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Das Kasseler Jungunternehmen Vencortex unterstützt Startups und
Investoren, mit einer Kombination aus künstlicher Intelligenz und
menschlicher Intuition komplexe Entscheidungen leichter zu bewäl-
tigen. Doch wie funktioniert das genau? Im Interview erzählt Do-
minik Dellermann, Mitgründer von Vencortex, von der Entwicklung
einer Softwareplattform, den Vorteilen von künstlicher Intelligenz
und seinen Erfahrungen im Accelerator in Danzig.
Mithilfe der Softwareplattform Darwin sollen Gründungsteams
bessere Entscheidungen treffen
Die von Vencortex entwickelte Softwareplattform Darwin bietet Pro-
jekten aus dem Gründungskontext Unterstützung bei verschiedenen
Entscheidungen und Herausforderungen: Wie kann ich schneller
an den Markt kommen? Wie finde ich die richtigen Investoren? Wie
manage ich meine Beziehung zu meinem Investor richtig? Wieviel
Geld möchte ich von welchem Investor? Für welches Geschäfts-
modell entscheide ich mich? Wie entwickle ich nutzerzentrierte
Produkte?
Die innovative Plattform nutzt künstliche Intelligenz und crowd-
basierte Expertise, um die Finanzierung einer Innovation für Grün-
dungsteams weniger riskant und dafür transparenter zu gestalten.
Startups werden durch einen strukturierten Prozess geführt
„Wir helfen unseren Kunden verschiedenste Datenquellen, wie
Marktdaten, Finanzdaten, Nutzerdaten oder auch Expertenmeinun-
gen, in ihre Entscheidungsprozesse zu integrieren,“ erklärt Vencor-
tex-Mitgründer Dominik Dellermann. „Wir führen Startups hierbei
durch einen strukturierten Prozess, der ihnen hilft, das Produkt und
das Geschäftsmodell weiterzuentwickeln, indem ihnen personali-
sierte Bewertungen und Vorschläge für verschiedene Dimensionen
gegeben werden, bspw. welches Ertragsmodell zu ihnen passt. Die
Vermittlung erfolgt dann basierend auf drei Faktoren: der sogenann-
ten Finanzierungsbereitschaft des Startups, der Art des Investors
und der Investmenthypothese, also der Wahrscheinlichkeit, dass
gerade Investor X in dieses Startup investiert.“ Durch die Technolo-
gie von Darwin kann Vencortex personalisierte und datengetriebene
Entscheidungsunterstützung anbieten, die deutlich skalierbarer ist
als Berater.
Parallel baut Vencortex derzeit ein Netzwerk mit Investoren auf, die
dann die andere Seite der Softwareplattform nutzen. Die Plattform
Darwin soll auch ihnen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen.
Aktuell befindet sich Vencortex im Launchprozess der Softwareplatt-
form und investiert viel in Entwicklung und Technologie. Als erster
Schritt geht die Lösung für Startups an den Markt. Die Software-
Lösung für Corporates und Investoren folgt im Anschluss. Geld soll
über ein SaaS-Model (Software as a Service) sowie nutzunabhängige
Künstliche Intelligenz-Services gemacht werden.
Künstliche Intelligenz soll Gründungsteams helfen: Vencortex entwickelt Softwareplattform Darwin
STARTUPS
SCIENCE PARK NEWSJUNI 2019
Ideen erfolgreich machen.
16
v.l.: Dominik Dellermann und Adrian Calma, Gründer von Vencortex UG
Im Juni 2019 haben 41 Unternehmen Räumlichkeiten im Science
Park angemietet:
• Architekturbüro Moor
• Cross-Cultural-Assist -
Andrea Mentel-Winter
• dapolino GmbH
• Deutsches Gründernetz-
werk e.V. i.G.
• DieMaschinenbauPartner
e.V.
• elastify GmbH & Co KG
• enercast GmbH
• eoda GmbH
• eta|opt GmbH
• fino run GmbH
• Freestyle gGmbH
• GINo mbH
• House of Energy e.V.
• HydroNeo GmbH (NEU!)
• IKS Ingenieurbüro für Stadt
und Mobilitätsplanung UG
• intew - Ramazan Albayrak
• ISTAT GmbH
• Jan Klenner (Lounge)
• KES Planungs- und Entwick-
lungs UG
• Kerstin Reisinger
• leicht-ist-klar – Andrea
Tischner
• MAPA Tech
• mo2fy - Sebastian Rode
• NaWi consulting GbR
• p&e power&energy GmbH
• promosie.innovation (NEU!)
• prosumergy GmbH
• Raum 230
• Revolute UG
• SC System Control Danail Bojev
• Scrutinizer GmbH
• smarTransfer GmbH
• SMINNO GmbH
• SISTIGO - Florian Hameister
• taghell e.K. - Miklas Klinger
• TOPOTWIN GmbH & Co. KG
• Unikims
• Universität Kassel
• vencortex UG
• Viessmann GmbH & Co. KG
• Yatta Solutions GmbH
Grußwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
der zweite UNIKAT Crowdfunding Contest ging erfolgreich
zu Ende. Welche fünf Projekte aus Kassel gewonnen haben
und Tipps für eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne
lesen Sie im Interview mit Denis Bartelt, Gründer der
Crowdfunding-Seite Startnext.
Unsere Mieterinnen und Mieter schätzen die Nähe zur Uni
Kassel: auch das Titel-Startup Vencortex arbeitet eng mit
dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Bernhard Sick der Universität
Kassel zusammen. Wir freuen uns, Ihnen beide in diesem
Newsletter zu präsentieren.
In den kommenden zwei Monaten haben wir außerdem
eine Reihe an Veranstaltungen anzukündigen: Lernen Sie
in entspannter Abendatmosphäre auf dem HESSEN IDEEN
Sommerfest in Geisenheim Gründungsideen der hessischen
Hochschulen kennen oder diskutieren Sie mit Prof. Dr.
Andreas Mann der Uni Kassel auf dem nächsten „Innovati-
onsfrühstück Nordhessen“ im Science Park die Akzeptanz
von neuen (Kommunikations-) Technologien.
Viel Freude!
Dr. Gerold Kreuter Jörg Froharth
Geschäftsführer Geschäftsführer
2
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MIETERLISTE
Wir sind drin!
Inhalt
1 Künstliche Intelligenz soll Gründungsteams helfen:
Vencortex entwickelt Softwareplattform Darwin
2 Wir sind drin!
3 Fortsetzung Seite 1
NaWi consulting auf der Founders Summit in Wiesbaden
4 Interview Denis Bartelt, Startnext
5 Gewinner des UNIKAT Crowdfunding Contest
6 Meldungen aus der Science Park Community
Die nächsten Gründer-Events
8 Interview Prof. Dr. Bernhard Sick - Universität Kassel
Gegründet in Kassel, heute auf mehrere internationalen Stand-
orte verteilt
Die Vencortex-Gründer Dominik Dellermann und Adrian Calma
promovierten beide an der Universität Kassel: Dellermann promo-
vierte in Computer Science bei Prof. Dr. Bernhard Sick und Calma
promovierte in Wirtschaftsinformatik am Lehrstuhl von Prof. Dr.
Jan Marco Leimeister. Das Gründerteam lernte sich während seiner
Promotionszeit kennen und entwickelte die gemeinsame Geschäfts-
idee. Als Start-Up wollten sie Lösungen für Gründungsteams auf den
Weg bringen.
Seit September 2018 hat Vencortex Büroräume im Science Park
Kassel und seit Anfang des Jahres 2019 arbeiten die beiden Gründer
Vollzeit für das Jungunternehmen. Inzwischen umfasst ihr Team 14
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt auf den Standort Kas-
sel im Science Park, den Unternehmenshauptsitz in Los Angeles,
USA, und einen weiteren Standort in Danzig, Polen. Beide Gründer
waren ebenfalls von Januar bis Mai 2019 im Space3ac Accelerator
Programm der EU in Danzig vertreten. „Das Space3ac hat uns einen
sehr guten Marktzugang zu mittel- und osteuropäischen Ländern
ermöglicht,“ so Dellermann.
Während den Gründern an ihren internationalen Standorten die
gründungsoffene Mentalität und die Offenheit gegenüber In-
vestments und Zusammenarbeit gefällt, schätzen sie an ihrem
deutschen Standort im Science Park Kassel die Kollaborationsmög-
lichkeiten mit der Universität Kassel. Auch nach Abschluss seiner
Promotion arbeitet Dellermann eng mit dem Lehrstuhl von Prof. Sick
zusammen, und beantragte jüngst Projekte bei der Hessen Agentur.
Mehr Informationen: https://www.vencortex.com/
https://askdarwin.com/about.html
FORTSETZUNG VON SEITE 1
3
HINWEIS:
Der Newsletter wird in einem Abstand von zwei Monaten er-
scheinen. Wenn Sie regelmäßig unseren Newsletter erhalten
möchten, dann melden Sie sich bitte online an oder kommen
in unserem Service-Büro im Science Park vorbei.
Anmelde-Link:
www.sciencepark-kassel.de/community/newsletter
Selbstverständlich ist eine Abmeldung jederzeit möglich.
Gastbeitrag: NaWi consulting war auf der Founder Summit 2019 in Wiesbaden
RÜCKBLICK
Am letzten Aprilwochenende fand zum vierten Mal der Founder
Summit in Wiesbaden statt. Laut der Veranstalter ist dies das größte
europäische Event für Start-Ups. An beiden Tagen gab es auf der
Main Stage und abseits davon in größeren und kleineren Vorträgen
sowie auf einer Messe viel Interessantes rund um die Themen Ent-
repreneurship, Marketing, Sales und Personal Development. Neben
den vielen Gründerteams waren auch Investoren, Experten, VIPs
und Unternehmensvertreter vor Ort.
Den Samstag verbrachten wir hauptsächlich damit, Vorträge nam-
hafter Speaker auf der Main Stage zu verfolgen. Vor einem Publikum
von 5.000 Menschen traten dort über den ganzen Tag hinweg Red-
ner mit verschiedensten Backgrounds auf: angefangen mit Höhle-
der-Löwen-Stars Ralf Dümmel und Frank Thelen bis hin zu verschie-
denen bekannten Influencer*innen, Motivationstrainer*innen und
Politiker*innen. Mit der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie
und Entwicklung Prof. Dr. Kristina Sinemus beispielsweise konnten
wir uns im Anschluss der Verleihung noch kurz persönlich austau-
schen. Am Abend nach der Award Show folgte eine ausgelassene
Netzwerkparty mit guter Musik und Live Acts.
Am zweiten Tag verlagerte sich das Geschehen auf die Messe, auf
der sich sowohl Großkonzerne als auch kleinere Start-Ups vor-
stellten, sowie in die vier Vortragsräume, die ebenfalls nach den
Schwerpunkten Start-ups, Entrepreneurship, Marketing und Per-
sönlichkeitsentwicklung aufgeteilt waren. Die Vorträge waren teils
hochkarätig besetzt und trotz ihrer Unterschiedlichkeit durchweg
spannend. Highlights waren für uns der Vertriebsexperte Martin
Limbeck und ein sehr persönlicher Vortrag des mittlerweile erfolg-
reichen Start-ups Selfapy mit der Mitgründerin Farina Schurzfeld
über die Anfangsschwierigkeiten ihrer Gründung. Insbesondere die-
ser emotionale, aber sehr fruchtbare Vortrag über die Gründungser-
fahrungen von Frau Schurzfeld hat uns einen sehr wertvollen Input
gegeben, der uns bei unserer Gründung eine ganz neue Perspektive
aufzeigte. Auf der parallel stattfindenden Messe waren neben Start-
ups auch potentielle Partner (Großunternehmen und öffentliche
Träger) vertreten. So konnten wir auch wertvolle Erkenntnisse für
die Weiterentwicklung eines unserer Business Modelle erhalten.
Alles in allem war der Ausflug für uns sehr lohnend und wir sind uns
sicher, dass wir im kommenden Jahr wieder teilnehmen werden –
schon allein wegen der „Good Vibrations“.
Foto
: NaW
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sult
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v.l.: Alexander Hartmann und Kristin Heinemann von NaWi consulting
INTERVIEW
4
Denis Bartelt ist CEO und Mitbegründer von Startnext, Deutsch-
lands erster Crowdfunding-Plattform. Startnext gibt Projektstar-
terinnen und -startern aus den unterschiedlichsten Bereichen
(Kunst, Film, Musik, Design, Erfindungen, Prototyping, Grün-
dung etc.) die Möglichkeit, ihre Ideen online vorzustellen und
mit Hilfe zahlreicher Unterstützerinnen und Unterstützer zu
finanzieren und eine Community aufzubauen.
Herr Bartelt, zurück zu den Anfängen: wie kam es zu der
Gründungsidee von Startnext? Gab es Vorbilder? Was war
Ihre Vision?
Startnext ist entstanden, weil mein Mitgründer Tino Kreßner und
ich 2009 den Eindruck hatten, dass wir mit Crowdfunding auch in
Deutschland für Kreativwirtschaft sowie nachhaltige Projekte und
Startups eine Finanzierungslücke schließen können. Wir hatten das
Finanzierungsmodell für Musiker und Künstler auf internationalen
Plattformen entdeckt und fanden es fair und gut verständlich. Wir
waren uns sicher, dass Social Media und der Netzwerkgedanke zu
vielen neuen Projekten führen kann. Unsere Vision war und ist es,
„Gatekeeper“ zu umgehen. Auf Startnext kann jeder sein Projekt
starten und erfolgreich finanzieren, wenn die Idee bei der Crowd an-
kommt und zu unseren Kategorien passt. Startnext ist entstanden,
als Social Media immer mehr Internetnutzer erreicht hat. Wir glau-
ben daran, dass man diese Möglichkeit für Gutes einsetzen kann.
Seit 5 Jahren gibt es die UNIKAT CROWDFUNDING Part-
nerseite auf Startnext. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt
der Universität Kassel, des Science Park Kassel und der
Wirtschaftsförderung Region Kassel.
5
„Die Crowd kann Erfolg besser voraussagen, als eine Businessplan-Analyse“
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Gewinner des UNIKAT
Crowdfunding Contest
Ende April startete der UNIKAT Crowdfunding Contest für
soziale Projekte aus der Region Kassel. Elf Projekte traten an
und warben mittels Crowdfunding um Unterstützung. Zahlrei-
che Menschen haben sich am Wettbewerb beteiligt und durch
ihre Unterstützung mitentschieden. Die fünf Projekte mit den
meisten Unterstützer/innen (Stand: 29.05.19 12 Uhr) wurden mit
zusätzlichen Preisgeldern belohnt. Dank der finanziellen Unter-
stützung können die Projekte nun mit der Umsetzung beginnen.
1. Platz (5.000 Euro) - Saatgutkonfetti
Saatgutkonfetti ist kompostierbares Konfetti als Träger von 26
heimischen Pflanzenarten, die Heimat und Nahrungsquelle für
Wildinsekten bieten.
Anzahl der Unterstützer: 864
2. Platz (3.000 Euro) - Erste Parkourhalle in Nordhessen
Ein Zuhause für Sportbegeisterte und Parkour-Athleten – egal
ob blutiger Anfänger oder Profi. Das Besondere der Indoor-Par-
kourhalle ist, dass sie von Jugendlichen für Jugendliche geplant,
organisiert und gebaut wird.
Anzahl der Unterstützer: 318
3. Platz (2.000 Euro) - TIERINDIR – Dein Magazin endlich als
Das Jugendmagazin TIERINDIR plant die erste Printausgabe. Ein
Magazin für junge Menschen, das sich mit allen Themen rund
ums Erwachsenwerden befasst.
Anzahl der Unterstützer: 303
4. Platz (1.000 Euro) - Kasseler Bunkerpilz
Kasseler Bunkerpilz holt die Lebensmittelproduktion zurück in
die Stadt und baut Pilze auf Kaffeesatz an. Außerdem werden
leerstehende Räume mitten in der Stadt genutzt.
Anzahl der Unterstützer: 275
5. Platz (1.000 Euro) - allerleih – Sozialer Gegenstandsverleih
Allerleih hat zum Ziel, Gebrauchsgegenstände der Allgemeinheit
zum Ausleihen zur Verfügung zu stellen - ähnlich wie in einer
Bibliothek.
Anzahl der Unterstützer: 155
Die Preisgelder wurden zur Verfügung gestellt von der HÜBNER
GmbH & Co. KG, der Kasseler Sparkasse, der Wintershall Hol-
ding GmbH sowie der Techniker Krankenkasse.
www.contest.unikat-crowdfunding.de
Welche Vorteile haben regionale Seiten?
Crowdfunding funktioniert dann besonders gut, wenn die Geldge-
ber einen direkten Nutzen aus der Kampagne erfahren. Wenn es
darum geht, ein Lokales Projekt zu finanzieren, beteiligen sich die
Menschen, die selbst davon profitieren können oder eine Verbin-
dung zum Projektinhalt haben. Lokaler Crowdfunding-Erfolg liegt
deshalb auf der Hand. Wir haben schon 2011 zusammen mit „Nord-
starter“ für Hamburg erste Experimente mit einer lokalen Plattform
gemacht. Der Erfolg gab uns Recht und wir haben dieses Prinzip
weiter professionalisiert. Unser Ziel dabei ist es, den Projektinitia-
toren durch die lokalen Cluster-Initiativen Mehrwerte für ihre Kam-
pagne anzubieten. Partner, die Geld, Expertise oder z.B. Stipendien
beisteuern können, tragen nachweislich zum Erfolg einer Kampagne
bei. So kann man auch von regionaler Wirtschaftsförderung spre-
chen, wenn Partner sich hier engagieren. Citizen-Crowdfunding ist
auf dem Vormarsch und mit Startnext wollen wir diese Initiativen
fördern.
Seit dem Start von UNIKAT CROWDFUNDING haben 59
Projekte die Möglichkeiten des Crowdfunding auf UNIKAT
genutzt. 39 dieser Projekte, also mehr als 60%, konnten
dadurch erfolgreich finanziert und umgesetzt werden.
Was gehört zu einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampa-
gne und gibt es Projekte, die sich besonders gut eignen?
Ein perfekter Titel, tolle Fotos, ein authentisches Pitchvideo und
spannende, nützliche Dankeschöns machen eine gute Projek-
teseite aus. Das Team sollte außerdem in der Lage sein, lokale
und soziale Netzwerke zu aktivieren. Dafür braucht es eine gute
Kommunikationsstrategie und viel Zeit und Geduld. Besonders gut
einigen sich Projekte, die zu dem Prinzip
aus Leistung und Gegenleistung passen.
Wenn die Dankeschöns als Ergebnis einer
Kampagne den Bedarf der Nutzer stillen
können, dann passt Crowdfunding perfekt.
Nicht zuletzt spricht man beim Crowdfun-
ding vom Markttest. Praktischerweise ist
Crowdfunding Marketing für die eigene
Sache und sollte die Zielgruppe erreichen.
Schafft man dies, wird eine Kampagne zum
Erfolg, wenn das Projekt einen Marktbe-
darf erfüllt. Selbst wenn die Finanzierung
scheitern sollte, hat man als Projektinitia-
tor nur gewonnen. Wertvolle Erfahrungen
und Feedback der Nutzer helfen dabei,
die eigene Idee zu verbessern. Auf der
FÜR GRÜNDER
Crowdfunding-Plattform entstehen in so einem Fall keine Kosten.
Das Alles-oder-nichts-Prinzip macht es möglich - die Unterstützer
erhalten in dem Fall ihr Geld zurück.
Abschließend ein Blick in die Zukunft: Wie sehen Sie zu-
künftig die Rolle des Crowdfunding als einen Bestandteil
der Start-up-Finanzierung?
Crowdfunding hat sich als wichtiger Bestandteil im Finanzierungs-
mix eines Startups etabliert. Während sich Crowdfunding mit Dan-
keschöns zur Vorfinanzierung, als Markttest und für den Abverkauf
eignet, nutzen Startups Crowdinvesting, um Unterstützer an der
Rendite ihres Unternehmens partizipieren zu lassen. Während durch
den Versand der Dankeschöns die Verträge beim Crowdfunding in-
nerhalb weniger Monate erfüllt sind, besteht die Beziehung zu den
Investoren einer Crowdinvesting-Kampagne zwischen 5-7 Jahren.
Der Aufwand dafür und auch das Mitspracheinteresse der Crowd
sind dabei nicht zu unterschätzen.
Startnext arbeitet seit Jahren an Konzepten zur Kofinanzierung,
mit dem Ziel Förderbanken, Stiftungen und andere Geldgeber an
Crowdfunding-Kampagnen anzudocken und damit die Erfolgschan-
cen eines Startups zu erhöhen. Wir glauben daran, dass die Crowd
in vielen Fällen den Erfolg einer Gründung durch ihr Marktverhalten
voraussagen können, besser in jedem Fall, als eine alleinige Analyse
eines Businessplans. Es hilft unserer Meinung nach jedem Startup,
einen Markttest durchzuführen. Beim Crowdfunding gibt’s neben
den Testergebnissen auch noch das Gründungskapital und die ers-
ten Kunden dazu. Darauf sollte kein Startup verzichten.
www.startnext.de
Foto
: Sta
rtne
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Investor Day der WI Bank im TechQuartier in FrankfurtAm 27.05.2019 präsentierten FiDT und Science Park die nordhessische Start-Up-Szene. Benjamin Fe-
dermann, CEO von doks.innovation, pitchte vor etwa 100 Investoren und StartUps. Die 9 Pitches aus
Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wurden von lokalen Förderbanken und Acceleratoren
präsentiert. Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WI Bank, kündigte die Fortsetzung
dieses Veranstaltungsformats an und rief nordhessische StartUps zum Mitmachen auf.
Meldungen aus der Science Park Community
COMMUNITY
eoda entwickelt Analyseumgebung bei der REWE International AGUm Data Science in die produktiven Unternehmensprozesse zu integrieren, bedarf es der richtigen IT-
Infrastruktur. Wir haben die REWE International AG von der Konzeptionierung, über die Implementierung
bis zum Betrieb einer neuen Data-Science-Umgebung unterstützt. Erfahren Sie, wie Sie mit dem richtigen
Konzept Daten und Algorithmen zum Motor Ihres Geschäftsmodells machen können.
https://www.eoda.de/de/analytic-infrastructure-consulting.html
Einsendeschluss: 31.07.
UNIKAT IdeenwettbewerbDer UNIKAT Ideenwettbewerb geht in die elfte Runde. Alle Studierenden, Mitarbeitenden und Alumni
der Uni Kassel können noch bis zum 31. Juli 2019 ihre kreativen und innovativen Ideen im Wettbewerb
einreichen. Gewinner erhalten attraktive Preisgelder sowie professionelles Feedback zu ihrer Idee. Über
400 Ideen wurden bisher durch den Ideenwettbewerb gefördert.
Alle Informationen zum Wettbewerb unter www.unikat-ideenwettbewerb.de
Die nächsten Gründungs-EventsEine vollständige Veranstaltungsübersicht finden Sie unter www.sciencepark-kassel.de/science-park/aktuelles
TERMINE
7
06.06. | 25.06. | 17:00 Uhr, Idea Lab im Science Park
Workshopreihe - Führung und TeamentwicklungSie führen seit einigen Jahren ein oder mehrere Teams, sind Geschäftsführer bzw. Unternehmensgründer, Projektleiter oder auf dem Weg dort-
hin? Dann sind Sie bei uns richtig. Wir bieten Ihnen eine Impuls-Workshopreihe rund um das Thema Führung, Teams entwickeln und Umgang
mit Konflikten. Im persönlichen Rahmen können Sie für Ihre tägliche Praxis neue und aktuelle Ansätze/Methoden ausprobieren und sich mit
anderen über Ihre Erfahrungen und Good Practices austauschen.
Workshop 06.06.: Effektive Teams bilden; Workshop 25.06.: Konflikte angehen
Ort: Science Park Kassel; Kosten: 30,- EUR pro Workshop; max. 12 Teilnehmer pro Workshop; Anmeldung gilt nach Geldeingang.
Reservieren Sie sich formlos einen Platz unter Angabe „Workshopreihe Science Park Kassel“ hier: [email protected]
6
Foto
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28.06.| 08:30 Uhr, Science Park Lounge
5. Innovationsfrühstück Die IHK Kassel-Marburg und die Science Park Kassel GmbH laden herzlich ein zum 5. Innovationsfrüh-
stück Nordhessen „Uni trifft Wirtschaft“.
Das Frühstück startet mit einem Impulsreferat von Prof. Dr. Andreas Mann, Leiter des Fachgebietes
Markting an der Universität Kassel, zum Thema „Akzeptanz von neuen (Kommunikations-) Technologien“.
Teilnahmeplätze sind begrenzt. Anmeldung an [email protected]
18.06. | 13:30 - 15:00 Uhr, Idea Lab im Science Park
DEN NÄCHSTEN SCHRITT WAGEN - Stipendien und FörderprogrammeSie haben eine tolle Idee und wissen nicht, wie es weitergeht? Egal, ob Sie erst eine Idee oder schon ein ausgearbeitetes Konzept haben, UNI-
KAT begleitet Sie und bietet ein weitreichendes Unterstützungsangebot, dass Sie in jeder Phase der Unternehmensgründung nutzen können.
Auf unserer Infoveranstaltung am Dienstag, 18. Juni 2019, geben wir Ihnen einen Überblick zu den wichtigsten Programmen: Hessen Ideen
Stipendium, EXIST-Gründerstipendium und EXIST-Forschungstransfer, Postdoc UNIKAT Fellowship.
Kontakt: Gabriele Hennemuth, [email protected]
25.06. | Ab 16:00 Uhr Weinempfang, Beginn 17:00 Uhr, Hochschule Geisenheim
HESSEN IDEEN SommerfestLernen Sie in entspannter Abendatmosphäre die spannendsten Gründungsideen der hes-
sischen Hochschulen kennen! Tauschen Sie sich bei leckerem Grillbuffet und regionalen
Weinen mit weiteren Akteuren der Gründerszene aus!
Was ist Hessen Ideen? „Hessen Ideen“ wurde 2016 ins Leben gerufen und soll unternehme-
rische Ideen an den hessischen Hochschulen entdecken und fördern. Neben dem jährlich
stattfindenden Wettbewerb gibt es seit letztem Jahr das „Hessen Ideen Stipendium“.
Auf dem Programm des Hessen Ideen Sommerfest stehen u.a ein Grußwort von Staatsminis-
terin Angela Dorn, die Begrüßung der neuen Stipendienteams und ein Gründerslam. Es wird
um Anmeldung bis zum 11. Juni 2019 unter: www.hessen-ideen.de/sommerfest gebeten.
02.07.| 14:00 Uhr, Idea Lab im Science Park
MINT IM PARK: Praxis-Networking für Kasseler MINT Studierende und UnternehmenMINT IM (Science) PARK ist die erste fachbereichsübergreifende Praxis-Networkingveranstaltung für
Kasseler Studierende und Professor_innen der MINT Fachbereiche (Mathematik - Informatik - Naturwis-
senschaften - Technik). Praktika, Jobs, Abschlussarbeiten und Kooperationen können auf diesem Event
angebahnt werden. MINT IM PARK wird ermöglicht durch eine Kooperation der Universität Kassel, der
Science Park GmbH und der Praxismatchingplattform MINTERFACE, mit freundlicher Unterstützung des
MINT Forums Nordhessen.
Teilnahmegebühr: EUR 250 für Mieter_innen im Science Park Kassel, EUR 500 für externe Unterneh-
men. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an [email protected] / 0561 804-7252.
04.07.| 09:30 - 11:30 Uhr, Innovative Learning Lab, Wiso A, Nora-Platiel-Str. 4, Raum 1213
Lernen von gescheiterten GründungspersonenErfahrungen des Scheiterns im Gründungsprozess sind schmerzhaft, bieten aber auch Chancen für die Gründungspersonen und das Umfeld.
In diesem Sommersemester veranstaltet der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften dazu eine Lehrveranstaltung. Am 4. Juli präsentieren die
Studierende ihre Erkenntnisse aus der Auseinandersetzung mit gescheiterten Gründungspersonen. Gäste sind willkommen!
Das Querwerk Grafikbüro zieht umVom Inkubator in den Science Park geht es für Alex und Lutz jetzt in den Westring 68, in Kassel.
„Verabschieden bedeutet auch, sich auf neue Begegnungen zu freuen.“ Bleibt gern mit uns in Kontakt!
http://www.querwerk-kassel.de
SCIENCE PARK NEWS
Ausgabe 16
Anmeldung
www.sciencepark-kassel.de/
community/newsletter/
Herausgeber
SCIENCE PARK Kassel GmbH
Universitätsplatz 12
34127 Kassel
Geschäftsführer
Jörg Froharth, Dr. Gerold Kreuter
Gesellschafter
Universität Kassel, Stadt Kassel
Redaktion
Jaana Kistner
SCIENCE PARK Kassel GmbH
Universitätsplatz 12
34127 Kassel
www.sciencepark-kassel.de
Prof. Dr. Bernhard Sick ist Leiter des
Fachgebietes Intelligente Einge-
bettete Systeme im Fachbereich
Elektrotechnik/Informatik an der
Universität Kassel. Sein Lehrstuhl
entwickelt und erforscht innovative
Techniken, die die „maschinelle
Intelligenz“ von technischen Syste-
men erhöhen.
Mein Fachgebiet hat mehrere Forschungsschwerpunkte. In The-
men der Grundlagenforschung geht es um technische Systeme,
welche mit Methoden des Maschinellen Lernens hochgradig ei-
genständig lernen, d.h. von Menschen weitgehend unabhängig.
Dies können sie tun, indem sie beispielsweise voneinander lernen
(also kollaborativ) oder indem sie aktiv Menschen wenige, ganz
gezielte Fragen stellen. Dazu müssen sie sich auch selbst hinsicht-
lich ihrer eigenen Performanz bewerten können. In einem anderen
Grundlagenbereich geht es um sehr schnelle Verarbeitung von
Zeitreihen wie beispielsweise Sensorsignalen.
Der Fachbereich Elektrotechnik/Informatik bietet großes
Ausgründungspotential für Absolventinnen und Absolventen.
Das liegt zum einen an der hohen Dynamik des Gebiets, wo
ständig neue, innovative Techniken entstehen. Zum anderen ist es
insbesondere in der Informatik so, dass neue Ideen mit vergleichsweise
wenig Kapitaleinsatz in relativ kurzer Zeit umgesetzt werden können.
Ein Team von Top-Leuten, eine gute Idee, ein paar Rechner – das reicht
oft schon. Heute muss man ja nicht mehr in einer Garage starten …
Vencortex, eine Ausgründung aus meinem Fachgebiet habe ich
in der Startphase unterstützt, indem ich einen der Gründer, der
an meinem Fachgebiet promoviert, ermöglicht habe, Arbeitszei-
ten teilweise zu reduzieren und flexibel zu gestalten. Aktuell sind
wir soweit, dass wir gemeinsam Drittmittel zur Weiterentwicklung
der Geschäftsidee beantragen. Zukünftig werden wir die Kooperation
sicher noch weiter ausbauen. Auch mit enercast, einem Spinoff im
Science Park, haben wir schon sehr erfolgreiche Projekte durchgeführt
– unterstützt beispielsweise von der Hessen-Agentur oder dem BMWI.
Darüber hinaus sind aktuell einige Anträge auf Drittmittelforschung
in Vorbereitung bzw. in Begutachtung, über die ich noch keine Details
verraten möchte.
Aus meiner sicher sehr persönlichen Sicht besteht noch enormes
Ausgründungspotential darin, neueste Techniken der Künstli-
chen Intelligenz – heute versteht man diesen Begriff sehr viel
breiter als noch beispielsweise vor zehn Jahren – in innovative
Anwendungen zu bringen. Das Feld der Anwendungen ist wirklich
sehr vielfältig und reicht von Anwendungen im Bereich Finanzdienst-
leistungen über Logistik, Mobilität, Produktion, Energiesysteme usw.
bis in die Medizin. Unsere Methoden finden sich in Bereichen wie
Verkehr und Automobil bei der Vorhersage des Verhaltens von Fuß-
gängern als Voraussetzung für autonomes Fahren oder erneuerbare
Energien und zukünftige Energiesysteme wie der Prognose der Leis-
tung von Wind- und PV-Anlagen für den nächsten Tag, oder in Physik
und Materialwissenschaften bei der Qualitätskontrolle. Vielleicht ist
mein persönlicher Blick etwas technisch orientiert – ich bin selbst
immer wieder überrascht, was alles möglich ist.
Aus der Erfahrung mit mehreren Gründerteams würde ich insbe-
sondere die folgenden Tipps geben wollen:
Erstens, bilden Sie ein interdisziplinäres Team von enthusiastischen
Top-Leuten. Entweder gute Entwickler oder gute Verkäufer zu sein
wird typischerweise nicht reichen. Zweitens, fokussieren Sie sich
auf Geschäftsideen, wo sie potentiell viele Kunden haben (nicht nur
einzelne Unternehmen), welche auch aufgeschlossen für Innovationen
sind (also eher weniger konservative Branchen). Drittens, arbeiten Sie
Ihre Ziele klar heraus und wollen Sie nicht zu viel auf einmal.
Viel Erfolg!
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