Steuerliche Grundlagen der Umwandlung - · PDF filewandlung so auszugestalten, dass sie steuerlich nicht zu einer Aufdeckung und damit zur Versteuerung der stillen Reserven führt

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  • ISBN 3-935145-95-0e 12,00

    Die Wirtschaft ist in zunehmendem Mae durch Umstrukturierungen

    von Unternehmen geprgt. Die Prozesse und die daraus folgenden

    Konzernstrukturen werden (auch) durch steuerliche berlegungen

    beeinflusst. Der Einfluss des Steuerrechts reicht dabei ber die Wahl

    der Unternehmens-Rechtsform hinaus, bis weit in die Gestaltung von

    Unternehmens- und Konzernstrukturen hinein. Sptestens bei der

    Umgestaltung bestehender Unternehmens- oder Konzernstrukturen

    sind regelmig auch die Interessen der Arbeitnehmerinnen und

    Arbeitnehmer und ihrer Interessenvertretungen berhrt. Solche

    Umstrukturierungen werden und dies zumindest teilweise auch zu

    Recht den Arbeitnehmervertretungen gegenber hufig mit steu-

    erlichen berlegungen begrndet. Die komplexe Materie behindert

    allerdings erheblich die Erkenntnis, ob bzw. inwieweit unabweisbare

    Notwendigkeiten fr eine bestimmte Gestaltung vorliegen. Oftmals

    hegen die Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsrten und Betriebsrten

    den Verdacht, steuerliche Argumente seien nur vorgeschoben, um

    in Wirklichkeit unternehmenspolitisch gewnschte Gestaltungen

    leichter durchzusetzen und einer Opposition von vornherein den

    Wind aus den Segeln zu nehmen. Die vorliegende betriebswirtschaft-

    liche Handlungshilfe soll die Situation aufzuhellen und etwas mehr

    Transparenz erzeugen. Ziel ist die Schaffung eines Grundverstnd-

    nisses der Gestaltungsflle im Rahmen des Umwandlungsgesetzes

    und der steuerlichen Konsequenzen.

    Arno PrangenbergManuela Aldenhoff

    118

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    118

    edition der Hans BcklerStiftungFakten fr eine faire Arbeitswelt.

    Steuerliche Grundlagender Umwandlung von Unternehmen

    B e t r i e b s w i r t s c ha f t l i ch e H a n d l u n g s h i l f e n

  • 1

    Arno Prangenberg

    Manuela Aldenhoff

    Steuerliche Grundlagen

    der Umwandlung

    von Unternehmen

    Betriebswirtschaftliche

    Handlungshilfen

  • edition der Hans-Bckler-Stiftung 118

    Arno Prangenberg, Diplom-Betriebswirt und Steuerberater, ist bei der Essener

    Wirtschaftsprfungsgesellschaft Korthuser & Partner GmbH ttig. Dort ist er vor

    allem mit Prfungen von Jahresabschlssen und umfangreichen betriebs-

    wirtschaftlichen Beratungen befasst. Die Schwerpunkte seiner Beratungsttigkeit

    liegen insbesondere in den Bereichen Umstrukturierung von Unternehmen,

    Erstellung betriebswirtschaftlicher Analysen und Gutachten. Auerdem erarbei-

    tet er Konzeptionen fr betriebswirtschaftliche Trainings und fhrt entsprechen-

    de Seminare durch.

    Manuela Aldenhoff, Diplom-Kauffrau, Steuerberaterin, ist bei der Essener Wirt-

    schaftsprfungsgesellschaft Korthuser & Partner GmbH ttig. Dort ist sie mit der

    Prfung von Jahresabschlssen sowie der Beratung in steuerlichen und betriebs-

    wirtschaftlichen Fragen befasst.

    Copyright 2005 by Hans-Bckler-Stiftung

    Hans-Bckler-Strae 39, 40476 Dsseldorf

    Buchgestaltung: Horst F. Neumann Kommunikationsdesign, Wuppertal

    Produktion: Setzkasten GmbH, Dsseldorf

    Printed in Germany 2005

    ISBN 3-935145-95-0

    Bestellnummer: 13118

    Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die des ffentlichen Vortrages,

    der Rundfunksendung, der Fernsehausstrahlung,

    der fotomechanischen Wiedergabe, auch einzelner Teile.

    2

  • I N H A LT

    V O R W O R T 3

    1 . S T E U E R L I C H E G R U N D S T Z E B E I U N T E R N E H M E N S -

    U M WA N D L U N G E N 9

    2 . Z I V I L R E C H T L I C H E M G L I C H K E I T E N D E R U M WA N D L U N G

    V O N U N T E R N E H M E N 11

    2.1 berblick ber die zivilrechtlichen Mglichkeiten 11

    2.2 Einzelrechtsnachfolge 12

    2.3 Gesamtrechtsnachfolge 13

    2.3.1 Verschmelzung 14

    2.3.2 Spaltung 14

    2.3.3 Vermgensbertragung 16

    2.4 Ablauf von Umwandlungen Phasenschema 16

    2.5 Anwachsung 18

    2.6 Formwechsel 18

    3 . D I E S Y S T E M AT I K U N D G R U N D L E G E N D E B E G R I F F E

    D E S U M WA N D L U N G S G E S E T Z E S

    U N D D E S U M WA N D L U N G S S T E U E R G E S E T Z E S 21

    3.1 Beziehung zwischen Umwandlungsgesetz und

    Umwandlungssteuergesetz 21

    3.2 Aufbau des Umwandlungssteuergesetzes 23

    3.3 Handels- und steuerrechtlicher Umwandlungsstichtag 25

    4 . S T E U E R L I C H E KO N S E Q U E N Z E N D E R B E D E U T S A M S T E N

    U M WA N D L U N G S F L L E 27

    4.1 Verschmelzung 27

    4.1.1 Ertragsteuerliche Konsequenzen 27

    4.1.2 Grunderwerbsteuerliche Konsequenzen 52

    4.1.3 Umsatzsteuerliche Konsequenzen 56

    4.2 Spaltung 57

    4.2.1 Ertragsteuerliche Konsequenzen der Spaltung 57

    33

  • 4.2.2 Grunderwerbsteuerliche Konsequenzen der Spaltung 68

    4.2.3 Umsatzsteuerliche Konsequenzen der Spaltung 68

    4.3 Formwechsel 69

    4.3.1 Ertragsteuerliche Konsequenzen des Formwechsels 69

    4.3.2 Grunderwerbsteuerliche Konsequenzen des Formwechsels 72

    4.3.3 Umsatzsteuerliche Konsequenzen des Formwechsels 72

    5 . L I T E R AT U R : 73

    6 . A N H A N G : 75

    B E R S I C H T B E R U M WA N D L U N G S M G L I C H K E I T E N

    N A C H D E M U M WA N D L U N G S G E S E T Z 75

    S E L B S T D A R S T E L L U N G D E R H A N S - B C K L E R - S T I F T U N G 87

    4

  • A B B I L D U N G S V E R Z E I C H N I S

    Abbildung 1: Umwandlungsarten 11

    Abbildung 2: bertragungsarten 12

    Abbildung 3: Arten der Spaltung 15

    Abbildung 4: Beispiel zur Aufspaltung 15

    Abbildung 5: Beispiel zur Abspaltung 15

    Abbildung 6: Beispiel fr eine Ausgliederung 16

    Abbildung 7: Beispiel zur Anwachsung 18

    Abbildung 8: Aufbau des Umwandlungsgesetzes (UmwG) 21

    Abbildung 9: Beziehung zwischen Umwandlungsgesetz und

    Umwandlungssteuergesetz 22

    Abbildung 10: Zuordnung der verschiedenen bertragungsflle

    zu den Regelungen des UmwStG 24

    Abbildung 11: Steuerliche Regelungen zur Verschmelzung 27

    Abbildung 12: Verschmelzungsvarianten 42

    Abbildung 13: Beispiel zur partiellen Grunderwerbsteuerbefreiung

    gem. 5 Abs. 2 GrEStG 53

    Abbildung 14: steuerbare und nichtsteuerbare Umstze

    des Umsatzsteuergesetzes 56

    Abbildung 15: steuerliche Regelungen zur Spaltung 57

    Abbildung 16: steuerliche Regelungen zum Formwechsel 69

    5

  • 6

  • V O R W O R T

    Die Wirtschaft ist in zunehmendem Mae durch Umstrukturierungen von Unter-

    nehmen geprgt: Unternehmensteile werden abgespalten oder verschiedene Un-

    ternehmen verschmolzen. Konzernstrukturen werden (auch) durch steuerliche

    berlegungen beeinflusst und die Transaktionen auf dem Gebiet von Merger &

    Acquistions erhalten oftmals ein bestimmtes ueres Kleid, um steuergnstige

    Gestaltungen zu ermglichen. Der Einfluss des Steuerrechts reicht dabei ber die

    Wahl der Unternehmens-Rechtsform hinaus, bis weit in die Gestaltung von Unter-

    nehmens- und Konzernstrukturen hinein. Sptestens bei der Umgestaltung beste-

    hender Unternehmens- oder Konzernstrukturen sind regelmig auch die Interes-

    sen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Interessenvertretungen

    berhrt. Solche Umstrukturierungen werden und dies zumindest teilweise auch

    zu recht den Arbeitnehmervertretungen gegenber hufig mit steuerlichen

    berlegungen begrndet. Die komplexe Materie behindert allerdings erheblich

    die Erkenntnis, ob bzw. inwieweit unabweisbare Notwendigkeiten fr eine be-

    stimmte Gestaltung vorliegen. Oftmals hegen die Arbeitnehmervertreter in Auf-

    sichtsrten und Betriebsrten den Verdacht, steuerliche Argumente seien nur vor-

    geschoben, um in Wirklichkeit unternehmenspolitisch gewnschte Gestaltun-

    gen leichter durchzusetzen und einer Opposition von vornherein den Wind aus

    den Segeln zu nehmen. Die vorliegende betriebswirtschaftliche Handlungshilfe

    soll die Situation aufhellen und etwas mehr Transparenz erzeugen. Ziel ist die

    Schaffung eines Grundverstndnisses der Gestaltungsflle im Rahmen des Um-

    wandlungsgesetzes und der steuerlichen Konsequenzen. Die zweifellos sperrige

    Materie bleibt dennoch schwer verdaulich, aber es ist zu hoffen, dass diese Hand-

    lungshilfe zu mehr Klarheit im Praxisfall beitrgt. Dazu dienen auch die zahlreichen

    bersichten im Text.

    Die vorliegende Arbeitshilfe erhebt nicht den Anspruch einer umfassenden Dar-

    stellung des Umwandlungs- und Umwandlungssteuerrechts und soll auch nicht ggf.

    notwendige Beratung ersetzen. Es werden vielmehr nur die Grundzge dieser

    Rechtsgebiete dargestellt.Fr grundlegende Fragen zur Unternehmensbesteuerung

    wird auf die betriebswirtschaftliche Handlungshilfe Grundzge der Unterneh-

    mensbesteuerung (Edition der Hans-Bckler-Stiftung Nr. 87) hingewiesen.

    Dsseldorf, Juni 2004 Dr. Matthias Mller

    7

  • 8

  • 1 . S T E U E R L I C H E G R U N D -S T Z E B E I U N T E R N E H M E N S -U M WA N D L U N G E N

    Bei der Umwandlung von Unternehmen handelt es sich im ersten Schritt um einen

    gesellschaftsrechtlichen Vorgang. Es existieren zahlreiche Mglichkeiten, die Un-

    ternehmensrechtsformen sowie die zwischen Unternehmen bestehenden Bezie-

    hungen zu ndern und somit bei Bedarf an vernderte Rahmenbedingungen an-

    zupassen. Mit dem Gesetz zur Bereinigung des Umwa