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II
A P P E N W E I E R E R H E I M A T B L A T T 1 9 8 0
herausgegeben
vom
HISTORISCHEN VEREIN FÜR MITTELBADEN
MITGLIEDERGRUPPE APPENWEIER
Schriftleitung: Karl Maier
Druck: Käthe Reinbold und Hermann Flötzer von der Gemeinde
verwaltung Appenweier
V o r w o r t .
Dank der tüchtigen Unterstützung der bewährten Mitarbeiter
vom Rathaus und aus unserem Verein können wir die 7. Nummer
unseres Heimatblattes vorlegen.
Einem Autor, der bisher für uns noch nicht geschrieben hat,
dürfen wir für seinen ersten Beitrag danken, Herrn Alfred
Bauer aus Offenburg, einem Nachkommen unseres Vogtes
Simon Bruder,
Sicher wird er uns in den nächsten Heften manche Einzelheit
aus dem Leben seines berühmten Vorfahren erzählen, Sein
diesjähriger B e r ichtest ein kleines, aber musterhaftes
Beispiel dafür, wie interessant die Familiengeschichte sein
kann.
Wir sind immer wieder dankbar, wenn neue Leute sich bereit
erklären, mit ihrem besonderen Wissen das Angebot unseres
Blattes zu erweitern, und wir bitten alle, die etwas aus
der Geschichte unserer Gemeinde zu erzählen haben, und wer
hätte das nicht, jede Scheu aufzugeben und für das Heimat
blatt zu schreiben. Denken wir nur daran, wie rasch die
wichtigen Ereignisse aus der Zeit bis zum Ende des Zweiten
Weltkrieges vergessen sein werden, weil nur wenige ihre
Erinnerungen schriftlich festhalten,
Bemühen Sie sich denn mit uns, möglichst viele Einzelhei
ten aus vergangenen Tagen für die Zukunft zu sichern«
Schriftleitung
I n h a l t s v e r z e i c h n i s
1. Siegfried Schneider, Elektromeister:Titelbild: Urioffener Tracht
2. Siegfried Götz, Bürgermeister: Rückschau und Ausblick
3. Maier/Vollmer/Schmidt: Die wichtigsten Ereignissedes Jahres
4. Paula Hügel/Irene Sauer: Standesamt im Jahre 1979SterbefälleGeburtenEheschließungen
5. Richard Böhly, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Appenweier: Abschied von Herrn Pfarrer Baier
6. Richard Schmidt, Ortsvorsteher: Eine Bürgerinitiativein Urloffen
7. Redaktion: Schlagzeilen vor 10 Jahren
8. Otto Bollack: Aus meiner Chronik
9. Redaktion: Sorgen von vorgestern
10. Karl Maier, Studiendirektor: Sagen aus Appenweier
11. Alfred Baur, Fabrikant i.R«: Mordthat in Urloffen
12. Richard Schmidt: Anmerkung dazu
13. Redaktion: Die Anfänge des Verkehrs mit Motorfahrzeugen auf Öffentlichen Straßen und Plätzen in Dokumenten
14. Karl Maier: Die Wochenmärkte in Appenweier
15. Karl Maier: Die Ablösung der Fronen im GerichtAppenweier
Die auf Seite 35 nicht vollständig gedruckten Wörter heißen: November - Flugzeugen - Gemarkung nieder - getötet.
Die Heimatblätter 1976,77 und 79 können noch erworben werden.
7
15151820
23
29
31a
32
40a
41
50
51
52
56
59
3
~ 3 -
Rückschau und Ausblick
Im zu Ende gegangenen Jahr 1979 haben wiederum alle im politi
schen Kaum tätigen Persönlichkeiten viel persönlichen Einsatz
erbracht, um die anstehenden Angelegenheiten zu erledigen.
Von jedem Einzelnen wurde sehr viel Engagement erbracht, wo -
für ich an dieser Stelle ganz herzlich Dank sagen möchte.
Hein ganz besonderer Dank gilt den Gemeinde« und Ortschafts
räten, den Vereinsvorständen sowie allen Vereinen, Verbänden
) und Organisationen deren Ziel es ist, für den Mitmenschen tä
tig zu sein Sie haben sich unter Zurückstellung eigener Inte-
ressen in Dienst für die Allgemeinheit gestellt.
Im vergangenen Jahr fanden 2 Wahlen statt« Einmal die ersten
Direktwahlen! zu einem Europaparlament* Leider ließ die Wahl
beteiligung <zu wünschen übrig„besonders deshalb, weil diese
Wahl ein bedeutsamer. Schritt zu einem geeinten und freien Eu
ropa darstellte® Hoffen wir, daß die in dieses Parlament ge -
wählten Abgeordneten Erfolg bei ihrer Aufgabe, die Einigung
Europas veltjerssubr Ingen, haben werden® Zum anderen wurde die
Wahl zum Kreistag durchgeführt; hierbei konnten zwei Bewerber
aus unserer Gemeinde einen Sitz im Kreistag erreichen.
Die im Oktober 1979 vorgesehene Neuwahl der Gemeinde- und
Ortschaftsräte konnte nicht st&ttfinden, da der Staatsgerichts
hof Baden-Württemberg in einem Urteil vom 14«7„1979 entschied,
daß das Kommunalwahlgesetz dieses Landes die Grundsätze der
Verhältniswahl nicht in dem von der Landesverfassung gebotenen
Umfang berücksichtigte.
Da nun zunächst ein neues Wahlgesetz geschaffen werden mußte,
wurden die Wahlen auf den 22.6.1980 verschoben* Die in den zu
wählenden Gremien tätigen Persönlichkeiten, die die Geschicke
unserer Gemeinde entscheidend mitgestalten, stehen im besonderen
Blickpunkt der Öffentlichkeit und sind somit besonderer Kritik
ausgesetzt.
Es ist aber trotzdem zu erwarten, daß es zu einem sachlichen
und f a i r e ?;> W a h 1 ka. m p f k o mm e n w i r d «
Ich wünsche all den Frauen und Männern, die sich dem Bürger
zur Wahl stellen werden, viel Erfolg und einen erfreulichen
Verlauf des Wahlkampfes. Mögen diejenigen, die ein Mandat in
einem der Gremien nicht erreichen, nicht in Resignation ver
fallen, sondern weiterhin zur Sache stehen.
Im vergangenen Jahr waren, ganz besonders im investiven Be -
reich5 eine ganze Reihe von wichtigen Entscheidungen ku tref
fen«,
Lassen Sie mich hier einige beispielhaft nennen:
- Die Hauptschule hat die seit langem gewünschte Kleinspiel- Geldanlage erhaltene
- In der Grundschule Appenweier wurde der Lehrmittelraum aus- gebaut, und die Verdunkelungsmöglichkeiten in den Klassenräti- men wurden vervollständigt«
- Ith Pavillon der Grundschule Urloffen wurden neue Fenster eingebaut; am Gebäude Schulstr« 17 werden das Dach und die Fassade renoviert*
- Die Baugebiete "Berg”, "Heidewald" und"Thalacker" konnten bidauf die Verschliefödecken weitgehendst fertiggestellt werden«
- In den Baugebieten "Hohenrain", "Hinter den Gärten" sowie im "Industriegebiet" wurden die Erschließungsmaßnahmen weitergeführt.
- Beim Waldsportplatz Kesselried wurde ein Waldspielplatz angelegt.
- Die Ortsbeleuchtung konnte weiter verbessert werden.
~ Das Großprojekt "Erweiterung der Kläranlage" wurde zu einem großen Teil der endgültigen Fertigstellung-näher gebracht«
Die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für das Jahr X98G hat der
Gemeinderat am 25.2,1980 erlassen* Sie hat ein Volumen in Höhe
von 18,615.000«00 DM. Es sind auch 1980 wieder eine ganze Reihe
von Maßnahmen vorgesehen, so ss,B6:
- Der Hof des Rathauses Appenweier soll renoviert werden«
- Der Festplatz in Urloffen wird angelegt werden.
- Das Schulgebäude in Hesselried wird neue Fenster erhalten«
- Die Abluftanlage sowie das Dach der Hauptschule sind zu renovieren; der Hof der Grundschule Appenweier wird umgestaltet werden«
- Das Baugebiet "Hohenrain9* wird bis auf die Verschließdecken fertiggestellt werden*
- In Nesselried werden 2 Feldwege als "Grtine-Plan-Wege” ausgebaut«
- Das Baugebiet ”Kleinsommerfeld" wird in diesem Jahr nun endgültig in Angriff genommen werden« Die Erschließungsmaßnahmen werden unmittelbar nach Ostern beginnen und ca« 3 - 4 Monate dauern, so daß etwa ab August mit dem Wohnungsbau begonnen werden kann»
Außer den genannten Maßnahmen werden noch ein© ganze Reihe klei
nerer Angelegenheiten erledigt« Weiterhin sind für allgemeine Be
reiche ganz erhebliche Mittel vorgesehen,so z.B« i
- Für Straßenbaumaßnahmen 1« 140 *000 DM
~ Für Beleuchtungsanlagen 148.000 DM
- Für Kanalisationsarbeiten 240«000 DM
Bi® Kläranlage wird in diesem Jahr nochmals mit einem Betrag
von 2«065«000 DM zu Buche schlagen und damit fertiggestellt wer
den.
Die Einweihung ist für den 13«6.1980 vorgesehen, nachdem sie Ende
April den Probebetrieb aufnehmen wird« Im Rahmen eines **Tags der
offenen Tür” ist vorgesehen, sie der Öffentlichkeit vorzustellen«
Wir sind uns sicher, daß wir damit einen ganz entschiedenen Bei
trag zum Umweltschutz geleistet haben«
,i
Im Rahmen dieses Bauvorhabens wurden auch entsprechende Maßnah
men zur Schlempenanlieferung getroffen« Die Brennschlempe kann
künftig an der Kläranlage abgeliefert werden, wo eine ordnungs
gemäße Beseitigung vorgenommen wird« Wir werden versuchen, alle
diejenigen Brenner ausfindig zu machen, die evtl« weiterhin
ihre Schlempe der Kanalisation zuführen und mit einem Bußgeld
belegen, denn der neue biologische Teil der Anlage kann Brenn
schlempe nicht verarbeiten«
Die Gewerbesteuer war in diesem Jahr Anlaß einer ausführlichen
Erörterung im Rahmen der Haushaltsberatungen« Das Steuerpaket
1979 der Bundesregierung brachte einen Wegfall der Lohnsummen
steuer. Der Ausgleich für die Gemeinden wurde dadurch geschaf
fen, daß die Gewerbesteuerumlage um 1/3 ermäßigt wurde und der
Gemeindeanteil an der Einkommensteuer von 14% auf 15% erhöht
wurde«
6
Da nicht alle Gemeinden die Lohnsummensteuer erhoben haben,
wurde diesen empfohlen, die Hinderausgaben bzw« Mehreinnahmen
an das Gewerbe durch eine Senkung der Gewerbesteuerhebesätze
weiterzugeben. Auch wir konnten uns dem nicht verschließen*
Der Gemeinderat hat deshalb die Senkung des Gewerbesteuerhe
besatzes von 320% auf 300% beschlossene
Ich darf abschließend nochmals allen, die an den Aufgaben un
serer Gemeinde und damit am Wohl unserer Bürger mitgearbeitet
haben, ein herzliches Danke sagen und bitten auch im Jahr 1980
das gleiche Engagement su erbringen wie bisher.
Siegfried Götz Bürgermeister
Wichtige Ereignisse des Jahres 1979
1. Gemeinde und Ortsteil Appenweier (Maier)
05.-07.01. Sportverein: Hallenturnier der FußballJugend
06.01o Freiwillige Feuerwehrs Dreikönigsveranstaltung
07.01. Gemeinde: Neujahrsempfang
07.01. Turnverein: Neujahrslauf
14.01. Musikverein: Kirchenkonzert der Trachtenkapelle
16.01. Volkshochschule: "Alpensymphonie", Lichtbildervortrag von Roland Neugart
06.02. Volkshochschule: "Goldene Tempel - Silberne Berge"
Lichtbildervortrag von Gerhard Lenser
09.02. Gemeinde: "Treffpunkt Appenweier", ©ine Veranstaltungdes SWF mit der Trachtenkapelle Appenweier, dem Akkordeonverein Appenweier und der Singgemeinschaft "Eintracht" Urloffen.Gäste: ANN & ANDY
17*02. Narrenzunft: "Abbewir im Narrespiegel"
20.02. Narrenzunft; Vereine: Altweiberball mit Straßen -fastnacht
25.02. Narrenzunft, Verein©; Schuljugend: Fastnachtsumzug
06.03. Volkshochschule: "Kreuz und quer entlang der jungenDonau", Lichtbildervortrag von Willi Hensle
11.03. Schwarzwaldvereins Wanderung vom Bühlstein zum Gucke*1 estein:
24.03. Kath. Pfarrgemeinde: Pfarrfamilienabend
07.-21.04. Gemeinde: Schüleraustausch mit Montlouis
08.04* Schwarzwaldverein: Wanderung am Geigerskopf
15.04. Musikverein: Osterkonzert der Trachtenkapell©
17.04. Deutsches Rotes Kreuz: Blutspendeaktion
18.04. Gründung der Trachten- und Volkstanzgruppe
29.04. Schwarzwaldverein: Wanderung nach Baiersbronn
06.05«. Schwarzwaldverein: Wanderung nach Kappelrodeck
12.05. Schwarzwaldverein: "Durch die Wutachschlucht zur Kanonenbahn" , LichtbiIdervortrag von Helmut Grumer
- 8 -
12 * 05. Akkordeonverein: Muttertagskonzert
20.05. Schwarzwaldverein: Wanderung in die Wutachschlucht
20.05. Turnverein: Frühjahrsturnen
02.-04.06. Schwarzwaldverein: Hüttenwanderung nach dem Bosensteiner Eck
10.06 * Europawahl
14.06. Schwarzwaldverein: Fahrradwanderung nach Freistett
14.-17.06. Schützenverein: Besuch in Montlouis
16.06. Muedersproch-Gesellschaft: Dichterlesung von Rudolf Vallendor
17.06. VDK: 30jähriges Jubiläum der Ortsgruppe
17.06. Schwarzwaldverein: Wanderung nach dem Moosenmättle
19.06. Kraftsportverein: Internationaler Vergleichskampfgegen ©ine Auswahl von Nebraska, ( USA )
23.06.-01.07. Sportverein: Jugendsportwoche
01.07. Schwarzwaldverein: Wanderung nach Schönwald
08.07. Grundschule: Schulfest
14.07. Musikverein: Konzert der Trachtenkapelle im Kurhaus Baden-Baden
14.-22.07. Sportverein: Fußballdorfmeisterschaft
15.07. KJG: Schulfest
22.07. Schwarzwaldverein: Wanderung nach Schiltach
28.07.-04.08. Sportverein: Jugendzeltlager
29.07. Schwarzwaldverein: Vogesenwanderung
20.08.-04.09. Gemeinde: Schüleraustausch mit Montlouis
01.-02.09. Kleintierzuchtverein: Werbekaninchenschau inNesselried
02.09. Turnverein: 14. Internationaler Volkslauf
21.09. Gemeinde: Einweihung des Kleinspielfeldes bei derS chwarzwaldhaIle
22.-24.09. Turnverein: 70jähriges Jubiläum mit Gaualterstreffen
23.09. Schwarzwaldverein: Wanderung nach Hausach
30.09. Kath. Pfarrgemeinde: Abschiedabend für HerrnPfarrer Baier
10*10* Kath„ Pfarrgemeindes 'Empfang des neuen PfarrersHerrn Paul Wisser
14,10« Schwarzwaldverein: Totengedenken in Allerheiligen
20.-21.X0« Akkordeonvereins Weinfest
27.10« Schwarzwaldvereins Nachtwanderung
28«10. Kreistagswahl
31.X0. Gemeindes Sportlerehrung
01*«“04*11» Schütsenvereins Besuch aus Montlouisf Königsschießen
0 3 «XX. Gesangvereins Liederabend
10«IX* N&rrenzunfts Fastn&cht&erÖffnung
IX«IX. M^edersproch-Gesellschafts Dichterlesung vonB r •Philipp Brücker
13«»XX« Volkshochschule: "Land um den rauschenden Elsaek",Lichtbildervortrag von Roland Neugart
16*11* Gemeinden Märchenspiel "Schneeweißchen und Hosenrot” Bad« Kammerschauspiele
18*11. Historischer Verein: Jahresrüekbliek im Film
2 1 «XX• Gemeinde? Konzert de© "Golden Gate Quartett®*8
2X.XX. Sehvarwaldverein: Tonfilmabend
24«>-25«IX» Kleintierzuchtverein: LokaXschau
2 8 *11. Deutsches Eotes Kretin: Blutspendeaktion
0X.-02.X2. Dorfsneisterschaften im Kegeln
09. X2. Evang*Kircb.engemeindes Konzert des Orten&uer Zupf«*quintetts:"Musik aus 5 Jahrhunderten*9
IX.12* Volkshochschule: "FriauX-Land im Leiden asa T&gliament©Lichtbildervortrag von Frans Käppler
24.12. Musikverein: Weibnachtskonzert der Trachtenkapelle
30.12. Turnverein: $i Xvesterlauf
2. Ortsteil Nesselried (Vollmer)
ts
27.02. Straßenfastnacht am Fastnachtsdienstag
08.04.
24.05.
Musikvereins Frühjahrskonzert
Radsportvereint Waldfest
10
09«-11 *06* Musikverein: Waldfest
23.-25*06. Kath* Landjugend: Waldfest
0 ? o-15,0?« Sportvere1n " Werbewo ch e
01« -02 «09« Kleistierzuchtverein: Jungtierausstellung
01.10„ BInw©ihung des Kinderspielplatzes "Im Heidewa1 eT*
13. -14.10 * Freiw*Feuerwehr: V/einfest
November: Inbetriebnahme der neuen Wasserleitung (Oberdorf)
08*12« Kirchenchor: Vorweihsachtsfeier
25*12* Musikvereini Weihnachts£eier
3« Ortsteil Urloffen (Schmidt)
Kath, Kirchengemeinde: Abschied von Herrn PfarrerGemsa
Die Narren eröffnen die närrische Zeit, die Campagne 1979 mit einem Gala-Abend
Schmutziger Donnerstag: Öle Hemdklunkerer sind unterwegs* Ber Hemdklunkerer-Fackelzug führt von. Zimmern über das Rathaus zur Athletenhall©
Der Athletenverein und der Turnverein veranstaltenfür ■'ihre Freunde die Fasent-Hausbäl 1 e
Die Gemeinschaft der Ortsverein© veranstalten, für
die Bürger eine große Straßenfastnacht mit einem
herrlichen Um^ug
Die Prunksit zung aller närrischen Vereine serviert
den U r i o f f e n e m einige unbeschwerte Stunden; Frohsinn und Heiterkeit war Trumpf
10-11-03* Unser Athletenverein ist Gastgeber bei den SüdbadeFreistilmeisterschäften der Schüler und Junioren
08*04* Ber Rad- und Motorsportverein startet mit dem1« Lauf zu den Vereinsmeistersehaften
21* 01.
0 3 « 0 2 .
22*02*
24 * 02 *
25 <,0 2 *
2 6 * 0 2 ,
- 11 -
13. 04. Der Angelsportverein lädt zum ersten Backfischessen der Saison ein
22.04. Der RMSV veranstaltet eine Bildersuchfahrt
28.-29.04. Anläßlich seines 10jährigen Jubiläums im Volkslauf, veranstaltet der Turnverein ein internat. Volkswandern und Volksläufe verschiedener Klassen
28.-29.04. Der Hundesportverein absolviert seine erste Prüfung der Saison
01.05. Der Angelsportverein begeht sein trad. Vereinsfest
20.05. Der RMSV kämpft im 2. Lauf um Punkte zur Vereinsmeisterschaf t
30.05.- Unser Fußballverein ist Gastgeber während der05.06. ganzen Woche. Die Sportwoche wird zu einem Fuß
ballfest
14.06. Die kath. Pfarrgemeinde veranstaltet im St. Martins Kindergarten ihr Kindergartenfest
01.07. Der RMSV richtet ein Schülerfahrrad-Turnier aus
04.-05.08. Der Angelsportverein hat zur Dorfmeisterschaft im
Angeln eingeladen
18.-19.08. Ein Jugendturnier wurde vom Fußballverein ausge
tragen
26.08. Der RMSV startet seinen 3. Lauf zur Vereinsmeister
schaft
08.09. Unsere Athleten beginnen ihre Saison in der höchsten Ringerklasse
29.-30.09. Der Turnverein lädt zum Volkswandertag ein
30.09. Der Hundesportverein übt sich in Poka1kämpfen.- und zwar erfolgreich
07.10. Der 4. Lauf zur Dorfmeisterschaft wird auf dem Gelände des RMSV durchgeführt
14.-15.10. Wiederum große Tradition in Urloffen - Das Meerret- tichfest- wird eröffnet mit über 50 Jahrmarktständen und "Neuem Heißer" mit Zwiebelkuchen
10.11. Der Narrenverein eröffnet die Fasentsaison mit einem närrischen Programm
11.11. MARTINI - Urloffen feiert heute sein Patrozinium - Die kath. Pfarrfamilie lädt zum Pfarrfest ein
12.11. MARTINI-MONTAG: Urloffen gedenkt an diesem Tagseinen Gefallenen und Verstorbenen. Totenehrung an den Ehrenmälern
- 12 -
12.11. Generalversammlungen bei den Feuerwehrkameraden und der Kameradschaft ehemaliger Soldaten
12.11. Die Feuerwehr feiert ihren traditionellen Feuerwehrsball
17.11. Tradition auch bei der Kameradschaft. Sie feiert im Posthorn ihren großen Herbstball
18.11. Der RMSV führt seinen 5. Lauf zur Vereinsmeisterschaft aus
21.11. Fuchsjagd beim RMSV
02.12. Die Singgemeinschaft lädt zur Jahresfeier ein
02.12. Unser DRK kümmert sich um unsere älteren Mitbürger und ist Gastgeber für unsere Senioren
09.12. Der Turnverein und der Hundesportverein laden ihre Mitglieder zur Nikolausfeier ein
16.12. Der Musikverein gibt sich die Ehre für sein Jahreskonzert
25.12. Die Turner laden zur Weihnachtsfeier ein
- 13 -
Haushaltsplan:
Die Einnahmen und Ausgaben des Haushaltsplanes einschl. des
Wirtschaftsplanes belaufen sich auf je davon entfallen auf den
DM 14.494.500
Verwaltungshaushalt DM 8.509.400
Vermögenshaushalt DM 6.325.400
Erfolgsplan des Wasserwerks DM 497.000
Finanzplan des Wasserwerks DM 340.200
An Kreditaufnahmen sind vorgesehen DM 2.310.000
Personenstandsbewegung 1978
Appenweier Nesselried U rloffen Gesamtgemeinde
Stand der Einw ohner am 1. 1. 1978 3399 (201) 955 (4) 3382 (69) 7726 (292)Zugänge durch Zuzüge 191 (44) 37 (3) 120 (10) 348 (57)Zugänge durch Geburten 39 18 46 103Abgänge durch Wegzüge 180 (28) 28 (4) 123 (10) 331 (42)Abgänge durch Tod 31 12 39 82
Zugänge/Abgänge + 19 ( + 16) + 15 (— 1) + 4 ( —) + 38 ( + 15)
Stand der Einw ohner am 1. 1. 1979 3418 (217) 970 (3) 3386 (69) 7764 (307)
Die in den Gesamtzahlen enthaltenen Ausländer sind in den K lam m em nochmals gesondert aufgeführt.
Europawahl in AppenweierAppenweier
Urloffen Nesselried j G esam t
W ahlberechtigte Insgesam t A 1 u. A 2 2291 2539 634 5464Insgesam tabgegebeneStim m en(W ähler) 1150 1004 329 2483Zuzüglich = 50,2% = 39,5% «=> 51,9% = 45,4%B riefw ähler 4,1 % 3,2 % 1,9% 3 ,4%
UngültigeStim m en 13 1,1«/« 32 3,2 % 5 1 ,5% 50 2 ,0%
GültigeStim m en 1137 98,9% 972 96,8% 324 98,5% 2433 98,0%
hiervon entfallen auf 1. CDU 642 56,5% 611 62 ,9% 254 78 ,4% 1507 61 ,9%2. SPD 355 31,2% 277 28,5% 50 15,4% 682 28,0%3. FD P 92 8,1 % 49 5 ,0% 10 3 ,1% 151 6 ,2 %4. D K P 3 0,3 °/o 2 0 ,2% — 5 0 ,2%5. EA P/ELP — ___ ___
6. CBV 2 0,16/o 3 0 ,3% 1 0 ,3 % 6 0 ,3%7. Zentrum 3 0 ,3% 5 0 ,5 % 1 0 ,3% 9 0 ,4%8. Die Grünen 40 3 ,5% 25 2 ,6% 8 2,5 % 73 3 ,0%Zusammen 1137 972 324 2433
W ahlergebnis in der Gemeflnäe Appenweier- 14 -
c•cc
Stim m bezirke«-V
*0 E*
c U
c OE
C . V.ir c ei
9.
< z £ 0
W ahlberechtigte 2303 636 2547 5486Stim m zettel insgesam t: 1098 343 1119 2560davon gültig 1079 333 1086 2498
ungültig 19 10 33 62W ahlbeteiligung in u/n 47,68 53,93 43.93 46.66CDUGerspacher, Bernhard 160 349 48 557Götz, Siegfried 2033 591 2403 5027Seebacher, Paul 93 34 67 194Stre if, K arl 69 29 38 136W einer, Hans 78 99 41 218
abgegebene Stim m en insgesam t: 2433 1102 2597 6132
abgegebene Stim m en in % 56,78 85,03 61,21 62,42
F.D .P.Disch, Arnold 24 2 38 64D r. G eissler B erndt A. 302 21 41 364H euberger, Konrad 22 2 12 36G aiser, O tto 49 2 246 297
abgegebene Stim m en insgesam t: 397 27 337 761
abgegebene Stim m en in % 9,26 2,08 7,94 7,75
SP DFriedm ann, K arl 56 3 36 95Kopp, W ilfried 135 5 48 188Schirm er, W alter 972 68 198 1238Schm idt, Richard 273 84 1009 1366Spinner, Eugen 19 7 18 44abgegebene Stim m en insgesam t: 1455 167 1309 2931
abgegebene Stim m en in % 33,96 12,89 30,85 29,83
Zahlder gültigen Stim m en insgesam t: " 4285 1296 4243 6824
Wahlergebnis im Wahlkreis IV Appenweier - Ren dien
Gem einde
CDUG erspacher, Bernhard Götz, Siegfried Seebacher, Paul S tre if, K arl W einer, Hans
je»•S4)
*eVB.P.< D
urb
ach
Ren
chen
Xi
io
557 82 119 7585027 87 229 5343
194 60 1898 2152136 56 949 1141218 4889 115 5222
6132 5174 3310 14616abgegebene Stim m en insgesam t:
Gewählt sind:
Götz, Siegfried Weiner, Hans Kopp, Wilfried Seebacher, Paul Schmidt, Richard
F.D.P.Disch, Arnold D r. G eissler B erndt A. H euberger, K onrad G aiser, O tto
64 10 623 697364 10 69 44336 108 27 171
297 6 34 337
761 134 753 1648abgegebene Stim m en insgesam t:
SP DFriedm ann, K a rl 95 40 306 441Kopp, W ilfried 188 26 1361 1575Schirm er, W alter 1238 41 128 1407Sdim idt, R id iard 1366 42 125 1533Spinner, Eugen 44 710 41 795
abgegebene Stim m en insgesam t: .2931 859 1961 5751
CDUCDUSPDCDUSPD
~ 15 -
Sterbefälle 1979 Standesamt Appenweier-Urloffen
geb. verst.
Anna Bitsch geb. Thomas, Winkelstr.53 21.o9.19o6 3o.ol.1979
Helena Hertwig geb.Wörner, Winkelstr.25 15.o5.19o3 24.o2.1979
Otto Wörner, Mühlweg-l 16.o7.19o7 o6.o3.1979
Ignaz Ottern', Mühlweg 36 ol.ll.19oo o9.o3.1979
Emil Wörner, Landstr. 4 14.o7.19o3 19.o3.1979
Wendel in Trautmann, Hauptstr. 69 24.lo.189o 23.o3.1979
Ignaz Maier, Kirchstr.ll o3.12.19ol 24.o3.1979
Emilie Kranz geb. Langenecker, Waldstr. 43 o3.o3.19o2 3o.o3.1979
August Maier, Hauptstr. 4o 14.ol.19o4 15.o4.1979
Emil Langenecker, Straßburger Str.57 19.ol. 1927 23.o4.1979
Hermann A. Keller, Hauptstr.116 21.o7.191o ol.o6.1979
Giorgio Impera, Am Sportplatz 2 18.o6.196o o2.o6.1979iKaro!ina Sauer geb. Langenecker, Runzweg 76 12.lo.19o4 18.06.1979
Peter Leible, Waldstr. 86 18.12.1888 23.06.1979
Helena Groß geb. Groß, Hauptstr. 4o 21.o5.1895 o4.o9.1979
August Sauer, Straßburger Str. 61 18.o5.1893 lo.lo.1979
Ernst Laug, Hauptstr. 185 ol.o5.19o8 22.Io. 1979
Otto Eli, Straßburger Str. 71 21.ol.1893 o3.11.1979
Wilhelm Kunzweiler, Hauptstr. 163 15.o9.19oo 29.11.1979
Anna Huber geb. Schmid, Runzweg 74 22.o3.19o4 14.12.1979
Katharina Langeneckert geb. Sauer, Landstr.7 26.11.189o 23.12.1979
- 16 -
Sterbefälle 1979 Standesamt Appenweier
Maria Magdalena Huber, Dorfstr. 97
Karl Ignaz Zechmann, Bachstr. 32
Katharina Hoffmann geb. Mayer,Wolkengasse 13
Otto Julius FÖ11, Jakobstr. 21
Barbara Restei geb. Föll, Ebbostr. 18
Barbara Wiedemer geb. Sauer,Nesselrieder Str.65
Bertha Kauffmann geb. Wiedemer, Bahnhofstr.2
Ida Huber geb. Geiler, Kohl statt 1
Helena Z. Rohrer geb. Boschert, Bahnhofstr. 28
Cordelia Franke, Urloffer Weg 1
Otto Veith, Wolkengasse 9
Elisabeth B. Metzinger, Ba-nhofstr.5
Ernst Grlinbacher, Bahnhofstr. 73
Marie Kramosch geb. Cieslik, Bachstr. 6
Emma Weßbecher geb. Schaub,Muggensturm,Bahnhofstr.7
Heinrich Lott, Illental 6
Anna Schneider geb. Funk,Bachstr. 6
Josef Anton Schirmer, Hinter der Mühle 7
geb. verst.
o 4 . o 9 . 1928/05 .01 .1979
1 8 . o l . 1891/07 .01 .1979
1 1 . 1 1 . 1 9 o 2 / 1 8 .o l -1979
2 5 .0 4 .1 9 2 5 /2 5 .0 1 .1 9 7 9
02 .0 9 .1 8 9 8 /2 7 .0 1 .1 9 7 9
1 6 . o 4 . 1892/05 .02 .1979
1 8 . o 9 .1 9 o 3 /o 7 .03.1979
o l . 1 1 . 1 9 o o / l l . 05.1979
o 4 . 0 4 .1942 /23 .05 .1979
06 .1 2 .1 9 6 7 /2 6 .0 5 .1 9 7 9
o 9 . 11 .1898/07 .09 .1979
2 1 . I o . 192o/o6. I o . 1979/o7. I o .1979
2 8 .0 2 .1 9 2 5 /0 4 .1 1 .1 9 7 9
o 3 . 11 .1893/05 .11 .1979
2 2 .o l .1 9 o 4 / 1 5 .1 2 .1 9 7 9
08. 08. 19o7/17.12.1979
3 o . 08.1894/18 .12 .1979
o 5 .o 3 .19o 4/25 .12 .1979
- 17 -
Sterbefälle 1979 auswärts von Appenweier, Nesselried und Uri offen
geb. verst.
Martin Lehmann, Ebbostraße 26 22 .o4 196o 31 .1 2. 8 / ol.01.1979
Adelheid Rosa geb. Vey, Kniebisstr. 9 19 .o2.19o4 14 .ol. 979
Erna D. Stöckel geb. Bossert,Hauptstr.116 o5 .08.1922 o5 .o2. 979
Michael Kupferer, Nesselrieder Str.61 21 .02.19o3 31 .ol. 979
Mathias Hanselik, Weiherstr. 5 22 .03. 191o 12 .o3. 979
August A. Huber, Straßburger Str. 26 13 .06.19o6 22 .o3. 979
Bernhard Schrepfer, Dorfstr. 48 o9 .02.1923 3o .o3. 979
Rosa E U geb. Wittmeier, Straßburger Str.75 3o .ol. 1924 08.o4. 979
Katharina Dietrich geb. Schadt,Hauptstr.4o 27 .10.19o4 lo .04. 979
Alfred A. Netsch, Hauptstr. 55 28 .02.19o8 14 .o4. 979
Manfred Stöckel. Hauptstr. 156 11 .08.1931 15 .04. 979
?^rta Wendle geb. Günther,Hauptstr.4o/
Kranz A. Harter, Dorfstr. 85
3o .09. 19o7 15 .o4. 979
16 .08.1896 08 .o3. 979
Wilhelm J. Wulff, Bahnhofstr. 5 22 .1 2.1952 16.04. 979
Hedwig Armbruster geb. Pfaff,Albertstr. Io 11 . Io. 19o6 26 .o4. 979
Paul F. Zander, Zimmererstr. 16 06 .ol. 19o9 15 .05. 979
Maria A.Kirchgässner geb. Kraus,Hauptstr.lo4 27 .07. 1912 15.o5. 979
Josef Armbruster, Steinstr. 17 ol .ol. 19ol 17 .o5. 979
Otto Moll, Waldstraße 25 18 .o4. 1918 2o .o5. 979
Franz X. Sauer, Bachstr. 3o C o9 .1 2.1899 26 .o5. 979
Anna M. Bähr geb. Föll, Römerstr.5 21 .07. 1911 o2.06. 979
Elisabeth Lipps geb. Keller, Renchenweg 9 21 .o9. 1911 o5 .06. 979
Karl F. Wagner, Ortenauer Str, 25 27 .o7. 19o8 o7 .06. 979
Franz P. Harter, Straßburger Str. 19 29 .1 1 .192o 18 .06. 979
Kristine Boschert geb. Frick, Steinstr. 7 11 .12.1892 27 .06. 979
Eduard Sauer, Franz-Kern-Str. 3 13 .o2 .1911 29 .06. 979
Helena Hjuber geb. Bacher, Rheinstr. 4 ol .06.19oo 11 .08. 979
Ulrich R. Weiss, Am Landhaag 13 o7 .08.1918 29 .08. 979
Maria Schaff geb. Hanel, Zimmererstr.16 3o .ol. 1912 ol .09. 979
Adolf Schneider, Hauptstr.55 17 .08.19o3 o4 .lo. 979
Klaus Armbruster, Steinstr. 17 06 .o4.1979 22 .10. 979
Franz J. Keßler, Nesselrieder Str.14 11 .p4.191o 25 .lo. 979
Karl Wiedemer, Winkelstr. 22 o2 .02.19oo 25 .lo. 979
Josefine Knosp, Landstr. 12 18 ,o3.192o 29 .lo. 979
Franz J. Trautmann, Schulstr. 27 3o .ol. 19ol 3o .lo. 979
Karl Vollmer, Dorfstr, 87 17 .09.1898 31 .10. 979
Franz.J. Wiedemer, Ortenauer Str. 47 08 .08.19o7 22 .1 1 . 979
Hans Hermann G.Karden, Grimmelshausenstr.l 17 .08.1912 16 .1 2. 979
Josef Hätti, Kirchstr. 2 27 .03.1912 31 .12. 979
Geburten im Oahre 1979 der Gemeinde Appenweier mit den Ortsteilen Nesselried und
Uri offen
- 18 -
01.01.1979 Nicole Harz, Hindenburgplatz 4 Hermann u. Margot Harz -A
05.01.1979 Hans-Jürgen Hansert Wolkengasse 3 a Karl u. Barbara Hansert -A
09.01.1979 Yvonne N,Kleiber, Simon-Bruder-Str.3 Volker u. Monika Kleiber -A
19.01.1979 Andreas Fischer Richelstraße 6 Hans-Peteru.Irmgard Fischer -U
20.01.1979 Nadine S.N.Prodhomme Simon-Bruder-Str.3 Jean-Pierre u.Krimhild Prodhomme
23.01.1979 Stephanie Forscht Habsburgerstr. 9 Wolfgang u. Marianne Forscht -A
31.01.1979 Carina P.Spengler Hauptstr.111 Siegfried u. Edeltraud Spengler
lo.o2.1979 Kerstin S.Kornmeier Am Landhaag 13 Gottfried u.Berta Kornmeier -A
ol.o2.1979 Michael Pavlovic Birkenweg 6 Vesna Pavlovic -U
o3.o2.1979 Heiko J.Lauinger Nußbacher Str. 7 Josef u.Maria Lauinger -N
lo.02.1979 Kerstin Kühn Zähringerstr. 13 Theodor u. Christa Kühn -A
14.02.1979 Manuel Roß Hauptstr. 153 Klaus u. Christa Roß -U
16.o2.1979 Patrick A.Speth Habsburgerstr. 14 Helmut u. Lydia Speth -A
ol.03.1979 Catarina D.Pereira Bahnhofstr. 79 Jose u. Adelaide Pereira -A
06.03.1979 Heiko Westphal An der Halde 12 Hans-Jürgen u.Angela Westphal -U
13.o3.1979 Manuela Kiefer Im Bündt 3 Josef u. Rosemarie Kiefer -U
18.o3.1979 Nicole E. Dagenbach Ortenauer Str.63 Arno u. Gerda Dagenbach -A
24.o3,1979 Oliver Rothe Renchenweg 32 Günter u.Ursula Rothe -U
06.o4.1979 Klaus Armbruster Steinstr. 17 Gerhard u. Gisela Armbruster -A
o7.o4.1979 Birgit Vollmer Zimmererstr. 12 Josef u.Klara Vollmer -A
23.04.1979 Michael M. Langenecker Hanauer*Str.6 Manfred u. Ursula Langenecker -U
o8.o5.1979 Simone Dilles 1/Jaldstr. 64 Günther u. Monika Dilles -U
25.o5.1979 Reto K.Entlinger Hohenrainweg 24 Klaus u.Charlotte Entlinger -U
06.06.1979 Corina Lohmele Hauptstr. 9 Hugo u. Ilona Lohmele -U
o7.06.1979 Markus Vollmer Dorfstr. 52 Bernhard u. Thersia Vollmer -N
o8.o6.1979 Michael Foll Falkenhof 2 Werner u. Inge Föll -A
o9.06.1979 Andreas A.Herter Almstr. 16 Wolfgang u. Rosa Herter -N
13.06.1979 Michael Braun Nesselrieder Str. 18 Reinhard u. Christa Braun -A
2o.06.1979 Sabrina Lei ble Hauptstr. 58 Roland u. Claudia Leibie -U
22.o6.1979 Sandra Klösel Hohenrainweg 7 Frank u. Annemarie Klösel -U
29.06.1979 Nicole M. Huber Römerstr. 14 Josef u. Monika Huber -A
2o.06.1979 Timo Magiera Runzweg 26 Georg u. Gabriele Magiera -U
22.o6.1979 Melanie Oser Hauptstr. 21 Herbert u. Marianne Oser -U
18.07.1979 Stefan Grumer NesselHeder Str.52 Alfons u. Franziska Grumer -A
2o.07.1979 Ronny I.Domes Runzweg 48 Horst u. Barbara Domes -U
3o.07.1979 Roland M. Kimmig Illental 5 Richard u. Marianne Kimmig -N
lo.08.1979 Sascha Frommann Am Landhaag 6 Rudi u. Ulrike Frommann -A
1 6.08.1979 Sabrina Streif Zimmererstr.16 Karl-Walter u. Gerda Streif -A
22.o8.1979 Sabine Kiefer Illental 4 Karl u. Hilde Kiefer -N
24.08.1979 Eva-Maria B.Dewald Runzweg 45 Klaus u. Gabriele Dewald -U
26.08.1979 Markus Wörner Runzweg 13 .Manfred u. Roswitha Wörner -U
- 19 -
03 .09
06. o9
o7 .o9
10.09
17.09
24.09
24.09
28.09
o3. Io
12.10
17.10
19.10
2 1 . Io
22. Io
J?.o9
31. Io
05 .11
11.11
12.11
18.11
25.11
25.11
26.11
26.11
27.11
30.11
til. 12
01.12
06. 12 .09 .12
11.12
17.12
20.12
29.12,
1979 Susanne Wegei
1979 Sabrina Meyer
1979 Julia Kranz
1979 Daniel Baumann
1979 Benjamin Hauck
Am Sonnenhang 28 .
Oberkircher Str.21
Hohenrainweg 21
Hauptstr. 28
Bahnhofstr. 42
1979 Stefanie T. Braun Frauenweg 8
1979 Christoph König Ortenauer Str. 2 a
1979 Katja Langeneckert Richelstr. 2
1979 Julia D. Dietmann Römerstr. 13
1979 Nicole Bürk Oberkircher Str. 11
1979 Miriam Hils Vogesenstr. 12
1979 Carmen Tittel Bachstr. 47
1979 Raphael B. Hackenjos Simon-Bruder-Str.5 a
1979 Karin Dietrich Zimmererstr.16
1979 Myriam C.A.Buschhaus Hauptstr. 31
1979 Richard Junge Im Heidewald 1
1979 Heike Besten!ehner Renchenweg 37
1979 Sonja U.Benz Almstr. 4
1979 Melanie Skledar Zähringerstr.7
1979 Nadine Vukovski
1979 Raphael Scholz
1979 Achim Veite
Bahnhhofstr. 73
Zähringerstr.3
/Zimmererstr. 14
1979 Christiano dos Santos Curto Nesselrieder Str
1979 Alexandre dos Santos Curto Nesselrieder Str
1979 Ines M. Ganter Almstr. 7
1979 Sandra M. Harter Renchenweg 18
1979 Katrin M. Mildenberger Habsburgerstr.15
1979 Melanie D.Doll Zimmererstr.19
1979 Andreas E.Wackernagel Hauptstr.44
1979 Benjamin Fischer Simon?Bruder-Str. 1
1979 Sandra Siegmund Renchtalblick 2
1979 Philipp K.J.Jockers Oberkircher Str. 25
1979 Jens P.Steinke Jahnstr. 1
1979 Hendrik Weber Am Landhaag 14
Wolfgang u.Barbara Wegei -N-
Pierre u. Wilma Meyer -A-
Edmund u. Klara Kranz -U-
Gernot u. Elfriede Baumann -U-
Karl u. Helga Hauck -A-
Harald u. Waltraud Braun -U-
Manfred u. Maria König -A-
Hermann u. Ilse Langeneckert -U-
Egbert u. Eva-G.Dietmann -A-
Matthias u. Renate Bürk -A-
Horst u. Anni Hils -U-
Fritz u. Brigitte Tittel -A-
Rolf u. Carola Hackenjos -A-
Erhard u. Ulrike Dietrich -A-
Rudolf u.Dorothea Buschhaus-U-
Ulrich u.Dr.med.Angelika Junge -N
Stefan u. Karin Bestenlehner -U
Erwin u. Anna Benz -N-
Marjan u. Iris Skledar -A-
Antun u. Gabriele Vukovski -A-
Rudolf u. Michaela Scholz -A-
Gerd u. Claudia Veite ~A~
,25 Joao u. Maria Curto -A-
,25 Joao u. Maria Curto -A-
August u. Michaele Ganter -N-
Franz u. Helga Harter -U-
Oskar u.Gabriele Mildenberger -A-
Hermann u. Angelika Doll -A-
Jacques u. Karin Wackernagel-U-
Bernd u. Monika Fischer -A-
Bernd u. Renate Siegmund -U-
Frieder u. Marlene Jockers -A-
Klaus u. Erika Steinke -U-
Helmuth u. Dagmar Weber -A-
- 20 -
Eheschließungen 1979 Standesamt Appenweier
26.01.1979 Matthias Grünberg, Appenweier
29.03.1979 Klaus Wiedemer, Appenweier
03.05.1979 Kurt Knispel, Appenweier
04.04.1979 Matthias Bürk, Appenweier
25.05.1979 Alois Meel, Appenweier
22.06.1979 Rudolf Scholz, Appenweier
20.07.1979 Gottfried Streif, Appenweier
25.07.1979 Klaus Dengler, Appenweier
03.08.1979 Georg Vogt, Appenweier
10.08.1979 Karl Kiefer, Appenweier
10.08.1979 Kurt Schmiederer, Bad-Petersta
Griesbach
10.08.1979 Roland Ernst, Appenweier
07.09.1979 Johann Roth, Appenweier
07.09.1979 Josef F.Lienert, Appenweier
24.09.1979 Horst Kornmaier, Appenweier
05.10.1979 Rolf Hackenjos, Appenweier
05.11.1979 Werner Schneider, Appenweier
23.11.1979 Hugo Lohmele, Appenweier
23.11.1979 Leo A. Vollmer, Appenweier
14.12.1979 Georg Schwend, Friesenheim
14.12.1979 Bernhard Exner,Oberkirch
Marie-Josee GrUnbera geb. Perez, Paris
Leopoldine Wiedemer geb. Kaltenbach, Appenweier
Elisabeth Knispel geb. Wiedemer, Appenweier
Renate Bürk geb. Reichart, Appenweier
Priska Meel geb. Vollmer, Appenweier
Michaela Scholz geb. Hardy, Appenweier
Daniela Baumer-Streif geb. Baumer, Appenweier
Hildegard Dengler, geb. Dworog, Hohberg
Beate Vogt geb. Wacker, Appenweier
Viktoria Kiefer geb. Walter, Appenweier
-Barbara Schmiederer,geb. Ganter, Appenweier
Sonja Ernst geb. Harz, Appenweier
Karin Roth geb. Brudy, Appenweier \Solange M. Lienert geb.Hügel,Appenweier
Christi Kornmaier, geb. Wolf, Appenweier
Carola Hackenjos geb. Reimann, Renchen
Adanela Schneider geb. Vargas, Appenweier
Ilona Lohmele geb. Stamenkovic , Appenweier
Rosa Vollmer geb. Braun, Oberkirch
Berta Schwend geb. Hörner, Appenweier
Jolanta Exner geb. Daschek, Appenweier
- 21 -
Eheschließungen 1979 auswärts von Appenweier, Nesselried und Uri offen
04.01.1979 Martin Knosp, Oberkirch
26.01.1979 Wendel in Bruder, Oberkirch
09.02.1979 Franz Kimmig,Appenweier-N.
23to3,1979 Manfred Püschel, Appenw.-U.
05.01.1979 Franz-Karl Panter, Oberkirch
o4.oß.1979 Werner Graulich, Appenweier
lo.oß.1979 Harald Hauser, Achern
10.08.1979 Gerhard üoggerst, Offenburg
17.08.1979 Klaus Werner, Durbach
31.08.1979 Heinz Ungenecker,Appenw.~U.
14.09.1979 Gerd Köhlis Appenweier-U.
19.10.1979 Hermann Heizmanns Zell a.H.
)6.1o.l979 Hubertus Daniel, Appenweier
07.12.1979 Gerold Bar, Achern
14.12.1979 Otto Schultheiß, Seelbach
Astrid Knosp geb. Gieß!er, Appenweier-N.
Roselinde Bruder geb. Benz, Appenweier-N.
Gisela Kimmig geb. Suhm, Durbach
Birgit Püschel geb. Knapp, Gusterath
Rosa Panter geb. Angerer, Appenweier-U.
Ute Graulich geb.Geisel, Appenweier-U.
Petra Hauser, geb. Wiedemer, Appenweier-U.
Silvia Joggerst geb. Fischer, Appenweier-N.
Mechthilde Werner geb. Roth, Appenweier-U,
Gabriele Langenecker geb. Benz, Oberkirch
Ursula Köhl5 geb. Motz, Kappel-Grafenhausen
Doris Heizmann geb. Schmidt, Appenweier-U.
Maria Daniel geb. Chwalek, Gaggenau
Gabriele Bär geb. Benz, Appenweier-N.
Klara Schultheiß geb. Hogenmüller, Appenweier
~ 22 -
Eheschließungen 1979 Standesamt Appenweier-Urioffen
05.01.1979 Frank Klösel, Appenweier
09.03.1979 Rudolf Recker, Appenweier
23.03.1979 Robert R. Rothärmel, Appenweier
o4„o4.1979 Werner Weinhold, Frei bürg
27.04.1979 Gernot Baumann, Appenweier
25.05.1979 Peter Conrads Appenweier
29.06.1979 Werner Panthers Renchen
29.06.1979 Martin Schmieder, Appenweier
03.08.1979 Richard Wörner, Appenweier
10.08.1979 Rolf W. Calmbacher, Appenweier
10.08.1979 Wolfgang F. Knapp, Appenweier
24.08.1979 Klaus-Peter Deckert,Appenweier
07.09.1979 Ewald Ottern’, Appenweier
21.09.1979 Manfred Langenecker, Appenweier
24.09.1979 Bruno Bürkel, Appenweier
12.10.1979 Klaus Entlinger, Appenweier
o7.12»1979 Josef 0rzschig5 Appenweier
21.12.1979 Heinz Wöhrle, Appenweier
Annemarie Klösel geb. Glaser,Appenweier
Hedwig Recker geb. Schmidt, Appenweier
Christa Rothärmel geb.Trautmann,Appenweier
Karin Weinhold geb. Gail mann, Appenweier
.Elfriede Baumann geb, Huber, Oppenau
Ursula Conrad geb. Bürkel, Appenweier
Brunhilde Panther geb, Kiefer, Appenweier
Malwina Sch'mieder geb. Horn, Appenweier
Walburga Wörner geb. Schaub, Offenburg
Christiane Calmbacher geb. Dittrich, Appenwei«
Gudrun Knapp geb. Glatt, Appenweier
Erika Deckert geb. Durban Rheinau• \
Elke A. Otteni, geb. Stölzel, Appenweier
Ursula Langenecker geb. Beisel, Appenweier
Mechthilde Bürkel geb. Vollmer, Appenweier
Charlotte Entlinger geb. Wydler, Appenweier
Angelika Orzschig geb. Maier, Appenweier
Irmgard Katharina Wöhrle geb.Nagel Schutter
wald
&
- 23 -
Pfarrer Josef Baier zum Abschied
Richard Böhly, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates
Am 24.03,1966 wurde Josef Baier, der zuletzt Kaplan in Säckingen
gewesen war, zum Pfarrer ernannt. Er trat am 20«04,1966 sein
Amt als Pfarrer der Pfarrgemeinde "St. Michael" in Appenweier
an. Die Investitur fand am 12.06.1966 durch Dekan Hugle statt.
Pfarrer Baier löste Pfarrer Hettich ab, der aus Alters- und
Gesundheitsgründen aus dem Amt schied.
Für die Pfarrgemeinde lag die Bedeutung dieses Wechsels darin,
daß sicherlich zum ersten Mal in der Geschichte der Pfarrgemein
de ©in so junger Priester Pfarrer in Appenweier wurde. Pfarrer
Baier wurde mit 32 Jahren Pfarrer von Appenweier« Der Beginn
seiner Tätigkeit fiel in die nachkonziliare Periode der katho
lischen Kirchef die geprägt war durch innerkirchliche Auseiaan«
dersetzungen über das Erb© des- Konzils und gleichzeitig durch
sich anbahnende gesellschaftliche Umbrüche*
Ein markanter Ausspruch von Pfarrer Baier bei seinem Amt&an -
tritt war der Satz, der häufig von ihm und anderen zitiert
wurde: “Ich möchte kein Baupfarrer werden". Er gab damit zu
verstehen, daß die Seelsorge seine zentrale Aufgabe sein sollte®
Doph Pfarrer Baier mußte wohl bald einsehen, daß eine zeitgemä
ße Seelsorge, die eine zunehmende Bandbreite annahm, ohne ein©
"Infrastruktur" nicht zu verwirklichen ist. So dauerte es nur
eine kurze Zeitspanne, bis er begann, Aktivitäten in verschie
dene Richtungen zu entwickeln. Er begann mit dem Aufbau und
Ausbau der kirchlichen Vereinigungen und versuchte, immer mehr
Laien für die aktive Mitarbeit in der Gemeinde zu bewegen, um
so das Leben in der Pfarrgemeinde fruchtbarer und offener zu
gestalten. Er begann -trotz seiner Ankündigung beim Amtsantritt-
mit einer Reihe von Bauvorhaben, wie sie wohl nie zuvor in un
serer Pfarrgemeinde in einer Zeitspanne von 13 Jahren verwirk
licht wurden. Wohl wissend, daß Pfarrer Baier das Bauen als
- 24 -
zwangsadoptiertes Kind ansah, soll dieser Tätigkeit der folgen
de Abschnitt gewidmet sein, was nicht besagen soll, daß diese
Tätigkeit die erstrangige war.
Die Abneigung gegen das Bauen kam wohl aus seiner Überzeugung,
daß ein Priester vor allem Seelsorger i£t und seine kostbare
Zeit nicht mit Verwaltungs-, Finanz- und Bauangelegenheiten
belasten soll. Dies blieb seine Überzeugung und sicherlich
auch sein Wunschtraum bis zu seinem Weggang. Doch es zeugte
von seinem Wirklichkeitssinn und seiner Fähigkeit, sich schnell
in Sachzwänge zu fügen, daß er in sehr kurzer Zeit zu bauen
begann. Als Dokumentation seiner Bautätigkeit, die unbestreit
bar eine Bereicherung des gemeindlichen Lebens nach sich zog,
sollen in der Folge die wichtigsten Projekte aufgeführt werden.
1966/67 Bau des neuen Pfarrhauses, da das alte infolge Feuch
tigkeit und Baumängel nicht mehr als Wohnung zumutbar
war.
Einbau einer Ölzentralheizung im Altenheim
»St. Elisabeth".
Überholung des Kirchendaches und Einbau einer Ölhei
zung in der Kirche.
Einbau neuer Beichtstühle.
1968 Renovierung der Sakristei.
1969/70 Neubau des Kindergartens.
1970 Außenrenovierung der Kirche.
1973 Neuanlage des Kirchplatzes.
1976 Einbau eines Personenaufzuges im Altenheim
"St. Elisabeth".
Beginn der Planung für ein Pfarrzentrum als Anbau
an das alte Pfarrhaus.
1977 Neue Planung für ein Pfarrzentrum als Neubau im
Pfarrgarten westlich des Pfarrhauses, da der Erwei
terungsbau an das alte Pfarrhaus vom Amt für Denk
malpflege abgelehnt wurde.
1979 Neue Kirchenbeleuchtung.
- 25 -
Die Seelsorge, das heißt die Sorge um das geistige und seeli -
sehe Wohl der Menschen, blieb stets das zentrale Bemühen von
Pfarrer Baier, dem er alle verwaltungstechnischen, organisatori
sehen und baulichen Tätigkeiten unterordnete. Er wußte, daß die
nur vom Pfarrer betreute Gemeinde keine Zukunftsperspektive
hatte* Deshalb verfolgte er unablässig das Ziel so viele Ge
meindemitglieder wie möglich zur Mitarbeit in der Gemeinde zu
bewegen. Er hielt dies als den wohl einzig gangbaren Weg einer
christlichen Gemeinde und damit auch einer von christlichen
Grundwerten geprägten Gesellschaft näher zu kommen« Manche oder
sogar viele verstanden dies anfangs nicht und vermuteten, der
Pfarrer wollte sich damit nur arbeitsmäßig entlasten. Man konn
te ja nicht wissen, daß es für einen Pfarrer viel mehr Mühe
kostet, eine lebendige Gemeinde zu betreuen als eine passive
oder schlafende« Doch nach und nach veränderte sich das Be
wußtsein in breiten Schichten der Gemeinden, und des Selbstver
ständnis entwickelte sich langsam, leise aber erkennbar dahin,
was lebendige und offene Gemeinde bedeutet« Das bedeutet nicht,
daß die Gemeinde vorher passiver gewesen war, doch angestoßen
durch das Konzil und die sich vollziehenden gesellschaftlichen
Entwicklungen mußte ein ganz anderes Verständnis von christli -
eher Gemeinde heranwachsen, um die christliche Botschaft kon -
kret verdeutlichen zu können« Diesem galt das Bemühen von Pfar
rer Baier« Sicherlich stand am Ende der Amtszeit nicht das, was
man schlechthin als "die christliche Gemeinde” bezeichnen kann«
Das wäre unrealistisch und weltfremd. Doch es ist zweifelsohne
das seelsorgerliehe Verdienst von Pfarrer Baier, daß er das
Bewußtsein von einer lebendigen und offenen Gemeinde mit leich
ter Hand, aber konsequenter Zielstrebigkeit aufbaute und im -
mer mehr Menschen für die Mitarbeit in der Gemeinde gewann.
Man kann sagen, daß er die Gemeinde in der nachkonziliaren
Zeit im Sinne des Konzils behutsam veränderte.
Wenn diese Entwicklung ohne besondere Reibungen und Probleme
vor sich ging, so war unter anderem auch der theologische
Standort von Pfarrer Baier mitbestimmend. Seine Theologie, die
in seinen Predigten anklang und in vielen Diskussionen und Bil
dungsveranstaltungen zum Ausdruck kam,orientierte sich am Wort
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Gottes und hatte den ihm zur Seelsorge anvertrauten Menschen
als Bezugspunkt und Inhalt. Daher waren ihm extreme Stand
orte gleich welcher Richtung fremd, und die Theologie war für
ihn, wie man erahnen konnte, nicht Selbstzweck, sondern Hilfs
mittel, das Wort Gottes zeitnah und verständlich zu interpre
tieren.
Diese Theologie und die seelsorgerischen Entwicklungen der
nachkonziliaren Zeit machen es verständlich, daß auch in un
serer Gemeinde, wie in vielen anderen das gemeindliche Leben
sich aufstrebend entwickeln konnte, obwohl der sogenannte
"Zeitgeist", die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung, sich
mehr und mehr von christlichen Grundsätzen und Lebensformen
entfernte*
Pfarrer Baier führte schon bald nach seinem Amtsantritt den
Frühschoppen der Männer ein* Hier trafen sich in bestimmten Ab
ständen Männer nach dem Sonntagsgottesdienst, um beim Früh
schoppen aktuelle Fragen aus Gemeinde, Kirche und Gesellschaft
zu diskutieren, nachdem die Runde durch ein kurzes Referat
auf das Thema eingestimmt wurde« Diese Veranstaltungen waren"
lehrreich und interessant und entwickelten sich zu einem fe
sten Bestandteil der Seelsorge, wenn man ihnen auch eine grö
ßere Breitenwirkung gewünscht hätte.
Bereits im Jahre 1967 organisierte er die Jugend in der KJG.
In diesen Gruppen, die durch Jugendliche geleitet werden, ha
ben junge Menschen die Möglichkeit, ihr eigenes Selbstverständ
nis im Schonraum einer Gruppe Gleichgesinnter zu entwickeln
und ein Leben nach christlichen Grundsätzen wagen zu lernen.
Die KJG sorgt auch für Freizeitgestaltung und Geselligkeit«
Im Jahre 1970 wurde das Altenwerk gegründet. Hier treffen sich
alte Menschen regelmäßig zu Altennachmittagen, Ausflügen und
religiösen Veranstaltungen. Es werden auch Vorträge angeboten*
Das Altenwerk entwickelte sich zu einer der aktivsten Gruppen
der Pfarrgemeinde mit einer wichtigen seelsorgerischen Funk
tion, da hier alte Menschen ein Forum gefunden haben, wo sie
unter Menschen im gleichen Lebensabschnitt angenommen und an
erkannt werden.
Di© Frauengemeinschaft wurde unter Pfarrer Baier in eine
feste Organisation gebrachtund viele junge Frauen wurden bewogen
der Gemeinschaft beizutreten. Die Frauengemeinschaft hat so
in den 70er Jahren viele neue Mitglieder dazugewonnen und
ihre Aktivitäten merklich erweitert.
Die Erstkommunikanten wurden von Tischmüttern auf die Erst
kommunion vorbereitet, die Firmlinge in Gruppen von Firmhel
fern unterrichtet.
Hier konnten junge Menschen erleben, wie sich Erwachsene
-Nachbarn und Bekannte- mit ihnen Über Fragen des Glaubens
aussprachen. Es zeigte sich, daß dies für die jungen Menschen,
aber auch für die Erwachsenen, positive Erfahrungen waren«
Hier spielte sich, wenn auch nur in kleinem Rahmen, Gemeinde
ab* Pfarrer Baier gab sich hier große Mühe, diese Vorberei
tungen durch eingehende Schulung der Helfer zu einem Erfolg
werden zu lassen«
Man könnte noch eine ganze Reihe pastoraler Aktivitäten auf
zählen« Es seien nur noch einige genannt, wie das Katholische
Bildungswerk, das im Winterhalbjahr regelmäßig Veranstaltungen
durchführt, die Einführung der Lektoren, Jugend- und Familien
gottesdienste, Pfarrfeste usw.
Unvergeßlich für viele Appenweierer sind die Busfahrten nach
Italien mit Rom und Papstaudienzen, nach Fatima und die Fahrt
nach Israel zu den biblischen Stätten« Diese Fahrten waren lehr
reich und unterhaltend und bereiteten vielen große Freude«Pfar
rer Baier entpuppte sich hier als gut informierter, kunstsinni
ger und geselliger Reiseleiter«
Pfarrer Baier war fast 14 Jahre Seelsorger in Appenweier« Er in
vestierte seine besten Mannesjahre in diese Gemeinde. Er hat
hier vieles bewirkt, vieles das nicht unmittelbar ins Auge
springt- und dies dürfte wohl das Wesentliche sein. Er hat die
Gemeinde in diesen knapp 14 Jahren verändert, wenn auch nur ein
Stück weit, aber dieses Stück ist wesentlich, denn wir erreichen
nur schrittweise das Ziel, dem uns näher zu bringen seinem Nach
folger überlassen bleibt.
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Für Herrn Pfarrer Baier, der am 1.10.1979 als Stadtpfarrer
in die Pfarrei "St. Peter und Paul" in Bühl/Baden versetzt
wurde, bleiben viele gute Wünsche und der ehrliche Dank der
Pfarrgemeinde, Gottes Segen für ihn, seine Mutter und Schwe
ster, die in Appenweier alle beliebt und geschätzt waren«
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Eine Bürgerinitiative in Urloffen
Das Beispiel eines hervorragenden bürgerschaftlichen Einsat
zes durch die "Kameradschaft ehemaliger Soldaten".
Ein Urioffener Pfarrer ärgerte sich darüber, daß die Hühner
seiner Nachbarn das Grün des sog, Kirchplatzes zur täglichen
Weide auserkoren hatten. Kurzerhand ließ er den Platz mit
einer Teerdecke überziehen. Und runde siebenhundert Quadrat
meter Fläche waren somit jahrein, jahraus in ein schwarzes
Kleid gehüllt. Nur im Herbst färbte sich die Decke mit dem
goldenen Gelb der Blätter und brachte ein bißchen Leben in
diese Einöde. So gingen die Jahre in das Land. Und der Frost
leistete zum Schluß auch noch seinen Beitrag, indem der die
Risse in der Bodendecke immer größer werden ließ. Abhilfe
tat wirklich not.
Aber hier begann schon das Problem* Die kath. Kirchengemeinde
als Eigentümerin des Geländes stand durch die Renovierung der
Pfarrkirche vor leeren Kassen, und somit war kein Spielraum
mehr für weitere Investitionen.
In einer Vorstandsitzung der Kameradschaft ehemaliger Soldaten
im Herbst 1978 berichtete ich über diese traurige Situation
und erinnerte daran, daß auf dieser tristen Fläche die Ehren
mäler unserer toten Kameraden stünden und daß unsere Toten
eine würdigere Stätte des Gedenkens verdient hätten«
Die Mitglieder des Vorstandes, an der Spitze Max Langeneckert,
sahen sich sofort in der Mitverantwortung, und spontan wurde
der Mehrheitsbeschluß gefaßt, dafür zu sorgen, daß die schwar
ze Teerfläche in eine Blumenanlage umfunktioniert wird* In ei
ner weiteren Sitzung hatte man den Marschplan fixiert* Die Ver
handlungen mit dem Pfarrer und dem Kirchengemeinderat verlie
fen insofern erfolgreich, als man der Kameradschaft die Zu
stimmung unter der Bedingung erteilte, daß der kath.Kirchenge-
meinde keine finanziellen Belastungen erwachsen dürfen; auch
das "Ja" des Erzbischöflichen Ordinariats in Freiburg sei
einzuholen*
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Doch zunächst galt es, für die Finanzierung des Projekts zu
sorgen« Dabei blieb uns nur eine Chance, - unsere Bürger für
diesen edlen Zweck zu gewinnen und eine Sammlung durchzu -
führen. Die Rechnung ging auf! - Die Bürgerschaft spendete
die stolze Summe von 10.300,00 DM (Zehntausenddreihundert),
obwohl sie kurz zuvor schon einmal tief für die Kirchenreno
vierung in die Taschen greifen mußten.
Herr Wegei, seines Zeichens Gartenbauingenieur aus dem Orts
teil Nesselried, konnte für unsere Idee gewonnen werden,
nachdem das Ordinariat eine genaue Planung mit Kostenvoran
schlag uns zur Auflage machte. In Übereinstimmung mit der
örtlichen Kirchenbehörde und Freiburg wurde der Plan Wirk -
lichkeit.
Am 18. Oktober 1979, also nach einem Jahr der Vorbereitungen,
der Planung und der Sicherung der Finanzierung,war es dann so
weit. - Die Zustimmung von Freiburg war gegeben- und los
ging's!
In sage und schreibe 1.117 (Eintausendeinhundertsiebzehn)
Arbeitsstunden haben die Männer um Max Langeneckert manch
mal bis zur physischen Erschöpfung gearbeitet und
465 cbm Aushub entfertn
285 cbm Grund )
150 cbm Kies j eingebaut
170 lfdm Stellplatten gesetzt und
8,5 cbm Beton dafür verwendet
350 qm Steinpflaster verlegt
21 t Sand eingeebnet
20 lfdm Kanalisation verlegt und
677 Pflanzen und Sträucher gesetzt;
dabei muß festgehalten werden, daß nur ca. DM 600,00 (sechs
hundert) an Löhnen (Verlegung des Pflasters) gezahlt wurden.
Alle anderen Arbeiten haben die Mitglieder der Kameradschaft
ehemaliger Soldaten selbst und um Gottes Lohn ausgeführt,
eine Leistung, die ihresgleichen sucht. Sie ist entstanden
aus der Verpflichtung, die Gedenkstätten ihrer toten Kamera
den in eine würdige Anlage umzugestalten und auch zu dokumen-
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18 Wir sind es unseren toten Kameraden schuldig,- wir, die
Überlebenden!M
Als Initiator und für die Organisation Verantwortlicher
möchte ich mich an dieser Stelle beim 1« Vorsitzendem, Max
Langeneckert, un(j seinen Getreuen für ihr hervorragendes
Engagement und für dieses edle Werk ganz herzlich bedanken.
Es war für mich eine große Genugtuung, mit diesen Männern
echte Kameradschaft erleben zu dürfen, und gerne will ich sie
im Anschluß namentlich nennen und hoffe, keinen der Treuen
vergessen zu haben.
Bedanken darf ich mich aber auch bei den Geschäftsleuten, die
für das leibliche Wohl unserer Helfer so sehr besorgt waren,
und der kräftigende Schnaps von unserem Herrn Pfarrer Bahlau
motivierte unwahrscheinlich und wirkte wie ein kleines Wunder.
Richard Schmidt
Nachstehend die Namen unserer treuen Helfer:
Max Langeneckert, Kirchstraße Erwin Wittmeier, Schwabweg Hermann Kranz, Kirchstr.Karl Siefert, Hauptstraße Josef Sester, Breitweg Alfred König, Mühlweg Roman Kiefer, Breitweg Franz Krön, Schwabweg Karl Mittenmüller., Schwabweg Xaver Mattes, Waldstraße Gustav Sauer, Breitweg Eugen Nied, Sonnenweg Bernhard Bruder,Winkelstr. Josef Siebert, Mattenstraße Roland Siebert, Mattenstr. Eugen Wörner, Mattenstraße Martin Wörner, Schulstr. Friedrich Schneider,Frauenweg Franz Knosp, Schulstr.Ignaz Wörner, Mattenstr«Roman Langenecker,Hauptstr. Franz Schmidt,Hauptstr. 39 Josef Späth, Schulstr.Martin Schmidt, Runzweg
Emil Schneider9Waldstraße Otto Schneider »Hauptstraße Josef Sester, Waldstraße Rudi Lipps, Winkelstraße Schneider EduardeMühlweg Wörner Albert, Mühlweg Hans Riesner, Waldstraße Eil Wilhelm,Straßburger Str. Severein Kranz, Frauenweg Fridolin Kranz, Renchenweg Alfred Münzer, Renchenweg Langeneckert August,Renchenweg Rudolf Huber, Hauptstraße Anton Hätti, Wolfsgasse Alois Kunderer,Richelstraße Heinz Federer, Hauptstraße Hans Sternkopf, Hanauer Str. Eugen Armbruster, Hauptstr. Rudi Dudek, Hohenrainweg Franz Knapp, Schulstr.Martin Schenker, Winkelstr. Franz Zerrer, Hauptstr. Siegmund Kranz, Hanauer Str« Friedrich Ulsas, Waldstraße
Schlagzeilen - vor zehn Jahren
Abschließende Beratung und Beschlußfassung über den Bebauungs
plan für das Gewann "Berg” durch den Gemeinderat am 23.01.1970
Rathausumbau ist dringend notwendig! Der Haushaltsplan der Ge
meinde Appenweier sieht hierfür einen größeren Betrag vor.(18.4.)
Altenwerk der katholischen Pfarrgemeinde gegründet.
Arbeiten für das Wasserwerkbau vergeben (8.5.)
Volks-»Berufs- und Arbeitsstättenzählung am 27. Mai
Zwei große Projekte stehen heran! Bürgermeister Kaufmann gibt in
einer Bürgerversammlung Auskunft besonders über die Sicherung
der Wasserversorgung und den Rathausumbau ( im Mai)
Volksentscheid im Gebietsteil Baden des Landes Baden- Württem
berg über das Weiterbestehen des Landes am 7. Juni
Madonnen- und Heiligenfiguren sinnlos zerstört! (Bildstöckchen
am Holzweg und Kreuzigungsgruppe an der alten B 28)
1400 Teilnehmer am 5. Internationalen Volkslauf mit Volkswan
dern des Turnvereins Appenweier am 6. September
Dorffest zugunsten des Kindergartenbaus vom 12*-14.September
Richtfest anläßlich des Rathausumbaues am 25. September
Abschließende Beratung und Beschlußfassung über den Entwurf
des Bebauungsplanes für das Gewann Zimmerer Straße durch den
Gemeinderat am 30. September
Elektrogeschäft Richard Föll in neuen Räumen ( 5. November)
Zustimmung des Gemeinderates zu dem Gesetzesentwurf über die
Neuordnung des Gebietes des Kreises am 25. November
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Aus meiner Chronik
Otto Bollack, Landwirt
Erinnerungen an die Zeit der beiden Weltkriege
"Mord in Sarajewo ! Österreich erklärt Serbien den Krieg" !
Trommelschlag durch Leonhard Häußler ertönt in unserem sonst
so stillen Heimatdorf.
"Seine Majestät der Kaiser hat die Mobilmachung befohlen.
Morgen, der 2. August, ist der erste Mobilmachungstag!" Das
war die Botschaft unseres Ratsdieners Brudy.
Es war ein Sonntag. Die letzten Getreidefelder wurden gemäht
und gleich eingebracht. Die Soldaten rief man telegraphisch
aus dem Urlaub zurück, und auch die Reservisten mußten alsbald
in die Garnisonen. Große Schanzkommandos, etwa 60 Mann, mußten
gleich nach Fort Bose bei Neumühl, Festung Straßburg. Aktive
Truppen stellten sich dem eingedrungenen Feind bei Mülhausen
im Oberelsaß entgegen. Nach der Schlacht kamen viele Truppen
transporte durch Appenweier. Alle 10 Minuten hielt ein Trans
portzug, wurde verpflegt und fuhr dann Richtung Straßburg zur
Schlacht bei Saarburg weiter. Dort ist auch Karl Sauer, der
Sohn des Badischen-Hof-Wirtes, als erster Soldat aus unserer
Gemeinde gefallen. Er war der erste Kriegstote seit 1812, da
die beiden Kriege 1866 und 1870/71 aus unserer Gemeinde ksine
Todesopfer gefordert hatten. Aus dem Krieg 1812 ist ein Bruder
meines Urgroßvaters nicht zurückgekehrt.
Auf dem offenen Bahnsteig waren in den ersten Kriegstagen,auf
Stroh gebettet, viele Verwundeten abgelegt, um von hier aus in
die Lazarette weitergeleitet zu werden, darunter befanden sich
auch viele Franzosen mit roten Hosen. In unserer Kinderschule
wurde auch ein Verwundetenlazarett für etwa 30 - 50 Mann einge
richtet. Zwei Deutsche und drei Franzosen sind hier gestorben
und auf dem hiesigen Friedhof beerdigt worden. Die Franzosen
wurden 1923 während der französischen Besetzung nach Frank -
reich umgebettet. ( s.dazu "Zur Geschichte des Badischen Frau
envereins" Appenweier Heimatblatt 1978 und "Zur Geschichte der
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Maria-Anna-Sauerschen-Stiftung" in "St. Elisabeth 1972")
Bei Kriegsbeginn meldeten sich hier viele junge Männer freiwil
lig, besonders aus den Jahrgängen 1895/96 und 1897. Von ihnen
sind viele nicht zurückgekommen. Insgesamt hatte unsere Gemein
de im ersten Weltkrieg 76 Gefallenen und 5 Vermißte zu beklagen,
(s.dazu "Nachrufe des Pfarrers Schultheiß auf die Gefallenen"
im "Appenweierer Heimatblatt” 1978 und 1979).
Am 2. Februar 1923 wurde unser Ort sowie Windschläg und Offen
burg von den Franzosen besetzt. Die -heutige- Bundesstraße 3
und die Bahnstrecke Karlsruhe-Basel wurden unterbrochen. Beim
"Hanauer Hof" befand sich eine Paßkontrolle. Wir waren also den
anderen Deutschen 1923/24 im Reich gegenüber Fremdlinge geworden,
(s.dazu "Die Besetzung Appenweiers durch die Franzosen" im
"Appenweierer Heimatblatt"1979).
Es kam die Zeit der Inflation 1923/24. Eine Rolle Faden kostete
Milliarden Mark - unser Geld war wertlos geworden. Ersparnisse
waren zunichte gemacht, die Schulden verschwunden. Wir hatten
Millionen, Milliarden und zuletzt sogar Billionen, aber wenn
man's richtig nimmt, doch kein Geld. Die großen Scheine waren
nichts wert, der Tauschhandel mit Waren blühte. Eines Tages
kam die große Ernüchterung: "Eine Billion Mark gleich einer
Rentenmark".
Langsam ging der Aufstieg - doch schon nach wenigen Jahren kam
der große Niedergang: die Zeit der großen Not und Arbeitslosig
keit. Deutschland hatte 6 Millionen Arbeitslose, eine Unter -
Stützung von 13 - 14 Mark in der Woche sollte den Familien über
die Not hinweghelfen. Der Lebenskampf war hart geworden. Der
Handwerkslohn, der 1927 1,20 Mark betragen hatte, war 1932
auf 0,60 Mark zurückgegangen, und selbst dies zu bezahlen,
fehlte das Geld. Für das Aufbereiten eines Sters Holzes verdien
te man 65 - 70 Pfennig. Auch in der Landwirtschaft war das Le
ben sehr schwer geworden. Ein Rind von etwa 9 Zentner Lebendge -
wicht brachte 200 - 240 Mark. Das Pfund in der Scheune ausge -
hauenes Schweinefleisch kostete 60 Pfennig.
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Diese Not war es auch, die das deutsche Volk in die Fangarme
der NSDAP trieb. Auf der einen Seite stand der Kommunismus -
auf der anderen die verlockenden Versprechungen Hitlers. Möge
man die alte Generation verdammen - aber man bedenke: Der Er
trinkende greift auch nach einem Strohhalm.
Und mit dem "Dritten Reich" verbesserte sich die wirtschaftli
che Lage wesentlich. Die Jahre 1933 - 1939 brachten wieder Ar
beit und Verdienst, sie brachten aber leider auch den Krieg.
Schon 1937 wurde die Landwehr gegründet, und zwanzig Männer
von hier wurden zu einer Übung nach dem Holderstock, nörd
lich von Offenburg, eingezogen. Die Angehörigen des Landwehr
regiments 4, das hier zusammengestellt wurde, waren zum gro
ßen Teil schon Soldaten des ersten Weltkrieges gewesen und nun
37 bis 45 Jahre alt. Waffen und Kleidung lagerten in den Ba
racken in Nesselried, Achern und Offenburg.
Als 1938 die Spannungen mit der Tschechoslowakei entstanden,
wurden auch wir Landwehrleute eingezogen, und in der Nacht, in
der Hitler mit Chamberlain, Daldier und Mussolini verhandelte,
lagerten wir auf einem Schotterhaufen beim Hitzgutweg am Wald.
Um Mitternacht erreichte uns dort die Nachricht von der Eini -
gung in München. Erleichtert marschierten wir ins Dorf zurück
und lagen in Scheunen an der Sander Straße noch acht Tage im
Quartier, bevor wir entlassen wurden.
Aber kein Jahr verging, bevor wir wieder eingezogen worden wa
ren. Von Nesselried aus marschierten wir über Offenburg und
Müllen nach Altenheim zum Westwall. Aber es blieb ruhig an un
serem Abschnitt. Trotz Kriegserklärung wurde nicht geschossen,
man rief sogar hinüber über den Rhein, wo ehemalige Kameraden
von 1914-18 nun auf französischer Seite Wache hielten.
Im Januar 1940 wurden wir nach Leoben in der Steiermark verlegt.
Unsere Ablösung begann zu schießen und hatte gleich in den er
sten Tagen schon Verluste.
Nach dem Waffenstillstand mit Frankreich wurden die älteren Ka
meraden entlassen. Ich selbst war schon im Mai für mein land -
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wirtschaftliches Anwesen reklamiert worden und erlebte den
Krieg in Appenweier, bis ich 1944 zum Volkssturm eingezogen
wurde.
In der zweiten Jahreshälfte 1944 begannen die Angriffe feind
licher Flieger auf unser Dorf, und oftmals wurden die Bahnli
nie und der Bahnhof mit Bordwaffen angegriffen und auch mit
Bomben belegt, dabei wurde manche Lokomotive außer Betrieb ge
setzt.
Am 26. No\ ber 1944 wurde der Bahnhof von Offenburg von etwa
200 Flugze en angegriffen. Dabei gingen Bomben auch auf unsere
Gemarkung eder. Ein Eisenbahner von hier (Franz Boschert)
wurde getc t . Wir in Appenweier hatten Glück, Gott hat unsere
liebe Heim: tgemeinde vor großem Schaden bewahrt. Wohl hatte
der Wind die Zielmarkierungen, die sogenannten Christbäume,
abgetrieben. Trotzdem blieb unser Dorf verschont, die Bomben
fielen alle ins obere Feld, also südlich des Ortes, in den Ge
wannen "Hohe Straße1*, "Heimerstal" ,"Roth", "Stück”, "Gründen”,
"Ölgerecht”, "Nesselrieder Weg”, Riedhalde” bis nach Müllen.
Es mögen gegen hundert schwere Bombem gewesen sein und hunderte
von kleinen Stabbrandbomben, 3 - 4 kg schwer, die zur Vernich
tung unseres Heimatdorfes bestimmt waren. Oberhalb des Frauen
bildes am Nesselrider Weg wurde die Wasserleitung durch zwei
schwere Treffer zerstört. In Bohlsbach und Windschläg waren an
20 - 30 Häusern Brände ausgebrochen, und jeder Ort hatte 6 - 8
Totezu beklagen. Die Feuerwehr von Appenweier wurde in Wind -
schläg an 5 verschiedenen Häusern zur Brandbekämpfung einge
setzt.
Doch obwohl auch die Wehren von Oberkirch und Oppenau zu Hilfe
herbeieilten, brannten viele Häuser völlig ab.
Ende November griffen an die zwanzig Flugzeuge unseren Bahn
hof an. Sie flogen erst zur Hornisgrinde und belegten auf dem
Rückflug das Bahnhofsgebiet mit Bomben. Ein hiesiger Einwohner
(Michael Raunser) und ein Soldat mußten dabei ihr Leben lassen.
Da solche Angriffe mit Bomben und Bordwaffen den ganzen Herbst
des Jahres 1944 über geflogen wurden, quartierte man die Ein
wohner aus der Nähe des Bahnhofes um in das mittlere und obere
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Dorf, Eine Frau aus dem Hanauerland, die auf der Flucht ins
Renchtal war, verlor beim Wendelinus-Kreuz am Eckweg ihr Le
ben. Durch Artilleriebeschuß wurde bei der Paracelsus-Apotheke
ein hiesiges Kind getötet.
Die Tiefflieger hatten es besonders auf den Schanzzug abgese
hen, der Leute aus dem Renchtal, aus unserer Gemeinde und Ur
loffen zu Schanzarbeiten nach Auenheim und Kork am Westwall
brachte. Die Angriffe kamen meist in Kork beim Einsteigen und
auf der Fahrt zwischen Appenweier und Zusenhofen.
Die Front kam immer näher. Straßburg wurde am 23, November im
Handstreich genommen. Einzelne Deutsche, die drüben beschäftigt
waren, konnten sich durch schnelle Flucht noch über den Rhein
retten, wer den Anschluß verpaßte, wurde interniert oder als
Soldat gefangen genommen.
In Meisenbühl und Urloffen waren schon vor; dem Krieg große
Bunker, als Bauernhöfe getarnt, gebaut worden. Sie waren mit
schweren Langrohrgeschützen von 24 und 28 cm Kaliber ausge
rüstet. Nach dem Fall von Straßburg begannen sie zu schießen:
auf Straßburg und Mutzig. Dumpf rollten die schweren Granaten
über unser Dorf. Die Luft erzitterte beim Abschuß, und rot
färbte sich der nächtliche Himmel.
Der Feind erwiderte das Feuer. Granaten^schlugen ein am Bahn
hof, doch -glücklicherweise- auch nur auf den Wiesen westlich
des Bahnhofes, am Muhrhag und in den "Hinteren Matten". Auch
hinter dem letzten Haus "Hinter der Mühle", am "Berg" und am
"Eckweg" beim Dreschschopf waren Einschläge, die jedoch keinen
Schaden anrichteten. Eine einzelne Granate traf den Kirchplatz
in Nesselried neben dem Gnadenaltar, brachte aber , außer daß
ein Kirchenfenster zersplitterte, keinen Schaden. Das Bahnwär
terhaus beim Sägewerk -es war zum Glück unbewohnt- fegten Bom
ben vom Erdboden, und auch das Werk selbst erhielt zwei schwere
Treffer.
Unsere Gemeinde nahm im Januar 1945 Flüchtlinge aus dem Elsaß,
aus den Orten Gamsheim, Killstätt und Herlisheim, nördlich von
Straßburg auf. Zwischen ihnen und der Bevölkerung herrschte ein
- 37 -
gutes Verhältnis,
Schon vor Weihnachten 1944 war der Volkssturm aufgerufen wor
den, um den Westwall wieder besetzen zu können. In Renchen wur
den wir ausgebildet» überlebten dort einen schweren Luftangriff
und halfen danach die brennenden Häuser zu löschen.
Am 26. Dezember rückten wir, 45 - 53 Jahre alt, nach Kehl und
besetzten die Bunker an der Kinzig, bei Auenheim und Boderswei-
er. Einzelne Orte im Hanauerland, besonders Neumühl, hatten
schon stark unter Beschuß und Bomben gelitten. Die Bevölkerung
dieser Orte war bereits nach Nesselried, Nußbach, Zusenhofen
und ins Renchtal zurückgeführt worden. Unsere Stellung war zu
nächst bei Auenheim. Später bezog der Volkssturm -alle Männer
stammten aus den Kreisen Kehl und Offenburg- Stellung am Rhein
bei Meisenheim und Ende März, Anfang April in den Bunkern am
Rhein bei Altenheim. Aus Appenweier waren 18-20 Mann dabei.
So hatte der Krieg unsere badische Heimat erfaßt, und wir selbst
lagen in den gleichen Bunkern, in die wir schon fünf Jahre zu
vor als die ersten Bewohner eingezogen waren.
Von der Pfalz aus war der Feind über Mannheim-Heidelberg ins
Neckartal vorgestoßen. Gegen Süden war er durch das Rheintal in
unserer lieben Heimat, der Ortenau, angelangt. Eine unverant -
wörtliche Führung hatte geglaubt, durch ein paar Kompanien
Volkssturm, mit Gewehren und einigen Panzerfäusten bewaffnet,
den mit starken Panzerkräften vordringenden Feind aufhalten zu
können; aber bald sah man ein, daß dies nicht möglich war. Da
her wurde im April 1945 der Befehl gegeben, den Westwall zu
räumen und zur Verteidigung des Kinzigtales nach Zunsweier abzu.
ziehen.
Rasch rückten die Feinde nach. Am 18. April 1945, es war ein
Sonntag, besetzten sie unser liebes Heimatdorf,
Hinter unserer neuen Stellung am Sonnenberg, nördlich von Zuns
weier, standen zwei Geschütze. Ihr Feuerbefehl lautete: "Straße
zwischen Windschläg und Appenweier -Entfernung 7200- Achtung-
Feuer"! Ich werde diese Worte in meinem Leben nie vergessen.
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In der Nacht blieb alles ruhig, so daß wir glaubten, die feind
liehen Truppen ruhten sich zunächst einmal in Offenburg aus.
Aber wir hatten uns getäuscht. Am Morgen kam plötzlich unser
Kompagnieführer, Leutnant Schäfer aus München,angerannt und
rief:
"Vom Feind absetzen, der Feind ist schon 200 Meter in unserem
Rücken, der Bataillonsstab ist bereits in Gefangenschaft".
Der Feind war am Abend zuvor nach Hofweier vorgestoßen und
hatte den Offenburger Volkssturm gefangen genommen. Von dort
erreichte er Diersburg und stieß über die Höhen hinter Zuns
weier in unseren Rücken. Zugleich kam der Angriff von Durbach-*
Fessenbach-Käfersberg aus in den Rücken unserer Kameraden vom
Kehler Volkssturm, die bei der Schule in Ortenberg Stellung
bezogen hatten. Durch Gewehr- und M.G.-Feuer vom Berg herab
wurden sie gezwungen, sich zu ergeben. Ein Teil konnte sich
durch die Wälder retten und der Gefangenschaft entgehen. Wir
zogen durch die Wälder am Berghang entlang, während im Tal
die Panzer Gengenbach entgegen ratterten. Bei Bottenbach
sprach Leutnant Schäfer:
"Ich geb ' euch frei. Rette sich, wer kann!"
Noch vier Tage streiften wir durch die Wälder, durchschlichen
in einer Nacht den schon besetzten Ort Schönberg-Emmersbach
und gerieten dann im hinteren Prinzbach in Gefangenschaft, am
25. April 1945.
Wir kamen nach Haslach, wo die versprengten deutschen Soldaten
die sich noch in den Wäldern versteckt gehalten hatten, gesam
melt wurden. Mit Lastwagen ging es nach der Ilenfeldkaserne in
Offenburg; hier wurden tausende Gefangene, die in der Ortenau
und im Schwarzwald das traurige Los der Gefangenschaft getrof
fen hatte, zusammengezogen. Zu essen gab es nichts, wer sollte
sich auch um die armen Gefangenen kümmern, nachdem Deutschland
voll und ganz in die Knie gezwungen war. Zu Fuß ging es nach
Kehl, wo noch Häuser in Flammen standen, über eine von den
Truppen gebaute Schiffsbrücke über den Rhein, durch Straßburg
nach Königshofen. Mit Güterwagen transportierte man uns über
Nanci und Toul nach dem Schloß Napoleons Brienne le Chateau.
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Unter den 800 Gefangenen befanden sich Volkssturmmänner, aber
auch Gendarmen und Hilfsgendarmen, die bei uns in Mittelbaden
dienstverpflichtet gewesen waren. Was Uniform trug, war ohne
weiteres zum Gefangenen gemacht worden, auch wenn er schon
55 oder 56 Jahre alt war. Wir waren 3 Kameraden aus Appenweier,
2 von Wagshurst, zwei von Legelshurst und einer aus Urloffen.
Durch unseren Mitbürger Hermann Graf, der mit dem Lastwagen
durch Appenweier als Gefangener gefahren war und den wir in
Brienne trafen, erfuhren wir, daß unsere Heimatgemeinde
das Kriegsende einigermaßen gut und unversehrt überstanden
hatte. Was im einzelnen geschah, kann ich z.T. aus Erzäh
lungen anderer berichten.
Auf dem Südteil unseres Bahnhofes war beim Maschinenhaus
schon im Herbst 1944 ein Panzerzug mit etwa zwanzig Wagen,
und mit schwerem Eisenbahngeschütz bestückt, stationiert wor
den. Wie mir später bekannt wurde, schob man diesen in der
Nacht auf die Strecke und griff damit auch in den Artillerie
kampf ein. Auf der Höhe gegen Nußbach am Eckweg wurde zur sel
ben Zeit die 1939 ausgebaute, nach dem Frankreichsfeldzug
aber aufgegebene Flakstellung neu besetzt, und auch in der
Zimmererstraße wurde zum Schutz des Bahnhofes leichte Flak
eingesetzt. So wurde das Dorf zur Verteidigung eingerichtet.
Fast ein geschlossener Ring von Schützengräben mit Maschinen
gewehrstellungen und Unterständen an fast allen Ortseingängen
wurde errichtet.
An Straßen und Wegen boten alle 50 Meter Erdlöcher den Men
schen Schutz bei Fliegerangriffen. An allen Ortseingängen bau
te man Panzersperren aus starken Waldbäumen. Aber als der Feind
anrückte, waren die Verteidigungsanlagen zum Glück nicht mehr
besetzt, und einige beherzte Männer sowie ein Flüchtling als
Dolmetscher gingen den vordringenden Truppen entgegen und
schwenkten eine weiße Fahne. Sie meldeten,daß das Dorf von Sol
daten frei sei, es waren ja auch keine mehr da. Ohne Zweifel
ist durch diese Umstände und dieses Handeln großes Unheil von
unserem Dorf abgewendet worden.
- 40 ~
Dieser Bericht soll enden mit dem Wunsch, Gott möge unser
Volk, unsere liebe Gemeinde und unsere liebe Heimat für alle
Zukunft vor Ungemach und Kriegsnot bewahren»
(Teile aus der Chronik von Otto Bollack sind bereits in den
Nummern 1975 und 1977 des "Appenweierer Heimatblattes" er -
schienen.)
"Für die vielen Landstraßen und Gemeindewege ist nur ein einzi
ger Bahnschlitten vorhanden. Da es sich um die Landstraßen ge
gen Benchen, gegen Offenburg, gegen Kehl und die Gemeindewege
gegen Urloffen, gegen Zusenhofen, gegen Nesselried handelt und
da diese Wege möglichst frühzeitig offen sein müssen, so ver
steht sieh von selbst, daß ein einziger Bahnschlitten nicht aus
reicht und müssen jedenfalls mindestens 4 Bahnschlitten vorhanden
seinPum gleichzeitig die Arbeit zu beginnen*
Sorgen von vorgestern
Gr« Bezirksamt an den Gemeinderath Appenweier am 30«9«87
Das Bürgermeisteramt an die Großherzogliche Bahnverwaltung Hier
am 27,5«04
Indem die Polisseidiener theils bei der Bahnverwaltung, den Beam
tem ? Herrn Brüstle usw, viel zu thun haben und auch zu gleicher
Zeit bei der Firma Seegmüller- oder Güterexpedition, sowie bei
der Firma Dreifuß , ersuchen wir für die beiden Polizeidiener Jonas
und Baptist Brudy Erlaubniskarten zum jederzeitigen betreten
des Perrons wenn dieselben io Uniform sind auszustellen*,f
Das Großherzogliche Stationsamt an das Bürgermeisteramt Hier am
2*11*07
Auf Ihr Schreiben vom 2 6 #10„dseJ s * erwidern wir Ihnen, daß das
Verweilen auf den Bahnsteigen ohne Lösung einer Bahnsteigkarte
nicht gestattet ist, auch nicht mit einer Durchgangskarte«
Es war die Pflicht des Bahnsteigschaffners Kranz, dem gegenüber
Sie Übrigens, wie die protokollarische Einvernahme ergeben
hat, den Ausdruck gebraucht haben, daß er sein großes Maul
immer offen habe, Sie auf die Notwendigkeit der Lösung einer
Bahnsteigkarte aufmerksam su machen fesw« dazu ansuhalten, Un
sere Vorschrift über die Handhabung der Bahnhofssperren be
sagt nicht, daß Gemeindebeamte zum Betreten des abgesperrten
Raumes berechtigt sind, und ersuchen wir um Einsendung des
Betrages von 10 Pf. zur Nachlösung einer Bahnsteigkarte,
- 41 -
Sagen aus Appenweier
Karl Maier
Wenn man heute in unserer aufgeklärten Zeit selbst in einem
Heimatblatt seinen Lesern Sagen anbietet, muß man sich auf
lächelnde Ablehnung gefaßt machen. Längst ist das Gefühl ab
handen gekommen, in unserer Umwelt könnte es Erscheinungen
geben» die wir mit unserem Verstände nicht begreifen, aber
seit wir auch den poetischen und gemüthaften Heiz der Volkser
zählungen nicht mehr empfinden, überlassen wir es ganz den
Profis, unsere Phantasie zu befriedigen.
Umso stärker sollten wir uns darum bemühen, wenigstens das
vorhandene Sagengut zu bewahren, und eben dieser Aufgabe
gilt unser Bericht. 1942 veröffentlichte der hiesige Apotheker
Walther Zimmermann, der sich um die Erforschung der Heimatge
schichte außerordentlich verdient gemacht hat, in der Zeit
schrift "Mein Heimatland 2" einen "Sagenstrauß aus Appenweier".
Diese kleine Sammlung soll das Gerüst dieses Aufsatzes bilden.
Die Zitate sind jeweils an dem unterschiedlichen Druckbild
erkenntlich.
Offensichtlich völlig aus dem Gedächtnis der heutigen Genera
tion verloren hat sich eine Sage Über den geschichtlichen Ur
sprung Appenweiers, die um die Wende des 18. zum 19. Jahrhun
dert hier bekannt gewesen sein muß. Im Artikel über unser
Dorf des "Historisch-topographischen Lexikons von dem Groß
herzogtum Baden" aus dem Jahre 1813 steht:
" Nach einer Sage soll Appenweier früher aus drei Meyerhöfen
bestanden haben, wovon einer dem Grafen von Eberstein, der
andere den Fürsten von Fürstenberg, der dritte den Grafen von
Schauenburg gehörte. Als sich aber mehrere Taglöhner hier an
siedelten» wurden äie Höfe unter die Angesessenen, und zwar mit
der Auflage einer ewigen Gilt verteilt."
Die Frage, inwieweit diese Sage geeignet ist, die frühe hi
storische Entwicklung unseres Dorfes zu erhellen, drängt sich
auf. Folgen wir ihrem Inhalt, so ist Appenweier aus dem Zusam-
- 42 -
menschluß der oben genannten grundherrlichen Besitzungen ent
standen. Vergleichen wir damit aber die bekannten urkundlichen
Belege, so müssen wir feststellen, daß die Sage einen relativ
späten Sachverhalt wiedergibt, denn vor den Ebersteinern, den
Ftirstenbergern und Schauenburgern, die alle innerhalb unserer
Gemarkung über Eigentum verfügten, herrschte in Appenweier
ein Ortsadel, der zwar nicht den ganzen Boden in Besitz hatte,
aber doch als der größte Grundherr angesehen werden muß. Der
historische Kern unserer Sage aber wird wohl in der Anziehungs
kraft zu suchen sein, die unser Raum ausübte und zum Grunder
werb einlud, denn bis zu dreißig Familien, zu denen viele be
deutende aus dem südwestdeutschen Raum gehörten, besaßen
während des Mittelalters Rechte in Appenweier.
In dem Bereich der Sagen mit einem echten historischen Kern
gehört auch die Eingangserzählung des "Korker Waldbriefes
von 1476:" "Ein Herr hat geheisen Eppel und seine Hausfrau
Uza, gesessen auf Fürsteneck bei Oberkirch, handt gehabt ein
gar lieblich Töchterlein mit Namen Jungfrau Stösel. Derselbige
Herr ist so reich gewesen, daß er war Fürsten-Genos.
Es hatten aber die zwei Ehegemahl nicht mehr dann das einzig
wohlerwachsene Töchterlein, als welches zu Nußbach auf dem
Tanzboden gählings umgefallen, und gestorben und des Todes ver
blichen ist; darum die Eltern voll Leids und tiefer Betrübniß
ob dem Tod ihres lieben Kindes zu dessen Seelenruh in gedachten
Nußbach ein stattlich Kirchen ad Sanktum Sebastianum erbauet,
reichlich gestiftet, auch dorthin geschenkt all Korker Gewald
samt Zugehör den drei Kirchspielen Kork, Bodersweier und Linx,
zu einer rechten Gottesgaben für Wittwen und Waisen zu nießen
nutzen und zu gebrauchen.««
Es war aber die drei Kirchspielen wegen der fett Waid und
Wiesen mit den von Zimmern verschiedentlich im Irrtum geraten,
daß sie sich manchmal einander todt geschlagen; darum sich etz-
lich Herren und Amtleut dazwischen geleit, in Meynung die
Spann gütlich zu vertragen und beizulegen, so ihnen aber nicht
folgen mögt, dahero die drei Kirchspielen Kork, Bodersweier
und Linx die zwei Dörfer Windschläg und Appenweyer zu ihnen in
- 43 -
ein ordentlich Gemeinschaft genommen, im Willen daß sie ihnen
gen die von Zimmern sollen beistehen und helfen um solche Got
tesgaben kräftig zu handhaben und fest zu behalten. Maaßen aber
die Irrung doch nicht wird hingeleit, dagegen neue Spann und
Irrung entsprungen, als ruft Jedermann Gott an, damit doch ir
gendein fromm Mensch erscheine und Anweisung geben mögt, wel-
chergestalt die Bing zu vertragen wären. Da kam Meister Pey-
feutius der Alt aus dem Schappacher Thal... und ertheilt den
Rath: Man sollt nehmen ein Wucher Rind, ein Farren ganz weiß,
noch nicht 3 Jahre alt, und das sollt stehen in gut körnig
Futter auf dem Rindschädel, also daß es ein Jahr und ein Tag
weder das Sonn noch das Mondlicht schawen könnt, dann soll es
kommen heraus und wo es hingeht zu Wasser oder Holz, oder an
derswohin, das soll der Mark derselben Spann seyn und bleiben
und vor keinem Theil geändert werden."
Die Bewohner der fünf Dörfer befolgen den Rat, und wie der
Stier lief, legten sie urkundlich die Grenze fest. Durch die
sen Stierlauf kam Appenweier zu seinem großen "Unteren Wald".
Die historische Wissenschaft hat längst festgestellt, daß die
se Erzählung nicht der geschichtlichen Wirklichkeit entspricht.
Das aber braucht niemand zu wundern; wie in der Sage von der
Entstehung Appenweiers wird hier nachträglich ein Ereignis
berichtet und dabei erklärt, was daran unverständlich erschien,
wie der Grenzverlauf, den man in einigen Orten als unvernünf
tig, ja als ungerecht empfand« Daß Tiere strittige Grenzen
bestimmen, davon erzählt man sich auch in anderen Landen, so
überträgt z.B. eine hessische Sage einem Krebs dieselbe Auf
gabe wie der Schappacher dem Stier bei uns.
Zu unserem großen Bedauern findet sich gar keine historische
Grundlage für die Geschichten um den Steinbrunnen, obwohl Otto
Bollack im Heimatblatt 1975 eine sehr schöne Folgesage aus un
serem Jahrhundert wiedergibt.
- 44 -
©<§afc 4 in t ftfberne ©lotfe um © te in b ru n n e n .Slm ©teibrtmne ifcfc frieger e Äloflcr *ßfl«»bc. 3 n bäm ifc^e ingcnge tot im ©inbe*
fcöbel. SBi'3 mit bem ©trofgti3)t jugange tfc im »ennS Summe ifö, »eif$ mer nit. ©tai «n ffihiure fyet mer n o # leini {jftmbe.
3n «berufene ©taube tnmmt bert ln Dem fcefle Hare SBaffer t ©#mu(ff?t(f $um 53ot* fcfrii. 3^» fern* einer, ttu e SRtng gfa&ne fcef. Sr i)ete ower^Iii^ finer ©tfwefler jnegruefe. JDo m tot King »ibber'aerföwunbe gfl Sßer baö ©4>matffli(f §eU an fait »ieme ebbe£ beöu, Mm bringt^ ©lief.
. £>ert am ©teibrunne-tyet emol t <£t»er, e SBilbfau, gftyerrt an e fütuetRi @lo<f rufr bolroe. SDi ©locf fytt mer in b'$irc$ in Slppetoiier gfyenft ©i fjef <x(3 e ©prirfrt gruefe. 3$ m\$ mtmme »©$, ba£ brin »orlumme ifc: ©ufanna fceif i$. 3 me Äric §en b'granjofe bl tSloff ßjlo&le. ©i foC |>it »o im ©trofjburger Sföinfier fcenfe.
Zu den bekanntesten Sagen aus Appenweier gehören jene, die
man sich von der Kammer! Bettlad erzählt:
©agen »m bie „Satnrneri*. * )
~ -Sttit b l r „Äammert" fyat eö folgenbe S5ett>anbfni$. SRif biefem Slawen, feftener ts>Uf •
fÄnbiö 'iitit „ber Äammeri S5efflab" &$ei<$nef .man *ine ^elfengruppe im fogenannten
•Wetter SBalb hinter Sßeffelrieb. Öeren jpauptflein fyat tatfä#Ht$ bie ©efiatt eine£
ittii ßtofem Äopffiffen. Um tiefe gelfen ranfen fld& t>iele ©agen.
Sy&unmeri ©ettlab iftf> « U$ru$pla$ »um e eng!if$e gröulein gft, tr>u Kammer#&ofe ßp ifö im ©$lo£ «fern ©<$IeffI&u<fel, b«§ «fern föinbf($4bel in be Sftafte am JDurbatf).©i ifc at£ fpajiere gange »um ©$fof itt terfani »n £ef bezt uftgzudt. 3n Slufj&a# $et fl emol e ßfefl bfuic&t un tyt {?$ jbof ban$t, SDer „engtifö ©ratoe" nimmt an ber Äammeri S&etflab flner Urfprung (SUppentueier).
5)iefe ©age »erbinbef bie gelfengruppe mit ben ©ewannamen ton Hippenweiet:©( I5|felbuöel unb WQitffyn ©ra en. 3iuf bem ©$töfielbudel foü böö ©dtfof beö ©rafen dbho e|t«nben fein". 1934 fönb man bort bei cbetftö3iU#en ßinebnungen t>ieX iBad#(leine «nb ©gerben. £>er englif e ©raben iommt aber ni<f au bem QBeUer tSBalb; baß ifl »ielme r i>er ©teingröben, in Neffen'Oberlauf bie gilfen liegend
Zu dieser Geschichte läßt sich noch anmerken: Um Schlößlebuk-
kel und Englischen Bach werden eigenständige Sagen erzählt,
aus denen Teile herausgenommen und recht spannungslos ver -
knüpft wurden, allerdings ohne einen neuen Höhepunkt zu
bringen oder auch nur einen inneren Bezug zum Namen der Fel
sengruppe herzustellen. Das besondere Ereignis, daß sich das
Fräulein in Nußbach zu Tode tanzte, stammt aus der Sage vom
Grafen Ebbo, dessen Wohnsitz eine Version allerdings von der
Fürsteneck nach dem Schlößlebuckel verlegt.
Wegen der Lage der Steingruppe im Appenweierer Wald, auf Ge
markung Nesselried, in der Nähe der Grenze zu Nußbach hat sich
die schöpferische Phantasie auch in den Nachbarsdörfern um die
Kammeri Bettlad gekümmert:
- 45 -
<£ine Sojä&rißc grau «u$ SJppentoeier er blte mir:3fn IKufjbac, »u nier sim Äugeletf rumgebt, bo tnfe ifc$ c S5aurebu»3, sin bi £it
$en Kämmerer g'fyeit#. £)i grau if$ nooc$ intern £ob immer tmbber htmme un fytt gfait:*3ftr bringe mid? nit rüg!" (£ ©eifriger fyti fi bertaani »erbannt. Un fitär 3i* IW fl furtbltitoe. — £>ie anber'e ©topmutter ber gleichen nfclin, feie mir bie ©age »ermittelte,■ fügte fyin&ir, „SBi b'£it öam ©otteöatfer beimfumme fin, tyt fl &um SBtynelabe ruägutft «n gruefe: „3$ bin »or <£i$ t>o
gräufein £auptle&rerin ©$«>ab in SUppentueier »ermittelte mir bie Äenntnte ber SHeberfärift biefer ©age bur$ eine ©cfyfilerin beö nböltö: 3» £er&tat lebte eine grau Äammerer. SBie fte geworben iß, txmrbe fie auf bem 9?u£ba$er ttebbof begraben, {(Sin - 7S jähriger Äorbma<$er au£ SRejfeJrieb fagte mive£ fei in JDutbacf) getoefen!) 9i(ö bie fieute eimfamen, fafj fte hinter bem Ofen »nb tief i£nen entgegen: w©d, i(b bin t>or €i$
• rifien bie £euie bag j?aug ab ttnb jogen in baS £au£ nebenbran. SBenrt sa$t$femanb bort »orbei ging, «ief etwag $um ©fibnenlaben bina$i£: *&te boo!" 2)« betete ein frommer Pfarrer für bie grau, ©ie ©erlief bag $an$ mb *oarb na<$t$ im Sffiatb ge# feben bei einem Stein, ber me eine 93ettlabe augfiebt £)aö war |efjt i£re 9?nbefiatt patt betf ©rabeg, benn fie fyme immer no# feine SKu c gefunben.
@in Soffib gef SJtann au3 Steffelrieb erinnerte fl<b an eine <Sr&äbto&0 «n$ feto« gfagenb: „jD'Äammeri tfc§ e Sftaibel gft. SBie'g gefiortt>e if$ «n fl £en 1? begratoe, &et ft owe jum $3ibnelabe »un tbrem Quui ruggutff, sei b'£if beimfumme ftn, atn fcef gruefe:„3 bin au frtju bo!" £>o fyt mer fi in ber SGBatb »emunfije nn banne luu in ber gelfe,»u bort im SBalb leif."
©er oben tmüfynte Äorbma er gab folgenbe gaffung: „SD' ammeri if$ « ^«u ber JBottenau gfl. ©i et SEammerer greife an bet sm $ammetpfel gtou nt.
0 i et iri Äinber/ brei ßbber finf, im ©tra« obber SBett »erftiett. SBi b'Äit »un irer iiiet eimfumme fin, et f\ |«m SBi neiabe ritögrnefe: „3^ bin »or <Si$ bo.." SRer bet f? in bi ©tei im JRappenlo# ßfefwore. Der einb grab töi e SBetflab, Un neioebra ifd? en Äeiner mntergrutfebt. üaö fott b'Sßettbed fiL fit, m bert bur fin, §tn <ilß gfpöttelt »n grufe: „Äammeri ?nmm!", £>o jin fi <kU g'o igt toore," (Sieffelrieb).
Heute noch vird9wl® Heinz G« Huber ln einem noch nicht ver
öffentlichtem Aufsatz berichtet, in Nußbach von einem Geist
erzählt, der in der Umgebung der Kammer! Bettlad Liebespär-
chen erschreckt und vertreibt«
Als letzte der Kammeri~Erzählungen sei ein Beispiel angeführt,
wie der Kern einer Sage durch neu© Motive erweitert wird, ohne
daß eine echte innere Verbindung besteht.
• . - £>et &orff#I«pp. -Ulni ©telwfi, ber* mn f)it e Saum flebt, iftf) frieger e Äettebtutme gfl £)ect bet e 5Kann
ber IW fj»ft «nbert 3obr dt »ore. ©er bet oXt »erjä&tt, er fitt ber JDorff Iapp gffifme. ßö if t 'grau gfi ime »iffe Siod mit ere ©^lapp sin ft fam »un ber iEammeri <flee unten) fyez am fl toüt bi ömmeri felwer. 21m ©ranne fytt fi fitfy öfg öite. IDerno -iW fi b' ©teiga|'»or. £>er üßann ifcf) mit finem $»nb i)or ber £)i r gftanbe. ©er ipunb %tt ötöer nit gege bi‘ ©fiaft biüt. dt %ti ber ©cbtvanj i|oge nn ifty inö gfdlie .(Sippenweier). ‘
Obwohl Appenweier ausgedehnte Riedwälder, umgeben von sumpfi
gen Wiesen, besitzt, erzählt keine Sage von Naturgeistern, Die
Geschichten vom Englischen Bach machen dabei keine Ausnahme,
vielleicht war er immer nur ein Rinnsal und hat daher die Vor
stellungskraft der Menschen ni© genügend angeregt, in ihm Zau
berwesen irgendwelcher Art wohnen zu lassen; es ist vielmehr
- 46 -
die Hölle selbst, die am Englischen Bach die Menschen bedroht
und erst durch das Angelus Läuten vertrieben wird.
SDom (Englif^ett © ä<$,€ Ärumm^otj »u gippemiet ifö mit flnem ©u^n tmm Äniebte, » » fl fanft
|>en, Heimgänge. 9BI fl an br (Sngtif# ©raae fumme fln, $en fl beeu geförcä&t, bafj no nienii elhtä an fl fumme ifc£. E)'Sit foge boä), cm engliföe @raft>e &är$ ult gtjur. £)© $en fl a f dm ol e grofer £u»b hinter fl# f#nufe &eere. sSät -if# erfl t>erf#smnbe, »Pä : .JBetjift glitte fyct.. ßnftnbermol fln fl uf Sufe&ofe in b SSttt&L 2)© if# bet #unb <m tolbbet pene fumme-
© i fln d g futt an furt gloffe. Sffii'g 85ctjitt glitte $et, fln fl an bet Een#btu(f bi Ober* f ir# gfiönbe.
. € gufyrtoetf, ftm in b Sfti&l wf Bufe&ofe f>et ftelle, tf# am <Snglif#e S&a# in t>cr ©ratoe fitmme an if# itimroi ragfumme, bis ©eijitt glitte $et. H fiet ebbeö berf bannt g$et.
Gnanbevg %v§x'®üd, von an af_3ufe$ofe $et fö&re toefle, ifc im bere ©teil a furt ttn furt gfa^re an |>et 3«fe^ofe nit gfunbe, il$ SBetjitt glitte $et.
Auch in den beiden folgenden Sagen erscheint der schwarze
Hund als Verkörperung des Bösen, aber in ihrem Kern unterschei
den sie sich von den vorhergehenden» Das Böse kommt nicht aus
eigener Macht, sondern als Folge eines menschlichen Handelns«
Hinter beiden steht der Glaube der Menschen an das Wiederkom
men der "armen Seelen“, die ihre Sünden nach dem Tode in der
irdischen Umgebung abbüßen müssen«
B $ S ö « r|e J&sistbe.4 S I « f bt „Slbfer" p to te &eße, fn b'£lt gloffe fum m e,4$ foll bo# nit tett*
«ani p ro fe . -Uf M m bät e %ln\$ Ute* ~£>ert tofir t Stammet, tsm gÄnjserm wett _if# , bftf »lerne. alfewttf. Un In M seSt t fc^toönet Spubbetyunb bannt p b i# Hit -»Ißt,Mfj M r fl# an <sm $etfi#fe Sta leige M t, wenn e ;&nglfö Um. flieg e t$ e t m f^unemol .* Pfarrer »etfcftnnf m Vfleineme &ßroro£Euöim untere SBatb jtpUtf#t stoeg m Sippe*
ü fo ln g 5Betnet$ Hinterem „Slbler" !f# «Kt Stft$| « grufer?f#»flrjer £unb gange.• «SKiner S&rueber lf# bort $ne$t gfl «n §et$ öerjfi^Ct %ti « f ©i^rföß batfät nn fyt fl# «or^ S&ett s>nm Äne#t glegi. — €in ölter SKann, b n Selm €r|fi^en |»gegen toat,
, erg5»|te: ©er «^unb foH e ^eeferURann gfl fl, M t b'Äne^t ln ber 3la#t b'Mette »um ©öge 4>ef. SSsn «nbere |e f er fe^äupt, ber ^ n e# t %tt fle » e c to . XLn es fcetene <
- €Jelb fftt b'Äe« 4>um «$ioge. 1 4
Von einem meisterhaften Ershähler, dem alten Sursepp, dem
Vater des verstorbenen Bürgermeisters Josef Sauer, stammt fol
gende Geschichte;
"Ein Bauer von hier ging früh morgens, als es noch dunkel
war, auf eine Wiese, um Gras zu mähen. Nach einer Weile hörte
er plötzlich jemand ganz in seiner Nähe nießen« Gutmütig, wie
er war, rief der Bauer in die Morgendämmerung hinein: "Hilf
d*r God, wennfls d vr noch z *helfe isch!" Worauf es sofort zu
rückkam: "Mir isch noch z*helfe, awer du bisch in drei Woche
dod!" Und so war es«
- 47 -
Von dem Versuch, eine böse Tat schon zu Lebzeiten zu sühnen,
handelt dl© Sage;
. m it b^n ©cfciDarfingern.
UBi ber £ wer friere mer © a breitet wore if$, f)et mer e £oter ^amferm £a a
am SBäranb gfunbe. *■£ fin fHroerni Änepf bi em gloge, wi mer fi frieger &n t>er H33ef$t
ßfjef §et. iDaä if$ fir ulUi e $eftötigung .g(i fit e Sittorb, eu bem mer ftiegec .gmunfeU iei.
£)j> fym jroii fb m u $'hbt, t»u gegefftfig g£ alle Betlege^eUz g'&olfe $en .»« 'toenn'tf
mit eme SKeineib gfl if$, "©r ain, er if$ bet ngutffcfyfle Sföann in ber ©meinb-öfi, $et c
SSne if gtyet, to» siacfr almerifa $ef sigwanbre itoelte, Dar fyet fi$ J>er £«$n ($otf im if#
jiö<$ eint Siat$t frt btm $&um büiwe, X>ߣ ifri; '€ Jeffc^fmot gfi, »m mer ne 8$£n<> %eL ,
3» SUmerifä tf$ er öwer mie üöfumme.
SBi t>er 95uur am ©lerwe glöge Ifä/ty t b'S^weftet gfö&ne, wie e 350ec am ffenfier
«rfd&iene ift$ un $et fctet ginger in ^ o » e ,
Un imUfd; « f cimol ba$ SBUbf\t&\ in i>tv untere ^o^lgaf am £eimegäfjl $eriummeT ■
'$ ift$ t © f$ tiiw ^ 6t ent gtege,tßet foli ba3 93ilb{te$ fco ^etfteöe, JDo §et fi$er bet ©»nt
bittet gfyei an fcetgmeint, mit bem SBUbftedl if$ fcte a&buu.
\ B l @f$i($f snlt bem 3%er4[$ fIr t>er Udbraä $ft ftr t i Meinung 8n4>e ütt -fcomoB.
Bemerkenswert an dieser Erzählung ist nicht nur, daß ihr
wohl eine nachweisbare Tat zugrunde liegt, sondern auch die
Haltung des Erzählers, wie er mehrmals einräumt, die Hinter
gründe nicht genau zu kennen, also auch nur eine Möglichkeit
und Meinungen weitergibt»
Bildstöckchen, Kreuze, Statuen haben immer Anlaß zu Erzäh
lungen gegeben« Malte di© vorhergehende Geschichte aus, wie
©s zu einer Stiftung gekommen sein könnte» versucht die näch
ste, die auffallende Kopfhaltung eines Madonnenbildnisses zu
erklären,
93 om ■SKöHeiifeiSb isim üßeffefdeber SBcg.
3m e m n am Sßeficfeiebet ?£M #et)f e bi brn ibet $opf nf b 'm te tttkfrfBtt bem -bml 'mer ftö) wcs5^re:JS »ttur^e i bnt in b n Mfyü t m\et
mä^lQ gffatyf. (Simot $cter-*töct ftoc| -teuft/Vm&ila U m tü tß filuifyt fm t- er t>or fi gfi^nbe .«n l;ef gfaif: ?.jU Jtjtete fanitfd), luegfä) nf & anbere © Ile..
Sfnöere ^erid^fefen: •
£it, m hext *urd& fln, f)sn. m a e ia gfp&ttei ttn &h\$ttzL- ©o f? bet topf mf %* ■ anber ©if fcim.
Ohne eigentlichen Zusammenhang mit dem "Roten Kreuz", das nun
schön zum zweiten Male einem Straßenausbau weichen mußte und
hoffentlich seinen endgültigen' Platz auf dem Gelände des zu
künftigen Bürgerparks finden wird, steht die Sage vom vergra
benen Schatzj eine Wandersage, die in verschiedenerlei Gestalt
besonders in Burgruinen und Berghöhlen beheimatet ist, auch in
Bühl erzählt man sich von Kröten, die sich in Geldstücke ver
wandelten o Einen Kreuzweg hielt man allerdings noch in meiner
Kindheit für einen besonders gefährlichen Ort, an dem man den
~ 48 -
Teufel beschwören konnte, wenn man reich werden wollte, von
hier aus kann man Verbindungen zur Schatzkiste ziehen»
.: am .SRoten Jtaj.'$ Stof Ärtfc fte$* ame gege <En>etf$«mer $tt. 9In -bcm if# c ‘Äif#t
»ergrabe, SSemmer ff xnhere SBinf elniet fuict, f#Iot bi bett, tim t>i $ifd)f iett, «f iber SBöfce. <£ Stau fyt ft em&l $fu»t>e $)tt. TBBi et ft ufgmacfjt fyet, luter gref# niSgfptttuge..SDo fcef er f! fälle Im an 4f$ fiurigloffe, SBennet f/falte |>et aiti> &ef ji $äm&rod&f, ft>5t ft »eilet ©olbfM öfl
Erstaunlich wenig lebt aus den Protokollen der schlimmen Hexen
prozesse des 16. und 17» Jahrhunderts in unseren Sagen fort.
Was in Appenweier erzählt wird, geht nicht über das Stereo»
type der üblichen Hexengeschichten hinaus. Frauen, die sich
in Katzen verwandeln, Pferde, denen über Nacht Hähnen und
Schwänze zu Zöpfen geflochten werden, Kühe, die ohne ersicht
lichen Grund plötzlich keine Milch mehr geben, werden vieler
orts beklagt»
Die Mittel gegen Hexen mögen bei uns außergewöhnlich sein«
Als Kinder ermahnten wir einander, bestimmten alten Frauen nie
etwas mit der rechten Hand zu geben oder ja mit dem rechten Fuß
ein Kreuzehen auf den Boden zu zeichnen# wenn man ihnen begeg-
nete, auch war es ratsam in der Christnacht einen Besen vor
die Haustür zu stellen®
Eine Geschichte sei wiedergegeben, weil sie mit jener bekannten
Mischung von Unglauben und dem Gefühl, es könnte doch etwas
Wahres dran seing- über einen Zeitpunkt Jahre nach dem Ende des
Zweiten Weltkrieges erzählt wird:
Nach einem Gartenfest eines Vereines ging ein Mann mit sei
nen beiden Nachbarinnen nach Hause.» Plötzlich war ein weißes
Geißlein bei ihnen und sprang um sie herum. Da sagte der Mann:
Das ist meine Frau* die paßt auf mich auf«
Von einem Motiv, das soweit ich sehe nur in unserem Raum ver
wendet wird, sei am Schluß noch berichtet: Man glaubt, daß be
sonders Birnbäume mit einem Zauberbann belastet seien« Deshalb
wurden junge Mädchen gewarnt, sich vor Frauen zu hüten, die
ihnen Birnen schenkten, das seien Hexen und hätten Böses mit
ihnen vor«
- 49 -
Ein mit Namen bekannter Bauer erzählte, er sei früh morgens,
als ©s noch dunkel war, einmal den Bach hinauf gefahren. Plötz
lich unter einem Birnbaum, der über den Weg hing, seien die
Pferde stehen geblieben und weder durch Zureden noch mit der
Peitsche dazusubrIngen gewesen, weiterzugehen* bis es hell
wurde.
Einem anderen Bauer seien di© Pferde unter demselben Birnbaum
plötzlich von der Deichsel davongelaufenf als hätten sie sich
selbst ausgespannt*
Wenn S i e , lieber Leser, das Heimatblatt bekommen, werden die
Tage kurz und neblig, di© Näeht© stürmisch werden, es wird
ein© Zeit beginnen, die Sie meinem Bericht geneigter und Ihnen
di© Sagen verständlicher machen wird«
Zum Schluß danke ich Frau Käthe Bollack, Appenweier,und Herrn
Andreas Hutoer, Nesselried, herzlich für ihre freundliche Be
ratung,
- 50 -
Mordthat in Urloffen
Alfred Baur
Unter dem Titel "Alte Bände erzählen” veröffentlichte das
"Offenburger Tagesblatt" im Jahre 1946 diesen Artikel:
"Im Wochenblatt für "Offenburg und Lahr", dem Vorläufer
unseres Offenburger Tagesblattes, lesen wir in der Nr, 101
Jahrgang 1817 folgende amtliche Bekanntmachung:
Am 6 . dieses Monats in der Früh zwischen drey Viertel auf
6 und halb 7 Uhr wurde der Vogt und Acziser Görwitz zu Ur
lof fen, seine Ehefrau, Tochter und Base sämtlich in der Wohn
stube des Vogts im zweiten Stock auf das Grausamste ermordet
und eine bedeutende Summe Geld, in Gold- und Silbermünzen
bestehend, geraubt; diese unerhörten Mordthaten geschahen,
nach der Lage der Ermordeten zu urtheilen, ohne alle Gegen
wehr» und wird deswegen keiner der Thäter eine Wunde, woran
er entdeckt werden könnte, erhalten haben. Gewiß aber wird
es seyn, daß sämtliche Kleider des oder der Thäter stark
mit Blut besudelt'sind.
Bis jetzt ist auch kein Thäter bekannt; und konnten nur fol
gende Signalelements verdächtiger Pursche, welche vor uns
nach dem Mord in verschiedenen Gegenden sollen gesehen wor
den seyn, zur Fahndung bekannt gemacht werden»
Zur Entdeckung des oder der Thäter,worauf eine bedeutende
Belohnung gesetzt ist, durfte das wohl in 2000 Gulden be
stehende Geld in Gold- und Silbermünzen, und das an den
Kleidungsstücken wahrzunehmende Blut vorzüglich dienen.
Es werden alle Behörden und Jedermann dringendst ersucht,
sich die Habhaftwerdung der Thäter dieser erschrecklichen
Mordthaten und Geldraubes ernstlich angelegen seyn zu las
sen, die Thäter im Betretungsfalle gegen Ersatz aller Ko
sten anher einzuliefern. Jede Spur aber, die zur Entdeckung
führen könntet schleunigst anher an zu zeigen.
Offenburg, den 12»Dezember 1817
Großherzoglich Badisches Kriminal Stadt-u. Landamt
Meister"
- 51 -
Zu diesem Ereignis hat mir mein Vater eine Anmerkung ge
schrieben:
” Im Jahre 1801, den 24, Mai wurde in Urloffen geboren und
getauft Franziska, eheliche Tochter des Bürgers und Hafners
Josef Hertwig und der Elisabeth, geborene Görwitz,
Diese Franziska Hertwig war die Mutter meiner am 5, Juni 1848
in Urioffengeborenen Mutter Karolina Nied, Sie war also
meine Großmutter, Meine Urgroßmutter war die Schwester
des am 6 , Dezember 1817 ermordeten Vogts und Akzisors Görwitz
in Urloffen. Sie war zweimal verheiratet, erstmals mit einem
Namens Schmidt aus Urloffen, zweitmals mit dem Maurer Mi
chael Nied aus Appenweier, Dieser war mein Großvater. Er war
geboren am 4. Mai 1792 in Appenweier, als Sohn der ledigen
Katharina Nied, einer Tochter des Philipp Nied und der Ro
sine geb, Bruder in Appenweier*
Dieses zur Erinnerung meinem Sohn Alfred
Offenburg, 24,November 1946, Ferdinand Baur
Anmerkung;
Aus alten Akten geht hervor, daß der damalige Rösselwirt,
Josef Burger, die Bluttat begangen hat.
Mündliche Überlieferungen besagen, daß eine alte Frau zuge
sehen habe, wie er nach dem Mord seine blutigen Hände an den
Nelken im Garten des Vogts abwischte. Aus Angst schwieg jene
Bürgerin zunächst.
Erst auf dem Todesbett berichtete sie über ihre damalige
furchtbare Wahrnehmung,
Am 23, März 1819 wurde dann der Rösselwirt hingerichtet;
er war 30 Jahre und 7 Tage alt.
Mit diesem Josef Burger dürfte keine der heute in Urloffen
lebenden Familien verwandt sein.
Richard Schmidt
- 52 -
Die Anfänge des Verkehrs mit Motorfahrzeugen auf öffentlichen
Wegen und Plätzen in Dokumenten
1. Tierarzt Josef Keller in Appenweier hat unterm Heutigen
die Anzeige erstattet, daß er sich einen Motorwagen, Sy
stem Benz Mannheim, Modell 1901, Fabriknummer 2525 ange-
schaftt habe. (7.Oktober 1902)
2. Es ist zu berichten, ob die Firma Gebrüder Müller nur
1 Motorzweirad besitzt. Nach dem Bericht vom November
v.Js. hatte dieselbe von Konkursverwalter Koch deren
2 gekauft. ( 28.Juni 1906)
3. Die endsunterzeichneten Einwohner der Gemeinde, in Rück
sicht auf den nachgerade unhaltbaren Zustand, den die
hier durchfahrenden Automobile mit sich bringen, stellen
das Ansuchen, einen Gemeinderatsbeschluß raschmöglichst
herbeiführen zu wollen, daß:
Automobilien verboten wird, innerhalb des
Ortes schneller als 10 km in der Stunde zu
fahrenp
und in Ausführung dieses Beschlußes an der Staatsstraße
und dem Weg von Sand her drei Tafeln mit geeigneter gro
ßer Aufschrift anbringen zu lassen» Die Unterzeichner sind
nötigenfalls bereit, zu den Kosten dieser Tafeln beizutra
gen. ( 25. Juni 1909)
43 Unterschriften
4. Auf Ihre Zuschrift vom 14. Juli 1909 haben wir Ihnen mitzu
teilen, daß wir die von Ihnen vorgeschlagene Aufschrift
auf die Warnungstafel, die sich leider in der ganzen Umge
gend eingebürgert hat, nicht für zweckmäßig halten, da sie
zu ausführlich und daher für die rasch fahrenden Fahrzeuge
unleserlich ist. Wir geben daher die Genehmigung nur, wenn
die für das deutsche Reich einheitlich festgesetzte Tafel
aufgestellt wird, die auf blau-schwarzem Grund die Auf
schrift enthält
- 53 -
^ ---- blau auf schwarzem Grund
^ schwarz auf blauem Grund
27. Juli 1909 Großherzogliche Wasser und Straßenbau lnspek
tion
5. Am Montag, den 6 . Juni 1910, nachmittags zwischen 1 und
6 Uhr werden die an der Zuverlässigkeitsfahrt des Kaiserl.
Automobilklubs ( Prinz Heinrich Fahrt ) teilnehmenden
Kraftwagen ( gegen 140 Wagen ) die Landstraße Nr, 25 auf
der Fahrt von Oberkirch über Nussbach-Appenweier-Sand-
Willstätt nach Kehl durchfahren.
Bei der großen Zahl der Wagen ist es wünschenswert, daß
der Lastenverkehr an diesem Tage auf der bezeichneten
Strecke möglichst eingeschränkt wird. Jedenfalls aber müs
sen die Vorschriften über das Rechtsfahren usw. streng einge
halten werden.
Den Weisungen der Gendarmerie- und Polizeimannschaften ist
unbedingt Folge zu leisten.
2. Nachricht hiervon erhält das Bürgermeisteramt Appenweier
zur besonderen Bekanntmachung in der Gemeinde, Verkehrshin
dernisse sind zu verhüten oder zu beseitigen. Die Eltern
sind aufzufordern, ihre Kinder, namentlich kleinere, von
der Straße fern zu halten. Auch in der Schule ist auf die
Gefahr hinzuweisen, die durch das Umherspringen der Kinder
auf der Straße entstehen würde. Die Polizeidiener haben
sich während der Durchfahrtszeit nach den Anweisungen des
Gendarmeriewachtmeisters an der Aufrechterhaltung der Ord
nung zu beteiligen. ( 2. Juni 1910 )
6 . Der vom Kartell der südwestdeutschen Luftschiffvereine
veranstaltete Zuverlässigkeitsflug am Oberrhein wird vorbe
haltlich etwaiger Änderungen in der Zeit vom 20.-28.Mai d.Js
stattfinden.
Die Luftfahrzeuge werden am 1. Tag (Samstag, 20. Mai ) von
Kraftfahrzeuge
15 km
s
- 54 -
Baden über Bühl, Achern, Offenburg, wo auf dem Exerzier
platz eine Zwischenlandung stattfindet, nach Freiburg fahren.
Indem wir hier insbesondere auf die nationale Bedeutung der
Veranstaltung hinweisen, richten wir an die Bevölkerung
das Ersuchen das Unternehmen durch entsprechendes Verhalten
und Entgegenkommen zu unterstützen. Vornehmlich ist eine
Verständigung der Insassen der an gelben Flaggen kenntli
chen Kraftwagen, welche die Flugfahrzeuge begleiten sollen,
über die Richtung, welche die Flugzeuge eingeschlagen haben
und über eine etwaige Notlandung sehr erwünscht... Um et
waigen Unglücksfällen vorzubeugen wäre auch dafür Sorge zu
tragen, daß auf den von den Kraftfahrzeugen benützten Stra-
ßen Ansammlungen von Personen, die die Durchfahrt erschweren,
nicht stattfinden und daß insbesondere Kinder von diesen
Straßen ferngehalten werden.
Endlich machen wir darauf aufmerksam, daß die an gelben
Flaggen kenntlichen Kraftwagen mit Rücksicht darauf, daß
sie sich in möglichster Nähe der Flugzeuge halten sollen,
um nötigenfalls rechtzeitig Arzt und Heilgehilfen, sowie
Mechaniker mit Ersatzteilen etc. zur Stelle zu bringen,
nicht immer in der Lage sein werden, die vorgeschriebene
Höchstgeschwindigkeit einzuhalten. ( Grossh. Badisches Be
zirksamt an das Bürgermeisteramt, 17.V.1911)
7. Am 18. Mai 1913 findet unter Leitung des Generalstabs der
Armee eine Übungsfahrt des deutschen freiwilligen Automo
bilkorps statt, die von Straßburg durch den nördlichen
Schwarzwald nach Heidelberg führt und bei der hauptsächlich
folgende Straßen befahren werden:
Straßburg, Oppenau, Freudenstadt und Strassburg, Achern,
Freudenstadt. Die Fahrt dst, wie auch in den früheren Jahren,
keine Schnelligkeitsfahrt, sondern lediglich eine Zuverläs
sigkeitsprüfung, die gleichzeitig zur militärischen Ausbil
dung der Mitglieder des deutschen freiwilligen Automobil
korps dient.
- 55 -
Da die teilnehmenden etwa 30 Wagen sich auf mehrere Stras
sen verteilen und bei der Fahrt eine durchschnittliche Stun-
dengeschwindigkeit von 30 km unter strengster Beachtung al
ler bestehenden Polizeivorschriften nicht überschritten wer
den soll, sind besondere Massnahmen nicht erforderlich,
(Gr. Ministerium des Innern am 12. Mai 1913.)
8 . Da die Klage Über Belästigung des Fußgängerverkehrs an den
Sonn- und Festtagen durch Kraftfahrzeuge nicht verstummen,
werden die Bezirksämter angewiesen, mit größter Beschleuni
gung Sonn- und Festtagsfahrverbote zu erlassen für alle Stra
ßen, auf denen ein nicht unbeträchtlicher Fußgängerverkehr
an Sonn- und Festtagen herrscht.
( Minister des Inneren am 30. Mai 1923 )
9« 1.) Das Befahren des Geraeindeweges Nr. 19 von Urloffen nach
Appenweier ist für Lastkraftwagen über 6 Tonnen Gesamtge
wicht verboten.
2.) Das Befahren des Verbindungsweges (sog. Fosackerweg)
zwischen dem Gemerindeweg ürloffen-Appenweier und der dem
Bahnhof Appenweier entlang ziehenden Straße, die unterhalb
der Güterhalle einmündet, ist für Kraftfahrzeuge jeder Art
verboten.
Ortspolizeiliche Vorschrift, Urloffen, den 24.Februar 1928
10. Die Rheinstraße und die Ebbostraße, welche von der Land
straße Appenweier-Renchen auf die Bahnhofstraße ziehen,
sind als Durchgangsstraßen für Personen- und Lastkraftwagen
verboten.
Ortspolizeiliche Vorschrift, Appenweier, den 15. Oktober 1931
Aus "Gemeinde Appenweier, Verwaltungssachen, Spezialia:
XVII Straßen, Wege, Eisenbahnen"
- 58 ~
amt Appenweier schon nachgebe, sollte man auch einen anderen
Wochentag wählen.
Am 22. März 1911 beriet in einer öffentlichen Sitzung der
Bezirksrat den Antrag aus Appenweier und genehmigte ihn.
Den Einwendungen der Stadt Oberkirch konnte man nicht ent
sprechen, da man sie aufgrund eigener Kenntnisse für nicht
stichhaltig hielt. Die Frage der Notwendigkeit bejahte man,
da in den letzten Jahren die Bevölkerung erheblich zugenommen
habe und "durch den Zuzug von nicht landwirtschafttreibender
Personen - Beamte etc. - der Bedarf und die Nachfrage nach den
im Wochenmarktverkehr feilzubietenden Gegenständen... sich
bedeutend gesteigert haben dürfte.")
Der letzte Grund, den der Bezirksrat anführt, ist ein recht
licher. Wenn man in Appenweier keine Verlegung des Marktes vom
Mittwoch auf den Donnerstag gewünscht hätte, wäre ein erneuter
Antrag gar nicht nötig gewesen, da ja die 1875 erteilte Ge
nehmigung immer noch gelte.
Aber auch diesem Versuch war kein dauernder Erfolg beschieden.
Trotz der Beamten gab es in Appenweier zu wenig Einwohner, die
sich auf einem Wochenmarkt versorgen mußten.
)
- 59 -
Die Ablösung der Fronen im Gericht Appenweier
Karl Maier
Die Zeit des "aufgeklärten Absolutismus" brachte auch für un
seren Raum wesentliche Bemühungen der Obrigkeit, die noch aus
dem Mittelalter stammenden Herrschaftsverhältnisse abzubauen.
Sieben Jahre vor der großen Französischen Revolution, fünf -
undzwanzig Jahre vor der als beispielhaft geltenden Bauernbe
freiung in Preußen durch den Freiherrn von und zum Stein hob
der für die damalige Zeit sehr liberal denkende Kaiser Joseph II.
die Erbuntertänigkeit der Bauern in allen österreichsichen Län
dern auf. (1). Das bedeutete für unsere Vorfahren als Bewoh
ner der Reichslandvogtei Ortenau freies Recht zur Heirat, Frei
zügigkeit, freie Arbeitswahl und ungehindeter Verfügungsge
walt über das Eigentum. Für die badischen Stammlande erließ
Markgraf Carl Friedrich mit dem Generaldekret vom 23.8.1783
eine entsprechende gesetzliche Regelung. (2)
Einen weiteren Schritt auf dem Wege der Bauern in der Ortenau
zur vollen persönlichen Freiheit stellte die Ablösung der Fron
dienste dar* Das Wort Fron, von ahd fro-Herr, hat immer eine
besondere harte Form abhängiger Arbeit bezeichnet - Die Be -
schwerdeartikel, die während der Bauernunruhen 1525 im Gericht
Appenweier den Vögten Überreicht wurden, drängten auf Abschaf
fung dieser Art Dienste - und der Begriff hat heute seinen ab
wertenden Inhalt eher verstärkt, wenn wir von dem lokal be -
grenzten Gebrauch im Sinne von freiwilligen, unbezahlten Lei
stungen für ein gemeinsames Projekt absehen. Noch strenger auf
die Bedeutung einer seelenlosen, automatisch durchgeführten,
also unmenschlichen Tätigkeit hin hat sich der rechtliche
Fachausdruck des 18. Jahrhunderts "Robot". entwickelt, der
schon im Mittelhochdeutschen für Fronarbeit verwendet wurde.
Die Vorbereitungen zu dieser Ablösung der Frondienste begannen
1784. Die zur Fron verpflichteten Bauern wählten aus ihren Rei
hen einen Ausschuß, der sich für sie mit dem Problem beschäf
tigte; Sebastian Sauer, Bürgermeister von 1784, Marty Bruoty,
- 60 -
Valentin Ramelmeyer, Bürgermeister der Jahre 1780 und 81,
Norbert Hotab, Martin Hotab, Georg Hotab ( so die Form der
Unterschriften, der Gerichtsschreiber verwendet im selben Do
kument schon Hodapp) Franz Michael Diffany und die Zumänner
Joseph Boschert und Antoni Spring® Neben diesen Männern ver
treten die Gemeinde die Gerichtszwölfer Michael Betty und
Sebastian Wiedemer. (3)
In den Jahren X784 bis 1786 finden eine ganze Reihe Sitzungen
statt; zweimal verhandeln die Ausschußmänner in der "Krone",
einmal im Adler; ob bei diesen Zusammenkünften auch die ande
ren Bürger zugegen waren, läßt sich nicht feststellen, kann
aber bei den gewählten Orten angenommen werden* Nur einmal
wird eindeutig von einer Gemeindeversammlung berichtet. Mehr
mals besprechen sich die Ausschußmänner mit Vogt Bargehr auf
dem Rathaus, mit dem Vertreter des Oberamtes und sogar mit
einem Beamten aus Wien. Leider fehlen jegliche Hinweise auf
Einzelheiten der Tagesordnungen oder Protokolle, auch über den
Vortrag, den Vogt Bargehr über die Ablösung der Frondienste in
der "Krone" hielt, erfahren wir nichts Näheres. Erstaunlich
an der Durchführung der Aktion ist, daß sich in einem absolu
tistisch regierten Land die Behörde so sehr bemüht, die Unter
tanen über eine bevorstehende Maßnahme zu informieren. (4)
Der Hauptzweck der Initiative des Kaisers war, eine Dienstlei
stung abzubauen, die, wie man annahm, keinen der daran Beteilig
ten mehr zufriedenstellte, und die erste Begründung des "Robota
bolitions-Contractes", den die Behörde anbot, war, "daß es so
wohl für die Obrigkeiten und Unterthanen, als auch in Absicht
auf die Landeswohlfahrt überhaupt ersprieslich seyn werde, wenn
die Frohnen... aufgehoben würden." Dabei handelt es sich na
türlich nicht um eine ersatzlose Streichung der bisherigen For
derungen, sondern nur um eine "Verwandlung in eine andere Schul
digkeit", denn die Fronden sollten künftighin durch Naturalab
gaben oder Geldzahlungen abgegolten werden. Daß aber dieser
Ausgleich von Kaiser und Behörde als "Gnade" und Fortschritt
angesehen wurde, zeigt, um wieviel stärker man sich durch die
- 61 -
Ableistung der Fron in realer Arbeit als durch eine allge
meine Verpflichtung belastet fühlte»
Der "Robotabolitions-Contract"wurde am 4„ April 1786 abge
schlossen zwischen dem kaiserlich-königlichen Hofkommissar
dem Mofrat und Hohenbergischen Landvogt Franz Blanc und dem
Kreishauptmann Johann Paul von Oxter als Repräsentanten der
Grundherrschaft und den Vertretern der Gerichte Ortenberg,
Grießheim, Appenweier, Achern und Öttersweier, also den Aus-
schußmännern der zu den Gerichten gehörenden Gemeinden« Der
Vertrag galt für alle vorderösterreichischen Besitzverhält
nisse, nicht nur die Gebiete, die der Kammeralherrschaft , der
) kaiserlichen Verwaltung direkt unterstanden, sondern auch für
alle anderen die "Geistlichen, Städtischen und milden Stif -
tungsgütern”. Gegenstand des Vertrages w a r } die bisherigen
Hand- und Spanndienste, die für die jeweilige Herrschaft ge
leistet werden mußten, in eine jährliche Abgab© umzuwandeln,
die entweder in Naturalien oder einem entsprechendem Betrag
in Geld zu entrichten war. In Ortenberg konnte man dabei auf
eine schon vor Jahren durchgeführte ähnliche Maßnahme zurück
greifen, damals war eine alte Rebfron durch eine Rebsteuer,
ersetzt worden«
Die Höhe der Abgabe wurde für jedes Gericht besonders festge-
) setzt« Für Achern und Appenweier betrug sie je 142 Viertel
und 2 Sester Korn oder Halbweizen„ Zogen die Bauern es vor,
die Forderungen in Geld zu begleichen, so richtete sich der
Betrag nach dem mittleren Marktpreis, den die oben genannte
Getreidemenge erbringen würde und der durch folgende etwas
umständliche Umschreibung bestimmt wurde2 "Man ziehet die
Marktpreise des Korns und respectiv© Halbweizens aus allen
zwischen Martini und Weynachten des nämlichen Jahres hier ge
haltenen Wochenmärkten in eine Summe von Kreuzern zusammen,
und suchet durch die Rechnung, wie oft die Zahl der zwischen
Martini und Weynachten des nämlichen Jahres gehaltenen Wochen
märkte in gleichgesetzter Summe von Kreutzern enthalten s e y ;
was diese Rechnung sodann saget, wird als der hier verstandene
mittlere Marktpreis zu betrachten seyn, welcher für jedes
Viertel des Frohnkorns und respective Halbweizens zu bezahlen
- 62 -
Wählte man diese Form der Ablösung, so stellte die Behörde
es frei, daß ein Teil des Betrages oder die gesamte Summe
aus der Gerichts- oder der Gemeindekasse bezahlt werde, was
die Tendenz der Maßnahme unterstreicht, den einzelnen Bauern
aus einer direkten Beziehung zu herrschaftlichen Lasten heraus>
zulösen.
Trotzdem entläßt der Vertrag den bisherigen "Fronholden"
nicht aus seiner Verantwortung, denn sollte die Gerichts
oder Gemeindekasse nicht bezahlen können, so mußte er es tun.
Auch hier sollten die Gemeinden den Modus selbst bestimmen,
und nur wenn man keine Einigung erziehlen könnte, sollte das
Oberamt nach "Recht und Billigkeit” entscheiden.
Wie in anderen Punkten des Vertrages zeigt sich hier die Ab
sicht , den untersten Verwaltungsorganen, in denen die Bürger
vertreten waren, Entscheidungsbefugnisse zu verleihen.
Als Gegenleistung für die Abgabe in Getreide oder Geld will
nun "die allergnädigste Grundherrschaft alle ihre ortenaui-
sehen Gerichte, Gemeinden und Unterthanen samt und sonders
von allen nur immer zu erdenkenden Herrschaftlichen Frohnen,
und namentlich auch von der in dem k:k: Oberamtshofe bisher
geleisteten Steck-Wache, von den Mühl-,Rench-und Künzig-Froh-
nen, von Holz- und einzelnen Jagd-Frohnen, nicht minder von
allen anderen bisher in der Frohn geleisteten Zug- und Hand
Diensten und was immer für einen Namen haben mögenden Frohnar-
beiten,,«.,» auf immerwährende Zeiten hin als vollkommen be-
freyt, die bisherige Fronschuldigkeit also in der ganzen Land-
vogtey vollkommen getödtet, und sie, Gerichte, Gemeinden, Bür
ger und ihre ganze Nachkommenschaft samt und sonders gänzlich
und auf ewig für Frohnfrey erklärt und als solche hiermit
feyerlich anerkannt haben.”
In einem besonderen Punkt wird eine Art Fuhrdienste aufge
schlüsselt ? die in der Vergangenheit wohl recht häufig gefor
dert worden waren:Der Einsatz von Fuhrmann, Pferd und Wagen
für die Dienstfahrten der Beamten, Auch sie sollen künftighin
wegfallen und das Dokument versichert, "daß sie ( = die Bür
ger) künftig die landvogteylichen Herren Oberbeamten, oder Ge
richtsvögte in keiner Herrschaftlichen Angelegenheit, folglich
- 63 -
weder in Criminal- und Grenz-Geschäften, noch zu Zoll-Visi
tationen , oder anderen was immer für ähnliche Verrichtungen
jemals mehr in der Frohn abzuholen oder zurückzuführen haben
werden* „.11
Allerdings wurden die Bauern durch diese Reform nicht von allen
Arbeiten befreit, die sie bisher für ihre Herrschaft zu erbringen
hatten. Nicht erlassen wurden ihnen die Mithilfe beim Bau von
Straßen, Brücken und Wasserwehren, nur die Hand- und Fuhrdienste,
die bisher unter die Rench- und Kinzigfronen fielen, sollten
von nun an bezahlt werden»
Ebenso waren die Bauern weiterhin verpflichtet, ohne Entgelt
Arrestanten zu befördern und an der Jagd auf wilde Tiere teil
zunehmen. Auch den gesamten Bereich der Landesverteidigung
schloß der "Contraet9* von der Ablösung aus, da Leistungen im
Krieg auch bisher nicht zu den eigentlichen herrschaftlichen
Fronen gezählt worden waren*
Beurteilt man den Vertrag, den die Behörde den Bauern anbot,
so muß man zunächst feststellen, daß die Fronen nicht abge
schafft, sondern nur in eine andersartige Verpflichtung umge
wandelt wurden; bedenkt man aber, daß di© soziale Diskrimi
nierung der Untertanen aufgegeben wurde, indem die Herrschaft
darauf verzichtete, ständig über die Arbeitskraft der Bauern
ohne Gegenleistung zu verfügen, so kann man sehr wohl von
einem echten Fortschritt in der gesellschaftlichen Entwick
lung unseres Raumes sprechen«,
Umso erstaunlicher ist es, daß aus dem Gerichtsgebiet Appen
weier die Gemeinden Appenweier mit Unternesselried und Nußbach
dem Vertrag nicht beitraten, sondern es vorzogen, die Fronen
in der bisherigen Form, "in Natura", weiterzuleisten« Urloffen,
Zusenhofen, Meisenfoühl und Herztal unterschrieben dagegen den
"Contract"®
Warum sich die beiden Gemeinden weigerten, die Reform mitzu
machen, wissen wir nicht«, Das Protokoll, das Vogt Bargehr am
28*4*1786 mit Vertretern der beiden Dörfer aufnahm, ist nicht
mehr vorhanden, auch kann nicht mehr festgestellt werden, wes
halb im Zusammenhang mit der Fronablösung in Appenweier und
- 64 -
Nußbach Geld gesammelt wurde.,
Offensichtlich glaubte man, die alten Fronarbeiten leichter
verkraften zu können als die Abgabe in Geld oder Getreide.
Wobei sich die Frage stellt, was eigentlich konkret unter die
sen Fronden im Bereich des Gerichtes Appenweier zu verstehen
war. Der Kobot-Abolitions-Contract enthält einen Katalog die
ser Arbeiten, aber er ist recht allgemein« Deutlicher wird
das badische Gesetz über die Ablösung der Fronen von 1820,
auf das wir unten noch eingehen werden«
Hier heißt es:
" Als Herrenfrohnden sind zu betrachten
a) Die Frohnden zu Gebäuden
welche keinen allgemeinen Staatszweck haben, z„B* Zehnt
scheuern.«® Forsthäuser, Schlösser und Wohnungen der Frohnd-
berechtigten.
Dagegen sind die Frohnden zu den Kirchen, Pfarr- und Sehul-
häusern nicht hierunter begriffen.
b) Frohnden zum Naturalien Transport bey Einführung der Zehnten»
bey Verführung auf die Märkte oder andere Orte, Beyführung
der Besoldungs Naturalien*••
c) Frohnden zu Gütern und Waldungen
zu Bebauung der Äcker , Wiesen und Weinberge, Frohnden bey
der. Erndt@?dem Heumachens Einftihren der Crescentien (« Er
träge), Frohnden an Bächen und Gräben, welche wegen solchen
Gütern nötig sind, endlich Frohnden zur Cultur der Waldungen,
und zur Herstellung der Wege in denselben*
d) Jagdfrohnden - sum Treiben, zum Transport des Wildprets
und zur Unterhaltung der Wildzäune®
e) Familienfrohnden zu häuslichen Arbeiten, also: Holzmachen,
Beyfuhr häuslicher Bedürfnisse, Botenlaufen.«. (5)
Wollen wir nun die Weigerung der Bürger aus Appenweier ge ~
recht beurteilens müssen wir wissen, was sie tatsächlich an
Fronen geleistet haben und was sie durch eine Ablösung gewin
nen konnten» Dies zu beschreiben ist nicht leicht, weil wir
keine klaren Listen über die Arbeiten besitzen, zu denen die
Bürger verpflichtet waren»
- 65 -
Wir können allerdings Rückschlüsse ziehen aus den Diätenzet
teln von Vogt, Zwölfern, Gerichts- und Gemeindeboten, denn
die Dienstleistungen mußten von Behördenvertretern üoerwacht
werden, die wiederum entlohnt wurden.
Eindeutig unter die ablösbaren Fronen fällt die Verpflichtung,
den Vogt in seinem ja nicht kleinen Gerichtsgebiet umherzu
fahren. Gelegentlich vermerkt Vogt Bargehr ein geringes Kost
geld für den Fronfuhrmann, der auch Pferd und Wagen zu stellen
hatte, während er später einen Fuhrlohn für seinen eigenen
Knecht und seine eigenen Pferde oder einen gemieteten Fuhr -
mann berechnet. (6 )
Am häufigsten berichten unsere Unterlagen über Arbeiten, die
auf dem Gemeindeeigentum ausgeführt werden. Da überwacht Bür
germeister Sebastian Sauer auf der "Front" die " Schneeschuf-
ler in der Oberkircher Stroß", und weist den Frönern im "Ef-
fenrecht" Holz an für die "Wacht", er "butzt" mit den Frönern
die Allmendsmatten, leitet das "Aufwerfen deren Graben an der
Unteren Allmend Matten durch die Fron" und holt mit den Fron
wagen aus Oberbühl Erlensetzlinge. (7)
Vergleichen wir diese Arbeiten mit dem badischen Gesetz von
1820, so entsprechen sie der Beschreibung des Abschnittes
"c. Frohnden zu Gütern und Waldungen". Aber sie werden inner
halb der Gemeinde geleistet und fallen daher nicht unter die
herrschaftlichen Dienste. Dieselben Tätigkeiten werden in den
Jahren 1813 und 1814 unentgeltlich verrichtet, obwohl die Bür
ger Frongeld bezahlen, und noch ein Gemeinderatsprotokoll
von 1837, als die herrschaftlichen Fronen durch das badische
Gesetz von 1831 aufgehoben waren, stellt fest: "Die Fronden
sind insoweit aufgehoben dahier angesehen, was nicht die
Feldwege, und einige allgemeine WaldCultur betreffen." (8 )
In Fronarbeit mußten auch die Landstraße instand gehalten
werden. Das war nun keine Gemeindeaufgabe, sondern fiel in
die Kompetenz des Gerichtes,und daher stellen immer wieder die
Zwölfer und Gerichtsboten in Rechnung: "auf der Frohn an der
Landstraße wo die Kleiser eben machen lassen",oder "bey den
Handfroner auf der Landstraß bei dem Gleißeben ziegen." (9)
- 66 -
Aber das sind alles Straßenbaufronen, die nach dem Contract
Josephs II« nicht unter die Ablösung fallen, ebensowenig wie
Baufronen an Kirchen- und Schulhäusern, wenn wir hier dem ba
dischen Gesetz von 1820 folgen; und es entspricht durchaus
diesem Rechtszustand, wenn man 1824 die “lästigen Fronen” gegen
den Neubau eines Schulhauses ins Feld führt. (10)
Schon gar nicht wollte die Reform die schlimmsten Frondienste
aufheben, jene, die während des Krieges zu leisten waren und
unter denen die Menschen gerade in den neunziger Jahren be
sonders litten. (11)
Ohne Bedeutung dürften die Familienfronen für das Gerichtsge
biet gewesen sein. Kein nHerr" residierte in unseren Raum, was
sicher auch seinen Einfluß auf die Häufigkeit der Jagdfronen
gehabt hat» Daß die Rechte aber auf den Vertreter des Herrn
ableitbar gewesen wären, das kann man nicht annehmen.
Faßt man zusammen, daß nach unseren Unterlagen die Belastung
der Bewohner der Ortenau durch die herrschaftlichen Fronen
offensichtlich weniger hart war* als aus anderen Gebieten
Deutschlands für diese Zeit berichtet wird, so kann man die
Ablehnung der Bürger von Appenweier und Nußbach verstehen,
da sie wohl keinen Vorteil darin sahen, statt zu arbeiten,
Geld zu bezahlen.
Der Robot-Abolitions-Contract von 1786 bleibt trotzdem ein
recht bemerkenswerter Vertrag, kam es doch ohne Zweifel der
österreichischen Regierung darauf an, bei aller Wahrung der
Amtsautorität eine breite Zustimmung der betroffenen Bevöl -
kerung zu ihrem Angebot zu erhalten. Auch die Reaktion des
Kaisers auf die Ablehnung Appenweiers, Nesselrieds u.Nußbachs
liefert dafür einen Beweis» Deutlich klingt aus der Stellung
nahme vom' 3 e März 1787 die Enttäuschung Josephs über die sei
ner Meinung nach rückständige Haltung seiner Untertanen, doch
er achtet sie, denn obwohl nach dem Grundsatz der Mehrheits-
entscheidung-nur Oberachern, Gamshurst und Lauf hatten von den
Gemeinden der Landvogtei noch abgelehnt- die neue Regelung für
alle hätte verordnet werden können, läßt er den Gegner der Fron
ablösung ihren Willen.”,.., so hätten wir zwar diese fünf Ge
meinden mit allem Recht zu demjenigen, was von dem weit grö-
- 67 -
ßeren Theil ihrer zu gleichen ungemessenen, und in allgemeiner
Gesellschaft zu leistenden Frohnen verbunden gewesenen Mitunter
thanen gewählt worden ist, nemlich zu deren Ablösung verhalten
lassen können* Gleichwie Wir aber die Frohnablösung als eine
Wohltat für den Unterthanen selbst ansehen, diese Gnade also
jenen, die sich nicht dankbar annehmen, im gegenwärtigen Falle
keineswegs aufdringen wollen«,
Die Bauern von Appenweier, Nesselried und Nußbach dürfen also
weiterhin ihre Frondienste ableisten,... "so lang, als sie
sich nicht eines besseren besinnen, und zu den Frohn ablösen
den Gemeinden übertreten.” (12)
Aber völlig läßt sich der Kaiser in seinem Eifer nicht bremsen;
durch denselben Erlaß führt er eine wichtige Verbesserung ein.
Bisher waren die Fronen "unbemessen”, d.h. nach Anzahl und
Dauer unbeschränkt, künftighin müssen sie auf 8 Tage im Jahr
"bemessen” werden.
Neun Jahre später folgte ein Teil der Fronpflichtigen aus Appen
weier und Nesselried den fortschrittlicheren unter ihren Mitbe
wohnern der Landvogtei. Joseph II. war inzwischen gestorben
und Franz II. Kaiser geworden. 1792 hatte die Regierung die
Ablösungsbedingungen etwas verändert« Die einzelnen Fronholden
sollten nun pro Jahr 48 Kreuzer bezahlen als Ersatz für die
Handfronen und für jedes Zugtier, höchstens aber für 4 Stück,
6 Kreuzer. Offensichtlich bemüht sich auch Vogt Bargehr persön
lich darum, möglichst viele Bürger für ein Übereinkommen zu
gewinnen. Am 17. März schließen 53 Bürger bzw. die Witwen ver
storbener Fronpflichtiger aus Appenweier und 8 aus Nesselried
mit der Regierung einen neuen Ablösungsvertrag. Das sind aller
dings nur ein Viertel der im Beetregister aufgeführten Namen.
Sie erhalten gegen ihren Fronschilling dieselbe Befreiung, wie
es der Robot-Abolitions-Contract von 1786 vorgesehen hatte.
Es ist übrigens erstaunlich, daß sich die Menschen in dieser
Zeit um solch strukturelle Fragen kümmerten, denn der erste
Koalitionskrieg lastete noch schwer auf der Bevölkerung, und
die ständigen drückenden Einquartierungen, die Fuhrleistungen
für das Militär und die hohen Kriegskontributionen lassen
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8 Tage Frondienst zu einer Kleinigkeit zusammenschrumpfen. (14)
Einige Fragen aus unserem Themenbereich müssen offen bleiben.
So führen die Hechnungsbücher des Gerichtes Appenweier den
Posten "Frohngeld” erst ab 1797, aber ohne für mehrere Jahre
einen Betrag auszuweisen. Es ist also durchaus möglich, daß
die Gemeinden, die 1786 dem Contract beigetreten waren, tat
sächlich keine Abgaben bezahlen mußten. Sicher belegen können
wir das Gesamtaufkommen im Gericht für das Jahr 1804, es be
trug 426 Gulden und 42 Kreuzer* Davon zahlen 86 bzw. 11 Fron
pflichtige aus Appenweier und Nesselried 91 Gulden 42 Kreuzer,
227 aus Urloffen 200 Gulden 30 Kreuzer, 71 aus Zusenhofen und
60 aus Nußbach je 51 Gulden 18 Kreuzer und 36 Bürger aus Meisen
bühl 31 Gulden 54 Kreuzer. (15)
Die endgültige Regelung des Problems blieb der neuen badischen
Regierung Vorbehalten» In der Markgrafschaft hatte es schon
um die Mitte des 18. Jahrhunderts verschiedene Versuche gege
ben, die herrschaftlichen Dienste in Geldzahlungen umzuwandeln.
Keiner von ihnen hatte Erfolg* Nach der Gründung des Großher
zogtums erließ die Regierung eine Reihe von Gesetzen, die nach
und nach die Fronpflichtigkeit beseitigen. Wichtig für die Ver
hältnisse in Appenweier ist das über den Loskauf der Fronden,
Güter und Zinsen vom 5. Oktober 1820. In diesem Gesetz, das zum
ersten Mal© den badischen Untertanen die Gelegenheit gab, ihre
bislang tatsächlich ausgeführten Dienstleistungen in Geld abzu
lösen, enthält einen Paragraphen, "Von der Aufhebung und Ablö
sung früher regulierter Frohngelder8’ ( § 20 S.16). Aufgrund die
ser Bestimmungen beantragen Ortsgericht und Bürgerausschuß von
Appenweier im Spätjahr 1830,die jährlichen Abgaben in einem
Betrag zu bezahlen, was daraufhinweist, daß inzwischen alle
Pflichtigen im Ort der alten österreichischen Regelung beigetre
ten waren« Das Großherzogliche Oberamt unterstützt das Gesuch
aus Appenweier, mit der Begründung, "da die Gemeinde bekanntlich
in guten Verhältnissen ist". (17) Die Domänenverwaltung berech
nete den Ablösungsbetrag, der aus dem Fünfzehnfachen des Durch
schnitts der in den letzten zwanzig Jahren, also von 1810 bis
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1829 gezahlten Frohngeldes bestand. Dieses "Capital”, 2248 Gul
den 30 Kreuzer, sollten in 10 mit 5% verzinsten Jahresraten entrichtet werden. (18)
Zunächst aber mußten nach den Paragraphen 9 und 36 der Instruk-
tions Verordnung vom 30. August 1821 die Fronpflichtigen selbst
gehört werden. In einem Schreiben beauftragt die Kreisdirektion
das Ortsgericht, "die Gemeinde darüber viritim abstimmen und
entscheiden zu lassesa, wie sie das Loskaufkapital aufzubringen
gedenke, indem dies nicht umgangen werden kann, weil der An
spruch eines jeden Bürgers an den Gemeinde Nutzungen gleich, die
Frohndlasten aber nach Verhältnis eines größeren oder geringeren
) frohndbaren Viehstandes oder eines gänzlichen Mangels an Zug
vieh und der dann blos obliegenden Handfrohnpflicht sehr ver
schieden ist." (19)
Auch hier sei hervorgehoben, welch großen Wert die Regierung
auf die direkte Zustimmung der einzelnen Betroffenen legte. Und
gerade das Beispiel Appenweier bestätigt die Erfahrung, daß
auch gewählte Vertreter selten die Meinung aller Bürger, für
die sie sprechen, wiedergeben können, denn in dem Protokoll
der nach Aufforderung des Kreisdirektoriums einberufenen Ver-/
Sammlung "zu der die sämmtliche Bürgerschaft eingeladen war,"
mußte das Ortsgericht einräumen:
) "allein gegen alles Erwarten, und das frühere Stillschweigen
ungeachtet, sind viele der Bürger vorgetretten, welche die
förmliche Frongeldablösung nicht wünschen." (20)
Diese Feststellung untertreibt, denn von den 148 Fronpflichtigen,
die sich zu der Anhörung eingefunden hatten, stimmten nur drei
für die vorgesehene Ablösung, Fünf weitere wären ebenfalls da
zu bereit gewesen, wenn der Betrag von 750 Gulden, an früheren
Frongeldern, die die österreichsiche Regierung in Appenweier
deponiert hatte, zur Ablösung hätten mitverwendet werden können.
Es waren wohl nicht alle Abstimmungsberechtigten erschienen,
denn ein Briefwechsel zwischen Pfarrer Walter und dem Oberamt
aus dem Jahre 1827 spricht von 230 Bürgern, unter denen die
Fronen zum Neubau des Schulhauses verteilt werden müßten.
Auch die Abschlußformel des Anhörungsprotokolls: "Nach langem
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Zuwarten ist niemand mehr erschienen/5 weist darauf hin.
Wie für Appenweier am Ende die Sache geregelt wurde, können
wir nicht klärenf da weitere Unterlagen fehlen«, Ein Jahr nach
der Abstimmung der Appenweierer Bürger zog die großherzogliche
Regierung einen Schlußstrich unter alle Fronpflichtigkeiten mit
dem Gesetz vom 28*12» 1831, das alle Herrenfrohnden oder deren
Surrogate für abgeschafft erklärte und den Ablösungsmodus
durch Loskauf endgültig festlegte» Um den einzelnen Fronpflich
tigen dieses Mal die Zustimmung zu erleichtern, wurden die Ge
meindekassen zur Zahlung verpflichtet und darüber hinaus eine
Vergütung der Hälfte oder eines Drittels der Ablösesumme durch
die Staatskasse angeordnet«, (21)
Die Durchführung dieser Maßnahme können wir zwar nicht an
Appenweierer Akten nachweisen, wohl aber an der endgültigen
Befreiung der Bürger Urloffens von den Fronpflichtigkeiten
belegen. Für sie wurden als Ablösungskapital 2829 Gulden und
12 Kreuzer berechnet9 davon zahlte die großherzogliche Staats
kasse die eine Hälfte von 1414 Gulden 36 Kreuzer» die andere
Hälfte die GemeindeP und zwar in 6 zu vier Prozent verzinsli
chen Jahresbeträgen ab 1. Januar 1832, Dafür bestätigte die
großherzogliche Behörde:
o.*. Ist die Gesamtheit der Bürgerschaft und jeder einzelne
von Urloffen für sich und ihre Familien und anderen Rechts
nachfolgern für nun und in alle Zeiten von den bisher an gnä
digste Landesherrschaft jährlich entrichteten Eingangs dieses
näher bezeichneten Frohngeldern gänzlich befreit und von den
aus diesem Titel entsprungenen Lasten und Verbindlichkeiten
losgesagt»" (31«, August 1832) (22)
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Anmerkungen:
Hauptquelle: Robotabolitions-Contract zwischen dem Wohllöbl.kaiserl.-königl.Oberamte der Reichspfandlichen Landvogtey Ortenau, als Repraesentanten der allergnädigsten Grundherrschaft und den dahin unterthä- nigen Gerichte Ortenberg, Grießheim,Appenweier, Achern und Ottersweier vom 4. April 1786 GLA 31/1786 April 4
1. Karl Stiefel: Baden, 1648-1952» Karlsruhe 1977, S 481
2. Karl Stiefel: Baden, 1648-1952, Karlsruhe 1977, S 481
3. Rechnungsbuch der Gemeinde Appenweier 1786/40/44/46/48/49
4. vgl. 3
5. Robotabolitions-Contract
Gesetz über den Loskauf der Fronden, Güter und Zinsen vom
5. Oktober 1820, Regierungsblatt No XV
Instruktionsverordnung 1821, Regierungsblatt XV
6 . Rechnungsbuch des Gerichts Appenweier 1793/21
7. Rechnungsbuch der Gemeinde Appenweier 1784/46
8 . Protokollbuch des Gemeinderates Appenweier 23. März 1837
9. Rechnungsbuch der Gemeinde Appenweier 1815/73
10. GLA 368 Zug 1909 35/370 18.2.1824
1 1 . Robotabolitions-Contract
1 2 . Robotabolitions-Contract
13. Robotabolitions-Contract
14. GLA 229/2575
15. Rechnungsbuch des Gerichtes Appenweier 1804/ 8-11
16. Gesetz über den Loskauf der Fronden, Güter und Zinsen 1820 Regbl. No XV
17. GLA 229/2574
18. GLA 229/2574 14.9.1830
19. GLA 229/2574 19.10.1830
20. GLA 229/2574 30.10.1830
21. Gesetz über die Aufhebung der Herrenfronden vom 28.12.1831, Regierungsblatt 1/1832
22. GLA 230/ Spezialia Urloffen
' Verheerungen am -Bahnhof Appenweier darch das lirsw’eüer vom !0 . August 1905
VZ ü.n n
Wo
U/ie > das qesc}] ab
wissen wir natürlich, aber vieles aus der Geschichte unserer
Gemeinde und der Ortenau wissen wir noch nicht.
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