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Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland by W. Kohlhammer Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 20, H. 2 (1959/60), pp. 360-361 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909410 . Accessed: 12/06/2014 16:58 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.34.79.223 on Thu, 12 Jun 2014 16:58:49 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschlandby W. Kohlhammer

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Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland by W. KohlhammerReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 20, H. 2 (1959/60), pp. 360-361Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909410 .

Accessed: 12/06/2014 16:58

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360 Besprechungen

Im eigentlich sozialistischen Sektor, also bei den volkseigenen Betrieben, wird nach der seit 1955 bestehenden Regelung das Problem, das man auf den Nenner „Steuer oder Ertragsanteil?" bringen kann, so gelöst, daß beides nebeneinander versucht wird : eine hohe Produktionsteuer und die Abführung eines Ertragsanteils („Zwei-Kanäle-System").

Alle drei Beiträge weisen ein erfreuliches wissenschaftliches Niveau auf. Die An- gaben über den Inhalt der behandelten Gesetze wie auch das, was über ihre Wirkung gesagt wird, muß der Rezensent allerdings ebenso wie die meisten Leser entgegen- nehmen, ohne die literarischen Mittel zu ihrer Nachprüfung zu haben. Auch die Frage, ob die Wirklichkeit des Lebens in den Betrieben von den gesetzlichen Rege- lungen nicht vielleicht noch weiter abweicht, als die Verff. andeuten, kann aus dem gleichen Grund nicht abschließend beurteilt werden. Aber die Vorsicht, deren sie sich befleißigen, ihre von allen politischen Wertungen sich freihaltende Art erweckt Vertrauen, und alles in allem kann das Buch daher als wohlgeeignet bezeichnet wer- den, zur Präzisierung unserer Vorstellungen über die Wirtschaftsverfassung dreier wichtiger Satellitenstaaten beizutragen.

Ottmar Bühler

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. Herausgeber: Sta- tistisches Bundesamt. Stuttgart und Mainz 1959. Verlag W. Kohlham- mer. XXII, 547 und 138* Seiten. Wie seine Vorgänger, enthält auch der vorliegende Band des Statistischen Jahr-

buchs wieder eine große Fülle von Daten, die für die Kenntnis der quantitativen (und weitgehend auch der qualitativen) Aspekte aller wichtigen Erscheinungen des ökonomisch-sozialen Lebens i. w. S. der Bundesrepublik von entscheidender Be- deutung sind. Wenn man sich vor Augen hält, was ein solches Handbuch leisten soll und kann, und demgemäß keine unbilligen, nur von Einzeluntersuchungen zu er- füllenden Anforderungen an es stellt, wird man zugeben müssen, daß das deutsche statistische Jahrbuch, auch an internationalen Maßstäben gemessen, eine hervor- ragende Leistung darstellt.

Besonders hervorzuheben ist, daß in diesem Jahre die ersten Ergebnisse des Mikrozensus 1957 in der Berufsstatistik Aufnahme gefunden haben, daß die Woh- nungsstatistik solche der Stichprobe 1956/57 enthält und daß in der Besitz- und Verkehrsteuerstatistik sich Daten aus der Einheitswertstatistik und der Vermögen- steuerhaupt Veranlagung 1953 finden. Ferner sei für die Nichtkenner des Werkes er- wähnt, daß dieses Zahlen nicht nur für die Bundesrepublik, sondern auch für die SBZ sowie eine Reihe von internationalen Übersichten enthält. Dankenswerter- weise werden am Ende jedes Hauptabschnitts Hinweise auf weitere, für das fragliche Gebiet wichtige Daten gegeben.

Für die Leser dieser Zeitschrift von besonderem Interesse sind naturgemäß die finanzstatistischen Übersichten sowie solche, die für fiskalpolitische Studien Bedeu- tung haben. Im Zusammenhang mit diesem zweiten Punkt ist zu erwähnen, daß leider noch nicht alle diesbezüglichen Wünsche vom Jahrbuch erfüllt werden; so fehlen u. a. Statistiken, die zumindest Globalgrößen für das Sparen der Haushalte sowie die durchschnittliche und die marginale Sparquote nachweisen.

Zur Finanzstatistik i. e. S. seien folgende Bemerkungen gemacht: Obwohl technisch-administrative Gründe eine andere Behandlung verhindert

haben dürften, ist es sehr bedauerlich, daß noch immer die Lohnsteuerstatistik so aufgemacht wird, als ob die Lohnsteuer eine selbständige Abgabe wäre und nicht - wenigstens dem Grundsatz nach - ein integrierender Bestandteil der allgemeinen Einkommensteuer. Diese Tatsache verhindert den so bedeutsamen Einblick in die personelle und funktioneile Einkommensstruktur. Auch die für die sog. Veranlagten gegebenen Daten sind recht unvollständig. Daß bei der Vermögensteuerstatistik so- zusagen Äpfel und Birnen zusammengezählt werden und die Zahlen über Gesamt-

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Besprechungen 361

bzw. steuerpflichtiges Vermögen - wie das Amt selbst richtig hervorhebt - „nur steuertechnische, aber keine wirtschaftliche Bedeutung" haben, da die Einheits- werte des land- und forstwirtschaftlichen sowie des Grundvermögens noch immer auf dem Stand von 1935 stehen, ist nicht Schuld des Bundesamts, sondern aus- schließlich der Regierung bzw. des Parlaments, die aus durchsichtigen und - nicht nur statistisch ! - höchst beklagenswerten Motiven die seit langem überfällige Neube- wertung der fraglichen Vermögen verhindern.

Unzulänglich sind die Einblicke, die die wiedergegebenen Erbschaftsteuerdaten gestatten. Interessant zu wissen wäre namentlich, wie groß die Zahl der Fälle und der Wert der Erwerbe sind, die wegen des Freibetrags von 250 000 DM in der Steuer- klasse I steuerfrei bleiben. Erfreulich ausführlich sind demgegenüber die Umsatz- steuerstatistiken, während Angaben über die sonstigen Verkehrsteuern fehlen. Hin- sichtlich der Verbrauchsteuern begnügt sich der Band mit der zusammenfassenden Wiedergabe der wichtigsten Ergebnisse 1956 bis 1958. Auch in der vorliegenden Form vermitteln diese jedoch interessante Aufschlüsse (Prokopfzahlen fehlen freilich be- dauerlicherweise !). Als ein Beispiel für viele sei etwa erwähnt, daß trotz der Tatsache, daß die deutsche Biersteuer aus „mittelstandspolitischen" Erwägungen eine - völlig systemfremde - Progression nach der Höhe des Bierausstoßes vorsieht, von dem Produktionszuwachs in 1957 gegenüber dem Vorjahr (=5,1 Mill, hi) reichlich 99% auf Betriebe mit einem Bierausstoß von über 20 000 hl entfallen (auf die mit einem Ausstoß von über 120 000 hl allein über 70% !).

Sehr dürftig sind die finanzstatistischen Angaben im internationalen Teil. Es kommt hinzu, daß sie sich lediglich auf den (Zentral-) Staat beziehen. Zwar wird in den Vorbemerkungen darauf hingewiesen, daß die Höhe der öffentlichen Gesamt- ausgaben und -einnahmen „wesentlich vom Staatsaufbau und auch von der wirt- schaftlichen Aktivität des jeweiligen Staates" (nebenbei: zwei völlig heterogene Momente) abhängt. In Wirklichkeit aber liegen die Dinge m. E. so, daß die Wieder- gabe von Teilergebnissen unsinnige Schlußfolgerungen nahelegt, zumindest, soweit sie nicht neben Ziffern, die sich auf alle gebietskörperschaftlichen „Ebenen" (und ggfs. die Parafisci) beziehen, erfolgt. Nach allem scheint mir die Fortlassung dieses Abschnitts in der vorliegenden Form erwünscht zu 3ein. Der dadurch eingesparte Raum könnte beispielsweise zur Wiedergabe von Prozentsätzen bei der Lohnsteuer- statistik verwendet werden.

Abschließend sei nochmals betont, daß das Jahrbuch, mag man an manche seiner Abschnitte auch gewisse zusätzliche Anforderungen zu stellen geneigt sein, eine für alle politisch und ökonomisch Interessierten unentbehrliche und im allge- meinen höchst zuverlässige Fundgrube darstellt. Soweit gewisse Angaben kritik- würdig oder lückenhaft erscheinen, trifft die Schuld daran in 99% der Fälle nicht das um seine Herausgabe außerordentlich verdiente Bundesamt, sondern jene Per- sönlichkeiten und Gremien, die immer noch nicht begriffen haben, daß „Investitio- nen" in den als „Statistik" bezeichneten Teilbereich des öffentlichen „Immaterial- kapitals" zu den produktivsten Anlagen gehören, die unter den heute obwaltenden Verhältnissen denkbar sind.

Fritz Neumark

Otto Veit: Der Wert unseres Geldes. Frankfurt a. M. 1958. Verlag Fritz Knapp. 276 Seiten. Dieser Band enthält im wesentlichen Beiträge und Vorträge, die der Verfasser in

den Jahren 1951 bis 1957 veröffentlicht bzw. gehalten hat; darunter befinden sich einige Arbeiten, die bisher nicht veröffentlicht, sondern nur einem geschlossenen Kreise zugänglich gemacht waren.

Die Beiträge gliedern sich in drei Gruppen. „Im ersten Teil sind Beiträge zur Währungspolitik zusammengefaßt, die mit der Beteiligung des Verfassers an der Leitung des deutschen Zentralbanksystems zusammenhängen" (S. 10), und trägt

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