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ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN … · из Българско [Denkmäler in Bulgarien] (София [Sofija] 1892) 42 f. Abb. 22. datieren) liegt. Es wurden auch einige

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ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE KLASSE

__________________________________________________________________________

INSTITUT FÜR KULTURGESCHICHTE DER ANTIKE

__________________________________________________________________________

ARCHÄOLOGISCHE FORSCHUNGEN

BAND XX

NEUE FORSCHUNGEN ZUM

FRÜHEN CHRISTENTUM

IN DEN BALKANLÄNDERN

Herausgegeben

von

Renate Johanna Pillinger

Redigiert

von

Siana Ivova-Pressler und Elisabeth Lässig

VERLAG

DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

WIEN 2014

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(Tafel 48–53, Abb. 1–12)

NERITAN CEKA

Das frühe Christentum in Albanien. Ergebnisse und Überlegungen …………………..

(Tafel 54–63, Abb. 1–17)

GALINA FINGAROVA

Das christliche Erscheinungsbild Serdicas ……………………………………………..

(Tafel 64–74, Abb. 1–17)

VALERI JOTOV – ALEXANDĂR MINČEV

Der frühchristliche Kirchenkomplex

am Kap Sveti Atanas bei Bjala, Region Varna ………………………………………

(Ende 4.–Anfang 7. Jh.)

(Tafel 75–93, Abb. 1–20 b)

IRINA ADRIANA ACHIM

Nuove ricerche archeologiche

sui monumenti paleocristiani della Scizia …………………………………………….

(Tafel 94–105, Figs. 1–23)

V A L E R I J O T O V – A L E K S A N D Ă R M I N Č E V

Der frühchristliche Kirchenkomplex am Kap Sveti Atanas bei Bjala, Region Varna (Ende 4.–Anfang 7. Jh.)

Vorläufiger Bericht

Einleitung

Die ersten und bis vor kurzem einzigen Angaben über die spätantike Festung auf Kap Sveti Atanas bei Bjala, Bezirk Varna, sind den Begründern der bulgarischen Archäologie Karel und Hermenegild Škorpil zu verdanken. In einem Artikel im Jahr 1892 über die archäologischen Objekte an der bulgarischen Schwarzmeerküste veröffentlichten sie eine kurze Beschreibung der Umgebung des damaligen Dorfes Ak dere oder Aspro (heute Bjala) und der Festungsreste am Kap sowie einen allgemeinen Plan1.

Bei den 2009–2012 durchgeführten archäologischen Ausgrabungen am Kap Sveti Atanas wurden die allgemeine Charakteristik und die Chronologie des Objekts geklärt. An dieser Stelle befindet sich eine spätantike Festung (Ende 4.–Anfang 7. Jh.), deren östlicher Teil über einem thrakischen Kultzentrum (nach vorläufigen Angaben in das 5.–1. Jh. v. Chr. zu

1 К. Шкорпил – Х. Шкорпил [K. Škorpil – H. Škorpil], Североизточна България в географическо и археологическо отношение [Nordostbulgarien in geografischer und archäologischer Hinsicht], in: СбНУНК [SbNUNK] 7, Паметници из Българско [Denkmäler in Bulgarien] (София [Sofija] 1892) 42 f. Abb. 22.

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datieren) liegt. Es wurden auch einige Festungsteile, die Trasse der Befestigungsanlage sowie einzelne Gebäudegruppen (Wohn- und Wirtschaftsgebäude), eine Badeanlage und die Überreste einer Kaserne freigelegt. Vollständiger wurde der frühchristliche Komplex erforscht, der eine Basilika, die Wohnung des Hauptpriesters oder möglicherweise des hiesigen Chorbischofs, zwei Baptisterien, eine Heilquelle sowie ein Weinhaus und Keramiköfen für Küchenware (wahrscheinlich mit der Tätigkeit des Komplexes verbunden) einschließt (Abb. 1 a)2.

Die Topografie des frühchristlichen Komplexes

Der frühchristliche Komplex (Abb. 1 b) liegt am östlichen Hang vom Kap Sveti Atanas. Das Terrain weist eine natürliche gleichmäßige Neigung nach Süden auf – darauf sind die Unterschiede in den Niveaus einiger Gebäude zurückzuführen. In der Antike ragte es vermutlich noch weiter ins Meer hinein.

Die Basilika

Die untersuchte Basilika ist dreischiffig, mit Apsis und Narthex (Abb. 2 a. b). Die Außenmaße der Kirche sind wie folgt: Länge 22,50 m und Breite 14 m (Innenbreite 12 m). Die Mauern sind aus bearbeiteten und unbearbeiteten Steinen gebaut, manchmal auch aus Ziegeln. Die nördliche und Abschnitte der westlichen Mauer sind bis 1,40 m erhalten, die südliche bis 0,30 m. Die nördliche Mauer ist 1 m breit und die südliche Grundmauer 0,80 m. Weißer Mörtel mit zerstampften Ziegeln hält die Steine im Fundament bzw. in den Mauern zusammen.

Im östlichen Teil des Gebäudes wurden zwei zeitlich auseinanderliegende Apsiden entdeckt: Die ältere, von der leider nur ein Segment südöstlich der Kirche erhalten ist, weist einen kleineren Durchmesser auf; die jüngere Apsis wurde bis zum Ende der Basilika benutzt. Frühchristliche Basiliken (Ende 4.–6. Jh.) mit ähnlichem Plan sind massenhaft auf der Balkanhalbinsel verbreitet, deshalb führen wir nur einige aus Bulgarien3, Rumänien (Norddobrudža)4 und Griechenland5 an.

2 В. Йотов – Ал. Минчев [V. Jotov – Al. Minčev], Късноантична крепост на нос Свети Атанас до град Бяла, Варненско [Spätantike Festung am Kap Sveti Atanas nahe der Stadt Bjala, Region Varna], in: АОР през 2009 г. [AOR im Jahr 2009] (София [Sofija] 2010) 282–284; АОР през 2010 г. [AOR im Jahr 2010] (София [Sofija] 2011) 243–245; АОР през 2011 г. [AOR im Jahr 2011] (София [Sofija] 2012) 229 f.; siehe auch В. Йотов – Ал. Минчев [V. Jotov – Al. Minčev], Късноантична крепост на нос Св. Атанас [Spätantike Festung am Kap Sveti Atanas] (Варна [Varna] 2013).

3 Н. Чанева-Дечевска [N. Čaneva-Dečevska], Раннохристиянската архитектура в България ІV–VІ в. [Die frühchristliche Architektur in Bulgarien 4.–6. Jh.] (София [Sofija] 1999) 178 Abb. 6: Basilika Sveti Ilija bei Galata in der Nähe von Varna (datiert wird sie in die Zeit „vor dem 6. Jh.“); 193 f. Abb. 20: Basilika Nr. 2 in der Festung Krumovo Kale nahe Tărgovište (2. Hälfte 5.–6. Jh., aber mit Polygonalapsis); 202 f. Abb. 29: Bischofsbasilika auf Carevec, Veliko Tărnovo (5.–6. Jh.); 237–239 Abb. 56: Basilika Nr. 2 in Kabyle bei Jambol (4. Jh.?); В. Попова [V. Popova], Две раннохристиянски базилики в околностите на Никополис ад Нестум [Zwei frühchristliche Basiliken in der Umgebung von Nicopolis ad Nestum], in: С. Станев – В. Григоров – В. Димитров [S. Stanev – V. Grigorov – V. Dimitrov] (eds.), Изследвания в чест на Стефан Бояджиев – Studies in Honour of Stefan Boyadzhiev (Сοфия [Sofija] 2011) 280 f. Abb. 8: Basilika in der Gegend Gramadeto bei Gărmen, Bezirk Blagoevgrad (3. Viertel 5.–Anfang 6. Jh.) u. a.

4 V. Lungu, L’evoluzione tipologica delle basiliche della Scythia Minor, in: N. Cambi – E. Marin (eds.), Acta XIII CIAC, Split – Poreč (25.9.–1.10.1994) 3, SAC 54 (=VjesDal Suppl. vol. 87–89) (Città del Vaticano – Split 1998) 451–460 und figs. 1–18 (460–462) hier fig. 7 (Argamum/Orgame) und fig. 14 (Histria).

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Unmittelbar neben dem Fundament der jüngeren (völlig erhaltenen) Apsis wurde einer der Kirchenaltartische mit rechteckiger Tischplatte zusammen mit drei seiner Tragsäulen (Tischbeinen) vorsätzlich „begraben“ (Abb. 3 a–c). Die Deponierung des Tisches geschah nach der Zerstörung der älteren Apsis (Kirche). Jedes der Tischbeine ist aus einem Stück Marmor geformt und weist eine quadratische Basis (zwei davon mit eingeritzten griechischen Buchstaben) sowie ein kleines Kapitell spätkorinthischen Typs auf (Abb. 3 d–f)6. Der Tisch gehört zum Typ F nach der Typologie von E. Chalkia7.

In Bulgarien sind reichliche Fragmente solcher rechteckiger Tische bekannt. Fast völlig erhaltene Exemplare gibt es aus Kovačevec in der Umgebung von Popovo, aus Novae bei Svištov, Oreše bei Goce Delčev und Galata bei Varna – alle stammen aus dem 5.–6. Jh.8. Ähnlich geformt ist auch der marmorne Altartisch aus der Felsenkirche in Khirbet ed-Deir in der judäischen Wüste, der in das 6. Jh. datiert ist9. Derartige Tischbeine sind auch aus frühchristlichen Basiliken des 5.–6. Jhs. in Chersonesus Taurica10, auf der Insel Vis in Kroatien11 usw. bekannt.

Nordöstlich der Apsis (an der Ostwand des nördlichen Schiffes) gab es einen mit einer hölzernen Tür verschließbaren Eingang, der wahrscheinlich in einen offenen Raum mit Schutzdach führte. Südlich der Apsis wurden Grundmauerreste eines rechteckigen Raums entdeckt, welcher aber in den letzten Jahren der Existenz des christlichen Komplexes nicht mehr benutzt wurde.

Die Fußböden im Altarraum, im Naos und im Narthex waren mit Ziegeln in Abmessungen 0,30 × 0,30 m und 0,43 × 0,43 m belegt. In den einzelnen Teilen des Gebäudes weisen sie unterschiedliche Anordnung auf: Im Narthex, in den Seitenschiffen und im Presbyterium bilden sie horizontale Reihen; im Mittelschiff Felder und diese sind diagonal angeordnet. Die Böden aus Ziegeln sind für frühchristliche Basiliken auf der Balkanhalbinsel, insbesondere in Bulgarien, sehr typisch12.

5 R. Krautheimer, Early Christian and Byzantine Architecture, Pelican History of Art Z24 (Harmondsworth 1965) 81 f. Abb. 28 (Basilika in Mastichari, Kos, 5. Jh.).

6 Derart modelliert sind auch die Säulen des rechteckigen Altartisches der Basilika Nr. 1 in der Gegend Gramadeto bei Gărmen (Nicopolis ad Nestum), Bezirk Blagoevgrad: Popova a. O. (Anm. 3) 283 f. Abb. 11.

7 E. Chalkia, Le mense paleocristiane. Tipologia e funzioni delle mense secondarie nel culto paleocristiano, SAC 47 (Città del Vaticano 1991) 75 f.; Abb. 44. 69.

8 В. Тенекеджиев [V. Tenekedžiev], Раннохристиянски богослужебни маси от България. Опит за изработване на типология [Frühchristliche liturgische Tische aus Bulgarien. Versuch der Ausarbeitung einer Typologie], in: E. Пенчева [E. Penčeva] (ed.), Stephanos Archaeologicos in honorem Professoris Stephcae Angelova, Studia Archaeologica Universitatis Serdicensis Suppl. 5 (Sofia 2010) 442; 458 f. Abb. 1. 3. 4 und die dort zitierte Literatur.

9 Y. Hirschfeld, The Cave Church at Khirbet ed-Deir, in: Y. Tsafrir (ed.), Ancient Churches Revealed (Jerusalem 1993) 252 f. Abb. 17.

10 А. Б. Биернацкий [A. B. Biernackij], Алтарные части и их оснащение в базиликах Херсонеса Таврического [Altarräume und ihre Ausstattung in den Basiliken der Taurischen Chersonesos], in: Ю. А. Бабинов – Х. Хоффманн – Н. А. Алексеенко [Ju. A. Babinov – H. Hoffmann – N. A. Alekseenko] (eds.), Культовые памятники в мировой культуре. Археологический, исторический и философский аспекты [Kultische Denkmäler in der Weltkultur. Archäologische, historische und philosophische Aspekte] (Севастополь [Sevastopol] 2004) 14 f.; 28 Abb. 7.

11 B. Kirigin, Late Roman Period on the Island of Vis and Its Archipelago: The Archaeological Evidence, in: Cambi – Marin (eds.) a. O. (Anm. 4) 429–436; figs. 1–9 (437–440) 440: fig. 8.

12 Dieselbe Aufmachung weist auch der Ziegelboden in der Basilika des antiken Еrite an der Mündung von Kamčia 20 km nördlich von Bjala auf, die wahrscheinlich auch aus dem 5.–6. Jh. stammt: С. И. Покровски [S. I. Pokrovski], Християнска базилика до устието на Камчия [Eine christliche Basilika an der Mündung von Kamčia], ИБАИ [IBAI] 14, 1940–1942, 252–255 Abb. 346. 347. 349; siehe noch Čaneva-Dečevska a. O. (Anm. 3) 148. In der Nähe von Bjala gibt es mehrere Basiliken des 5.–6. Jhs. mit Ziegelfußböden. Sie befinden sich in Odessos (Varna), dem größten christlichen Zentrum der Region, eine ist in Galata in der Gegend Kajalăka bei Varna (Ende 4. Jh.–6. Jh.), eine weitere in

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Ungefähr 0,15 m unter dem vorgefundenen Bodenniveau wurden Reste eines älteren Fußbodens freigelegt; dieser war auch aus Ziegeln, doch mit kleineren Abmessungen von 0,30 × 0,15 m (Abb. 4). Darauf liegt eine beträchtliche Brandschicht. Sie wurde – zum Einebnen und als Unterlage für den jüngeren Ziegelfußboden – mit Sand zugeschüttet. In der Aufschüttung fand man kupferne Münzen kleinen Nominalwertes vor allem aus der 2. Hälfte des 4. und der 1. Hälfte des 5. Jhs.13.

Im östlichen Teil der Basilika wurden zahlreiche marmorne Fragmente entdeckt, die ohne Zweifel mit der Gestaltung des Altarraums zu verbinden sind. Darunter gibt es fast völlig erhaltene und fragmentierte rechteckige Platten und Säulchen der Altarschranke (Abb. 5 a–c), zwei Basen und ein Bruchstück von der Säule eines Ciboriums sowie kleinere Fragmente von Altartischen. Die Schrankenplatten sind mit Reliefkreuzen verziert, in einen Kreis oder in ein Rechteck eingeschrieben. Diese Art ist für Altarschranken frühbyzantinischer Zeit (4.–6. Jh.)14 üblich. Die vordere, am weitesten westlich gelegene Reihe der Altarschranken reichte bis zum erhöhten Niveau der erhaltenen Fußbodenplatten in diesem Teil der Basilika (Abb. 2 b). 2,30 m östlich der Schranke, im Zentrum des Altarraums, wurde eine rechteckige Basis mit Abmessungen 1,65 × 0,85 × 0,32 m freigelegt (Abb. 6) auf der der Altartisch stand.

In 0,60 m Entfernung von dem unteren Bogenteil der Apsis wurde ein dreistufiges Synthronon entdeckt. In seiner Mitte gab es einen Bischofsthron mit einem massiven unten eingemauerten Stein – die Thronbasis (Abb. 6). Der Raum zwischen der Apsiswand und dem Synthronon war mit Erde und Fragmenten von Bau- und Tischkeramik ausgefüllt. Der Mörtelputz an der Apsiswand wies lineare Ausschmückung auf sowie Wandmalereien in der al secco-Technik. Die Fragmente wurden vor allem in der Aufschüttung hinter dem Synthronon entdeckt und zeigen pflanzliche Motive in Grün und Rot (Abb. 7). Verstreute kleine Blüten (eine symbolische Darstellung des Himmelsgartens) stellen seit römischer Zeit ein beliebtes Dekorationsmotiv für Wände und Decken dar, das auch in der frühchristlichen Malerei – zum Beispiel in den römischen Katakomben – fortlebt15. Auf diese Weise wurde auch der sogenannte Apsidensaal in Ephesos, Kleinasien, ausgeschmückt16. Die gleiche symbolische Bedeutung hat auch der Blumenschmuck der Gewölbe bzw. Wände einiger frühchristlicher Grabstätten, ebenso in Bulgarien. Mit kleinen grellen Blumen sind die Nischen einer Grabstätte in Hissarja aus dem 4. Jh.17 sowie Grabkammer Nr. 8 der frühchristlichen Nekropole unter der Basilika Sveta Sofija in Sofija (wahrscheinlich 4.–5. Jh.) dekoriert18. In der unteren Zone der Apsiswand der Basilika bei Bjala hat es vermutlich

Devnja, dem antiken Marcianopolis, und eine in Silistra, dem antiken Durostorum: Ал. Минчев [Al. Minčev], Ранното християнство в Одесос и околностите му [Das Frühchristentum in Odessos und seiner Umgebung], ИНМВ [INMV] 22 (37), 1986, 35 f. (Odessos); 38 (Galata); А. Ангелов [A. Angelov], Марцианопол. История и археология [Marcianopol. Geschichte und Archäologie] (Варна [Varna] 1999) 46–48; Г. Г. Атанасов – Н. Д. Руссев [G. G. Atanassov – N. D. Russev], Раннехристианская базилика Дуросторума [Eine frühchristliche Basilika von Durostorum], Stratum plus 2005–2009, H. 5, 603–605 Abb. 1. 3. 4.

13 Die Münzen wurden von Joto Valeriev, Doktorand an der Sofioter Universität „Kliment Ohridski“, bestimmt. Sie werden bald in einem Sonderband publiziert.

14 В. Лилчиќ [V. Lilčik], Македонскиот камен за боговите, христијаните и за живот по животот. Античка камена архитектонска пластика во Република Македонија [Der makedonische Stein für die Götter, die Christen und für das Leben nach dem Tod. Antike Bauplastik aus Stein in der Republik Makedonien] 2, Monumenta Macedoniae 6 (Скопjе [Skopje] 2002) 1038–1342.

15 R. Pillinger, Kleiner Führer durch das Sieben Schläfer-Coemeterium in Ephesos, MiChA 7, 2001, 26–34. 16 Pillinger a. O. (Anm. 15) 30 f. Abb. 7. 17 Д. Овчаров – М. Ваклинова [D. Ovčarov – M. Vaklinova], Ранновизантийски паметници от България IV–VII век

[Frühbyzantinische Denkmäler aus Bulgarien 4.–7. Jh.] (София [Sofija] 1978) 28; Abb. 52. 53. 18 Ovčarov – Vaklinova a. O. (Anm. 17) 29 Abb. 47. 48.

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verschiedenfarbige Felder bzw. Streifen gegeben. Die Basilika des 5.–6. Jhs. in Cărkvište bei Pirdop weist auch eine dunkelgrüne Verzierung im unteren Bereich der Wände auf, von roten Streifen umrahmt19.

Die drei Schiffe der Basilika am Kap Sveti Atanas sind durch Stylobate getrennt. Der Stylobat zwischen dem Nord- und dem Hauptschiff ist gut erhalten und aus großen Steinplatten geformt (Abb. 2 a. b). Auf den steinernen Platten des nördlichen Stylobats sind nicht nur die Plätze erkennbar, wo die Säulen befestigt waren, sondern auch Längsrinnen – das zeigt, dass es hier eine Zwischensäulenwand gegeben hat. Die Abnutzungsspuren auf der letzten Steinplatte am östlichen Rand bzw. auf der Randplatte am weitesten westlich deuten darauf hin, dass es hier Eingänge vom Haupt- zum Nordschiff gegeben hat. Der Stylobat zwischen dem Haupt- und dem Südschiff ist nicht erhalten, sein Fundament weist jedoch die gleiche Konstruktion wie diese des nördlichen auf. Die Säulen und die Kapitelle waren aus Kalkstein. Alle Kapitelle wurden in sehr fragmentarischem Zustand entdeckt, man kann sie jedoch auf den „spätkorinthischen“ Typ beziehen, der für frühchristliche Gebäude in Bulgarien und besonders an der westlichen Schwarzmeerküste üblich ist. Derartige Kapitelle (aus Marmor) kennen wir aus der Basilika bei Galata in der Nähe von Varna20, aus einer Kirche in Erite an der Mündung des Kamčia-flusses (ca. 5.–6. Jh.)21, aus einer der frühchristlichen Kirchen in Varna (5.–6. Jh.), aus der Kleinen Basilika mit Mosaiken in Plovdiv (2. Hälfte 5.–6. Jh.)22 und andere. Die genaue Zuteilung unserer Kapitelle ist schwer zu bestimmen, sie scheinen jedoch zum Typ II nach A. Pralong23 am besten zu passen.

Vom Narthex ist nur die nördliche Hälfte relativ gut erhalten (Abb. 8); er bildet einen rechteckigen Raum mit den Innenausmaßen 4,50 × 3,10 m. In der steinernen östlichen Mauer gab es am Anfang einen Eingang zum Nordschiff. Dieser Eingang wurde später durch eine steinerne Zwischenwand vermauert, die einer kleinen Apsis mit Fenster in der Mitte glich. Die östliche Wand ist in opus mixtum gebaut – der untere Teil und das Fundament aus bearbeitetem Stein, der obere mit Ziegelreihen. Die südliche Mauer, die neben dem Eingang zur Kapelle war, bestand aus Dachziegelfragmenten und Ziegeln mit Lehm zusammengehalten. Unter dieser Kapelle lag eigentlich das Baptisterium der ersten Kirche.

Die Kirche hatte auch mehrere Fenster. Es wurden überall Fragmente von Fensterglas und von den bleiernen Verbindungsstücken entdeckt. Die meisten wurden in der Nähe der Apsis und der nördlichen und der westlichen Wand gefunden.

Westlich des Eingangs der Kirche gab es einen Pfad aus Steinplatten. Heute ist nur seine nördliche Hälfte erhalten (Abb. 2 a. b). Der Pfad führte nach Norden zu einem Gebäude mit drei Räumen (Abb. 1 a. b); dieses liegt parallel zu der Ost-Westachse der Kirche. Über vier steinerne Stufen gelangte man zu dem wichtigsten, östlich gelegenen Raum, dem Baptisterium Nr. 2 (siehe unten).

19 Ovčarov – Vaklinova a. O. (Anm. 17) 24. 20 М. Мирчев [M. Mirčev], Разкопки на тракийското селище край с. Галата [Ausgrabungen der thrakischen Siedlung

beim Dorf Galata], ИВАД [IVAD] 9, 1952, 12 Abb. 18. 21 Pokrovski a. O. (Anm. 12) 254 Abb. 348. 22 M. Bospachieva, A Small Early Christian Basilica with Mosaics at Philippopolis (Plovdiv), ABulg 6, 2002, H. 2, 62 f.; 69

Abb. 16. 23 A. Pralong, La typologie des chapiteaux corinthiens tardifs en marbre de Proconnèse et la production d’Alexandrie, RA

2000, H. 1, 86 Abb. 7a; 88.

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Baptisterium Nr. 1

Wie schon gesagt, befand sich das Baptisterium Nr. 1 im nördlichen Teil des Narthex der ersten Kirchenanlage. In relativ gutem Zustand sind das Fundament mit einem kreisförmigen Becken und zwei Stufen erhalten (Abb. 9 a. b). Das Fundament ist aus Stein, Ziegeln und Bauabfällen gebaut und das Becken mit glattem, wasserfestem Putz bedeckt. Die entdeckten über 1 m3 Anstrichfragmente beweisen, dass das Taufbecken in seinem Originalzustand wahrscheinlich bis zu 1 m hoch war. Vom Baptisterium gab es einen Eingang zum Nordschiff.

Nach seiner Form gehört das Becken zum Typ 9 „Kreis im Rechteck“ (“cercle sur rectangle”) der Typologie von A. Khatchatrian24. Diese Form ist für den Osten sehr charakteristisch, ähnliche Piscinen hat man jedoch auch in anderen Provinzen des frühen Byzanz und sogar in kleineren Dorfkirchen aus dem 6.–7. Jh. – zum Beispiel in Spanien25 – entdeckt. Zurzeit aber ist dies das einzige Taufbecken in dieser Form in Bulgarien.

Die frühchristlichen Baptisterien des heutigen Bulgarien sowie in anderen Gebieten des frühen Byzanz befinden sich normalerweise außerhalb der Kirchengebäude. Sehr oft stellen sie einen Raum (mit oder ohne Apsis) dar, der sich an das Kirchengebäude anschließt26. Selten befinden sie sich im Inneren des Kirchengebäudes. Dies ist zum Beispiel der Fall bei der Basilika in Galata nahe Varna aus dem 5.–6. Jh. Das Baptisterium ist hier in einem gesonderten Raum, und zwar im nordwestlichen Teil des Narthex27. An derselben Stelle wie in Bjala – in der nordwestlichen Kirchenecke – befindet sich auch das Baptisterium der Kirche in der Gegend Džanavara nahe Varna (6. Jh.), doch in einem separaten Raum28. In der sogenannten Kleinen Basilika von Heraclea Lyncestis (heute Bitola, Republik Makedonien) aus der Mitte des 6. Jhs. nimmt das Baptisterium einen zentralen Platz im Narthex ein29.

Die Innenwände des Baptisteriums Nr. 1 waren mit Wandmalereien ausgeschmückt, ausgeführt in der Technik al secco. Davon sind zahlreiche, vor allem sehr kleine Fragmente in verschiedenen Farben erhalten (Abb. 10 a. b). Unter den größeren gibt es ein Fragment mit der zum Teil erhaltenen Darstellung eines Heiligen – am wahrscheinlichsten Jesus Christus (Abb. 11). An diesem Fragment, wenn auch klein, ist zu sehen, dass die Wandmalereien das Werk eines erfahrenen Künstlers waren, der sichere Hand besaß und die christliche Ikonografie gut kannte.

Auf dieselbe Art und Weise wurde Christus auch in einer frühchristlichen Kirche in Palmyra, Syrien (Anfang 5. Jh.) künstlerisch gestaltet30. Darstellungen von Jesus Christus, den Aposteln und der Jungfrau Maria sollen schon im 1. Jh. gemalt worden sein, seit dem 4. Jh.

24 A. Khatchatrian, Origine et typologie des baptistères paléochrétiens (Mulhouse 1982) 71; siehe auch A. Khatchatrian, Les baptistères paléochrétiens. Plans, notices et bibliographie (Paris 1962) 18 Abb. 145.

25 G. Ripoll – I. Velázquez, Origen y desarrollo de las parrochiae en la Hispania de la antigüedad tardía, in: Ph. Pergola – P. M. Barbini (eds.), Alle origini della parrocchia rurale (IV–VIII sec.). Atti della giornata tematica dei Seminari di Archeologia Cristiana (BEFAR – 19 marzo 1998), SSAC 12 (Città del Vaticano 1999) 123–125 Abb. 2.

26 Čaneva-Dečevska a. O. (Anm. 3) 107–112 Abb. 75–80. 27 Mirčev a. O. (Anm. 20) 4 Plan 1; 6 Abb. 7. 28 Ал. Минчев [Al. Minčev], Спасителни разкопки на раннохристиянска църква в м. „Джанавара“ край Варна

[Rettungsgrabungen einer frühchristlichen Kirche in der Gegend Džanavara bei Varna], in: АОР през 2007 г. [AOR im Jahr 2007] (София [Sofija] 2008) 500–503 Abb. 1–3.

29 Lilčik a. O. (Anm. 14) 538 VІІ-79. 30 M. Gawlikowski, Eine neuentdeckte frühchristliche Kirche in Palmyra, in: E. M. Ruprechtsberger (Red.), Syrien. Von den

Aposteln zu den Kalifen (Ausstellungskatalog Linz, Stadtmuseum Nordico 3. Dezember bis 4. April 1993 u. a.) LAF 21 (Mainz/Linz 1993) 150–157 hier 153 Abb. 3.

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werden diese sacrae imagines verwendet, nicht nur in Form von Ikonen, sondern auch als Malereien an den Wänden der Kirchengebäude31.

In Bjala gibt es auch zwei Fragmente mit zum Teil beschädigten Inschriften. Es sind die lateinisch geschriebenen Namen MARIA (Abb. 12) und HIE[S]US oder HRE[S]US (?) (Abb. 13), die mit schwarzer Farbe auf weißem Grund horizontal aufgemalt sind. Es gibt auch ein Fragment mit Resten eines drapierten Gewandes in Braun (Abb. 10 b), ferner mit Pflanzen, Teile eines Nimbus (?) (Abb. 10 a) und andere.

Was die erste Inschrift betrifft, so besteht kein Zweifel, dass sich der Name „Maria“ auf die Muttergottes bezieht32, denn sie wurde in der frühchristlichen Epoche, vom 1. bis zur Mitte des 5. Jhs., wie auch später, sehr oft derart genannt. Mit diesem Namen erscheint sie nur noch einmal in Bulgarien – in einer griechischen Akklamationsinschrift aus Nessebăr wahrscheinlich aus dem 5.–6. Jh.33.

Die Beschädigungen an der zweiten Inschrift erschweren ihre Entzifferung. Sie kann jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit als Jesus [Christus] gedeutet werden. Die Namensform „Hiesus“ hielt E. Nestle für eine der frühesten in der christlichen Kultur. „Ihesus“ erscheint nach demselben Autor erst in den schriftlichen Quellen des 6. Jhs.34. In einer der frühchristlichen Grabstätten in Thessaloniki wurde der Name Jesus ähnlich, doch Griechisch geschrieben. Er ist dort als der Gute Hirte dargestellt und sein Name als HEICOY wiedergegeben35.

Die Inschriften aus Bjala stellen rare und wertvolle Funde aus den Anfängen des Christentums auf der Balkanhalbinsel dar. Es sind eigentlich die ältesten Inschriften mit den Namen der Muttergottes und Jesu Christi in den Gebieten Bulgariens. Es ist interessant, dass eine frühchristliche Inschrift des 6. Jhs., die sich in einem Baptisterium in Barcelona befindet, auf die gleiche Art und Weise – mit schwarzer Farbe auf engem Streifen weiß mit zwei Farben von unten und von oben umrahmt – gestaltet ist. Der Text dieser teilweise erhaltenen lateinischen Inschrift ist auch mit Gott zu verbinden: Das Wort DOMIN[...] ist dort enthalten36.

Wenn auch selten, wurden frühchristliche Baptisterien mit Wandmalereien verziert, und zwar auf verschiedene Art und Weise37. Das Baptisterium Nr. 1 der Festung bei Bjala macht in

31 А. Грабар [A. Grabar], Портретът в старохристиянската иконография [Das Porträt in der altchristlichen Ikonografie], in: А. Грабар [A. Grabar], Избрани съчинения [Ausgewählte Schriften] 2 (София [Sofija] 1983) 243–247.

32 D. Mazzoleni, Riferimenti a Maria nell’epigrafia cristiana dei primi secoli, Theotokos 11, 2003, H. 1, 155–176. 33 V. Beševliev (Hrsg.), Spätgriechische und spätlateinische Inschriften aus Bulgarien, BBA 30 (Berlin 1964) 105 Nr. 156;

Taf. 59 Abb. 163. 34 E. Nestle, Hiesus-Ihesus und verwandte Fragen, ZNW 9, 1908, H. 3, 248. 35 Е. МбскЮ [E. Markз], З нексьрплз фзт ИеуублпнЯкзт уфпхт хуфеспсщмбъкпэт кбй рблбйпчсйуфйбнйкпэт чсьнпхт

(мЭуб фпх 3пх Эщт мЭуб фпх 8пх бй. м.Ч.) [Die Nekropole von Thessaloniki in spätrömischer und frühchristlicher Zeit (Mitte des 3. bis Mitte des 8. Jhs. n. Chr.)], Дзмпуйеэмбфб фпх Бсчбйплпгйкпэ ДелфЯпх 95 (Αθήνα [Athзna] 2006) 132 f. Abb. 67; Taf. 3a.

36 M. Mayer – I. Rodà, Visigodos y cristianos en Barcino. A propósito de la inscripción pintada del baptisterio, in: Cambi – Marin (eds.) a. O. (Anm. 4) 511–522; hier 522: fig. 1.

37 S. Ristow, Frühchristliche Baptisterien, JbAC Erg. 27 (Münster 1998) 103 Nr. 8 (Abu Mena, 6. Jh.); 152 f. Nr. 233 (Amphissa in Phokis, Ende 4. Jh.); 259 Nr. 723 (Karthago, Douimes, Basilika I, 2. Hälfte 6. Jh.); 219 f. Nr. 542 (Genf, St. Peter, Phase 3, um 400). Zu den Wandmalereien des Baptisteriums in der Hauskirche von Dura Europos (Mitte 3. Jh.) siehe R. Pillinger, Die Bedeutung frühchristlicher Denkmäler für die gegenwärtige Liturgie demonstriert am Beispiel der Taufe, Heiliger Dienst 48, 1994, 292–306; zu den Wandmalereien des Baptisteriums in Stobi (Bischofsbasilika, Ende 4. Jh.): C. J. Downing, Wall Paintings from the Baptistery at Stobi, Macedonia, and Early Depictions of Christ and the Evangelists, DOP 52, 1998, 259–280.

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dieser Hinsicht keine Ausnahme. Seine Wandmalereien, obwohl fragmentarisch, gehören ohne Zweifel zu den wenigen erhaltenen figürlichen Darstellungen aus der frühchristlichen Epoche in Bulgarien38.

Nachdem das Baptisterium Nr. 1 aufgegeben und der obere Teil der Piscina zerstört wurde, ebnete man das ganze Gelände ein und schüttete es mit Sand zu. Darauf legte man einen Fußbodenbelag aus 0,30 × 0,30 m großen Ziegeln. Unter dem Ziegelboden blieben das Taufbecken und die Wandmalereifragmente „begraben“.

Die Lage und die stratigrafische Charakteristik der freigelegten Anlagen in diesem Teil der Basilika weisen darauf hin, dass das Baptisterium Nr. 1 am Ende des 4.–Anfang des 5. Jhs. errichtet und bis zur Mitte des 5. Jhs. benutzt wurde. Davon zeugen die Münzen, die unter den Fußbodenplatten gefunden wurden: Sie stammen aus der 2. Hälfte des 4. und der 1. Hälfte des 5. Jhs.

Die Umgestaltung des ehemaligen Baptisteriums in eine Kapelle

Gegen Anfang des 6. Jhs. dürfte der Raum im nördlichen Teil des Narthex in eine Kapelle umgewandelt worden sein (Abb. 8. 9). Die Umgestaltung eines Baptisteriums in eine Kapelle ist für die frühchristliche Architektur typisch39. Eines der am besten untersuchten Beispiele stellt die Basilika Nr. 3 in Sufetula (heute Sbeitla in Tunesien) dar40. Kapellen befinden sich jedoch nur selten im Narthex. Normalerweise stellen sie zusätzliche Räume dar, die sich an das kirchliche Hauptgebäude – den Narthex oder die Osthälfte der Kirche – anschließen. Sehr oft haben sie eine Apsis41.

Baptisterien Nr. 2A und 2B

Im Jahr 2010 wurde im Ostraum des dreiteiligen Gebäudes nördlich der Basilika eine kreuzförmige Piscina untersucht (Abb. 14 a. b) und im Jahr 2012 unmittelbar darunter die Überreste eines älteren Baptisteriums freigelegt (Abb. 15). Wegen der stratigrafischen Lage wurde das ältere als Baptisterium Nr. 2A und das jüngere als Baptisterium Nr. 2B bezeichnet.

Baptisterium Nr. 2B

Die 2010 untersuchte Piscina des jüngeren Baptisteriums Nr. 2B ist aus Ziegeln und Mörtel gebaut (Abb. 14 a. b). Sie ist kreuzförmig, mit einem zylindrischen Becken in der Mitte des

38 Ein weiteres Beispiel aus Bulgarien für ein Kirchengebäude mit figürlichen Wandmalereien und Inschriften, doch in der Technik al fresco, ist die Basilika (Kirche Nr. 2) bei Han Krum, Bezirk Šumen, aus dem Ende des 4. Jhs.: siehe V. Pace (ed.), Treasures of Christian Art in Bulgaria (Sofia 2001) 126 f. Abb. 22.1–2.

39 В. Йотов [V. Jotov], От баптистерия к часовне. Раннехристианская базилика V–VІ вв. в окрестностях г. Бяла [Vom Baptisterium zu einer Kapelle. Eine frühchristliche Basilika des 5.–6. Jhs. in der Umgebung der Stadt Bjala], in: Климентовский сборник. Материалы VI Международной конференции „Церковная археология. Херсонес – город святого Климента” [Clemens-Sammelband. Materialien der VI. Internationalen Konferenz „Kirchenarchäologie. Chersones – Stadt des Heiligen Clemens“] (Севастополь [Sevastopol] 2013, im Druck). Das ist der Fall auch bei der frühchristlichen Kirche in Isperihovo bei Bracigovo in Bulgarien (Mitte 5.–6. Jh.): Čaneva-Dečevska a. O. (Anm. 3) 261.

40 N. Duval, Église et temple en Afrique du Nord, BAParis N. S. 7, 1971, 275 f. 41 Kapellen mit Apsiden, die sich an die Kirche anschließen, haben in Bulgarien die Basiliken aus dem 5.–6. Jh. in Branipole

bei Plovdiv, in Isperihovo nahe Bracigovo, Bezirk Plovdiv, in der Gegend Gradište bei Gabrovo, in der Gegend Jurta, Hissarja, in Krăn in der Umgebung von Kazanlăk und andere: Čaneva-Dečevska a. O. (Anm. 3) 102 f. Abb. 71.

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Kreuzes und je zwei Stufen an den vier Seiten. Sie wurde etliche Male umgestaltet. Die Flächen der Stufen waren mit Marmorplatten belegt. Spätere Trennwände errichtete man mit kleinen Ziegeln. In seiner letzten Phase dürfte das Becken nicht so groß wie früher gewesen sein. Es gab eine Öffnung im Boden, woraus das Wasser durch den fragmentierten konischen Körper einer Amphora nach Süden abgeleitet wurde. Seiner Form nach gehört das Wasserbecken des Baptisteriums Nr. 2B zum Typ 21 nach А. Khatchatrian, dem sogenannten „Kreuz im Kreuz“ (“croix dans croix”)42. Mehrere Baptisterien mit dieser Form in Bulgarien sind zu nennen: in der Kirche des 6. Jhs. in der Gegend von Džanavara bei Varna43, in der Kleinen Basilika mit Mosaiken in Plovdiv (Mitte 6. Jh.)44 usw. Kreuzförmige Piscinen dieses Typs sind auch aus Serbien bekannt, zum Beispiel in der Basilika C in Gradina auf der Jelica (5.–6. Jh.)45 und andere.

Baptisterium Nr. 2A

Das 2012 untersuchte, ältere Baptisterium Nr. 2A liegt in einer Tiefe von 0,80 m unter dem Baptisterium Nr. 2B. In der Mitte der kreuzförmigen, aus Ziegeln und Mörtel gebauten Anlage gibt es ein Becken mit der gleichen Form wie in Baptisterium Nr. 1. Es fällt aber auf, dass es eine Nord-Südorientierung46 aufweist (Abb. 16 a. b). Dieses Becken ist auch mit wasserfestem Putz aus rosafarbigem Mörtel bestrichen, wie es beim Baptisterium Nr. 1 der Fall ist. Das Taufbecken im Baptisterium Nr. 2A gehört zum Typ 9 „Kreis im Rechteck“ (“cercle sur rectangle”) nach der Klassifikation von A. Khatchatrian47.

Das Baptisterium Nr. 2A wurde ohne Zweifel nach der Zerstörung von Baptisterium Nr. 1 errichtet. Das geschah, wie schon erwähnt, um die Mitte des 5. Jhs. Das Baptisterium Nr. 2A hatte einen Eingang an der östlichen Seite (Abb. 15 b), der später zugemauert wurde, und noch einen in der westlichen Mauer. In der 1. Hälfte des 6. Jhs. dürfte das Baptisterium Nr. 2B darüber gebaut worden sein. Es wurde nach ein paar Renovierungen und Umbauten bis in die ersten Jahrzehnte des 7. Jhs. benutzt.

Mit Rücksicht auf den Gang der Ereignisse in der Epoche der Christianisierung der Städte, Festungen und Siedlungen an der westlichen Schwarzmeerküste und angesichts der Ausmaße und der Form der oben beschriebenen Anlagen kann man mit Sicherheit annehmen, dass das Baptisterium Nr. 1 in der ersten Periode der Christianisierung der hiesigen Bevölkerung vor allem für die Taufe von Erwachsenen benutzt wurde. Deshalb weist das Becken größere Ausmaße bzw. Tiefe auf. Ähnlich ist es auch beim chronologisch nächsten Wasserbecken des Baptisteriums Nr. 2A, das aber eine Nord-Südorientierung aufweist. Das jüngste Baptisterium Nr. 2B hat ein wesentlich kleineres Becken – es war schon vor allem für neugeborene Kinder bestimmt.

42 Khatchatrian, Origine et typologie a. O. (Anm. 24) 74. 43 Minčev a. O. (Anm. 28) 500–502 Abb. 1–3. 44 Bospachieva a. O. (Anm. 22) 60–62; 63 Abb. 4; 68 Abb. 14. 45 M. Mилинковић [M. Milinković], Градина на Јелици. Рановизантијски град и средњовековно насеље [Die Gradina

auf der Jelica. Frühbyzantinische Stadt und mittelalterliche Siedlung] (Београд [Beograd] 2010) 147 Abb. 181. 46 Eine Piscina ähnlicher Form und Orientierung hat auch das Baptisterium des 5. Jhs. in der Basilika Sveti Vid im antiken

Narona, Kroatien, das Becken ist aber oktogonal: E. Marin, Narona. Basilique et baptistère paléochrétiens de Sv. Vid, in: Cambi – Marin (eds.) a. O. (Anm. 4) 475–485; figs. 1–21 (486–506) 486 fig. 1; 495 fig. 9.

47 Khatchatrian, Origine et typologie a. O. (Anm. 24) 71. Siehe ähnliche Beispiele bei Khatchatrian, Les baptistères a. O. (Anm. 24) 18 Abb. 145; 26 Abb. 207.

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Die Tatsache, dass der mittlere Raum des dreiteiligen Gebäudes durch einen Eingang mit Baptisterium Nr. 2A verbunden ist, weist darauf hin, dass es sich in diesem Fall um ein Katechumeneion handelt.

Die Wohnung des Hauptpriesters (Chorbischofs?)

Unmittelbar südlich der Basilika wurde ein fünfeckiges Gebäude aus grob bearbeiteten Steinen in Lehmbindung und mit Nordostorientierung freigelegt (Abb. 1 a. b; 17). Es verfügte über ein dreiteiliges Erdgeschoss von 16 × 5,30 m mit Wirtschaftsraum im östlichen Teil (in dem man drei Pithoi entdeckte). Daran schließt sich ein Wohnraum mit einer gut gebauten Feuerstelle in der Mitte. Am weitesten westlich gibt es noch einen Raum, auch mit Pithoi, der durch eine Ziegelwand getrennt ist. Die Stratigrafie der Kulturschichten zeigt, dass es sich um ein zweistöckiges Gebäude48 mit Pultdach handelt, das eine Neigung nach Süden aufweist. Es hatte zwei Eingänge – einen im Osten und einen im Süden.

In diesem Gebäude wohnten ein (wahrscheinlich der höchstgestellte) oder mehrere Priester, die in dem Kirchenkomplex ihren Dienst versahen. Zu den relativ interessanten Funden dort zählen acht Tonlampen, ganze bzw. fragmentierte Amphoren, zahlreiche Fragmente von Gläsern, bronzene Haken von Glaslampen und Glaslampenfragmente, viele Münzen aus dem 5.–Anfang des 7. Jhs., darunter auch eine Goldmünze des Phokas (602–610).

Vor dem östlichen Eingang des Gebäudes wurde ein Goldring mit ungewöhnlicher Form entdeckt (Abb. 18). Als Arbeitshypothese kann man annehmen, dass der obere Teil des Ringes möglicherweise eine schematische Nachbildung der Rotunde über dem Grab in Jerusalem darstellt. Eigentlich war das eine Mode des 6. Jhs., die auch in den nächsten Jahrzehnten fortbestand. In diesem Sinn wurde auch ein Goldring interpretiert, der aus Jerusalem stammt (Abb. 19)49.

Wohnungen von Priestern bzw. Bischofsresidenzen wurden auch in anderen Gebieten Bulgariens entdeckt. In der Regel sind sie unmittelbar mit den Kirchengebäuden verbunden, manchmal an sie angeschlossen, nicht aber gesondert: zum Beispiel die Wohnung bei der einschiffigen Kirche des 5. Jhs. auf Carevec in Veliko Tărnovo bzw. der Bischofsbasilika, die diese Kirche im 6. Jh. ersetzte50, diejenige bei der Bischofsbasilika in Odessos (5.–6. Jh.)51 und andere.

48 Zweistöckige Gebäude mit mehreren aufeinanderfolgenden Räumen finden sich in frühbyzantinischer Zeit auch in Syrien: siehe F. Villeneuve, Wohn- und Siedlungsstrukturen zur Zeit des frühen Christentums in Südsyrien, in: Ruprechtsberger (Red.) a. O. (Anm. 30) 102–111; hier 106 Abb. 3.

49 Siehe in diesem Sinn Parallelen des goldenen Ringes aus Jerusalem sowie die Schlussfolgerungen von Y. Meshorer, Ancient Gold Ring Depicts the Holy Sepulchre, BAR 12, 1986, H. 3, 46–47 Abb. 1. 2.

50 Čaneva-Dečevska a. O. (Anm. 3) 201–203 Abb. 28. 29. 51 Minčev a. O. (Anm. 12) 34; Al. Minchev, Early Christian Double Crypt with Reliquaries at Khan Krum Street in Varna

(Ancient Odessos), in: Ал. Минчев – В. Йотов [Al. Minčev – V. Jotov] (eds.), Раннохристиянски мъченици и реликви и тяхното почитане на Изток и Запад. Международна конференция, Варна, 20–23 ноември 2003 – Early Christian Martyrs and Relics and Their Veneration in East and West. International Conference Varna, November 20th–23rd 2003, AMV 4 (Варна – Varna 2006) 229–256, 257 f. (bulg. Zsf.) 230–232 figs. 1–3 (figs. 1–30 in the Text).

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Der Brunnen: Heilquelle (Hagiasmon)?

Östlich des Baptisteriums Nr. 2 (A, B) wurde ein Brunnen teilweise untersucht, der in den Felsen ausgehöhlt und in seinem oberen Teil mit Ziegeln ausgeformt ist (Abb. 20 a. b). Der Brunnen weist einen quadratischen Querschnitt von 1,30 × 1,30 m auf. Vom Eingang in der östlichen Mauer des Baptisteriums Nr. 2 (A, B) begann möglicherweise ein Pfad, der direkt zur Brunnenanlage führte. Das Brunnenwasser wurde wahrscheinlich bei der Taufe benutzt. Die Füllung im Inneren des Brunnens (die Aufschüttung wurde bis in eine Tiefe von 5 m weggeräumt) bestand ausschließlich aus Baukeramik des 5.–6. Jhs. Der Brunnen scheint im 5.–Anfang des 6. Jhs. benutzt worden zu sein, danach wurde er zugeschüttet.

In Bulgarien hat man einen ähnlichen Heilbrunnen (Hagiasmon) bei dem frühchristlichen Martyrium in der Nähe von Goleš, Bezirk Silistra, unweit des antiken Durostorum entdeckt52.

Chronologie und Schlussfolgerungen

Der frühchristliche Komplex auf Kap Sveti Atanas ist einer der wenigen an der westlichen Schwarzmeerküste, die vollständig untersucht sind. Die mehrfachen Umgestaltungen sind wahrscheinlich mit barbarischen Einfällen in die Gebiete südlich der Donau im 5.–6. Jh.53, mit Naturkatastrophen54 oder aber (in der letzten Phase) auch mit der Umwandlung der Basilika in ein Chorbischofszentrum verbunden.

Die Basilika dürfte gerade am Ende des 4. oder Anfang des 5. Jhs. gebaut worden sein. In dieser ersten Phase hat es im nördlichen Teil des Narthex ein Baptisterium gegeben. Ungefähr in der 2. Hälfte des 5. Jhs. wurde die Basilika teilweise zerstört. Kurz darauf baute man sie auf demselben Grundriss neu auf, aber schon mit einer größeren Apsis ausgestattet. Damals wurde auch ein neues Sondergebäude errichtet, das sich nördlich der Basilika befand, und dort ein neues Baptisterium eingerichtet.

In der zweiten Phase der Basilika sind zwei Etappen festzustellen. Sie sind mit einer Um-gestaltung des Altarraums verbunden: Entlang der Apsis wurde ein Synthronon mit Bischofsthron errichtet. Wahrscheinlich gleichzeitig wurde auch der nördliche Teil des Narthex in eine Kapelle verwandelt, die auf den Überresten des ehemaligen Baptisteriums lag und eine kleine Apsis erhielt, die sich an der Stelle des alten Eingangs zum Nordschiff befand.

Am Ende des 6.– Anfang des 7. Jhs. verlor die Basilika ihre bisherige Bedeutung. Aufgrund der spätesten Münzfunde kann man die Zerstörung und die endgültige Aufgabe des Komplexes bzw. der Festung bei Bjala mit der awarisch-slawischen Invasion im Jahr 614 – zur Zeit des Heraclius (610–641) – verbinden.

52 G. Atanassov, Le martyrium, la basilique et le confecio (sic!) avec des reliques dans le castel bas byzantin près du village de Goleche, région de Silistra (Durostorum), in: Minčev – Jotov (eds.) a. O. (Anm. 51) 201–227; 227 f. (bulg. Zsf.); 207 Abb. 5.

53 Al. Madgearu, Barbarian Invasions in Northern Scythia Minor during the 4th–5th Centuries, Peuce S. N. 8, 2010, 173–184, <http://revistapeuce.icemtl.ro/10%20Madgearu.pdf> (24.10.2013); Al. Madgearu, The Church in the Final Period of the Late Roman Danubian Provinces, in: M. V. Angelescu – I. Achim – A. Bâltâc et al. (eds.), Antiquitas Istro-Pontica. Mélanges d’archéologie et d’histoire ancienne offerts à Alexandru Suceveanu (Cluj-Napoca 2010) 145–153.

54 Nach der Chronographia des Theophanes habe es in dieser Gegend im Jahr 544 ein heftiges Erdbeben gegeben – als Ergebnis davon strömte das Meer bei der nahe liegenden Stadt Odessos 4 Meilen ins Landesinnere: Thphn. chron. a. m. 6037 (ed. C. de Boor 1883, BT, 1, 224, 29–33; PG 108, 492; ГИБИ [GIBI], 1960, 239).

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Doz. Dr. Valeri Jotov

Oberassistent Aleksandăr Minčev

Archäologisches Museum Varna

Blvd. Marija Luiza 41

9000 Varna, Bulgarien

[email protected]

[email protected]

Summary

The Early Christian Complex at Cape Sveti Atanas near Byala,

District of Varna (Late 4th–Early 7th c. A.D.).

Preliminary Report

The excavations at cape Sveti Atanas near Bjala, District of Varna, were conducted in 2009–2012 and investigations are still in progress. During the past four years of on-site research, a late antique fortified town (5th–early 7th c. A.D.) was identified in the easternmost area of the cape, with a basilica and other associated buildings. Underneath, a Thracian religious centre (preliminarily dated to the 5th–1st c. B.C.) was investigated. The early Christian complex was entirely excavated; it consists of: 1. the basilica; 2. two baptisteries used at different times; 3. the residential house of the main priest, who probably later became a bishop of the chora/county; 4. a holy well (hagiasmon); 5. a large winery; 6. two pottery kilns, which might have had connection to the revenue of the church. In addition, small parts of the fortification wall, several houses and household buildings, a bath and a military barrack located within the fortress’ wall have been excavated.

The early Christian complex has been dated to the early 5th–early 7th c. A.D. and had two phases of existence. The basilica had three naves divided by limestone columns with late Corinthian capitals, one narthex and one apse. The sanctuary was richly decorated with marble and wall paintings with floral motifs, while the first baptistery situated in the narthex had figural murals and painted inscriptions. Among them, a fragment with the face of an unknown saint (perhaps Jesus Christ?) and two with painted names MARIA and HIESUS (Jesus) have been discovered.

Numerous important finds in the basilica and its surroundings evidence the religious and daily life of the complex. They also demonstrate that during Late Antiquity, the fortified town (its name is unknown) at cape Sveti Atanas near Bjala was a busy port and one of the important smaller economic, religious and cultural centres on the western Black Sea coast.

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