 erwärmt man bis die
Salze vollständig gelöst sind und läßt den Niederschlag dann
einige Minuten absetzen. Man filtriert die Kieselsäure durch
ein mittleres (Weißband) Filter ab, dem man etwas Filterflocken
beigegeben hat.
Als Auffanggefäß verwendet man entweder einen 500-ml Erlen
meyerkol ben (wenn Cr oder Ni anschließend direkt im Filtrat
*) Diese aliquoten Abmessungen gelten nur für die gravimetrische Ni-Bestimmung.
45
zu bestimmen ist) oder einen 500-ml Meßkolben (wenn ein höhe
rer Ni-Gehalt in aliquoten Abmessungen des Filtrats bestimmt
werden soll).
5. Der Niederschlag wird mit heißem, salzsäurehaltigen H20 (5 % an HCl) etwa 6 bis 7 mal ausgewaschen, um lösliche Salze der
übrigen Metalle zu entfernen (eisenfrei!), und danach 2 mal
mit reinem H20 nachgewaschen. Ein weiteres Auswaschen mit
reinem H2
0 ist wegen geringer Löslichkeit der Si02
zu vermei
den!
~!~~!!~= Da Salzsäure beim nachfolgenden Arbeitsgang der
volumetrischen Chrombestimmung stört, darf der Nie
derschlag in diesem Falle nur kurz (etwa 3 mal) mit
heißem reinen H2Q ausgewaschen werden. Erst nach
Wechseln der Vorlage wird wie üblich mit HCl-halti
gem H20 nachgewaschen. Dagegen ergibt Salzsäure
keinen störenden Einfluß bei nachfolgender gravi
metrischer Ni-Bestimmung.
6. Filter und Rückstand werden vorsichtig im Platintiegel ge
trocknet, verascht und bei etwa 1100 - 1150°c im Muffelofen
ca. 30 min. lang geglüht. Nach dem Erkalten im Exsikkator
wird der weiße Rückstand als Si0 2 ausgewogen:
% Si = Auswaage x 46,74
Einwaage
7. Ist die Kieselsäure nicht rein weiß (legierter Stahl), so
muß sie mit Flußsäure abgeraucht werden. Zu diesem Zweck
wird die im Platintiegel veraschte und gewogene Roh-Kiesel
säure zunächst mit einigen Tropfen H20 befeuchtet, dann mit
einigen Tropfen H2
so4(1+1) versetzt, um Bildung flüchtiger
Metallfluoride zu vermeiden, und hierauf werden 5 ml reine
HF zugegeben. Die Säuren werden vorsichtig verdampft und der
Tiegel nach nochmaligem Glühen zurückgewogen.
8. Der durch das Abrauchen mit Flußsäure bedingte Gewichtsver
lust entspricht der ursprünglich vorhandenen Rein-Si0 2 :
% Si = Gewichtsverlust x 46,74
Einwaage
% Si = Gewichtsverlust x 46,74 (bez.auf 1 g Einw.)
= Gewichtsverlust x 23,37 (bez.auf 2 g Einw.)
B. Ausführung der Bestimmung von Chrom
1. Zur volumetrischen Bestimmung von Chrom wird das Filtrat der
Si02 etwa 3 min. lang gekocht bis kein Chlorgeruch mehr wahr
nehmbar ist. (Zur Vermeidung von Siedeverzug sind einige
Siedesteinchen beizugeben!)
Die Bestimmung läßt sich auch in Gegenwart von Si0 2 durch
führen. Dieses ist besonders dann zu empfehlen, wenn das
Si02-Filtrat zur gravimetrischen Nickelbestimmung verwendet
werden muß. (Getrennte Einwaagen für Cr und Si/Ni)
2. Nach dem Abkühlen der Lösung wird gegebenenfalls mit etwa
100 ml H2o verdünnt und nach Zugabe von 10 ml H3Po
4(1+1) mit
einer eingestellten Standardlösung von Ammoniumeisen(II)
sulfat (F.A.s.) titriert. *)
~!~e!!~! Die Einstellung der F.A.S.-Standardlösung erfolgt hier eben-
falls gegen K2cr2o7
, aber unter Zusatz von 20 ml HC104
(1,67)
+ 10 ml H3Po
4(1+1).
*) siehe: Methode V, Ausführung der Bestimmung (Ba bzw.Sb), S. 36
47
Vl'll.
Gravimetrische Bestimmung von Nickel nach der Dimethylglyoxim-Methode
Anwendungsbereich
Die Ausfällung von Nickel mit Dimethylglyoxim (Tschugaeff-Reagenz)
hat sich als eines der genauesten Verfahren für die quantitative
Bestimmung von Nickel erwiesen. Die Nachweisgrenze für Nickel liegt
bei diesem Verfahren bei 2,5 ppm Ni in reiner Ni++_Lösung. Da das
Ni-Dimethylglyoxim sehr voluminös auftritt, dürfen nicht mehr als
50 mg Ni in dieser Form zur Auswägung gebracht werden; dieses ent
spricht einem Nickelgehalt von 5 %, bezogen auf eine Einwaage von
1 g des Probematerials.
Chemische Grundlage
Nickel wird durch eine alkoholische Lösung von Dimethylglyoxim
(c4H8N2o2 , im folgenden abgekürzt: H2DMG) als rosenrotes, volumi
nöses Ni-Dimethylglyoxim ausgefällt und nach Aufbereitung in dieser
Form zur Auswägung gebracht:
Die Fällung erfolgt aus beliebiger Konzentration, auch bei Anwesen
heit von viel Ammonsalz, in ammoniakalischer wie in essigsaurer
Lösung quantitativ und gestattet die Trennung von allen verwandten
Metallen, wie Co, Zn, Mn, Fe, Al und Cr. Der Niederschlag ist bei
nahe vollständig unlöslich in H20. Die Ausfällung ist allerdings
nicht quantitativ in neutraler Lösung von Ni(II)salzen, erst durch
Zugabe von Ammoniak oder Acetat ergibt sich eine vollständige Fäl
lung, sodaß nicht einmal Spuren von Nickel im Filtrat nachzuweisen
sind.
Bei Gegenwart von Fe, Al und Cr muß die Lösung weinsäurehaltig (zur
Komplexbildung dieser Elemente) und ammoniakalisch, bei Zn, viel Mn,
Co und Cu durch Natriumacetat-Zusatz essigsauer sein. Bei Anwesen-
48
heit von Co und Cu muß außerdem ein Überschuß an Fällungsreagenz
angewandt werden, da diese Elemente mit dem Fällungsmittel wasser
lösliche Salze bilden, also Reagenz verbrauchen. Verwendet man aber
einen unnötigen Überschuß, so kann sich bei längerem Stehenlassen
(über Nacht) H2
DMG in weißen Kristallen ausscheiden.
Bei hohem Chromgehalt der Probe ist eine Umfällung zur Reinigung
des Niederschlages unbedingt erforderlich.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Weinsäure-Lösung (50 %): 500 g c
4H6o6 werden in etwa 600 ml H2o gelöst
und zu einem Volumen von 1 Liter aufgefüllt.
2. Dimethylglyoxim-Lösung (1 % alkohol.):
10 g c4H8N2o
2 werden in 1 Liter Äthylalkohol
oder Methanol gelöst.
(Die Lösung ist unbeschränkt haltbar!)
3. Ammoniak-Lösung (0,91).
Ausführung der Bestimmung
1. Je nach Höhe des zu erwartenden Nickelgehaltes in der Probe ver
wendet man entweder direkt das perchlorsaure Filtrat der Si0 2-
Abtrennung oder eine aliquote Abmessung desselben. *)
2. Die Lösung für die Nickelbestimmung soll etwa ein Volumen von
200 ml haben. Das durch Waschflüssigkeit erhöhte Volumen des
Si02-Filtrates wird daher durch Kochen mit einem Siedestäbchen
eingedampft bis kein Chlorgeruch mehr wahrnehmbar ist und weiter
bis auf das vorgeschriebene Volumen.
Bei Verwendung von aliquoten Abmessungen muß auf das entsprechen
de Volumen mit H2o verdünnt werden (Auskochen des 012 ist in
*) siehe: Methode VII, Einwaagen-Tabelle (1), s. 44
49
diesem Falle nicht nötig!).
3. Hierauf gibt man in die nicht zu heiße Lösung auf jedes g Ein
waage 15 ml Weinsäurelösung (50 %) - bei aliquoten Abnahmen
unter 1 g Einw. ebenfalls 15 ml - und neutralisiert nahezu mit
NH4
0H bis die Lösung nur noch schwach sauer ist. (Man fällt mit
H2DMG aus schwach saurer Lösung, weil andernfalls ein volumi
nöser Niederschlag entsteht, der sich schwer filtrieren läßt!)
4. Zur Ni-Ausfällung werden nun bei einer Temperatur von 60 bis
70°c nacheinander 30 ml H2DMG-Lösung (1 %) *) und vorsichtig
NH4
0H bis zur schwach alkalischen Reaktion zugegeben, d.h. ein
deutlicher NH3-Geruch muß wahrnehmbar sein!
Die vollständige Fällung kann durch starkes Umschütteln der
Mischung beschleunigt werden.
5. Den Niederschlag läßt man unter gelegentlichem Umschwenken etwa
1 Stunde warm absetzen. Danach filtriert man mittels Wasser
strahlpumpe durch einen gewogenen Glasfiltertiegel (1G4) und
wäscht den Niederschlag mit lauwarmen H20 gut aus und zuletzt
einmal mit 50 %igen Alkohol. (Im Filtrat prüft man auf Voll
ständigkeit der Fällung!)
6. Bei hohem Chromgehalt der Probe ist eine Umfällung des Nieder
schlages unbedingt erforderlich:
Zu diesem Zweck wird die erste Filtration durch ein 11-cm
Schwarzbandfilter vorgenommen. Das Filtrat und die Wasch
flüssigkeit werden verworfen und der ursprünglich zur Fällung
benutzte Erlenmeyerkolben als Auffanggefäß verwendet. Dann
wird der Niederschlag nochmal mit etwas heißer verdünnter HCl
(etwa 1+2) vom Filter gelöst. Durch Ammoniakalischmachen der
mit Weinsäure versetzten Lösung und erneuter Zugabe von H2DMG
Lösung werden die Arbeitsgänge 3 - 5 wiederholt.
*) Berechnung der H2DMG-Zugabe:
10 ml einer 1 %igen Dimethylglyoxim-Lösung fällen 25 mg Ni aus. Da nicht mehr als 50 mg Nickel zur Ausfällung gebracht werden dürfen, würden 20 ml Reagenz für die Fällung ausreichen. Man verwendet aber 30 ml H2DMG, da bei evtl. Vorhandensein von Kobalt das Nickel erst dann vollständig fällt, wenn alles Co an H2DMG gebunden ist.
50
7. Der Glasfiltertiegel wird mit dem Niederschlag im Trockenschrank
bei 120°c etwa 30 min. lang getrocknet. Nach Abkühlen im Exsik
kator wird als Ni-Dimethylglyoxim ausgewogen:
% Ni =
""
"'
"' =
Auswaage x 20,32 Einwaage
Auswaage X 20,32
X 10,16
X 50,8
X 101,6
(bez.auf
( II II
( II II
( " II
1 g Einw.)
2 g II )
0,4 g " )
0,2 g II )
51
IX.
Gravimetrische Bestimmung von Wolfram nach dem Salzsäure-Verfahren
Anwendungsbereich
Wolfram wird gewichtsanalytisch nach dem Salzsäureverfahren bestimmt.
Es wird angewendet bei Stahlsorten mit mehr als 1 % W.
Elemente, die bei der Abscheidung der Wolframsäure zunächst teil
weise mitgerissen werden oder mit ausfallen, wie Fe, Cr, Ti, Nb, Ta,
Mo, V usw., werden bei einer evtl. vorzunehmenden Reinigung der
Wolframsäure restlos erfaßt, so daß das Ergebnis für Wolfram durch
ihre Anwesenheit nicht beeinflußt wird. (Schiedsverfahren)
Chemische Grundlage
In der salzsauren Lösung des Probegutes wird das Wolfram durch Oxi
dation mit Salpetersäure als Wolframsäure abgeschieden, abfiltriert
und geglüht.
Die abgeschiedene Wolframsäure fällt im wesentlichen frei von Ver
unreinigungen an. Auf eine Bestimmung der Verunreinigungen kann
deshalb bei diesem Schnellverfahren verzichtet werden.
Ausführung der Bestimmung
1. Die Einwaage für die Wolframbestimmung sowie Menge der zum Lösen
verwendeten Säure richtet sich nach der Höhe des vorliegenden
Wolframgehaltes:
Wo-Gehalt Einwaage
% g
unter 2 4 2 bis 8 2
über 8 1
52
2. Die Probe erhitzt man in einem 400-ml Becherglas (hohe Form)
mit 200 ml HC1(1+3) *), bis man am Aufhören der Gasentwicklung
erkennt, daß keine Reaktion mehr erfolgt. Bei schwerlöslichen
Stählen ist längeres Kochen und unter Umständen nachträgliches
Zugeben von Salzsäure erforderlich.
3. Nach dem Aufhören der Gasentwicklung engt man die Lösung bis auf
etwa 1 cm Flüssigkeitshöhe ein, wobei sich jedoch noch keine
Salze ausscheiden dürfen. Durch öfteres Umschwenken wird ein
Ansetzen der Wolframsäure am Boden des Becherglases verhindert.
4, Man stellt das Becherglas mit der siedenden Lösung auf eine
weniger heiße Stelle der Heizplatte und oxidiert vorsichtig
durch tropfenweise Zugabe von HN03
(1,2) bei Probegut bis zu
2 % W, sonst HN03(1,4), bis ein jähes Aufsteigen der Flüssig
keit und das Ausscheiden gelber wo3
das Ende der Oxidation an
zeigt.
Man wartet bis die Lösung sich beruhigt hat und gibt dann noch
2 Tropfen HN03(1,2) im Überschuß zu. Schäumt die Flüssigkeit
an der Einfallstelle nicht mehr auf, so ist die Oxidation be
endet. Da wo3
in überschüssiger HN03
teilweise löslich ist,
muß eine weitere überschüssige Zugabe von HN03
, besonders bei
niedrig legierten Stählen, unbedingt vermieden werden.
5. Man verdünnt die Flüssigkeit nun mit 100 ml heißem H2o, kocht
sie kurz auf und läßt den Niederschlag bei etwa so0 c absitzen.
(Zu langes Stehenlassen, besonders bei größeren Einwaagen, führt
leicht zu Eisenabscheidungen. Diese aber sind von der Oxidation
ab, auch an der Glaswandung oberhalb der Flüssigkeit, unbedingt
zu vermeiden, da man sie bei der schwachen Säurekonzentration
nicht mehr in Lösung bekommt!)
6. Die abgeschiedene Wolframsäure filtriert man nun mit einem mitt
leren Filter (Weißband), in das man etwas Filterbrei gegeben hat.
Das Filter wird mit heißer HC1(1+10) gewaschen, bis im Wasch
wasser mit Ammoniumthiocyanatlösung Eisen nicht mehr nachzuweisen
ist, und zuletzt zweimal kurz mit heißem H2o. (Wolframsäure wird
mit reinem H20 zum Teil kolloidal gelöst, wodurch das Filtrat
trübe wird!)
*) Bei einer Probemenge von 1 g genügen 100 ml Säure.
53
7. Reste von wo 3, die nach dem Ausspülen mit der heißen HOl trotz
Reibens mit einem Gummiwischer noch an der Wandung haften, wer
den mit einem Stückchen Filterpapier, das mit NH40H(0,91) be
feuchtet worden ist, entfernt. Die Glaswand wird danach mit
etwas trockenem Filterpapier abgerieben.
Beide Papierstückchen werden nicht zu dem Niederschlag auf das
Filter, sondern unmittelbar in einen geglühten, gewogenen Platin
tiegel gegeben, der auch das Filter selbst mit dem Niederschlag
für die spätere Veraschung aufnimmt.
8. Das Filter wird vorsichtig verascht und bei höchstens 800°0 bis
zum gleichbleibenden Gewicht geglüht. Nach dem Erkalten im
Exsikkator wird der Rückstand als wo3
ausgewogen:
% w = Auswaage x 79,30
Einwaage
9. Das auf diese Weise erhaltene Wolfram(VI)oxid ist frei von Ver
unreinigungen, nur bei hoch-siliciumhaltigem Probegut kann es
Si0 2 enthalten, das dann in folgender Weise zu verflüchtigen
ist:
Der Rückstand wird mit einigen Tropfen H20 befeuchtet und nach
Zugabe einiger Tropfen H2so4(1+1) mit etwa 3 ml HF abgeraucht
und bei höchstens 800°0 geglüht. Man erhält so das Gewicht der
reinen wo3.
~~~~~~~~~: Der durch das Abrauchen mit Flußsäure bedingte Gewichtsverlust
entspricht nicht quantitativ dem Siliciumgehalt der Probe. Die
ses kann daher nur nach dem HOl-Röstverfahren bestimmt werden.
Im salzsauren Filtrat der Si02/wo 3-Abtrennung kann ohne noch
malige Oxidation Nickel oder Kobalt bestimmt werden.
54
X. Gravimetrische Bestimmung von Kobalt nach der Zinkoxid/l-Nitroso-naphthol-(2)-Methode
Anwendungsbereich
Dieses gewichtsanalytische Verfahren ist allgemein anwendbar für
Kobaltgehalte über 0,5 % in Werkzeugstählen sowie Schnellarbeits
stählen bis etwa 10 % Co. In hochwarmfesten Stählen und Legierungen,
sowie in geschmolzenen Hartmetallen kann der Kobaltgehalt über 60 % betragen. Magr.e~st~hle können bis zu 35 % Co enthalten.
Che~ische Grundlage
Nach dem Abtrennen störender Elemente durch Fällen mit einer Auf
schlämmung von Zinkoxid wird Kobalt in salzsaurer Lösung mit
1-Nitroso-naphthol-(2)-lösung gefällt und durch Glühen in Kobalt(II,
III)oxid überführt.
Man hat festgestellt, daß durch Behandlung mit ZnO nicht nur Mangan,
sondern auch Nickel und Kobalt quantitativ in Lösung bleiben, während
das vorhandene Eisen mit den störenden Legierungselementen, wie Cr,
V, Mo, Ti, Al, Si, Wund Cu als Hydroxid ausgefällt wird. Bei le
gierten Wolframstählen erübrigt sich sogar das vollständige Abschei
den und Abfiltrieren der wo3
, da diese ebenfalls mit ZnO quantitativ
gefällt wird.
Nickel bis etwa 30 % stört nicht; für sehr genaues Arbeiten wird
allerdings eine Umfällung zur Reinigung des Kobalt(II,III)oxids er
forderlich sein.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Zinkoxid-Aufschlämmung:
100 g reines, neutrales ZnO (indifferent gegen
KMn04) werden in etwa 500 ml H20 gegeben und
55
unter Umrühren aufgeschlämmt. Die Aufschläm
mung muß vor Gebrauch gut durchgeschüttelt
werden.
2. 1-Nitroso-naphthol-(2)-Lösung (2 %): 2 g Reagenz werden unter Erwärmen in 100 ml
Essigsäure (1+1) gelöst; nötigenfalls wird
filtriert.
Die Lösung muß jedesmal frisch zum sofortigen
Gebrauch bereitet werden!
Ausführung der Bestimmung
1. Je nach dem Kobaltgehalt der Probe geht man von verschieden
hohen Einwaagen des Probematerials aus. Der zur weiteren Be
stimmung verwendete aliquote Teil des Filtrats wird jedoch so
gewählt, daß nicht mehr als etwa 50 mg Co *) gefällt werden:
Co-Gehalt Einwaage reduz.Einwaage
% g g **)
unter 5 2 o,s (200 ml)
5 bis 10 2 0,4 (100 ml)
10 bis 20 1 0,2 (100 ml)
über 20 0,5 0,1 (100 ml)
2. Die Probe löst man unter Erwärmen in einem bedeckten Becherglas
von 400 ml Inhalt. Für 1 g Einwaage verwendet man bei einfachen
Kobaltstählen 60 ml HC1(1+1), bei wolframhaltigen Kobaltstählen
100 ml.
*) Berechnung der Reagenz-Zugabe:
Man muß zur Fällung von Co das 20-fache Gewicht an 1-Nitrosonaphthol-(2) anwenden:
5 % Co bei einer Einwaage von 1 g (aliquote Abmessung) entsprechen 0,05 g Co; das 20-fache hiervon ergibt 1 g Fällungsmittel. 50 mg Co können demnach mit 50 ml Reagenzlösung (2 %) ausgefällt werden.
**) Einwaage bezogen auf aliquote Abmessung.
3. Nach dem Lösen oxidiert man tropfenweise mit HNo3(1,4) in ge
ringem Überschuß; die Oxidation ist beendet, wenn das Schäumen
auf Zugeben weiterer HN03(1,4) nicht mehr auftritt. Beiwolf
ramhaltigen Stählen, insbesondere bei Schnellarbeitsstählen,
ist es erforderlich, die Salpetersäure anteilweise zuzusetzen,
bis Wolfram in Wolframsäure überführt ist; danach muß die Flüs
sigkeit kurz aufgekocht werden.
4. Kobaltstähle mit verhältnismäßig hohem C- und Cr-Gehalt sowie
warmbehandelte Werkzeugstähle lassen sich nicht in jedem Fall
mit HCl oder HN03
allein bzw. einem Gemisch dieser Säuren in
Lösung bringen. In derartigen Fällen versetzt man die bereits
behandelte Probe mit 20 ml HC104(1,67) und dampft die Flüssig
keit bei bedecktem Becherglas ein, bis dichte weiße Nebel ent
weichen. Das Abrauchen wird fortgesetzt, bis dunkle Teilchen
nicht mehr zu erkennen sind. Man läßt die Lösung etwas erkalten,
fügt etwa 5 ml HC1(1,19) zu und erhitzt, bis die Chromsäure voll
ständig reduziert ist. Dann verdünnt man mit etwa 100 ml H20
und kocht die Lösung etwa 3 min. lang.
5. Nickelreiche, Kupfer und Aluminium enthaltende Magnetstähle
löst man in 2 Teile HN03(1,2) + 1 Teil HC1(1,19).
6. Die beim Lösen oder Oxidieren angewendete HN03
muß entfernt
werden, da sonst Minderbefunde auftreten. Dazu dampft man die
Lösung vollständig ein, ohne jedoch den Rückstand zu rösten,
nimmt ihn mit etwa 20 ml HC1(1,19) auf und dampft abermals zur
Trockene ein. Schließlich bringt man den Rückstand mit etwa
25 ml HC1(1+1) unter Erwärmen in Lösung.
7. Die auf die eine oder andere Art erhaltene Lösung (4) bzw. (6)
wird in einen Meßkolben von 500 ml Inhalt überführt und mit hei
ßem H20 auf etwa 300 ml verdünnt. Zur Ausfällung von Eisen und
der störenden Legierungselemente wird nun in kleinen Anteilen
von etwa 5 ml und unter kräftigem Umschütteln des Kolbens ZnO
Aufschlämmung eingetragen, bis das Eisen(III)oxidhydrat gerinnt
und sich gut absetzt.
8. Nach dem Erkalten wird der Kolben mit H20 aufgefüllt und gut
durchmischt. Man filtriert, wobei man ein trockenes Faltenfilter
benutzt und das Filtrat in einem trockenen Erlenmeyerkolben auf-
57
fängt. Der anfangs durchlaufende Anteil wird verworfen!
9. Je nach Co-Gehalt werden 100 bzw. 200 ml des Filtrats (Abmes
sung darf nicht mehr als 50 mg Co enthalten!) in einem 600-ml
Becherglas mit 10 ml HC1(1,19) angesäuert, auf etwa 300 ml ver
dünnt und zum Sieden erhitzt. Darauf fällt man das Kobalt durch
Zugabe von 50 ml einer frisch bereiteten und heißen 1-Nitroso
naphthol-(2)-Lösung, kocht die Flüssigkeit kurz auf und läßt
sie etwa 1 Std. lang bei ca. 6o0
c unter gelegentlichem Um
schwenken und eine weitere Stunde bei Raumtemperatur stehen,
bis die überstehende Flüssigkeit vollständig klar geworden ist.
10. Der Niederschlag von Kobalt(III)-nitroso~naphthol-(2),
[c 10H6 (NO~ 3co, wird mit einem mittleren Filter (Weißband), das
ein wenig Filterbrei enthält, abfiltriert. Man wäscht zunächst
mit heißer HC1(1+3), bis die durchlaufende Waschflüssigkeit
farblos ist und dann mit heißem H2
o säurefrei.
(Eine hierbei auftretende gelbe Trübung des Filtrats kann ver
nachlässigt werden, weil sie von ausgeschiedenem Fällungs
reagenz stammt.)
11. Vor dem Zusammenfalten des Filters bestreut man den Nieder
schlag mit einer Messerspitze Oxalsäure, damit der Filterinhalt
besser verbrennt und auch Verpuffungen verhindert werden. Das
Filter wird vorsichtig in einem gewogenen Porzellantiegel ge
trocknet und anschließend mit schräg aufliegendem Tiegeldeckel
allmählich auf schwache Rotglut erhitzt. Sobald brennbare Gase
nicht mehr festzustellen sind, entfernt man den Deckel und hält
die Temperatur, bis alles Organische verglimmt ist. Dann er
höht man die Temperatur auf annähernd 850°c und glüht bis zur
Gewichtskonstanz.
12. Nach dem Erkalten im Exsikkator wird der Rückstand als co3
o4
ausgewogen:
% Co = Auswaage x 12 1 42
reduz.Einwaage
= Auswaage x 91,78 (0,8 g reduz.Einw.)
X 183,55 (0,4 g II " ) X 367,10 (0,2 II II ) = g
= X 734,20 (0,1 g " " )
58
Bei Nickelgehalten über 10 %, immer aber, wenn das Kobalt(II,III)
oxid eine grünliche Färbung zeigt, ist eine Reinigung des Rück
standes vorzunehmen.
Zu diesem Zweck löst man das Oxid in dem mit einem Uhrglas bedeck
ten Porzellantiegel unter vorsichtigem Erwärmen mit etwa 5 ml
HC1(1 ,19), spült die Lösung mit heißem H20 in ein 400-ml Becher
glas, verdünnt auf etwa 200 ml und fällt das Kobalt wie im vorher
gehenden Abschnitt beschrieben.
59
XI.
Volumetri sehe Schnellbestimmung von Stickstoff nach dem Destillations-Verfahren
Anwendungsbereich
Dieses volumetrische Verfahren ist allgemein anwendbar für Stähle,
die in kochender verdünnter Schwefelsäure ohne Hinterlassung eines
stickstoffhaltigen Rückstandes löslich sind und einen Gehalt von
0,005 % N2 nicht unterschreiten.
Chemische Grundlage
Der als Nitrid vorliegende Stickstoff wird durch Lösen der Probe
mit verdünnter Säure in das betreffende Ammonsalz übergeführt. Durch
Erhitzen der Lösung mit Natronlauge entsteht daraus Ammoniak, das
in einer Vorlage aufgefangen und volumetrisch bestimmt wird.
Die Bestimmung des Stickstoffs ist in Räumen durchzuführen, die
völlig frei von Ammoniak und anderen flüchtigen Stickstoffverbin
dungen sind; in diesen Räumen soll auch nicht geraucht werden! Das
Probegut darf nicht mit den Händen oder einem Haarpinsel berührt
werden, da sonst organische Stickstoffverbindungen in die Probe ge
langen.
Erforderliche Apparatur
Einrichtung für die Destillation des Ammoniaks mit Wasserdampf
(Apparat zur Schnellbestimmung von Stickstoff in Stahl und Eisen
nach Kempf-Abresch D.R.G.M.)
Die Einrichtung besteht aus:
1 Sulfierkolben, 1500 ml Inhalt, mit abgeflachtem
Boden als Wasserdampfentwickler mit 3 Hälsen,
3 Gummistopfen und 2 Glasröhren
60
1 Tauchsieder (Stromverbrauch 1000 Watt)
1 Destillierkolben (schräg liegend)
1 Schlangenkühler
1 Verbindungsrohr zwischen Destillierkolben u. Kühler
1 Kugelrohr-Ablaufkolben
2 Glastrichtern
1 Titrierbecher mit 2 Marken
3 Schlauchklemmen,
einigen Gummistopfen u. Schlauchverbindungen.
Der Titrierbecher steht auf einer schwenkbaren Platte und kann nach
Belieben auch auf die etwas tiefer angebrachte zweite schwenkbare
Platte gestellt werden.
Die ausführliche Beschreibung der Einrichtung, sowie das Lösen,
Destillieren und Titrieren der Probe erfolgt unter "Ausführung der
Bestimmung".
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Schwefelsäure (1+4):
Zu 800 ml stickstofffreiem H20 fügt man 200 ml
H2so4(1 ,84) für forensiche Zwecke.
2. Weinsäure-Lösung:
500 g c4H6o6 werden in 600 ml heißem H20 ge
löst und nach dem Erkalten auf 1 l verdünnt.
3. Natronlauge (1,35): 450 g NaOH werden in einem Glaskolben in etwa
1 l H20 gelöst; nach dem Zugeben einiger Zink
granalien und einiger Tropfen Cuso4-Lösung
dampft man die Lösung unter Kochen ein, bis ihr
Volumen rd. 1 Liter beträgt.
61
4. N/200 Schwefelsäure:
50 ml N/10 H2so4
*) werden in einem Meß
kolben zu 1 1 mit H20 verdünnt.
5. N/40 Natronlauge:
6.
100 ml 0,25 N NaOH *) werden in einem
Meßkolben zu 1 1 mit H20 verdünnt.
(1 ml N/40 NaOH = 5 ml N/200 H2so4
)
Indikator-Lösung (TASHIRO): **)
100 ml Methylrotlösung (0,03 g Methylrot
in 100 ml Äthanol) werden mit 15 ml
Methylenblaulösung (0,1 g Methylenblau
in 100 ml H20) gemischt.
Ausführung der Bestimmung
1. 3,5 g Stahlspäne werden in einem mit einem Uhrglas bedeckten
Becherglas von 250 ml Inhalt mit 50 ml H2so4
(1+4) unter gelindem
Erwärmen auf der elektrischen Heizplatte gelöst.
(Nur bei Stählen, die sich in Schwefelsäure nicht lösen, wendet
man 30 ml HC1(1+1) an. Zur Beschleunigung des Lösens kann man
bei mäßiger Wärme stickstofffreies H2o2 zusetzen.)
2. Zur Durchführung der Destillation mit Wasserdampf (siehe Ab
bildung) beschickt man den Kolben (6) durch den Trichter (7)
mit 100 ml NaOH(1,35), spült mit wenig stickstofffreiem H20 nach
und schließt die Schlauchklemme (8).
*) Dezi-normale Standardlösungen sind von der Firma E. Merck AG., Darmstadt, als konzentrierte Lösungen in Polyäthylenampullen unter der Bezeichnung "TITRISOLE" erhältlich.
**) Diese Indikatorlösung ist unter der Bezeichnung "Mischindikator 5 für Ammoniaktitrationen" ebenfalls von der Firma E. Merck AG. fertig zu beziehen.
62
5
13 10
11
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Platten
Abb. Einrichtung für die Destillation des Ammoniaks mit Wasserdampf
3. Inzwischen hat man den Dampfentwickler (1) nach Öffnen der
Schlauchklemme (4) durch den Trichter (3) zu etwa drei Viertel
des Fassungsvermögens mit destilliertem Wasser gefüllt und nach
dem Schließen der Klemme (4) den Tauchsieder (2) in Tätigkeit
gesetzt.
4. Sobald genügend Wasserdampf entwickelt wird, was an dem Entwei
chen des Dampfes durch den Ablaßschlauch am Kugelrohr (5) er
kannt werden kann, schließt man die Schlauchklemme (13), wodurch
der Wasserdampf durch die in dem Destillierkolben (6) befind
liche Flüssigkeit gedrückt wird.
5. Nachdem sich 50 ml Destillat in der Vorlage angesammelt haben,
wird durch Öffnen der Klemme (4) die Wasserdampfdestillation
unterbrochen und unmittelbar darauf der Strom ausgeschaltet.
Das Auffanggefäß mit dem Destillat, das man verwirft, vertauscht
man gegen den nun als Vorlage dienenden Titrierbecher (10), den
man mit 50 ml einer N/200 H2so4
beschickt. Es ist darauf zu
achten, daß das Ende des Kühlers bei der nachstehend beschrie
benen Destillation in die Flüssigkeit hineinragt, bis ihr Volu
men 200 ml erreicht hat (Marke an der Vorlage!)
6. Die Probelösung wird nun mit 20 ml Weinsäurelösung versetzt, um
die Ausscheidung größerer Eisenhydroxidmengen zu verhindern, und
danach mit wenig stickstofffreiem H2o in den Destillierkolben(6)
überspült. Man schließt die Klemmen (8) und (4) und setzt das
Kochen fort. Der Wasserdampf strömt nun, indem er das gebildete
Ammoniak mit sich führt, in den Kühler (9), wo er zu Wasser kon
densiert wird. Das mitgeführte NH3
wird in dem vorher mit N/200
H2so4
beschickten Titrierbecher (10) als Ammoniumsulfat gebunden.
7. Sobald etwa 150 ml Flüssigkeit übergegangen sind (nach einer
Destillationsdauer von etwa 3 min.) wird der Titrierbecher auf
die tiefer liegende Platte (12) gesetzt, sodaß das Auslaufrohr
des Kühlers (9) nicht mehr in die Flüssigkeit der Vorlage ein
taucht.
8. Nach weiteren 30 sek. wird die Stromzufuhr zum Tauchsieder (2)
unterbrochen. Infolge der Abkühlung bildet sich nach etwa
15 sek. in den Gefäßen (1) und (5) durch die Kondensation des
Wasserdampfes ein so kräftiges Vakuum, daß der Inhalt des Destil
lierkolbens (6) in den Kugelrohr-Ablaufkolben (5) gesaugt wird.
Durch Öffnen der Schlauchklemme (13) wird der Ablaufkolben ge
leert, und die Apparatur ist für eine neue Destillation bereit.
9. Der in der Destillationsvorlage enthaltene Überschuß an freier
Schwefelsäure wird nach Zugabe von etwa 15 Tropfen TASHIRO
Indikatorlösung mit einer N/40 NaOH bis zum deutlichen Farbum
schlag von Weinrot nach Grün zurücktitriert.
10. Der N2-Gehalt der angewendeten Reagenzien wird durch einen Blind
versuch ermittelt und bei dem Ergebnis entsprechend berücksichtigt.
64
Berechnung
Die Differenz zwischen Leerwert (Blindversuch) und Probenwert ent
spricht der vom Ammoniak neutralisierten Menge an vorgelegter
Schwefelsäure und damit direkt der vorhandenen Stickstoff-Menge.
Der Prozentgehalt an Stickstoff in der Probe ergibt sich demnach
aus dieser Differenz an verbrauchter NaOH-Standardlösung:
1,0 ml N/40 NaOH 0,010 % N2 bezogen auf eine Einwaage von 3,5 g
SPEKTRALPHOTOMETRISCHE BESTIMMUNGSMETHODEN
1.
Photometrische Schnellbestimmung von Titan nach dem Wasserstoffperoxid-Verfahren
Chemische Grundlage
Saure Titan(IV)lösungen bilden mit Wasserstoffperoxid einen löslichen,
gelbgefärbten Komplex, der wahrscheinlich folgende Struktur hat:
[Ti0 2( SO 4) 2]--
Bei kleinen Titanmengen ist die Farbintensität direkt der Konzentra
tion proportional. Eine Titanlösung, versetzt mit ausreichender
Menge Wasserstoffperoxid (Konzentration etwa 1 % H2o
2), gehorcht dem
Beer'schen Gesetz über einen Konzentrationsbereich von 2,5 bis 50 ppm,
dem 0,25 bis 5 mg Ti pro 100 ml entspricht. Größere Mengen erzeugen
für genauen Farbvergleich eine zu tiefe Färbung.
Die Farbintensität einer unbekannten Lösung wird nun mit bekannten
Eichlösungen ähnlicher Zusammensetzung verglichen. Die Testlösungen
sollen genügend Schwefelsäure (bis zu einer Konzentration von 10 %) enthalten, um Hydrolyse zum basischen Sulfat vorzubeugen und Konden
sation zur Metatitansäure zu verhindern.
Bei Verwendung eines Spektralphotometers wird monochromatisches Licht
der Wellenlänge von 410 mµ benutzt.
Konzentrationsbereich
Der empfohlene Konzentrationsbereich ist von 0,15 bis 4 mg Ti pro
110 ml *) Lösung, wenn die Messung in einer Schichttiefe von 2 cm
*) Dieses Volumen wird durch Zugabe von H2o2 erhalten, nachdem die Testlösung bereits auf 100 ml aufgefüllt ist. Das Ergebnis wird jedoch nicht beeinflußt, da Testlösungen und Eichlösungen in gleicher Weise behandelt werden.
66
durchgeführt wird. Diese Werte entsprechen einem Titangehalt bis
zu 0,40 % Ti, bezogen auf eine Einwaage von 1 g. Bei höheren Ge
halten kann durch Einwaage von 0,5 g der Bereich auf 0,80 % Ti aus
gedehnt werden und weiter bis auf 1,60 % Ti unter Verwendung einer
Schichttiefe von 1 cm.
Farbstabilität
Der Komplex ist mindestens 24 Stunden stabil.
(Eine Stabilität von über 2 Jahren wird angegeben von SNELL & SNELL,
Colorimetric Methods of Analysis, 3rd ed., vol.II, p. 439.)
Störende Elemente
Die störende Wirkung von Eisen wird durch Zugabe einer bestimmten
Menge Phosphorsäure aufgehoben oder die Wirkung gefärbter Ionen,
welche nicht mit H2o2 reagieren (Cu, Ni, Cr etc,), kann dadurch kom
pensiert werden, indem ein nicht mit H2o2 behandelter Teil der Probe
lösung als Vergleichslösung (Blind- oder Leerwert) benutzt wird,
Vanadin und Molybdän ergeben dagegen Farbkomplexe mit Wasserstoff
peroxid. Diese Elemente sind daher abzutrennen oder durch ent
sprechende V- bzw. Mo-Zugaben zu den Eichlösungen zu kompensieren.
Fluoride haben den größten "Bleicheffekt" auf den Peroxidkomplex
und müssen daher vollständig beseitigt werden.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Säuremischung-2
(Schwefelsäure/Phosphorsäure)
300 ml H2so4
(1,s4) und 300 ml H3Po
4(1,7) werden
vorsichtig mit 1400 ml H2o verdünnt.
2. (a) Wasserstoffperoxid-Lösung (3 %): 50 ml H2o2(30 %) werden mit 450 ml H20 verdünnt.
67
(b) Feste Wasserstoffperoxid-Präparate:
Urea Hydrogen Peroxide ANALOIDS No.47 *) (1 ANALOID = 0,5 g) oder
Perhydrit-Tabletten 0,5 g (MERCK)
3. Titan-Eichlösung, Ti(so4
) 2 :
(1 ml = 0,2 mg Ti)
Beim Auflösen von Kaliumhexafluo-titanat in
konz. H2so4
findet folgende Reaktion statt:
KJTiFJ + 3 H2so4
= Ti(so4
) 2 + K2so4
+ 3 H2F2
1,003 g Kaliumhexafluo-titanat (Reinheitsgrad
mind. 99 % K2TiF6) werden in einer Platin
schale in 50 ml H2so4
(1,84) gelöst und bis
zum Auftreten dichter, weißer so3-Nebel er
hitzt.
Nach Abkühlung wird der obere Rand der Schale
vorsichtig mit etwa 20 ml H20 aus der Spritz
flasche abgespült und die Lösung wieder bis
zum starken Rauchen eingedampft. Diese Be
handlung wird zum vollständigen Abrauchen evtl.
Spuren von Fluor wiederholt.
Nach dem Erkalten wird die Mischung mit 50 bis
100 ml H2o aufgenommen und unter Umschütteln
schnell in einen Meßkolben von 1 1 Inhalt, der
etwa 800 ml H20 enthält, überspült. Die Schale
wird mit 5 %iger H2so4
nachgewaschen und der
Meßkolben nach Abkühlen auf 20°0 mit H20 zur
Marke aufgefüllt.
Ausführung der Bestimmung
1. 1 g Probematerial wird in einem 250-ml Becherglas (hohe Form)
in 40 ml Säuremischung-2 unter Erwärmen gelöst.
*) siehe: Allgemeine Hinweise
68
2. Nach erfolgter Oxidation der oxidierbaren Metalle durch tropfen
weise Zugabe von HN03(1,4) wird die Lösung bis zum Rauchen der
Schwefelsäure eingedampft. Dabei dürfen sich keine Salze aus
scheiden!
(Stähle, die sich in der Säuremischung nicht lösen und auch nicht
nach der Oxidation mit HNo3
, werden zunächst in einer aus glei
chen Anteilen bestehenden Mischsäure aus HCl + HN03
gelöst und
anschließend nach Zugabe von 40 ml Säuremischung-2 bis zum Rau
chen eingeengt.)
3. Nach vollständigem Erkalten verdünnt man die Lösung, spült in
einen 100-ml Meßkolben über und füllt mit H2o zur Marke auf.
4. Etwa vorhandene Kieselsäure wird über ein trockenes Faltenfilter
in einen trockenen 250-ml Erlenmeyerkolben abfiltriert; die zu
erst durchgelaufenen Anteile an Filtrat werden verworfen!
Ein aliquoter Teil von 50 ml wird dem klaren Filtrat mit der
Pipette entnommen und in einen trockenen 100-ml Erlenmeyerkolben
überführt. Zur Entwicklung des Farbkomplexes werden als Reagenz
genau 5 ml H2o2(3 %) oder 1 Tablette festes Wasserstoffperoxid
Präparat 0,5 g (ANALOID oder PERHYDRIT) hinzugegeben und umge
schüttelt.
Y~E~~~~~e~!~~~~~:
Den noch verbleibenden Anteil des Filtrates benutzt man als Ver
gleichslösung, jedoch wird kein Wasserstoffperoxid hinzugegeben.
(Die meßbare Extinktion dieser Lösung ist so gering, daß es nicht
nötig ist, 5 ml H2o zum Volumenausgleich zuzugeben. Außerdem
kann dieselbe "Blindlösung" für eine Reihe gleichmäßiger Probe
lösungen zur Kompensation dienen.)
6. Nach einigen Minuten überführt man die Test- und Vergleichslösung
in je eine Meßküvette von 2 cm Schichttiefe (matched cells) *) und diese in die verschiebbare Küvettenhalterung des Spektral
photometers.
*) Küvetten-Satz optisch ausgemessen
69
7. Bei Verwendung des ZEISS-Spektralphotometers PMQ II wird nach
Einschalten von Glühlampe und Multiplier eine Wellenlänge von
410 mµ gewählt.
8. Mit der Vergleichslösung im Strahlengang wird die Leuchtskala
nunmehr auf 100 Skt. eingestellt, d.h. 100 auf der%- bzw. 0 auf
der logarithmischen Teilung; dieses entspricht einer Konzentra
tion von 0 des betreffenden Elementes. Auf der Skala wird nun
die Extinktion direkt abgelesen.
9. Bei dieser Photometer-Einstellung wird nun die Testlösung in den
Strahlengang geschoben und die Ablesung der unbekannten Probe in
Extinktionswerten vorgenommen.
Berechnung
Aus der nachfolgenden Eichkurve (Fig.1),*) auf der die Konzentration
als Funktion der Extinktion graphisch dargestellt ist, wird der Ge
halt an Titan in dem Meßvolumen von 100 ml mit der darin enthaltenen
Probemenge von 1 g direkt in Prozent ermittelt,
Aufstellung der Eichkurve
Die folgenden aliquoten Abmessungen werden der Titan-Eichlösung
( 1 ml = 0,2 mg Ti) entnommen und in 100-ml Meßkolben überführt:
0 ml Ti(so4
) 2 = mg Ti 0 % Ti (bez. auf 1 g Einw.)
1 '0 ml " = 0,2 mg Ti = 0,02 % Ti
2,0 ml " 0,4 mg Ti 0,04 % Ti
5,0 ml " = 1 , 0 mg Ti o, 10 % Ti
10,0 ml " = 2,0 mg Ti = 0,20 % Ti
15,0 ml " = 3,0 mg Ti = 0,30 % Ti
20,0 ml " = 4,0 mg Ti 0,40 % Ti
Nach Zugabe von je 40 ml Säuremischung-2 werden die Meßkolben mit
H20 zur Marke aufgefüllt und wie im vorhergehenden Abschnitt (5-9) weiterbehandelt.
*) siehe: Anhang
70
Nach Abnahme der aliquoten Abmessungen von je 50 ml verwendet man
als Vergleichslösung für die gesamte Test-Reihe nur einen verblie
benen Anteil, der aber nicht mit H2o2 behandelt wird. Wegen der
kaum nennenswerten Extinktion dieser Lösung kann auch dest. H2Q als Vergleichslösung verwendet werden.
Eichkurve:
Die abgelesenen Extinktionswerte werden als Ordinate gegen die ent
sprechenden Konzentrationen (in% Ti) als Abszisse graphisch darge
stellt.
Die Eichkurve ist in bestimmten Zeitabständen zu kontrollieren!
71
11.
Photometrische Schnellbestimmung von Molybdän und· Nickel
aus einer gemeinsamen Einwaage
Chemische Grundlage
Nach Auflösen des Probematerials in einer Mischung von Schwefelsäure
und Phosphorsäure und nachfolgender Oxidation mit Salpetersäure wer
den Molybdän und Nickel aus aliquoten Abmessungen dieser Probelösung
spektralphotometrisch bestimmt.
Bei Anwendung von Ascorbinsäure als Reduktionsmittel und Zugabe von
Natriumthiocyanat entsteht bei sauren Molybdänlösungen je nach Höhe
des Molybdängehaltes ein gelbbrauner bis rotbrauner Farbkomplex
(Molybdänoxithiocyanat), der durch weitere Zugabe von Perchlorsäure
stabilisiert und unabhängig von der Molybdänkonzentration über 4 Std.
konstant bleibt.
Zweiwertiges Nickel reagiert nach Oxidation mit Jod mit Dimethylgly
oxim (c4
H8N2o2 , im folgenden abgeküTzt: H2DMG) in ammoniakalischer
Lösung unter Bildung eines rosenroten Farbkomplexes. Bei Abwesen
heit von Mangan, Kupfer und Kobalt entwickelt sich die Färbung voll
ständig innerhalb von 1 bis 2 Minuten und bleibt über 20 bis 30 min.
stabil.
Bei Verwendung eines Spektralphotometers sollen die Messungen der
Extinktionen beider Komplexe möglichst bei einer gemeinsamen Wellen
länge von 540 mµ durch geführt werden.
Konzentrationsbereich
Nach dem Lambert Beer'schen Gesetz sollen die Konzentrationen an
Molybdän 0,40 mg Mo/50 ml und an Nickel 0,40 mg Ni/100 ml Lösung
möglichst nicht überschreiten, wenn die Messungen in einer Schicht
tiefe von 2 cm durchgeführt werden. Diese Werte entsprechen einem *) Mo- bzw. Ni-Gehalt von 0 9 80 %, bezogen auf eine reduzierte Einwaage
von 50 mg. Bei niedrigeren oder höheren Gehalten werden Meßküvetten
*) Einwaage bezogen auf aliquote Abmessung
72
entsprechender Schichttiefe verwendet und die auf der Eichkurve ab
gelesenen Prozentgehalte mit einem entsprechenden Faktor korrigiert.
Störende Elemente
Die nachfolgende Arbeitsvorschrift gestattet das Photometrieren von
Molybdän und Nickel in Eisen und Stahl sogleich nach der Auflösung
in Schwefelsäure und Phosphorsäure (Säuremischung-2) ohne vorher
gehende Trennungen.
Bei der Molybdänbestimmung kann lt. Chemikerausschuß-Arbeiten ein
störender Einfluß gefärbter Verbindungen bis zu einem Gehalt von
1 ,5 % Cu und 15 % Co durch ''Vergleichslösung" kompensiert werden.
Eine einwandfreie Messung der Molybdänfärbung ist nicht mehr möglich,
wenn der Stahl das Fünffache des Molybdäns an Vanadin enthält.
Bei der Nickelbestimmung stören Kupfer, Mangan und Kobalt, da sie
ebenfalls farbige Verbindungen mit Dimethylglyoxim eingehen. Ge
ringe Mengen dieser Elemente (<0,3 % Mn,<1 % Cu) werden dadurch kom
pensiert, daß man die Messungen 10 Minuten nach Zugabe von H2DMG
ausführt. Bei hohem Kobalt-Gehalt ist es notwendig, die Abmessung
so zu wählen, daß höchstens 2 mg Co vorliegen. Ein störender Ein
fluß von Eisen(III)citrat wird durch Messung bei 540 mµ ausgeschaltet.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
(A) Für Molybdän
1. Säuremischung-2:
(Schwefelsäure/Phosphorsäure)
300 ml H2so4(1,s4) und 300 ml H3Po4(1,7) werden
vorsichtig mit 1400 ml H20 verdünnt.
2. Schwefelsäure/Perchlorsäure Mischung:
125 ml H2so4(1,84) und 50 ml HC104(1,67) werden
zusammen mit H20 auf 1 1 verdünnt.
73
3. Ascorbinsäure
4. (a) Natriumthiocyanat-Lösung:
100 g NaSCN werden in H20 zu 1 1 gelöst.
(b) Sodium Thiocyanate ANALOIDS No,38 *) (1 ANALOID = 0,5 g NaSCN)
5. Molybdän-Standardlösungen, Na2Moo4
:
(a) Stammlösung (1ml = 0,4 mg Mo):
0,6 g Molybdänsäure (Moo3
) und 1 g NaOH
werden zusammen in H20 gelöst und im Meß
kol ben zu 1 1 aufgefüllt.
(b) Eichlösung (1ml = 0,02 mg Mo):
(B) Für Nickel
25,0 ml der Stammlösung werden zu einem
Volumen von 500 ml mit H2o aufgefüllt.
1. Säuremischung-2:
(Schwefelsäure/Phosphorsäure)
Ansatz wie unter (A 1)
2. Säuremischung-2 (Verdünnung 30+70):
150 ml Säuremischung-2 werden auf 500 ml mit
H20 verdünnt.
3. (a) Jodid-Jodat Lösung:
2 g KJ03
und 20 g KJ werden in H20 zu 1 1
gelöst.
(b) Potassium Iodate ANALOIDS No.45 *)
(1 ANALOID = 0,02 g KI03
) * Potassium Iodide ANALOIDS No.46 )
(1 ANALOID = 0,1 g KI)
*) siehe: Allgemeine Hinweise
74
4. Citronensäure (10 %): 100 g Citronensäure werden in H2o zu 1 l ge
löst.
5. Dimethylglyoxim-Lösung (0,1 %): 1 g c
4H8N2o2 werden in 1 l NH
4oH(1+1) gelöst.
6. Ammoniak-Lösung (1+1):
Gleiche Volumina NH4oH(0,91) und H20 werden
vermischt.
7. Nickel-Standardlösungen, Niso4
:
(a) Stammlösung (1 ml = 0,4 mg Ni):
0,4 g hochreines Nickel (mind. 99,8 %) wird in 15 ml HN0
3(1,2) unter vorsichti
gem Erwärmen gelöst. Nach Zugabe von
20 ml H2so4
(1+1) wird bis zum Rauchen
weiter erhitzt. Nach dem Erkalten wird
die Mischung in einen Meßkolben von 1 1
Inhalt überspült und mit H20 bis zur
Marke aufgefüllt.
(b) Eichlösung (1 ml = 0,02 mg Ni):
25,0 ml der Stammlösung werden unter Zu
gabe von 10 ml H2so4
(1+1) zu einem Volu
men von 500 ml mit H20 aufgefüllt.
Ausführung der Bestimmungen
1. 0,5 g Probematerial wird in einem 250-ml Becherglas (hohe Form)
mit 30 ml Säuremischung-2 erhitzt.
2. Nach erfolgter Oxidation der oxidierbaren Metalle durch tropfen
weise Zugabe von HN03(1,4) wird die Lösung bis zum Rauchen der
Schwefelsäure eingeengt. Dabei dürfen sich keine Salze aus
scheiden!
(Stähle, die sich in der Säuremischung nicht lösen und auch nicht
75
nach der Oxidation mit HN03
, werden zunächst in einer aus glei
chen Anteilen bestehenden Mischsäure aus HCl + HN03
gelöst und
anschließend nach Zugabe von 30 ml Säuremischung-2 bis zum Rau
chen eingeengt.)
3. Nach vollständigem Erkalten verdünnt man die Lösung, spült in
einen 100-ml Meßkolben über und füllt mit H20 zur Marke auf.
4. Etwa vorhandene Kieselsäure wird über ein trockenes Faltenfilter
in einen trockenen 250-ml Erlenmeyerkolben abfiltriert; die zu
erst durchgelaufenen Anteile an Filtrat werden verworfen! Die
entsprechenden aliquoten Anteile werden dann dem klaren Filtrat
entnommen.
5. Für Molybdän werden 2 Abmessungen von je 10 ml, von denen die
eine als Versuchs- oder Testlösung, die andere als Vergleichs
lösung dient, in je einen 50-ml Meßkolben pipettiert.
6. Für Nickel werden 2 Volumina von je 10 ml in einen 100-ml Meß
kolben gegeben.
7. Unter jedesmaligem Umschütteln wird nacheinander mit folgenden
Reagenzien versetzt:
Probelösung
H2so4
/HClo4
-Mischung
Ascorbinsäure ca.
Natriumthiocyanat-Lösg. oder
(ANALOID = 0,5 g NaSCN)
Testlösg.
10 ml
20 ml
1 '5 - 2 g
10 ml
( 2)
Vergleichslösg.
10 ml
20 ml
1 '5 - 2 g
Die Meßkolben werden zur Marke mit H20 aufgefüllt und gut durch
geschüttelt. Zur Entwicklung des Farbkomplexes läßt man min
destens 15 min. stehen. (unterhalb eines Molybdängehaltes von
0,20 % Mo wird zur vollständigen Entwicklung der Färbung ein
Erwärmen der Lösung 15 min. lang auf etwa 40°c empfohlen.)
Nach Abkühlen auf Raumtemperatur (2o0 c) überführt man die Test
und Vergleichslösung bei Mo-Gehalten zwischen 0,10 und 1,0 % in
je eine Meßküvette von 2 cm Schichttiefe (matched cells) *) und
*) Küvettensatz optisch ausgemessen
76
mißt die Extinktion der unbekannten Probe gegen die Vergleichs
lösung bei einer Wellenlänge von 540 mp im Spektralphotometer.
(Die Messung kann wegen der stabilisierenden Wirkung der HClo4
sogar nach 12 Stunden durchgeführt werden!)
Probelösung
Jodid-Jodat Lösung
oder (ANALOID = 0 9 02 g KI03
)
(ANALOID = 0,1 g KI)
Citronensäure
Dimethylglyoxim-Lösung
NH4
oH(1+1)
Testlösg. Vergleichslösg.
10 ml
10 ml
( 1)
ca. 30 ml
( 2)
20 ml
20 ml
10 ml
10 ml
(1)
30 ml
(2)
20 ml
20 ml
Die Meßkolben werden zur Marke mit H20 aufgefüllt und gut durch
geschüttelt. Man läßt einige Minuten stehen, bis die Gasbläs
chenverschwunden sind und überführt dann die Test- und Vergleichs
lösung bei Nickelgehalten zwischen 0,10 und 0,80 ~in je eine
Meßküvette von 2 cm Schichttiefe (matched cells)* • 10 Minuten
nach Zugabe des H2DMG-Reagenzes wird nun die Extinktion der un
bekannten Probe gegen die Vergleichslösung bei einer Wellenlänge
von 540 mµ im Spektralphotometer gemessen. (Die Messung ist
spätestens 30 min. nach Fertigstellung der Meßlösung durchzu
führen!)
Berechnung
Aus den abgelesenen Extinktionswerten werden an Hand einer Eichkurve
(Fig.2)**) die Mo- bzw. Ni-Konzentrationen (in%) der Probelösungen
direkt ermittelt.
Anmerk.: Bei Molybdän- bzw. Nickelgehalten mit weniger als 0,10 %
oder mehr als 1,0 % bzw. 0 9 80 % werden die Probelösungen
*) Küvettensatz optisch ausgemessen
**) siehe: Anhang
77
in Küvetten anderer Schichttiefe überführt. Man berück
sichtigt das Ergebnis in % Mo bzw. % Ni dann mit dem ent
sprechenden Faktor:
Verwendung von Faktor
l·cm Küvette F=2
2-cm " F=l
4·cm " F = 0.5
Aufstellung der Eichkurven für Molybdän und Nickel
Die nachfolgenden aliquoten Abmessungen werden den Standard-Eich-
lösungen ( 1 ml = 0,02 mg Mo bzw. Ni) entnommen und in 50-ml Meßkol-
ben (für Molybdän) bzw. 100-ml Meßkolben (für Nickel) überführt:
0 ml Na2Moo4/NiS0
4 = mg Mo/Ni = 0 % Mo/Ni, bez.auf
1 '0 ml " " = 0,02 mg " „ 0,04 % " 50 mg Einwaage
2,0 ml " lt = 0,04 mg " = o,oe % " 5,0 ml lt lt = 0, 1 mg " = 0,20 % "
10,0 ml lt " 0,2 " 0,40 % = mg = " 15,0 ml lt " = 0,3 mg " "' 0,60 % " 20,0 ml " " = 0,4 mg " = o,eo % "
(25,0 ml) " " = ( 0' 5 mg) " = ( 1 ,o %) "
Nach Zugabe der erforderlichen Reagenzien wird wie im vorhergehenden
Abschnitt weiterverfahren. (Bei Nickel ist es außerdem notwendig zur
erforderlichen Säurekonzentration 10 ml einer verdünnten Schwefel
säure/Phosphorsäure - Säuremischung-2, Verd. 30+70 - zuzusetzen.)
Als Vergleichslösung verwendet man bei Molybdän dest. H2Q und bei
Nickel eine Blindlösung mit entsprechenden Reagenzien, aber ohne Zu
gabe von Niso4.*)
Die abgelesenen Extinktionswerte werden als Ordinate gegen die ent
sprechenden Konzentrationen (in % Mo/Ni) als Abszisse graphisch dar
gestellt.
*) Versuche haben ergeben, daß Vergleichslösungen mit entsprechenden Mo- bzw. Ni-Zusätzen keine nennenswerte Veränderungen der Extinktionen ergaben.
78
III.
Photometrische Schnellbestimmung von Kupfer nach der Thiosulfot/Tetrammin-Methode
Anwendungsbereich
Das Verfahren ist auf unlegierte und legierte Werkstoffe mit einem
Kupfergehalt unter 1 % anwendbar.
Chemische Grundlage
Kupfersalze geben mit einem Überschuß von Ammoniak versetzt einen
blau gefärbten Kupfertetramminkomplex: *)
Die Farbintensität einer unbekannten Lösung wird nun mit bekannten
Eichlösungen ähnlicher Zusammensetzung verglichen. Das Maximum der
Absorption liegt bei einer Wellenlänge von 630 mµ.
Konzentrationsbereich
Der günstigste Meßbereich liegt bei Benutzung einer Schichttiefe
von 2 cm zwischen 10 und 50 mg Cu in 100 ml der ammoniakalischen
Lösung. Diese Werte entsprechen einem Kupfergehalt bis zu 0,50 %, bezogen auf eine Einwaage von 10 g. Bei niedrigeren oder höheren
Gehalten werden Meßküvetten entsprechender Schichttiefe verwendet
und die auf der Eichkurve abgelesenen Prozentgehalte mit einem ent
sprechenden Faktor korrigiert.
*) Die Farbtönung des Kupfer-Tetramminkomplexes ist weitgehend abhängig von den anwesenden Neutralsalzen sowie von der Menge des vorhandenen freien Ammoniaks.
79
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Natriumthiosulfat-Lösung ·(20 %): 200 g Na2s 2o
3•5 H2o werden in 1 1 H20 gelöst.
2. Kupfer-Eichlösung, Cuso4
:
(1 ml = 2,0 mg Cu)
2 g Elektrolytkupfer oder 7,860 g Cuso4
•5 H20
werden in einem 250-ml Becherglas mit etwa
25 ml HN03
(1+3) gelöst. Nach Zugabe von 20 ml
H2so4
(1+1) wird bis zum Auftreten weißer so3
-
Nebel weiter erhitzt. Nach Abkühlung werden
das Uhrglas und der Rand des Becherglases mit
etwa 20 ml H20 abgespült und danach wird noch
mals bis zum Rauchen eingedampft. Die Lösung
wird nach dem Erkalten jn einen Meßkolben von
1 1 Inhalt überspült und mit H20 bis zur Marke
aufgefüllt.
Ausführung der Bestimmung
1. 10 g Probematerial werden im 800-ml Becherglas in etwa 400 ml
H20 unter Zugabe von 30 ml H2so4
(1+1) unter Erwärmen gelöst.
2. Hierauf verdünnt man auf etwa 500 ml mit H20 und fällt das Kupfer
in der 90°0 heißen Lösung mit 40 ml Na2s2o3-Lösung. Man kocht
gut durch, damit sich der Niederschlag zusammenballt und fil
triert durch ein Schwarzbandfilter (eine evtl. Trübung kann un
berücksichtigt bleiben, da sie vom überschüssigen Thiosulfat
herrührt!).
3. Der Niederschlag wird mehrmals mit heißem, Schwefelsäure ent
haltendem H20 ausgewaschen und in einen 35-ml Porzellantiegel
überführt.
4. Filter und Rückstand werden vorsichtig verascht und 'bei einer
Temperatur nicht über 550°c geglüht (doppelter Tiegel!).
80
5. Der Glührückstand wird im Tiegel mit etwas HC1(1,19) unter Zu
gabe einiger Tropfen HNo3(1,4) unter Erwärmen gelöst und die
Lösung in ein 250-ml Becherglas (hohe Form) übergespült, mit
NH4
0H neutralisiert und zur Ausfällung geringer Fe-Mengen kurz
aufgekocht.
6. Nach Abkühlen unter fließendem Wasser wird die Lösung in einen
100-ml Meßkolben übergespült und nach Zugabe von weiteren 30 ml
NH4
oH(0,91) im Überschuß mit H2o zur Marke aufgefüllt und gut
durchgeschüttelt.
7. Die geringen Hydroxidmengen werden über ein trockenes Falten
filter in einen trockenen 200-ml Erlenmeyerkolben abfiltriert;
vom Filtrat ist der erste Anteil zu verwerfen!
8. Zur photometrischen Bestimmung des Kupfers wird ein Teil des
klaren Filtrats (Testlösung) in eine Meßküvette von 2 cm Schicht-* tiefe (matched cells ) überführt und die Extinktion der unbe-
kannten Probe gegen dest. H20 (Vergleichslösung) bei einer Wel
lenlänge von 630 mµ gemessen.
Berechnung
**) Aus der nachfolgenden Eichkurve (Fig.3) , auf der die Konzentra-
tion als Funktion der Extinktion graphisch dargestellt ist, wird der
Gehalt an Kupfer in dem Meßvolumen von 100 ml mit der darin enthal
tenen Probemenge von 10 g direkt in Prozent ermittelt.
~~~~E~~: Bei Kupfergehalten mit weniger als 0,05 % bzw. mehr als
0,50 % werden die Probelösungen in Küvetten anderer
Schichttiefe überführt. Man berücksichtigt das Ergebnis
in% Cu dann mit dem entsprechenden Faktor:
Verwendung von 1-cm Schicht:
" II
II
" 2-cm
4-cm
*) Küvettensatz optisch ausgemessen
**) siehe: Anhang
" II
F 2
F = 1
F = 0,5
81
Aufstellung der Eichkurve
Die folgenden aliquoten Abmessungen werden der Kupfer-Eichlösung
( 1 ml = 2,0 mg Cu) entnommen und in 100-ml Meßkolben überführt:
0 ml Cuso4
- mg Cu = 0 % Cu (bez.auf 10 g Einw.)
1 '0 ml " = 2 mg Cu = 0,02 % Cu
2,0 ml " 4 mg Cu "' 0,04 % Cu
5,0 ml " = 10 mg Cu ;: o, 10 % Cu
10,0 ml " 20 mg Cu = 0,20 % Cu
15,0 ml " = 30 mg Cu = 0,30 % Cu
20.0 ml " = 40 mg Cu = 0,40 % Cu
25,0 ml " = 50 mg Cu = 0,50 % Cu
Nach Zugabe von 30 ml NH40H(0,91) werden die Meßkolben mit H2o zur
Marke aufgefüllt und wie im vorhergehenden Abschnitt (8) weiterbe
handelt.
Eichkurve:
Die abgelesenen Extinktionswerte werden als Ordinate gegen die ent
sprechenden Konzentrationen (in % Cu) als Abszisse graphisch dar
gestellt.
Die Eichkurve ist in bestimmten Zeitabständen zu kontrollieren!
82
Zweiter Teil
NICHTEISENMETALLE (NE-METALLE)
BESTIMMUNGSMETHODEN ZUR ANALYSE VON ALUMINIUM UND ALUMINIUMLEGIERUNGEN
STANDARD M E T H 0 D S
FOR CHEMICAL ANALYSIS OF ALUMINUM AND ALUMINUM-BASE ALLOYS
S c o p e
These methods cover procedures for chemical analysis of aluminum and
aluminum-base alloys having in general the following compositions:
Description Cu Mg Zn SI Mn Fe Tl Pb NI Cr % % % % % % % % % %
Al Mg 9 0.023 8.99 0.043 0.51 0.19 0.29 - 0.02 - 0.013 (A. K. P .) Standard
Al Zn Mg (A. K. P .) Standard 0:99 2.43 4.82 0.50 0.53 0.34 -- 0.19 0.024 0.168
Al Cu Mg 3.94 0.79 0.16 0.36 0.47 0.45 -- 0.034 0.014 --(A. K. P.) Standard
Al Cu Mg NI < 0.01 3.99 1.42 0.02 0.38 0.10 0.36 0.14 0.02 2.04 (B. C. S.) Standard
Duralumin Alloy * (B. C. S.) Standard 4.42 0.74 0.11 0.74 0.73 0.40 0.10 0.05 0.06 -
* this alloy contains In addltion 0.05 % Sn and 0.05 % Sb
83
The direct determination of aluminum in aluminum or aluminum alloys
is tedious and difficult and is not made in commercial work. The
percentage of aluminum, if required, is assumed to be the remainder
after the sum of the determinable elements is subtracted from 100 %.
For complete chemical analysis most of the components of an aluminum
alloy (e.g. Cu, Pb, Fe, Ni, Mg, Zn) can be determined on the same
sample weight. The other elements are each usually determined on
separate weights of sample.
The Analytical Procedures for the determination of these elements
appear in the following order:
I. Copper and Lead by the Electrolytic Method
II. Iron by the Dichromate Titration Method
III. Nickel by the grav. Dimethylglyoxime Method
IV. Nickel by the photom. Dimethylglyoxime Method
V. Magnesium and Zinc by the EDTA Titration Method
VI. Magnesium by the grav. Oxyquinolate Method
VII. Silicon by the Mixed-Acid Dehydration Method
VIII. Manganese by the Persulphate/Arsenite Method
IX. Chromium by the Persulphate Oxidation Method
X. Titanium by the Hydrogen Peroxide Method
84
1.
Gravimetrie:: Determination of Copper and Lead Simultaneously by the Elec::trolytic:: Method
Principle of Method
The aluminum alloy is decomposed with sodium hydroxide solution,
containing some sodium sulphide. The sulphide treatment is neces
sary to separate most of the metals quantitatively from the bulk
of aluminum.
After filtration the insoluble residue which may contain Cu, Pb, Fe,
Ni, Ti, Mn, Mg, Zn etc. as sulphides, is dissolved in a suitable
amount of nitric acid.
Copper and lead can now be deposited simultaneously by electrolysis,
copper will plate out on the cathode as metallic copper and lead on
the anode as lead dioxide. The solution should contain sufficient
nitric acid to prevent co-deposition of manganese.
The electrolyte may be reserved for the determination of iron,
nickel, rnagnesium and zinc.
Apparatus Required
1. Electrolytic Analysis Apparatus
2. Platinum Gauze Electrodes (Fisher Type)
Reagents Required
1. Sodium Hydroxide Solution (20 % w/v):*)
Dissolve 100 g NaOH in 470 ml of H20.
2. Hydrogen Peroxide Solution (30 % w/v)*)
*) w/v = weight by volume, v/v = volume by volume
85
3. Sodium Sulphide Solution (saturated):
Dissolve 50 g of Na2S•9 H2o in 100 ml of H20.
4. Sodium Sulphide Wash Solution (1 %): Dilute 25 ml of saturated Na2s solution (3)
to about 1 liter.
5. Nitric Acid (s.g. 1.2):
Dilute 1000 ml of HN03(1.4) with 1160 ml of H2o.
Procedure
1. Transfer 5 g of the sample to a 400-ml tall beaker and cover
with a watch glass. (For pure aluminum a 10-g sample is re
quired, using a 600-ml beaker and a double amount of NaOH for
its dissolution.)
2. Add 100 ml of NaOH(20 %) and immediately place the beaker in a
cold water bath. Allow to stand until the violent reaction has
subsided.
3. Wash down the sides of the beaker and heat to complete decompo
sition of the sample. When visible evolution of hydrogen ceases,
cautiously add a few drops of H2o2(30 %) to decompose any in
soluble matter, which presumably consists of aluminum silicate.
Boil off the excess of peroxide.
4. Dilute the solution to about 250 ml with hot H20, add 20 ml of
saturated Na2s solution and boil for five minutes to coagulate
the precipitate.
5. Allow to stand for at least 1 hour and filter off the precipi
tated sulphides on a medium-texture filter (Weißband) using a
little paper pulp as filtering aid. (Re-filter if turbidl)
Wash thoroughly with hot Na2s wash solution ( 1 %). 6. Return the precipitated sulrhides with the filter paper to the
original beaker (in which precipitation was made), add 25 ml of
HN03(1.2) and heat gently on a hot plate using a stirring rod
to disintegrate paper and effect dissolution of the sulphides.
86
7. Dilute with about 50 ml of hat H20 and remove the paper pulp by
filtering. Receive the filtrate in a 250-ml tall beaker for
electrolysis. Wash first with 20 ml of hot HN03
(10 %) solution
and then several times with hot H20, adjusting the volume to
about 150 ml.
(The final solution should have sufficient nitric acid to make
it about 7 per cent v/v, for low lead contents it is adviseable
not to exceed this concentration.)
8. Insert the weighed electrodes into the solution and cover the
electrolytic beaker with a pair of split watch glasses. Adjust
the stirring device to such a speed that there is no danger of
mechanical loss of the liquid.
9. Use a voltage aoross the terminals of 2 - 2.4 volts and adjust
the resistance so that the current is 1.5 - 2 amperes. (Do not
use greater currentl)
10. When the solution is colorless (usually less than 1 hour) wash
down the cover glass and the sides of the beaker and continue
the electrolysis until the deposition of oopper is complete.
(This is indicated by failure'to plate on a new surfaoe when the
level of the liquid is raised. When no oopper appears, it oan
be assumed that all the lead has also been deposited.)
11. When the deposition of copper is complete, with the current
still on, lower the electrolytic beaker slowly, while washing
the electrodes very carefully with H2o since the deposit of Pb0 2 is spongy and easily lost.
Replaoe the electrolyte with two successive baths of tap water
and one of distilled H2o. (Reserve the eleotrolyte for further
determinationsl)
12. Remove the electrodes and dip them in acetone or aloohol. Dry
the cathode in an electric oven at 120°0 for 3 to 5 minutes or
dry for t minute over a hot plate. (The deposit of oopper
should not be spongvbut evenly distributed and firmly adherent
to the electrode.)
13. Dry the anode in an electrio oven at 120°0 for 20-30 minutes.
The deposit is fragile and must be handled oarefully.
87
14. Allow the electrodes to cool in air for about 5 minutes and
weigh the deposits as Cu and Pb0 2 respectively.
Calculation
% Cu =
=
% Pb =
Wt.of Cu x 100 Wt.of sample used
Wt.of Cu x 20 (corresp. to 5 g sample)
Wt.of Pb02 x 86.4*) Wt.of sample used
= Wt.of Pb0 2 x 17.3 (corresp. to 5 g sample)
Correction for Lead
(Co-deposition of Manganese)
A test for the co-deposition of traces of manganese should be made
by dissolving the deposit from the anode in 15 ml warm HN03(1.2) or
better in 30 ml of Acid Solvent Mixture for Manganese to which a
few drops of H2o2(30 %) are added.
Dilute to a volume of about 200 ml and test in the usual manner with
ammonium persulphate and silver nitrate in accordance with the pro
cedure (4-7) of Section VIII.
Any manganese found should be calculated to Mn0 2 and subtracted from
the Pb0 2 deposit.
*) It is difficult to remove all the water from the anode by drying at 120°c. Therefore, a conversion factor of 86.4, instead of the theoretical conversion factor of 86.6, is ernployed.
88
11.
Volumetrie Determination of lron by the Dichromate Method
Principle of Method
For the volumetrio determination of iron, the ferric iron must first
be quantitatively reduced to the ferrous state. The reducing agent
frequently employed in hydrochlorio acid solution is stannous chlo-
ride:
= 2 FeC12 + Snc14
A slight excess of stannous ohloride present is rapidly removed by
merouric chloride producing a silky white preoipitate of merourous
chloride. The oxidizing agent has no appreciable effect upon the
small amount of merourous chloride in suspension.
=
Ferrous iron may now be oxidized quantitatively by a standard solu
tion of potassium dichromate using pre-oxidized sodium diphenylamine
sulphonate as internal indicator, the following reaction taking
place:
=
Potassium dichromate is not so powerful an oxidizing agent as potas
sium permanganate, but it has several advantages over the latter sub
stance. It oan be obtained pure, is stable up to its fusion point,
and is therefore an excellent primary standard. Aqueous solutions
are stable indefinitely if adequately protected from evaporation.
Potassium dichromate is used only in acid solutions, and is reduced
rapidely at ordinary temperature to a green chromic salt. It is not
reduced by cold hydrochloric acid, provided the acid concentration
does not exceed 1 or 2 N.
89
Reagents Required
1. Hydrochloric Acid (1+1):
Dilute 1000 ml of HC1(1.19) with 1000 ml of H20.
2. Ammonia Solution (0.91):
NH40H (min. 25 %)
3. Stannous Chloride Solution (10 % w/v):
Dissolve 10 g of Snc12 •2 H2o in 10 ml of
HC1(1.19) and dilute to 100 ml with H2o.
(Keep the solution in a well stoppered drop
ping bettle!)
4. Mercuric Chloride Solution (4 % w/v):
Dissolve 40 g of HgC1 2 in about 500 ml of hot
H2o, cool and dilute to 1 liter.
(Filter if necessary!)
5. Phosphoric Acid (1+1):
Dilute 500 ml of H3Po
4(1 .7) with 500 ml of H2o.
6. Standard Potassium Dichromate Solution: *)
(N/10 K2cr
2o7)
Dissolve 4.9035 g of K2cr2o7 in H20 and dilute
to 1 liter in a volumetric flask.
For accurate work the dichromate should be dried
in an oven at 130°-140°c for 1 hour and allowed
to cool in a desiccator before use.
This solution is a primary standard!
7. Sodium Diphenylamine Sulphonate ANALOID No.32: **)
(pre-oxidized)
*) For more convenience standard solutions are commercially available as concentrated volumetric solutions in special polyethylene ampoules under the designation "TITRISOL", E. Merck AG.
**) ANALOIDS Compressed Reagents are available from Messrs. Ridsdale & Co. Ltd., Middlesbrough, England.
90
Procedure
1~L--~~~E~~!~~-~~~-~~~~-~~~~!!~~~ The electrolyte reserved in accordance with the procedure (11) of
Section I may be used for the determination of iron.
1 • Add, while
lyte until
HC1(1.19).
stirring, NH40H(0.91) solution slowly to the electro
slightly alkaline, and then make just neutral with
Add a few milliliters of HC1(1.19) in excess fol-
lowed by about 5 g of NH4c1 to prevent co-precipitation of mag
nesium hydroxide.
2. Precipitate the iron with NH40H(o.91) in slow stream until the
solution is slightly but distinctly alkaline (ammoniacal odour
of the steam above the liquid). Cover the beaker with a watch
glass and boil gently for a few minutes. Remove the beaker from
the hot plate and allow the precipitate which consists mainly
of iron, aluminum and manganese hydroxides to coagulate for 5
minutes.
3. Filter while hot, on a medium-texture paper (Weißband 12.5 cm)
receiving the filtrate in a 500-ml volumetric flask. Wash the
beaker and precipitate twice with hot H20 to remove most of the
soluble salts.
4. Place the original beaker in which precipitation was made beneath
the funnel, and dissolve the NH4
0H precipitate through the filter
paper with hot diluted HC1(1+3). Several drops of H2o2(30 %) added to the hot HC1(1+3) aids in dissolving the precipitate
when conciderable manganese is present.
5. Wash the filter paper thoroughly with hot H20 to remove last
traces of iron and until free of acid. Dilute the filtrate and
washings to about 150 ml, and boil off the excess of H2o2 •
6. Re-precipitate the iron with NH40H solution as before. Filter
and wash the precipitate several times with hot H2o, collecting
the filtrate and washi.ngs in the same volumetric flask as used
according to (3). (Reserve the combined filtrates for further determinations!)
91
7. Dissolve the precipitate through the filter paper with 20 ml
of hot HC1(1+1) and wash thoroughly with hot H20, collecting
the solution and washings in the original beaker. Discard the
filter!
8. Evaporate the solution to about 30 ml, and wash down the sides
of the beaker. Heat to boiling and add SnC12(10 %) solution
dropwise, while swirling the beaker over a white background,
until the yellow color of ferric iron disappears. Add 1 to 2
drops of SnC12 solution in excess, not more!
9. Dilute the reduced solution to about 50 ml and place the beaker
immediately in a cold water bath to prevent re-oxidation. Cool
down to room-temperature.
10. Add 20 ml of saturated HgC1 2 solution (4 %) at one stroke, and
allow to stand for 2 minutes.
The resultant precipitate of mercurous chloride should be pure
white in color with pearly opalescence. If the precipitate is
grey or dark, too large an excess of SnC12 has been used and
it will be necessary to discard the solution and start anew.
11. Add to the properly reduced solution 10 ml of H3Po4(1+1) and
one ANALOID of sodium diphenylamine sulphonate indicator.
12. The volume of the solution to be titrated should not exceed
100 ml. Titrate slowly with a standard solution of N/10 Potas
sium Dichromate until the color of the solution changes from pure
green to grey-green. Continue the titration dropwise to the
first appearance of a purple or violet-blue color.
Calculation
Calculate the percentage of iron by multiplying the volume (ml) of
N/10 Potassium Dichromate required to titrate the sample by the iron
equivalent (in %) of the standard solution:
= =
0.005585 g Fe
0.1117
0.05585
% Fe, corresp.to 5 g sample
% Fe, II II 10 g "
92
Standardization
Ace. to ASTM Standards N/10 K2cr2o7 is regarded as primary standard.
Standardization is therefore not neoessary!
However, if an additional check on the normality or Fe-equivalent
should be required it may be standardized by titration against pure
ferrio oxide *)
Transfer 0,2 g Fe 2o3
(assay min. 99 %) to a 300-ml Erlenmeyer flask
and dissolve in 20 ml of HC1(1.19) by warming gently on a hot plate.
After dissolution is oomplete wash down the sides of the beaker
with an equal volume of H2o.
Prooeed further in aooordanoe with the previous seotion: (B) Reduo
tion and Titration.
The faotor for oonversion to the exaot normality may be obtained
as follows:
NF = 25.05
*) Standard titrimetrio substanoe MERCK is reoommended.
93
111.
Gravimetrie Determination of Nickel by the Dimethylglyoxime Method
Principle of Method
The gravimetric procedure for the determination of nickel in alu
minum alloys is based on the precipitation of nickel by dimethyl
glyoxime in ammoniacal solution and the weighing of the washed and
dried compound. Provided the precautions given below are observed
this method is the most accurate and reliable known for nickel.
(Small amounts of 2.5 ppm Ni can be detected in aqueous solution.)
Nickel is precipitated by the addition of an alcoholic solution of
dimethylglyoxime (referred as H2DMG) to a hat, faintly acid solution
of the nickel salt, and then adding a slight excess of aqueous
ammonia solution. The precipitate is washed with cold to lukewarm
H20 and then weighed as nickel dimethylglyoxime after drying at
110°-120°0. The compound is very stable and volatilizes undecom
posed at 250°0.
The nickel precipitate with this reagent is almest completely in
soluble in water. The precipitation is incomplete in neutral solu
tions of nickel chloride, sulphate or nitrate. By addition of
ammonia or acetate salts nickel will be completely precipitated,
not even a trace being found in the filtrate.
The nickel concentration of the solution does not matter, the pre
cipi tation can take place either in a solution of greatest concen
tration, or in a very dilute solution. However, as glyoxime of
nickel is very voluminous and a large amount would be difficult to
filter, such an amount of sample should be taken not exceeding 50 mg
of nickel.
The reaction is not hindered by the presence of large amounts of
ammonium salts, but an excess of ammonium hydroxide should be avoided
in the solution in which the precipitation takes place.
94
Interfering Elements
Cobalt, zinc, or copper retard the precipitation and consume H2DMG
to form various soluble compounds. In the presence of Co, Mn, or Zn
better results are obtained by adding sodium or ammonium acetate to
precipitate the complex.
It is essential to remove any copper present by electrolysis or other
means since it has been shown clearly that nickel is not completely
precipitated by H2DMG in the presence of copper.
Iron(III), aluminum, and chromium(III) are rendered inactive by the
addition of a soluble tartrate, with which these components form
complex ions. However, these elements may best be removed by pre
ceding separation.
Reagents Required
1. Hydrochloric Acid (1+1):
Dilute 1000 ml of HC1(1.19) with 1000 ml of H2o.
2. Ammonia Solution (0.91):
NH40H (min. 25 %)
3. Dimethylglyoxime Reagent (1 % in alcohol):
Procedure
Dissolve 10 g of H2DMG (dimethylglyoxime) in
ethanol or methanol or specially denatured
alcohol and dilute to 1 liter with the solvent.
(This solution keeps almost indefinitely!)
After removal of the copper group and iron precipitation the ammoni
acal filtrate reserved in accordance with the procedure (6) of Sec
tion II may be used for the determination of nickel.
The combined filtrates are made up to a volume of 500 ml and an
95
appropriate aliquot portion, the amount depending on the nickel con
tent of the sample but containing not more than 50 mg Ni should be
taken for analysis.
1. For nickel contents up to 5 per cent transfer by means of a pi
pette 100 ml of the solution (= 1 g sample, corresp. to 5 g ori
ginal sample weight) to a 400-ml beaker or 500-ml Erlenmeyer
flask. *)
2. Dilute to about 200 to 300 ml, depending on the nickel content
and add HCl until the solution is just acid (5 ml of dilute HCl
1+1 in excess should be sufficient).
0 0 Heat to about 70 -80 C and add a slight excess of dimethylgly-
oxime reagent (0.4 ml of H2DMG alcohol solution for each 1 mg
of nickel present and 5 to 10 ml in excess), pouring directly
into the solution and not down the wall of the vessel.
In most cases 20 ml of H2DMG would be sufficient. Immediately
add NH4
0H solution dropwise until the test solution has a dis
tinct odour of this reagent, stirring the mixture vigorously to
hasten the precipitation of the scarlet red nickel salt.
4. Allow the precipitate to stand warm for about 30 minutes, and
test the solution for complete precipitation when the red pre
cipitate has settled out. Cool to room temperature for 1 hour,
while stirring occasionally.
(If the percentage of nickel is very low, the solution should
be allowed to stand overnight. In such cases the precipitate
is frequently contaminated by H2DMG and so it is best to filter,
dissolve the precipitate in a small amount of HCl, and re-pre
cipitate the nickel in a small volume, using 1 or 2 ml of H2DMG
only.)
5. Filter the cold solution through a sintered glass filtering
crucible of sufficiently fine porosity (e.g. 1G4) with the aid
*)
of suction. The crucible must be heated previously to 110°-120°c
and weighed after cooling in a desiccator. Wash the precipitate
For the determination of nickel as an impurity (about 0.01 % Ni or under) use enough sample to yield at least 0.001 g of nickel.
with lukewarm H2Q until free from chloride and finally once with
50 % alcohol.
6. Dry the precipitate at 120°0 to constant weight, approximately
for 30 to 45 minutes. Allow to cool in a desiccator and weigh
as nickel dimethylglyoxime, Ni(c4n7o2N2) 2 •
Calculation
Caloulate the percentage of nickel in the sample as follows:
% Ni = Wt.of Ni-DMG x 20.32
Wt.of sample used
= Wt.of Ni-DMG x 20.32 (corresp. to 1 g sample)
It has been observed that the precipitate of nickel with H2DMG may
be safely ignited to the oxide (NiO) without loss, if the filter is
first carefully charred without allowing it to ignite, then gradual-o ly heated at 700 C:
% Ni =
=
Wt.of NiO X 7s.5s Wt.of sample used
Wt.of NiO X 7s.5s (corresp. to 1 g sample)
97
IV. Photometrie Determination of Nickel by the Dimethylglyoxime Method
Procedure for Aluminum and Aluminum-base Alloys
containing under 0.4 % Ni.
Principle of Method
Nickelous ions, oxidized by means of iodine, react with dimethylgly
oxime in an ammoniacal medium to form soluble red-colored compounds
of nickel dimethylglyoxime. Photometrie measurement is made at
approx. 540 mµ.
Concentration Range
The recommended concentration range is from 0.02 to 0.4 mg of nickel
per 100 ml of solution, using a cell depth of 2 cm. This represents
a range up to o.os % Ni, corresponding to an aliquot portion of 0.5 g
(25 ml out of 500 ml) taken from an initial sample weight of 10 g.
For higher percentages expected in the sample to be analysed the
range can be extended by reducing the initial sample weight to 5 g
and further by employing a cell depth of 1 cm.
Stability of Color
The intensity of the color complex increases gradually and is stable
within 20 to 30 minutes, then it starts to fade slowly.
Interfering Elements
The elements ordinarily present in aluminum and aluminum-base alloys,
except manganese, do not interfere if their concentrations are under
the maximum limits. Manganese, if not removed, will cause a positive
98
error equal to about 1 per cent of the manganese content.
Reagents Required
1. (a) Iodate-Iodide Solution:
Dissolve 2 g of KI03
and 20 g KI in H20
and dilute to 1 liter.
(b) Potassium Iodate ANALOIDS No.45 *)
(1 ANALOID = 0.02 g KI0 3) * Potassium Iodide ANALOIDS No.46 )
(1 ANALOID = 0.1 g KI)
2. Citric Acid Solution (10 % w/v):
Dissolve 100 g of citric acid in H2o and
dilute to 1 liter.
3. Dimethylglyoxime Reagent (0.1 % in ammonia):
Dissolve 1 g of H2DMG (dimethylglyoxime) in
500 ml of NH4
0H(0.91) and dilute with H2o to
1 liter.
4. Ammonia Solution (1+1):
Mix equal parts of NH4
oH(0.91) with H20.
5. Standard Nickel Solution, Niso4
:
(a) Stock Solution (1 ml = 0.4 mg Ni):
Dissolve 0.4 g of high-purity nickel
(containing not less than 99.7 % Ni) in
hot HN03(1.2). Add 20 ml of H2so
4(1+1)
and evaporate to fumes. Cool, add about
50 ml of H2o., and digest until the salts
are dissolved. Transfer the solution to
a 1-liter volumetric flask, dilute to
volume and mix.
*) ANALOID Preparations are obtainable direct from Ridsdale & Co.Ltd, Middlesbrough, England, or from any appointed selling agent.
Procedure
99
(b) Calibration Solution (1 ml = 0.02 mg Ni):
Transfer 25.0 ml of the Stock Solution (a)
to a 500-ml volumetric flask, add 1D ml of
H2so4(1+1), dilute to volume and mix.
After removal of the copper group and iron precipitation the ammoni
acal filtrate reserved in accordance with the procedure (6) of Sec
tion II may be used for the determination of nickel.
The combined filtrates are diluted to a volume of 500 ml and an ali
quot portion of 25 ml (equal to 0.5 g sample, corresponding to 10 g
original sample weight) should be taken for analysis.
1. Transfer by means of a pipette 25 ml of the sample solution to
each of 100-ml volumetric flasks. Prepare one as a test solution
and the other as a reference solution and proceed by adding the
following reagents (mixing thoroughly after each addition):
Test Soln. Reference Soln.
Sample Solution 25 ml
H2so4(1+1) 3-4 drops
Iodate-Iodide Solution or 10 ml
(ANALOID = 0.02 g KI03) (1)
(ANALOID = 0,1 g KI) (2)
Citric Acid Solution 20 ml
H2DMG Solution 20 ml
NH4oH(1+1)
2. Dilute each solution with H20 to volume, mix,
for a definite period, preferably 10 minutes,
of dimethylglyoxime solution.
25 ml
3-4 drops
10 ml
(1)
(2)
20 ml
20 ml
and allow to stand
after the addition
3. Transfer a suitable portion of the test solution and a similar
portion of the reference solution to a pair of matched absorption
cells with 2-cm light path. Place them into the sliding carriage
of the spectrophotometer.
100 .
4. With the reference cell inthe light beam adjust the instrument
to the initial setting (usually 100 on the percentage scale or
zero on the logarithmic scale) using a wavelength at 540 lllJl•
This represents zero concentration of the constituent; the scale
will then read directly in percentage transmittance (T) or in
absorbance (A).
5. While maintaining this photometer adjustment, insert the absorp
tion cell in the light beam, and take the photometric reading
of the unknown sample in terms of absorbance (A).
Calculation
Convert the A-value measured direct to the percentage of nickel
present in the sample by means of a previously prepared calibration
curve (Fig.2)*).
Preparation of Calibration Curve
Suitable quantities of the constituent covering the range over 0.02
to 0.40 mg of nickel are taken and treated in the same way as the
sample solution for the development of color and the measurement of
the transmittance or absorbance at the optimum wavelength.
Transfer the following aliquot portions of Standard Nickel Solution
(for Calibration) to 100-ml volumetric flasks; prepare one Blank in
accordance with the previous section for use as a reference solution
but omitting the addition of Standard Nickel Solution.
N.B. - Compensation with a dublicate at each level of nickel for
use as a reference solution is not necessary as tests have
shown no remarkable increase in absorbance when adding vari
ous amounts of nickel to the reference solution.
*) See appendix.
101
0 ml = mg Ni = 0 °/o Ni, oorresp.to 0.5 g Niso4
1 • 0 ml " = 0.02 mg Ni = 0.004 °/o Ni sample ( 10 g ori-ginal sample)
2.0 ml " = 0.04 mg Ni = 0.008 °/o Ni
5.0 ml " "' 0 .1 mg Ni = 0.02 °/o Ni
10.0 ml " = 0.2 mg Ni = 0.04 °/o Ni
15.0 ml " = 0.3 mg Ni = 0.06 °/o Ni
20.0 ml " = 0.4 mg Ni = o.os °/o Ni
Measure the absorbanoe (A) of the oalibration solutions against the
reference solution at a wavelength of 540 mµ.
Plot the photometrio readings as ordinates against the respective
concentrations (% Ni) as abscissae on a linear-ooordinate graph.
102
V.
Complexometric Determination of Magnesium and Zinc by the EDT A Titration Method
Principle of Method
Complexometric titrations are based on the fact that metal ions are
bound by disodium dihydrogen ethylenediaminetetra-acetate dihydrate
(Na2EDTA•2 H2o) as water soluble, undissociated complexes (ohelates).
The method involves the titration of the test solution with EDTA,
the end point being visualized by the addition of specially seleoted
metal indioators, which will ohange color following the chelation
of the metal to EDTA.
The metal indicator concerned is added in small amounts in the form
of a solid trituration. Metal indicators are substances whioh will
also form complex compounds with the metal to be titrated. These
oomplexes, however, have a different color than the metal-free indi
cator pigment but they have to be less stable than the EDTA-chelates.
After addition of the indicator to the test solution an equivalent
portion of the metal ions present is chelated. The test solution
thus turns the color of the metal indicator complex formed. If ti
tration is made with standard solution of EDTA maintaining a certain
pH, the free metal ions of the solution are primarily bound as EDTA
chelates, until finally the metal is dissociated also from the less
stable metal indicator complex which will then also change into the
stable EDTA-chelate. Now the indicator is liberated and the original
color spontaneously restored, thus indicating the titration end point.
In the following determination of magnesium and zinc the test solu
tion is adjusted at a pH of 10-11. The wine-red colored magnesium
or zinc chelate of the dye, Eriochrome Black T, is less stable than
the magnesium/zinc chelate of EDTA. Thus, the dye color, originally
wine-red in the presence of magnesium or zincions, suddenly changes
to blue at the titration end point when the chelation of magnesium
or zinc with EDTA is complete.
103
The use of indicator buffer tablets MERCK instead of Er~ochrome
Black T usually permits more accurate and convenient determination
since these indicator buffer tablets contain Eriochrome Black T as
a specific metal indicator. They are based on the principle of a
mixed indicator, thus producing a very distinct color change from
red via a grey intermediate color to green.
Interfering Elements
The interference of the following elements is eliminated in this
method by removal or complexing.
Interfering iron, manganese, titanium and traces of aluminum may be
eliminated by the addition of triethanolamine; interfering cadmium,
cobalt, nickel, copper and zinc by the addition of a little potas
sium cyanide.
Reagents Required
1. Triethanolamine Solution (50 % v/v):
2.
Dilute 500 ml triethanolamine with 500 ml of H2o.
Ammonia Solution (0.91):
NH4
0H(min.25 % NH3)
Potassium Cyanide:
(KCN crystals)
Standard EDTA Solution: *) (0.1 M EDTA)
The disodium dihydrogen ethylenediaminetetra
aceta te dihydrate (Na2EDTA•2 H20) is marketed
under the following designations: Idranal, Kom
plexen, Plexochrome, and Titriplex III.
*) This standard solution is also obtainable as concentrated volumetric solution under the designation "TITRISOL-Titriplex IIISolution" from E. Merck AG.
104
Dissolve 37.224 g of Na2EDTA•2 H20 in approx.
300 ml of warm H20 and dilute to 1 liter in
a volumetric flask.
5o Standard Magnesium Solution: *)
( 0. 1 M MgSO 4
)
Dissolve 24.650 g of Mgso4
°7 H20 in H2o and
dilute to 1 liter in a volumetric flask.
6. Standard Zinc Solution: *)
(0.1 M Znso4)
Procedure
Dissolve 28.754 g of Znso4
•7 H20 in H20 and
dilute to 1 liter in a volumetric flask.
Indicator Buffer Tablets MERCK: **)
These indicator buffer tablets contain Erio
chrome Black T as a specific metal indicator.
They are based on the principle of a mixed
indicator, thus producing a very distinct
color change from red-pink via a grey inter
mediate color to pure green.
Indicator buffer tablets are stable!
After removal of the copper group and iron precipitation the ammoni
acal filtrate reserved in accordance with the prooedure (6) of Seo
tion II may be used for the determination of magnesium and zinc.
The oombined fjltrates are made up to a volume of 500 ml and appro
priate aliquot portions taken for analysis:
Magnesium is determined by titration with a standard solution of
0.1 M EDTA using one indicator buffer tablet, the interferenoe of
*) These standard solutions are also obtainable as oonoentrated volumetrio solutions under the designation "TITRISOL" from E. Merck AG.
**) Supplied by E. Merck AG.
105
zinc being eliminated by complexing with potassium cyanide.
In a second portion of the solution magnesium and zinc are titrated
together omitting the aJdition of cyanide.
N.B. - In presence of a large amount of NH4c1 it becomes difficult
to obtain a distinct titration end point, thus the develop
ment of the color of the metal indicator complex presumably
is retarded in strong buffered solution!
1. For magnesium contents up to 5 per cent transfer by means of a
pipette 100 ml of the solution (= 1 g sample, corresp. to 5 g
original sample weight) to a 300-ml Erlenmeyer flask.
2. Adjust the pH of the solution to be around 10-11 by adding
20 ml of triethanolamine solution (50 %) and about 20 ml of
NH40H(0.91).
3. Subsequently, add about 1 g of KCN crystals and, after 1 minute,
one Indicator Buffer Tablet.
4. Titrate immediately with a standard solution of 0.1 M EDTA un
til the color changes from red-pink to pure green.
Amount used for Mg = b ml
5. Treat another equal portion of the solution in the same way as
in the above determination omitting only the addition of KCN.
Amount used for Mg + Zn = a ml II
II II Zn only = (a-b) ml
Calculation
Calculate the percentage of magnesium and zinc by multiplying the
volume (ml) of 0.1 M EDTA required to titrate the sample by the
magnesium and zinc equivalent (in %) of the standard solution re
spectively:
106
(A) 1.0 ml Oe1 M EDTA ::::: 0.002431 g Mg
= 0. 2431 % Mg, corresp.to 1 g sample
= 0.4862 % Mg, " " 0„5 g "
(B) 1 • 0 ml 0 „ 1 M EDTA · = 0.006537 g Zn
= 0.6537 % Zn, corresp.to 1 g sample
Standardization
The disodium salt of ethylenediaminetetra-acetic acid is commercial
ly available of analytical reagent purity. It may contain a trace
of moisture but can be used as primary standard after drying at so0 c. Standardization is therefore not necessary!
However, if an additional check on the molarity or Mg/Zn-equivalent
should be required it may be standardized by titration against a
measured volume of an equivalent standard solution of magnesium or
zinc sulphate using one Indicator Buffer Tablet and 1 ml of ammonia
solution (0.91) in a volume of 100 ml.
107
VI.
Gravimetrie Determination of Magnesium by the 8-Hydroxyquinoline Method
Principle of Method
The gravimetric procedure for the determination of magnesium in alu
minum alloys may be alternatively used. It is based on the precipi
tation of magnesium by the organic reagent 8-Hydroxyquinoline (Oxin)
in ammoniacal solution and the weighing of the washed and dried com
pound of magnesium hydro:xyquinolate: Mg(C9H60N) 2
Reagents Required
1. 8-Hydro:xyquinoline Solution (4 % in alcohol):
Procedure
Dissolve 4 g of 8-Hydroxyquinoline (Oxin) in
100 ml of ethanol or methanol or specially de
natured alcohol.
(Prepare fresh as needed!)
After removal of the copper group and iron precipitation the ammoni
acal filtrate reserved in accordance with the procedure (6) of Sec
tion II may be used for the determination of magnesium.
The combined filtrates are made up to a volume of 500 ml and an
appropriate aliquote portion, the amount depending on the magnesium
content of the sample but containing not more than 30 mg Ni should
be taken for analysis.
1. For magnesium contents up to 3 per cent transfer by means of a
pipette 100 ml of the solution (= 1 g sample, corresp. to 5 g
original sample weight) to a 250-ml tall beaker.
2. Add approx. 3 g of NH4c1, neutralize the solution with NH4oH(0.91)
and add further 10 ml in excess.
108
3. Heat the solution to about 60° to 70°c. Precipitate the magne
sium by adding dropwise 8-hydroxyquinoline solution, while stir
ring. (5 ml is sufficient for 0.015 g of magnesium; for larger
amounts, up to 0.03 g Mg, add 10 ml of reagent.)
Check for complete precipitation by adding a few more drops of
reagent after the precipitate has settled. An orange to yellow
color of the liquid will show sufficient excess of reagent, how
ever, a large excess should be avoidedl
4. Heat the solution just to boiling, remove from the source of
heat, and allow to stand for 15 to 20 minutes.
5. Filter with the aid of suction, through a fritted-glass filtering
crucible (1G3) and wash the precipitate with hot H20 (about 6 x)
and finally twice with cold H2o.
6. Dry the magnesium hydroxyquinoline precipitate at 120°c for about
4 hours and weigh after cooling in a desiccator as magnesium
hydroxyquinolate, Mg(C9
H60N) 2 •2 H2o.
Calculation
Calculate the percentage of magnesium in the sample as follows:
% Mg Wt.of M~{Ox22•2 H20 X 6.211 = Wt.of sample used
= Wt.of Mg(Ox) 2 •2 H20 X 6.977 (corresp.to 1 g sample)
= Wt.of Mg(Ox) 2 •2 H20 X 13.954 (oorresp.to 0.5 g sample)
109
VII. Gravimetrie Determination of Silicon by the Mixed Acid Dehydration Method
Principle of Method
The most reliable methods for the determination of silicon are those
that involve solution of the sample in a mineral acid or a mixture
of these acids, dehydration with sulphuric or perchloric acid, and
final purification of the silicon residue by volatilizing the Si02 with hydrofluoric acid.
The following method is designed for the determination of silioon
in 99 per oent pure aluminum, or in alloys having a silioon content
of not over 1 per cent if a portion of 2 g of the sample is taken
for analysis. If an aluminum alloy containing silicon oombined as
silicides, such as those of aluminum, manganese or iron, or contain
ing elemental silicon in solid solution is dissolved in acids, some
loss of silicon may occur. For the determination of silicon in an
alloy of this kind an "Alkali Attack" method should be used.
Alternatively, a dark colored silicous residue which might contain
elemental silicon or silicides, may be fused with sodium carbonate
and subsequently taken to fumes with sulphuric acid to convert any
silicides present to silicic acid.
Reagents Required
1. Mixed Acids (for silicon):
Mix in the following order:
60 ml H2so4(1+1)
15 ml HN03
( 1 .4)
30 ml HC1(1.19)
2. Ethanol or specially denatured Aloohol.
110
3. Hydrochloric Acid Wash Solution (5 % v/v):
Add 50 ml of HC1(1.19) to about 1 liter of H2o.
4. Sulphuric Acid (1+1):
Cautiously add while stirring 1000 ml of
H2so4
(1.s4) to 1000 ml of H2o.
5. Hydrofluoric Acid:
HF (min. 38-40 %)
6. Potassium/Sodium Carbonat Fusion Mixture:
(KNaco3
)
Prooedure
1. Transfer an appropriate portion of the sample, the amount de
pending on the silicon content to a 400-ml tall beaker and cover
with a watch glass:
2 g sample for Si-content of und er 1 % 1 g " " " " " 1 - 5 % (For high er contents take o. 5gor smaller samples)
2. Cautiously add 100 ml of the mixed aoids in small portions, par
ticularly if the sample is finely divided.
(Use 50 ml for a sample of 1 g and under!)
3. Allow the violent reaction to subside. Place the beaker on a
hot plate and digest gently until the sample is dissolved and
material adhering to the walls of the beaker has fallen off.
4. Remove the vessel from the source of heat and add ethanol or
specially denatured alcohol until frothing ceases and then fur
ther 10 ml in exoess.
(The addition of alcohol is a preoaution to avoid spattering
during the subsequent evaporation and also to effect floocula
tion of silicic aoid, which leads to quantitative precipitation
in a very pure oondition.)
111
5. Remove the cover glass and evaporate the solution carefully un
til dense white fumes of sulphur trioxide are evolved; replace
the cover, and continue fuming for 2 to 3 minutes (but not lan
ger!) since insoluble sulphates may be formed.
No dark residue should remain, indicating that the conversion
to silicic acid is complete. (See under 10)
6. Allow to cool, moisten the residue with a little HC1(1.19), fol
lowed by about 100 ml of hot H20, and boil until all the soluble
salts have dissolved.
7. Filter the precipitate immediately on a medium-texture paper
(Weißband) containing a little ashless paper pulp as filtering
aid. Transfer all the residue to the paper, scrubbing the beaker
with a rubber-tipped glass rod to dislodge any precipitate ad
hering to the wall of the vessel.
8. Wash the paper and precipitate thoroughly with hot HC1(5 %) un
til soluble salts have been removed (this usually requires six
washings with 5-ml portions of each wash liquid). Finally wash
a few times with a little of hot H2o.
9. Place the filter paper and contents in a platinum crucible, dry
and heat slowly at low temperature to char the paper and burn off
the carbon, and then heat in an electric muffle furnace at 1100°
to 1150°c for about 30 minutes.
10. Cool in a desiccator and weigh, the residue represents impure
Si0 2 •
If the residue contains elemental silicon or silicides as indi
cated by a ~E~l_!~-~~E~:~E~l-~~!~E' a fusion with sodium carbonate and subsequent treatment with H2so4 is essential to complete
the conversion of any silicon present to silicic acid. In this
case proceed in accordance with section "Fusion of the impure
Si02-Residue".
In routine analysis fusion of the impure residue may be omitted
if it contains no elemental silicon as indicated by ~~!!~-2~!~E·
The residue may then be treated with H2so4 and HF, and the loss
in weight calculated to silicon acc. to directions in the follow
ing procedure.
112
11. Meisten the residue with a few drops of H2so4
(1+1) followed by
approx. 5 ml of HF. Evaporate oarefully to dense white fumes
and oontinue to heat until all free sulphurio aoid has been ex
pelled, and then ignite at 1000°c for a few minutes.
12. Cool in a desiooator and re-weigh. Repeat the treatment with
hydrofluoric aoid and iguition to constant weight. The loss in
weight represents pure Si02~
Calculation
Calculate the percentage of silicon in the sample as follows:
% Si Wt.of Si02 X 46.74 = Wt.of sample used
= Wt.of Si02 X 46.74 (corresp.to 1 g sample)
= Wt.of Sio2 X 23.37 (oorresp.to 2 g sample)
Fusion of the Impure Si02-Residue
1. Add 6 times the weight of sodiu.m/potassium carbonate fusion mix
ture to the impure Si02-residue in the platinum orucible (usually
1-2 g of KNaco3
should be suffioient). Mix the solids thoroughly
by stirring with a thin rounded glass rod.
2. Add one or two orystals of NaNo3
or KN03
and heat gradually until
the melt is nearly quiet, then finish with a streng heat.
3. Run the melt up the sides of the cruoible, cool, and place in a
oovered beaker (250-ml tall form) oontaining suffioient H2so4(1+1)
to prevent formation of solid oake of sodium sulphate when taken
to fumes (20 ml H2so4
(1+1) is enough if an amount up to 2 g of
fusion mixture has been used).
4. When the melt has dissolved, remove the orucible, washing it out
into the vessel. Warm until the evolution of carbon dioxide has
oeased.
Complete the determination of silicon as described in the previous
section (5).
113
VIII.
Rapid Volumetrie Determination of Manganese by the Persulfote/ Arsenite Method
Principle of Method
The process depends upon the fact that under certain conditions bi
valent manganese can be quantitatively oxidized to permanganic acid
by ammonium persulphate in presence of a catalytic agent such as
silver nitrate:
2 Mn(No3
) 2 + 5 (NH4) 2s2o8 + 8 H20 =
2 HMno4 + 5 (NH4)2so4 + 5 H2so4 + 4 HN0 3
If the oxidation with persulphate is carried out in the presence of
phosphoric acid (Acid Solvent Mixture for Manganese), it is possible
to oxidize as much as 50 mg of manganese to permanganic acid with
out the separation of oxides of manganese. The presence of a suf
ficient amount of silver nitrate catalyst (15 times of manganese
present) is essential.
Simultaneously chromium is oxidized to chromate, but the yellow color
has little effect if the chromium content does not exceed 10 mg per
100 ml.
The permanganic acid can now be titrated by a standard reducing agent
such as sodium arsenite:
=
In practice the reaction does not go to completion and the perman
ganio acid is probably not reduced to the divalent state. Under this
condition arsenic is completely oxidized to the quinquevalent state,
the permanganic acid, however, is not reduced to colorless manganous
salt but most probably to a solution which contains manganese partly
trivalent and partly quinquevalent.
An empirical standardization of the arsenic solution, therefore, is
necessary.
114
Reagents Reguired
1. Sodium Hydroxide Solution (20 % w/v):
2.
Dissolve 100 g of NaOH in 470 ml of H2o.
Acid Solvent Mixture:
1050 ml H20
200 ml H2so4
(1.84)
250 ml H3Po
4(1.7)
500 ml HN03(1.4)
The sulphuric acid should be added gradually to
the H20 subsequently followed by phosphoric and
nitric acid.
Silver Nitrate ANALOIDS No.23: *) (1 ANALOID = 0.08 g AgN0
3)
*) Ammonium Persulphate ANALOIDS No.22:
(1 ANALOID = 2.5 g (NH4)2s2o8)
Standard Sodium Arsenite Solution:
(0.0297 N Na3Aso
3)
Transfer 10 g of NaHco3
or 10 Sodium Bicarbonate
ANALOIDS No.35 to a 400-ml tall beaker and dis
solve in about 50 ml of warm H20. (Cover with
a wa tch glass ! )
Weigh out exactly 2.940 g As 2o3
and dissolve it
in the bicarbonate solution by gently warming
on a hot plate. After dissolution is complete,
cool, and make up to volume in a 2-liter volu
metric flask. (Very convenient storage in the
2-liter reservoir of a titration apparatus!)
*) ANALOID Preparations are obtainable direct from Ridsdale & Co.Ltd, Middlesbrough, England, or from any appointed selling agent.
*)
115
6. Standard Manganese Solution (Reference Standard):
(N/20 Mnso4
)
Transfer cautiously a concentrated normal potas
sium permanganate solution in special ampoule
for the preparation of 2 liters of N/20 KMno4
*)
into a 500-ml conical flask, whilst the lower
tubular end of the ampoule touches the inside
wall of the receiving vessel. Rinse the drained
ampoule first with H20 while keeping it in rota
tion, then allow to run through 20 ml of H2so4
(1+1)
followed by a little H2o2(3 % w/v) and finally
rinse again with H2o until the volume of the liq
uid in the flask is about 100 ml.
Cover the vessel with a watch glass and reduce
the permanganic acid by adding about 50 ml of
H2o2(3 % w/v) in small increments through the
pouring lip of the vessel until the purple color
of the solution is discharged. Swirl the flask
after each addition.
After reduction is complete (clear solution),
rinse down the cover glass and the wall of the
vessel. Replace the cover and boil the solution
gently for about 10 minutes to destroy the excess
of H2o2 •
Cool, and transfer the solution to a 2-liters
volumetric flask. Make up to volume and mix
thoroughly.
This is a primary standard solution and will re
tain its manganese equivalent indefinitely!
1 ml = 0.5494 mg Mn
Standard Volumetrie Concentrates supplied by E. Merck AG. (TITRISOL) or May & Baker Ltd. (VOLUCON).
As an alternative 3.177 g of KMnO (assay min. 99 %) may be taken for the reduction. However, for ~ighest accuracy a concentrated standard solution in special ampoule is recommended.
116
Procedure
(Up to about 2.5 % Mn on a 0.5 g sample)
1. Transfer 0.5 g sample of an alurninurn alloy into a 300-ml Erlen
meyer flask and dissolve it in 25 ml NaOH(20 %).
2. Allow to stand until the initial violent reaction subsides. Warm
to complete decomposition of the sample, cool slightly, and wash
down the sides of the flask with a few jets of H20.
3. Add 30 ml of Acid Solvent Mixture in one strake while swirling
vigorously and boil gently until dissolution is complete and
nitrous fumes have been expelled.
4. Add H2o to a volume of about 200 ml. Subsequently, add one
o.oa g AgN03 and one 2.5 g (NH4)2s208 ANALOID.
5. Heat to boiling while the permanganic acid color commences to de
velop, and boil the solution briskly for 1 minute after the Ana
laids have dissolved, thus destroying most of the excess of the
persulphate.
6. Cool immediately to below 25°c and titrate rapidly with a stand
ard solution of sodiurn arsenite until the purple color is just
discharged and the clear yellow-green titration end point does
not change upon the addition of more arsenite solution.
7. With increasing titration volume it becomes more difficult to
obtain a distinct end point. It is adviseable, therefore, to
titrate duplicate portions of the sample subsequently, the first
of which may be used for color comparison against the second one.
Calculation
Calculate the percentage of manganese by multiplying the volurne (ml)
of 0.0297 N Na3Aso
3 required to titrate the sample by the manganese
equivalent (in%) of the standard sodium arsenite solution:
1.0 ml Na3Aso
3 = 0.0005 g Mn
% Mn, corresp.to 0.5 g sample
117
The manganese equivalent of the standard sodium arsenite solution
has been adjusted on this basis by standardization against a refer
ence standard covering the medium titration range around 10 ml Na3Aso
3•
However, a conversion factor may be applied to the calculation if
necessary:
Titration Volume of Na
3Aso
3 x F x Mn-TITER = % Mn
Titration Volume of Standard Na3Aso
3:
(Conversion Factor) F
Mn-TITER,
corresp. to 0.5 g sample weight:
X
Standardization
11 • 0 10. 9 X 0.10
5.3 ml
0,10 % Mn
= 0.54 % Mn =========
The standard sodium arsenite solution should retain its manganese
equivalent (Mn-TITER) for at least several weeks.*) However, it may
be standardized at certain intervals by titration against reference
standards of N/20 Mnso4
. (Standardization should always be carried out in duplicate and may
also be checked by running a test on a BCS or AKP Standard Sample.)
Transfer by means of a pipette 10 ml of N/20 Mnso4 Reference Stand
ard Solution to a 300-ml Erlenmeyer flask and complete standardiza-
*) It has been shown clearly that the Mn-equivalent kept constant within a checking period of up to six months when the standard solution was stored in the reservoir of a Vacuum Titration Apparatus.
118
tion in accordance with the previous section (3-7):
( 1 ) 10.0 ml N/20 Mnso4
= 5.594 mg Mn
= 1 .10 % Mn, corresp.to 0.5 g sample
(2) 11.0 ml Na3Aso
3 = 5.50 mg Mn
= 1 .10 % Mn, corresp.to 0.5 g sample
thus volume (1) is equivalent to volume (2):
10.0 ml N/20 Mnso4
=
If the standard arsenite solution retains its specified manganese
equivalent acc. to
1 ml Na3Aso
3 = 0.5 mg Mn
= 0.10 % Mn, corresp. to 0.5 g sample,
exactly 11.0 ml Na3Aso
3 will be required on a reference standard of
10 ml of N/20 Mnso4
•
However, after a certain period it will probably be necessary to
apply a factor for conversion to the specified strength of the stand
ard Na3Aso
3:
11.0 F = ------'-------ml Na
3Aso
3 required
119
IX.
Volumetrie Determination of Chromium by the Persulfate Oxidation Method
Principle of Method
The volumetric determination of chromium is based on its oxidation
to chromate. In the presence of silver nitrate as catalyst trivalent
chromium is oxidized to the hexavalent state by boiling with an ex
cess of ammonium persulphate in dilute sulphuric acid solution:
cr2(so4) 3 + 3 (NH4)2s2o8 + 7 H2o
H2Cr2o7 + 3 (NH4)2so4 + 6 H2so4
The excess of persulphate remaining after the oxidation is complete
is destroyed by boiling the solution for a short period.
Manganese is simultaneously oxidized to permanganic acid, but this
may be selectively reduced by means of hydrochloric acid or sodium
chloride.
The dichromate of the resultant solution may now be titrated directly
with a standard solution of ferrous ammonium sulphate *) using poten
tiometric end point detection.
Alternatively the end point in this direct titration with F.A.S. can
also be detected by the visual method using pre-oxidized sodium di
phenylamine sulphonate ANALOIDS as indicator:
H2Cr207 + 6 Fe(NH4)2(so4)2 + 6 H2S04 =
3 Fe2(S04)3 + Cr2(so4)3 + 6 (NH4)2S04 + 7 H20
The F.A.S. standard solution has 'to be standardized against an equi
valent amount of potassium dichromate solution as reference standard.
*) abbreviated in the following as F.A.S.
120
Apparatus Required
1. Apparatus for Potentiometrie Oxidation and
Reduction Titrations.
2. (a) Reference Electrode: Saturated Calomel Half-Cell
(b) Indicator Electrode: Platinum Wire, Foil or Gauze
Reagents Required
1. Sodium Hydroxide Solution (20 % w/v):
Dissolve 100 g NaOH in 470 ml of H2o.
2. Hydrogen Peroxide Solution (30 % w/v).
3. Sulphuric-Phosphoric Acid Mixture:
Cautiously add while stirring, 300 ml of H2so4
(1.84)
and 300 ml of H3Po
4(1.7) to 1400 ml of H20 and mix.
4. Nitric Acid (s.g. 1 .2):
Dilute 1000 ml of HN03(1.4) with 1160 ml of H20.
5. Silver Nitrate ANALOIDS No.323: *) (1 ANALOID = 0.24 g AgN0
3)
6. Ammonium Persulphate ANALOIDS No.22: *) (1 ANALOID = 2.5 g (NH
4) 2s 2o8)
7. Sodium Chloride Solution (20 % w/v):
Dissolve 100 g of NaCl in 500 ml of H2o.
*) ANALOID Preparations are obtainable direct from Ridsdale & Co.Ltd, Middlesbrough, England, or from any appointed selling agent.
121
8. Standard Ferrous Ammonium Sulphate Solutions
(a) approx. 0.06 N F.A.S.:
Dissolve 23.0 g of Fe(NH4
) 2(so4
) 2 ·6 H20
crystals in about 500 ml of H20 containing
50 ml of H2so4(1.84), cool, and dilute to
1 liter in a volumetric flask.
(b) approx. 0.02 N F.A.S.:
Dissolve 8.0 g of Fe(NH4
) 2(so4
) 2 ·6 H2o crystals in about 500 ml of H20 containing
50 ml of H2so4(1.84), cool, and dilute to
1 liter in a volumetric flask,
or
dilute exactly 200 ml of approx. N/10 F.A.S.
solution to 1 liter in a volumetric flask.
(The substance is not suitable as primary stand
ard! Daily standardization against dichromate
as reference standard is therefore necessary!)
9, Standard Potassium Dichromate Solutions
(a) exactl. 0.0577 N K2Cr2Q7
(1 ml = 1 mg
Dissolve 2.830 g of K2cr2o7 in H2o and
lute to 1 liter in a volumetric flask.
Cr):
di-
(b) exactl. 0.02 N K2cr2Q7
(1 ml = 0.3468 mg Cr):
Dissolve 0.981 g of K2cr2o7 in H20 and di
lute to 1 liter in a volumetric flask,
or
dilute exactly 200 ml of N/10 K2Cr2o7 solu
tion to 1 liter in a volumetric flask.
(These solutions are primary standards!)
For accurate work the dichromate should be dried
in an air oven at 130°-140°c for 1 hour and allowed
to cool in a closed vessel in a desiccator before
use.
10. Sodium Diphenylamine Sulphonate ANALOIDS No.32:
(pre-oxidized)
122
Procedure
1. Transfer 2 g of the sample to a 600-ml tall form beaker and cover
with a watch glass (use a 750-ml Erlenmeyer flask if the visual
method of titration is employed).
2. Add 50 ml of NaOH solution (20 %) and immediately place the ves
sel in a cold water bath. Allow to stand until the violent reac
tion subsides.
3. Heat gently until the sample is dissolved. When visible evolu
tion of hydrogen ceases, cautiously add a few drops of H2o2
(30 %) to decompose any insoluble matter, which presumably consists of
aluminum silicate. When decomposition is complete, boil off the
excess of peroxide.
4. Wash down the cover glass and the sides of the vessel with a few
jets of hot H2
0 and allow to cool.
5. Add 80 ml of sulphuric-phosphoric acid mixture in one stroke fol
lowed by 10 ml of HN03(1.2). Swirl the mixture vigorously to
dissolve initially precipitated hydroxides and heat gently until
the solution becomes clear. If small particles remain undis
solved boil for a few minutes!
6. Wash down the cover glass and the sides of the vessel and dilute
to a volume of about 300 ml with H20. Add a few boiling granules
or pieces of porous porcelain to prevent bumping at a later stage,
)*) followed by a few crystals of manganous sulphate (Mnso4
·H20 .
7. Subsequently, add one 0.24 g AgN03
and one 2.5 g (NH4
) 2s2o8 ANA
LOID. Cover with a watch glass and heat to boiling while the
permanganic acid color commences to develop.
8. Boil the solution briskly for at least 10 minutes after the Ana
loids have dissolved in order to oxidize chromium and completely
decompose the excess of persulphate. (Proof of the complete oxi
dation of chromium is indicated by the appearance of the perman
ganic acid color.)
*) The addition of manganous sulphate may be omitted if the alloy contains manganese!
123
9, Add 10 to 20 ml of NaCl solution (20 %) and boil until the color
of perrnanganic acid is discharged cornpletely. (Should this
take langer then 3 rninutes boiling, an additional 10 rnl of NaCl
solution or dropwise HC1(1.19) rnay be added!)
10. Continue boiling for further 15 to 20 minutes in order to coag
ulate the AgCl precipitated, Cool the solution to roorn ternper
ature.
(B)
Place the beaker containing the solution under test in the
potentiometric titration apparatus stand, insert the elec
trodes and, while stirring, adjust the potentiorneter con
trols to bring the galvanometer light spot (or needle) to
the center of the scale:
Titrate potentiometrically with a freshly standardized
solution of approx. 0.06 N F.A.S. to the first large de
flection of the light spot or needle.
The galvanorneter light spot (or needle) will move a little
to the left during the first part of the titration; when
the end point is approached the spot will return towards
zero and will occasionally rnake violent fluctations to the
right. Now add the standard F.A.S, solution cautiously
until a full and permanent deflection is obtained: This is
the equivalence point!
Titration with Visual End Point Indication:
Alternatively the end point in this direct titration with
F.A.S, can also be detected by the visual method using pre
oxidized sodium diphenylarnine sulphonate ANALOIDS as indi
cator*):
Add to the solution under test one indicator ANALOID and
when dissolved titrate with the freshly standardized solu
tion of approx. 0,06 N F.A.S, to a distinctive color change -
from purple or violet-blue to pure green.
*) Tests have shown that a distinct end point in the titration can be obtained only if 11 pre-oxidized 11 ANALOIDS are used.
124
The end point must be approached very carefully as the
solution becomes darker colored during titration and thus
one or two drops discharge the purple tinge.
If too much F.A.S. is titrated accidentally, it is permis
sible to add a small measured excess of the equivalent
K2cr2o7 (reference standard) and re-titrate, allowing a
suitable correction.
Correction: Employing this method of titration the actual
volume of standard F.A.S. titrated on the sample and for
standardization as well should be corrected by adding a
constant 0.1 ml using 0.06 N and 0.3 ml using 0.02 N stand
ard solution because an equivalent amount of dichromate is
consumed by the indicator ANALOID for its internal oxida
tion which is irreversible. (Using back-titration with
standard K2
Cr2o7 this correction is not necessary thus the
error is eliminated by the ratio-titration!)
N.B. - If the chromium content is expected to be under 0.10 % Cr
use a weaker standard solution of approx. 0.02 N F.A.S.
Calculation
Correct the volume of the (approx. 0.06 or 0.02 N) F.A.S. standard
solution required to titrate the sample by a factor converting it to
the exact normality of the corresponding K2cr
2o7 reference standard.
Calculate the percentage of chromium by multiplying this corrected
volume (ml) by the chromium equivalent (in %) of the appropriate
standard ferrous ammonium sulphate solution:
% Cr =
Cr-Titer:
Titration Volume of F.A.S. x F x Cr-TITER
(a) 1.0 ml (exactl.) 0.0577 N F.A.s. = 0.001 g Cr
= 0.10 % Cr (1 g sample)
= 0.05 % Cr (2 g sample)
125
(b) 1.0 ml (exactl.) 0.02 N F.A.s. = 0.0003468 g Cr
= 0.01734 % Cr (2 g sample)
Calculate the percentage of chromium in the sample as in the follow
ing example:
Weight of sample:
Actual titration volume of
approx. 0.06 N F.A.s.:
Conversion Factor (F):
Cr-TITER of 0.0577 N F.A.S.,
corresp. to 2 g sample weight:
6.7 X ~ X 0.05 = 24.6
Standardization
2 g
6.7 ml
25.0 24.6
0.05 % Cr
2~~1=~=S;
A standard solution of ferrous ammonium sulphate (F.A.s.) is ordi
narily employed only as intermediate standard, because it gradually
weakens in reducing power. In the potentiometric and visual direct
titration, however, it may be used to titrate chromates directly
without employing an oxidizing agent for back-titration. It is there
fore necessary to standardize the F.A.S. solution daily (or irnmedi
ately prior to use) against an equivalent standard solution of potas
sium dichromate:
Transfer by means of a pipette or burette 25.0 ml of the appropriate
standard potassium dichromate solution to a 400-ml tall form beaker
126
(for potentiometric titration) or to a 500-ml Erlenmeyer flask (for
visual titration)
(b) 0.02
Add about 200 ml of H20 and 30 ml of sulphuric-phosphoric acid mix
ture. Titrate with the corresponding F.A.S. standard solution to
either a potentiometrio or visual end point in accordance with the
previous seotion (11).
The faotor for conversion to the exact normality may be obtained
as follows:
F
25.0 = ml (approx.) F.A.S.
127
X. Photometrie Determination of Titanium by the Hydrogen Peroxide Method
Principle of Method
Titanium produces a soluble yellow-colored complex with hydrogen
peroxide in an acid solution. The reaotion is assumed to be due to
the formation of fTi0 2 (so4)~-ion or an analogous oomplex.
For small a.mounts of titanium the intensity of the color is direot
proportional to the amount of the element present. With suffioient
hydrogen peroxide to give a concentration of 1 per cent of H2o2 ,
Beer's Law is obeyed over a ooncentration range of 2.5 to 50 ppm of
the element which is equivalent to 0.25 to 5 mg per 100 ml. Larger
amounts produce too deep a color for accurate comparison.
The color produced by the unknown solution can be compared with
standards of similar composition. Comparison is usually made with
standard solutions of titanium sulphate. The final solution should
contain sufficient sulphuric acid having a ooncentration up to 10 % in order to prevent hydrolysis to the basic sulphate and to prevent
further condensation to metatitanic acid.
A wavelength of 410 mµ is employed for a speotrophotometer. If ortho
phosphoric acid is also present, the peak is narrower and photometric
measurement is made at approximately 400 mµ.
Concentration Range
The recommended concentration range is from 0.15 to 4 mg of titanium
in 110 ml *) of solution, using a cell depth of 2 cm. This repre
sents a range up to 0.40 % Ti, corresponding to a sample of 1 g.
For higher percentages expected in the sample to be analysed the
*) This final volume is caused by the addition of hydrogen peroxide reagent after the solution is made up to a volume of 100 ml. However, results will not be effected if comparison of both unknown solution and standards is made on equal volumes.
128
range can be extended up to 0.80 % Ti if 0.5 g sample is taken, and
further up to 1.60 % Ti employing a cell depth of 1 cm.
Stability of Color
The color complex is stable for at least 24 hours.
(A stability of over 2 years has been stated by SNELL & SNELL, Colo
rimetric Methods of Analysis, 3rd ed., vol.II, p.439.)
Interfering Elements
The elements ordinarily present in aluminum-base alloys do not cause
serious interference; no separation is therefore necessary, provided
that allowance is made for the light absorption of colored ions if
these are present in large quantities. The interference of iron,
copper, nickel, chromium(III) and other colored ions not reacting
with hydrogen peroxide may be compensated by using a portion of the
sample as a reference solution which is not treated with H2o2 •
Vanadium and molybdenum should be absent, because they form colored
compounds with hydrogen peroxide.
The influence of appreciable quantities of sulphates and alkali salts
is largly reduced by increasing the concentration of sulphuric acid
present - up to 10 per cent. Fluoride has the most powerful effect
in bleaching the color; it must be removed completely.
When large amounts of iron are present as in the analysis of cast
irons and steels, the yellow color of ferric iron can be eliminated
by the addition of phosphoric acid. Its bleaching effect is over
come by adding equal amounts to both unknown sample and standard.
Reagents Required
1. Sodium Hydroxide Solution (20 % w/v):
Dissolve 100 g of NaOH in 470 ml of H2o.
129
2. Sulphuric Acid (1+4):
Cautiously add, while stirring, 400 ml of
H2so4
(1.s4) to 1600 ml of H2o.
3o Nitric Acid (s.g. 1.2):
Dilute 1000 ml of HN03(1.4) with 1160 ml of H2o.
4. (a) Hydrogen Peroxide Solution (3 % w/v):
( b)
Dilute 50 ml of H2o2(30 % w/v) with 450 ml
of H20.
Solid Preparations of Hydrogen Peroxide:
Urea Hydrogen Peroxide ANALOIDS No.47 *)
(1 ANALOID = 0.5 g) or **) Perhydrit-Tablets 0.5 g •
5. Standard Titanium Solution (Reference Standard):
(1 ml = 0.2 mg Ti)
To obtain a solution of titanium sulphate, Ti(so4)2 from potassium hexafluorotitanate(IV), use is made
of the reaction:
=
Dissolve 1.003 g of potassium hexafluorotitanate(IV)
(assay min. 99 % K2TiF6) in 50 ml of H2so4
(1.84)
in a large platinum dish, and evaporate to dense
white fumes.
Cool, cautiously wash down the sides of the dish
with about 20 ml of H2o, and evaporate again to
dense white fumes. Repeat the operation to ensure
the complete removal of every trace of fluorine.
Cool, wash down the sides of the vessel, and dilute
*) ANALOID Preparations are obtainable direct from Ridsdale & Co.Ltd, Middlesbrough, England, or from any appointed selling agent.
**) Supplied by E. Merck AG., Darmstadt.
130
carefully with about 50 to 100 ml of H20.
Finally pour the solution rapidly with stirring
into a 1-liter volumetric flask containing
about 800 ml of H2o. Rinse the dish thoroughly
with H2so4
(5 % v/v), and dilute the solution
after cooling to a volume of 1 liter.
Procedure
1. Transfer 1 g of the sample to a 250-ml conical beaker or wide
mouthed flask. Keep the vessel covered with a watch glass!
2. Add 25 ml of NaOH(20 %) and place the beaker in a cold water bath
if necessary. Allow to stand until the violent reaction subsides.
3. Heat gently to complete the reaction, wash down the cover and
sides of the vessel with a few jets of H20 and allow to cool
slightly.
4. Add 50 ml of H2so4
(1+4) in one stroke followed by 5 ml of HN03(1.2)
and swirl the mixture vigorously to dissolve precipitated aluminum
hydroxides. Warm to complete dissolution and boil until clear
and nitrous fumes have been expelled.
5. 0 Cool to approx. 20 C and transfer the solution quantitatively in-
to a 100-ml volumetric flask washing the beaker thoroughly with
a few jets of cold H2o. Dilute to the mark with H20 and mix.
6. Filter through a dry folded filter paper into a dry 250-ml Erlen
meyer flask, discarding the first few milliliters of the filtrate.
7. Test Solution:
Collect by means of a pipette a 50-ml portion of the clear fil
tra te and transfer it into a dry 100-ml Erlenmeyer flask. For
color development add exactly 5 ml H2o2(3 %) solution or 1 tab
let solid hydrogen peroxide preparation 0.5 g (ANALOID or PER
HYDRIT), and mix.
Reference Solution:
Reserve the remaining portion of the filtrate for use as a refer-
1 31
ence solution but do not add hydrogen peroxide! (The light ab
sorption of this reference solution is so small that it is not
necessary to add 5 ml of H20 in lieu of H2o2 added to the sample
solution and that the same "Blank" may be taken per batch of uni
form samples.)
8. Transfer a suitable portion of the test solution and a similar
portion of the reference solution to a pair of matched 2-cm ab
sorption cells. Place them into the sliding cell carriage of the
spectrophotometer.
9. With the reference cell in the light beam adjust the instrument
to the initial setting (usually 100 on the percentage scale or
zero on the logarithmic scale) using a wavelength at 410 mµ.
This represents zero concentration of the constituent; the scale
will then read directly in percentage transmittance (T) or in
absorbance (A).
10. While maintaining this photometer adjustment, insert the absorp
tion cell containing the test solution in the light beam, and
take the photometric reading of the unknown sample in terms of
absorbance (A).
Calculation
Convert the A-value measured direct to the percentage of titanium
present in the sample by means of a previously prepared calibration
curve (Fig .1) *).
Preparation of Calibration Curve
Suitable quantities of the constituent covering the range over 0.2
to 4 mg Ti are taken and treated in the same way as the sample solu
tion for the development of color and the measurement of the trans
mi ttance or absorbance at the optimum wavelength. The absorbance
(log 1/T) is plotted against the concentration: A straight line is
*) See appendix.
132
obtained if Beer's Law is obeyed. The curve may then be used for
the determination of the constituent under the same experimental
conditions.
The calibration curve should be checked at intervals!
Calibration Solutions:
Transfer the following aliquot portions of Standard Titanium Solution
(for calibration) to 100-ml volumetric flasks:
0 ml Ti(so4
) 2 „ mg Ti = 0 % Ti, corresp.to 1 g sample
1.0 tnl " = 0.2 mg Ti 0.02 % Ti
2.0 ml " = 0.4 mg Ti = 0.04 % Ti
5.0 ml II = 1.0 mg Ti = 0.10 % Ti
10.0 ml II = 2.0 mg Ti 0.20 % Ti
15. 0 ml " = 3.0 rng Ti = 0.30 % Ti
20.0 ml II = 4.0 mg Ti 0.40 % Ti
Add 40 ml of H2so4
(1+4) to each flask and continue in accordance with
the previous section (7), omitting the filtration.
Reference Solution:
After collecting the 50-rnl aliquot portions for the calibration solu
tions one of the remaining portions (not treated with H2o2 ) or dist.
g2Q may be used as reference solution for all calibration standards.
Calibration Curve:
Plot the photometric readings (Absorbance A), obtained from the cali
bration solutions, as ordinates against the respective concentrations
(% Ti) as abscissae, on a linear-coordinate graph.
133
BESTIMMUNGSMETHODEN ZUR ANALYSE VON LAGERMETALLEN AUF BLEI/ZINN-GRUNDLAGE UND LÖTZINN
Lagermetalle auf Blei- und Zinngrundlage sowie Zinnlote (Lötzinn)
und zinnhaltige Kupferlegierungen sind die hauptsächlich verwendeten
Zinnlegierungen. Die Lagermetalle unterteilt man nach ihrem Zinn
bzw. Bleigehalt in Weißmetalle und zinnhaltige Bleilagermetalle:
a) Weißmetalle
Sie enthalten neben 40 bis 80 % Zinn etwa 10 bis 20 % Antimon,
5 % Kupfer und gegebenenfalls geringe Mengen von anderen Zu
satzmetallen (bis zu je 1 %); der Rest besteht aus Blei.
b) Zinnhaltige Bleilagermetalle
Neben 70 bis 80 % Blei enthalten diese Legierungen 5 bis 15 % Zinn, etwa 10 bis 15 % Antimon und ferner Arsen, Kupfer und
gegebenenfalls weitere Zusatzmetalle.
Die verschiedenen Sorten von Lötzinn enthalten 20 bis 70 % Zinn, etwa
1 bis 3 % Antimon, geringe Mengen von Kupfer und als Rest Blei.
Die folgende Übersicht ergibt einige Richtwerte für genormte Metall
Legierungen: *)
Weißmetall 80 (Lg Sn 80):
79 - 81 % Sn
5 - 7 % Cu
11 - 13 % Sb
1 - 3 % Pb
Verunreinigungen höchstens 0,15 % Fe+Zn+Al
Cadmiumhaltiges Weißmetall 6 (Lg PbSn 6 Cd):
5 7 % Sn
14 - 16 % Sb
0,8 - 1 '2 % Cu
o,6 - 1'0 % Cd
0,3 - 1 '0 % As
0,2 - 0,6 % Ni
Rest % Pb
*) Vgl. Analyse der Metalle II./2, s.1497, 1500
Zinnlot 60 (L Sn 60):
60 % Sn
3,20 % Sb
O, 10 % Fe
0,20 % Cu+As+Ni
Rest % Pb
134
1. Aufschlußverfahren unter Verwendung von Brom/Bromwasserstoffsäure zur Verflüchtigung von Antimon, Zinn und Arsen
Anwendungsbereich
Dieses Verfahren behandelt eine Arbeitsvorschrift zur chemischen
Untersuchung von Blei, Kupfer, Cadmium, Eisen, Nickel und Zink in
Weißmetallen und zinnhaltigen Lagermetallen sowie Zinnloten.
Chemische Grundlage
Nach Aufschluß der Probe mit Bromwasserstoffsäure und Brom werden
Antimon, Zinn und Arsen als leicht flüchtige Bromide ausgetrieben.
Alle übrigen Elemente, wie Blei, Kupfer, Cadmium, Eisen, Nickel und
Zink werden nach den üblichen Trennungsverfahren bestimmt. *)
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Brom/Bromwasserstoffsäure-Gemisch (1+9): 50 ml Br2 werden vorsichtig in 450 ml HBr gegeben.
2. Perchlorsäure (1,67):
etwa 70 % HClo4
3. Schwefelsäure (1+1): 1 Liter H2so4(1,84) wird unter ständigem Umrühren
vorsichtig in gleiches Volumen H2o gegeben.
*) Die Untersuchung dieser Elemente ist aus den in den Kapiteln Aluminium, s.s4, und Kupfer, s.149 gegebenen Vorschriften ZU ersehen
135
Ausführung der Bestimmung
1. Eine Probemenge von 2 g Feilspänen wird in einen 300-ml Erlen
meyerkolben (DURAN-Glas, Weithals) überführt und nach Zugabe von
20 ml eines Gemisches von Brom/Bromwasserstoffsäure (1+9) bei be
decktem Kolben vorsichtig erhitzt, bis die Probe vollständig auf
gelöst ist.
Unnötiges Abdampfen von Brom während des Lösevorganges ist zu
vermeiden!
2. Nach Wegnahme des Uhrglases werden 10 ml HC104
(1,67) zugegeben,
und zur vollständigen Verflüchtigung von Antimon, Zinn und Arsen
wird der Kolben unter Umschwenken solange über der offenen Flamme
stark erhitzt, bis das Brom restlos vertrieben ist und die ersten
weißen HClo4-Nebel auftreten.
3. Zur Vermeidung größerer HC104-Verluste wird anschließend auf
mäßiger Flamme weitererhitzt, bis HBr restlos ausgetrieben und
das gebildete PbBr2 zersetzt ist. Die Lösung muß nun klar sein!
4. Eine etwaige Trübung zeigt an, daß Sb und Sn noch nicht vollstän
dig verflüchtigt sind. Man gibt dann solange weitere Br2/HBr in
kleinen Anteilen von etwa 5 ml hinzu und wiederholt das Abdampfen
(2-3), bis die Lösung vollkommen klar erscheint.
5. Die abgekühlte Lösung versetzt man nun mit 20 ml H2so4(1+t) und
vertreibt die Perchlorsäure durch starkes Erhitzen über der offe
nen Flamme. Das Entfernen der HClo4 ist in dem Augenblick beendet,
indem die erste Nebelbildung aufhört und nach einem kurzen Tempe
raturanstieg bereits so3-Nebel auftreten.
6. Man erhitzt bis zum starken Rauchen der Schwefelsäure weiter, bis
das Volumen auf etwa 5 ml reduziert ist.
Nach dem Erkalten verdünnt man den Kolbeninhalt mit etwa 100 ml H2o,
filtriert das Bleisulfat über ein dichtes Papierfilter (Blauband) ab,
löst es in Ammoniumacetatlösung (20 %), fällt es als Bleiohrornat und
bringt es in bekannter Weise zur Auswaage.
Das Filtrat vom Bleisulfat wird nach Zusatz von 15 ml HN03(1,2)
elektrolisiert und das Kupfer ausgewogen.
Das an der Kathode niedergeschlagene Kupfer wird in verdünnter HN03
abgelöst. Die Lösung prüft man auf Wismut, welches gegebenenfalls
photometrisch bestimmt werden kann.
Das Elektrolysat wird ammoniakalisch gemacht und das Eisen, falls
vorhanden, als Hydroxid abfiltriert und anschließend nach der Di
chromatmethode bestimmt*).
Zur weiteren Bestimmung von Cadmium, Nickel und Zink wird auf früher
veröffentlichte Arbeitsvorschriften des Verfassers in "Chemische
Untersuchungen von Lagermetallen auf Blei- und Zinngrundlage" ver-. **) wiesen •
*) Vgl.: S. 90 bzw. 161
**) Vgl.: METALL, 18. Jg., Aug. 1964, Heft 8, S. 822-823
137
11. Volumetrische Schnellbestimmung von Antimon nach der Bromat- Titrationsmethode
Anwendungsbereich
Diese Methode behandelt eine Arbeitsvorschrift zur chemischen Unter
suchung von Antimon in Lagermetallen auf Blei- und Zinngrundlage so
wie Lötzinn bis zu einem Gehalt von 20 % Sb.
Chemische Grundlage
Das Verfahren beruht auf der Tatsache, daß in konzentrierter Schwefel
säure Antimon in 3-wertiger Form als Sb2(so4
)3
und Zinn in 4-wertiger
Form als Sn(so4
) 2 unter Bildung von so2 in Lösung geht.
In Gegenwart von Salzsäure kann nun 3-wertiges Antimon durch Kalium
bromat zur 5-wertigen Stufe oxidiert werden. Die folgende Reaktion
findet während der Titration statt:
KBro3
+ 3 SbC13
+ 6 HCl =
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Kaliumbromat-Standardlösung:*)
(N/10 KBro3
)
Durch doppelte Kristallisation gereinigtes
Kaliumbromat wird bei 180°0 bis zur Gewichts
konstanz getrocknet.
2,7835 g KBro3
werden in H2o gelöst und im Meß
kolben zu einem Volumen von 1 Liter aufgefüllt.
Kaliumbromat wird als Urtitersubstanz betrachtet!
*) Dezi-normale Standardlösungen sind auch im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E. Merck AG. erhältlich.
138
2. Methylorange-Indikatorlösung (0,1 %): 0,1 g Dimethylamino-azo-benzolsulfosaures Natrium
(Methylorange) wird in 100 ml heißem H2o gelöst
und vor Gebrauch filtriert.
Ausführung der Bestimmung
1. Je nach Antimon-Gehalt in der Probe wird eine dementsprechende
Einwaage in einen 500-ml Erlenmeyerkolben überführt:
2 g Einwaage: bis zu 10 % Sb
1 g " von 10 - 20 % Sb
2. Nach Zugabe von 20 ml H2so4
(1,s4) wird solange erhitzt, bis der
Rückstand fast rein weiß erscheint. (Bleilagermetalle ergeben
einen grau-gefärbten Rückstand!)
Ein zu starkes Erhitzen sollte anfangs vermieden werden, um ein
Schmelzen der Probe und dadurch bedingte unvollständige Auf
lösung zu verhindern.
3. Nach vollständiger Zersetzung der Probe wird über der offenen
Flamme eines Bunsenbrenners stark erhitzt, um Schwefel auszu
treiben oder von der Gefäßwandung herunterzuwaschen.
4, Hierauf läßt man erkalten und spritzt mit etwas H2o aus der
Waschflasche die Glaswandung herunter, schüttelt gut um zur
Hydration der Schwefelsäure und fügt weitere 200 ml H20 hinzu.
5. Da Sb2 (so4
)3
-Lösungen sich beim Verdünnen hydrolisieren, gibt
man 30 ml HC1(1,19) hinzu und verdünnt mit weiteren 100 ml H20,
da in verdünnten Lösungen der Farbumschlag bei der nachfolgenden
Titration besser zu erkennen ist.
6. Durch Kochen (etwa 3 min.) wird das beim Lösen der Probe in
H2so4
entstandene S02 ausgetrieben. (Nicht zu lange kochen, da
man sonst zu wenig Antimon findet!)
7. Die heiße Lösung (etwa 90°c) wird nun möglichst rasch mit einer
Standardlösung von N/10 Kaliumbromat bis etwa 2 - 3 ml vor dem
139
Endpunkt titriert.
(Der etwaige Endpunkt wird in einer vorhergehenden Titration ei
ner gleichen Probe festgestellt, indem man gleich zu Beginn einige
Tropfen Methylorange-Indikatorlösung hinzugibt!)
Gegen Ende der Titration gibt man etwa 4 Tropfen Methylorange
Indikatorlösung hinzu und titriert langsam, da die Entfärbung des
organischen Farbstoffs durch das freiwerdende Brom eine gewisse
Zeit erfordert, bis zur vollständigen Entfärbung des Indikators.
Berechnung
Der Prozentgehalt an Antimon ergibt sich durch Multiplikation der
für die Probe benötigten Titrationsmenge (ml) an N/10 KBro3
mit dem
Sb-Titer (in%) dieser Standardlösung:
1,0 ml N/10 KBr03
= 0,006088 g Sb
Korrektur für Arsen
= 0,6088 % Sb, bezogen auf eine Einw. 1 g
= 0, 3044 % Sb, " " " " 2 g
Bei Anwesenheit von Arsen in der Probe muß die Titrationsmenge an
N/10 KBro3
korrigiert werden, da Arsen mittitriert wurde:
Der Verbrauch an N/10 KBro3
für Arsen (Bestimmung nach der Destil
lationsmethode *) wird auf die äquivalente Einwaage berechnet und
dann von der Gesamt-Titration (Sb+ As) abgezogen.
Einstellung der Standardlösung
Lt. ASTM wird N/10 KBro3
als Urtiterlösung betrachtet. Eine Ein
stellung der Standardlösung ist daher nicht erforderlich!
Sollte jedoch eine zusätzliche Kontrolle der Normalität oder des
Sb-Titers gefordert werden, so kann die N/10 KBro3
gegen reines me
tallisches Antimon eingestellt werden:
*) Vgl. s.147-148
140
0,2 g fein gepulvertes Sb wird in einen 500-ml Erlenmeyerkolben
überführt und nach Zugabe von 20 ml H2so4
(1,84) wie im vorhergehen
den Abschnitt weiterbehandelt.
Der Normalfaktor (NF) berechnet sich danach wie folgt:
NF = 32,85 ml "' N / 1 0 KBrO
3
Sb-TITER:
1 , O ml ""'N/ 1 0 KBrO 3
= ml .vNl10 KBr03
0 2 = g Sb
1,0 ml N/10 KBr03
= 0,2
= 0,006088 g Sb 32,85
141
111. Volumetrische Bestimmung von Zinn nach dem Jodometrischen Titrationsverfohren
Anwendungsbereich
Diese Methode behandelt eine Arbeitsvorschrift zur chemischen Unter
suchung von Zinn in Lagermetallen auf Blei- und Zinngrundlage und
Lötzinn sowie eine Abänderung für Sondermessing und Bronzen.
Chemische Grundlage
Das Verfahren beruht auf der Oxidation von 2-wertigem zu 4-wertigem
Zinn durch Jod als Oxidationsmittel. Zinn(II)chlorid reagiert voll
ständig und schnell mit Jod, dessen äquivalente Menge in der chemi
schen Reaktion von Kaliumjodid und Kaliumjodat im stark salzsauren
Medium in Freiheit gesetzt wird:
KJ03
+ 5 KJ + 6 HCl
3 SnC1 2 + 3 J 2 + 6 KCl
=
3 SnC14
+ 6 KJ
Die Anwesenheit kleiner Mengen Schwefelsäure stört nicht, Salpeter
säure darf aber nicht gegenwärtig sein.
Die vorhergehende Reduktion von Sn(IV) zur zweiwertigen Stufe wird
durch Kochen der salzsauren Lösung mit metallischem Nickel als
Reduktionsmittel bewirkt und zur Vermeidung von Oxidation durch Luft
sauerstoff unter co 2-Atmosphäre abgekühlt.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Nickel-Kugeln, rein:
(aktive Oberfläche von mind. 65 cm2)
Vor Gebrauch in HN03(1,4) reinigen und gut
wässern!
142
2. Kaliumjodat-Standardlösung:
(N/10 KJ03
)
Durch doppelte Kristallisation gereinigtes
Kaliumjodat wird bei 120°c bis zur Gewichts
konstanz getrocknet.
3,5670 g KJ03
werden in H2o unter Zugabe von
etwa 1 g NaOH gelöst und darauf etwa 10 g KJ
hinzugefügt. Nach vollständiger Auflösung
wird im Meßkolben zu einem Volumen von 1 Liter
aufgefüllt.
Kaliumjodat wird als Urtitersubstanz betrachtet!
Die Lösung ist unbegrenzt haltbar und setzt in
saurer Lösung Jod in Freiheit.
3. Jodid/Stärke-Lösung (5 % Jodid+ 1 % Stärke):
5 g wasserlösliche Stärke werden in wenig kaltem
H2o zu einem Brei verrührt und in 500 ml sieden
des H20 gegossen. Nach Abkühlung werden 25 g KJ
zugegeben und bis zur Auflösung gerührt.
(Die Stärkelösung soll wegen Lichtempfindlich
keit in einer Braunglasflasche und im Dunkeln
aufbewahrt werden. Es wird aber empfohlen, je
nach Gebrauch eine frische Lösung anzusetzen!)
A. Ausführung der Bestimmung
(für Lagermetalle auf Blei- und Zinngrundlage u. Lötzinn)
1. Je nach Zinn-Gehalt in der Probe wird eine dementsprechende
Einwaage in einen 500-ml Erlenmeyerkolben überführt:
2 g Einwaage: bis zu 10 % Sn *)
1 g II von 10 - 20 % Sn *)
0,2 g II von 50 - 100 % Sn **)
*) Falls eine gleiche Einwaage für die vorhergehende Bestimmung
143
2. Nach Zugabe von 20 ml H2so4
(1,e4) wird solange erhitzt, bis der
Rückstand fast rein weiß erscheint. (Bleilagermetalle ergeben
einen grau-gefärbten Rückstand!)
Ein zu starkes Erhitzen sollte anfangs vermieden werden, um ein
Schmelzen der Probe und dadurch bedingte unvollständige Auf
lösung zu verhindern.
3. Nach vollständiger Zersetzung der Probe wird über der offenen
Flamme eines Bunsenbrenners stark erhitzt, um Schwefel auszu
treiben oder von der Gefäßwandung herunterzuwaschen.
4. Hierauf läßt man erkalten und spritzt mit etwas H2o aus der
Waschflasche die Glaswandung ab; man schüttelt gut um zur
Hydration der Schwefelsäure und fügt weitere 200 ml H2o hinzu.
5. Zur Reduktion von Zinn zur zweiwertigen Stufe werden nun nach
einander 60 ml HC1(1,19) und etwa 100 g Nickel-Kugeln hineinge
geben. Der Kolben wird mit einem Uhrglas bedeckt und die Lösung
zum Kochen erhitzt. Unter mäßiger Erwärmung wird nun unter stän
diger Wasserstoffentwicklung mindestens 45 min. lang im Kochen
gehalten.
6. Nach vollständiger Reduktion wird der Erlenmeyerkolben von der
Heizplatte genommen und zum Luftabschluß sofort mit einem Contat
Göckel- oder Scheibler-Aufsatz versehen, der zur co 2-Entwicklung
eine gesättigte (10 %) NaHco3-Lösung enthält. Unter Kohlensäure
atmosphäre wird die reduzierte Lösung nun im fließendem Wasser
bis auf etwa 15°c abgekühlt. Es ist darauf zu achten, daß ge
nügend Bicarbonatlösung im Aufsatz vorhanden ist, um die C02-
Atmosphäre aufrecht zu erhalten.
7, Sofort nach Abnahme des Aufsatzes wird unter Zugabe von 5 ml
Jodid/Stärke-Lösung möglichst rasch mit einer Standardlösung von
N/10 Kaliumjodat bis zum ersten Auftreten einer schwachen Blau
färbung titriert.
von Antimon verwendet wurde, so kann die austitrierte Lösung zur weiteren Bestimmung von Zinn verwendet werden. Für die ZinnReduktion sind dann nur noch 30 ml HC1(1,19) zuzugeben und wie unter (5-7) weiterzubehandeln.
**) Für höhere Genauigkeit kann eine Probe von 1 g in HCl gelöst und wie unter der nachfolgenden "Einstellung der Standardlösung" beschrieben, weiterbehandelt werden.
144
Berechnung
Der Prozentgehalt an Zinn ergibt sich durch Multiplikation der für
die Probe benötigten Titrationsmenge (ml) an N/10 KJo3
mit dem Sn
Titer (in%) dieser Standardlösung:
1,0 ml N/10 KJ03
= 0,005935 g Sn
= 0,5935 % Sn, bezogen auf 1 g Einwaage
= 0,2968 % Sn, lt " 2 g II
= 2,968 % Sn, lt lt 0,2 g "
B. Ausführung der Bestimmung*)
(Abänderung für Sondermessing und Bronzen)
1. Je nach Zinn-Gehalt in der Probe wird eine Einwaage von 1 oder
2 g in ein 250-ml Becherglas (hohe Form) überführt.
2. Nach Zugabe von 10 ml HC1(1,19) und 20 ml HN03(1,2) wird unter
Bedecken mit einem Uhrglas auf der Heizplatte mäßig erwärmt.
Falls erforderlich, muß mehr HCl zugegeben werden, um Zinn in
Lösung zu halten.
Nach vollständiger Auflösung der Späne wird weiter erhitzt,
bis nitrose Gase ausgetrieben sind.
3. Man verdünnt mit H20 auf etwa 150 ml, indem man das Uhrglas
und die Innenwandung des Becherglases abspült; darauf gibt man
etwa 5 g NH4
No3
hinzu.
(Falls in der Legierungsprobe nicht genügend Eisen anwesend
ist, um die Metazinnsäure in einem Überschuß von Eisenhydroxid
besser auszufällen, werden außerdem 5 - 10 ml Fec13
°6H20-Lösung
(1 %) zugegeben.)
4. Die Lösung wird nun tropfenweise mit NH4
oH versetzt, bis die
basischen Salze wieder gelöst sind und die Lösung klar blau
erscheint (Cu-tetraminkomplex).
*) Vgl.: Bestimmungsmethoden zur Analyse von Kupfer und Kupferlegierungen, Methode IX, S.184
145
5. Nach kurzem Aufkochen filtriert man den Niederschlag der
Hydroxide von Fe, Sb und Sn durch ein mittleres Filter (Weiß
band) ab und wäscht das Becherglas und den Niederschlag einige
Male mit heißem n2o aus.
6. Das Filtrat und die Waschflüssigkeit werden verworfen. Das
ursprünglich zur Fällung benutzte Becherglas wird nun als Auf
fanggefäß verwendet. Der Niederschlag wird mit heißer ver
dünnter HC1(1+2) vom Filter gelöst und anschließend mit heißem
H20 gut nachgewaschen, da dasselbe Filter zur nachfolgenden
Filtration wiederbenutzt wird.
7. Die Fällung mit NH40H wird wiederholt und kurz aufgekocht.
Die Hydroxide werden durch das vorher verwendete Filter fil
triert und der Niederschlag mit heißem H20 ausgewaschen bis
er frei von Nitraten ist.
8. Als Auffanggefäß wird nun ein 500-ml Erlenmeyerkolben unter
den Trichter gestellt und der Niederschlag mit der genauen
Menge an heißer verdünnter HCl vom Filter gelöst, die für die
nachfolgende Zinn-Reduktion notwendig ist. (Zu diesem Zweck
werden 60 ml HC1(1,19) in das ursprünglich zur Fällung be
nutzte Becherglas gegeben und mit H20 im beliebigen Verhält
nis verdünnt.)
9. Anschließend wird mit heißem H20 nachgewaschen, bis das Volu
men im Auffanggefäß etwa 250 ml beträgt.
Zur Zinn-Reduktion wird wie im Abschnitt A (5-7) weiterver
fahren.
Einstellung der Standardlösung
Lt. ASTM wird N/10 KJ03
als Urtiterlösung betrachtet. Eine Einstel
lung der Standardlösung ist daher nicht erforderlich!
Sollte jedoch eine zusätzliche Kontrolle der Normalität oder des
Sn-Titers gefordert werden, so kann die N/10 KJ03
gegen reines metal
lisches Zinn eingestellt werden. (Übereinstimmung mit dem theore
tischen Titer ist auch eine Kontrolle auf vollständige Reduktion!):
146
1 g Sn in Form feiner Späne oder Folie wird in einen 250-ml Meßkolben
überführt und in 30 ml HC1(1,19) gelöst, indem man den Meßkolben ei
nige Stunden (vorzugsweise über Nacht) bis zur restlosen Auflösung
des Materials stehen läßt. Wegen der Gasentwicklung darf der Kolben
nicht fest mit einem Stopfen verschlossen werden.
Der Meßkolben wird nun bis zur Marke mit H20 aufgefüllt und gut durch
geschüttelt. Eine aliquote Abmessung von 50 ml (= 0,2 g Einwaage)
wird davon in einen 500-ml Erlenmeyerkolben überführt.
Nacheinanderfolgend werden etwa 150 ml H20 und 60 ml HC1(1,19) hin
zugefügt und zur Zinn-Reduktion wird wie im Abschnitt A (5-7) weiter
behandelt.
Der Normalfaktor (NF) berechnet sich danach wie folgt:
NF =
Sn-TITER:
1,0 ml tvN/10 KJ03
0 2 g Sn ::
ml"' Ni10 KJ03
=
1,0 ml N/10 KJ03
= 012
33,7 = 0,005935 g Sn
147
IV.
Volumetrische Bestimmung von Arsen nach der Destillations-Bromat-Methode
Erforderliche Glasgeräte und Reagenzien
1. Destillierapparat zur Bestimmung von Arsen
durch Destillation:
Die Destilliereinrichtung besteht aus einem
500-ml Langhals-Destillierkolben, einem 100-ml
Tropftrichter mit langem Glasrohr und einem
350-mm Liebig-Kühler, der mit seinem unteren
Auslauf mindestens 2 bis 3 cm in die Auffang
lösung eintaucht.
2. Hydrazinsulfat-Reduktionslösung:
33 g N2H4
·H2so4
und 67 g KBr werden in 1 Liter
H2o gelöst.
(Weitere Reagenzien sind unter der Methode II auf
geführt.)
Ausführung der Bestimmung
1. Je nach Arsen-Gehalt in der Probe wird eine Einwaage von 2 oder
5 g in ein 400-ml Becherglas (hohe Form) überführt.
2. Nach Zugabe von 20 ml HN03(1,4) und 20 ml H2so
4(1+1) wird unter
Bedecken mit einem Uhrglas auf der Heizplatte mäßig erwärmt, bis
die Probe vollständig gelöst und nitrose Gase ausgetrieben sind.
Man erhitzt weiter bis zum starken Rauchen von Schwefeltrioxid
Dämpfen zur vollständigen Austreibung von HN03
•
3. Hierauf läßt man erkalten und spritzt mit etwa 10 ml H2o aus der
Waschflasche das Uhrglas und die Glaswandung ab und schwenkt das
Becherglas zur Hydration der H2so4
kurz um.
148
4. Es wird nochmals bis zum Rauchen von so3
-Dämpfen erhitzt und bis
fast zur Trockene abgeraucht. Darauf wird bis auf Raumtemperatur
abkühlen lassen.
5. Nach Zugabe von etwa 60 ml H20 und etwas Feso4
wird die Lösung
zum Kochen erhitzt und danach in einen Destillierkolben überge
spült. Der Kolben wird mit einem Liebig-Kühler verbunden, dessen
unterer Auslauf in der Vorlage etwa 2 cm tief in 100 ml H20 ein
taucht. Durch einen Tropftrichter läßt man nun 100 ml HC1(1,19)
und 25 ml einer Hydrazinsulfat-Reduktionslösung zufließen (man
kann als Reduktionsmittel auch 25 g Feso4
zusetzen).
6. Der Inhalt im Destillierkolben wird zum Kochen erhitzt und mäßig
im Kochen gehalten, bis etwa 100 ml in die Vorlage überdestil
liert sind.
7. Um Arsen restlos als Asc13
auszutreiben, gibt man durch den Tropf
trichter nochmals 50 ml HC1(1+1) hinzu und destilliert erneut.
Das Destillat wird in derselben Vorlage aufgefangen.
8. Nach Beendigung der Destillation wird das Verbindungsstück zur
Vorlage vom Kühler gelöst und mit etwas H20 durchgespült.
9. Das Destillat wird nun zum Kochen erhitzt und etwa 3 min. lang
gekocht, um so2 auszutreiben.
10. Unter Zugabe von etwa 4 Tropfen Methylorange-Indikatorlösung
wird das Destillat möglichst heiß (etwa 90°c) mit einer Standard
lösung von N/10 Kaliumbromat bis zur vollständigen Entfärbung
des organischen Farbstoffs titriert.
(Methylorange soll vorzugsweise am Ende der Titration zugegeben
werden. - Vgl. dazu Methode II, s.139)
Berechnung
Der Prozentgehalt an Arsen ergibt sich durch Multiplikation der für
die Probe benötigten Titrationsmenge (ml) an N/10 KBro3
mit dem As
Titer (in%) dieser Standardlösung:
1,0 ml N/10 KBro3
= 0,003746 g As
= 0,1873
= 0,0749
% As, bezogen auf 2 g Einwaage
% As, II II 5 g II
149
BESTIMMUNGSMETHODEN ZUR ANALYSE VON KUPFER UND KUPFERLEGIERUNGEN
1.
Volumetrische Schnellbestimmung von Kupfer nach der Thiosulfat/Jodid-Methode
Anwendungsbereich
Neben dem schnellen und zuverlässigen Elektrolytischen Verfahren hat
sich die nachfolgende volumetrische Thiosulfat-Jodid Schnellmethode
als sehr brauchbar zur Bestimmung von Kupfer in Kupferlegierungen,
wie Bronze, Messing, Rotguß etc., in Gegenwart geringer Eisenmengen
erwiesen.
Chemische Grundlage
Durch Umsetzung einer essigsauren Kupfer(II)salz-Lösung mit über
schüssigem Kaliumjodid bildet sich Kupfer(I)jodid. Das bei der Re
duktion frei werdende Jod wird dann mit einer gegen reinstes Elektro
lytkupfer eingestellten Standardlösung von Natriumthiosulfat titriert:
"'
=
Bei Verwendung von Salpetersäure als Lösungsmittel wird der störende
Einfluß von etwa vorhandenem Eisen dadurch ausgeschaltet, indem man
durch Zugabe einer entsprechenden Menge Natriumacetat die freie Sal
petersäure bindet und somit im essigsauren Medium weiterarbeitet.
Zur schnellen Qualitätskontrolle einer Kupferlegierung kann aber der
Zusatz von Natriumacetat unterbleiben, sofern der Fe-Gehalt in der
Probe nicht über 0,1 % Fe beträgt. Unter diesen Bedingungen würde
Eisen mit Natriumthiosulfat allerdings mittitriert werden, was aber
150
bei Anwesenheit bis zu 0,1 % Fe die Gesamttitration kaum beein
trächtigen würde.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Salpetersäure (1,2):
1000 ml HN03(1,4) werden mit 1160 ml H20 ver
dünnt.
2. Natriumacetat:
(CH3C00Na•3 H20, reinst)
3. Kaliumjodid-Lösung (30 %): 150 g KJ werden in 450 ml H20 gelöst.
(Wegen Lichtempfindlichkeit Aufbewahrung in
Braunglasflasche!)
4. Stärke-Lösung (1 %): 5 g wasserlösliche Stärke werden in wenig kal
tem H2o zu einem Brei verrührt und in 500 ml
siedendes H2o gegeben,
(Es wird empfohlen, die Stärkelösung je nach
Gebrauch frisch anzusetzen!)
5. Empirische Natriumthiosulfat-Standardlösung:
( 1 ml = ""0 , 01 g Cu)
39,0 g Na2s2o3
•5 H20 und 5 g KHC03
(oder 5 ANA
LOIDS No.35 *) werden in frisch ausgekochtem und
abgekühltem H20 gelöst und im Meßkolben zu einem
Volumen von 1 Liter mit H20 aufgefüllt.
(Natriumthiosulfat ist nicht als Urtitersubstanz
geeignet, eine Einstellung gegen reinstes
Elektrolytkupfer ist daher täglich erforderlich.
Lichteinwirkung soll weitgehendst vermieden wer
den, da sonst die Zersetzung des Thiosulfates
durch Bakterien gefördert wird.) ~~~~~~~~~~
*) siehe: Allgemeine Hinweise
151
Ausführung der Bestimmung
1. Eine Einwaage des Probematerials von 0,5 g (in Form feiner Dreh
ader Bohrspäne) wird in einen 250-ml Erlenmeyerkolben überführt
und in 10 ml HN03(1,2) gelöst.
2. Es wird vorsichtig erwärmt, bis die Späne vollständig gelöst und
nitrose Gase ausgetrieben sind.
3. Nach raschem Abkühlen der Lösung wird auf ein Volumen von etwa
30 ml mit H2o verdünnt.
4. Wenn in der Probe ein Eisengehalt von mehr als 0,1 % Fe zu er
warten ist, werden außerdem etwa 10 g Natriumacetat hinzugegeben
und der Kolben bis zur vollständigen Auflösung des Salzes ge
schüttelt.
5. Die Lösung wird darauf mit 10 ml Kaliumjodid-Lösung (30 %) ver
setzt und dieses etwa 2 min. lang einwirken lassen, damit die
dem Kupfer äquivalente Jodmenge in Freiheit gesetzt wird.
6. Das ausgeschiedene Jod wird danach möglichst rasch mit einer ge
gen reinstes Elektrolytkupfer eingestellten Standardlösung von
Natriumthiosulfat titriert. Erst gegen Ende der Titration wer
den als Indikator 5 ml Stärke-Lösung hinzugefügt. Die durch die
Jod/Stärke-Reaktion blau gefärbte Lösung wird dann unter ständi
gem Umschwenken weiter bis zur völligen Entfärbung titriert.
Berechnung
Der Prozentgehalt an Kupfer ergibt sich durch Multiplikation der für
die Probe benötigten Titrationsmenge (in ml) mit dem Korrektur-Faktor
der empirischen Na2s2o3
und dem Cu-Titer (in%) dieser Standardlösung:
Cu-Titer:
Titrationsmenge an Na2s2o
3 in Probe X F
1 ,o ml Na2s2o3
0,01 g Cu
x Cu-TITER = % Cu
= 2,0 % Cu, bezogen auf 0,5 g Einwaage
152
Einstellung der Standardlösung
Natriumthiosulfat ist nicht als Urtitersubstanz geeignet. Die Ein
stellung des genauen Cu-Titers einer solchen Standardlösung gegen
reinstes Kupfer muß daher täglich durchgeführt werden:
0,3 g Elektrolytkupfer wird in einen 250-ml Erlenmeyerkolben über
führt und wie im vorhergehenden Abschnitt behandelt.
Aus der Zahl der verbrauchten ml Na2s2o3
berechnet sich dann der
Korrektur-Faktor wie folgt:
F = 30
~~~~E~~!= Cu-Bestimmung in Bronze
(Faktor) F
Cu-TITER,
bezogen auf 0,5 g Einwaage:
42,5 X ~ 30' 1
X 2,0 =
42,5 ml
30,0 30' 1
2,0 % Cu
84 8 % Cu ==:!:======
153
11.
Volumetrische Bestimmung von Phosphor noch der Alkolimetrischen Methode
Anwendungsbereich
Das folgende Verfahren ist anwendbar für zinnarme sowie zinnhaltige
Kupferlegierungen über 1 % Sn. Es eignet sich zur Bestimmung von
Phosphor in desoxidiertem Kupfer, Sondermessing und Phosphor-Bronzen
mit einem Gehalt bis zu 1,5 % P.
Chemische Grundlage
Die Grundlage dieses Verfahrens ist die Überführung von Phosphor zur
ortho-Phosphorsäure und die anschließende Fällung des o-Phosphats
mit Ammoniummolybdat:
H3
Po4
+ 12 (NH4
) 2Moo4
+ 21 HN03
=
(NH4
)3Po
4•12 Moo
3 + 21 NH
4No
3 + 12 H20
Der gelbe Niederschlag von Ammoniumphosphormolybdat wird abfiltriert
und säurefrei gewaschen. Im Überschuß einer empirisch-eingestellten
Standardlösung von Natriumhydroxid wird nun das Ammoniumphosphor
molybdat unter Bildung von Natrium-Ammoniumphosphormolybdat aufge
löst:
(NH4)3Po4·12 Mo03 + 23 NaOH =
11 Na2Moo4
+ (NH4
) 2Moo4
+ Na(NH4
)HP04
+ 11 H20
Anschließend wird die überschüssige Natronlauge durch eine äquiva
lente Menge an Schwefelsäure zurüoktitriert:
=
154
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Salzsäure (1,19).
2. Ammoniumnitrat ANALOID No.5b: *)
(1 ANALOID = 3,0 g NH4
No3
)
3. Ammoniumbromid ANALOID No.229: *)
(1 ANALOID = 3,34 g NH4Br)
4. Nitromolybdat-Lösung:
Lösung A:
240 g NH4
No3
werden in 1000 ml HN03(1,2) gelöst.
Lösung B;
120 g (NH4
)6Mo7
o244 H2o werden in 900 ml H20 ge
löst und danach 100 ml NH4
0H(0,91) zugefügt.
Es wird empfohlen, diese beiden Stammlösungen ge
trennt aufzubewahren und in entsprechend gleichen
Mengen vor Gebrauch zu mischen (Lösung Bin A),
die für 7-14 Tage ausreichend sind.
5, 1/6,745 N Natronlauge:
1/6,745 N Schwefelsäure:
**)
**)
(1 ml = 0,010 % P, bezogen auf eine Einwaage von
2 g)
Die Natronlauge muß durch ein Natronasbeströhr
chen vor co2 geschützt werden.
6. Phenolphthalein-Indikator (1 %ige Lösung in Alkohol):
1 g Phenolphthalein wird in 100 ml 60 %igen Äthyl
alkohol gelöst.
*) siehe: Allgemeine Hinweise
**) Diese empirischen Standardlösungen sind im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E. Merck AG. erhältlich.
Geräte
155
Glasfilterröhrchen (od. Plexiglasausführung):
h = 10 cm, ~ = 2 - 2,5 cm, mit Siebplatte.
Ausführung der Bestimmung
1. Je nach Höhe des zu erwartenden Phosphor-Gehaltes in der Probe
wird eine dementsprechende Einwaage lt. folgender Tabelle in
einen 500-ml Erlenmeyerkolben überführt:
2 g Einwaage: bis zu 0' 15 % p
0,5 g " von 0, 15 - o,6 °/oP 0,2 g " von o,6 - 1'5 % p
2. Nach Zugabe von 25 ml H2o werden für Legierungen mit einem Ge
halt bis zu 0,15 °/o P je 2 ANALOIDS von 3 g NH4
No3
u. 3,3 g NH4
Br
hinzugegeben. Bei den kleineren Einwaagen benötigt man nur je
1 ANALOID.
3. Man erwärmt bis die Analoids vollständig gelöst sind und nimmt
dann den Erlenmeyerkolben von der Heizplatte. In die heiße Lö
sung werden nun 25 ml HC1(1,19) gegeben, und man wartet, bis die
plötzlich einsetzende Reaktion vorüber ist.
4. Es wird mäßig erwärmt (unnötige Volumenverringerung durch Ver
dampfen sollte vermieden werden), bis die Späne vollständig ge
löst sind und Brom größtenteils ausgetrieben ist.
5. Nun wird auf ein Volumen von etwa 100 ml mit H20 verdünnt und
die Lösung zum Kochen erhitzt.
6. Nach Entfernen von der Heizplatte werden sofort 50 ml kalte
Nitromolybdat-Lösung hinzugegeben und zur Ausfällung von Ammo
niumphosphormolybdat etwa 1 min. lang kräftig geschüttelt. Da
nach wird der Niederschlag 15 min, lang absitzen.
(Bei einem Phosphorgehalt von unter 0,050 %, bezogen auf eine
Einwaage von 2 g, wird 3 min. lang geschüttelt und 30 min. lang
absitzen lassen!)
7. Der gelbe Phosphormolybdat-Niederschlag wird danach bei geringem
Unterdruck über eine in einem Glasfilterröhrchen befindliche
Filterschleimsdhicht abgesaugt und etwa 6-7 mal mit reinem Lei
tungswasser eisen- und säurefrei gewaschen (das Wasser ist vor
her gegen Methylorange auf neutrale Reaktion zu prüfen!). Jede
Spülung muß erst vollständig durchlaufen, bevor die nächste er
folgt.
8. Die Filterschleimschicht einschließlich Siebplatte schiebt man
nun mit einem Glasstab aus dem Filterröhrchen in den vorher be
nutzten, ebenfalls eisen- und säurefrei gewaschenen Fällungs
kol ben zurück und schlämmt mit etwa 5 ml H2o auf.
9. Mittels einer Bürette werden nun eine abgemessene Menge an
1/6,745 N Natronlauge zugegeben bis der gelbe Niederschlag voll
ständig aufgelöst ist. Dann gibt man noch weitere 2-5 ml im
Überschuß hinzu (10 ml sind meistens ausreichend für einen Phos
phorgehal t bis zu 0 9 080 %, bezogen auf eine Einwaage von 2 g).
Nach mehrmaligem Umschwenken löst sich der gelbe Niederschlag
auf. Nach einer Einwirkzeit von etwa 2 min. wird mit ca. 100 ml
kohlensäurefreiem H20 verdünnt.
10. Unter Zusatz einiger Tropfen Phenolphthalein-Lösung als Indikator
wird anschließend der Überschuß an Natronlauge mit einer äquiva
lenten Menge an 1/6,745 N Schwefelsäure bis zum vollständigen
Verblassen der Rosafärbung zurücktitriert.
Berechnung
Die Differenz zwischen der vorgelegten NaOH und zurücktitrierten
H2so4
entspricht direkt der vorhandenen P-Menge. Der Prozentgehalt
an Phosphor in der Probe ergibt sich demnach aus der verbrauchten
Menge an NaOH-Standardlösung:
1 , 0 ml N/6,745 NaOH = 0,0002 g p
= 0,010 % P, bezogen auf 2 g Einwaage
"" 0,040 % P, " " 0,5 g " o, 100 % P, " lt 0,2 g " =
157
Einstellung der Standardlösungen
Diese empirischen Standardlösungen sind bereits von der Hersteller
firma auf den obigen Titer eingestellt worden. Einstellungen sind
daher nicht mehr erforderlich.
Zur Kontrolle kann jedoch der empirische P-Titer gegen eine AKP
Analysenkontrollprobe überprüft werden.
158
111.
Volumetrische Bestimmung von Eisen nach der Dichromat-Methode
Anwendungsbereich
Das folgende Verfahren ist anwendbar für zinnarme Kupferlegierungen
bis zu 1 % Sn. Eisen ist in Kupferlegierungen entweder als Verun
reinigung (Messing, Tombak oder ähnliche Legierungen) oder als
Legierungskomponente (Sondermessing, Bronze, Mangan- oder Eisen
kupfer) enthalten.
Chemische Grundlage
Bei der maßanalytischen Bestimmung von Eisen muß 3-wertiges Eisen
zunächst quantitativ zur 2-wertigen Stufe reduziert werden. Das
meist verwendete Reduktionsmittel in salzsaurer Lösung ist Zinn(II)
chlorid:
Ein geringer Überschuß an Zinn(II)chlorid wird durch Quecksilber(II)
chlorid oxidiert. Es entsteht ein seidiger, weißer Niederschlag von
Queoksilber(I)chlorid (Kalomel), der in geringen Mengen keinen stö
renden Einfluß auf die nachfolgende Titration hat:
Eisen(II)salze werden nun durch eine Standardlösung von Kaliumdi
chromat quantitativ zur 3-wertigen Stufe oxidiert unter Verwendung
von (vor-oxidiertem) Natriumdiphenylaminsulphonat als inneren Indi
kator. Die folgende Reaktion findet statt:
=
Das Oxidationspotential von Kaliumdichromat ist nicht so groß wie
das von Kaliumpermanganat. Trotzdem ergeben sich einige Vorteile
159
gegenüber dem Letzteren:
Kaliumdichromat ist mit einem hohen Reinheitsgrad erhältlich und zer
fällt beim Erhitzen bis zu seinem Schmelzpunkt nicht. Es ist daher
besonders als Urtitersubstanz geeignet. Wässrige Lösungen sind un
begrenzt haltbar, wenn sie vor Verdunsten geschützt werden. Eine
saure Dichromatlösung wird bei normaler Raumtemperatur durch Eisen
(II)sulfat schnell und quantitativ zum grünen Chrom(III)salz redu
ziert. Salzsäure wirkt bei Raumtemperatur nicht reduzierend auf
6-wertiges Chrom, vorausgesetzt, die Säurekonzentration ist nicht
höher als 1 bis 2 normal.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Salpetersäure (1,2):
1000 ml HNo3
(1,4) werden mit 1160 ml H2o verdünnt.
2. Salzsäure (1+1):
1000 ml HC1(1,19) werden mit gleichem Volumen
H2o verdünnt.
3. Ammoniak-Lösung (0,91).
4. Zinn(II)chlorid-Lösung (10 %): 10 g Snc1 2 °2 H20 werden in 10 ml HC1(1,19) unter
Erwärmen gelöst und mit H20 auf 100 ml verdünnt.
(Die Lösung ist vor Luftsauerstoff zu schützen
und in einer gut verschließbaren Tropfflasche auf
zubewahren. Die Haltbarkeit ist dann etwa 14 Tage
bis 3 Wochen.)
5. Quecksilber(II)chlorid-Lösung (4 %): 40 g HgC12 werden in etwa 500 ml heißem H20 ge
löst. Nach Abkühlen wird auf 1 Liter verdünnt
und filtriert, falls erforderlich.
(Dieses ist eine kalt-gesättigte Lösung!)
160
6. Phosphorsäure (1+1):
500 ml H3Po
4(1,7) werden mit gleichem Volumen
H2o verdünnt.
7. Kaliumdichromat-Standardlösung
/ *) N 10 K2Cr2o7 (1 ml = 5,585 mg Fe):
4,9035 g K2Cr2o7
werden in H2o gelöst und
in einem Meßkolben zu 1 Liter mit H2o auf
gefüllt.
Für sehr genaues Arbeiten muß das Dichromat
zum Austreiben geringer Feuchtigkeitsspuren
1 Stunde bei 130° bis 140°0 getrocknet wer
den; danach Abkühlen im Exsikkator.
8. Eisen-Standardlösung
0,1 M Fec13
(1 ml = 1 ml N/10 K2cr2o7):
Genau 4 g Fe2o3
(Urtitersubstanz Merck: 99,8 %) oder 3,9925 g Fe2o
3 (Koch-Light: 99,995 % **)
werden in etwa 20 ml HC1(1,19) unter Erwärmen
auf der Heizplatte gelöst.
Nach vollständiger Auflösung wird im Meßkolben
zu einem Volumen von 500 ml mit H2o aufgefüllt.
***) Natriumdiphenylaminsulfonat ANALOID No.32
(pre-oxidized):
Redox-Indikator für Metalltitrationen.
*) Dezi-normale Standardlösungen sind auch im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E. Merck AG. erhältlich.
**) Zu beziehen von Koch-Light Laboratories Ltd., Colnbrook-Bucks, England.
***) siehe: Allgemeine Hinweise
161
A. Ausführung der Bestimmung
(für Kupferlegierungen mit Zinngehalt unter 0,1 %)
1. Je nach Eisen-Gehalt in der Probe wird eine dementsprechende
Einwaage möglichst feiner Späne lt. folgender Tabelle in ein
400-ml bzw. 250-ml Becherglas (hohe Form) überführt. (Die
Probespäne müssen sorgfältig von anhaftenden Verunreinigungen,
die evtl. durch Eisenabrieb bei der Probenahme entstanden
sind, befreit werden):
5 g Einwaage: bis zu 1 % Fe
2 g
1 g " "
von 1 - 2,5 % Fe
von 2,5 - 5 % Fe
2. Die Probe wird nach Bedecken mit einem Uhrglas vorsichtig in
50 ml HN03(1,2) bei einer Einwaage von 5 g gelöst. Bei klei
neren Einwaagen verwendet man 25 ml HN03(1,2).
3. Nach Ablauf der anfangs heftigen Reaktion wird auf der Heiz
platte mäßig erwärmt, bis die Späne vollständig gelöst und
nitrose Gase ausgetrieben sind. *)
Danach werden weitere 10 ml HC1(1,19) hinzugefügt, da nur in
Gegenwart von Chloriden die nachfolgende Ausfällung der Hydro
xide mit Ammoniak quantitativ erfolgt.
4. Die Probelösung wird bis auf etwa 150 ml verdünnt und mit ei
nem genügenden Überschuß an NH4
0H(0,91) werden nun die Hydro
xide von Fe, Al und Mn ausgefällt. (Kupfer befindet sich als
Cu-Tetraminkomplex in Lösung!)
Man kocht kurz auf und läßt den Niederschlag etwa 5 min. lang
absitzen.
*) Wenn ein Elektrolysengerät zur Verfügung steht, ist es besser, Kupfer und Blei durch elektrolytische Abscheidung zu entfernen. Das salpetersaure Elektrolysat wird mit etwa 10 ml HC1(1,19) versetzt und die Hydroxide mit NH
40H ausgefällt. Eine Umfällung
ist nicht erforderlich! Im folgenden wird wie unter 9 - 14 weiterverfahren.
162
5. Der Niederschlag wird dann durch ein mittleres Filter (Weiß
band) abfiltriert und 2 bis 3 mal mit heißem H2o nachgewaschen,
um noch lösliche Salze zu entfernen.
6. Das Filtrat und die Waschflüssigkeit werden verworfen und das
ursprünglich zur Fällung benutzte Becherglas als Auffanggefäß
verwendet. Der Niederschlag wird nun vom Filter mit möglichst
wenig heißer, verdünnter HCl (etwa 1+3) gelöst.
Zum Auflösen schwer löslicher Hydroxide, z.B. Al(OH)3
, kann
man etwas H2o2 der verdünnten HCl zusetzen, das aber im nach
folgenden Arbeitsgang durch Kochen zerstört werden muß. Das
Filter ist dann nicht mehr zur weiteren Filtration zu verwen
den!
7. Danach wird solange mit heißem H20 nachgewaschen, bis die
letzten Fe-Spuren entfernt sind und das Filter säurefrei ist.
Das Filter kann im Trichter für die nächste Filtration belas-
sen werden.
8. Zur weiteren Reinigung des Niederschlages ist eine Umfällung
mit NH40H erforderlich (Wiederholung der Arbeitsgänge 4-5).
9. Der Hydroxid-Niederschlag wird nun vom Filter in etwa 40 ml
HC1(1+1) gelöst, indem das ursprüngliche Becherglas wiederum
als Auffanggefäß benutzt wird. Danach wird einige Male mit
heißem H2o nachgewaschen.
Reduktion und Titration:
10. Die Probelösung wird auf ein Volumen von etwa 30 ml einge
dampft und die Innenwandung des Becherglases abgespült. Kurz
vor dem Siedepunkt wird nun das in der 3-wertigen Stufe vor
liegende Fe, unter stetigem Umschwenken der Lösung über einer
weißen Unterlage, durch tropfenweise Zugabe von SnC12-Lösung
(10 %) zur 2-wertigen Stufe reduziert, bis die gelbliche Fär
bung der Eisen(III)salze vollständig verschwunden ist und nur
ein Überschuß von höchstens 2 bis 3 Tropfen an SnC1 2-Lösung
vorliegt.
11. Die reduzierte Lösung wird auf ein Volumen von 50 ml mit H20
verdünnt und sofort unter fließendem kalten Wasser auf Raum-
temperatur abgekühlt.
12. Nach Zusatz von 20 ml HgC1 2-Lösung (4 %) wird etwa 2 min.lang
abstehen lassen. Ein schwacher, seidiger Niederschlag von
Hg2c1 2 (Kalomel) soll sichtbar sein!
(Falls der Niederschlag grau oder schwarz aussieht, muß die
Probe verworfen werden, da zuviel an SnC12 verwendet wurde.)
13. Zu der sorgfältig reduzierten Probelösung werden nun 10 ml
H3Po
4 (1+1) und eine Tablette Natriumdiphenylaminsulfonat
(ANALOID) als Indikator gegeben.
14. Das Volumen der zur Titration vorbereiteten Lösung soll mög
lichst 100 ml nicht überschreiten. Unter ständigem Umschwen
ken wird nun langsam mit einer Standardlösung von N/10 Kalium
dichromat titriert, bis die reine grüne Färbung über einen
grau-grünen Zwischenton in Blau-violett umschlägt.
Berechnung
Der Prozentgehalt an Eisen ergibt sich durch Multiplikation der
für die Probe benötigten Titrationsmenge (ml) an N/10 K2Cr2o7 mit
dem Fe-Titer (in%) dieser Standardlösung:
1,0 ml N/10 K2cr2o7 = 0,005585 g Fe
= o,55e5 % Fe, bezogen auf 1 g Einwaage
= 0,2792 % Fe, tt " 2 g " = 0,1117 % Fe, tt " 5 g "
Einstellung der Standardlösung
Lt. ASTM wird N/10 K2cr2o7
als Urtiterlösung betrachtet. Eine Ein
stellung der Standardlösung ist daher nicht erforderlich!
Sollte jedoch eine zusätzliche Kontrolle der Normalität oder des
Fe-Titers gefordert werden, so kann die N/10 K2cr2o7 gegen reines
Eisen(III)oxid eingestellt werden:
0,2 g Fe 2o3
(Urtitersubstanz MERCK) wird in einen 300-ml Erlen
meyerkolben überführt und in 20 ml HC1(1,19) unter Erwärmen auf der
164
Heizplatte gelöst. Nach vollständiger Auflösung wird mit einem glei
chen Volumen an H20 die Innenwandung des Kolbens abgewaschen.
Im folgenden wird wie im vorhergehenden Abschnitt "Reduktion und
Titration" weiterverfahren.
Anstatt der direkten Einwaage von Fe2o3
kann man auch 25,0 ml einer
Eisen-Standardlösung (0,1 M Fec13
) verwenden!
Der Normalfaktor (NF) berechnet sich danach wie folgt:
NF =
Bei einer direkten Einwaage von 0,2 g reinstem Fe2Q3 (Koch-Light)
ändert sich die Berechnung entsprechend:
NF =
Fe-TITER:
=
=
B. Ausführung der Bestimmung
0, 13962 mltvN/10 K2Cr2o
7
0,13962 25,0
= g Fe
= 0,005585 g Fe
(Abänderung für Kupferlegierungen mit Zinngehalt über 0,1 %)
Eine entsprechende Einwaage der Probe wird in ein 250-ml Becher
glas überführt und wie im vorhergehenden Abschnitt A in Salpeter
säure gelöst.
1. Man erwärmt bis die Späne vollständig gelöst und nitrose Gase
ausgetrieben sind.
2. Bei Anwesenheit von Silicium werden einige Tropfen H2F2 zuge
fügt, um evtl. Eisensilicide zu zersetzen.
3o Die Probelösung wird bis auf 100 ml mit heißem H20 verdünnt
165
und die Metazinnsäure 1 Stunde lang heiß absitzen lassen.
4. Die Sno 2 wird über ein doppeltes Blaubandfilter unter Dekan
tieren abfiltriert und mit heißem, salpetersäurehaltigen H20
(1 % HN03) gut ausgewaschen. Das Filtrat wird in einem 400-ml
Becherglas aufgefangen und für die nachfolgende Fe-Bestimmung
zurückgestellt.
(Falls H2F2 zur Zersetzung der Silicide zugefügt worden ist,
muß das Filtrat mit 20 ml H2so4
(1+1) eingedampft und bis zur
Entwicklung von dichten so3
-Dämpfen erhitzt werden. Es wird
abgekühlt, mit H2o aufgenommen und - falls notwendig - fil
triert.)
5. Das Filter wird mit dem Sno 2-Niederschlag in das ursprünglich
benutzte Becherglas zurückgegeben und in 15 ml HN0 3(1,4) und
10 ml HClo4
(1,67) vorsichtig erhitzt, bis das Filter vollstän
dig aufgelöst ist und weiße Nebel entweichen.
6. Nach Abkühlung wird die Glaswandung mit etwas H20 abge
waschen und darauf 10 ml HBr( 48 %) h i.nzugefügt. Ohne Uhrglas
wird vorsichtig weitererhitzt bis zum Auftreten der weißen
Nebelbildung. Die Behandlung mit HBr wird wiederholt, um die
letzten Spuren von Zinn und evtl. Antimon auszutreiben.
7. Nach Zugabe von etwa 20 ml H20 wird erwärmt, um lösliche Salze
aufzulösen.
(Bei Anwesenheit von Si0 2 muß diese zunächst abfiltriert wer
den!)
8. Die Lösung wird nun mit dem zurückgestellten Filtrat unter (4)
vereinigt und zur Bestimmung von Eisen nach Abschnitt A (4-14)
weiterbehandelt.
Weitere
BESTIMMUNGSMETHODEN ZUR ANALYSE VON KUPFER UND KUPFERLEGIERUNGEN
werden im englischen Originaltext wiedergegeben.
166
IV.
Rapid Determination of Copper and Lead Simultaneously by the Electrolytic Method
Scope
Procedure for Brasses, Special Brasses, and Bronzes containing up
to 6 % of Lead.
Principle of Method
The electrolytic method of determining copper is the most accurate
of the gravimetric methods. The deposition of copper and lead simul
taneously may conveniently be made from acid solutions containing
free nitric acid.
For rapid process control copper is deposited quantitatively as me
tallic copper at the cathode and lead as the dioxide at the anode
with a current density of 1.5 to 2 amperes.
Interfering Elements
The following elements will contaminate the Pb0 2 deposition:
Bi, Sn, Sb, Ag, and Mn.
Apparatus Required
1. Electrolytic Analysis Apparatus
2. Platinmn Gauze Electrodes (Fisher Type)
Reagents Required
1. Nitric Acid (s.g. 1.2):
Dilute 1000 ml of HN03(1.4) with 1160 ml of H2o.
167
Procedure
1. Transfer 1 g of the sample (fine turnings or drillings) to a
250-ml tall beaker, cover with a watch glass, and dissolve in
25 ml of HN03(1.2).
2. Heat gently on a hot plate until the sample is decomposed and
nitrous fumes have been expelled.
3. Wash down the cover and sides of the beaker, add 5 drops of
approx. 0.1 N HCl to the solution and dilute to about 150 ml.
Warm to about 50° to 6o0 c.
4. Insert the weighed electrodes into the solution and cover the
electrolytic beaker with a pair of split watch glasses. Start
the glass propeller or magnetic stirrer and adjust its speed so
that the solution is vigorously stirred without there being any
danger of mechanical loss of liquid.
5. Use a voltage across the terminals of 2 - 2.4 volts and adjust
the resistance so that the current is 1.5 - 2 amperes. (Do not
use greater current!)
6. When the solution is colorless (usually less than 1 hour) wash
down the cover glass and the sides of the beaker and continue
the electrolysis until the deposition of copper is complete.
(This is indicated by failure to plate on a new surface when the
level of the liquid is raised. When no copper appears, it can
be assumed that all the lead has also been deposited.)
7. When the deposition of the copper is complete, with the current
still on, lower the electrolytic beaker slowly, while washing
the electrodes very carefully with H2o since the deposit of Pb0 2 is spongy and easily lost.
Replace the electrolyte with two successive baths of tap water
and one of distilled H20. (Reserve the electrolyte for further
determinations!)
8. Remove the electrodes and dip them in acetone or alcohol. Dry
the cathode in an electric oven at 120°c for 3 to 5 minutes or
dry for 1 minute over a hot plate. (The deposit of copper
168
should not be spongy but evenly distributed and firmly adherent
to the electrode!)
9. Dry the anode in an electric oven at 120°c for 20-30 minutes.
The deposit is fragile and must be handled carefully.
10. Allow the electrodes to cool in air for about 5 minutes and
weigh the deposits as Cu and Pb0 2 respectively.
Calculation
% Cu = Wt. of Cu X 100
% Pb = Wt. of Pb0 2 X
(corresp. to 1 g sample)
Correction for Lead
(Co-deposition of Manganese)
A test for the co-deposition of traces of manganese should be made
by dissolving the deposit from the anode in 15 ml warm HN03(1.2) or
better in 30 ml of Acid Solvent Mixture for Manganese to which a few
drops of H2o2(30 %) are added.
Dilute to a volume of about 200 ml and test in the usual manner with
ammonium persulphate and silver nitrate in accordance with the pro
cedure (4-7) of Section VIII, Aluminum-base Alloys.
Any manganese found should be calculated to Mn0 2 and subtracted from
the Pb0 2 deposit.
Copper is removed from the electrode by means of nitric acid!
*) It is difficult to remove all the water from the anode by drying
at 120°c. Therefore, a conversion factor of 86.4, instead of the
theoretical conversion factor of 86.6, is employed.
V. Complexometric Determination of Zinc by the EDTA Titrimetrie Method
Scope
This method covers the determination of zinc in brasses, special
brasses, and bronzes in the range from 0.5 to 40 % of zinc.
Principle of Method
Complexometric titrations are based on the fact that metal ions are
bound by disodium dihydrogen ethylenediaminetetra-acetate dihydrate
(Na2EDTA•2 H2o) as wat8r soluble, undissociated complexes (chelates).
The method involves the titration of the test solution with EDTA,
the end point being visualized by the addition of specially selected
metal indicators, which will change color following the chelation
of the metal to EDTA.
Reagents Required
1. Triethanolamine Solution (50 % v/v):
2.
Dilute 500 ml of triethanolamine with 500 ml
of H20.
Standard EDTA Solution: *) (0.1 M EDTA)
The disodium dihydrogen ethylenediaminetetra
ace ta te dihydrate (Na2EDTA•2 H2o) is marketed
under the following designations: Idranal,
Komplexen, Plexochrome, and Titriplex III.
*) This standard solution is also obtainable as oonoentrated volumetrio solution under the designation "TITRISOL-Titriplex IIISolution" from E. Merck AG.
Procedure
170
Dissolve 37.224 g of Na2EDTA•2 H2o in approx.
300 ml of warm H20 and dilute to 1 liter in
a volumetric flask.
This solution may be diluted to 1/50 or 1/100
molarity in the proportions of 1 + 4 or 1 + 9 with H2o. (For storage purpose of the 1/50 or
1/100 molar solutions polyethylene containers
should be used!)
Standard Zinc Solution: *)
(0.1 M Znso4
)
Dissolve 28.754 g of Znso4
•7 H20 in H20 and
dilute to 1 liter in a volumetric flask.
**) Eriochrome Black T ANALOIDS No.52:
(1 ANALOID = 0.8 mg Eriochrome Black T)
or
Indicator Buffer Tablets MERCK:
These indicator buffer tablets contain Erio
chrome Black T as a specific metal indicator.
They are based on the principle of a mixed
indicator, thus producing a very distinct
color change from red-pink via a grey inter
mediate color to pure green.
Indicator buffer tablets are stable!
The electrolyte reserved in accordance with Section IV may be used
for the determination of iron (Section III). Zinc is now determined
in the ammoniacal filtrate of the iron precipitation.
*) These standard solutions are also obtainable as concentrated volumetric solutions under the designation "TITRISOL" frorn E.Merck AG.
**) ANALOID preparations are supplied direct by Ridsdale & Co. Ltd., Middlesbrough, England, or by any appointed selling agent.
171
1. For zinc contents up to 5 per cent *) evaporate the ammo
niacal filtrate to a volume of about 100 ml and transfer
to a 300-ml Erlenmeyer flask.
2. Cool the solution and add 20 ml of triethanolamine solu
tion (50 %) for pH adjustment (between 10 and 11).
3. Add one 0.8 mg Eriochrome Black T ANALOID or one Indicator
Buffer Tablet and, after its dissolution, titrate immedi
ately with a standard solution of 0.1 M EDTA until the color
changes from red-pink to blue or green depending on the in
dica tor used.
Calculation
Calculate the percentage of zinc by multiplying the volume (ml) of
0.1 M EDTA required to titrate the sample by the zinc equivalent (%) of the standard solution:
1.0 ml 0.1 M EDTA = 0.006537 g Zn
= 0.6537 % Zn, corresp.to 1 g sample
Standardization
The disodium salt of ethylenediaminetetra-acetic acid is commercial
ly available of analytical reagent purity. It may contain a trace
of moisture but can be used as primary standard after drying at eo0 c. Standardization is therefore not necessary!
However, if an additional check on the molarity or Zn-equivalent
should be required it may be standardized by titration against a
measured volume of an equivalent standard solution of zinc sulphate
using one Indicator Buffer Tablet and 1 ml of ammonia solution (0,91)
in a volume of 100 ml.
*) In the case of copper-base alloys containing 5 % and over of zinc, the zinc content is usually calculated by difference.
172
VI.
Gravimetrie Determination of Nickel by the Dimethylglyoxime Method
Scope
This method covers the determination of nickel in brasses, special
brasses, and bronzes containing up to 5 % of nickel.
Principle of Method *)
The precipitation of nickel by dimethylglyoxime (referred as H2DMG)
has been demonstrated to be the most accurate procedure known for
nickel. By this method 2.5 ppm of nickel may be detected in aqueous
solution or 200 ppm in a mixture with cobalt.
Reagents Required
1 •
2.
Tartaric Acid Solution (50 % w/v):
Dissolve 500 g of tartaric acid in about 600 ml
of H20 and dilute to a volume of 1 liter.
Dimethylglyoxime Reagent (1 % in alcohol):
Dissolve 10 g of H2DMG (dimethylglyoxime) in
ethanol or methanol or specially denatured
alcohol and dilute to 1 liter with the solvent.
(This solution keeps almest indefinitely!)
*) Ref. to page 93
173
Procedure
The electrolyte reserved in accordance with Section IV or the ammo
niacal filtrate of the iron precipitation (Section III) may be used
for the determination of nickel containing not more than 50 mg of
nickel *).
1 •
2.
4.
For nickel contents up to 5 per cent transfer the solution to a
400-ml beaker or 500-ml Erlenmeyer flask.
Dilute to about 200 to 300 ml, depending on the nickel content
and add 15 ml of tartaric acid solution (50 %). Neutralize with NH
40H or HCl but keep the Solution still acid
(5 ml of diluted HC1(1+1) in excess would be sufficient).
0 0 Heat to about 70 -80 C and add a slight excess of dimethylgly-
oxime reagent (0.4 ml of H2DMG alcohol solution for each 1 mg
of nickel present and 5 to 10 ml in excess), pouring directly
into the solution and not down the wall of the vessel.
In most cases 20 ml of H2DMG would be sufficient. Immediately
add NH4
oH solution dropwise until the sample solution has a dis
tinct odour of this reagent, stirring the mixture vigorously to
hasten the precipitation of the scarlet red nickel salt.
5. Allow the precipitate to stand warm for about 30 minutes, and
test the solution for complete precipitation when the red pre
cipitate has settled out. Cool to room temperature for 1 hour,
while stirring occasionally.
(If the percentage of nickel is very low, the solution should
be allowed to stand overnight. In such cases the precipitate
is frequently contaminated by H2DMG and so it is best to filter,
dissolve the precipitate in a small amount of HCl, and re-pre
cipitate nickel in a small volume, using 1 or 2 ml of H2DMG only)
6. Filtc~ the cold solution with the aid of suction, through a frit
ted-glass filtering crucible of sufficiently fine porosity (1G4)
to retain all of the precipitate. The crucible must be heated
*) If the nickel content is above this limit an appropriate aliquot portion should be taken.
174
previously to 110° - 120°0 and weighed after cooling in a desic
cator. Wash the precipitate with lukewarm H2Q until free from
chloride and finally once with 50 % alcohol.
0 Dry the precipitate at 120 0 to constant weight, approximately
for 30 to 45 minutes. Allow to cool in a desiccator and weigh
as nickel dimethylglyoxime, Ni(04H7o2N2) 2 •
Oalculation
Oalculate the percentage of nickel in the sample as follows:
% Ni = Wt.of Ni-DMG x 20.32 Wt.of sample used
= Wt.of Ni-DMG x 20.32 (corresp. to 1 g sample)
It has been observed that the precipitate of nickel with H2DMG may
be safely ignited to the oxide (NiO) without loss, if the filter is
first carefully charred without allowing it to ignite, then gradual
ly heated at 700°0:
% Ni = Wt.of NiO x 78.58 Wt.of sample used
~ Wt.of NiO x 7s.5s (corresp. to 1 g sample)
175
VII. Gravimetrie Determinationof Aluminum by the Phosphate Method
Scope
This method covers the determination of aluminum in brasses, special
brasses, and bronzes in the range from 0.1 to 10 % of alu.minum.
Principle of Method
This method is accurate for the determination of small amounts of
aluminum (under 100 mg) provided other elements precipitated as phos
phates are absent.
The commonly interfering elements are Fe, Mn, Zr, Zn, Ca. If present
provision must be made for their removal. This is accomplished by
precipitation of these elements with NaOH having an excess of 10 % NaOH in solution.
Aluminum may now be precipitated in the filtrate as aluminum phos
phate by addition of (NH4) 2HPo4 to the hot acetic acid solution.
Reagents Required
1. Hydrazine Sulphate Solution (1 % w/v):
Dissolve 1 g N2H4·H2so4 in 100 ml of H2o.
2. di-Ammonium Hydrogen Phosphate Solution
(10%w/v):
Dissolve 100 g (NH4
)2HP04 in 1 liter of H20.
3. Acetic Acid (80 %).
176
Procedure
The electrolyte reserved from the determination of copper and lead
by electrolysis (Section IV) may be used for the separation of alu-
minum.
1. Evaporate the electrolyte to dryness. Allow the residue (oxides
of Fe, Al, Ni, Mn, Zn etc.) to cool and add 5 ml hydrazine sul
phate solution (1 %) followed by 2 ml of H2so4
(1+4).
2. Heat cautiously to convert the oxides in soluble sulphates.
3.
(It is important to avoid unnecessary excess of H2so4
, thus large
amounts of Na2so4
would assist in the precipitation of zinc ion
in alkaline solution at a later stage. A clear solution is ob
tained after adding a reducing agent such as hydrazine sulphate.)
Add to the cold solution (volume should not exceed 10 ml) about
4 g of NaOH and boil gently for 5 to 10 minutes, Allow the solu-
tion to cool, wash down the sides of the beaker with a little
H2o, and dilute to a volume of about 70 ml.
4. Filter through a medium-texture paper and collect the filtrate
in a 250-ml volumetric flask. Wash the precipitate (hydroxides
of Fe, Ni, and Mn several times with hot H2o containing 1 % of
NaOH. Reserve the filter for further determinations! *)
5. For the Al-determination neutralize the alkaline filtrate in the
250-ml volumetric flask with H2so4
(1+1) using methylorange as
indicator. (Excess of H2so4
should be avoided, 1 drop of H2so4-(1+1) in excess is sufficient.)
6.
*)
0 Heat to about 70 C and pass a rapid stream of H2S through the
solution for about 30 minutes. The precipitate formed contains
most of the zinc as zino sulphide.
Cool to room temperature and make up to volume with H20. Filter
through a dry folded filter paper, oollecting the filtrate in a
To continue the analysis for iron and niokel, dissolve the hydroxides out of the filter paper with hot dilute HCl. Determine iron and nickel in the resulting solution in acoordance with Section III and VI respectively.
177
dry Erlenmeyer flask. All of the aluminum is now present in
this filtrate,
8. Transfer by means of a pipette an aliquot portion of 200 ml
(= 0.8 g, if sample of 1 g was taken originally) into a 600-ml
beaker, and boil off H2s.
9. Allow to cool,and neutralize the solution with NH4
0H using a
few drops of methylorange as indicator. Make slightly aoid by
adding 5 ml of HC1(1+1).
10. Dilute the solution to about 400 ml, add 15 ml of acetic acid
(80 %) followed by 20 ml of (NH4
) 2HP04
solution (10 %) and boil
gently for about 20 to 30 minutes.
11. Allow the precipitate of aluminum phosphate to settle and filter
on a medium-texture paper containing a little ashless filter
pulp, Wash at least 6 to 7 times with hot H2o.
12. Place the filter paper and residue carefully folded inside a
weighed porcelain crucible, dry and ignite gently until the car
bon of the filter is consumed and then at bright red heat at
1200°0 for about 1 to 2 hours.
13. Cool the crucible in a desiccator, and weigh. The residue re
presents pure A1Po4
. Aluminum phosphate is hygroscopic so that
the weighing must be done rapidly.
Calculation
Calculate the percentage of aluminum in the sample as follows:
% Al =
=
Wt.of AlP04 x 22.12 Wt.of sample used
Wt.of AlP04
x 27.65 (corresp. to 0.8 g sample, aliquot portion)
178
VIII.
Volumetrie Determination of Chromium by the Persulfate Oxidation Method
Scope
Modification for Copper-Chromium Alloys, Special Brasses, Bronzes etc.
containing up to 3 % of Chromium.
Principle of Method *)
Apparatus Required
1. Apparatus for Potentiometrie Oxidation and
Reduction Titrations.
2. (a) Reference Electrode: Saturated Calomel Half-Cell
(b) Indicator Electrode: Platinum Wire, Foil or Gauze
Reagents Required
1. Sulphuric-Phosphoric Acid Mixture:
Cautiously add while stirring, 300 ml of H2so4
(1.s4)
and 300 ml of H3Po
4(1.7) to 1400 ml of H2o and mix.
2. Nitric Acid (s.g. 1.2):
Dilute 1000 ml of HN03(1.4.)with 1160 ml of H2o.
3. Sodium Chloride Solution (20 % w/v):
Dissolve 100 g of NaCl in 500 ml of H2o.
*) Ref. to page 119
179
4. Silver Nitrate ANALOIDS No.323: *)
(1 ANALOID = 0.24 g AgN03
)
5. Ammonium Persulphate ANALOIDS No.22: *)
(1 ANALOID = 2.5 g (NH4)2s2o8)
6. Standard Ferrous Ammonium Sulphate Solution
( ) **) approx. 0.06 N F.A.s. :
Dissolve 23.0 g of Fe(NH4
) 2 •(so4
) 2 •6 H20
crystals in about 500 ml of H20 containing
50 ml of H2so4(1.84), cool, and dilute to
1 liter in a volumetric flask.
(The substance is not suitable as primary
standard! Daily standardization against
dichromate as reference standard is there
fore necessary!)
7. Standard Potassium Dichromate Solution
) **) (exactl. 0.0577 N K2cr2o7
:
Dissolve 2.830 g of K2cr2o7 in H2
0 and di
lute to 1 liter in a volumetric flask.
1 ml = 1 mg Cr
(This solution is a primary standard! For
accurate work the dichromate should be dried
in an air oven at 130°-140°c for 1 hour and
allowed to cool in a closed vessel in a des
icca tor before use.
8. Sodium Diphenylamine Sulphonate ANALOIDS No.32
(pre-oxidized): *) Redox-Indicator for Metal Titrations.
*) ANALOID Preparations are obtainable direct from Ridsdale & Co.Ltd, Middlesbrough, England, or from any appointed selling agent.
**) N/10 standard solutions are preferable for material containing over 3 per cent of chromium.
180
Procedure
1. Transfer an appropriate portion of the sample, the amount de
pending on the chromium content, to a 600-ml tall beaker and
cover with a watch glass (use a 750-ml Erlenmeyer flask if the
visual method of titration is employed):
2 g sample for Cr-content up to 1 % 1 g tl II II II Of 1 - 3 %
2. Add 50 ml of sulphuric-phosphoric acid mixture followed by 10 ml
of HNo3(1.2), and dimmer until dissolution is complete and ni
trous fumes have been expelled.
3. Wash down the cover glass and the sides of the vessel and dilute
to a volume of about 300 ml with H2o. Add a few boiling granules
or pieces of porous porcelain to prevent bumping at a later stage,
followed by a few crystals of manganous sulphate (Mnso4
•H 2o) *).
4. Subsequently, add one 0.24 g AgN0 3 and one 2.5 g (NH4) 2s 2o8 ANA
LOID. Cover with a watch glass and heat to boiling while the
permanganic acid color commences to develop.
5. Boil the solution briskly for at least 10 minutes after the Ana
loids have dissolved in order to oxidize chromium and completely
decompose the excess of persulphate. (Proof of the complete oxi
dation of chromium is indicated by the appearance of the perman
ganic acid color.)
6. Add 10 to 20 ml of NaCl solution (20 %) and boil until the color
of permanganic acid is discharged completely. (Should this take
langer then 3 minutes boiling, an additional 10 ml of NaCl solu
tion or dropwise HC1(1.19) may be addedl)
7. Continue boiling for further ·15 to 20 minutes in order to coag
ulate the AgCl precipitated. Cool the solution to room temper-
ature.
*) The addition of manganous sulphate may be omitted if the alloy contains manganese!
8. (A)
(B)
181
Titration with Potentiometrie End Point Indication:
Place the beaker containing the solution under test in the
potentiometric titration apparatus stand, insert the elec
trodes and, while stirring, adjust the potentiometer con
trols to bring the galvanometer light spot (or needle) to
the center of the scale:
Titrate potentiometrically with a freshly standardized solu
tion of approx. 0.06 N F.A.S. to the first large deflection
of the light spot or needle.
The galvanometer light spot (or needle) will move a little
to the left during the first part of the titration; when
the end point is approached the spot will return towards
zero and will occasionally make violent fluctations to the
right. Now add the standard F.A.S. solution cautiously un
til a full and permanent deflection is obtained: This is
the equivalence point!
Titration with Visual End Point Indication:
Alternatively the end point in this direct titration with
F.A.s. can also be detected by the visual method using pre
oxidized sodium diphenylamine sulphonate ANALOIDS as indi
cator *):
Add to the solution under test one indicator ANALOID and
when dissolved titrate with the freshly standardized solu
tion of approx. 0.06 N F.A.s. to a distinctive color change
from dark-blue to green (Copper-Base Alloys!).
The end point must be approached very carefully as the solu
tion becomes darker colored during titration and thus one
or two drops discharge the dark-blue tinge.
If too rnuch F.A.S. is titrated accidentally, it is permis
sible to add a small measured excess of the equivalent
K2cr2o7 (reference standard) and re-titrate, allowing a
suitable correction.
*) Tests have shown that a distinct end point in the titration can be obtained only if ''pre-oxidized" ANALOIDS are used.
182
Correction using the visual method of titration:
Employing this method of titration the actual volume of standard
F.A.s. titrated on the sample and for standardization as well
should be oorrected by adding a constant 0.1 ml using 0.06 N
standard solution beoause an equivalent amount of dichromate is
consumed by the indicator ANALOID for its internal oxidation
which is irreversible. (Using back-titration with standard di
chromate solution this correction is not neoessary thus the er
ror is eliminated by the ratio-titration!)
Calculation
Correct the volume of the ~pprox. 0.06 N) F.A.s. standard solution
required to titrate the sample by a faotor converting it to the ex
act normality of the corresponding K2cr
2o7 reference standard.
Calculate the percentage of chromium by multiplying this corrected
volume (ml) by the chromium equivalent (i!i %) of the standard ferrous
ammonium sulphate solution:
% Cr =
Cr-Titer:
Titration Volume of F.A.S. x F x Cr-TITER
1.0 ml (exactl.) 0.0577 N F.A.S. = 0.001 g Cr
Standardization
= 0.10 % Cr (1 g sample)
= 0.05 % Cr (2 g " )
A standard solution of ferrous ammonium sulphate (F.A.S.) is ordi
narily employed only as intermediate standard, because it gradually
weakens in reducing power. In the potentiometric and visual direct
titration, however, it may be used to titrate chromates directly
without employing an oxidizing agent for baok-titration. It is there
fore necessary to standardize the F.A.S. solution daily (or immedi-
183
ately prior to use) against an equivalent standard solution of potas
sium dichromate:
Transfer by means of a pipette or burette 25.0 ml of 0.0577 N K2Cr2o7
to a 400-ml tall beaker (for potentiometric titration) or to a 500-ml
Erlenmeyer flask (for visual titration).
Add about 200 ml of H20 and 30 ml of sulphuric-phosphoric acid mix
ture. Titrate with the (approx. 0.06 N) F.A.S. standard solution to
either a potentiometric or visual end point in accordance with the
previous section (8).
The factor for conversion to the exact normality may be obtained as
follows:
F ml exactl. K2Cr§Q7_ = ml approx. F.A ••
= 22.0 ml ( approx.) F.A.S.
Calculate the percentage of chromium in the sample as in the follow
ing example:
Weight of sample:
Actual titration volume of approx. 0.06 N F.A.S.:
Conversion Factor (F):
Cr-TITER of 0.0577 N F.A.s., corresp. to 1 g sample weight:
11. 7 ~ X 26 0 8 X 0 .10 =
1 g
11.7 ml
0.10 °/o Cr
184
IX.
Gravimetrie Determination of Tin by the Dioxide Method
Scope
This method covers the determination of tin in copper-base alloys
when present in small amounts under 1 % of tino *)
Principle of Method
Small quantities of tin usually present in brass may be accurately
determined in a large sample, which should be in a form of fine,
clean drillings or turnings.
The sample is treated with nitric acid to separate the hydrous stan
nic oxide, Sno 2•n H2o (simplified as H2Sno3
, metastannic acid) and
to dissolve the other components of the alloy. The insoluble meta
stannic acid possesses colloidal character and exhibits powerful
adsorption properties for copper, iron, lead, nickel, and zinc. It
is therefore adviseable to wash the precipitate with dilute nitric
acid in order to avoid peptisation. The precipitate is ignited at
approx. soo 0 o and may be weighed as the impure stannic oxide which
is contaminated with cupric and ferric oxides:
=
Owing to the ready reduction of the oxide to the metal, the carbon
of the filter paper must be burnt off apart from the precipitate.
The amount of impurity may be determined by the excellent ammonium
iodide method. The impure stannic oxide is treated with arnmonium
iodide in an electric muffle furnace at 425°-475°0. Tin is volatil
ized quantitatively as stannic iodide:
=
*) For alloying amounts refer to page 144
185
The residual iodides may be converted back to the metallic oxides
(CuO and Fe2o3
etc.), the loss in weight represents the weight of
pure stannic oxide present in the residue.
Reagents Required
1. Nitric Acid (s.g. 1.4).
2. Ammonium Iodide (NH4r).
Procedure
1. Transfer 5 or 10 g of the sample, the amount depending on the
tin content, ~o a 400-ml tall beaker. Keep the beaker covered
with a watch glass.
2. Add cautiously 50 ml of HN03(1.4) in small portions. When the
vigorous reaction has subsided, place the beaker on a hot plate
to complete decomposition. (If a dark residue remains, allow
to stand for at least 2 hours at room temperature.)
3. Evaporate the acid solution to approx. half its volume (but not
to dryness!). The evaporation should require at least an hour
to ensure that all the metastannic acid has precipitated, longer
digestion does no harm!
4. Wash down the cover glass and sides of the beaker with a little
H2o, then add 100 ml of hot H20 and boil gently for about 15 min.
in order that all soluble salts may dissolve.
5. Filter hot on a double, close-texture paper (Blauband), and col
lect the filtrate in a 500-ml volumetric flask or 400-ml beaker,
depending on the line of subsequent determinations. (If the fil
trate is not clear, re-filter it!)
Wash the precipitate at least 10 times with hot dilute nitric
acid (1+100).
186
Reserve the filtrate and washings for further determinations! *)
6. Place the funnel in a drying oven maintained at 105°c until fil
ter and precipitate are completely dry. A sheet of glazed paper
is placed on the benoh away from all draughts. Remove the dry
filter from the funnel, and oollect as much as possible of the
precipitate from the paper and allow it to drop on a watch glass
resting upon the glazed paper. This is readily done by very
gently rubbing the sides of the filter paper together. Brush
any small partiales of the precipitate which may have fallen upon
the glazed paper onto the watch glass with a small camel-hair
brush and retain this main part covered with a larger watch glass
or with a beaker.
7. Place the filter paper carefully folded inside a weighed porce
lain or silica crucible. Heat the crucible at as low a tempera
ture as possible to carbonize the filter paper and finally burn
off carbon.
8. Transfer the main part of the precipitate carefully into the
cooled crucible using a small camel-hair brush and heat in an
electric muffle furnace at approx. 800°C for half an hour.
9. Cool in a desiccator and weigh the impure stannic oxide.
Separation of SnO from other metallic oxides: -----------------2---------------------------10. Add to the impure tin oxide about 15 times its weight of pure
powdered ammonium iodide, and mix the two in the crucible inti
mately by means of a small spatula.
11. Place the charged crucible in an electrio crucible or muffle fur
nace maintained between 425° and 475°c. Allow it to remain there
for about 15 minutes or until all fumes have ceased to come from
the crucible.
12.
*)
Remove the crucible and, after having allowed it to cool suffi
ciently, add 2 to 3 ml of HNo3(1.4). Evaporate to dryness on a
For complete chemical analysis most of the components of an copper-base alloy (e.g. Cu, Pb, Fe, Ni, Zn, Cr, and Cd) can subsequently be determined on aliquot portions of the resulting filtrate in acoordance with the appropriate procedure of Section IV to X. (for Cd the total of the filtrate is needed!)
187
hot plate and cautiously decompose the residual nitrates over
a low burner flame, and finally ignite at low red heat.
13. The difference between this weight and the original weight re
presents the amount of pure stannic oxide present.
Calculation
Calculate the percentage of tin in the sample as follows:
% Sn = Wt.of pure Sn0 2 x 7s.76
Wt.of sample used
For Further Determinations using the Filtrate
For subsequent determinations of coppeT, lead, iron, nickel, zinc,
chromium, or cadmium using the filtrate reserved in accordance with
the procedure (5) the residual metallic oxides, consisting mainly of
Cuü and Fe2o3
, raust be dissolved out of the crucible by digestion
with a few milliliters of hot HC1(1.19) and added to the filtrate
before making it up to volume.
188
X.
Gravimetrie Determination of Cadmium by the Sulfide Separation Method
Scope
Procedure for Copper-Base Alloys containing small amounts of Cadmium,
Principle of Method
From the results of a series of experiments on known synthetic mix
tures, it was found that the following method is satisfactory even
in the presence of moderate amounts of arsenic, lead, bismuth, tin,
and antimony.
Cadmium is separated from other elements as cadmium sulphide and the
determination may then be completed by either of two methods:
(A) The gravimetric method in which the CdS is converted to Cdso4 and so determined,
(B) the electrolytic method in which metallic Cd is deposited on a
platinum electrode.
Apparatus Required
1. Kipp's- Generator
for producing hydrogen sulphide,
2. Gooch Filter Apparatus:
A loose-bottom Gooch crucible shall be used.
3. Asbestos for Gooch Crucibles.
4, Electrolytic Analysis Apparatus.
5, Platinum Gauze Electrodes (Fisher-Type).
189
Reagents Required
1. Nitric Acid (s.g. 1.4)
2. Sulphuric Acid (s.g. 1.84)
3. Sulphuric Acid (1+1):
Cautiously add, while stirring 1000 ml of
H2so4
(1.s4) to 1000 ml of H2o.
4. Potassium or Sodium Cyanide Solution (10 %):
Procedure
Dissolve 100 g of KCN or NaCN in 1 liter of
H2o.
1. The filtrate reserved, in accordance with the procedure (5) of
Section IX may be used for the determination of cadmium.
(Alternatively a 10 g sample may be taken and dissolved in nitric
acid without previous separation of tin.)
2. Add 50 ml of H2so4
(1.84) to the solution and evaporate to streng
fuming.
3. Cool, and dilute to about 200 ml with H2o, boil gently for a few
minutes, and allow to cool.
4. After 2 or 3 hours, filter off any insoluble matter, collecting
the filtrate in a tall 600-ml beaker. Wash a few times with hot
H2o. Discard the residue on the paper and dilute the filtrate
to about 400 ml.
5. Heat to boilin~ and pass a rapid stream of H2S through the hot
solution for 30 minutes.
6. Filter off the precipitated sulphides (mainly CuS) on a 181/2 cm
filter paper, receiving the filtrate in a tall 600-ml beaker.
Wash the sulphides once with hot H20. (If proper precipitation
has been made, this filtration will be rapid and the filtrate
190
will show no blue color).
Reserve the filtrate (Solution I).
7. Return the precipitated sulphides with the filter paper to the
beaker in which precipitation was made and add 300 ml of H2o and
80 ml of H2so4(1+1). Boil vigorously for about 30 minutes and
filter hot on a 191/2-cm paper.
Discard the residue (mainly CuS) on the paperl Reserve the fil
trate (Solution II).
All of the cadmium is now present in these two solutions!
8. Cool the reserved filtrates to a moderate temperature and pass
a rapid stream of H2s through both solutions (I and II) for about
10 minutes. Add NH4
0H slowly to each solution until zinc sul
phide begins to precipitate. When this is certain continue the
passage of the gas for 5 minutes more, and allow to stand until
the precipitate has settled, then filter off both precipitates
together on a 121/2-cm paper.
Discard the filtrates!
9. Return the mixed sulphides (impure CdS) with the filter paper to
the beaker in which precipitation of Solution I was made, and
add 80 ml of H2o and 20 ml of H2so4
(1+1). Boil gently for about
10 minutes, using a stirring rod to disintegrate paper and effect
solution of the cadmium sulphide. Filter and wash with hot H2o.
Discard the filter paper!
10. Dilute the filtrate to about 300 ml. Pass in H2S at a moderate
temperature and add NH4
0H drop by drop until cadmium is entirely
precipitated, and continue the passage of gas for about 20 min.
Allow to stand until the precipitate has settled, and filter off
on an 11-cm close-texture paper, or better, on a loose-bottom
Gooch crucible which is prepared with a filter pad of asbestos.
Discard the filtrate!
11. Return the impure CdS with the filter paper or remove the preci
pitate by punching out the bottom of the Gooch crucible into the
original beaker. (Wash and wipe the sides of the crucible with
a little asbestos pulp!) Add 40 ml of H20 and 10 ml of H2so4
(1+1)
191
and boil for about 10 minutes. Filter and wash with hot H2o.
12. Dilute the filtrate to about 300 ml and pass in H2S at a moder
ate temperature for 20 minutes. A drop or two of NH40H will be
sufficient to start the precipitation of cadmium. Filter off
the final pure cadmium sulphide precipitate (it should be of
characteristic bright, yellow color) on a loose-bottom Gooch
crucible and wash twice with cold H2o.
Complete the deterrnination of cadmium by either of the follow
ing methods:
1. Dissolve the final precipitate of pure CdS in 25 ml of HCl
(1+3) in a weighed platinum dish or transfer the solution
after evaporating to a smaller volume, to a platinum cru
cible. Add 10 ml of H2so4(1+1), and evaporate to dense
white fumes. Remove the excess of H2so4 by heating the dish
or crucible cautiously and finally heat at 500° to 6oo0 c.
2. Cool in a desiccator, and weigh, the residue represents pure
cadmium sulphate.
Calculation
Calculate the percentage of cadmium in the sample as follows:
% Cd = wt.of CdSO~ x 53.92
Wt.of sample used
1. Dissolve the final precipitate of pure CdS (obtained in the
preceeding section under 12) in 25 ml of HC1(1+3) using a
250-ml tall lipless beaker. Add 10 ml of H2so4(1+1), and
evaporate to dense white fumes.
2. Dilute the solution to about 100 ml and add 2 drops of
phenolphthalein indicator followed by KOR or NaOH(10 %)solution, until a permanent pink color is just obtained.
192
3. Then add a solution of pure KCN or NaCN(10 %) drop by drop,
while stirring constantly,until the precipitated Cd(OH) 2 just dissolves, avoiding any excess of alkali cyanide.
4. Dilute to about 150 ml and electrolyse the cold solution
under stirring with a current of 1.5 to 2.0 amps. at 2.7 to
3.0 volts.
(0.2 g of Cd may thus be deposited in 30 minutes.)
5. Wash the split watch glasses and sides of the beaker to
raise the level of the electrolyte. Continue the electro
lysis for further 20 minutes.
When deposition of cadmium is oomplete, as indicated by
failure to plate out on a new surface when the level of the
solution is raised, remove the beaker with the electrolyte,
keeping the current still on.
6. Wash the electrodes by replacing the electrolyte with two
successive baths of tap water and one of distilled H2o.
7. Remove the electrodes and di~ them in acetone or alcohol.
Dry the cathode in an electric oven at 100°c for about 3 to
5 minutes, avoiding prolonged heating of the deposit.
8. Allow the electrode to cool in air for about 5 minutes and
weigh the deposit as pure cadmium.
Calculation
Caloulate the percentage of cadmium in the sample as follows:
% Cd = Wt.of Cd x 100
Wt.of sample used
193
XI.
Photometrie Determination of Phosphorus by the Molybdivanadophosphoric Acid Method
Scope
Procedure for Deoxidized Copper, Phosphorized Brasses and Copper
Base Alloys containing up to 0.080 % of Phosphorus.
Principle of Method
A yellow-colored complex is formed when an excess of molybdate solu
tion is added to an acidified mixture of vanadate and an ortho-phos
phate. The color of the phosphorus complex develops within 5 minutes
and is stable for at least 24 hours. Photometrie measurement is made
at approx. 430 mµ.
Interfering Elements
The elements ordinarily present in deoxidized copper and phosphorized
brasses do not interfere, with the possible exception of tin and
silicon.
Reagents Required
1. Nitric Acid (s.g. 1.2):
Dilute 1000 ml of HN03(1.4) with 1160 ml of H2o.
2. Potassium Permanganate ANALOID No.4b: *)
(1 ANALOID = 0.025 g KMn04
)
*) ANALOID Preparations are obtainable direct from Ridsdale & Co.Ltd, Middlesbrough, England, or from any appointed selling agent.
194
3. Hydrogen Peroxide Solution (3 % w/v):
Dilute 10 ml of H2o2(30 % w/v) to 100 ml
with H,O. ~
(Store in a dark bottle at a cool place!)
4. Ammonium Vanadate Solution (2.5 g per liter):
Dissolve 2.50 g of NH4
vo3
in 500 ml of hot
H2o. When solution is complete, add 20 ml
of HN03(1.2),cool, filter if necessary, and
dilute to 1 liter.
5. Ammonium Molybdate Solution (10 % w/v):
Dissolve 100 g of (NH4
) 6Mo7o24
·4 H20 in 600 ml 0 of H2o at 50 C and dilute to 1 liter. Filter
before using!
6. Standard Phosphorus Solution (Reference Standard):
(1 ml = 0.05 mg P)
Dissolve 0.2292 g of Na2HP04
in about 200 ml
of H20. Add 35 ml of HN03(1.2) and dilute to
1 liter in a volumetric flask.
7. Copper (low-phosphorus):
Copper containing under 0.0002 % P.
Procedure
1. Transfer 1 g of the sample (fine turnings or drillings) to a
50-ml Erlenmeyer flask.
2. Add exactly 10 ml of HN03(1.2), and warm on a hot plate until
dissolution is complete.
3. Boil the solution for about 1 minute to expel brown fumes. Avoid
vigorous or prolonged boiling, sinoe exoessive loss of HN0 3 will
affect subsequent color development.
195
4. Oxidize by adding one 0.025 g KMno4
ANALOID, and simmer
for about 2 minutes.
5. Add 1 ml of H2o2(3 %) solution, and swirl the flask until
the excess of KMn04
is destroyed and the solution clears.
Then add 2 ml of NH4
vo3
solution (2.5 g/liter) and boil
gently until the solution is a clear blue, which indicates
that excess H2o2 has been destroyed.
6. Cool to room temperature, transfer to a 50-ml volumetric
flask, and add 2 ml of (NH4
) 6Moo7
o24 solution (10 %). Dilute to volume, mix thoroughly and allow to stand at
least for 5 minutes.
7. Transfer a suitable portion of the test solution and a
similar portion of dist. H20 as a reference solution (for
compensation) to a pair of matched 1-cm absorption cells.
Place them into the sliding cell carriage of the spectro
photometer.
8. With the reference cell in the light beam adjust the in
strument to the initial setting (usually 100 on the per
centage scale or zero on the logarithmic scale) using a
wavelength at 430 mp.
This represents zero concentration of the constituent; the
scale will then read directly in percentage transmittance
(T) or in absorbance (A).
9. While maintaining this photometer adjustment, insert the
absorption cell containing the test solution in the light
beam, and take the photometric reading of the unknown
sample in terms of absorbance (A).
Calculation
Convert the A-value measured direct to the percentage of phosphorus
present in the sample by means of a previously prepared calibration
curve (Fig.4) *).
*) See appendix.
196
Preparation of Calibration Curve
Suitable quantities of the constituent covering the range over 0.05
to 0.8 mg P are taken and treated in the same way as the sample solu
tion for the development of color and the measurement of the trans
mi ttance or absorbance at the optimum wavelength. The absorbance
(log 1/T) is plotted against the concentration: A straight line is
obtained if Beer's Law is obeyed. The curve may then be used for the
determination of the constituent under the same experimental condi
tions.
The calibration curve should be checked at intervals!
Calibration Solutions:
Transfer a 1 g portion of low-phosphorus copper to each of six 50-ml
Erlenmeyer flasks.
Add exactly 10 ml of HN03(1.2) to each flask and warm on a hot plate
until dissolution is complete.
Carry one portion through as a blank, and to the others add the fol
lowing aliquot portions of Standard Phosphorus Solution:
0 ml Na2HP04 = mg p = 0 % P, corresp.to 1 g
1 • 0 ml II = 0.05 mg p = 0.005 % p sample
5.0 ml II = 0.25 mg p = 0.025 % p
1 o.o ml II = 0.5 mg p = 0.050 % p
15. 0 ml II = 0.75 mg p = 0.075 % p
16. 0 ml II "' o.eo mg p = o.oeo % P
(20.0 ml) II = ( 1 • 0 mg P) = (0.100 % P)
Continue in accordance with the previous section (3-9).
Calibration Curve:
Plot the photometrio readings (Absorbance A), obtained from the cali
bration solutions, as ordinates against the respeotive concentrations
(% P) as abscissae, on a linear-coordinate graph.
197
XII.
Photometrie Determination of Silicon by the Molybdisilicic Acid Method
Scope
Prodedure for Copper-Base Alloys and High-Silicon Bronze containing
0.20 to 5 % of Silicon.
Principle of Method
A slightly acid solution of either silicic or fluosilicic acid, when
treated with an excess of ammonium molybdate, forms yellow molybdi
silicic acid. Photometrie measurement is made at approx. 400 mµ.
Interfering Elements
Phosphorus present in the final solution in excess of 0.05 mg will
interfere unless the solution is treated with oitric acid to selec
tively destroy molybdiphosphoric aoid.
Reagents Required
1. Hydrofluoric Acid (40 % w/v):
Assay not less than 40 per cent of HF.
2. Nitrio Acid (1+2):
Dilute 1000 ml of HN03(1.4) with 2000 ml of H2o.
3. Boric Acid Solution (saturated):
Dissol ve about 60 g of H3Bo
3 in 1 li ter of hot
H20.
198
4. Urea Solution (10 % w/v):
Dissolve 10 g of urea in H20 and dilute to 100 ml.
This solution shall be freshly prepared!
5. Ammonium Molybdate Solution (10 % w/v):
Dissolve 100 g of (NH4
) 6Mo7
o24
·4 H20 in about
600 ml of H2o at 50°c and dilute to 1 liter.
Filter before using!
6. Citric Acid Solution (5 % w/v):
Dissolve 5 g of citric acid in H2o and dilute
to 100 ml.
This solution shall be freshly prepared!
7. Standard Silicon Solution (Reference Standard):
(1 ml = 0.040 mg Si)
Fuse 0.0856 g of anhydrous Si02 with 1 g of an
hydrous Na2co3
in a platinum crucible. Cool the
melt, dissolve completely in H2o, and dilute to
1 liter in a volumetric flask. Transfer at once
to a wax, plastic, or hard rubber bottle.
8, Copper (low-silicon):
Copper containing under 0.001 % Si.
Procedure
1. Transfer 0.5 g of the sample (fine turnings or drillings) to a
platinum crucible or small TEFLON-beaker.
2. Add 6 to 8 drops (0.3 to 0.4 ml) of HF followed by 8 ml of HN03
(1+2). *) Cover the crucible and let stand for 5 minutes. (If
dissolution is not complete, the crucible may be heated on a
*) This dissolving mixture is designed to convert the silicon in the sample quantitatively to fluosilicic acid. The use of HF is necessary to obtain solution of refractory silicides and also to prevent the formation of colloidal silicic acid which does not react with ammoniurn molybdate.
199
steam bath at 60° to 65°0.)
3. Transfer the cool solution to a 250-ml volumetric flask through
a long-stem plastic or hard rubber funnel dipping into 25 ml of
H3Bo
3 solution previously added to the flask. Dilute to volume
and mix thoroughly.
4. Transfer a 10-ml aliquot portion of the sample solution to an
100-ml volumetric flask. Add 2 ml of HN03
(1+2) and dilute to
about 50 ml.
5. If less than 0.05 mg *) of phosphorus is present in the aliquot
taken for analysis, develop the color as follows:
Add 5 ml of urea solution (10 %) and swirl the flask vigorously.
Let stand 1 to 2 minutes to allow nitrogen to escape. Add 10 ml
of ammonium molybdate solution (10 %), dilute to the mark and
mix. Let stand for 10 minutes **).
6. If more than 0.05 mg, but not more than 0.25 mg of phosphorus
is present in the aliquot taken for analysis, develop the color
as directed under (5) through the addition of the ammonium molyb
date solution. Then dilute to about 90 ml, mix, and let stand
for 10 minutes. Add 5 ml of citric acid solution, dilute to the
mark, and mix. Take the photometric reading without delay.
7. Transfer a suitable portion of the test solution and a similar
portion of dist. H20 for compensation to a pair of matched 2-cm
absorption cells. Place them into the sliding cell carriage of
the spectrophotometer.
8. With the reference cell (dist. H2o) in the light beam adjust the
instrument to the initial setting (usually 100 on the percentage
scale or zero on the logarithmic scale) using a wavelength cen
tered at 400 mµ.
This represents zero concentration of the constituent; the scale
will then read directly in percentage transmittance (T) or in
absorbance (A).
*) This represents 0.25 % P, corresponding to 0.02 g of reduced sample weight.
**) Full color develops in less than 10 min. and gradually fades. A uniform time of color development should be used for both calibration solutions and samples,
200
9, While maintaining this photometer adjustment, insert the absorp
tion cell containing the test solution in the light beam, and
take the photometric reading of the unknown sample in terms of
absorbance (A).
Calculation
Convert the A-value measured direct to the percentage of silicon
present in the sample by means of a previously prepared calibration
curve.
Preparation of Calibration Curve
Suitable quantities of the constituent covering the range from 0.04
to 1.0 mg Si in 100 ml of solution are taken and treated in the same
way as the sample solution for the development of color and measure
ment of the transmittance or absorbance at the optimum wavelength.
The absorbance (log 1/T) is plotted against the concentration:
A straight line is obtained if Beer's Law is obeyed, The curve may
then be used for the determination of the constituent under the same
experimental conditions.
The calibration curve should be checked at intervals!
Calibration Solutions:
Transfer 0.5 g of low-silicon copper to a platinum crucible or small
TEFLON-beaker and treat as the sample in accordance with the previous
section (2-3).
Prepare 8 solutions using equal aliquots of 10 ml to each of 100-ml
volumetric flasks. Add 2 ml of HN03
(1+2) and dilute to about 50 ml.
Car.:ryone portion through as a blank, and to the others add the fol
lowing aliquot portions of Standard Silicon Solution:
(1 ml = 0.040 mg Si)
201
0 ml Na2Sio 3 = mg Si :::: 0 % Si, corresp.to 0.02 g
1 • 0 ml " 0.04 Si 0.20 % Si of reduced sample
= mg =
2.0 ml " = o.os mg Si = 0.40 % Si
5.0 ml " = 0.2 mg Si = 1. 0 % Si
10.0 ml " = 0.4 mg Si 2.0 % Si
15.0 ml " o.6 mg Si = 3.0 % Si
20.0 ml " = o.s mg Si = 4.0 % Si
25.0 ml " 1.0 mg Si = 5.0 % Si
Continue in accordance with the previous section (5, 7-9).
Calibration Curve:
Plot the photometric readings (Absorbance A), obtained from the cali
bration solutions, as ordinates against the respective concentrations
(% Si) as abscissae, on a linear-coordinate graph.
202
Dritter Teil SONSTIGE BETRIEBSSTOFFE
BESTIMMUNGSVERFAHREN FÜR SCHLACKEN, ERZE UND KESSELSTEIN SOWIE GEBRANNTEN KALK, DOLOMIT UND MAGNESIT
Für die chemische Untersuchung von säurelöslichen Schlacken, Erzen
und Kesselstein sowie von gebranntem Kalk, Dolomit und Magnesit ist
zur besseren Übersicht der Gesamtanalyse im Abschnitt (8) eine sche
matische Darstellung der Analysengänge wiedergegeben.
Grundlage des Verfahrens
Nach Abscheiden des Siliciumdioxids werden Eisen, Aluminium, Mangan
und Titan als Hydroxide ausgefällt. Beim Oxid-Verfahren erhält man
aus den Hydroxiden durch Glühen ein Oxidgemisch (R2o3):
Nach Auflösen dieses Glührückstandes wird darin die Eisen(III)oxid
menge nach dem Dichromatverfahren ermittelt, während Titan und Man
gan in besonderen Einwaagen photometrisch bzw. volumetrisch bestimmt
werden. Durch Abzug der Oxide dieser Elemente von der Summe der
Oxide (R2o3) erhält man den Gehalt an Aluminiumoxid.
Calcium und Magnesium werden im Filtrat der Hydroxidfällung als Oxa
lat bzw. Oxin quantitativ ausgefällt.
Den Sulfatgehalt ermittelt man jeweils aus aliquoten Abnahmen im
Filtrat der Kieselsäure-Abscheidung.
203
1. Vorbereitung des Probegutes
Eine repräsentative und homogene Durchschnittsprobe ist unbedingt
notwendig für den Ausgang der Analyse. Es sollte besonders darauf
geachtet werden, daß kein Abrieb von Mühle oder Mörser das Probema
terial verunreinigt. Zerreiben zu außerordentlicher Feinheit muß
vermieden werden, um einem vorzeitigen Verlust an Feuchtigkeit vor
zubeugen.
Falls besondere Feinheit für einen bestimmten Analysengang (z.B. die
Bestimmung der Alkalien) gefordert wird, sollte ein getrennter Teil
der bereits gemahlenen Probe weiter zerkleinert werden.
2. Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes
Die Analyse von Erzen wird gewöhnlich in einer getrockneten Probe
ausgeführt und die Analysenergebnisse auf trockene Substanz bezogen.
Wenn die Feuchtigkeit trotzdem gewünscht wird, werden etwa 10 g Pro
begut im Trockenschrank bis zur Gewichtskonstanz (etwa 2 Std. lang)
bei 140°c getrocknet. Für Reihenuntersuchungen ist eine Trockentem-o 0 peratur von 105 -110 C meistens ausreichend.
Für alle nachfolgenden Bestimmungen muß das Probegut auf den geeigne
ten Feinheitsgrad gemahlen und getrocknet werden, bevor die einzelnen
Mengen eingewogen werden.
3. Bestimmung des Glühverlustes
Zur Bestimmung des Glühverlustes werden 2,5 g der feingeriebenen und
bei 105°c etwa 2 Stunden lang getrockneten Probe zunächst vorsichtig
bei dunkler Rotglut und anschließend mindestens 1 Std. bei 1100°C
bis zur Gewichtskonstanz geglüht.
(Der Glühverlust kann herrühren von der Vertreibung des chemisch ge
bundenen Wassers, des Kristallwassers und von dem co2 der Karbonate.
Andererseits tritt bei Vorhandensein von metallischem Eisen und Man
gan in zweiwertiger Form eine Oxidation in Fe 2o3
bzw. Mn3o
4 ein, wo
mit naturgemäß eine Gewichtszunahme verbunden ist.
204
4. Analysengang zur Vollanalyse
Gravimetrische Bestimmung der Kieselsäure (SiO \ ----------------------------------------------2L
Die Abscheidung von Si0 2 erfolgt nach dem Salzsäure-Röstverfahren.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
(a) Bromwasser (gesättigte Lösung).
(b) Salzsäure (1,19).
(c) Salpetersäure (1,4).
(d) Schwefelsäure (1 ,84).
(e) Flußsäure (38-40 % HF).
Ausführung der Bestimmung
Zur Vollanalyse werden 2,5 g der feingeriebenen und getrockneten
Substanz in ein 400-ml Becherglas (hohe Form) überführt und mit etwas
Bromwasser zur Oxidation des Sulfidschwefels aufgeschlämmt. Bei be
decktem Becherglas wird nach Zugabe von 30 bis 40 ml HC1(1,19) unter
vorsichtigem Erwärmen auf der elektrischen Kochplatte gelöst. *)
Nach Zusatz einiger HN03(1,4) wird zur Trockene eingedampft und zur
Abscheidung der Kieselsäure bei etwa 130°c auf der elektrischen Koch-
*) Falls die Probe in HCl unlöslich ist, wird o,5 g der feingeriebenen Substanz in einem Nickel- oder Platintiegel mit 5 bis 6 g einer Mischung von Na2C03 + K2C03 bei Rotglut in einem elektrischen Ofen etwa 10 min. lang aufgeschlossen.
205
platte stark geröstet.
Eine entstandene Kruste am Boden des Becherglases wird durch öfteres
Drücken mit einem Glasstab zerkleinert.
Nach dem Erkalten wird mit HC1(1,12) aufgenommen und nach weiteren
Zusatz von etwa 100 ml heißem H20 erwärmt bis die Salze vollständig
gelöst sind. Nach einigen Minuten wird die Kieselsäure über ein mitt
leres Filter, dem etwas Filterflocken beigegeben sind, abfiltriert.
Das Filtrat wird in einem 500-ml Meßkolben aufgefangen! *)
Der Niederschlag wird mit heißem, salzsäurehaltigen H2o (5 % an HCl)
etwa 6 bis 7 mal ausgewaschen, um lösliche Salze der übrigen Elemente
zu entfernen (eisenfrei!), und danach 2 mal mit reinem H20 nachge
waschen. Ein weiteres Auswaschen mit reinem H20 ist wegen geringer
Löslichkeit der Si02 zu vermeiden!
Da Si02 in Wasser, besonders in Gegenwart von Alkalien (nach Auf
schluß) merklich löslich ist, muß bei Si0 2-Gehalten über 10 % das
Waschwasser unbedingt nochmals eingedampft werden, das Filtrat jedoch
in allen Fällen!
Nachdem auch diese Anteile Si0 2 in einem gesonderten Weißbandfilter
abfiltriert und gewaschen worden sind, werden beide Filter und Rück
stand vorsichtig im Platintiegel getrocknet, verascht und bei etwa
1100°c im Muffelofen ca. 30 min. lang geglüht. Nach dem Erkalten im
Exsikkator wird die Roh-Si0 2 ausgewogen.
Die Rein-Si0 2 wird auf folgende Weise bestimmt:
Der geglühte und gewogene Rückstand der Roh-Kieselsäure wird zunächst
mit einigen Tropfen H20 befeuchtet, um ein Verstauben der Substanz
zu verhindern. Das Siliciumdioxid wird nunmehr mit 5 ml HF(40 %) und etwa 3 Tropfen H2so
4(1,s4) vorsichtig unter Erwärmen verflüchtigt
und der Tiegel nach nochmaligem Glühen zurückgewogen.
Der durch das Abrauchen mit Flußsäure bedingte Gewichtsverlust ent
spricht der Menge an ursprünglich vorhandener Rein-Si0 2 :
% Si02 Gewichtsverlust X 100
= Einwaage
= Gewichtsverlust X 40 (bez.auf 2,5 Einwaage)
g
*) siehe Fußnote auf folgender Seite
206
Ein etwa im Platintiegel zurückgebliebener Rest wird in HCl gelöst
und mit dem ursprünglichen Filtrat vereinigt (vor dem Auffüllen in
den 500-ml Meßkolben geben!). Ist im Tiegel ein in HCl unlöslicher
Rückstand zurückgeblieben, so muß derselbe mit Kalium-Natriumcarbonat
aufgeschlossen und nach dem Lösen in Säure mit dem ersten Filtrat
vereinigt werden.
Für die folgenden Bestimmungen werden aus dem 500-ml Meßkolben ent
sprechende aliquote Abmessungen entnommen. *)
Die Sesquioxide werden nach dem Oxid-Verfahren bestimmt. Den Gehalt
an A1 2o3
erhält man nach Abzug der Oxide von Eisen, Titan und Mangan,
die auf getrennte Weise ermittelt werden.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
*)
(a) Ammoniumchlorid.
(b) Wasserstoffperoxid-Lösung (30 %): Perhydrol MERCK.
(c) Ammoniak-Lösung (0,91).
Wegen des geringen Gehaltes an Eisen- und Aluminiumoxid werden die Sesquioxide (R203) bei gebranntem Kalk, Dolomit und Magnesit direkt in dem Gesamtfiltrat der Si02-Abscheidung bestimmt. Für die weiteren Bestimmungen wird das ammoniakalische Filtrat der Hydroxidfällung danach auf ein Volumen von 500 ml im Meßkolben mit H2o aufgefüllt.
207
Ausführung der Bestimmung
Das Filtrat der Si02-Abscheidung (bei gebranntem Kalk, Dolomit oder
Magnesit) bzw. eine aliquote Abmessung von 100 ml (= 0,5 g red. Ein
waage) wird auf ein Volumen von etwa 200 ml eingedampft bzw. mit
H2o verdünnt.
Nach Bedecken mit einem Uhrglas werden 5 g NH4
01 und ein paar Tropfen
H2o2 hinzugefügt und die Lösung ein paar Minuten gekocht, um das über
schüssige H2o2 zu entfernen.
Nach Entfernen von der Heizplatte werden nun unter vorsichtiger Zu
gabe von NH40H(0,91) die Hydroxide von Fe, Al, Ti und Mn ausgefällt.
(Um die Löslichkeit von Al(OH)3
auszuschalten, verwendet man nur die
eben zur Fällung nötige Menge NH40H bis zur Wahrnehmung eines schwa
chen Ammoniakgeruches. Als Indikator kann man einige Tropfen Methyl
rot zusetzen!)
Man kocht kurz auf und läßt den Niederschlag etwa 5 min. lang ab
sitzen.
Der Niederschlag wird dann durch ein mittleres Filter (Weißband) ab
filtriert und 2 bis 3 mal mit heißem H20 nachgewaschen, um noch lös
liche Salze zu entfernen.
Der Niederschlag wird nun vom Filter mit möglichst wenig heißer, ver
dünnter HCl (etwa 1+3) gelöst *) und das ursprünglich zur Fällung be
nutzte Becherglas als Auffanggefäß verwendet. Danach wird solange
mit heißem H2o nachgewaschen, bis die letzten Fe-Spuren entfernt sind
und das Filter säurefrei ist. (Das Filter kann im Trichter für die
nächste Filtration belassen werden!)
Nach Zugabe von etwas NH4
01 wird die Hydroxidfällung und Filtration
wiederholt; als Vorlage verwendet man das Filtrat der ersten Hydroxid
fällung. Der Niederschlag wird nun 2 mal mit heißem H20 dekantiert
und etwa 4 mal nachgewaschen.
*) Zum Auflösen schwer löslicher Hydroxide, z.B. Al(OH)~, kann man etwas H2o2 der verdünnten HCl zusetzen, das aber im nachfolgenden Arbeitsgang durch Kochen zerstört werden muß. Das Filter ist dann nicht mehr zur weiteren Filtration zu verwenden!
208
Filter und Rückstand werden vorsichtig im Porzellantiegel getrocknet,
verascht und bei mindestens 1200°0 *) im Muffelofen geglüht. Nach
dem Erkalten im Exsikkator wird der Glührückstand als Summe der Oxide
von A1 2o3
+ Fe 2o3
+ Ti0 2 + Mn3o
4 ausgewogen (bei Reihenuntersuchungen
ist dieser aber meistens nur ausgedrückt als Al 2o3
+ Fe 2o3
, ohne
Rücksicht auf die kleinen Mengen anderer Oxide):
% R203 Auswaage X 100
= Einwaage
= Auswaage X 40 (bez.auf 2,5 g Einw.)
= Auswaage X 200 (bez.auf 0,5 g Einw.)
Gesamteisen wird in diesem Rückstand nach der folgenden Methode als
Fe 2o3
direkt bestimmt. Andere Oxide werden in getrennten Einwaagen
ermittelt,und der Gehalt an Tonerde (Al 2o3
) wird nach Abzug dieser
Oxide von dem Gesamtrückstand (R2o3
) wie folgt berechnet:
=
*) Bei einer Temperatur unter 1200°0 ist das entstandene Aluminiumoxid noch hygroskopisch und ergibt fehlerhafte Befunde bis zu 10 % des gefundenen Wertes!
209
Die Bestimmung von Fe2o3
erfolgt im aufgelösten Oxid-Glührückstand
nach der Dichromat-Titrationsmethode. *)
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
(a) Salzsäure (1,19).
(b) Zinn(II)clorid-Lösung (10 %): 10 g SnC12 •2 H20 werden ·in 10 ml HC1(1,19) unter
Erwärmen gelöst und mit H2o auf 100 ml verdünnt.
(Die Lösung ist vor Luftsauerstoff zu schützen
und in einer gut verschließbaren Tropfflasche auf
zubewahren. Die Haltbarkeit ist dann etwa 14 Tage
bis 3 Wochen.)
(c) ~uecksilber(II)chlorid-Lösung (4 %): 40 g HgC12 werden in etwa 500 ml heißem H2o ge
löst. Nach Abkühlen wird auf 1 Liter verdünnt
und filtriert, falls erforderlich.
(Dieses ist eine kaltgesättigte Lösung!)
(d) Phosphorsäure (1+1):
500 ml H3Po
4(1,7) werden mit gleichem Volumen
H2o verdünnt.
*) Vgl. Volumetrische Bestimmung von Eisen nach der DichromatMethode, 2. Teil, S.158 u. 163: Chem. Grundlage des Verfahrens u. Einstellung der Standardlösung.
210
(e) Kaliumdichromat-Standardlösung
N/10 K2cr2o7 (1 ml = 5,585 mg Fe):*)
4,9035 g K2cr2o7 werden in H2o gelöst und
in einem Meßkolben zu 1 Liter mit H20 auf
gefüllt.
Für sehr genaues Arbeiten muß das Dichromat
zum Austreiben geringer Feuchtigkeitsspuren
1 Stunde bei 130° bis 140°c getrocknet wer
den; danach Abkühlen im Exsikkator.
**) (f) Natriumdiphenylaminsulfonat ANALOID No.32
(pre-oxidized):
Redox-Indikator für Metalltitrationen.
Ausführung der Bestimmung
Der Oxid-Glührückstand (R2o3
) wird aus dem Tiegel vorsichtig in ei
nen 300-ml Erlenmeyerkolben überführt.
Nach Zugabe von 20 ml HC1(1,19) wird auf der elektrischen Heizplatte
erwärmt, bis der Rückstand vollständig gelöst und nur noch weiße
Tonerdeflocken ungelöst sind. (Man kann das Auflösen des Tonerde
Eisenoxid-Rückstandes stark beschleunigen, wenn man einige Tropfen
HF zugibt!)
Die Probelösung wird nun auf ein Volumen von etwa 30 ml mit H2o ver
dünnt und die Innenwandung des Kolbens abgespült.
Kurz vor dem Siedepunkt wird nun das in der 3-wertigen Stufe vorlie
gende Fe, unter stetigem Umschwenken der Lösung über einer weißen
Unterlage, durch tropfenweise Zugabe von SnC12-Lösung (10 %) zur
2-wertigen Stufe reduziert, bis die gelbliche Färbung der Eisen(III)
salze vollständig verschwunden ist und nur ein Überschuß von höch
stens 2 bis 3 Tropfen an SnC12-Lösung vorliegt.
*) Dezi-normale Standardlösungen sind auch im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E. Merck AG. erhältlich.
**) siehe: Allgemeine Hinweise
211
Die reduzierte Lösung wird auf ein Volumen von 50 ml mit H20 ver
dünnt und sofort unter fließendem kalten Wasser auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Nach Zugabe von 20 ml HgC12-Lösung (4 %) wird etwa 2 min. lang ab
stehen lassen. Ein schwacher, seidiger Niederschlag von Hg2c12 (Kalomel) soll sichtbar sein!
(Falls der Niederschlag grau oder schwarz aussieht, muß die Probe
verworfen werden, da zuviel an SnC12 verwendet wurde.)
Die sorgfältig reduzierte Probelösung wird auf etwa 100 ml mit H20
verdünnt. Danach werden sofort 10 ml H3Po
4(1+1) und eine Tablette
Natriumdiphenylaminsulfonat (ANALOID) als Indikator zugegeben.
Nach Auflösen des Indikators wird nun unter ständigem Umschwenken
des Kolbens langsam mit einer Standardlösung von N/10 Kaliumdichromat
titriert, bis die reine grüne Färbung über einen grau-grünen Zwischen
ton in Blau-violett umschlägt.
Berechnung
Der Prozentgehalt an Eisen(III)oxid ergibt sich durch Multiplikation
der für die Probe benötigten Titrationsmenge (ml) an N/10 K2cr2o7
mit dem Fe2o3-Titer (in%) dieser Standardlösung:
= = =
Bestimmung von Eisen(II)oxid
0,007985 g Fe2o3
0,3194 % Fe2o3
1,597 % Fe2o3
(bez.auf 2,5 g Einw.)
(bez.auf 0,5 g Einw.)
Zur Bestimmung von Eisen(II)oxid in Hochofenschlacken etc. wird eine
getrennte Probemenge unter Luftabschluß wie im vorhergehenden Ab
schnitt behandelt. (Beim Lösen der Probe unter Luftabschluß bleiben
die Wertigkeitsstufen des Eisens, wie sie in der Probe vorliegen, er
halten, so daß man durch Oxidieren das 2-wertige Fe maßanalytisch er
fassen kann.)
Die Berechnung des Gehaltes an FeO erfolgt dann mit dem entsprechen
den Titer:
212
Im Filtrat der Hydroxidtrennung wird das Calcium als Oxalat gefällt
und die an Calcium gebundene Oxalsäure in schwefelsaurer Lösung mit
Kaliumpermanganat oxidimetrisch titriert.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
(a) Essigsäure (Eisessig):
min. 96 %.
(b) Ammoniumoxalat-Lösung (ca. 4 %): 42 g (NH
4) 2c2o
4·H20 werden in 1000 ml heißem
H2o gelöst.
(c) Schwefelsäure (1+1):
Gleiche Volumina H2so4 und H2o werden vorsich
tig unter ständigem Rühren vermischt.
(d) Kaliumpermanganat-Standardlösungen
1. ca. N/10 KMno4
(1 ml = 2,804 mg CaO): *)
3,2 g KMno4 werden in knapp 1 Liter H2o
bei 90°c etwa 3 Std. lang erhitzt und nach
Abkühlung in einem Meßkolben zu 1 Liter
mit H2o aufgefüllt.
Um Selbstzersetzung des gelösten Perman
ganats durch entstandenen Braunstein zu
verhindern (Abnahme des Titers), wird die
Lösung durch eine sorgfältig mit Chrom
schwefelsäure gereinigte und danach ge-
*) Dezi-normale Standardlösungen sind auch im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E. Merck AG. erhältlich.
213
waschene Glasfrittennutsche in eine eben
falls saubere, mit Glasstopfen verschließ
bare Vorratsflasche filtriert (kein Filter
papier!).
Die Vorratslösung bewahre man gegen Licht
geschützt auf! Die Einstellung der genauen
Normalität erfolgt gegen Natriumoxalat.
2. Empirische KMno4
(1 ml = 5,000 mg CaO): *)
5,7 g KMn04
werden in knapp 1 Liter H2o
bei 90°c etwa 3 Std. lang erhitzt und nach
Abkühlung in einem Meßkolben zu 1 Liter
mit H20 aufgefüllt.
Die weitere Behandlung erfolgt wie vorste
hend beschrieben.
(e) Natriumoxalat (Urtitersubstanz):
Na2(coo) 2 •
Ausführung der Bestimmung
Je nach Höhe des zu erwartenden CaO-Gehaltes in der Probe wird das
Filtrat der Hydroxidtrennung auf etwa 300 ml eingedampft bzw. eine
dementsprechend aliquote Abmessung in ein 400-ml Becherglas (hohe
Form) überführt und auf das angegebene Volumen verdünnt:
*)
Hauptfiltrat: 2,5 g Einw. auf 500 ml
Aliquote reduzierte Abmessung Einwaage
Kalk 50 ml 0,25 g
Dolomit. 100 ml 0,5 g
Magnesit 200 ml 1 '0 g
Dieser stärkeren Konzentration entspricht etwa einer TITRISOLStandardlösung von N/5 KMn0
4 (1 ml = 5,608 mg CaO).
214
Die Probelösung, deren Volumen etwa 300 ml betragen soll, wird mit
ca. 1,5 ml Essigsäure*) schwach angesäuert und zum Sieden erhitzt.
Das Calcium wird nun kochend mit 40 ml heißer (NH4
) 2c 2o4
-Lösung (4 %) als Oxalat gefällt. (Um den Niederschlag nicht zu feinkörnig zu er
halten, muß das Fällungsreagenz in heißer Form und anfangs tropfen
weise unter schnellem Umrühren zugegeben werden. Die vollständige
Trennung vom Magnesium bewirkt in erster Linie NH4
c1 und des weiteren
ein Überschuß von Ammoniumoxalat!)
Nach einer kurzen Siedezeit von 2 Minuten muß der Niederschlag von
Calciumoxalat mindestens 1 bis 2 Stunden abstehen.
Nun filtriert man über ein Weißbandfilter (ohne Filterfasern!) und
wäscht etwa 6 mal mit heißem H20 aus.
Bei Anwesenheit von größeren Mengen Magnesium (Magnesit) ist eine
Umfällung unbedingt erforderlich:
Indem man mit einem dünnen Glasstab die Filterspitze durchsticht,
wird der Niederschlag mit einigen Spritzern heißem H2o in das
Becherglas, in dem die Fällung vorgenommen wurde, zurückgespült.
Der auf dem Filter verbliebene Rest wird mit etwa 50 ml heißer
verdünnter HC1(1+4) heruntergelöst. Die salzsaure Lösung wird
mit Ammoniak neutralisiert und essigsauer gemacht. Danach wird
die Fällung in der Siedehitze mit etwa 20 ml (NH4
) 2c 2o4
-Lösung
wiederholt und der Niederschlag , wie vorher, 1 bis 2 Stunden ab
stehen lassen. Dann filtriert man das Calciumoxalat über ein
Weißbandfilter (ohne Filterfasern!) ab und wäscht so lange mit
heißem H20 aus, bis sich das Waschwasser nach Zusatz von schwefel
saurer KMno4-Lösung nicht mehr entfärbt.
Das Calciumoxalat wird nach Durchstoßen der Filterspitze erneut mit
heißem H2o vom Filter in das vorher zur Fällung benutzte Becherglas
gespritzt und der Rest durch Auswaschen des Filters mit heißer ver
dünnter Schwefelsäure (25 ml heißes H20 + 25 ml H2 so4 (1+1~ hinzuge
löst. **)
*) 0,5 ml per 100 ml Lösung.
**) Auf keinen Fall darf H2S04 allein zum Durchspülen benutzt werden, bevor die Hauptmenge des Niederschlages mit H20 in das Becherglas zurüokgespült worden ist!
215
Die schwefelsaure Lösung wird nun auf etwa 80°0 *) erwärmt und unter
fortwährend kreisendem Umschwenken des Becherglases mit einer gegen
Natriumoxalat eingestellten Standardlösung von N/10 Kaliumpermanganat**)
bis zum Auftreten einer schwachen Rosafärbung titriert.
Am Beginn der Titration findet die Oxidation des Oxalat-ions nur
träge statt, man wartet daher vor jeder neuen Permanganatzugabe so
lange, bis die Lösung sich entfärbt hat. Im weiteren Verlauf kann
man die Standardlösung etwas schneller einfließen lassen. Um den
Endpunkt nicht zu überschreiten, muß sie aber gegen Ende der Titration
wieder ganz langsam und vorsichtig eingetropft werden.
Berechnung
Der Prozentgehalt an Calciumoxid ergibt sich durch Multiplikation
der für die Probe benötigten Titrationsmenge (ml) mit dem Normal
faktor (NF) der KMno4-standardlösung und dem CaO-Titer (in%) der
entsprechenden genau dezi-normalen bzw. empirischen Lösung:
% CaO Titrationsmenge an KMno
4 x NF x CaO-Titer
CaO-Titer: ---------(1)
(2)
*)
**)
1'0 ml N/10 KMno4
= 0,002804 g CaO
= 0,2804 % CaO (bez.auf 1, 0 g Einw.)
"" 0,5608 % CaO (bez.auf 0,5 g Einw.)
= 1,1216 % CaO (bez.auf 0,25 g Einw.)
1,0 ml empir. KMno4 = 0,005 g CaO
= 1 ,o % CaO (bez.auf 0,5 g Einw.)
Versuche haben ergeben, daß nach kurzem Aufkochen der Lösung das Titrationsergebnis nicht beeinträchtigt wird!
Bei höherem Kalkgehalt der Probe, insbesondere bei Reihenuntersuchungen, empfiehlt sich die Verwendung einer N/5 KMn04 oder besser, einer empirischen Standardlösung mit dem CaO-Titer von 0,005 g (1 ml dieser Standardlösung entspricht etwa 1 % CaO, bezogen auf 0,5 g reduzierte Einwaage).
216
Einstellung der Standardlösung
Trotz der Reinheit des heute im Handel erhältlichen Kaliumpermanganats
kann man sich keine genau definierte Standardlösung bereiten, da er
fahrungsgemäß der Titer einer frisch bereiteten Lösung in den ersten
Tagen langsam abnimmt. Denn Spuren von Ammoniumsalzen, Staubteilchen
und andere organische Verunreinigungen, die sich im destillierten H20
befinden können, werden allmählich auf Kosten des Gehaltes an Perman
ganationen oxidiert. Dieser Oxidationsprozeß kann durch kurzzeitiges
Erhitzen der frisch angesetzten Lösung auf dem siedenden Wasserbad
erheblich beschleunigt werden.
Der chemische Wirkungswert der gebrauchsfertigen Kaliumpermanganat
lösung muß nunmehr mit Hilfe geeigneter Urtitersubstanzen genau fest
gestellt werden. Auf Grund der klassischen Untersuchungen von S.P.L.
Sörensen (1897-1906) wird zur Titerstellung vor allem Natriumoxalat
wegen seines hohen Reinheitsgrades als Reduktionsmittel empfohlen.
Zur Einstellung einer N/10 bzw. empirischen KMno4-standardlösung wird
die jeweilige Menge an Natriumoxalat *) in einen 500-ml Erlenmeyer
kolben überführt:
(1) 0,25 g Na2o2o4
(bei Einstellung einerNN/10 KMno4)
(2) 0,5 g Na2o2o4 (bei Einstellung einer empir. KMno4).
Nach Zugabe von 200 ml H20 und 25 ml H2so4(1+1) wird die schwefelsaure
Lösung auf etwa 80°0 erwärmt und wie im vorhergehenden Abschnitt mit
der entsprechenden Standardlösung titriert.
Der
*)
Normalfaktor (NF) berechnet sich danach wie folgt:
NF( 1 ) = ml 2~i2 ,vN 10 KMno4
NF( 2) = 41 282 ml empir. KMn0 4
Feuchtigkeit ist leicht zu entfernen durch Trocknen des Salzes im Trockenschrank bei 230°-250°0. Erst oberhalb 330°0 beginnt das Natriumoxalat sich zu zersetzen.
217
Die Bestimmung von Magnesiumoxid erfolgt nach der gravimetrischen
Oxin-Methode. Auch bei dieser Bestimmung müssen die Elemente des
allgemeinen Analysenganges, wie Aluminium, Eisen, Titan und Mangan,
als Hydroxide vorher abgetrennt sein. Magnesium wird daher im Fil
trat der Calciumoxalatfällung als Magnesiumorthooxychinolat gefällt.
In dem organischen Fällungsmittel 8-Hydroxychinolin (Oxin) hat man
ein Reagenz gefunden, daß die Abscheidung des Magnesiums in kurzer
Zeit möglich macht. Allerdings müssen die F~llungsbedingungen, ins
besondere der vorgeschriebene pH-Wert, genau eingehalten werden.
Erforderlibhe Lösungen und Reagenzien
(a) Ammoniumchlorid.
(b) Ammoniak-Lösung (0,91).
(c) Alkohol. Oxinlösung (4 %): 4 g 8-Hydroxychinolin (c
9H7No) werden in einem
100-ml Meßkolben in Methyl- oder Äthylalkohol
gelöst und danach mit Alkohol zur Marke aufge
füllt.
(Die Lösung ist lichtempfindlich; man bereitet
sie daher immer frisch und bewahrt sie in einer
Braunglas-Flasche auf!)
Ausführung der Bestimmung
Für die Bestimmung des Magnesiums als Oxychinolat verwendet man eine
Lösung, die etwa 30 bis 50 mg Mg enthält.
218
Das Filtrat der Calciumoxalatfällung oder die Mg++ enthaltende Lösung
wird auf ein Volumen von etwa 100 ml eingedampft. Enthält die Probe
lösung größere Mengen an M~O *), so muß die Bestimmung in einer ali
quoten Abmessung erfolgen.
Nach Zugabe von etwa 3 g NH4c1 und 10 ml NH4
oH(0,91) im Überschuß
wird die Lösung auf 60° bis 70°0 erwärmt.
Magnesium wird nun durch tropfenweise Zugabe einer alkoholischen Oxin
lösung (4 %) gefällt**). Durch ständiges Rühren während der Fällung
erreicht man eine gute Zusammenballung des Niederschlages. Die Fäl
lung ist vollständig, wenn die überstehende Lösung durch den Reagenz
überschuß eine orangegelbe Färbung aufweist. Ein großer Überschuß
an Fällungsreagenz ist aber zu vermeiden!
Nach kurzzeitigem Erhitzen bis zum Sieden (ca. 3 min.) läßt man den
Niederschlag etwa 15 bis 20 min. lang abstehen und filtriert danach
durch einen Glasfiltertiegel (1G3). (Das Filtrat trübt sich beim
Filtrieren durch ausfallendes Reagenz; bei Erhitzen muß sich die Trü
bung allerdings wieder lösen, da es sich sonst um eine Restabschei
dung handelt!)
Das Auswaschen geschieht mit heißem H20 und anschließend mit kaltem
H2o, bis das Filtrat farblos abläuft. Danach wird im Trockenschrank
bei 120°0 etwa 4 Std. lang getrocknet.
Nach dem Erkalten im Exsikkator wird der Rückstand als Magnesium
orthooxychinolat, Mg(C9H60N) 2 ·2 H2o ausgewogen:
*)
**)
% MgO Auswaage X 11 ! 268 = Einwaage
= Auswaage X 23, 14 (bez.auf 0,5 g Einw.)
= Auswaage X 46,27 (bez.auf 0,25 g Einw.)
= Auswaage X 57,84 (bez.auf 0,2 g Einw.)
Bei Magnesit: Calciumoxalat-Filtrat (1 g red. Einw.) auf ein Volumen von 500 ml auffüllen und 100 ml (entsprechend 0,2 g Probegut) zur MgO-Bestimmung entnehmen.
10 ml Oxinlösung fällen 30 mg Mg aus, entsprechend etwa 10 % MgO bei 0,5 g aliquoter Abnahme.
219
Schwefel kommt in fast allen Eisenerzen sowie in Manganerzen als Sul
fid oder Sulfat vor. In frischen Schlacken liegt der Schwefel haupt
sächlich als Sulfid vor. Bei längerem Lagern der Schlacke an der
Luft geht er zum Teil in Sulfat über.
Die gravimetrische Bestimmung als Bariumsulfat im Hauptfiltrat der
Si0 2-Abscheidung erlaubt nur den gesamt vorliegenden Schwefel zu er
fassen, während die nachfolgende Arbeitsmethode die Bestimmung sowohl
des Sulfatschwefels als auch des Sulfidschwefels (durch Differenz
berechnung) ermöglicht.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
(a) Salzsäure (1,19).
(b) Ammoniak-Lösung (0,91).
(c) Bariumchlorid-Lösung (10 %): 100 g BaC12 ·2 H20 werden in 1 Liter heißem
H20 gelöst.
Ausführung der Bestimmung
Von dem Hauptfiltrat der Si02-Abscheidung bzw. Hydroxidabtrennung
wird eine aliquote Abmessung von 100 ml (entsprechend 0,5 g Probegut)
entnommen und in ein Becherglas von 400-ml Inhalt überführt.
Die Lösung wird je nach pH-Wert mit HCl oder NH4
0H gegen Methylrot
neutralisiert und dann mit 4 ml HC1(1,19) im Überschuß angesäuert.
Nachdem man die Probelösung auf etwa 300 ml verdünnt hat, wird sie
zum Sieden erhitzt und das Sulfat mit 20 ml heißer BaC12-Lösung (10 %),
220
die man in einem Guß zusetzt, gefällt*). Das Becherglas wird mit
einem Uhrglase bedeckt und die Lösung etwa 5 min. lang kochen lassen.
Dann läßt man wenigstens 2 Std. warm stehen, bis der Bariumsulfat
Niederschlag sich völlig abgesetzt hat, und darauf weitere 6 Stunden
bei Raumtemperatur.
Der Niederschlag wird dann mit einem Blaubandfilter**), das ein wenig
Filterbrei enthält, abfiltriert und mit heißem H20 gut ausgewaschen
(etwa 10 mal), bis Barium nicht mehr nachzuweisen ist.
Filter und Rückstand werden vorsichtig im Porzellantiegel getrocknet,
bei mäßiger Rotglut verascht und im elektrischen Muffelofen bei 700°
bis 800°0 eine halbe Stunde lang geglüht.
Nach dem Erkalten im Exsikkator wird der weiße Glührückstand als
Baso4
ausgewogen:
*)
**)
% 80 3(gesamt) =
=
% 8 (gesamt) =
Auswaage (a) x 34,30 Einwaage
Auswaage (a) x 68,60 (bez.auf 0,5 g reduz. Einw.)
Auswaage (a) x 27,48 " "
10 ml einer BaCl2-Lösung (10 %) sind ausreichend zur Fällung von 0,13 g Schwefel.
Vorteilhafter ist die Verwendung eines Porzellanfiltertiegels mit porösem Boden (Gr. A1), da man hier die Glühtemperatur für das Bariumsulfat niedrig halten kann.
221
5. Gravimetrische Bestimmung von Sulfat {Ca SO 4 ) und Berechnung von Sulfid {CaS}
Der als Sulfat vorliegende Schwefel wird in einer getrennten Ein
waage als Bariumsulfat bestimmt, nachdem der als Sulfid vorliegende
Schwefel durch Kochen der Probelösung mit verdünnter Salzsäure als
Schwefelwasserstoff ausgetrieben ist.
Der Sulfid-Schwefel wird danach aus der Differenz von Gesamt- und
Sulfat-Sphwefel errechnet.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
(a) Salzsäure (1+5):
100 ml HC1(1,19) werden mit 500 ml H2o verdünnt.
(b) Bariumchlorid-Lösung (10 %): 100 g BaC12 •2 H20 werden in 1 Liter heißem
H2o gelöst.
Ausführung der Bestimmung
Eine Probemenge von 0,5 g der feingeriebenen und getrockneten Sub
stanz wird in ein 250-ml Becherglas überführt.
Nach Zugabe von 50 ml HC1(1+5) wird das Sulfid zersetzt und durch
Kochen der Lösung als H2S ausgetrieben.
Weitere 100 ml heißes H2o werden hinzugefügt und die Lösung noch
5 min. lang ununterbrochen im Sieden gehalten.
Der unlÖßliche Rückstand (Si02) wird über ein mittleres Filter ab
filtriert und das Filtrat in einem Becherglas von 400-ml Inhalt auf
gefangen. Das Auswaschen wird nur mit heißem H2o ausgeführt.
222
Die Sulfatbestimmung erfolgt dann wie bei der Bestimmung von Gesamt
Schwefel. Der Rückstand an Baso4
wird mit Auswaage (b) bezeichnet:
% so3(Sulfat) = Auswaage (b) X 68,60 (bez. auf 0,5 g Einwaage)
% s(Sulfat) = Auswaage (b) X 27,48 " II
% caso4*) = Auswaage (b) X 116,64 " II
Berechnung von Sulfid-Schwefel
Im Analysengang zur Vollanalyse wird der gesamte Schwefel als so3
bzw. S ermittelt, nachdem gegenwärtige Sulfide mit überschüssigem
Brom oxidiert worden sind.
Der Sulfid-Schwefel errechnet sich nunmehr aus der Differenz von Ge
samt- und Sulfat-Schwefel. Die zur Berechnung erforderliche Diffe
renz an Baso4
wird mit Auswaage (c) bezeichnet:
Sulfid
(cas)
= =
Gesamt S
(caso4
+ CaS)
Auswaage (c) = Auswaage (a) Auswaage (b)
% s(Sulfid) = Auswaage (c) X 27,48
% cas*) = Auswaage (c) X 61,82
(bez. auf 0,5 g Einwaage)
" II
*) Falls der Schwefel in der vorliegenden Probe an Calcium als Caso 4 und CaS gebunden ist, muß eine äquivalente Menge an CaO von dem Gesamtgehalt an CaO abgezogen werden (vgl. s.215). Diese Menge berechnet sich wie folgt:
% CaO Auswaage (a) 48 05 (äquiv.zu gesamt S0
3) = X '
(bez. auf 0,5 g Einwaage)
223
6. Volumetrische Bestimmung von Manganoxid (MnO bzw. Mn3
0 4
)
Mangan wird in einer getrennten Einwaage nach der Persulfat/Arsenit
Methode *) bestimmt.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
*)
**)
(a) Salzsäure (1,19).
( b)
( c)
( d)
( e)
Säuremischung-1 :
1050 ml H20
200 ml H2so4
(1 ,84)
250 ml H3Po
4(1,7)
500 ml HN03(1,4)
Die Schwefelsäure wird unter Umrühren langsam
ins Wasser gegeben; danach erst folgen Phosphor
säure und Salpetersäure.
Silbernitrat ANALOID No.23: **)
(1 ANALOID = 0,08 g AgN03
)
**) Ammoniumperoxodisulfat ANALOID No.22:
(1 ANALOID = 2,5 g (NH4)2s2o8)
Empirische Natriumarsenit-Standardlösung:
(1 ml = 0,5 mg Mn)
10 g Natriumhydrogencarbonat (oder 10 ANALOIDS
No.35) werden in ein 400-ml Becherglas (hohe
Form) gegeben und in etwa 50 ml H20 gelöst.
Vgl. Volumetrische Schnellbestimmung von Mangan nach der Persulfat/Arsenit-Methode, 1. Teil, S. 20 u. 25: Chem. Grundlage des Verfahrens u. Einstellung der Standardlösung.
siehe: Allgemeine Hinweise
224
Genau 2,940 g As 2o3
werden nun in die Bicarbo
natlösung gegeben und nach Abdecken mit einem
Uhrglas wird vorsichtig auf der elektrischen
Heizplatte erwärmt. Nach vollständiger Auf
lösung wird abkühlen lassen und im Meßkolben
zu einem Volumen von 2 Litern mit H2o aufgefüllt.
(Zur Aufbewahrung wird das 2-Liter fassende Vor
ratsgefäß einer automatischen Vakuum-Titrier
Einrichtung empfohlen.)
Die Titerstellung erfolgt gegen N/20 Mnso4
•
Ausführung der Bestimmung
Eine Probemenge von 0,5 g der feingeriebenen und getrockneten Sub
stanz wird in einen 300-ml Erlenmeyerkolben überführt,
Nach Zugabe von etwas HC1(1,19) wird auf der elektrischen Heizplatte
vorsichtig erwärmt, bis die Probe vollständig gelöst ist und nur noch
Siü 2 als Rückstand verbleibt. (Das Auflösen kann durch Zusatz eini
ger Tropfen HF beschleunigt werden!)
Zur völligen Vertreibung der HCl werden 30 ml Säuremischung-1 hinzu
gegeben und die Lösung bis zum Entweichen von so3
-Dämpfen eingedampft.
Der abgekühlte Löserückstand wird mit etwas kaltem H20 aufgenommen
und zum Auflösen der Salze erhitzt.
Die Lösung wird nun auf etwa 200 ml mit H2o verdünnt und nach Zugabe
von je einem 0,08 g AgN03
und 2,5 g (NH4
) 2s2o8 ANALOID zum Sieden
erhitzt.
(Das Auftreten einer intensiven Rotfärbung zeigt die Oxidation des
2-wertigen Mangans zur Übermangansäure an.)
Nach Auflösung der Analoids wird die Lösung 1 min. lang gekocht, um
den Überschuß an Peroxodisulfat zu zerstören. Danach wird die Probe
sofort unter fließendem Wasser bis auf etwa 20°c abgekühlt.
Die Probelösung wird nun mit einer empirischen Standardlösung von
Natriumarsenit möglichst rasch unter stetem Umschwenken bis zur voll
ständigen Entfärbung der roten Farbe titriert. Der Endpunkt ist ein
225
klares Gelbgrün und verändert sich nicht mehr durch weitere Zugabe
von Natriumarsenit.
Mit zunehmender Titrationsmenge wird es schwierig den Endpunkt deut
lich zu erkennen. Es ist daher ratsam, zwei gleiche Proben hinter
einander zu titrieren; die erste austitrierte Lösung kann dann zum
Farbvergleich für den genauen Endpunkt der nachfolgenden Probe be
nutzt werden.
Berechnung
Der Prozentgehalt an Manganoxid ergibt sich durch Multiplikation der
für die Probe benötigten Titrationsmenge (ml) an empirischer Na3Aso
3 mit dem Mnü- bzw. Mn
3o
4-Titer (in%) dieser Standardlösung:
= 0,6456 mg MnO
= 0,129 % Mnü =
0,6942 mg Mn3o4 0,139 % Mn
3o4
(bezogen auf eine Einwaage von 0,5 g)
Diese Manganoxid-TITER ergeben sich nach Einstellung einer frisch an
gesetzten Standardlösung von Na3Aso
3 gegen eine Eichlösung, die dem
mittleren Titrationsbereich um 10 ml Na3Aso
3 entspricht. *)
Falls erforderlich, muß ein Faktor in die Berechnung einbezogen wer
den:
Titrationsmenge an Na
3Aso
3 in Probe X F X =
Die gefundene Mn-Menge in der Probe muß bei Steinen und Aschen als
Mn3o
4 und bei Erzen und Schlacken als MnO angegeben werden.
Zur Berechnung von Al 2o3
muß der Mangangehalt immer als Mn3o
4 von
der Summe der Oxide (R2o3
) in Abzug gebracht werden.
*) Vgl. s.25-26
226
7. Photometrische Schnellbestimmung von Titanoxid (Ti02
)
Die Bestimmung von Titan erfolgt in einer getrennten Einwaage photo
metrisch nach dem Perchlorsäure/Wasserstoffperoxid-Verfahren*),
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
(a) Perchlorsäure (1,67):
etwa 70 % HC104
•
(b) Feste Wasserstoffperoxid-Präparate:
Urea Hydrogen Peroxide ANALOIDS No.47 **)
(1 ANALOID = 0 9 5 g) oder
Perhydrit-Tabletten 0,5 g (MERCK)
Ausführung der Bestimmung
Eine Probemenge von 0,5 g der feingeriebenen und getrockneten Sub
stanz wird in ein 250-ml Becherglas (hohe Form) überführt und mit
einigen Spritzern H20 aufgeschlämmt.
Nach Zugabe von 20 ml HC104
(1,67) wird auf der elektrischen Heiz
platte vorsichtig erwärmt und die am Boden des Becherglases fest an
haftende Substanz mit einem Glasstab zerkleinert, bis eine gelartige
Masse entstanden ist.
Danach erhitzt man stärker und läßt etwa 5 min. lang sieden; während
dieser Zeit müssen sich dichte, weiße Perchlorsäure-Nebel von der
Flüssigkeitsoberfläche abheben.
*) Vgl. Photometrische Schnellbestimmung von Titan nach dem Wasserstoffperoxid-Verfahren, 1. Teil, S. 65-70.
**) siehe: Allgemeine Hinweise
227
Der abgekühlte Löserückstand wird mit etwas heißem H20 aufgenommen
und zum Auflösen der Salze weiter erhitzt.
Danach wird die etwas abgekühlte Lösung mit der ausgeschiedenen Si02 in einen 100-ml Meßkolben übergespült und mit H20 zur Marke aufge
füllt.
Nach gutem Durchschütteln wird die gelartige Kieselsäure über ein
trockenes Faltenfilter abfiltriert und das Filtrat in einem trockenen
200-ml Erlenmeyerkolben aufgefangen; die zuerst durchgelaufenen An
teile an Filtrat werden verworfen!
Ein aliquoter Teil von 50 ml wird dem klaren Filtrat mit der Pipette
entnommen und in einen trockenen 100-ml Erlenmeyerkolben überführt.
Zur Entwicklung des Farbkomplexes wird als Reagenz 1 Tablette festes
Wasserstoffperoxid-Präparat 0,5 g (ANALOID oder PERHYDRIT) hinzuge
geben und danach gut umgeschüttelt.
Den noch verbleibenden Anteil des Filtrates benutzt man als Ver
gleichslösung, jedoch wird kein Wasserstoffperoxid hinzugegeben,
(Die meßbare Extinktion dieser Lösung ist so gering, daß dieselbe
"Blindlösung" für eine Reihe gleichmäßiger Probelösungen zur Kompen
sation dienen kann,)
Nach einigen Minuten überführt man die Test- und Vergleichslösung in
je eine Meßküvette von 4 cm Schichttiefe (matched cells *) und mißt
die Extinktion der unbekannten Probe gegen die Vergleichslösung bei
einer Wellenlänge von 410 mµ im Spektralphotometer.
Berechnung
Aus der nachfolgenden Eichkurve, auf der die Konzentration als Funk
tion der Extinktion graphisch dargestellt ist, wird der Gehalt an
Titanoxid in dem Meßvolumen von 100 ml mit der darin enthaltenen
Probemenge von 0,5 g direkt in Prozent ermittelt.
*) Küvetten-Satz optisch ausgemessen
228
Aufstellung der Eichkurve
Die folgenden aliquoten Abmessungen werden der Titan-Eichlösung*)
( 1 ml = 0,2 mg Ti = 0,3336 mg Tio2) entnommen und in 100-ml Meßkolben
überführt:
0 ml Ti(so4
) 2 = mg Ti02 = 0 % Ti02 **)
1 '5 ml " = 0,5 mg " = 0,05 % " 3,0 ml " = 1 '0 mg " = 0' 10 % " 6,o ml " = 2,0 mg " = 0,20 % " 9,0 ml " = 3,0 mg " = 0,30 % "
12,0 ml " = 4,0 mg " = 0,40 % " 15,0 ml " = 5,0 mg " = 0,50 % "
Nach Zugabe von 20 ml HClo4
(1,67) werden die Meßkolben auf Raumtem
peratur (20°c) abgekühlt und danach mit H20 zur Marke aufgefüllt.
Zur Entwicklung des Farbkomplexes werden aliquote Abmessungen von je
50 ml entnommen und wie im vorhergehenden Abschnitt weiterbehandelt.
Als Vergleichslösung für die gesamte Meßreihe verwendet man nur einen
verbliebenen Anteil, der aber nicht mit H2o2 behandelt wird. (Wegen
der kaum nennenswerten Extinktion dieser Lösung kann auch dest. H2Q
als Vergleichslösung dienen!)
Eichkurve:
Die abgelesenen Extinktionswerte werden als Ordinate gegen die ent
sprechenden Konzentrationen (in% Ti02) als Abszisse graphisch dar
gestellt.
Die Eichkurve ist in bestimmten Zeitabständen zu kontrollieren!
*) Die Herstellung dieser Titan-Eichlösung erfolgt wie unter: Erforderliche Lösungen und Reagenzien, 1. Teil, S, 67.
**) Diese prozentualen Gehalte an Ti02 beziehen sich auf eine Einwaage von 0,5 g und Messung der Extinktion bei einer Schichttiefe von ~· Bei Verwendung entsprechender Schichttiefen kann der Bereich dieser Kurve weiter bis zu einem Gehalt von 2,0 % Ti02 (bei 1 cm) ausgedehnt werden.
229
8. Graphische Übersicht zur Gesamt-Analyse
Abnahme 100ml
fvfgO
Einwaage O,Sg
Grav.Bestimmung von Sulfat
(vgl. Abschn. 5 )
Einwaage 2,Sg
500-ml fvfeßkolben
Abnahme 100ml
fvfgO
Abnahme 100ml
Abnahme 100ml
Analysengang zur VoOana/yse (vgl. Abschn. 4)
Einwaage 0,5g
t fvf nO
Mn3 04
Volum . Bestimmung von fvfanganoxid
(vgl. Abschn. 6 )
Einwaage 0,5g
Photom. Bestimmung von Titanoxid
(vgl. Ab sehn. 7 )
Einleitung
230
DIE FÄLLUNGSANAL YTISCHE BESTIMMUNG DES SILBERS UND ARGENTOMETRISCHE BESTIMMUNGSMETHODEN
Die wichtigsten Methoden der Fällungsanalyse beruhen auf der Schwer
löslichkeit der Silberhalogenide und des Silberthiocyanats, ermög
lichen also die Bestimmung des Silbers mit Hilfe eingestellter Halo
genid- und Thiocyanatlösungen und die Gehaltsermittlung löslicher
Halogenide und Thiocyanate mit einer Silbernitratlösung bekannten
Gehaltes (Argentometrie).
Zur Durchführung argentometrischer Bestimmungen sind 0,1 oder 0,05 N
Standardlösungen von Silbernitrat, Natriumchlorid und Ammonium- oder
Kaliumthiocyanat erforderlich. Empirisch eingestellte Standardlösun
gen sind zur Bestimmung von Kochsalz, besonders bei Reihenuntersu
chungen von gipshaltigen Produkten zu empfehlen.
Erforderliche Lösungen und Reagenzien
1. Silbernitrat-Standardlösungen
( a) *) 0,1 N Silbernitratlösung:
16,9875 g AgN03
(bei 150°0 getrocknet) werden
in etwas H2o gelöst und in einem Meßkolben zu
1 Liter mit H20 aufgefüllt.
(Zum Schutz gegen direkte Einwirkung von Son
nenlicht muß die Lösung in einer braunen
Flasche aufbewahrt werden!)
Silbernitrat wird als Urtitersubstanz be-
*) Dezi-normale Standardlösungen sind auch im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E. Merck AG. erhältlich.
231
trachtet. Eine besondere Titerstellung ist
daher nicht erforderlich. Es ist jedoch
zweckmäßig, den Titer der Silbernitratlösung
gegen eine Standardlösung von genau N/10 NaOl
zu kontrollieren.
(b) 0,05 N Silbernitratlösung: *) Zur Bereitung dieser Normalität verwendet man
8,494 g AgN03/Liter.
(c) Empir. Silbernitratlösung:
(1 ml~ 2,5 mg NaOl)
Zur Bereitung dieser empirischen Lösung ver
wendet man 7,267 g AgN03/Liter.
2. Natriumchlorid-Standardlösungen
(a) 0,1 N Natriumchloridlösung: *) 5,s45 g NaOl (bei 110°0 vorgetrocknet und bei
500°0 geglüht) werden in etwas H2o gelöst und
in einem Meßkolben zu 1 Liter mit H2o aufge
füllt.
(b) 0,05 N Natriumchloridlösung: *) Zur Bereitung dieser Normalität verwendet man
2,922 g NaOl/Liter.
(c) Empir. Natriumchloridlösung:
Zur Bereitung dieser empirischen Lösung ver
wendet man 2,5 g NaOl/Liter.
3. Ammoniumthiocyanat-Standardlösungen
(a) 0,1 N Ammoniumthiocyanatlösung: *) Etwa 8 g NH
40NS (chlorfrei!) werden in etwas
H2o gelöst und in einem Meßkolben zu 1 Liter
mit H2o aufgefüllt.
Ammoniumthiocyanat ist hygroskopisch und zer
setzt sich, wenn man es bei höheren Tempera-
*) Dezi-normale Standardlösungen sind auch im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E. Merck AG, erhältlich,
232
turen zu trocknen versucht. Man stellt daher
eine nur ungefähr 0,1 N Lösung her, indem man
etwa 8 g von dem möglichst trockenen und
chlorfreien Salz in 1 Liter H2o auflöst.
Die Thiocyanatlösung wird dann nach VOLHARD
auf eine N/10 AgN03
genau eingestellt.
(b) 0,05 N Ammoniumthiocyanatlösung: *) Zur Bereitung dieser Normalität verwendet man
etwa 4 g NH4CNS/Liter.
(c) Empir. Ammoniumthiocyanatlösung:
Zur Bereitung dieser empirischen Lösung ver
wendet man etwa 3,5 g NH4
CNS/Liter.
(I) Kaliumchromat-Lösung (10 %): (nach MOHR)
10 g K2Cro4
werden in 100 ml H2ü gelöst und die
Lösung in einer gut verschließbaren Tropfflasche
aufbewahrt.
(II) Ammoniumeisen(III)sulfat-Lösung:
(nach VOLHARD)
Kalt gesättigte Lösung von Ammoniumeisen(III)sul
fat. Etwa 4o g (NH4)Fe(so4
) 2 •12 H2ü werden in
100 ml H2ü gelöst und mit ausgekochter HN03(1,4)
bis zum Verschwinden der Braunfärbung versetzt.
Aufbewahrung der Lösung in einer gut verschließ
baren Tropfflasche.
*) Dezi-normale Standardlösungen sind auch im Handel unter der Bezeichnung "TITRISOLE" von der Firma E. Merck AG. erhältlich.
233
1. Bestimmung der Hologenidionen in neutralen Lösungen löslicher Halogenide noch MOHR
Chemische Grundlage
Die Halogenidionen werden durch Zugabe einer eingestellten Silber
nitratlösung als unlösliches Silberhalogenid ausgefällt:
NaCl + AgN03 =
Der Endpunkt wird mit Hilfe von Kaliumchromat als Indikator dadurch
erkannt, daß ein geringer Überschuß von Silberionen zur Ausfällung
eines rotbraunen Niederschlages von Silberchromat führt:
=
Die Titration gelingt nur in neutraler Lösung; die in saurer Lösung
beständigen Dichromationen bilden kein schwerlösliches Silbersalz.
Schwach saure Lösungen müssen daher mit Hilfe von Natriumhydrogen
carbonat oder Borax abgestumpft werden. Auch darf die Lösung nicht
stärker alkalisch sein, da sonst auch Silberhydroxid ausfallen könnte.
Phosphat-, Arsenat-, Sulfit- und Fluoridionen stören. Da die Empfind
lichkeit des Indikators für Silberionen stark mit steigender Tempera
tur sinkt, darf daher nur bei Raumtemperatur titriert werden,
Alle Titrationen nach MOHR müssen möglichst unter den gleichen Be
dingungen bezüglich der Konzentration an Halogenid- und Chromationen
durchgeführt werden, wie sie vorher bei der Einstellung der Silber
ni tratlösung gegeben sind, damit der zur Erreichung der ersten merk
baren Rotbraunfärbung der Lösung notwendige Überschuß an Silberionen
stets der gleiche bleibt, Das ist ganz besonders zu beachten bei der
Bestimmung der Jodide.
Die Mohrsche Methode dient hauptsächlich zur Titration der Chlorid
und Bromidionen und gibt auch in verhältnismäßig verdünnten Lösungen
noch gute Resultate.
234
Einstellung der Standardlösung
(Nur zur Überprüfung der nachfolgenden Bestimmung)
Die 0,1 N, 0,05 N bzw, empir. Silbernitratlösung wird zunächst auf
eine entsprechende Standardlösung von Natriumchlorid genau einge
stellt:
25,0 ml einer NaCl-Standardlösung werden in einen Erlenmeyer
kolben von 300 ml Inhalt überführt und auf etwa 100 ml mit H2o
verdünnt.
Nach Zusatz von 1 ml (etwa 15 Tropfen) einer neutralen K2cro4
-Indikatorlösung (10 %) wird die nun deutlich gelb gefärbte Lö
sung langsam und unter beständigem Schütteln mit der einzustel
lenden AgN03-standardlösung bis zum Farbumschlag von Gelb nach
Gelbbraun titriert,
Die bei jedem Reagenzzusatz zunächst zu beobachtende Rotfärbung
darf nicht mehr verschwinden, sondern muß noch nach einigen Minu
ten eben bestehen bleiben.
Beide Standardlösungen müssen nach entsprechenden Normalitäten (0,1 N,
0,05 N bzw, empirisch) genau äquivalent sein:
25,0 ml NaCl
Vorbehandlung der Probelösung
(Trink- oder Abwasser)
= 25,0 ml AgN03
Der pH-Wert der Probelösung muß der Mohrschen Methode entsprechen.
Da Eisen, Mangan, Sulfit, Sulfid, freier Schwefelwasserstoff und
größere Mengen organischer Stoffe stören, müssen die betreffenden
Substanzen entfernt werden:
a) Säuren werden mit Natriumcarbonat und Alkalien mit verdünnter
Schwefelsäure gegen Indikatorpapier neutralisiert,
b) Sulfit und Sulfid werden durch tropfenweisen Zusatz von etwa
N/100 KMno4
-Lösung oxidiert und dessen Überschuß durch 1 Tropfen
235
H2o2 (Perhydrol) beseitigt.
c) Handelt es sich um ein stark gefärbtes oder H2S-haltiges Abwasser,
so wird ein Liter der Probe mit ein wenig Permanganatlösung 5 min.
lang gekocht, um freien Schwefelwasserstoff auszutreiben. Die
noch rote Flüssigkeit wird mit H2o2 entfärbt, nach dem.Abkühlen
wieder mit dest. H2Q auf 1 Liter aufgefüllt und (unter Verwe~fung
der ersten Anteile) filtriert.
d) Eisen wird durch Schütteln der Wasserprobe mit 1 g ZnO pro 100 ml
Lösung beseitigt.
e) Bei mehr als 0,25 mg Mangan/Liter werden 100 ml Probelösung mit
0,5 g MgO geschüttelt.
Ausführung der Bestimmung des Chloridgehaltes
einer neutralen Kochsalzlösung
100 ml der vorbereiteten Probemenge (entsprechend einem Chlorid
Gehalt bis zu 25 ml einer etwa 0,1 N NaCl-Lösung) werden in einen
Erlenmeyerkolben von 300 ml Inhalt überführt.
Die Titration dieser unbekannten neutralen Natriumchloridlösung er
folgt mit der vorher genau eingestellten Silbernitratlösung möglichst
unter den gleichen Bedingungen, wie bei der Einstellung der Standard-
lösung lt. vorhergehendem Abschnitt:
1,0 ml N/10 AgN03
= 3,545 mg Cl
= 5,s44 mg Na Cl
1,0 ml N/20 AgN03
1,773 Cl -mg
= 2,922 mg NaCl
1,0 ml Empir. AgN03
= 2,5 mg NaCl
= 0,05 % NaCl (bez. auf eine Einw. von 5 g)
Bei Verwendung von 100 ml Probelösung ergibt sich:
1 mg = 10 ppm (parts per million)
11.
Bestimmung des Silbers, der Halogenid- und Thiocyanationen in saurer Lösung
nach VOLHARD
Chemische Grundlage
Diese von J. VOLHARD angegebene Methode zur Bestimmung des Silbers
beruht auf der Ausfällung des schwerlöslichen Silberthiocyanats:
Ein Überschuß an Thiocyanationen wird mit Hilfe einer Eisen(III)salz
Indikatorlösung erkannt:
=
Die Titration geschieht in kalter salpetersaurer Lösung. Der Säure
grad soll etwa demjenigen einer 0,4 N HN03
entsprechen, Schwankungen
der ~+]bis zu 25 ml HN0 3(1,4) pro 100 ml Lösung haben keinen Einfluß.
Die Salpetersäure darf aber keine salpetrige Säure enthalten, weil
diese das Thiocyanat zerstört. Handelt es sich daher um die Analyse
einer Silberlegierung, so muß deren salpetersaure Lösung vor der
Titration ausgekocht werden.
Die Gegenwart fremder Metallionen stört nicht, wenn sie leicht lös
liche, dissoziierte Thiocyanate bilden und nicht allzu stark gefärbt
sind. Quecksilber bildet ebenfalls ein schwerer lösliches, in Lösung
undissoziiertes Thiocyanat, muß also vor der Analyse entfernt werden
(Umschmelzen der Legierung im elektrischen Ofen). Liegt der Kupfer
gehalt einer Legierung unter 70 %, so stört er nur sehr wenig.
Volhards Methode der Silberbestimmung ist vor allem deshalb sehr
brauchbar, weil sie auch die Ermittlung des Halogen- sowie des Thio
cyanatgehaltes in sauren Lösungen ermöglicht:
Die Halogenid- bzw. Thiocyanatlösung wird mit überschüssiger Silber
nitratlösung versetzt und der Überschuß an Silbernitrationen mit
Ammoniumthiocyanatlösung zurücktitriert. Die direkte Titration einer
unbekannten Thiocyanatlösung mit Silbernitrat ist nicht möglich, weil
237
das ausfallende Silberthiocyanat Eisen(III)thiocyanat mitreißt, so
daß die Entfärbung, auf die hier titriert werden müßte, nicht exakt
beobachtet werden kann.
Einstellung der Standardlösung
Die 0,1 N bzw. 0,05 N Ammoniumthiocyanatlösung wird zunächst auf eine
entsprechende Standardlösung von Silbernitrat genau eingestellt:
25,0 ml einer AgN03-standardlösung werden in einem Erlenmeyer
kolben von 300 ml Inhalt mit 10 ml (ausgekochter) HNo3(1,2) ver
setzt und auf etwa 100 ml mit H20 verdünnt.
Nach Zusatz von etwa 2 ml einer salpetersauren Ammoniumeisen(III)
sulfat-Indikatorlösung wird langsam und unter beständigem Schüt
teln mit der einzustellenden NH4CNS-Standardlösung titriert, bis
in der Flüssigkeit ein schwach rotbrauner Farbton eben noch
dauernd bestehen bleibt.
Der Normalfaktor (NF) berechnet sich danach wie folgt:
25,0 ml N/10 bzw.N/20 NH4CNS
Durch Zusatz der nach dieser Titration berechneten Menge H2o kann die
Lösung genau auf die entsprechende Normalität eingestellt werden.
A. Ausführung der Bestimmung des Silbers
Die Methode dient zur Feingehaltsermittlung von Silberlegierungen
und zur schnellen Untersuchung von Bädern für die Silberelektro
lyse:
Eine Legierungsprobe von 0,5 g wird in einen Erlenmeyerkolben von
300 ml Inhalt überführt und in 10 ml chlorfreier HN03(1,2) gelöst.
Die Lösung wird zum Austreiben der Stickoxide weiter erwärmt und
danach auf etwa 100 ml mit H20 verdünnt.
Die Titration dieser unbekannten schwach sauren Silbernitrat-
238
lösung erfolgt mit der vorher genau eingestellten Thiocyanat
lösung möglichst unter den gleichen Bedingungen, wie bei der Ein
stellung der Standardlösung lt. vorhergehendem Abschnitt:
1,0 ml N/10 NH4
CNS 10,787
2' 157
1,0 ml N/20 NH4
CNS 5,394
1'079
B. Ausführung der Bestimmung der Halogenid
und der Thiocyanationen
mg Ag
% Ag (bei o, 5 g Einw.)
mg Ag
% Ag (bei 0,5 g Einw.)
Die Halogenid- bzw. Thiocyanatlösung wird in einem Erlenmeyer
kolben von 300 ml Inhalt mit 10 ml (ausgekochter) HN03(1,2) ver
setzt und auf etwa 100 ml mit H20 verdünnt.
Nach Zugabe von etwa 2 ml einer salpetersauren Ammoniumeisen(III)
sulfat-Indikatorlösung wird unter Umschwenken des Kolbens mit
überschüssiger Standardlösung von 0,1 bzw. 0,05 N AgN03
versetzt
und der Silbernitratüberschuß mit der entsprechenden, vorher ge
nau eingestellten Thiocyanatlösung zurücktitriert.
Die Differenz zwischen der vorgelegten AgN03
und zurücktitrierten
NH4
CNS entspricht der für die Titration der unbekannten Halogenid
bzw. Thiocyanatlösung direkt benötigten AgN03-standardlösung:
1,0 ml N/10 AgN03
= 3,545 mg Cl -
= 7,991 mg Br
12,690 J -= mg
5,808 mg CNS
1,0 ml N/20 AgN03 1'77 3 mg Cl
-3,996 mg Br
= 6,345 mg J
= 2,904 mg CNS
Bei Verwendung von 100 ml Probelösung ergibt sich:
1 mg = 10 ppm (parts per million)
239
Die Bestimmung der Chloride kann nach Ausführungen von JANDER-JAHR
KNOLL *) nicht nach der einfachen, für Halogenid- und Thiocyanationen
gültigen Vorschrift (B) erfolgen, Man kann vielmehr das überschüs
sige Silbernitrat erst mit der Thiocyanatlösung titrieren, nachdem
man das ausgeschiedene Silberchlorid abfiltriert hat!
Andernfalls würde der Umschlag des Indikators sehr unscharf sein,
weil sich das bereits abgeschiedene Silberchlorid so lange mit dem
Eisen(III)thiocyanat in das 164mal schwerer lösliche Silberthiocya
nat umwandeln würde, bis das Silberchlorid und das Silberthiocyanat
miteinander und mit der Lösung im Gleichgewicht ständen, die Lösung
also auf 1 Thiocyanation 164 Chloridionen enthalten würde. Die zu
nächst erreichte Rotfärbung würde dann dauernd wieder verblassen,
und ein zu hoher Verbrauch an Thiocyanatlösung, damit aber auch ein
zu geringer Verbrauch an Silbernitrat für die Chloridfällung würden
die Folgen sein. Die Löslichkeiten des Silberbromids und des Silber
thiocyanats sind dagegen nahezu gleich.
Versuche dagegen haben gezeigt, daß bei der Titration von 25 ml
einer N/10 NaCl-Lösung auch ohne Abfiltrieren des ausgeschiedenen
Silberchlorids ein einwandfreier Indikatorumschlag erhalten wer
den konnte!! Der Mehrverbrauch an Thiocyanatlösung betrug ledig
lich 0,2 ml N/10 NH4
CNS. (Der Verfasser)
Die Bestimmung der Jodide wird nach Vorschrift (B) durchgeführt und
liefert ausgezeichnete Werte, wenn man die Eisen(III)salz-Indikator
lösung erst zusetzt, nachdem durch einen Überschuß an Silbernitrat
die gesamten Jodidionen bereits ausgefällt sind und die Lösung 5 min.
lang kräftig durchgeschüttelt wurde, Anderenfalls würden die Joaid
ionen das Eisen(III)salz reduzieren,
*) "Maßanalyse, Theorie und Praxis der klassischen und elektrochemischen Titrierverfahren", Göschen Band 221/221a, S. 222-223.
240
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Anhang
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