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Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik 1960 by Statistischen Bundesamt Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 21, H. 1 (1961), pp. 181-182 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909506 . Accessed: 12/06/2014 18:03 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 188.72.127.147 on Thu, 12 Jun 2014 18:03:02 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik 1960by Statistischen Bundesamt

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Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik 1960 by Statistischen BundesamtReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 21, H. 1 (1961), pp. 181-182Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909506 .

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Besprechungen 181

ziellen sachlichen und methodischen Probleme wurden nicht systematisch behandelt. Allerdings erscheinen innerhalb dieses Abschnitte erstmals auch die betriebswirt- schaftliche Statistik einschließlich der Marktforschung und der technischen Quali- tätskontrolle sowie die Statistik in der empirischen Sozialforschung. Insbesondere auch im Hinblick auf diese Ansätze läßt der Inhalt des Büchleins durchaus den Rah- men sichtbar werden, der künftig von einem Lehrbuch der sozialwissenschaftlichen Statistik wird ausgefüllt werden müssen.

Die Grundeinstellung des Verfassers eines Buches über die sozialwissenschaft- liche Statistik wird freilich immer in Aufbau und Inhalt sichtbar werden. So hat auch das Werk von Kellerer einige schon äußerlich auffällige Besonderheiten, die durch seine Grundeinstellung bedingt sein dürften. Den ersten Teil, also zwei Drittel des Inhalts, überschreibt der Autor „Theorie und Technik der Statistik", und nur über den zweiten Teil, also über das letzte Drittel, setzt er die Worte „Die Statistik im modernen Wirtschafts- und Sozialleben", die er als Titel für das Ganze gewählt hat. Im Rahmen des zweiten Teils findet der Leser dann u.a. einen umfangreichen Abschnitt über Grenzen und Gefahren der Wirtschafts- und Sozialstatistik. Dort wird die der sozialwissenschaftlichen Statistik eigene Problematik behandelt. Den Überschriften entsprechend werden im ersten Teil die statistischen Methoden zu- nächst ohne Einschränkung und - soweit sie im sozialwissenschaftlichen Bereich problematisch sind - unter Hinweis auf naturwissenschaftliche Beispiele dargelegt. Erst am Schluß des zweiten Teils erfährt dann der Leser, daß praktisch offenbar doch, wie Anderson meinte, die Methoden der naturwissenschaftlichen Statistik nicht ohne weiteres auf sozialwissenschaftliche Tatbestände anwendbar sind. Bei einem anderen Autor hätte es daher nahe gelegen, noch einen weiteren Schritt zu tun und davon auszugehen, daß die sozialwissenschaftliche Statistik im Hinblick auf die Eigenart der von ihr zu untersuchenden Tatbestände teilweise andere Ziele und bei gleichen Zielen nicht die gleich weit reichenden methodischen Möglichkeiten hat wie die naturwissenschaftliche Statistik, daß sie insbesondere im Rahmen der Ur- sachenforschung im allgemeinen keine numerischen Wahrscheinlichkeiten für ihre Schlußfolgerungen angeben kann. Bei einem von diesem Standpunkt aus geschrie- benen Buch müßte die Auseinandersetzung mit den Besonderheiten der Methoden in der sozialwissenschaftlichen Statistik oder - wie es Kellerer negativ ausdrückt - mit den Grenzen und Gefahren der Wirtschafts- und Sozialstatistik bereits im ersten Abschnitt des ersten Teils beginnen, und sie müßte den ganzen ersten Teil maßgeb- lich mitbestimmen. Dann würde jedoch auch der Titel „Statistik im modernen Wirtschafts- und Sozialleben" alle Ausführungen decken und nicht nur den beschei- denen zweiten Teil.

Das Büchlein von Kellerer wird vor allem Studenten als Ergänzung zu den Vor- lesungen nützlich sein, es bietet aber darüber hinaus auch dem Fachwissenschaftler manche Anregung, und es ist vor allem zu begrüßen, daß es erkennen läßt, daß die ehemals getrennten Richtungen der Statistik auf bestem Wege sind, zu einer ein- heitlichen sozial wissenschaftlichen Statistik zusammenzuwachsen.

A. Blind

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik 1960. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt, Wiesbaden. - Stuttgart und Mainz 1960. Verlag Kohlhammer. 612, 146* und 30 Seiten. Das Statistische Jahrbuch ist auch in seiner neuesten Gestalt das Nachschlage- werk für alle statistisch Interessierten. Es ist dankbar anzuerkennen, daß das

Bundesamt nach wie vor bemüht ist, das Jahrbuch in Einzelheiten zu vervollkomm- nen, wenn auch der bewährte Aufbau als solcher der gleiche bleibt.

Neben der Fortführung der üblichen Statistiken haben in den vorliegenden Band u. a. Ergebnisse des Mikrozensus über die Haushalts- und Familienzugehörig- keit der Bevölkerung (S. 51 ff.), Zahlen aus der Gehalts- und Lohnstrukturerhebung 1957 (S. 520 ff.), zusätzliche Ergebnisse der Stichprobe zur Wohnungsstatistik

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1956/57 (S. 271 ff.) sowie revidierte bzw. verfeinerte Resultate der Sozialprodukts- berechnungen (S. 545 ff.) Aufnahme gefunden.

Eine besonders begrüßenswerte Neuerung enthält der internationale Teil des Jahrbuchs. Hier sind in vielen Übersichten nunmehr die Länder nach Maßgabe ihrer Zugehörigkeit zu den internationalen Wirtschaftsorganisationen (EWG, EFTA usw.) zusammengefaßt worden. Überdies enthalten die S. 12* ff. dankens- werte Statistiken, die die Stellung der Bundesrepublik im Rahmen der europäischen Wirtschaftsorganisationen (1958) zeigen. Die den öffentlichen Finanzen im inter- nationalen Teil gewidmete (einzige) Tabelle (S. 104-105) ist leider nach wie vor einer- seits unzulänglich und andererseits, trotz der „Vorbemerkung", irreführend. Im übrigen zeigt sich in vielen internationalen Statistiken - worauf selbstverständlich vom Bundesamt jeweils nachdrücklich hingewiesen wird -, wie weit wir gegenwärtig immer noch von einer materiellen Vergleichbarkeit der Zahlen entfernt sind.

Alles in allem hat die neue Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs dessen aner- kannte Position behauptet und weitgehend noch verstärkt.

Fritz Neumark

Probleme der Willensbildung und der wirtschaftsfolitischen Führung. Heraus- gegeben und mit einem Geleitwort versehen von Prof. Dr. H.-J.Sera- fhim. Schriften des Vereins für Socialpolitik. Gesellschaft für Wirt- schafts- und Sozial Wissenschaften. Neue Folge, Band 19. Berlin 1959. Verlag Duncker & Humblot. 161 Seiten. Die vorliegende Publikation zeigt, daß der Verein für Socialpolitik den zahl-

reichen Bestrebungen vermehrte Aufmerksamkeit zuwendet, die namentlich im deutschen Sprachgebiet, aber auch anderwärts auf den Ausbau einer allgemeinen Lehre von der Wirtschaftspolitik gerichtet sind. Sein Wirtschaftspolitischer Aus- schuß hat sich mit den Problemen der Willensbildung und der wirtschaftspolitischen Führung in eingehenden Verhandlungen beschäftigt, deren Resultate er nunmehr der Öffentlichkeit unterbreitet.

Für eine generelle Theorie der ökonomischen Politik ist es sehr bedeutsam, daß sie von Anfang an alle möglichen Ordnungen des Wirtschaftslebens in ihre Betrach- tungen einbezieht. Dementsprechend gibt K. Paul Hensel zunächst einen Überblick über Willensbildung und Willensverwirklichung in den Systemen der dezentralen und zentralen Lenkung, die er als die beiden „Grenzfälle" der Lenkung und Ord- nung der arbeitsteiligen Wirtschaftsweise ansieht, mit denen zugleich der Spielraum der wirtschaftspolitischen Gestaltungsfreiheit vorgezeichnet ist. In Hinsicht auf diese beiden Systeme werden die grundsätzlichen Unterschiede herausgearbeitet, die sich bei der Aufstellung der wirtschaftlichen Pläne und ihrer Durchführung sowie bezüglich der Kontrollen der Betätigung der Einzelinteressen zugunsten der Sozial - interessen ergeben. Hensel geht vielfach von den tatsächlichen Wirtschafts Verfas- sungen aus, die heute in West- und Mitteldeutschland bestehen, und sucht besonders den Eigenarten der Zentralverwaltungswirtschaft Rechnung zu tragen. Seine wei- teren Betrachtungen führen von der Analyse der Grundformen der ökonomischen Politik und der Staatsordnung zur Darstellung der Probleme der wirtschaftspoliti- schen Willensbildung und Willensverwirklichung, wie sie in einer Diktatur und in einer Demokratie auftreten.

Alle übrigen Beiträge erörtern den zur Diskussion stehenden Fragenkreis lediglich mit Bezug auf die Marktwirtschaft. An erster Stelle behandelt Ingeborg Esenwein-Rothe die Beeinflußbarkeit von Willensentscheidungen privater Wirt- schaftssubjekte bei dezentraler Lenkung des Wirtschafteprozesses. Sie verweist dabei auf den Tatbestand, daß in der Regel die Marktteilnehmer nicht als Einzel- wesen, sondern als Repräsentanten ökonomischer Gebilde ihre Entscheidungen trof- fen. Es ist also notwendig, das Verhalten der Menschen mit den Wirtschaftseinheiten in Verbindung zu bringen, deren beide wichtigsten Typen die Haushalte und Unter- nehmungen darstellen. Esenwein-Rothe betrachtet sie nicht einseitig als Träger des

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