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Strukturwandlungen und Nachkriegsprobleme der Wirtschaft Spaniens. (Kieler Studien, Forschungsberichte des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Band 28) by Klaus Heinrich; Fritz Baade Review by: Antonio Montaner FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 17, H. 1 (1956/57), pp. 163-164 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909106 . Accessed: 14/06/2014 02:12 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 188.72.126.181 on Sat, 14 Jun 2014 02:12:44 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Strukturwandlungen und Nachkriegsprobleme der Wirtschaft Spaniens. (Kieler Studien, Forschungsberichte des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Band 28)by Klaus

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Strukturwandlungen und Nachkriegsprobleme der Wirtschaft Spaniens. (Kieler Studien,Forschungsberichte des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Band 28) byKlaus Heinrich; Fritz BaadeReview by: Antonio MontanerFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 17, H. 1 (1956/57), pp. 163-164Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909106 .

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Besprechungen 163

Die Gewinne dieser Gesellschaften sind steuerlich - wie die jeder anderen Aktiengesellschaft - doppelt belastet: zunächst in Form der Ertragsbesteuerung bei der Gesellschaft, sodann beim Aktionär anläßlich der Gewinnverteilung. Nur in drei Fällen wird die erwähnte prinzipielle Trennung durchbrochen. Die mitarbeiten- den Aktionäre werden bei Fürsorgestiftungen als Unternehmer angesehen, bei der Bewertung von Aktien wurden offene und stille Reserven voll aufgerechnet und die Entgelte der mitarbeitenden Aktionäre sind der Besteuerung bei der Gesellschaft voll unterworfen.

Die Reformvorschläge, die der Expertenkommission von der Schutzorgani- sation unterbreitet wurden, sehen teilweise eine steuerliche Sonderbehandlung der Familien-Aktiengesellschaften vor, teils Neuerungen innerhalb einer einheitlichen Steuerordnung für Aktiengesellschaften. Letztere fanden weitgehend Zustimmung seitens der Expertenkommission. Aus diesen Gründen konnte man dem Vorschlag der Besteuerung von Familien-Aktiengesellschaften nach der für Einzelfirmen und Personalgesellschaften bestehenden Steuerordnung nicht zustimmen, ebenso wie man die Gewährung eines „Holdingabzuges" mit der Begründung verwarf, eine zu- sätzliche Belastung, welcher das Holdingprivileg entgegenwirken solle, entstehe überhaupt nicht und sozial gehobene Schichten könnten sich durch eine Mindest- (Familien-) Beteiligung von 20 v. H. ungerechtfertigte Steuervergünstigungen ver- schaffen. Bemerkenswert ist der Vorschlag zur Einführung einer Betriebsteuer, die einheitlich nach dem Muster der Besteuerung der Aktiengesellschaften auf alle kauf- männischen Betriebe ausgedehnt werden soll. Die Begründung der Ablehnung dieser Besteuerungsform ist - sehr stark gekürzt - in drei Punkten zusammenzufassen: Zunächst stellt der Eintrag in das Handelsregister maßgebliches Kriterium der Anwendung dieser Besteuerungsform dar, sodann wird die Selbstfinanzierung steuer- lich diskriminiert, und last not least würde man mit der steuerlichen Gleichstellung von Einzelfirma bzw. Personalgesellschaft und Kapitalgesellschaft dem Prinzip der steuerlichen Doppelbelastung von Körperschaftsgewinnen nicht mehr gerecht werden können. Die durch die Betriebsteuer gebotenen Vorteile könnten ihren Nachteil in keiner Weise aufwiegen.

Man ist sich seitens der Expertenkommission darüber im klaren, daß der seit 1917 nach der gleichen Formel errechnete Steuersatz zu einer übersteigerten Pro- gression führt. Teils neigt man dazu, eine einheitliche Proportionalsteuer einzufüh- ren, teils will man an der Rendite des investierten Eigenkapitals als Steuer- bemessungsgrundlage festhalten. Dabei ist der Gedanke nicht neu, daß eine „an- gemessene Rendite" mit einem niedrigeren Steuersatz belastet werden soll als der darüber hinausgehende Unternehmungsgewinn.

Ohne Zweifel stellt das vorliegende Gutachten einen wertvollen Beitrag zur Beseitigung der Unzulänglichkeiten im Schweizer Steuersystem dar. Es bringt Einzelvorschläge in reicher Fülle und sieht sogar die Möglichkeit vor, daß der Aktionär selbst darüber bestimmen kann, ob sein Aktienbesitz dem Geschäfts- oder Privatvermögen zuzurechnen ist. Der Leser hat den Eindruck, daß die Verfasser dieses Gutachtens in keiner Weise Partei für die Steuerpflichtigen ergreifen, sondern sich in einer souveränen Weise mit den Ungerechtigkeiten des Schweizer Steuer- systems auseinandersetzen, von dem Großmann einmal gesagt hat, es stelle das i.Tj.uöuc;j. uciespici cuici uittiiunaicii x1 uieniziwii tötutiii u.a>L. rj Jp /*h

Klaus Heinrich: Strukturwandlungen und Nachkriegsprobleme der Wirt- schaft Spaniens. (Kieler Studien, Forschungsberichte des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, herausgegeben von Fritz Baade, Band 28.) Kiel 1954. V, 139 Seiten. Im I. Teil der Schrift legt der Verfasser die geographischen und sozialen Struk-

turprobleme der spanischen Wirtschaft und die Hauptzüge der Wirtschaftspolitik vor 1935 dar und schafft damit eine zuverlässige Basis für seine Gesamtanalyse der heutigen wirtschaftlichen Lage Spaniens, insbesondere für die rechte historisch- 11*

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164 Besprechungen

objektive Gewichtung von Einzelfragen. Der II. Teil berichtet von den Entwick- lungszügen, Zielen und Erfolgen der Wirtschaftspolitik Spaniens in den letzten zehn Jahren, die zu den wechselvollsten Abschnitten seiner ganzen jüngeren Staats- und Wirtschaftsgeschichte gehören. Seit der Jahrhundertwende zielt die spanische Wirtschaftspolitik unter allen Regierungssystemen darauf ab, den „halbkolonialen Status" eines Erz- und Südfrüchteausfuhrlandes durch eine weit ausholende Indu- strialisierung mit dem Blick auf ökonomische Autarkie und nationale Unabhängig- keit zu überwinden. Der erst nach 1949 abklingende Boykott Spaniens durch die Siegermachte hat zwar den Fortgang der Industrialisierung faktisch gehemmt, die bestehenden Autarkietendenzen andererseits jedoch psychologisch aufs stärkste ge- fördert, und die amerikanischen Anleihen von 1950 und 1953 sind für die industriel- len Pläne eine willkommene Investitionshilfe. Eine Dämpfung der Industrialisie- rungspolitik und des staatlichen Dirigismus hält Heinrich für unwahrscheinlich. Im Interesse eines harmonischen Wachstums von Industrie und Landwirtschaft tritt der Verfasser nachdrücklich dafür ein, die Rationalisierung der Agrarproduktion künftig mehr voranzutreiben als bisher (S. 39 f., 119), und weist sodann im einzelnen auf die Ursachen für die strukturelle Schwäche der spanischen Außenhandelsposi- tion hin (S. 102 ff.). Auch alle anderen wesentlichen Aspekte der wirtschaftlichen Nachkriegsentwicklung Spaniens (Volkseinkommen; Preise und Löhne; Währungs- und Finanzwesen u. a. m.) finden gebührende Beachtung.

Im Ergebnis darf das Buch als eine „Wirtschaftskunde" im besten Sinne be- zeichnet werden. Die besonderen Materialschwierigkeiten seiner Untersuchung hat der Verfasser aus dem Wege geräumt, so gut es bei den fragwürdigen statistischen Quellen irgend ging. Heinrich hatte sich schon 1937 mit seiner Heidelberger Disser- tation über „Grundlagen, Aufbau und Wandlungen der spanischen Landwirtschaft" als hervorragender Kenner der gesellschaftlichen und ökonomischen „Europaferne" Spaniens erwiesen. Da seine vorliegende Kieler Studie großenteils auf die Zeit vor 1935 zurückgreift, bietet sie - bei der noch immer maßgeblichen Rolle der Agrar- produktion für die spanische Volkswirtschaft - in mancherlei Hinsicht eine Fort- setzung der in seiner Promotionsschrift erörterten Entwicklungsprobleme und Reformpläne. Zieht man diese frühere Veröffentlichung hier mit in Betracht, so er- scheint der von Irmgard de Arlandis in ihrer sonst überwiegend zustimmenden Be- sprechung (Schmollers Jahrbuch, 75. Jg. 1955, S. 367) der vorliegenden Schrift ge- machte Vorwurf, daß der Unterschied zwischen spanischer und zentraleuropäischer Wirtschaftsentwicklung nicht genug herausgearbeitet worden sei, kaum berechtigt.

Antonio Montaner

Economie belge et Comptabilité nationale, 1948-1954. Groupe d'études de la Comptabilité nationale. Université libre de Bruxelles, Institut de Socio- logie Solvay. Bruxelles 1955. VI, 202 Seiten. Im Oktober 1953 veröffentlichte die Groupe d'études de la Comptabilité natio-

nale eine Studie *, in der eine in wenigen Punkten vom OEEC- Standard- System ab- weichende volkswirtschaftliche Gesamtrechnung dargestellt wird. Die nun vor- liegende Veröffentlichung versucht, an Hand der für die verschiedenen Größen dieser volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ermittelten Werte und mit Hilfe internationaler Vergleiche die wirtschaftliche Entwicklung Belgiens von 1948 bis 1954 zu beschreiben und die Wirksamkeit der staatlichen Aktivität zu untersuchen.

Die Studie bringt zunächst eine Analyse des belgischen Bruttosozialprodukts. Unter anderem werden seine Größe (p. 1 ff.) und sein Wachstum (p. 6 ff.), die Ent- wicklung seiner Verwendung (p. 17 ff.) und Entstehung (p. 51 ff.) in jeweiligen und konstanten Preisen sowie auch seine Verteilung (p. 65 ff.) betrachtet. Es folgt eine Analyse der Entwicklung der Größen des Sektors Haushalte (p. 71 ff.), der (Brutto- und Netto-) Investition (p. 77 ff.) und der Ersparnis (p. 81 ff.).

1 Premiers éléments d'une comptabilité nationale de la Belgique, 1948-1951. Editions de l'In- stitut de Sociologie Solvay. Bruxelles. Ira édition 1953, 2»>* édition 1954.

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