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Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Stoffgemische, Stofftrennung, Molbegriff
Materie: - heterogene Stoffe (mehrere Phasen)
- homogene Stoffe (eine Phase)
Phase: einheitlich (homogen) mit Phasengrenze (optisch erkennbar).
Sand/Wasser: zwei Phasen (fest/flüssig); Phasengrenze ist die Sand-
kornoberfläche.
Wasser/Luft: zwei Phasen (flüssig/gasförmig); Phasengrenze ist die
Wasseroberfläche.
n-Hexan/Wasser: zwei Phasen (flüssig/flüssig); Phasengrenze ist die
Grenzfläche zwischen den Flüssigkeiten.
Sand/Wasser/Luft: drei Phasen (fest/flüssig/gasförmig); Phasen-
grenzen sind die Sandkorn- und die Wasserober-
fläche.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Zusammensetzung der Materie
Materie
heterogene Stoffe(mehrere Phasen)
homogene Stoffe(eine Phase, aber Mischungen erlaubt)
mechanische Trennung
Lösungen(variable Zusammensetzung)
reine Stoffe(konstante Zusammensetzung)
Elemente(chemisch nicht mehr aufspaltbar)
Verbindungen(chemisch aufspaltbar)
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Heterogene Stoffe (mehrere Phasen)
1. fest/fest: Sand (verschiedene Mineralien).
2. fest/flüssig: Schlamm oder Suspension.
3. flüssig/flüssig: Suspension (z.B. Milch, Salatsauce).
4. flüssig/gasförmig: Schaum, Nebel (Aerosol).
5. fest/gasförmig: Rauch (Aerosol).
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Trennverfahren für heterogene Stoffe
- Sieben, selektieren (z.B. mit dem Mikroskop): 1.
- Sedimentation (einfache Erdbeschleunigung)
oder zentrifugieren (mehrere g): 2.
- Filtration: 1., 2., 5. oder 4. (Industrie).
- Phasentrennung im Scheidetrichter: 3.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Aggregatzustand bei homogen Phasen
MischungAggregatzustand der
homogenen Phase
Name der Mischung
(Beispiel)
fest/festfest
(flüssig bei manchen
Metalllegierungen)
Legierung
fest/flüssig/gasförmigflüssig
Lösung
gasförmig/gasförmiggasförmig Gas
(nicht erfasst werden hier
Gase, die chemisch
miteinander reagieren,
z.B. HCl(g) und NH3(g), die
das Salz NH4Cl(s)
ergeben.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Trennverfahren bei Lösungen (eine Phase)
- Destillation.
- Sublimation.
- Extraktion.
- Osmose (z.b. bei der Dialyse).
- Chromatographie.
- Kristallisation (Salzgärten am Meer).
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Teilchengröße als Unterscheidungskriterium
Teilchengröße
(z.B. fest/flüssig)
> 100 nm
Suspension
Emulsion
Aerosol
(Minoritäts-
komponente
ist sichtbar)
100 … 10 nm
kolloidale Lösung
(Lösung
erscheint optisch
leer. Teilchen
können aber mit
dem Faraday-
Tyndall-Effekt
nachgewiesen
werden)
< 3 nm
Lösung
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Chemische Reaktion und Molbegriff
Stoff A + Stoff B → Stoff C
1. Erhaltung der Masse
m (A) + m (B) = m (C) für obige Reaktion
z.B.
C(s) + O2(g) → CO2(g) + Energie
m = E/c2 ≈ 0
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
2. Konstante Proportionen
C(s) + O2(g) → CO2(g)
3. Multiple Proportionen
C(s) + O2(g) → CO2(g)
2 C(s) + O2(g) → 2 CO(g)
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Stoffmenge
NL oder NA: Loschmidt‘sche Zahl oder Avogadro-Konstante
1 mol ≡ 6,022.1023 Teilchen
x A + y B → z C
Die stöchimetrische Faktoren x, y, z sind zuerst zu bestimmen,
bevor man auf Massen umrechnen kann.
Sie geben die Anzahl an Mol wieder, die man benötigt,
um die Reaktion korrekt durchzuführen.
NL ist deswegen so groß, weil die Atome so klein sind.
Nur so kommt man in den Bereich wägbarer Mengen.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Atombau
Positiv geladener Atomkern und negativ geladene Atomhülle.
Sie werden durch elektrostatische Wechselwirkungen (WW)
Zusammengehalten.
Atomkern
99,95 - 99,98 % der gesamten Materie
Dichte: r ≈ 1014 g/cm3 oder 1017 kg/m3
Größe: ϕ ≈ 10-14 bis 10-15 m
Atomdurchmesser: ϕ ≈ 10-10 m
D.h., der Kern hat Stecknadelkopfgröße, das Atom aber einen
Durchmesser von ca. 10 m.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Nucleonen
Zahl der Protonen: Ordnungszahl oder Kernladungszahl Z
S (Anzahl p + Anzahl n) = Massenzahl A
Der Zusammenhalt der Nucleonen wird durch die starke und
schwache Kernwechselwirkung gewährleistet.
Name Abkürzung Masse in g Ladung in e
Proton P 1,6726.10-24 +1
Neutron n 1,6749.10-24 0
Die Neutronen sind der „Klebstoff“, der die
positiv geladenen Protonen zusammenhält.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
A
E (E für Element)
Z
1 2 3 *
H H H
1 1 1
D (Deuterium) T (Tritium)
12 13 14 *
C C C
6 6 6
Die Isotopen unterscheiden sich nur in der Anzahl der
Neutronen (* bedeutet radioaktiv).
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Isobare: A identisch aber Z verschieden.
Über den Charakter des Elements entscheidet nur Z.
40 40
Ar Ca
18 20
Argon ist ein Gas, Calcium ein festes Metall.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Element Symbol Ordnungszahl
Z
relative
Atommasse
Isotope
A
Wasserstoff H 1 1,00797 1, 2, 3*
Helium He 2 4,0026 4, 3
Lithium Li 3 6,941 7, 6
Beryllium Be 4 9,01218 9
Bor B 5 10,811 11, 10
Kohlenstoff C 6 12,0115 12, 13, 14*
Stickstoff N 7 14,0067 14, 15
Sauerstoff O 8 15,9994 16, 18, 17
Fluor F 9 18,9984 19
Neon Ne 10 20,179 20, 22, 21
- Fett: Hauptisotop.
- Geordnet nach Häufigkeit.
- * Radioaktiv.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Atomare Masseneinheit u
- Bezugspunkt für die relative Atommassen.
- Daher auch Reinelemente wie Fluor nicht
bei 19,0000 g/mol sondern bei 18,9984 g/mol.
- u = 1,66053.10-24 g.
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
Historische Bezugspunkte
Atommasse(H) = 1 von Dalton (1805).
Diese Definition wird heute noch gerne von
Biochemikern und Molekularbiologen verwendet,
entspricht aber weder der IUPAC-Empfehlung noch
der DIN-Norm.
Atommasse(O) = 16 von Stas (1865). Empfehlung s.o.
12
Atommasse( C) = 12 der IUPAC (1961).
6
Das u ist daraus abgeleitet.
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Reinelemente
Z Symbol Name Z Symbol Name
4 Be# Beryllium 41 Nb Niob
9 F Fluor 45 Rh Rhodium
11 Na Natrium 53 I Iod
13 Al Aluminium 55 Cs Cäsium
15 P Phosphor 59 Pr Praseodym
21 Sc Scandium 65 Tb Terbium
25 Mn Mangan 67 Ho Holmium
27 Co Cobalt 69 Tm Thulium
33 As Arsen 79 Au Gold
39 Y Yttrium 83 Bi* Bismut
# Spuren instabiler Isotope vorhanden.
* Radioaktiv.
Z und A immer ungerade.
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Atomhülle
- Elektron, e oder e-
- Gesamtmasse der Elektronen: 0,02 - 0,05 %
der Atommasse.
- Dichte der Atomhülle: 2.10-4 g/cm3.
- Masse des Elektrons: 0,9.10-27 g entspricht 1/1835 m(p).
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Natürliche Radioaktivität
Fachbereich Chemie der Universität Marburg
209
Bi als Stabilitätsgrenze?
83
- Bi ebenfalls radioaktiv mit Halbwertszeit von t1/2 ≈ 1019 a,
was es zu einem sehr schwachen a-Strahler macht.
- Bi(O)NO3 weiterhin Reisemedizin gegen „Montezumas
Rache“
- „Wismutmahlzeit“, Brei mit Bismutylsalzen als
Röntgenkontrastmittel.
- Bismutylsalze spielen auch als Begleitstoffe bei der
Therapie des bakteriell verursachten Magengeschwürs eine
Rolle.
- Heute gilt das Blei-Isotop 208
Pb als Stabilitätsgrenze.
82
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Natürliche Radioaktivität
a-Strahlung
4 4
a-Teilchen: He2+ oder häufig vereinfacht He.
2 2
210 206 4
Po → Pb + He
84 82 2
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b-Strahlung
Abspaltung eines Elektrons e-: b-
14 14
C → N + e-
6 7
Nicht natürlich: Positron b+
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g-Strahlung
Elektromagnetische Strahlung
240 236 4
Pu → [ U]* + He
94 92 2
236 236
[ U]* → U + g
92 92
[]* ist ein energiereicher kernangeregter Zustand.
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Nicht-natürliche Radioaktivität
b+-Strahlung: Positronenstrahlung
- Anwendung in der PET (Positronenemissionstomographie).
- Isotope aus dem Zyklotron.
11 13 15 18 30
C N O F P
6 7 8 9 15
30 30
P → Si- + e+
15 14
- Paarvernichtung: b+ + b- → g-Strahlung
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Anwendung radioaktiver Isotope
Diagnostik
131
I (t1/2 ≈ 8 d): für Schilddrüsen-Untersuchungen als Iodid
53 verabreicht (b-, g).
67
Ga (t1/2 ≈ 78 h): Lokalisierung von Entzündungsherden;
31 als hydrolysierender Citratkomplex (g).
99m
Tc (t1/2 ≈ 6 h): Schilddrüsen-Untersuchungen; als TcO4-
43 verabreicht (g).
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Tumorzerstörung
Boron Neutron Capture Therapy (BNCT)