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Steuersysteme und Steuerpolitik in Entwicklungsländern. Göttinger Wirtschafts-und Sozialwissenschaftliche Studien, Bd. 3 by Jürgen Pätz Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 28, H. 2 (1969), pp. 338-339 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40910627 . Accessed: 13/06/2014 04:00 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.77.48 on Fri, 13 Jun 2014 04:00:47 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Steuersysteme und Steuerpolitik in Entwicklungsländern. Göttinger Wirtschafts-und Sozialwissenschaftliche Studien, Bd. 3by Jürgen Pätz

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Steuersysteme und Steuerpolitik in Entwicklungsländern. Göttinger Wirtschafts-undSozialwissenschaftliche Studien, Bd. 3 by Jürgen PätzReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 28, H. 2 (1969), pp. 338-339Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40910627 .

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338 Besprechungen

Polanyi zeigt, daß sie keineswegs überwundene gesellschaftliche Zustände mar- kieren.

Die vorliegende Sammlung von Aufsätzen und Ausschnitten aus Büchern ist von George Dalton besorgt und mit einem ausführlichen einleitenden Kommentar versehen worden. Polanyi hat erst als Fünfzigjähriger zu seinem Lebensthema ge- funden, aber dann noch in erstaunlicher Produktivität eine Serie von Büchern und Aufsätzen vorgelegt, die am besten mit dem Titel ,,The Economy as Instituted Process" umschrieben werden können. Sie wirken überzeugend einem allzu esoteri- schen Ökonomismus entgegen und leisten einen Beitrag zur Integration der Sozial- wissenschaften - nicht in nebulösen Universalismen, sondern durch ihre exakte theoretische Struktur.

Knut Borchardt

Jürgen Patz: Steuersysteme und Steuerpolitik in Entwicklungsländern. Göttinger Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Studien, Bd. 3. Göt- tingen 1966. Verlag Otto Schwartz & Co. 177 Seiten. Die vorliegende, aus dem Ibero- Amerika-Institut für Wirtschaftsforschung an

der Universität Göttingen hervorgegangene Arbeit bietet einen klaren, systemati- schen und nahezu vollständigen Überblick über die im Thema angedeuteten Pro- bleme.

Anhand umfangreicher Literaturstudien, bei denen erfreulicherweise nicht nur englische, sondern auch deutsche, französische und spanische Veröffentlichungen berücksichtigt worden sind, gibt der Verfasser nach einer kurzen Einführung eine ausführliche Analyse der Steuersysteme von Entwicklungsländern (S. 17 bis 106). Es folgt ein kurzer Abschnitt über Zielsetzungen der Steuerpolitik in Entwicklungs- ländern (S. 107 bis 122), an den sich eine kritische Darstellung der Reformmöglich- keiten der Steuer- und Finanzsysteme in den Entwicklungsländern (S. 123 bis 163) anschließt. Zwar ist das meiste, was der Verfasser bringt, für den Kenner der Spezial- literatur nicht eben neu, doch liegt das Erfreuliche der Pätzschen Studie in der Tat- sache, daß sie sich von Übertreibungen nach der einen oder anderen Richtung hin freihält sowie ein in fast allen Punkten zu billigendes, wohlabgerundetes Urteil über die Erfolgsbedingungen einer rationalen Fiskalpolitik in Entwicklungsländern abgibt und begründet. Übrigens beschränkt sich Patz keineswegs auf eine bloße Darstellung der Ansichten, die von den von ihm berücksichtigten Autoren vertreten werden, sondern nimmt dazu in zahlreichen Fällen auch selbständig und kritisch Stellung. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise auf seine berechtigten Zweifel an dem JBawerschen Substitutionseffekt (S. 41) sowie auf die Kritik an der „Expenditure Tax" hinzuweisen.

Den Vorschlägen, die der Verfasser für eine rationellere Gestaltung der Steuer- systeme in Entwicklungsländern macht, kann weitgehend zugestimmt werden, wenn man auch in Einzelpunkten, wie etwa hinsichtlich der Erwägung einer pro- gressiv zu gestaltenden Grundsteuer (S. 146), anderer Ansicht sein mag. Besondere Hervorhebung verdient die Tatsache, daß Patz im Gegensatz zu vielen anderen sich sorgfältig davor hütec, allgemeine Rezepte für „die" Entwicklungsländer zu propa- gieren, vielmehr in realistischer Würdigung der erheblichen materiellen und ideologi- schen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern differenzierende Vorschläge macht und mit Recht der Steuerpolitik in den verschiedenen Wachstumsstadien ganz bestimmte Aufgaben zuordnet.

Alles in allem1: Eine recht solide Arbeit, die als gründliche Einführung in die 1 Von kritischen Anmerkungen zu Einzelpunkten sei grundsätzlich abgesehen. Ich begnüge

mich hier damit, die auf S. 22, Anmerkung 9, in Anlehnung an J.P. Marlin vertretene Ansicht zurück- zuweisen, daß die globale Einkommensteuer heute übereinstimmend als anglo-amerikanische Steuer- form bezeichnet wird, daß, nachdem S. 29/30 von Zusammenhängen zwischen Entwicklungsniveau und relativen Steuerlastquoten gesprochen worden ist, S. 32 zwar die Problematik des Aussagewerts von Steueranteilsvergleichen betont, aber in diesem Zusammenhang nicht die grundlegende Arbeit von O.Morgenstern „On the accuracy of economic observations" erwähnt ist. Im übrigen sind zu den Ausführungen auf S. 28 ff. die nach der Publikation der Pâteschen Schrift erschienenen empirischen Studien von Gupta und Pryor heranzuziehen.

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Besprechungen 339

Probleme durchaus empfohlen werden kann, wenngleich sie in bezug auf theoreti- sche Tiefe etwas hinter der kürzlich erschienenen gründlichen Studie von Fuad und Süphan Andic: Government Finance and Planned Development, Caribbean Mono- graph Series No. 5, Puerto Rico 1968, zurückbleibt.

Fritz Neumark

Claus Simmich : Die Steuermoral als verfassungsrechtliches und steuerrecht- liches Problem. München o. J. (1967). XXI, 101 Seiten. Simmich unterscheidet zwischen der „soziologischen" Steuermoral, als den in

der Bevölkerung herrschenden Auffassungen über die Allgemeinverbindlichkeit steuerlicher Pflichten, und der „normativen" Steuermoral als der Summe der in Steuergesetzgebung und -rechtsprechung aufgestellten Sollvorschriften, um die ver- fassungs- und steuerrechtliche Problematik des Phänomens im Zwischenbereich zwischen diesen beiden Polen zu lokalisieren. Die Ambivalenz, um nicht zu sagen Vermengung von Norm und Realität durchzieht die gesamte Dissertation, wenn- gleich der Verfasser, als Jurist und Mattern-Schüler, dem Legalismus eindeutig Priorität gewährt. So nimmt er zwar die empirisch-finanzpsychologischen Versuche zur Erforschung der tatsächlichen („soziologischen") Steuermoral zur Kenntnis, bagatellisiert oder übergeht ihre Ergebnisse und Methoden jedoch schlichtweg, so- bald sie nicht in das Normenkorsett seiner „ethischen" Betrachtungsweise passen, nach dem Motto, daß nicht sein kann, was nicht sein darf. Dies ist umso befremden- der und der wissenschaftlichen Qualität seiner Arbeit um so abträglicher, als er wie- derholt Zusammenhänge wie etwa zwischen Steuerhöhe und Steuermoral (S. 56) oder gar zwischen der rückwirkenden Kraft von Steuergesetzänderungen und inflationä- ren Prozessen, die sich ,wenn überhaupt, nur empirisch klären lassen, als selbstevi- dent hinstellt. Das gleiche gilt auch, wenn er damit durchaus diskutable Ände- rungsvorschläge, wie z. B. die Vereinfachung und Vereinheitlichung der Abgaben- ordnung und eine Intensivierung der Finanzpublizität, begründet und so den An- schein wissenschaftlicher Objektivität erweckt, wo größtenteils höchst subjektive politische und verfassungs- sowie steuerrechtliche Normen zu diskutieren wären. Daß er auch hier mit der gleichen Souveränität als eigene Beiträge präsentiert, was in der Finanzwissenschaft mittlerweile zum traditionellen Wissens- oder zumindest Diskussionsstoff gehört, sei nur nebenbei bemerkt.

Die verfassungs- und steuerrechtliche Auseinandersetzung mit einem so kom- plexen Phänomen wie dem der Steuermoral ist sicherlich des Schweißes der Edlen wert; sie erfordert jedoch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht zuletzt auch mit der Finanzsoziologie und -psychologie, die hier unter dem Autonomieanspruch einer ethischen Betrachtungsweise sträflich vernachlässigt wurde.

Q. Schmölders

International Institute of Administrative Sciences : New Techniques of Budget Preparation and Management. General Report by Hendrik J. Hofstra. Brüssel 1965. 116 Seiten. Hendrik Hofstra legt mit dieser Schrift die Vorschläge und Ergebnisse vor, die

der XIII. Kongreß der Verwaltungswissenschaften in Paris erarbeitet hat. Grundlage für die Diskussion war ein Bericht, der die Antworten eines Fragebogens auswählt, der den 23 nationalen Sektionen dieser Vereinigung ein Jahr zuvor zur Stellungnahme vorlag. Hofstra selbst hatte die Aufgabe des Generalberichterstatters übernommen.

In sieben Sitzungen erörterte der Kongreß folgende Themen: 1. Die Anwend- barkeit der Empfehlungen, 2. die Festlegung von Prioritäten, 3. der Grundsatz der langfristigen Planung, 4. ein spezielles Amt für Budgetanalyse, 5. das Leistungs- budget, 6. die Gliederung des Budgets und 7. die Haushaltskontrolle.

In den folgenden drei Teilen der Schrift werden die Resultate der Erörterung

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