1
verhiiltnisse zuriickzufiihren sein. In dieso, mit reichster Eiehelmast gesegneten Landstriche erfolgt ja seit einigen Jahren jedesmal im Herbst ein roger HRherstrieh: often- bar bleibt dann der griii~te Tell der Viigel in diesem ihm zusagenden Gebiete. Trotz seiner Nestr~iubereien kann man den Eichelh~iher dort~ we er nicht allzu h~iufig ist, wohl dulden. Tritt er aber massenhaft auf~ dann wird er mehr als li4stig. Bet Eiehensaaten kann er den Forstmann zur Verzweiflung bringen; denn man soUte gar nicht glauben, sagt Uiberaeker, mit welcbem .Geschick er die als Aussaat in den. Boden versenkten Eicheln zu finden weiB. Sogar schon keimende Eicheln zupft er heraus und verschleppt sie. Nicht allgemein bekannt diirfte sein, daI~ er aueh Feld- schaden anrichtet, da or sogm" Getreide~ das noch auf dem Halm stohL annimmt~ die )~hren mit seinem kr'~tigen Schnabel glatt abschneidet und forttrfigt. Hierbei bevorzugt er hanptsRchlich Weizen und Oerste. Man hat im Waldo Stellen unter einzelnen Bitumen gefunden~ die yon aesgekernten Ahren ganz bedeckt waren. Schiei~t man zur Zeit der Getreidereife einen Hiihor~ so kann man, wenn Folder in der Niihe sind~ sieher sein, da~ er den Kropf yell von KSrnern hat. Es w~e interessant zu hSren, ob auch bet ans in Deulschland eine Massenvermehruug des EiehelhRhers in den letzten Jahren festgestellt werden mul~te. I~r. t~teehmiiekenbek~mpfung dureh Flederm~use. Unter dieser I)berschrift wendet sieh Dr. F. Peus yon der Zoologisehen Abteilung der Preug. Landes- anstalt ffir W~ser-, Boden- und Lufthygiene in Berlin- Dahlem in der ,Zeitsehrift fiir Gesundheitsteehnik und Sti4dtehygiene '' (1935 Heft 1) gegen die viel vertretene Ansicht~ da~ es miiglich sei~ Stechmtickenplagen dutch Fledermausansiedhng (u. a. auch dutch Errichtung der sogenannten Fledermaustiirme) zu beseitigen. Abgesehen davon~ da~ die Ansiedlung von FledermRusen durehaus nicht so einfach ist, stiinden, fiih~ Peus aus, die Stechmficken anf die Speisekarte dieser n~htlichen Insektenjfiger durchaus nicht an erster Stelle und die Einbu~e~welche die Steehmiicken durch die verschiedenen Fledermausarten erleiden~ fallen bet der Zehntung dieser l~tigen Blutsauger bestimmt nieht ins Gewicht. Im Gegentoil~ die Flede~n~iuse bevorzugten grol~e Insekten, wie Maik~ifer odor groge Naehtsehmetterlinge~ die fiir sie natiirlich viel fettere Bissen darstellen als die ver- schiedenen Vertreter der Stechmiicken. Peus betont~ dal~ noch nirgends der exakte Nachweis erbraeht women sei~ dab eine Stechmiickenplage ]nit Hilfe yon Fleder- mRusen hat beendet werden kiinnen~ daft aueh durchaus ein starkes Vorkommen yon Steehmiieken~ wie z. B. im Unterspreewald, gleichzeitig auch eine starke An- ziehung auf die Fledermause austibt, was sich in einer be- merkenswerten Siedlungsdichte dieser Tiere offenbaren muBte. Pens wonder sieh deshalb gegen diese Propagierung der Flede~nausansiedlung zum Zweeke der Stechmiickenbekiimpfung und weist als riehtigen Weg zu einer effolgreiehen StechmtickenbekRmpfung die Nachforsehung naeh den .Umachen, die zu ether grol~en, stets wiederkehrenden.. Plage fiihren. Dann set es geboten~ hier~ gewisserma~en an des Ubels Wm'zel, die Mal~uahmenanzusetzen. Fiihlbare odor unertr'dgliche Kleine Mitteilungen 71 Plagon drauflen im Freien beruhen, schliegt Peus, immer auf bestimmten Wassorftihrungsverhiiltnissen in Verbindung mit bestimmter Beschaffenheit des Unter- grundes. Sind diese Bedingungon giinstig: so zeigen dementsprechend die Stechmiicken eiue Entfalttmg, der gegeniibor alle dureh ihro natiirliohen Feinde, zu denen Sing- und WasservSgel, Fledermiiuse und FrSsehe, Li- belle, Wasserk~er, Wasserwanze und Spinnen gehSren, ihnen beigebraehten Verluste ~notwendigerwoise nur oinen Tropfen auf den heiBen Stein bedeuten miissen". lrr. Ist elne Herabsetzung tier LUftungszeit naeh Durehgasungen mit T-Gas (~thylenoxyd) m~glieh~ Die Verordnung des Reichsministem flit Em~hrung und Landwirtschaft und des Reichsministers des Innem tiber den Gebraueh yon ~.thylenoxyd zur Schiidlings- bek'~.mpfung veto 20. Februar 1932 bestimmt, da~ nach Beendigung der Durchgasung der R~ume ,mindestens 20 Stunden lang~ Fdiume, die gewerblichen Zwecken dienen~ mindestens 12 Stunden lang gl~indlieh zu liiften ~ sind. Fiir die Praxis waren diese Zeitbemessungen flit die Durchlfiftung sehr hoeh und die Praxis hat sehon immer danach gestrebt, die Liiftungszeit herabzusetzen. Es wurde eine Ltiftungszeit yon 6 Stunden vorgeschlagen mit der Begriindung, daI~ einerseits die Prfifung mit dem Gasrestnachweis bet Durehgasungen und anderemeits quantitative Bestimmungen bet Laboratoriumsversuehen eiu aul~erordentlieh sehnelles Absinken der Gaskonzen- tration in der Raumluft w'~thrend der eigentlichen 24 sttindigen Einwirkungszeit ergeben haben. Neue Versuche, die W. Liese in der Abteilung fiir All- gemeine Wasser-~ Boden- und Lufthygiene des Reiehs- gesundheitsamtes durehgefiihrt hat, galten der Kl~imng tier Frage~ ob stets, bezw. wann mit einem solchen Absinken der Gaskonzenttration w~hrend der eigentliehen Einwirkungszeit des Oaues gerechnet werden kann. Nach dem Berieht Liese s in der :,Zeitschrift fiir Ge- sundheitstechnik und St'~idtehygiene" (27. Jahrgang 1935 Heft 1 S. 7 - 16) wuMen zu diesem Zweek 2 Versuehs- reihen durchgefiihrt~ einmal Vemuehe im gasdichten Raum und dann in gewShnlichen RRumen mit der be- kannten Eigensehaft der sogenannten ,nattirlichen Ventilation". Die Abnahme der Gaskonzentration kann in der gasdichten Kammer nur durch Adsorption an den W~inden bezw. Gegensti4nden erkl~h~ werden~ dafiir spricht aueh~ da~ diese Abnahme der Gaskonzentration in der leel~n Kammer kleiner gewesen ist als in der gefiillten. Sie betrug im ersten Falle etwa 1,59 g/cbm und im zweiten Falle etwa 7 g/chin. Sofort nach Be- endigung der Durehgasung wurde mit der Durch- fiihrung der quantitativen T-Gasbestimmung begonnen~ die stets einen praktischen mit Null zu bezeiehnenden Wert fiir die Gaskonzentration in der wieder fest- versohlossenen Karnmer ]iefelte. Die Bestimmung wurde in den n~ichsten Tagen wiederholt. Es ergab sieh bet diesen Wiederholungsversuchen, dal~bet dem Versuch in der leeren Kammer kein Anstieg tiber den bet SehluI~ der Lifftung gefundenen NuIlwert erfolgte~ da- gegen in der gefiillten Kammer sich z. B. Anstiege anf 0:19 g/chin feststellen lassen. Aus diesen Versuchen mul~ jedenfalls gefolgert werden~ dal~ im gasdichten

Stechmückenbekämpfung durch Fledermäuse

  • Upload
    fr

  • View
    215

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Stechmückenbekämpfung durch Fledermäuse

verhiiltnisse zuriickzufiihren sein. In dieso, mit reichster Eiehelmast gesegneten Landstriche erfolgt ja seit einigen Jahren jedesmal im Herbst ein roger HRherstrieh: often- bar bleibt dann der griii~te Tell der Viigel in diesem ihm zusagenden Gebiete. Trotz seiner Nestr~iubereien kann man den Eichelh~iher dort~ we er nicht allzu h~iufig ist, wohl dulden. Tritt er aber massenhaft auf~ dann wird er mehr als li4stig. Bet Eiehensaaten kann er den Forstmann zur Verzweiflung bringen; denn man soUte gar nicht glauben, sagt Uiberaeker , mit welcbem .Geschick er die als Aussaat in den. Boden versenkten Eicheln zu finden weiB. Sogar schon keimende Eicheln zupft er heraus und verschleppt sie. Nicht allgemein bekannt diirfte sein, daI~ er aueh Feld- schaden anrichtet, da or sogm" Getreide~ das noch auf dem Halm stohL annimmt~ die )~hren mit seinem kr'~tigen Schnabel glatt abschneidet und forttrfigt. Hierbei bevorzugt er hanptsRchlich Weizen und Oerste. Man hat im Waldo Stellen unter einzelnen Bitumen gefunden~ die yon aesgekernten Ahren ganz bedeckt waren. Schiei~t man zur Zeit der Getreidereife einen Hiihor~ so kann man, wenn Folder in der Niihe sind~ sieher sein, da~ er den Kropf yell von KSrnern hat. Es w~e interessant zu hSren, ob auch bet ans in Deulschland eine Massenvermehruug des EiehelhRhers in den letzten Jahren festgestellt werden mul~te. I~r.

t~teehmiiekenbek~mpfung dureh Flederm~use. Unter dieser I)berschrift wendet sieh Dr. F. Peus

yon der Zoologisehen Abteilung der Preug. Landes- anstalt ffir W~ser-, Boden- und Lufthygiene in Berlin- Dahlem in der ,Zeitsehrift fiir Gesundheitsteehnik und Sti4dtehygiene '' (1935 Heft 1) gegen die viel vertretene Ansicht~ da~ es miiglich sei~ Stechmtickenplagen dutch Fledermausansiedhng (u. a. auch dutch Errichtung der sogenannten Fledermaustiirme) zu beseitigen. Abgesehen davon~ da~ die Ansiedlung von FledermRusen durehaus nicht so einfach ist, stiinden, fiih~ Peus aus, die Stechmficken anf die Speisekarte dieser n~htlichen Insektenjfiger durchaus nicht an erster Stelle und die Einbu~e~welche die Steehmiicken durch die verschiedenen Fledermausarten erleiden~ fallen bet der Zehntung dieser l~tigen Blutsauger bestimmt nieht ins Gewicht. Im Gegentoil~ die Flede~n~iuse bevorzugten grol~e Insekten, wie Maik~ifer odor groge Naehtsehmetterlinge~ die fiir sie natiirlich viel fettere Bissen darstellen als die ver- schiedenen Vertreter der Stechmiicken. Peus betont~ dal~ noch nirgends der exakte Nachweis erbraeht women sei~ dab eine Stechmiickenplage ]nit Hilfe yon Fleder- mRusen hat beendet werden kiinnen~ daft aueh durchaus ein starkes Vorkommen yon Steehmiieken~ wie z. B. im Unterspreewald, gleichzeitig auch eine starke An- ziehung auf die Fledermause austibt, was sich in einer be- merkenswerten Siedlungsdichte dieser Tiere offenbaren muBte. P e n s wonder sieh deshalb gegen diese Propagierung der Flede~nausansiedlung zum Zweeke der Stechmiickenbekiimpfung und weist als riehtigen Weg zu einer effolgreiehen StechmtickenbekRmpfung die Nachforsehung naeh den .Umachen, die zu ether grol~en, stets wiederkehrenden.. Plage fiihren. Dann set es geboten~ hier~ gewisserma~en an des Ubels Wm'zel, die Mal~uahmen anzusetzen. Fiihlbare odor unertr'dgliche

Kleine Mitteilungen 71

Plagon drauflen im Freien beruhen, schliegt Peus , immer auf bestimmten Wassorftihrungsverhiiltnissen in Verbindung mit bestimmter Beschaffenheit des Unter- grundes. Sind diese Bedingungon giinstig: so zeigen dementsprechend die Stechmiicken eiue Entfalttmg, der gegeniibor alle dureh ihro natiirliohen Feinde, zu denen Sing- und WasservSgel, Fledermiiuse und FrSsehe, Li- belle, Wasserk~er, Wasserwanze und Spinnen gehSren, ihnen beigebraehten Verluste ~notwendigerwoise nur oinen Tropfen auf den heiBen Stein bedeuten miissen".

lrr.

Ist elne Herabsetzung tier LUftungszeit naeh Durehgasungen mit T-Gas (~thylenoxyd) m~glieh~

Die Verordnung des Reichsministem flit Em~hrung und Landwirtschaft und des Reichsministers des Innem tiber den Gebraueh yon ~.thylenoxyd zur Schiidlings- bek'~.mpfung veto 20. Februar 1932 bestimmt, da~ nach Beendigung der Durchgasung der R~ume ,mindestens 20 Stunden lang~ Fdiume, die gewerblichen Zwecken dienen~ mindestens 12 Stunden lang gl~indlieh zu liiften ~ sind. Fiir die Praxis waren diese Zeitbemessungen flit die Durchlfiftung sehr hoeh und die Praxis hat sehon immer danach gestrebt, die Liiftungszeit herabzusetzen. Es wurde eine Ltiftungszeit yon 6 Stunden vorgeschlagen mit der Begriindung, daI~ einerseits die Prfifung mit dem Gasrestnachweis bet Durehgasungen und anderemeits quantitative Bestimmungen bet Laboratoriumsversuehen eiu aul~erordentlieh sehnelles Absinken der Gaskonzen- tration in der Raumluft w'~thrend der eigentlichen 24 sttindigen Einwirkungszeit ergeben haben. Neue Versuche, die W. Liese in der Abteilung fiir All- gemeine Wasser-~ Boden- und Lufthygiene des Reiehs- gesundheitsamtes durehgefiihrt hat, galten der Kl~imng tier Frage~ ob stets, bezw. wann mit einem solchen Absinken der Gaskonzenttration w~hrend der eigentliehen Einwirkungszeit des Oaues gerechnet werden kann. Nach dem Berieht Liese s in der :,Zeitschrift fiir Ge- sundheitstechnik und St'~idtehygiene" (27. Jahrgang 1935 Heft 1 S. 7 - 16) wuMen zu diesem Zweek 2 Versuehs- reihen durchgefiihrt~ einmal Vemuehe im gasdichten Raum und dann in gewShnlichen RRumen mit der be- kannten Eigensehaft der sogenannten ,nattirlichen Ventilation". Die Abnahme der Gaskonzentration kann in der gasdichten Kammer nur durch Adsorption an den W~inden bezw. Gegensti4nden erkl~h~ werden~ dafiir spricht aueh~ da~ diese Abnahme der Gaskonzentration in der leel~n Kammer kleiner gewesen ist als in der gefiillten. Sie betrug im ersten Falle etwa 1,59 g/cbm und im zweiten Falle etwa 7 g/chin. Sofort nach Be- endigung der Durehgasung wurde mit der Durch- fiihrung der quantitativen T-Gasbestimmung begonnen~ die stets einen praktischen mit Null zu bezeiehnenden Wert fiir die Gaskonzentration in der wieder fest- versohlossenen Karnmer ]iefelte. Die Bestimmung wurde in den n~ichsten Tagen wiederholt. Es ergab sieh bet diesen Wiederholungsversuchen, dal~ bet dem Versuch in der leeren Kammer kein Anstieg tiber den bet SehluI~ der Lifftung gefundenen NuIlwert erfolgte~ da- gegen in der gefiillten Kammer sich z. B. Anstiege anf 0:19 g/chin feststellen lassen. Aus diesen Versuchen mul~ jedenfalls gefolgert werden~ dal~ im gasdichten