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Zulassungsnummer 02Z032911M, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Verband Sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen Steiermark Juni 2012 N°101 Natur Gewalten gewalten – der Natur Welches enormes Potenzial in der Natur steckt, machen einerseits die gewaltigen Schäden deutlich, die Naturkatastrophen auch in der Steiermark schon angerich- tet haben. Ein Lokalaugenschein in der Gemeinde Radmer zeigt, wie sich Gemein- den schützen können, welche Möglichkei- ten und Ansprechpartner es für Gemeinden im Ernstfall gibt. Seiten 04-07 Die Potenziale der Natur werden anderer- seits aber auch zum Wohle der Menschen genutzt. Die Energiestadt Weiz beschreitet schon lange den Weg der Energiegewin- nung aus alternativen und erneuerbaren Energiequellen. Seiten 14-15 Beiden Seiten der Naturgewalten sind aus- führliche Beiträge im vorliegenden Steirer- land gewidmet.

STEIRERLAND 101

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Page 1: STEIRERLAND 101

Zulassungsnummer 02Z032911M, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b.

Verband Sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen Steiermark

Juni 2012

N°101

NaturGewaltengewalten –

der NaturWelches enormes Potenzial in der Natur

steckt, machen einerseits die gewaltigen

Schäden deutlich, die Naturkatastrophen

auch in der Steiermark schon angerich-

tet haben. Ein Lokalaugenschein in der

Gemeinde Radmer zeigt, wie sich Gemein-

den schützen können, welche Möglichkei-

ten und Ansprechpartner es für Gemeinden

im Ernstfall gibt. Seiten 04-07

Die Potenziale der Natur werden anderer-

seits aber auch zum Wohle der Menschen

genutzt. Die Energiestadt Weiz beschreitet

schon lange den Weg der Energiegewin-

nung aus alternativen und erneuerbaren

Energiequellen. Seiten 14-15

Beiden Seiten der Naturgewalten sind aus-

führliche Beiträge im vorliegenden Steirer-

land gewidmet.

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n Leichte Verbesserungen für die Gemeindefinanzen ergeben sich durch die Stei-gerung der Ertragsanteile und die Umwidmungssteuer, aber der Entfall des Vorsteu-erabzuges wird dazu führen dass Investitionen in den Gemeinden reduziert werden müssen. Es ist nicht zu ver-stehen, dass bei Investitionen in den Bildungseinrichtun-gen, die kaum finanzierbar sind, auch noch 20 Prozent (Vorsteuerversagung) an den Bund abgeführt werden müssen. Die aktuelle KDZ-Studie bestätigt daher alle derzeitigen Bestrebungen für Strukturänderungen, um die Gemeindefinanzen langfris-tig absichern zu können.

n Um als Gemeinde, Organisation, Ver-ein und auch als Partei erfolgreich zu sein, führt kein Weg an BürgerInnen- und Öffentlichkeitsbeteiligung vorbei. Lebendige Demokratie braucht eben Mit-sprache. Eine klare und offene Kommu-nikation zeigt nicht nur Wertschätzung, sondern schafft auch Vertrauen. Zudem bringt Beteiligung vielfachen Nutzen: Entscheidungen werden aus verschiede-nen Blickwinkel betrachtet, das Wissen der Menschen wird eingebunden und zudem können etwaige Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden. So können gemeinsam die Weichen für Zukunftsfra-gen gestellt werden.Das war auch unser Ziel bei der großen Mitgliederbebefragung der SPÖ Stei-ermark. Die rege Beteiligung brachte wichtige Erkenntnisse. Einerseits wur-den wir auf unserem Weg bestärkt, denn eine große Mehrheit ist mit dem Weg der Reformpartnerschaft einverstanden. Andererseits gab es auch kritische Rück-meldungen betreffend der Strukturen der SPÖ. In Hinblick auf die Bezirks- und Gemeindestrukturreformen werden sich auch die Strukturen der steirischen SPÖ verändern. An diesem Veränderungspro-zess wird gerade gearbeitet – immer vor Augen die größtmögliche Miteinbezie-hung der Menschen. Veränderungen sind eben Zukunftschancen.

Mit freundschaftlichen Grüßen

Bgm. Toni VukanLandesgeschäftsführer SPÖ Steiermark

[email protected]

Städtetag Dornbirn

Über 600 Kommununal-politikerInnen trafen sich zum Gedankenaustausch beim diesjährigen Städte-tag in Dornbirn. Bgm. Bernd Rosenberger konnte als stei-rischer Vorsitzender auch die Grundzüge der steiri-schen Gemeindereform prä-sentieren. Einhelliger Tenor der TeilnehmerInnen: „Die Steiermark startet ein Jahr-hundertprojekt und kann als Beispiel für Zukunftsorientie-rung herangezogen werden“.

Gemeindefinanzen

Während die Menschen immer mobiler werden, orien-tiert sich der Finanzausgleich noch immer an der Anzahl der festen Wohnsitze, anstatt die Aufgaben, die eine Kom-mune erbringen muss, ausrei-chend zu berücksichtigen.

Wenn die Sonne wieder scheintÜber eine der größten Naturkatastrophen in der Gemeinde Radmer 04-06

Leitfaden für KatastrophenDas Online-Katastrophenschutz-Portal des Landes Steiermark 07

Kamera, Kunst und KatastrophenPortrait des „Alt-Bürgermeisters“ von Radmer, Siegfried Gallhofer 07 Beteiligt euchKinder- und Jugendbeteiligung als spezielle Formder BürgerInnenbeteiligung 08-09

40.000 und mehrDas ehrgeizige Ziel der SPÖ Graz: 40.000 Begegnungen in drei Monaten 10 Eigentlich war ich immer eine FlascheMax Lercher, der Jüngste im Landtag Steiermark 11

Es grünt so grün, wenn Kapfenbergs Gärten blühn´...Urban Gardening erreicht die Steiermark 12-13

Weiz: Wo Energie zu Hause istEnergiegeladen und energisch startet Weiz in die Zukunft 14 StEirErLanD interviewErwin Eggenreich, neuer Bürgermeister in Weizim Gespräch mit dem StEIRERLAND 15 Semmering-Basistunnelendlich auf Schiene2014 soll der tunnel befahrbar sein 16

Missbrauchte amtsgewaltRekordbesuch beim GVV-Workshopzum thema „Amtsmissbrauch“ 16-17

Gratis ins internetSpezielle WLAN-Lösungen für Gemeinden 18-19

neues Ehrungsgesetznoch vor der SommerpauseGratulationen zu Geburtstagen und Hochzeitsjubiläenin der Steiermark bald wieder legal möglich 20

Die bunten SeitenGVV-Bildungsfahrt ins „rote Wien“ 21-22

Komm:unity-BilanzMehr als 220 teilnehmerInnen bei 19 Seminaren 23

Das Licht der Zukunft am StädtetagWirtschaftlich, langlebig und umweltfreundlich 23

Ein tag in WienGVV-Bildungsfahrt ins „rote Wien“ 24

Inhalt

impressum: Layout: Crearteam Weißkirchen Druck: Gutenberghaus, Knittelfeld Titelfoto: www.istockphoto.com, Ingmar Wesemann Fotos: Wenn nicht anders angegeben Siegfried Gallhofer und GVV Steiermark Redaktion: Andrea Sittinger, Daniela Fruhmann, Gernot Leskovar und Günter Pirker

Vorwort

Es gibt eine gute Nachricht für die Gemein-den: Die Ertragsanteile steigen wieder, doch leider gibt es auch eine weniger gute Nach-richt, nämlich jene, dass die Verluste der letz-ten Jahre noch lange nicht aufgeholt sind.

SPÖ-Landesgeschäftsführer Bgm. Toni Vukan

GVV Vorsitzender Bgm. Dr. Mathias Konrad und GVV Landes-geschäftsführer Günter Pirker

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Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung wäre die Reform der Grundsteuer. Kurzfristig sollte der Hebe-satz erhöht werden, um eine weitere Erosion der Grund-steuer aufzuhalten. Mittel-fristig sollte gemeinsam mit dem Finanzministerium eine grundlegende Reform erar-beitet werden, wobei außer Streit gestellt werden sollte, dass die Grundsteuer eine kommunale Steuer bleiben muss.

Gemeindestruktur-reform

Derzeit ist sicherlich die Gemeindestrukturreform das beherrschende politische Thema. Bei all den berech-tigten Diskussionen ist eine generelle Gemeinde- und Aufgabenreform unumgäng-lich, um zukünftig wirt-schaftlicher und bürgernäher arbeiten zu können. So sieht es aber auch die Bevölke-

Günter PirkerGVV Landesgeschäftsführer

[email protected]

Bgm. Dr. Matthias KonradGVV Vorsitzender

[email protected]

rung: laut derzeitigen Umfra-gen (siehe auch „Kleine Zei-tung“) sind über 60 Prozent für Reformen aber auch viele BürgermeisterInnen sehen in der Fusion mit Nachbarge-meinden eine Möglichkeit für eine verbesserte wirtschaftli-che Entwicklung ihrer Region.

Gleichwertigkeitder Fusionspartner

Bei Gemeindefusionen geht es um das Zusammenführen von zwei oder mehreren Gemein-den. Eine der schlimmsten Feinde von Veränderungspro-zessen ist aber die Angst, „zu kurz“ zu kommen. „Augenhöhe“ soll daher als Grundarbeitsprinzip festge-halten werden. In den der-zeit schon positiv laufenden Prozessen, wie in der Region Trofaiach (wir berichteten in der letzten STEIRERLAND-Ausgabe“) wird dieses Prin-zip schon vorbildlich gelebt.Aber auch in vielen anderen Gemeinden wird schon aktiv an den neuen Strukturen gearbeitet – in welcher Form auch immer – es muss sich etwas tun, denn, „wer nicht selbst verändert, der wird verändert“.

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Wenn die Sonne wieder scheint

Vier Jahre ist es her, dass die obersteirische

Gemeinde Radmer eine ihrer größten Natur-katastrophen erlebte.

Siegfried Gallhofer,seit neuestem

Alt-Bürgermeister des Ortes, verrät bei Kaffee und einem

Rundgang, wie Radmerseine Katastrophen

bewältigt.

n Es ist ein herrlicher Son-nentag in der Leobner Gemeinde Radmer. Dabei sollte sich die Geschichte ja um Regen drehen. Und um Schnee, um Muren und Lawinen. Aber stattdessen? Blauer Himmel, saftige Wie-sen und Blütenpracht. Hin-ter einigen Bäumen ragt die schöne Wallfahrtskirche mit ihren beiden kupfergrünen Kirchtürmen hervor. Die Hauptstraße schlängelt sich durch den ruhigen Ort. In einer Nebenstraße scheinen die Sonnenstrahlen auf das Adressschildchen eines Hau-ses. Finstergraben steht dar-auf. Es ist das Haus von Sieg-fried Gallhofer.

Szenenwechsel: „Fast der ganze Ort steht unter Wasser“, klagt Siegi, langjähriger Bürgermeister von Radmer, im Sommer 2008 beim ORF-Interview. Ein plötzli-cher Platzregen blieb am Lugauer, dem Hausberg der 664-Seelen-Gemeinde hän-gen und ließ einen Großteil der rund 15 Wildbäche anschwellen. Einige haben sich verlegt, sind ausgebrochen. Es kam zu schweren Überflutungen und Muren-abgängen – die Gemeinde war von der Außenwelt abgeschnitten.

Siegi sitzt am rustikalen Holztisch im Wohnzimmer seines Hauses. Mit der rechten Hand hält er ein Espresso-Häferl. Kaffee. Eine seiner großen Leidenschaf-ten. „Die Kaffeepausen sind für mich bewusste Ruhepausen“, sagt er. Ruhe-pausen, die er am Abend der großen Katastrophe nicht hatte.

Im ersten Moment versu-che man zu realisieren, wo am dringendsten etwas zu machen sei, erinnert er sich heute. Von kleineren Ereig-nissen in seiner damals schon 20 Jahre andauernden Amtszeit wusste er, wer in solch einer Situation die ers-ten Ansprechpartner sind: Wildbach- und Lawinenver-bauung, Bezirkshauptmann-schaft, Landeswarnzentrale, Feuerwehren. Einen Leitfa-den, wie im Katastrophen-fall die Vorgangsweise einer Gemeinde aussehen soll, hat es damals noch nicht gege-ben. Heute gibt es ihn (siehe Seite 7).

Radmer war seit jeher von Unwettern, Steinbrüchen und Lawinen betroffen. Genaue Aufzeichnungen über Unglücksfälle gebe es zwar keine, erzählt Siegi, während er am Espresso nippt. Aber in Überlieferun-gen heißt es, dass um 1600 ein Felssturz vom Lugauer

die größte Katastrophe in Radmer gewesen sein soll. In dem Ort, wo weggeris-sene Brücken schon lange niemanden mehr erschre-cken. Bei einigen Erlebnissen muss Siegi, der heuer seinen 56. Geburtstag feierte, sogar schmunzeln: „2002 wurden einmal um acht Uhr abends zwei Brücken weggerissen. Durch schon vorgefertigte Reservebrücken waren sie mit großem Einsatz der Feu-erwehren schon um Mitter-nacht wieder befahrbar.“

Fast die Hälfte seiner 56 Lebensjahre war Siegi im Radmerer Gemeinderat, 23 davon als Bürgermeister. Das Amt übernahm er im Juli 1989, schon bei seiner ersten Wahl im März 1990 konnte er den Mandatsstand um zwei Mandate ausbauen und hielt die ÖVP mit 10 zu 5 auf Distanz. Heute sind in Radmer nur noch neun Man-date zu vergeben, da man im Jahr 2000 unter die magische 1000 EinwohnerInnengrenze rutschte und der Gemeinde-

rat daraufhin verkleinert wurde. Schuld an den sinkenden EinwohnerInnenzah-len seien laut Siegi die schwindenden Arbeitsmöglichkeiten im Ort und der Region rund um den Erzberg. Wo es frü-her ausreichend Arbeit in der Industrie, dem Forst und dem Bergbau gab, sind Firmenansiedelungen heute aufgrund der Topografie schwer. Siegi gibt auch zu bedenken, dass mit Tourismus alleine die Erträge einer ehemals blühenden Berg-bau- und Industrieregion nicht aufge-wogen werden können. Trotzdem. Unter anderem mit dem Kupferschaubergwerk in Hinterradmer sollen Auswärtige ange-lockt werden.

Auf der Fahrt dorthin geht es vorbei am Arzt, dem Friseur, der Trafik, der Bank und dem Kaufhaus. Erste Wolken haben sich derweil vor die Sonne geschoben. Über dem Lugauer liegt schon eine ganze Wolkenbank. Von dort bahnt sich auch der Weinkellerbach seinen Weg, bis er im Tal in den Radmerbach mündet. Oder in eine Katastrophe. Damit das nicht mehr passiert, ist das Gelände rund um den Bach heute eine riesige Baustelle. Ein Schild verweist auf den Grund: „Schutz vor Naturgewalten“ steht darauf. Der Verlauf des Baches soll ein paar Meter

Siegi ist stolz auf seinen Heimatort, in dem er 23 Jahre lang

Bürgermeister war.

Starkregen ließ im Sommer 2008 Radmers Wildbäche anschwellen. Sie verlegten sich, brachen aus und verwüsteten die kleine Gemeinde.

Siegi zeigt den neuen Verlauf des Weinkellerbachs.

Zerstörte Häuser in Radmer

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Mit einem verschmitzten Lächeln nimmt er die Brille ab, die jetzt am roten – nicht seidenen – Faden über sei-nem karierten Hemd bau-melt. In der Hand hält er

ein Aquarell. Striche, Punkte, ganze Flä-

chen in orange, blau und gelb fluten den H i n t e rg r u n d eines gemalten Wohnhauses.

Kamera, Kunst und KatastrophenSiegfried Gallhofer war 23 Jahre lang Bürgermeister von Radmer. Doch er ist mehr als das.

Eines Familien-Wohnhauses in Radmer, das unter der Führung des Künstlers, der zugleich von 1989 bis 2012 Bürgermeister dieser Gemeinde war, errichtet wurde. Siegi Gallhofer.

Als gelernter Gold- und Silberschmied sei er künstlerisch angehaucht, lacht Siegi. Neben der Kunst, eine Gemeinde als Bürgermeister und die Region rund um Eisenerz als SPÖ-Bezirksgeschäfts-führer zu lenken, widmet sich Siegi auch den bildenden Künsten, der Schnitzerei und der Fotografie. Letzteres begann aus

pragmatischen Gründen: „In der Gemeinde standen nie gute Fotos zur Verfügung.“ Als er vor rund zehn Jahren das Rauchen aufgab, steckte er das dadurch gesparte Geld in eine anständige Ausrüs-

„Ich wusste von kleineren Ereignissen, wer nach Katastropheneintritt meine ersten Ansprechpartner waren“, erinnert sich Siegi an die ersten Momente nach der 2008er-Katastrophe in Radmer. Erst ein Jahr später richtete die Abteilung für Katastrophenschutz und Landesverteidi-gung einen Online-Leitfaden zur Katast-rophenbewältigung ein.Dort finden sich jegliche katastrophen-schutzrelevante Formulare und Informa-tionen. Bei Eingabe des Standortes erhält man zu sämtlichen Katastrophen eine Schritt-für-Schritt-Empfehlung, welche Stellen kontaktiert werden sollen. Die Listen sind mit Telefonnummern von zuständigen Personen und Institutionen angereichert. Die Daten reichen, ange-fangen von der Bezirkshauptmannschaft,

Seit 2009 gibt es ein Online-Katastrophenschutz-Portal des Landes Steiermark. Dort findet man katastrophenschutz-relevante Formulare, Checklisten und Informationen.

Leitfaden für Katastrophen

der Landeswarnzentrale, den Einsatzorganisationen über Krankenhäuser, GeologIn-nen, MeteorologInnen und StatikerInnen bis zu Lebens-mittelversorgerInnen und örtlichen Bagger- und Trans-portunternehmen. Je nach-dem, wodurch die Katastro-phe ausgelöst wurde (Hagel, Sturm, Hochwasser, Lawine, Felssturz, Chemiealarm, etc.) variieren die Kontaktnum-mern. In einem Informationsteil werden beispielsweise die grundsätzlichen Aufgaben von BürgermeisterInnen im Katastrophenfall angeführt:

tung. Heute lehrt er das rich-tige Fotografieren sogar bei Kursen im GVV.

Ehefrau Waltraud und die gemeinsamen Töchter Ruth und Verena sind und waren stets der nötige Rückhalt, „ohne den so ein Bürgermeis-teramt nicht möglich gewesen wäre“. Doch das „Vierteljahr-hundert in der Ortspolitik“ muss reichen; die Erinnerun-gen an schöne Situationen, wie die Übergabe eben jenes gemalten Wohnhauses, der spürbaren Solidarität bei den Naturkatastrophen und das Wissen, für die Gemeinde-bürgerInnen alles gegeben zu haben, bleiben.

Auch das Zentrum von Rad-mer hat mit der L127 nur eine einzige Verbindungsstraße. Und was für eine. Manch Ortsunkundiger habe auf der zehnminütigen Fahrt von der Eisenstraße nach Radmer schon umgedreht, lacht Siegi. Felswand links. Felswand rechts. Felswand vorne. Dass dieses Tal einige Kilometer später wieder breiter wird, scheint unmöglich. Von den Seiten lauert auch eine Gefahr. Eine Gefahr, die sich wegen der Steilheit der Hänge durch Verbauung nicht verhindern, nur abschwächen lässt. Lawi-nen. So kommt es schon ein-mal vor, dass der Schranken zu, das Dorf dicht ist. Um die ein- und ausgesperrten Bür-gerInnen dennoch bei Laune zu halten, gibt es für Siegi nur einen Weg: „Information. Viel Information.“ Durch eine SMS-Alarmierung erfährt die Bevölkerung, wieso und wie lange gesperrt sein wird.

Die Meinungen wurden ausgetauscht. Für ein Foto stellen sich Siegi und Gott-fried auf das Dach des Para-deisstollens. Dessen Name „Paradies“ als Ursprung hat. Hinter den beiden kräftiges Grün, ein Schwammerlwald. Die Wolken darüber haben sich verdichtet. Es dürfte bald regnen.

nach hinten verschoben werden – damit fließen die Wassermassen im Hochwas-serfall nicht in den Ort, sondern auf die weiten Wiesen. Zwei Autominuten dahin-ter: der Schüsserbach und die nächste Baustelle. Es ist aber eher ein Schüsser-Rinnsal. Unvorstellbar, dass die knapp vier Meter hohe Verbauung aus großen Steinen und Beton bei Starkregen tatsäch-lich notwendig ist. Doch sie ist es.

4,2 Millionen Euro kosten die Wildbach-verbauungen. 64 Prozent davon trägt der Bund, 17 Prozent das Land und 19 Prozent die Gemeinde. „Die Verbauung wäre ohne die Unterstützung des Lan-deshauptmanns nicht möglich“, ist Siegi überzeugt. Überhaupt seien größere Katastrophen für kleine Gemeinden nur durch externe Hilfe bewältigbar. 2008 gab es eine steiermarkweite Spendenaktion, Benefizkonzerte, Hilfe von zahlreichen Institutionen und Vereinen. Budgetie-ren ließen sich solche Ereignisse kaum: „Dafür ist einfach das Geld nicht da.“ Der Zusammenhalt innerhalb der Bevöl-kerung und mit anderen Gemeinden sei hingegen umso größer. „Wir haben nach der Katastrophe 2008 einen Katalog mit unseren Infrastrukturschäden erstellt und umliegende Gemeinden um Hilfe gebe-ten. Die irrsinnige Solidarität war fantas-tisch“, erinnert sich Siegi und ein Lächeln huscht ihm über das Gesicht. „Jeder hat in Form von Arbeitsleistung geholfen.“

Die Katastrophe verursachte einen Schaden von rund 800.000 Euro. Die Gemeinde sammelte Schadensmeldun-gen, übermittelte sie dann an die Bezirkshauptmannschaft. Ein Sachverständiger wurde geschickt, es gab Entschä-digungen. Siegi: „Die Sätze sind aber relativ gering.“ Auch von den Privatver-sicherungen gab es für die BewohnerInnen Geld zurück. Siegi rät katastrophengefähr-deten Gemeinden allerdings, die BürgerInnen darauf hin-zuweisen, dass sich diese ihre Polizzen anschauen: „Oft sind von Hochwasser und Muren angerichtete Schäden gar nicht oder nur unzurei-chend gedeckt.“

Sechs Kilometer liegen zwi-schen den Baustellen und dem Kupferschaubergwerk „Para-deisstollen“ in Hinterradmer. Als Siegi in das Vereinshaus des Bergwerks eintritt, lacht ihm sein Amtsnachfolger Lud-wig Gottsbacher entgegen. Das zufällige Treffen wird zu einem Meinungsaustausch genützt. So unbeschwert wie heute geht es in Hinterradmer aber nicht immer zu. Deshalb gibt es hier sogar eine eigene Feuerwehr – für den Fall, dass die Zufahrtsstraße aus dem Hauptort von einer Mure blo-ckiert ist.

Von der Beurteilung der Lage, über Kontaktaufnahme und laufende Information der Bezirksverwaltungsbe-hörde, bis zu Sofortmaßnah-men, Feststellung der Katas-trophe und der Einrichtung einer Einsatzleitung. Aufrufen lässt sich das Portal im Internet über www.civil-protection.steiermark.at, die Checklisten sind auch für das iPad verfügbar. Der Einstieg ist passwortgeschützt, die Zugangsdaten sollten norma-lerweise die AmtsleiterInnen des Gemeindeamtes haben. Ansonsten bekommt man sie über die Katastrophenschutz-referentInnen der Bezirks-hauptmannschaft oder der Abteilung für Katastrophen-schutz und Landesverteidi-gung.

Für manche ist die Fahrt auf der L127 zu beengend.

Vorne auf der rechten Seite verlegte im Winter eine Lawine die Straße.

Ein kleines Paradies für den neuen und den alten Bürgermeister.

Ein Künstler verwirklicht seine Visionen.

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n Beteiligungsmöglichkei-ten für junge MitbürgerIn-nen zu schaffen, bringt allen Seiten etwas: Die Gemeinde profitiert von den jungen, kreativen Ideen der Kinder und Jugendlichen. Junge Menschen nehmen aber auch ihre Verantwortung in der Gemeinde ernster, wenn sie aufrichtig einbezogen wer-den. Beteiligung stärkt das Miteinander und es wird die Basis dafür geschaffen, dass unsere Kinder zu akti-ven, engagierten und poli-tisch denkenden Erwach-senen werden. Gleichzeitig haben aber auch Kinder und Jugendliche etwas davon, wenn beispielsweise der Spielplatz nach ihren Vorstel-lungen modernisiert wird, und sie sich als gleichwertige Partner fühlen.

Beteiligt euch!Kinder- und Jugendbeteiligung ist besonders wichtig, wenn es darum geht, junge Menschen zu verantwortungs-vollen GemeindebürgerInnen heranwachsen zu lassen.Wie diese spezielle Form der BürgerInnenbeteiligungin der Praxis funktioniert, zeigen wir hier.

Wir haben in der Steiermark zwei erfolgreiche Jugend- bzw. Kinder-beteiligungsprojekte entdeckt:

Jugend Open Space in Leobenden durchgeführt. Konkret wurde beim Open Space von den Jugendlichen u.a. vor-geschlagen, einen Jugend-treffpunkt einzurichten, der auch als Plattform für Newcomer-Bands dienen soll sowie ein Retro-Kino und ein KünstlerInnen-Café zu eröff-nen. Bgm. Matthias Konrad zeigte sich nach der Veran-staltung von der Kreativität der Jugendlichen begeistert: „Heute haben wir das große Potenzial der jungen Leute gesehen. Es ist uns wichtig, ihre Gedanken und Ideen nach Möglichkeit umzuset-zen und gemeinsam eine kre-ative Region zu gestalten.“

n BürgerInnen-Beteiligung ist das Gebot der Stunde. Alle Zeitungen sind voll davon, und sogar die ÖVP predigt die Vorzüge direkter Demokratie. Wobei die ÖVP direktdemokratische Instrumente wohl nur deshalb gut findet, weil sie sie als Allheilmittel für ihre Probleme ansieht. Dabei sollte sie vorsichtig sein: Die Grazer Koalitions-Regierung hat die Vorbereitungen zur BürgerInnen-Befra-gung zum Ankauf der Reininghaus-Gründe nicht überlebt.

Aber es ist etwas ganz anderes, das im Zusammenhang mit der BürgerInnen-Beteiligungs-Diskussion Sorgen bereiten sollte: Sind die Bürgerinnen und Bür-ger überhaupt darauf vorbereitet, bei so wichtigen Entscheidungen mitzuwir-ken? Wird dafür gesorgt, dass das nötige Grund-Wissen an alle entscheidungsbe-rechtigten BürgerInnen weitervermittelt wird? Werden Kinder und Jugendliche ausreichend politisiert (nicht im Sinne von Parteipolitik)? Wissen sie, wie poli-tische (Entscheidungs-)Prozesse funktio-nieren? Werden sie für Politik begeistert?

Gerade, weil noch viel Wasser die Mur hinunter fließen wird, bis alle Schüle-rInnen Unterricht in Politischer Bildung, mit dem (teilweise) die Voraussetzungen für verantwortungsvolle BürgerInnen-Beteiligung geschaffen werden, erhalten werden, sind Projekte wie es sie in Voits-berg oder Leoben gibt, so wichtig: Hier werden junge Menschen schon früh in das Gemeindegeschehen integriert; und sie sind mit Spaß dabei: von wegen Poli-tikverdrossenheit!

Politik-verdrossenheit?

In Leoben fand am 25. April dieses Jahres unter dem Motto „Leoben macht Platz für deine Ideen!“ ein Jugend Open Space mit rund 300 Jugendlichen aus der Region (von Leoben über Eisenerz bis Kapfen-berg und Fohnsdorf) statt. Zentrale Fra-gestellungen der von der IIIC-Klasse der HBLA Leoben gemeinsam mit der Stadt und beteiligung.st organisierten „Chaos-konferenz“ waren: „Was brauchst du, um kreativ zu sein – sowohl im Arbeitsleben als auch im Freizeitbereich?“, „Wie sieht für euch eine ‚kreative’ Stadt/Region aus?“ und „Wie kreativ bist du?“. Die SchülerInnen der HBLA-Klasse haben selbst Plakate und Flyer entworfen, eine Website gestaltet, eine Facebookseite ein-gerichtet (www.facebook.com/Leoben.Kreativ) sowie Open-Space-Präsentatio-nen in den Schulen der Umlandgemein-

Kinderstadtführer Voitsberg

Zahlreiche KinderreporterIn-nen sind derzeit in Voitsberg unterwegs. Ihre Mission: Alles zu sammeln, was sie einem Außerirdischen zeigen würden, wenn er das erste Mal nach Voitsberg kommt. Es wird gemalt, fotografiert, diskutiert und recherchiert. Ziel des Projekts – eine Kooperation der Stadt Voits-berg mit dem Verein Fratz Graz – ist es, bis Herbst einen Stadtführer von Kindern für Kinder zu entwerfen. Initia-torin Vbgm.in a.D. Gerti Satt-ler: „Mir geht es darum, dass die Kinder ernst genommen werden. Und dass man die-ses Bekenntnis auch in Form eines Buches greifbar macht.“ Die Idee dazu hatte Sattler im Zuge der Sanierung des Kin-derspielplatzes im Schloß-park Greißenegg. Bgm. Ernst Meixner und LRin Elisabeth Grossmann waren sofort begeistert und sicherten Hilfe zu.Jedes Kind kann seine Ideen betreffend des Inhalts ein-bringen – von Bibliotheks-Öffnungszeiten über die beliebtesten Spielplätze bis hin zum besten Eissalon der Stadt. Im Zuge des Projekts gab es auch schon einige spannende Exkursionen zu Firmen und unterschiedli-

chen Institutionen der Stadt. Die endgültige Auswahl für den Stadtführer wird von einer eigenen Kinderjury getroffen und auch für Fotos, Bilder und Texte sind selbst-verständlich die Kinder selbst zuständig. Die Voitsberger Kids wissen mittlerweile sicher mehr über ihre Stadt als so manch Erwachsener.

– Wissenswertes über Chancen, Möglichkeiten und Qualitätskriterien bei Kinder- und Jugendbetei-ligung gibt’s unter www.jugendbeteiligung.cc und http://www.buergergesell-schaft.de/akteure/kinder-jugend-eltern-familie/

– nähere infos zum Ablauf der Konferenz findest du unter http://www.team2020.at/dani-elafruhmann/download_temp/1338539074_Open-Space-Leoben.pdf

– Für rückfragen zum Jugend Open Space steht dir Valerie Böckel (+ 43 / 3842 / 40 62 – 349 bzw. [email protected]) gerne zur Verfügung!

– Kontakt Gertrude Sattler, Initiatorin des Kinder-stadtführer-Projekts: [email protected]

INFOBOX

text: Daniela Fruhmann, [email protected]

text: Daniela Fruhmann, [email protected] können wirklich Spaß machen! (Foto: Fratz Graz)

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n Die Grazer SPÖ zeigt gerade anschaulich, wie BürgerInnen-Beteiligung auf Parteiebene aussehen kann: Parteivorsitzende Stadträtin Martina Schröck und Stadt-rat Michael Grossmann tou-ren durch die Stadt, um den GrazerInnen persönlich zu begegnen. Tatkräftig unter-stützt werden sie dabei natür-lich von allen SPÖ-Manda-tarInnen und -FunktionärIn-nen: 40.000 Kontakte sind schließlich kein Klacks.

„Wir wollen wissen, wo der Schuh wirklich drückt, was sich die Menschen in Graz denken, was sie sich wün-schen, was sie brauchen“, erklärt Martina Schröck. Michael Grossmann ergänzt:

„Das Vertrauen in die Poli-tik ist derzeit im Keller. Das wollen wir nicht so hinneh-men. Es geht darum, Men-schen und Politik wieder näher zueinander zu bringen und das geht nur im persön-lichen Gespräch.“Das Feedback der GrazerIn-nen ist überwiegend positiv. Und auch die Antwortkarte, mit der man Martina Schröck und ihrem Team Anregun-gen mit auf den Weg geben kann, wird gut angenom-men: Von verkehrstechni-schen Lösungsvorschlägen, über den Wunsch nach güns-tigeren Bäderpreisen bis hin zur Forderung nach mehr sonderpädagogischen Ein-richtungen – kein Thema wird ausgelassen.

Martina Schröck und Michael Grossmann am Weg zu 40.000 Begegnungen.

40.000 und mehr40.000 persönliche Begegnungen innerhalbvon drei Monaten: So lautet das ehrgeizigeZiel der SPÖ Graz.

„Eigentlich war ichimmer eine Flasche!“

Max Lercher, seit 2010 imsteirischen Landtag, ist zweifels-frei ehrgeizig – aber nicht um jeden Preis: „Ich möchte michauf keinen Fall abhängigmachen, dafür ist das politische Geschäft zu kurzlebig.“

n Was fällt einem „gewöhnlichen“ 25-jährigen Studenten zum Thema Poli-tik ein? Trauriger Weise meist nicht allzu viel. Was fällt dem 25-jährigen Max Ler-cher zum Thema Politik ein? Soviel, dass nicht nur diese Seite, sondern das gesamte STEIRERLAND damit gefüllt werden könnte. Max Lercher macht nicht nur aktiv Politik – und zwar seit knapp zehn Jahren – sondern er LEBT Politik. Eineinhalb Stunden haben wir uns für unser Gespräch anberaumt. Eineinhalb Stunden, in denen es nur so aus dem jun-gen Landtagsabgeordneten herausspru-delt: Ideen, Visionen, aber auch Erkennt-nisse, die er im Laufe seiner bisherigen politischen Laufbahn gesammelt hat.

„Eigentlich war ich immer eine Flasche“, charakterisiert sich Lercher selbst. Dass diese Eigenschaft nicht unbedingt nega-tiv sein muss, beweisen seine bisherigen politischen Stationen: Begonnen hat alles als Klassensprecher am BORG Murau. Es folgte die Gründung der ersten SJ-Gruppe im Bezirk Murau, aus der er durch zahlreiche Jugendinitiativen wie „Rock gegen Rechts“ innerhalb kürzes-ter Zeit eine über 200 Mitglieder starke Bezirksgruppe machte. Inzwischen ist der 25-Jährige steirischer SJ-Vorsit-zender, SPÖ-Vorsitzender des Bezirks Murau und seit 2010 Landtagsabgeord-neter. Ganz „nebenbei“ studiert er auch noch Politikwissenschaften und schreibt gerade an seiner Diplomarbeit.

Lerchers Zugang zur Politik ist zweifels-frei kreativ und mutig, um nicht zu sagen unerschrocken: „Ich will ganz sicher kein Ja-Sager sein, andererseits ist mir auch

klar, dass innerhalb einer Par-tei Kompromisse eingegan-gen werden müssen. Manche Kompromisse sind unum-gänglich. Dabei aber dennoch nicht die eigene Linie aufzu-geben – das ist eine ständige Gratwanderung, die ein guter Politiker zu bewältigen hat.“ Zum Thema Parteireform, die derzeit in aller Munde ist, hält Lercher mit seiner Mei-nung ebenso wenig hinterm Berg: „Die SPÖ muss wieder lernen, ALLE anzusprechen, vom Akademiker bis hin zum Arbeiter.

Wir sind von einer Bewegung zu einer starren Partei geworden, jetzt müssen wir wieder eine Bewegung werden“, fordert der Jungpolitiker. Ein kritischer Mensch ist Lercher aber auch und vor allem sich selbst gegenüber. Die Ansprü-che, die er an sich stellt, sind hoch. Jede Woche macht er die Runde von Murau nach Graz, weiter nach Wien fürs Stu-dium und wieder nach Murau. Wie sehr ihm sein Heimatbezirk am Herzen liegt, spiegelt sich in seinem Lächeln wider, als er beginnt, von seinen Visionen für den obersteirischen Bezirk zu erzäh-len: „Murau ist eine ländlich geprägte Region. Um eine langfristige Entwick-lung mit einer gesunden Beschäftigungs-situation zu gewährleisten, sollten wir in Richtung Bio-Tech-Region und grüne Wirtschaft gehen. Kurzfristig würde ich mir wünschen, dass wir im Zuge der Doppel-WM 2015 (Snowboard und Free-style, Anmerk. d. Red.) dringende Infra-strukturmaßnahmen für den Bezirk mit-nehmen können.“ Dass das keine leeren Worte sind, zeigt die Bilanz, die Lercher seit seinem Einstieg in die Landespo-litik ziehen kann: Tarifermäßigung für Jugendliche unter 19 Jahren, Fahrplan für das Jugendschutzgesetz, Jugendverträg-lichkeitsprüfung für neue Gesetze – alles Punkte, die innerhalb kürzester Zeit auf Schiene sind. Bei so viel Ambition liegt die Frage nahe, wo sich Lercher in 10

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Was denkt Max Lercher über:

– die Gratwanderung zwi-schen Jugend- und real-politik: „Einen gewissen Spielraum für Veränderungen möchte ich haben. Wenn ich den nicht habe, dann möchte ich auch keine Politik mehr machen.“

– Die Parteireform: „Wir müs-sen von der Partei wieder zu einer Bewegung werden und lernen, wieder ALLE anzuspre-chen.“

– Die (Sozial)Demokratie: „Sie schöpft ihre Stärke aus der Kritik. Die Qualität liegt darin, auch kritische Meinungen zuzulassen.“

– Die Gemeindestrukturre-form: „Sie ist sinnvoll und nötig. Allerdings müssen auch sinnvolle neue Einheiten geschaffen werden.“

– Die steirische SJ: „Im Gegen-satz zu vielen Jugendorganisa-tionen in anderen Bundeslän-dern versuchen wir, den Bezug zur Realität nicht zu verlieren.“

– Die FPÖ: „Ich rede mit FPÖ-WählerInnen und versuche, sie zu uns zu holen.“

– Seine Zukunft: „In der Poli-tik vorauszuplanen, bedeutet Abhängigkeit und ich möchte mich nicht abhängig machen.“

SHORT CUT

bis 15 Jahren sieht: „Politisch sehe ich mich nirgends, ich strebe ganz sicherlich kein Amt an, da würde ich mich nur abhängig machen.“

Vielleicht ist es gerade diese Unbeschwertheit, die aus Lercher einen engagierten Politiker macht – und manch-mal ist es sicherlich auch nicht so schlecht, einfach eine „Flasche“ zu sein.

„Ich will ganz sicher kein Ja-Sager sein!“

text: Andrea Sittinger, [email protected]

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n Stadtbewohner der Antike und des Mittelalters hatten bereits ihre Gärten rund um die Häuser und die städtischen Gemüsegärten gehörten zum fixen Stadt-bild. Die urbane Gartenbewegung unserer Tage begann ihren Siegeszug in den 1990-er Jahren, ausgehend von New York und hat längst schon europäische Großstädte erreicht. Nun keimen die ersten Versuche auch in der Steiermark.

unterschiedlichsten Formen und Farben, Blumen, Kräuter, seltene und weniger seltene Gemüsesorten und sogar Ver-suche mit Riesenkürbissen und Ursorten aller Art wer-den unternommen.

Für viele ist es der erste Ver-such, etwas anzupflanzen. Man hilft sich gegenseitig. Gestandene Kapfenber-gerInnen und Zugezogene teilen Werkzeug, Gießkanne und Erfahrungen. „Nicht immer ist alles ganz einfach, die Leute müssen sich erst kennenlernen und auch ler-nen, dass Entscheidungen gemeinsam getroffen wer-den“, berichtet Bürgerlisten-gemeinderat Peter Vogl, der den Vorschlag der sozial-demokratischen Mehrheits-fraktion gerne aufnahm und als Ansprechperson vor Ort gemeinsam mit Baudirekto-rin Sabine Christian zur Ver-fügung steht.

„Garteln“ ist wieder voll im Trend, und auch die Idee, die Gärten in die Stadt zu bringen, ist alles andere als neu. Wie auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei ein Gartenprojekt für Alle zum Gedeihen gebracht wird, zeigt der Lokalaugen-schein in Kapfenberg.

Eine teilweise aufgelassene Gärtnerei mitten in der Kap-fenberger Altstadt ist Schau-platz einer Gartenbewegung abseits der Schrebergarteni-dylle. Um die 20 m2 haben die HobbygärtnerInnen jeweils zur freien Verfügung. Ange-baut wird, was Spaß macht. Tomaten und Kartoffel in den

Das Areal der Gärtnerei Schlemmer mitten in der Kapfenberger Altstadt steht den HobbygärtnerInnen zur Verfügung.

die Beschattungsanlage im Glashaus und plant gerade gemeinsam einen kleinen Kinderspielplatz am Gelände des städti-schen Gartens.Bürgermeisterin Brigitte Schwarz hat auch ein kleines Beet, sie hat auch ihre alten Balkonmöbel gesponsert, damit man gemütlich zusammensitzen kann, um sich auszutauschen. Im Glashaus nebenan entsteht ein Seminarraum, in Zukunft will man auch Kindergarten-gruppen und Schulklassen empfangen, will Natur vermitteln und den Kleins-ten zeigen, wie schön die Arbeit mit den eigenen Händen im Element „Erde“ sein kann, wenn man damit den eigenen Spei-seplan bereichern kann.Direkt am Ufer der Mürz, keinen Stein-wurf vom Hauptplatz und dem Rathaus entfernt wird vieles ausprobiert, wird experimentiert und im Mittelpunkt des Projektes steht nicht die Professionali-tät, sondern der eigene Garten, die eige-nen Pflanzen, das eigene Gemüse und das gemeinsame Projekt. Die blühenden Beete tragen auch zu einem schönen Stadtbild bei, beleben die Grünflächen und sind gleichzeitig ein Beteiligungs-projekt.

Die Gemeinde stellt den begeisterten GärtnerInnen das gepachtete Grundstück zur Verfügung, die einen Euro pro Quadratmeter und Jahr in eine Gemeinschaftskasse ein-zahlen, um Anschaffungen für alle tätigen zu können. Verwaltet wird das Projekt von den TeilnehmerInnen selbst. Man versucht vieles in Eigenregie hinzubekom-men, bastelt selbst an der Wasserversorgung, repariert

text: Gernot Leskovar, [email protected]

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Jede/r kann sowohl im Glashaus als auch am Freigelände „garteln“ und für jede/n stehen ca. 20 m2 Grünfläche zur Verfügung.

Es grünt so grün, wenn Kapfenbergs Gärten blühn`…

Die Wasserversorgung wurde selbst gebastelt und man gießt auch gerne mal im Nachbarbeet, wenn die Nach-barInnen gerade nicht dazu kommen.

Gärtner helfen sich gegenseitig und nehmen sich auch mal Zeit für einen Plausch.

– Auf dem Areal einer teilweise stillgelegten Gärtnerei „gar-teln“ mittlerweile an die 30 Kapfenbergerinnen mitten in der Altstadt.

– Baudirektorin Sabine Chris-tian und Gr Peter Vogl ste-hen mit Rat und Tat zur Seite.

– alle Entscheidungen wer-den gemeinschaftlich getrof-fen und auch die Kasse wird gemeinsam verwaltet.

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Steirerland Interview

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n Es sind große Fußstapfen, in die Erwin Eggenreich am 16. April dieses Jahres gestie-gen ist. 19 Jahre war sein Vor-gänger Helmut Kienreich als Bürgermeister von Weiz im Amt. Dennoch hat man in kei-nem Augenblick das Gefühl, dass Eggenreich diesen Fuß-stapfen nicht gewachsen sei. Im Gegenteil: Energie hat er genug. Energie ist überhaupt ein Thema, dem man sich in Weiz nur schwer entziehen kann: Bereits vor 120 Jahren wird mit der Gründung der Pichler-Werke der Grund-stein für „Weiz als steirische Energie-Hauptstadt“ gelegt. 1908 entsteht daraus die Elin, die sich weit über die europä-ischen Grenzen hinaus einen Namen macht. Heute sind in Weiz knapp 3.000 Menschen in den drei großen Energie-unternehmen Andritz Hydro, Siemens und VA Tech Elin EBG beschäftigt.

Weiz: Wo Energie zuhause istEnergiegeladen aber auch energisch startet Weiz mit seinem neuen Bürger-meister Erwin Eggenreich in die Zukunft. Große Projekte warten auf ihre Umsetzung – im STEIRERLAND-Interview erzählt Eggenreich, woraus er persönlich dafür die nötige Energie schöpft.

Abseits der traditionellen Energieformen setzt Weiz auch voll auf das Thema alter-native Energie. So werden 60 Prozent der Weizer Haushalte mit Fernwärme versorgt und auch Photovoltaik soll künftig eine noch größere Rolle spielen. Im Zentrum der Stadt befindet sich das W.E.I.Z. – das Weizer Energie-Innova-tions-Zentrum, das aufgrund seines ext-rem niedrigen Energieverbrauchs zum 1. Passivbürohaus in Mitteleuropa gekürt wurde. Mittlerweile wurde das W.E.I.Z. um zwei Gebäude erweitert, ein weiteres ist derzeit in Bau. Anlässlich der Lan-desausstellung im Jahr 2001 zum Thema „Energie“ entstand das „Gemini-Haus“, der Prototyp eines Plusenergie-Hauses. Das „Gemini“ dreht sich mit der Sonne und erzeugt dadurch mehr Energie als es verbraucht. Die überschüssige Energie kann also in das allgemeine Netz einge-speist werden. Die Zahl der österreichi-schen und europäischen Auszeichnun-gen, die Weiz für seine Energie-Politik

STEIRERLAND: In Weiz dreht sich alles um das thema „Energie“. Wie tankst du per-sönlich Energie für deine neue Aufgabe als Bürgermeister?

Erwin Eggenreich: Zuge-geben, Energie benötige ich derzeit sehr viel. Allein schon bedingt durch meine Doppelfunktion als Direktor der Polytechnischen Schule in Weiz und als Bürgermeis-ter – jeder für sich schon ein Fulltime-Job. In der Politik gibt es aber kaum ein inter-essanteres Amt als das eines Bürgermeisters, deshalb ist mir die Entscheidung dafür nicht schwer gefallen. Ohne die Unterstützung meiner Frau hätte ich es aber nicht gemacht.

STEIRERLAND: Ihr habt auch Kinder?

Erwin: Ja, allerdings sind sie schon 18, 24 und 25 Jahre alt.

STEIRERLAND: Und woher schöpfst du die Energie für dein tägliches Arbeitspensum?

Erwin: Privat treibt mich der Sport an. Ich gehe gerne Lau-fen und Klettern. Und vor kurzem habe mir ganz nach dem Klischee der männlichen Midlife-Crisis ein Motorrad zugelegt. Beruflich versuche ich meine Tage etwas zu glie-dern, d.h. in der Früh und am Vormittag stehen die Schule und der Unterricht im Vor-dergrund und dann schlüpfe ich voll und ganz in das Amt als Bürgermeister. In der Rea-lität vermischen sich diese beiden Aufgaben aber natür-lich oft.

STEIRERLAND: Energie zu sparen ist sicherlich auch für dich privat ein thema?

Erwin: Natürlich. Wir wohnen in einer selbst verwalteten Siedlung, in der wir ein genaues Energie-Controlling haben. Wir wissen genau, wer wie viel Wasser und Strom verbraucht und können dem-entsprechend agieren.

STEIRERLAND: Seit 1995 sitzt du im Weizer Gemeinderat, seit zwei Monaten bist du Bürgermeister. Was sind die derzeit „brennendsten“ themen?

Erwin: Sicherlich die Gemeindestruktur-reform, im Zuge derer wir eine Fusion mit einigen Umlandgemeinden anstreben. Leider gibt es bis dato nur Vorschläge für Kooperationen und nicht für tatsäch-liche Vereinigungen. Es ist kein Geheim-nis, dass Weiz aufgrund seiner geringen Fläche – knapp 9.000 EinwohnerInnen leben auf 5,09 km2 – an die Grenze seines Ansiedelungspotenzials gestoßen ist. Als starkes regionales oststeirisches Zentrum hätten wir mehr Handlungsspielraum, wir könnten auf die Stärken der einzel-nen Ortsteile setzen und gemeinsam wichtige Vorhaben umsetzen. Wenn wir nicht gemeinsam stark auftreten, besteht die Gefahr, dass die Zukunft im Süden liegt. Nur über Kooperationen allein lässt sich vieles nicht erreichen. Viele Bürger-meisterInnen haben Angst etwas zu ver-lieren. Dabei geht es nicht um weniger, sondern um mehr regionale Zukunftsfä-higkeit.

STEIRERLAND: Was würdest du dir wün-schen – für Weiz und die Region?

Erwin: Ich möchte die gesamte Region einladen, mit uns in Gespräche zu tre-

ten. Realistisch müssen wir erkennen, dass Gleisdorf ein starkes Gegengewicht ist. Gleisdorf ist wie Weiz eine dynamische Stadt, wir mat-chen uns ständig, sind Kon-kurrenten und Partner und das ist auch gut so. Um diese Augenhöhe zu bewahren, ist aus meiner Sicht die Umset-zung der Gemeindestruktur-reform, aus der schließlich ein oststeirisches Zentrum mit mehr als 25.000 Ein-wohnerInnen hervorgehen könnte, unumgänglich.

STEIRERLAND: Was beschäf-tigt dich sonst noch?

Erwin: Neben der Gemeinde-strukturreform ist momentan auch die Sicherung der Was-serversorgung ein Thema. Im Weizer Bergland gibt es viele Quellen, die insgesamt rund 50.000 Menschen in der Region Gleisdorf-Weiz mit Wasser versorgen. Eingriffe durch straßenbauliche Maß-nahmen könnten diese Ver-sorgung massiv gefährden. Außerdem beschäftigt uns natürlich auch die Realisie-rung der Umfahrung Weiz.

STEIRERLAND: Dein Vor-gänger Helmut Kienreich hat 19 Jahre lang die Geschicke der Stadt Weiz gelenkt. Wie soll Weiz nach 19 Jahren Erwin Eggenreich aussehen?

Erwin: …(lacht). Unabhängig davon, ob es mich als Bür-germeister dann noch gibt, möchte ich Weiz als lebens-werte, bunte, lebendige und soziale Stadt sehen.

STEIRERLAND: Danke für das Gespräch, wir wünschen dir viel Energie für die Zukunft! Freundschaft!

Erwin: Danke ebenfalls!

erhalten hat, lässt sich nur mehr schwer nachvollziehen.

Eine der herausragendsten war aber wohl der „Öster-reichische Klimaschutzpreis 2010“, der an die Energiere-gion Weiz-Gleisdorf für das Projekt „Energy in Minds“ verliehen wurde. Ein Projekt, mit dem innerhalb von fünf Jahren der CO2-Ausstoß der 17 Regionsgemeinden um 25 Prozent reduziert werden konnte. Bei so viel Energie liegt die Frage nahe: Wie und wodurch wird der Bürger-meister einer so energiegela-denen Stadt „angetrieben“.

Das STEIRERLAND-Team hat den neuen Weizer Stadt-chef zu einem Gespräch gebeten.

text: Andrea Sittinger, [email protected]

Bgm. Erwin Eggenreich vor dem „energiereichen“ Aushängeschild der Stadt Weiz,dem Plusenergie-Haus „Gemini“.

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Gernot Leskovar

[email protected]

n In der Verfassung steht: “Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus.“ Dazu gehört auch, dass alle sozi-alen Schichten in die Entscheidungsfindung unserer repräsentativen Demokratie einge-bunden sein sollen. Man hat also als Staats-bürgerIn das Recht, sich für Wahlen auf der Liste einer wahlwerbenden Partei aufstellen zu lassen. So wie das unsere 2.577 aktiven steirischen SPÖ-GemeindemandatarInnen auch getan haben.

Ein demokratisches Dilemma

Im Zuge von großen Politskandalen, Unter-suchungsausschüssen, undurchsichtigen Machenschaften, sorglosem Umgang mit dem Vermögen der Republik, schärferen Antikorruptionsbestimmungen und diffusen Medienberichten, hat sich die Rechtsspre-chung im Land aber sehr verschärft. Viele Dinge werden in der öffentlichen Wahrneh-mung verwechselt und die Politikverdros-senheit und Enttäuschung bei den Wählerin-nen und Wählern erfordert auch absoluten Handlungsbedarf.

Die Frage ist aber, ob man (wie vom Senats-vorsitzenden des Schöffensenats in Leoben gefordert), die notwendige Professionalität und Kenntnis der Materie schon beim Antritt eines kommunalen Amtes besitzen muss. Wer kennt schon die Gemeindeordnung, wenn er zur Gemeinderatswahl zum ers-ten Mal antritt? Wir versuchen im GVV alle fachlichen Qualifikationsanforderungen in unseren Seminaren abzudecken und können angesichts der derzeitigen Rechtssprechung nur allen MandatarInnen raten, die notwen-digen Qualifikationen zu erlangen. Niemand soll Angst haben vor dem kommunalen Man-dat, es soll aber auch niemand leichtfertig und leichtgläubig ins eigene Verderben ren-nen müssen.

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… Missbrauch der Amtsgewalt

… § 302 Strafgesetzbuch

… begeht, wer wissentlich Befugnismissbrauch begeht und, zumindest mit bedingtem Vorsatz, eine Schädigung herbei-führt.

… wird mit Freiheitsstrafen von 6 Monaten bis zu 10 Jahren bestraft.

SHORT CUT

Semmering-Basistunnel endlich auf Schiene

n Der Begriff „Amtsmissbrauch“ lässt viele vorab vermuten, dass ohnehin nur BeamtInnen diesen Tatbestand nach dem Strafgesetzbuch begehen könnten. Beam-tInnen im Sinne des Strafgesetzbuches sind im Kommunalbereich aber alle im Rahmen der Hoheitsverwaltung der Kommunen tätigen Personen, also auch Bürgermeis-terInnen, Ausschussobleute, Finanzre-ferentInnen und gegebenenfalls auch andere GemeindemandatarInnen.

Zu berücksichtigen ist in diesem Zusam-menhang, dass GemeinderätInnen immer dann als BeamtInnen im Sinne des Geset-zes handeln, wenn sie über Berufungen gegen Bescheide der BürgermeisterInnen entscheiden.

Erst unlängst wurde die ehemalige Finanz-referentin einer steirischen Gemeinde, die als Mitglied des Gemeindevorstandes für die Gebarung der Gemeinde verantwort-lich war, des Verbrechens des Amtsmiss-brauchs schuldig gesprochen und zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt, weil sie jahrelang die ihr vorgelegten Rechnungsab-schlüsse ungeprüft unterschrieben hatte. In der Verkündung des (nicht rechtskräftigen) Urteils führte der Senatsvorsitzende aus, dass das Strafgericht zum Ausdruck brin-gen wollte, dass Kommunalpolitik und vergleichbare Gemeindefunktionen einer entsprechenden Professionalität bedürfen.

Gemeinden genießen bei der Bevölkerung das mit Abstand höchste Vertrauen der Gebiets-körperschaften. Doch vermehrte Fälle von (angeblichem) Amts-missbrauch, Untersuchungen der Antikorruptionsbehörden und ein allgemeines PolitikerInnen-Bashing hinterlassen auch in den Gemeinden ihre Spuren.

Die Arbeit als Gemeinde-rat bedeutet umfangreiche, immer komplizierter wer-dende Aufgabenerfüllung, die GemeindemandatarInnen zunehmend fachlich bean-sprucht. Die Mitwirkung im Rat, im Vorstand, in den Aus-schüssen, die Aufgaben der „Bürgermeisterei“ erfordern hohes Verantwortungsbe-wusstsein und große Umsicht und Vorsicht.

Bei einem GVV-Workshop zu diesem Thema wurde vie-len anwesenden Mandata-rInnen klar, dass zumindest

n Kaum ein Thema hat zwischen der Steiermark und Niederösterreich so viel Staub aufgewirbelt wie der Semmering-Basistunnel. Ab sofort staubt es wirklich. Am 25. April 2012 sind die Bagger im niederösterreichi-schen Gloggnitz aufgefahren und im Rahmen einer Spa-tenstich-Feier, bei dem Lan-deshauptmann Franz Voves, LH-Stv. Hermann Schützen-höfer (ÖVP), der steirische Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ), Verkehrs-ministerin Doris Bures, die Vertreterin der Europäischen Union Desireé Oen, Nieder-österreichs Landeshaupt-mann Erwin Pröll (ÖVP) sowie ÖBB-Manager Chris-tian Kern anwesend waren, wurde offiziell der Baube-ginn eingeläutet.

Nach einem jahrelangen Tauziehen erfolgte Ende April der Spatenstich zum Jahr-hundertprojekt. Ab 2024 soll der Tunnel befahrbar sein.

Für LH Franz Voves war es „eines der wichtigsten und schönsten Ereignisse“ in seiner Politkarriere und er ergänzte: „So schaut es aus, wenn der niederösterreichi-sche Smaragd und der stei-rische Sauvignon Blanc zu einem Cuvée werden oder wenn zwei so starke Bundes-länder gut zusammenarbei-ten.“

Nach dem Koralmbahntun-nel ist der Semmering-Basis-tunnel der zweite wichtige Schritt in der Umsetzung der Baltisch-Adriatischen-Achse durch Österreich. Der zweiröhrige Tunnel wird insgesamt 27,3 Kilometer lang sein. Die Bauzeit dafür ist von 2012 bis 2024 geplant und die Gesamtinvestitionen betragen 3,1 Milliarden Euro.

Dr. MMag. Hörmann (Fachabteilung 7A des Landes), Dr. Neger (Neger/Ulm Rechtsanwälte) und GVV-Landesgeschäftsführer Pirker eröffneten den Workshop.

Gespannte Gesichter und volles Haus beim GVV-Workshop „Amtsmiss-brauch“ - angesichts aktueller Entwick-lungen auch kein Wunder.

Missbrauchte Amtsgewalt?

die Kenntnis der Steiermär-kischen Gemeindeordnung und gegebenenfalls auch der Gemeindehaushaltsbestim-mungen, und – je nach Auf-gabenstellung – Baugesetz, Raumordnungsgesetz, etc., unbedingt erforderlich ist. Abstimmungen und Unter-schriftsleistungen bewirken Verantwortung und sollten wirklich nur nach sorgfälti-ger Prüfung erfolgen.

Gemeindepolitik – ein hochprofessioneller auftrag

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Neue SPÖ-Bürgermeister

Deine Motivationfür das Amt:

Der Glaube, dass man auch in Zeiten wie diesen noch etwas bewegen kann. Das Wissen, dass ich diese Aufgabe nicht allein bewältigen muss, da es an meiner Seite motivierte Menschen mit Ideen gibt.

Herausforderungenfür Radmer:

Mit den wenigen zur Verfügung stehen-den Ressourcen noch Dinge umzusetzen; dem stetigen Niedergang entgegen zu wirken; Aufbruchsstimmung erzeugen und auch zu verbreiten;

Dein kommunal-politischer Wunsch:

Dass Landgemeinden in extremen Lagen wie Radmer nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Bereicherung in unserem Land gesehen und auch geschätzt wer-den. Dass eine gerechtere Verteilung der Mittel zwischen reichen und armen Gemeinden stattfindet, um dadurch wirt-schaftliche Gegensätze auszugleichen. Im Ort selbst das Verbindende vor das Tren-nende zu stellen, um dadurch möglichst viele Leute dazu zu bringen, am gleichen Strang und vor allem in die gleiche Rich-tung zu ziehen.

alter: 52 JahreFamilienstand: verheiratetErlernter/ausgeübter Beruf:Matura - Bankangestellter - PolizistHobbys: Unser Kupferschaubergwerk, Foto-grafieren, Motorradfahren, Gleitschirmflie-gen, Astronomie, Technik in allen Varianten, Heimwerken, Reden, Querdenken u.s.w.

Ludwig Gottsbacher Radmer

n Laut Statistik Austria verfügen bereits 75 Pro-zent der Haushalte über einen Internetanschluss. Jedoch ist nur jeder dritte davon mobil (inklu-sive Smartphones). Trotz rasant sinkender Kos-ten für mobile Datenprodukte wie Smartphone oder Datenstick ist die Nachfrage nach WLAN groß. Zum einen gelten die geringen Preise nur im heimischen Netz und nicht für ausländische Gäste, zum anderen enthalten die Verträge rest-riktive Limits für die zu nutzenden Datenmen-gen. Werden diese Limits überschritten, wird es entweder langsam oder teuer. Die Nutzung beliebter Datendienste wie facebook, youtube oder das Hochladen von Urlaubsfotos für die Daheimgebliebenen ist über die vergleichsweise müden Verbindungen der Handynetzbetreiber beinahe unmöglich.

Vorteile für Gemeinden Bei jeder Verbindung ins Internet präsentiert man den BesucherInnen auf der Startseite die neuesten Informationen aus der Region am Smartphone, Tablet oder Notebook. Die Integ-ration von „location based services“ erlaubt es, diese Informationen standortgenau zu servieren. Je nach dem wo sich die BesucherInnen gerade befinden, werden sie über Sehenswürdigkeiten, historische Ereignisse, aktuelle Veranstaltungen, aber auch über Apotheken, ÄrztInnen, Restau-rants, Unterkünfte, Einkaufsmöglichkeiten oder spezielle Angebote informiert. Damit wird das WLAN zum multimedialen Stadtführer.

Spezial-WLAN-Lösungen für Gemeinden

Gratis ins Internet, aber sicherOb am Hauptplatz oder im Gemeindezentrum, am Bahnhof, in der Einkaufspassage oder im Schwimmbad. Immer mehrGemeinden bieten ihren BewohnerIn-nen und Gästen freien Zugang zumInternet als speziellen Service an. Nicht nur weil es „in“ ist, sondern einfach, weil es die Gäste und vor allem die eigene Jugend verlangen.

thema WLan-Sicherheit immer wichtiger

Nun birgt das Internet nicht nur eine Viel-zahl an Möglichkeiten, sondern auch eine Menge an Gefahren, vor denen speziell die Jugend geschützt werden muss. Aber auch der Betreiber öffentlicher WLAN-Zugänge soll sich sicher sein können, dass sein WLAN nicht missbräuchlich für illegale Machenschaften verwendet wird. Zudem gilt seit 1. April 2012 in Österreich eine EU-Richtlinie, die den Betrieb von ungeschützten, öffentlichen Internetzu-gängen stark einschränkt. Mit dem Auf-stellen eines freien Hotspots alleine ist es also nicht getan. Um den Betreiber und die Gäste eines Hotspots zu schützen, müssen diese so konfiguriert sein, dass er nur von registrierten BenutzerInnen ver-wendet werden kann. Meist müssen sich Gäste dafür am Hotelschalter oder im Tourismusbüro anmelden und erhalten dann einen Zugangscode für das WLAN. Eine Vorgehensweise, die sowohl für den WLAN-Anbieter als auch für die Gäste einen zusätzlichen Aufwand bedeu-tet und zudem an Geschäftszeiten und zusätzliche Wege gebunden ist.

Die Stadtgemeinde Weiz nutzt das free2net-Service bereits und bietet Bewoh-nerInnen, Gästen und TouristInnen sicheres Gratis-WLAN auf öffentlichen Plätzen an.

Exklusiv-angebot für Gemeinden:Sicheres WLan mit free2net

free2net, der Spezialist für sicheres WLAN, hat ein Paket exklusiv für Gemeinden geschnürt, das missbrauchs-sichere, öffentliche Internet-zugänge ohne zusätzlichen

Verwaltungsaufwand ermöglicht. Bei free-2net registrieren sich die BenutzerInnen einmalig mit ihrer Te l e f o n n u m m e r und erhalten dar-aufhin ein Kenn-wort per SMS zugesandt. Damit wird der sichere Zugang zum WLAN ohne

zusätzlichen Ver-waltungsaufwand

rund um die Uhr verfügbar.

Das SMS-Feature erlaubt es, BesucherInnen und Gäste entsprechend ihrer Herkunft oder ihres Nutzungsprofils über Gemeindeaktivitäten, Angebote oder Veranstaltun-gen per SMS zu informieren.

Ein Inhaltsfilter schützt die BenutzerInnen des WLANs vor unerwünschten Inhal-ten. Zudem können für jeden Zugangspunkt individuelle Bandbreiten und Online-Zeit-beschränkungen konfiguriert werden.

[email protected]: 0316/23 66 99

Foto: Stadtgemeinde Weiz

INFO & KONTAKT

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2120

Neues Ehrungsgesetzvor der Sommerpause

n Viele Bürgerinnen und Bürger erwar-ten wohl mit gutem Recht von ihrer Gemeinde, dass ihnen zum runden Geburtstag oder zur „Goldenen Hoch-zeitstag“ gratuliert wird. Wenn man sein ganzes Leben in der Gemeinde verbracht hat, da und dort mitgearbeitet hat und vieles im Ort miterleben durfte, dann freut man sich einfach über ein Schreiben oder gar einen Besuch des Bürgermeis-ters – viele tun dies zumindest.

Andere hingegen sind gegen diese Gra-tulationen Sturm gelaufen. Im Landtag wurde die Frage gestellt, ob es denn rechtlich gedeckt sei, Daten aus dem Melde- und Personenstandswesen für Glückwünsche zu verwenden. Das Bun-deskanzleramt lieferte die etwas diffuse Idee, Gemeinden mögen eine Liste aufle-gen, in die sich all jene BürgerInnen frei-willig eintragen lassen können, die gerne Gratulationen in Empfang nehmen. Auch die Gemeindeordnung lieferte keine kla-ren Erkenntnisse.

Bürgermeister Rudi Aichbauer (Lieboch) war dann gar mit einer Klage bedroht, weil er es gewagt hatte, zu gratulieren. Er hatte dann endgültig genug und wollte Klarheit, rief eine Petition ins Leben und trommelte betroffene BürgermeisterIn-nen zusammen. Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Martin Weber (Tie-schen) war sofort dabei, denn auch ihm war diese Causa schon lange „ein Dorn im Auge“.

Herausgekommen ist der Entwurf zu einem vernünf-tigen Steiermärkischen Ehrungsgesetz das vorsieht, dass hinkünftig Gemein-den anlässlich bestimmter Geburtstags- und Hoch-zeitsjubiläen ehren dürfen. Die Gemeinden sollen auch berechtigt sein, die Namen der Geehrten zu veröffentli-chen, außer wenn die Geehr-ten dies nicht wollen und sich dagegen aussprechen.

Noch vor dem Sommer soll dieses Gesetz den Landtag Steiermark passieren, die anderen im Landtag vertre-tenen Parteien haben bereits ihre Zustimmung signalisiert und in Zukunft sollte ver-

Ein mit Klage bedrohter Bürgermeister, der einfach nur seinen BürgerIn-nen zum Geburtstag gratulieren wollte, und ein unermüdlicher Landtags-abgeordneter befreien uns von einer schweren Last.

Die Initiatoren des neuen Ehrungsgesetzes: Bgm. Rudi Aichbauer undLAbg. Bgm. Martin Weber am Rande der Vorgespräche zum neuen Ehrungsgesetz

dienten GemeindebürgerIn-nen jene Aufmerksamkeit zuteil werden, die ihnen auch zusteht.

– Seit Jahren wird gestritten, ob Gratulationen durch Gemein-den rechtlich gedeckt sind.

– Vor allem die Grünen haben immer wieder auf den Schutz von personenbezogenen Daten gepocht.

– Ein neues Ehrungsgesetz soll nun noch vor der Sommer-pause im Landtag beschlossen werden, und der Diskussion ein Ende setzen.

– Besonders Bürgermeister rudi aichbauer (Gemeinde Lieboch) und Landtagsabge-ordneter Martin Weber haben sich dafür stark gemacht.

SHORT CUT

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n Der Österreichische Städtebund, Lan-desgruppe Steiermark startet auch heuer wieder eine Initiative, um nicht mehr zeitgemäß erscheinende Vorschriften in den Gesetzen und Verordnungen mit Gemeindebezug zu reformieren bzw. zu streichen. Bereits in den vergangenen Jah-ren konnten mittels dieser Initiative viele Vorschriften zu Gunsten der steirischen Gemeinden geändert werden. Anregun-gen und Ideen werden gerne auch über den GVV entgegengenommen.

Claudia Schadler, Bgm. Mario Abl, Büchereileiterin Mag.a Dr.in Helena Friedl (v.l.n.r.).

Gesetzeentrümpeln

Eine Bibliothekin der Box

Erfolgreiche Bilanzn Kaum zu glauben, aber schon wieder ist ein komm:unity Semester zu Ende. Und auch heuer kön-nen alle Beteiligten – Trainer-Innen, TeilnehmerInnen und ein klein wenig auch der GVV – stolz sein: Insgesamt wur-den von mehr als 220 Teil-nehmerInnen 19 Seminare in den Kategorien „Fachse-minare“, „Kommunalpolitik gestalten“ und „Lehrgang Fraktionszeitung (texten und gestalten)“ besucht.

Besonders starken Zustrom gab es bei den Fachseminaren: Beim Seminar „Amts-missbrauch – Aktuelle Entwicklungen“ waren rund 29 Interessierte anwesend, die den Ausführungen von MMag. Dr. Hans-Jörg Hörmann (FA7A – Gemeinden und Wahlen) sowie Rechtsanwalt Dr. Die-ter Neger lauschten.

Bei der „Fotowerkstatt – ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ gab Siegi Gallhofer sein Wissen an die SeminarteilnehmerInnen weiter.

Wir bedanken uns bei allenTeilnehmerInnen, TrainerInnen und Hotel-PartnerInnen für ein weiteres erfolgreiches komm:unity Semester.

„Das kommunale Prüfungs-wesen“ belegte Platz 2, gefolgt von dem Top-Seminar „Aufsichtsrat für Gemeinde-mandatarInnen“.Zusätzlich wurden 22 Frak-tionsklausuren und -Work-shops mit knapp 300 Teilneh-merInnen abgewickelt.

Über den Sommer werden wir natürlich wieder ein spannendes Programm auf die Beine stellen!

n Mitte Mai wurde am Trofaiacher Hauptplatz die erste steirische Bücher-box eröffnet. In der umgebauten Telefon-zelle können Rund um die Uhr kostenlos Bücher ausgeliehen und ausgetauscht werden.

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2322

Foto: FreisingerDas Licht der ZukunftWirtschaftlich, langlebig und umweltfreundlich: die moderne LED-Straßenbeleuchtungstechnik des österreichweiten LED-Vorreiters, der Firma AUTOLUX, war auch am Städtetag in Dornbirn vertreten.

Michael Leypold (Tourismusverband), Bgm. Matthias Konrad und Anton Hirschmann (Citymanagement) gehen unter freiem Himmel online.

n Demnächst werden wohl verstärkt Menschen zu beob-achten sein, die sich in einem der vielen Schanigärten am Hauptplatz einen Sitzplatz suchen, ihre Bestellung auf-geben, dann den Laptop oder das Netbook aufklappen bzw. iPad oder SmartPhone zur Hand nehmen und nach kur-zer Zeit mit einem verzück-ten Lächeln auf den Lippen ins weltweite Netz starten. Dies vollkommen gratis.

n Der 62. Österreichische Städtetag fand diesmal vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2012 ganz im Westen Österreichs, nämlich in Dornbirn, oder wie die Einheimischen sagen „Dorabira“ statt. Der Österreichische Städte-tag war die jährliche Generalversammlung des Österreichischen Städtebundes und sei-ner rund 250 Mitgliedsstädte und Gemein-den. Rund 800 TeilnehmerInnen (Bürgermeis-terInnen, GemeindevertreterInnen) aus ganz Österreich und internationale Gäste trafen einander in Dornbirn und debattieren drei Tage lang über kommunale Fragestellungen.

Feierliche Eröffnung des Städtetages in Dornbirn.

Städtetag in „Dorabira“Unter dem Motto „Stadt: Titel ohne Mittel?!“ stand der diesjährigeStädtetag ganz im Zeichen der Finanzierung kommunaler Leistungenund auch den Grenzen dieser Leistungserbringung.

Die Vorteile der LED-technik auf einen Blick:

➜ Wirtschaftlicher durch Kostenein-sparungen bei Energie, Wartung und Reinigung ➜ Erhebliche CO2-Reduktion durch geringeren Stromverbrauch ➜ Weniger „Lichtverschmutzung“, keine Blendung von AnrainerInnen ➜ Umweltfreundlicher und nachhal-tiger weil kein UV-Anteil und kein Quecksilber ➜ Hoher Lichtkomfort durch weißes Licht ➜ Betriebssicherheit auch bei Ausfall einer LED ➜ Extrem hohe Lebensdauer der Leuchtdioden (100.000 Stunden)

n Was lange als Licht der Zukunft galt, das ist nun end-lich die Realität von heute. Und eine riesige Chance für jede Gemeinde, das Budget kurzfristig und nachhaltig zu entlasten. Konsequen-ter als andere Anbieter setzt

AUTOLUX auf das Licht der Zukunft. In Gesprächen mit interessierten Gemeinden werden auch gerne Finanzie-rungskonzepte erläutert, die es praktisch jeder Gemeinde erlauben, auf die neue LED-Technik umzusteigen.

LED-Beleuchtung Knittelfeld

AUTOLUX Vertriebs- und BeratungsgmbHPoststraße 3, A 8753 FohnsdorfTel: +43 (0) 3573 / 342 90, Fax: DW -20Email: [email protected]

www.auto-lux.atwww.led-region-knittelfeld.atwww.led-europameister.at

Für Österreichs wirtschaftlichste LED-Straßenbeleuchtung haben sich bereits mehr als 35 Gemeinden entschieden.

Die Vorteile einer LED-Straßen beleuchtung von AUTO-LUX lassen sich auch in Zahlen ausdrücken:

• Bis 87 % weniger der Stromkosten • Bis zu dreifach bessere Lichtqualität• 100.000 Stunden Lebensdauer und kaum Wartungskosten• Nachhaltigen Umweltschutz durch enorme CO2-Einsparungen

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Foto: Oskar Hšher

Im größten Wohnzimmer derSteiermark gratis im Internet surfen

Leoben ist für Einheimische wie für Gäste um ein Serviceangebot reicher. Ab sofort steht am gesamten Hauptplatz WLAN kostenlos zur Verfügung.

Für Bürgermeister Dr. Mat-thias Konrad ist diese Inter-net-Initiative ein nächster Schritt unter dem Motto „Leoben, eine Stadt geht voran!“: „Mit dem kosten-los WLAN ist die Attrak-tivität des Hauptplatzes unbestritten erhöht worden. Ein Wunsch, der von vie-len Seiten an mich und die Gemeinde herangetragen wurde, ist jetzt verwirklicht worden.“

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Offenlegung nach § 25 Mediengesetz

Steirerland ist das Mitteilungsblatt des „Verbandes sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen für Steiermark“. Der Verband hat seinen Sitz in 8020 Graz, Eggenberger Allee 49, und ist unter der Zulassungszahl 02Z032911M bei der zuständigen Vereinsaufsichtsbehörde gemeldet.

Das Mitteilungsblatt erfüllt die gemäß den Statuten vorgesehene Verpflichtung der Information und der Kommunikation über kommunale Angelegenheiten aus sozialdemokratischer Perspektive mit den Vereinsmitgliedern. Für den Inhalt verantwortlich: Die Geschäftsführung.

Die eintägige Bildungsfahrt ist in diesem Semester eine von vielen Neuerungen der komm:unity gewesen, aber es kann mit Sicherheit gesagt werden, dass sie gelun-gen ist. Ein volles Programm mit Rat-hausführung, Besuch des SPÖ-Gemein-deratsklubs, ausführlichen Gesprächen mit dem Gemeinderatsvorsitzenden Godwin Schuster, eine Stadtrundfahrt und Besichtigungen von Gemeindebau-ten standen ebenso auf dem Programm, wie die Sehenswürdigkeiten des „roten

Ein Tag in Wien

Die GVV-Gruppe in den prunkvollen Räumlichkeiten des barocken Wiener Rathauses.

220.000 Wohnungen sind im Besitz der Stadt Wien. Die architektonische Bedeutung wurde den ReiseteilnehmerInnen bei den Gemeinde-bauten aus den 1920er Jahren bewusst.

Das Republik-denkmal erinnert an die Errichtung der Republik am

12. November 1918.

Das Vorwärtsgebäude war Sitz des Republika-nischen Schutzbundes, der Parteizentrale der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei sowie des Vorwärtsverlages.

Ausklang in der „10er Marie“, dem ältesten Heurigen in Wien, der bereits 1740 urkundlich erwähnt wurde.

Wiens“ und ein geselliger Abschluss beim ältesten Heu-rigen der Stadt.

Auch im nächsten Semes-ter (Beginn September 2012) soll es wieder eine Tages-fahrt geben. Über Ideen und Vorschläge, wohin die Reise gehen soll, freuen wir uns sehr.

An einem Frühlingsfreitagmorgen machten sich steirischeGemeindemandatarInnen mit dem GVV auf den Weg, um einen

erlebnisreichen Tag in der Bundeshauptstadt zu verbringen.Ein Tag voller Eindrücke und Erlebnisse.