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Oktober 2014 · Das Magazin der Wintersport Tirol AG zugestellt durch post.at #28 stubaier-gletscher.com DIE WINTERSPORT TIROL AG WURDE VOR 50 JAHREN GEGRÜNDET. 1964 –2014:

Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

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Das Magazin des Stubaier Gletschers Ausgabe 28: 50 Jahre Wintersport Tirol AG

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Page 1: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

Oktober 2014 · Das Magazin der Wintersport Tirol AG

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#28

stubaier-gletscher.com

DIE WINTERSPORT TIROL AGWURDE VOR 50 JAHREN GEGRÜNDET.

1964 –2014:

Page 2: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

INHALT

TOP OF TYROL –SPANNENDE 50 JAHRE

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die Geschichte der Wintersport Tirol AG hat vor 50 Jahren mit einem kleinen Lift in Walch-see begonnen. Damals konnte noch niemand ahnen, wie sich der Wintertourismus in Tirol und unser Unternehmen entwickeln würden. Im Nachhinein erscheint der Weg logisch und vorgezeichnet, zum jeweiligen Zeitpunkt waren aber mutige Entschlüsse und das Beschreiten unbekannter Wege notwendig. Wie bei den meisten unternehmerischen Entscheidungen ist letztendlich das Bauchgefühl ausschlaggebend, ob ein Schritt gesetzt wird oder nicht. Wenn der Erfolg ausbleibt, ist es für den Außenstehenden leicht zu sagen, „das war ja von vorneherein klar“. Wenn sich, wie bei der Wintersport Tirol AG, nach einer Phase des Kampfes und des Zweifelns die Strategien als richtig und gewinnbringend herausstellen, sind die Neider ebenso schnell gefunden.

Die Wintersport Tirol AG ist in den 50 Jahren ihres Bestehens zu einem der führenden Touris-musunternehmen Tirols herangewachsen. In den Bereichen Seilbahn, Gastronomie, Hotellerie und Sportartikelhandel – seit neuestem auch Onlinehandel – werden gute Ergebnisse erzielt. Die schlanke Verwaltungsstruktur mit kurzen Kommunikationswegen ist erhalten geblieben, obwohl wir mit über 400 Mitarbeitern und 50 Millionen Euro Jahresumsatz zu einem großen Unternehmen gereift sind. Die Herausforderungen werden nicht kleiner und eine dynamische und gleichzeitig vernünftige Weiterentwicklung ist sicher das Beste für nachhaltigen Erfolg. So steht die größte Investition der Firmengeschichte – der Ersatz der Eisgratbahn durch eine 3S-Bahn mit einem Investitionsvolumen von über 50 Millionen Euro – unmittelbar bevor und ist nur noch von der politischen Weichenstellung abhängig.

Wir möchten mit dieser Chronik eine spannende Kurzgeschichte der Wintersport Tirol AG vorlegen und uns bei allen Mitarbeitern und Unterstützern ganz herzlich bedanken. Wir sind überzeugt davon, dass wir gemeinsam den Erfolg fortführen werden und dass das gemeinsame Unternehmen weiterhin allen Beteiligten – Mitarbeitern und Gästen, Teilhabern und Lieferan-ten, Partnern und Grundbesitzern – viel Freude bringen wird.

Viel Vergnügen beim Lesen und einen guten Start in die Wintersaison,

Mag. Reinhard KlierVorstandsvorsitzender Wintersport Tirol AG

STATEMENTS TOP OF TYROL

#28

Start im Kaiserwinkl:Die Geschichte der Wintersport Tirol AGbeginnt in Walchsee.

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Im Königreich: Die Erschließung von Österreichs größtem Gletscherskigebiet.

Enge Seilschaft: Dr. Heinrich Klier und Franz Wegscheider im Gespräch zu 50 JahreWintersport Tirol AG.

Aufenthalt nach Maß:Das Hotel Happy Stubai begeistert Urlauber seit 1976.

Für Besser-Esser:Das gastronomischeAngebot überzeugt, vom Haubenrestaurant biszur Pastamanufaktur.

Sportliches Rüstzeug: Die Sportshops am Gletscher, in Innsbruckund im World Wide Web.

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Eventvorschau: Ob Sport oder Kulinarik, die Saison wartet mit zahl-reichen Höhepunkten auf.

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ImpressumTop of Tyrol –das Magazin der Wintersport Tirol AGMedieninhaber, Herausgeber und Verleger:Wintersport Tirol AGRedaktionsleitung: Dr. Heinrich Klier, Mag. Reinhard Klier, Mag. Catherine Propst, Alexandra Erhart,Roman PolakKonzept und Redaktion: Polak Mediaservice, ImstLayout: West Werbeagentur, LandeckFotos: Stubaier Gletscher: Andre Schönherr / eye5 Foto produktionen: Christoph Schöch, Mirja Geh.Polak Mediaservice: Markus Geisler. TVB Stubai,Archiv Wintersport Tirol AG, sportokay.com,Chridtof Nendwich, Eignerphoto,darkroom Productions, Martin Vandory,Oliver Farys, bause.atDruck: Alpina Druck, Innsbruck

Anschrift HerausgeberWintersport Tirol AG & COStubaier Bergbahnen KGMutterberg 26167 Neustift, Österreich

Tel. 0043 5226 8141Fax 0043 5226 8141-150E-Mail: [email protected]

Firmenbuchnummer: FN 23719GUID-Nummer: ATU 31698507

Positiver Wandel und Aufschwung für das Stubaital

F ür viele Menschen im Tal war der Wandel vom armen Bergbauerndorf

Neustift zu einer der Tourismushochbur-gen Tirols, von einem einfachen Stubaital, das sich entwickelt und den Aufschwung erlebt hat, ein Glücksfall. Diese Entwick-lung ist zu einem wesentlichen Teil Heinrich Klier, seinem Mut, seinem Pioniergeist und schlussendlich der Realisierung der Stubai-er Gletscherbahnen zuzuschreiben. Viele so wichtige Arbeitsplätze in der Region wurden geschaffen, Hotels, Pensionen, Privatunter-künfte mit Ferienwohnungen wurden ge-baut und haben dem Tourismus, der Wirt-schaft und den Menschen im Tal Wohlstand beschert. Ich möchte mich bei Heinrich Klier bedanken. Vielleicht bin ich einer der wenigen Stubaier, die erkannt haben, was er für unser Tal geleistet hat. Leider konnte ich mich in meiner Zeit als aktiver Bürgermeis-ter und Regionsobmann bei der Gemeinde Neustift nicht durchsetzen, um ihm die Eh-renbürgerschaft des Stubaitales zu verleihen, der politische Wechsel in Neustift war not-wendig, um ihm diese Anerkennung und Wertschätzung zu verleihen. Es freut mich auch ganz besonders, dass er Ehrenringträger der Gemeinde Mieders ist, zumal er sich auch über viele Jahre in Mieders engagiert hat. Lieber Heinz, ich wünsche dir noch viele Jahre bei bester Gesundheit, der Winter-sport Tirol AG mit deinem Sohn Reinhard an der Spitze eine glückliche Hand in der Fortsetzung deiner Arbeit.In Freundschaft, dein

Ernst Leitgeb, Alt-Bürgermeister Mieders

Zugpferde einer nachhaltigen Wertschöpfung

Große Pioniere wie Heinrich Klier ha-ben eine zentrale Bedeutung für den

Erfolg unseres Tiroler Tourismus. Schließ-lich sind es Unternehmen wie die Winter-sport Tirol AG mit ihrem „Königreich des Schnees“, welche die Zugpferde einer lang-fristigen sowie nachhaltigen Wertschöpfung bilden und die wirtschaftliche Entwicklung in den Tälern sichern. Daher gratuliere ich im Namen der Tirol Werbung ganz herzlich zu diesem runden Jubiläum. Wir wünschen auch der jungen Generation weiterhin so viel Kraft, Unternehmergeist und verdiente Erfolge.

Josef Margreiter, Direktor Tirol Werbung

02 03TOP OF TYROL EDITORIAL

Page 3: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

1964 1965 SONNENLIFT AXAMSGRÜNDUNG DER WINTERSPORT

TIROL AG IN WALCHSEE

1967/68 GLUNGEZERBAHN TULFES 1968 GRÜNDUNG DER WINTERSPORT

TIROL AG & CO STUBAIER BERGBAHNEN KG

VOM SCHNEEWALZER IN WALCHSEE ZUM

SKIFOAN IM STUBAITALVor 50 Jahren hat Heinrich Klier im Tiroler Unterland den Grundstein für die Wintersport Tirol AG gelegt.

BEWEGTE GRÜNDUNGSGESCHICHTE Was heute im Jahr 2014 gerne nach dem Prinzip Crowdfunding angegangen wird, wonach mehrere Personen in eine neue Idee Geld investieren, kultivierten die Gründer um Dr. Heinrich Klier bereits vor einem halben Jahrhundert. Insgesamt 39 Personen aus Tirol und Bayern begeister-ten sich damals für das gemeinsame Pro-jekt einer Liftanlage in Walchsee. Hubert Klier war zu dieser Zeit Gendarmerie-inspektor in der Gemeinde und machte seinen als Redakteur tätigen Bruder auf-merksam, doch einmal über das Skifahren zu berichten. Seine Replik: „Einen Artikel kann ich schon schreiben. Ihr braucht aber einen großen Lift.“ Dies war der Startschuss für den Wechsel von Heinrich Klier vom Redakteur zum Unternehmer. Den hatte ihm bereits vorher sein Freund Fritz Wiessner, ein deutscher Spitzen-bergesteiger, ans Herz gelegt, als er Klier sagte: „Du bist doch kein Angestellter, du bist Unternehmer.“ Sprachs und gab Klier einen 1.000-Dollar-Scheck als Starthilfe.

Start mit viel ElanDie historischen Quellen zeigen, mit wie viel Eifer das Unternehmen Walchsee Tirol AG vorangetrieben wurde. Nach der Gründungsversammlung am 31. Mai 1964 starteten die Verhandlungen und Behördenverfahren. Am gleichen Tag der Bauverhandlung Ende Juli begann Bau-unternehmer und Mitaktionär Sepp Kurz die Arbeiten. Somit wurde sichergestellt, dass der „Berglift Zahmer Kaiser“ (Sessel-lift Walchsee) im Dezember des gleichen Jahres seinen Betrieb aufnehmen konnte, ein weiterer Schlepplift folgte. Zeitzeuge Hubert Brandauer erinnert sich: „Ich war damals 14 Jahre alt und durfte sogar bei der Trassierung mithelfen. Mein Vater un-terstützte die Pläne der bergverbundenen Brüder Klier und hatte als Grundbesitzer viele Möglichkeiten, Flächen für das Pro-jekt bereitzustellen.“

Durch die neue Infrastruktur profitierte der Ort von zusätzlichen Gästen im Win-ter. Mit Zuwachsraten bei den Nächtigun-

gen von durchschnittlich zehn Prozent erlebte Walchsee in den ersten Liftjahren einen beispielhaften Aufschwung. „Seit die Skiliftgesellschaft den Sessellift gebaut hat, ist das Gebiet der Durchholzner Ötz aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Es spielt sich ein Massenbetrieb ab, den man gar nicht vorhergesehen hat ...“, liest es sich in einem Bericht der Tiroler Nachrichten aus dem Jahr 1967. Auch der ansässige Fremdenverkehrsverband Walchsee betrieb zwei Schlepplifte. Statt Konkurrenzdenken herrschte Gemeinsamkeit, beispielsweise beim Betrieb eines für die Gäste kosten-losen Busses zwischen dem Dorf und dem Liftgelände oder der koordinierten Fest-legung von Ermäßigungen. Die Ära Klier in Walchsee dauerte bis zur Wintersaison 1977/78, als Bauunternehmer Josef Kurz die Anlagen in Walchsee übernahm.

Tour de Tirol ging weiterBevor die Wintersport Tirol AG ihre Fühler ihn Richtung Hochstubai ausstreckte, leg-te sie noch mehrere Zwischenstationen ein, darunter Tulfes und Mieders. Der Wunsch der seilbahnmäßigen Erschließung des Glungezers konnte erst im dritten Anlauf durch Heinrich Klier und seine Mitstreiter umgesetzt werden. Damals befürchteten Liftgegner die Zerstörung ihres beliebten Tourenberges; der Fremdenverkehrsver-band Mittleres Inntal propagierte aber den Ausbau. Zu Weihnachten 1967 nahm die erste Sektion der Glungezerbahn nach nur sieben Monaten Bauzeit ihren Betrieb auf: damals eine der leistungsfähigsten Bahnen Tirols. Bis zu 720 Personen konnten pro Stunde befördert werden.

Anlässlich der Eröffnung im Jänner 1968 warb Dr. Walter Waizer, damals Präsi-dent des Tiroler Skiverbandes, für den Lift: „Mit Fertigstellung der Inntalauto-bahn stehen mit einem Schlag sieben bis acht Millionen deutsche Skiläufer vor der Haustür von Tirol. Die Glungezerbahn

wird dazu beitragen, dass Tirol diesem Ansturm gewachsen ist.“ Im Sommer des gleichen Jahres wird die zweite Sektion als Kombilift (Doppelschlepplift im Win-ter, Einersessel im Sommer) realisiert und kann bereits zu Weihnachten ihren Betrieb aufnehmen. Diese wartet mit einer För-derleistung von 850 Personen pro Stunde auf. Durch den Bau des Zirbenweges vom Patscherkofel zum Glungezer schuf Dr. Klier im selben Jahr eine Panoramarou-te durch einen der größten Zirbenwälder Europas. Heute zählt diese Wanderung zu den Klassikern im Wanderangebot der Region. 1980 trennt sich die Wintersport Tirol AG von ihrem Mehrheitspaket an der Glungezerbahn Tulfes.

Exzellente ReputationAls erste Anlage der Tochtergesellschaft Stubaier Bergbahnen KG eröffneten zu Weihnachten 1970 die Serleslifte in Mie-ders. Ähnlich wie in Tulfes wurde auch in Mieders eine Kombianlage mit einer Förderleistung von bis zu 900 Personen gebaut. Auf die Wintersportfans warte-te eine 3,5 Kilometer lange Abfahrt mit mittlerem Gefälle. Als „Clou“ der Planer wurden die Pisten an den Seiten hochge-zogen. „Durch diese Überhöhung kann sich der Fahrer leichter abfangen, wenn er in Bedrängnis gerät“, liest es sich in einem Zeitungsartikel zur Eröffnung. Ein ande-rer Redakteur lobte die Kompetenz der handelnden Personen: „An dieser Serlesab-fahrt müsste man es erkennen, wenn man es nicht wüßte: die Stubaier Bergbahnen KG ist eine Tochter der Wintersport Tirol AG, deren beispielhafte Präparierung der Glungezerabfahrt weitum bekannt ist.“

Mit den Erfahrungen von Walchsee bis Mieders und an weiteren Wirkungsstätten (Schwaz-Pill, Gerlos, Axams) wagten sich Dr. Klier und die Pioniere der Wintersport Tirol AG dann an ihr größtes Projekt: die Erschließung des Stubaier Gletschers.

Erfolgreiche Premierensaison

Die erste Saison in Walchsee bescherte der Wintersport Tirol AG sowohl einen der schnee-reichsten Winter der Geschichte als auch knapp 100.000 Fahrgäste nach nur drei Monaten.

ERRICHTUNG DER SERLESLIFTE MIEDERS 1970

FACTS

Mieders war die erste Station der Wintersport Tirol AG im Stubaital.

Quellen: „Walchsee: 100 Jahre Tourismus, 1896–1996“, Adolf Lässer; „Der weiße Berg – Das Glungezerbuch“, Gerald

Aichner; Chronik Mieders, „Tirol hautnah erlebt: Heinrich Klier: Zeitzeugen im Gespräch“, Haymon Verlag

04 05TOP OF TYROL DIE ANFANGSJAHREDIE ANFANGSJAHRE TOP OF TYROL

Page 4: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

1973 ERÖFFNUNG STUBAIER GLETSCHERZWEISEILUMLAUFBAHN & ERÖFFNUNG

STUBAIER GLETSCHERSTRASSE

1972REALISIERUNG DER GLETSCHERSTRASSE

RANALT–MUTTERBERG

1971

Nach dem erfolgreichen Engagement bei kleineren Skigebieten und mit viel Fach-wissen und Erfahrung ausgestattet, legte die Wintersport Tirol AG im Jahr 1971 mit ihrem größten Projekt los. Bevor an den Bau von Seilbahnen am Gletscher zu denken war, musste die zehn Kilometer lange Straße von Ranalt zur Mutterbergalm errichtet werden. Neben zähen Verhand-lungen herrschte viel Skepsis beim Bau der Privatstraße, die durch mehrere Lawinen-striche führte. Otto Zeisler, Chronist aus Tulfes, erinnert sich zurück: „Damals war ich beim Bundesheer und wurde von ei-nem Stubaier Kameraden ausgefragt, was der Klier für einer ist.“ Die Berichte über den Tatendrang von Dr. Klier im Stubaital reichten bereits bei der Erschließung des Gletschers in den 70er Jahren weit über die Tiroler Grenzen hinaus. Dr. Klier erinnert sich, stets lammfromm agiert zu haben:

„Ein Wiener hat mir am Schaufelnieder enthüllt, dass ich in der Bundeshauptstadt den Ruf genieße, ein harter, windzerzaus-ter Knochen zu sein. In Wirklichkeit bin ich ein unschuldiges Tiroler Hochgebirgs-lamm, das sich bescheiden von den letzten Berggrasln ernähren muss.“

Dessen ungeachtet zogen Heinrich Klier und seine Mitstreiter ihren Plan durch. So konnte im Jahr 1973 die Gletscherbahn eröffnet werden und die ersten Gondeln brachten Wintersportler in die Gletscher-region. Es folgte ein unternehmerischer Er-folg sondergleichen, weitere Lifte und Re-staurants kamen dazu und bescherten der Wintersport Tirol AG kräftige Zuwächse. Die Stubaier Gletscherbahnen entwickel-ten sich zum größten Gletscherskigebiet Österreichs mit 26 Anlagen und bis zu 1,25 Millionen Fahrgästen pro Jahr.

Gegen alle Widerstände erfolgte Anfang der 1970er Jahre die Erschließung des Stubaier Gletschers.

EINZIGARTIGES ERFOLGSPROJEKT

Neue ExistenzgrundlageBereits Ende der 1970er zollte der le-gendäre Tiroler Alt-Landeshauptmann Eduard Wallnöfer den Machern seinen Respekt: „Der bäuerlichen Bevölkerung in den Tälern bietet sich durch den Tou-rismus eine neue Existenzgrundlage. Mit der Stubaier Gletscherbahn und der Glet-scherstraße hat die Wintersport Tirol AG eine große Pionierleistung erbracht.“ Die Nächtigungen bestätigen dies:Bereits im Jahr 1973 konnten die Touris-tiker in Neustift mit 92.199 Nächtigun-gen eine deutliche Steigerung der Winter-zahlen verzeichnen. Das Wachstum ging weiter. 1979 verzeichnet die Gemeinde 319.259 Winternächtigungen, Ende der 1980er Jahre werden erstmals mehr als eine Million Übernachtungen gezählt. Im Tourismusjahr 2012/2013 landete Neustift mit 1.208.939 Nächtigungen auf Platz 5 im Tiroler Spitzenfeld.

39 MitstreiterDie Wintersport Tirol AG begann mit einem Start-

kapital von 3,1 Millionen Schilling (rund 225.000

Euro). Das Gros der Aktionäre stammte damals aus

Deutschland, in späteren Jahren wurde das Kapital

weitgehend zurückgekauft.

Investition in die Jugend

Schon früh setzte man am Stubaier Glet-

scher auf den Wintersportnachwuchs und beför-

derte Kinder bis zehn Jahre gratis. Daraus entstand ein

Dialog zwischen den Unternehmern und Touris-

muspionieren Heinrich Klier und Hans „Buggls“ Falkner

aus Sölden. Während Kliers Ötztaler Kollege meinte,

dass sich aufgrund dieser Strategie wohl nur noch

Kinder am Gletscher tummeln würden, war Klier

bewusst, dass dies die Gäste der Zukunft

wären.

Hello USASeit 1998 reist Matt Lauer, Ikone des

amerikanischen Frühstücksfernsehens,

regelmäßig durch die Welt und infor-

miert seine Landsleute über sehenswerte

Schönheiten. Im November 2005 machte

er einen Stopp am Stubaier Gletscher

und zwölf Millionen Zuschauer der NBC

Today Show in den USA lernten das

Königreich des Schnees kennen.

ERÖFFNUNG HOTEL HAPPY STUBAI1976

Für das 2000/2001 neuerrichtete Bergrestaurant „Jochdohle“ von Architekt Peter Kaserer gab es sogar lobende Worte der renommier-ten Süddeutschen Zeitung. „Wie ein Adlernest an den Fels geklebt“, schrieb der Autor über das höchstgelegene Restaurant Österreichs auf 3.150 m. Das im Jahr 2007 eröffnete Gletscherterminal an der Talstation über-nimmt mehrere Aufgaben. Neben einer komfortableren Zustiegssi-tuation der Gäste zu den Gondelbahnen, werden diese auch vor der Witterung geschützt. Der Ausgleich zwischen Bauwerk und Land-schaft gelingt durch das kurvenförmige Dach und die transparente Fassade (Architekt: Andreas Orgler).

Platz für neue PerspektivenIm Jahr 2008 wurde mit „Top of Tyrol“ eine Aussichtsplattform ge-schaffen, die auf 3.210 m Höhe einen Rundumblick auf die Tiroler Bergwelt freigibt. Aufgrund der außergewöhnlichen Lage erwies sich auch die Montage als Herausforderung. Diese wurde zur Gänze per Hubschrauber durchgeführt. Geplant wurde die Plattform von LAAC Architekten aus Innsbruck. Als Ort der Besinnung dient seit 2012 eine Kapelle auf 3.170 m beim Schaufeljoch. Dr. Heinrich Klier ließ den Sakralbau zum 40-jährigen Jubiläum des Stubaier Gletschers und als Erinnerung an seine Weggefährten errichten (AO-Architekten).

ARCHITEKTONISCH ANSPRUCHSVOLL

Dass Gebäude im hochalpinen Raum weit mehr leisten müssen, als rein funk-tionale Zweckbauten zu sein, bewies die Wintersport Tirol AG gleich mit mehre-ren Projekten am Stubaier Gletscher.

ENTWICKLUNG ANLAGEN

GONDELBAHNEN 2 4 4 5

SESSELBAHNEN 0 3 4 7

SCHLEPP-/ÜBUNGSLIFTE 6 11 9 14

BEFÖRDERUNGSKAPAZITÄT/H 9.300 21.968 25.373 36.255

1979 1988 1998 2014EINE ECHTE PIONIERLEISTUNG

06 07TOP OF TYROL STUBAIER GLETSCHERSTUBAIER GLETSCHER TOP OF TYROL

Page 5: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

INBETRIEBNAHME

DOPPELSESSELBAHN DAUNFERNER

1984

GERM- UND SPECKKNÖDEL ALS HIT IN DER GASTRONOMIE

Höhenluft und Bewegung regen den Appetit an, so auch am Stubaier Gletscher. Die Hit-liste bei den angesagtesten Gerichten führen Klassiker wie der Germknödel an, von dem knapp 34.000 Stück pro Saison abgesetzt werden, dicht gefolgt von 25.000 Knödeln für die Speckknödelsuppe. Gastronomie-Direktor Manfred Unterkirch-ner setzt vor allem auf heimische Lieferanten und regionale Produkte. Ob Fleisch für die Gulaschsuppe, ganze Kühe oder Frankfurter Würstchen, knapp 17 Tonnen werden direkt von Metzgereien und Bauern aus dem Stu-baital bezogen.

Eine derart lange Betriebszugehörigkeit hat heute Seltenheitswert: Der Neustifter Anton Volderauer (57) ist seit insgesamt 42 Jahren am Stubaier Gletscher tätig und erlebte hautnah die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens. „Anfang der 1970er Jahre hat es mit den Arbeitsmöglichkeiten im Stubaital noch nicht so rosig ausgese-hen, in Fulpmes existierten Industriebetriebe und ansonsten gab es das Baugewerbe. Zu der Zeit wurde am Stubaier Gletscher Personal gesucht und ich hab die Chance ergriffen und bin geblieben“, blickt Volderauer zufrieden zurück. Auch nach so langer Zeit hat der Arbeitsplatz Gletscher nichts an Faszination für den Stubaier verloren. „Selbständig sein zu dürfen, seine Arbeitszeit in der freien Natur und in den Bergen zu verbringen und mit Menschen kommunizieren zu können sowie die Vielseitigkeit, das macht für mich den Reiz aus“, bekennt der begeisterte Landwirt. Dieses Faible gab er auch an zwei Verwandte weiter, einer davon ist schon über 20 Jahre am Gletscher tätig. Überhaupt sei das Miteinander am Berg und mit den Kollegen etwas Beson-deres: „Es herrscht eine Kameradschaft wie in einer Seilschaft.“ Heute ist Volderauer Betriebs- und Abteilungsleiter für den Bereich Schlepplifte und führt im Winter ein Team von 28 Mitarbeitern an. Die Nähe zum Arbeitsplatz ermöglicht ihm, auch seine Landwirtschaft zu führen.

TRAUMJOB GEFUNDEN, AUF ÜBER 3.000 METERN

Anton Volderauer arbeitet seit mehr als 40 Jahren bei den Stubaier Gletscherbahnen

34.000 STÜCK/SAISON

SPITZENTAG 30. OKTOBER IM ZEITVERGLEICH

3.356 GÄSTE 8.658 GÄSTE 12.361 GÄSTE

1987 1994 2012 Von den 180 Beschäftigten im Seilbahnbe-reich kommen 157 aus Österreich, gefolgt von vierzehn Personen aus Deutschland und sechs weiteren Nationen. Österreicher, Deut-sche und Ungarn stellen in der Gastronomie der Stubaier Gletscherbahn das größte Kon-tingent. Mit umfangreichen Zusatzleistun-gen (Gewinnbeteiligung, Dienstbekleidung, Gratis-Mittagessen, Freifahrt mit den Bah-

nen …) gilt die Wintersport Tirol AG als attraktiver Arbeitgeber. Dies beweist auch die hohe Zahl an langjährigen Mitarbei-tern. 16 Dienstnehmer bei den Seilbahnen sind bereits über 30 Jahre beschäftigt, sechs schon über 35 Jahre und drei begleiten die Entwicklung der Wintersport Tirol AG über vier Jahrzehnte hinaus.

ENTWICKLUNG MITARBEITERZAHLEN WINTERSPORT TIROL AG

3 70 170 270 380 413

1964 1974 1984 1994 2004 2014

1985 JOCHDOHLE AM GAISSKARJOCH RESTAURANT GAMSGARTEN 1986ERSTER STANDORT SPORTHAUS OKAY

IN DER WILHELM-GREIL-STRASSE INNSBRUCK

1982

Fernbus ins StubaiIm Rahmen der Ölkrise in den 1970er Jah-

ren verhängte die deutsche Bundesregierung genau

zum Eröffnungswochenende des Stubaier Gletschers ein

Sonntagsfahrverbot. Resultat waren leere Parkplätze bei

der Talstation. „Daraufhin haben wir selbst Busreisen von

München ins Tal organisiert“, erinnerte sich Dr.

Heinrich Klier beim Zeitzeugengespräch. Auf dem Wirtschaftsniveau von GuatemalaNiederschlagsarme Winter sind kein

Phänomen der Neuzeit. Schon Anfang

der 1970er Jahre kämpften Liftbe-

treiber trotz hoher Investitionen mit

ausbleibendem Schnee. In einem Spie-

gel-Artikel aus dem Jahr 1972 zeigte Dr.

Heinrich Klier, Vorsitzender der Winter-

sport Tirol AG, dass es dennoch keine

Alternative gäbe: „Ohne den Winter-

tourismus wäre Österreich auf dem

Wirtschaftsniveau von Guatemala.“

PS-starke Pistenarmada

2,1 Millionen Quadratmeter misst das

Spielfeld der Pistenraupenfahrer am Stubaier

Gletscher. Aktuell versehen vierzehn Pistenbullys

ihren Dienst für die Pistenpflege und es wer-

den jährlich bis zu 18.000 Arbeitsstunden

damit geleistet.

1980 PANORAMARESTAURANT EISGRAT

ERSTER SPORTSHOP AUF DEM STUBAIER GLETSCHER

225 MILLIONEN EUROParallel zu den wachsenden Kundenzahlen stiegen auch die Investitionen der Wintersport Tirol AG fünf Jahrzehnte lang kontinuierlich an. Insgesamt wurde eine Viertelmilliarde Euro für die laufende Erweiterung und den qualitativen Ausbau in den verschiedenen Un-ternehmensstandbeinen eingesetzt.

BEFÖRDERUNGEN STUBAIER GLETSCHER 1974–2014

0

200.000

400.000

600.000

800.000

1.000.000

1.200.000

198419791974 1989 1994 1999 2004 2009 2014

08 09TOP OF TYROL STUBAIER GLETSCHERSTUBAIER GLETSCHER TOP OF TYROL

Page 6: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

NEUE EINSEILUMLAUFBAHN1992FRANZ WEGSCHEIDER

WIRD FINANZVORSTAND

1987

Wie kam es zur Idee und zur Gründung der „Winter-sport Tirol AG“? Welche Hürden waren zu bewältigen?

HEINRICH KLIER: Ich lebte in München, war Verlagsleiter beim Bergbuchverlag Rother, für den ich auch Wander- und Bergführer schrieb. Wegen der Sprengung des Mussolini-Denkmals in Bozen durfte ich nicht nach Österreich einreisen. Der damalige bayrische Landwirtschaftsminister sorgte jedoch dafür, dass ich einen falschen

Pass bekam. So habe ich öfters unter dem Namen „Alexander Al-brecht“ meinen Bruder in Walchsee besucht, der dort Postenkom-mandant war. Die Walchseer sagten immer zu mir, ich solle einmal etwas über Walchsee und seinen Lift schreiben, und ich antwortete: „Dieses 100-Meter-Liftele gibt nichts her, da bin ich mit fünf Zeilen fertig.“ Ich habe ihnen geraten, einen größeren Lift zu bauen. Sie aber sagten, ihnen fehle das Geld.

Dr. Heinrich Klier und der ehemalige Finanzchef und heutige Aufsichtsratsvorsitzende Franz Wegscheider im Gespräch zu 50 Jahre „Wintersport Tirol AG“

„WIR WAREN VOM ANSTURM SELBER ÜBERRASCHT“

1964, als ich weitgehend rehabilitiert war, beschloss ich, selber eine Liftgesellschaft zu gründen. Ich kannte in München einige einfluss-reiche und wohlhabende Leute, diese konnte ich als Geldgeber ge-winnen. Sie unterstützten mich auch indem sie mir zeigten, wie man eine Aktiengesellschaft gründet. Ich selber hatte ja keine Ahnung, ich hatte Sprachen und Philosophie studiert. Einer der wichtigsten Berater, der heute noch an meiner Seite steht und auf dessen be-triebswirtschaftliches Gespür ich mich immer verlassen konnte, war Franz Wegscheider. Er kam im Jahr 1971 in unsere Firma. Heute ist er Verwaltungsrat und Vorsitzender des Aufsichtsrates.

FRANZ WEGSCHEIDER: Ich kam im Alter von 24 Jahren als Leiter und Organisator für Rechnungswesen zur „Wintersport Tirol AG“. Mir gefiel es hier von Anfang an sehr gut, weil hier die Entschei-dungswege sehr kurz waren und sind, die „Wintersport Tirol AG“ ist ja trotz der Rechtsform Aktiengesellschaft immer ein Familienunter-nehmen gewesen. Und mir gefiel auch, dass wir politisch und wegen des großen Anteils an Eigenkapital auch wirtschaftlich weitgehend unabhängig waren; durch den Verzicht auf öffentliche Mittel bei Investitionen konnten wir die eigene unternehmerische Autonomie behalten. Die Struktur des Unternehmens kam uns dabei zugute: Eine Zwölf-Monats-Seilbahn ist einfach rentabler als ein reines Sai-sonunternehmen.

Den Grundstock für diese Unabhängigkeit liefer-te bereits der erste Lift in Walchsee, der ein großer geschäftlicher Erfolg wurde. Von dort an ging es, wie man es sich für eine Seilbahn nur wünschen kann, steil bergauf. Ist dieser Erfolg mit dem aufkommen-den Tourismus der 1960er Jahre zu erklären?

HEINRICH KLIER: Bestimmt auch. In Tirol, in dieser herrlichen Berg-landschaft, gab es noch keine maßgebliche Lift-Infrastruktur, wie in Val d’Isere zum Beispiel, das damals noch die Nase vorne hatte. Nach der Eröffnung des Lifts in Walchsee hatten wir einen Ansturm, dass wir selber überrascht waren. Sicher dazu beigetragen haben auch mei-ne guten Verbindungen zu Journalisten in München und Tirol; ich hatte ja früher bei Radio Tirol als Redakteur gearbeitet. Nach zwei Jahren Betrieb wurden wir gebeten, noch einen zweiten Lift zu bauen. Andere Gemeinden zogen ebenfalls bald nach. Wir arbeiteten uns so-zusagen mit der Autobahn von Osten nach Westen: Walchsee, Gerlos, Schwaz, Glungezer, Mieders, Neustift.

Und dann passierte schon gleich etwas, das ein Skilift-unternehmen gehörig einbremst: Es folgten Ende der 1960er Jahre einige schneearme Winter. Und das ganz ohne Klimaerwärmungsthematik …

HEINRICH KLIER: Richtig, und damals hatten wir ja noch keine künstlichen Schneemacher zur Verfügung. Wenn ich in Mieders war und das Weiß der Stubaier Gletscher herausblinken sah, dachte ich mir immer, wir sollten in Tirol unbedingt ein schneesicheres Ganz-jahresskigebiet haben. Natürlich wollten ein paar Ewiggestrige den Bau der Gletscherbahn verhindern. Aber Sigmund Schönherr, der Neustifter Bürgermeister, wusste, was das für eine Chance für das Tal bedeuten würde; er hat uns kräftig unterstützt. So konnten wir das größte Gletscherskigebiet Österreichs erschließen.

FRANZ WEGSCHEIDER: Beim Bau der Gletscherbahn wären wir froh gewesen um jeden Schilling, aber die Stubaier Gemeinden und Tourismusverbände konnten oder wollten nicht investieren. Etliche haben uns auch prophezeit, dass wir in ein paar Jahren pleite wären. Also mussten wir es alleine schaffen und das ist uns auch gelungen.

Auch die Natur legte Steine in den Weg – in Form von Lawinen und schlimmen Hochwassern in den Jahren 1975 und 1987. Das muss ja vor allem dem Finanzchef weiche Knie verursacht haben?

FRANZ WEGSCHEIDER: Leidenschaftliche Bergsteiger, und das sind Heinrich und ich immer gewesen, bekommen nicht so leicht wei-che Knie. Auf Katastrophen muss man besonnen reagieren. 1975 hat eine Lawine uns einen Monat Hochsaison gekostet und 1987 hat das Hochwasser ein Drittel der Zufahrtsstraße zur Gletscherbahn weg-gerissen. Da es eine Privatstraße war, weigerte sich das Land, einen Zuschuss zu zahlen. Aber wir haben bereits in frühen Jahren begon-nen, Rücklagen anzulegen, das hat uns über Krisen hinweggeholfen. Wir hatten immer so viel Kapital, dass wir schwierige Zeiten gut überstanden. Die prekären Lawinensituationen konnten wir durch den Bau der Lawinengalerie meistern, die wir ebenfalls ausschließlich selber finanzierten.

PERSONALHAUS „ANNENHOF“, NEUER SPORTSHOP

AM GAMSGARTEN, ÜBERSIEDLUNG SPORT OKAY IN DIE

MARIA-THERESIEN-STRASSE

1994 1995 ERÖFFNUNG DER BEIDEN SEKTIONEN EISGRATBAHN

Erfolgreiche Seilschaft an der Spitze.

10 11TOP OF TYROL INTERVIEWINTERVIEW TOP OF TYROL

ERINNERUNGEN

Page 7: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

2000 SECHSER-SESSELBAHN FERNAUGRÜNDUNG DER

WINTERSPORT TIROL HANDELS GMBH

1996

In den Gründungsjahren der „Wintersport Tirol AG“ war es sicher einfacher, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Muss man sich Investitionen heute wesent-lich besser überlegen?

FRANZ WEGSCHEIDER: Investitionen muss man sich immer gut überlegen, aber die Relationen haben sich entscheidend verschoben. Früher brachte uns jeder neue Lift automatisch mehr Gäste. Heute kostet uns die Erneuerung einer Bahn das Vielfache von dem, was die seinerzeitige Errichtung gekostet hat. Man muss daher heute noch gewissenhafter planen, vorausschauen und abwägen.

In den letzten 40 Jahren hat unsere Firma insgesamt 225 Millionen Euro inves-tiert; jetzt stehen wir mit der Dreiseil-Umlaufbahn vor einem Projekt, das allein 50 Millionen Euro kostet. Die Kosten für Erneuerungen sind explosionsartig gestie-gen. Für uns bedeutet das Investitionen in ganz neuen Dimensionen, für die wir allein die Verantwortung tragen müssen.

Und trotzdem haben Sie immer darauf geschaut, dass Ihr Angebot auch vom Preis her familienfreundlich ist …

HEINRICH KLIER: Wir waren die Ersten, die Kindern bis zum Alter von zehn Jahren in Begleitung eines Elternteils freie Fahrt gewährt haben. Dafür wurden wir mit Häme überschüttet. „Ihr werdet schon sehen, dass ihr dann von den ‚Fratzen‘ geradezu gestürmt werdet“, hat man uns prophezeit. Heute sind die ‚Fratzen‘ erwachsen und treue Gäste geworden.

Das Lift- und Seilbahngeschäft ist nicht die einzige Stütze Ihres Unternehmens. Was hat Sie dazu bewo-gen, auch in Hotels, Gasthäuser und Sportgeschäfte zu investieren?

HEINRICH KLIER: Heute gibt es in Neustift ungefähr über 30 Vier-und Fünfsternehotels, aber als wir angefangen haben, gab es dort nur zwei alte Gasthäuser. Deshalb gründeten wir die „Happy Stubai KG“ und investierten damit in Hotellerie und Gastronomie. Bei dem gro-

ßen Ansturm an Skifahrern war der Bedarf gegeben. Und auf die Idee mit dem Sportgeschäft bin ich gekommen, weil mir einmal ein Skifahrer auf der Piste, knapp unterhalb des Eisgrates, einen abge-brochenen Skistock vor die Nase hielt und sich darüber beschwerte, dass wir zwar ein super Angebot hätten, aber kein einziges Sportge-schäft.

Zum Image tragen auch gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Haben Sie Ihren Betrieb immer als Seilschaft gesehen? Der Chef geht voraus, die anderen folgen sicher am Seil?

HEINRICH KLIER: Dem Bild der Seilschaft kann ich viel abgewinnen. Ich hatte im-mer eine enge Bindung zu meinen Mitarbeitern und sie zu mir. Wir haben auch immer für Super-Sozialleis-tungen gesorgt. Durch uns kamen viele Stubaier Bau-ernsöhne zu einem Job im Tal, sodass sie nicht gezwun-gen waren, abzuwandern.

Zur Seilschaft gehört aber vor allem auch die Familie. Meine Frau Renate enga-

gierte sich mit vollem Einsatz beim Aufbau der Stubaier Gletscher-bahn und lebte alle Höhen und Tiefen voll mit. Angefangen vom Kampf mit Behörden und Grundeigentümern über die Finanzierung der Anlagen bis hin zur Arbeit in der Würstelbude am Wochenen-de. Darüber hinaus kannte Renate alle Gesellschafter persönlich und hielt den Kontakt zu diesen aufrecht. Zudem verantwortete und prägte sie unsere erfolgreiche Werbelinie. Und ich bin sehr glücklich darüber, dass mein Sohn Reinhard die Firma mit so viel Sachverstand und großer Motivation führt. Er hat in den letzten Jahren etliche neue Anlagen, Gebäude und Attraktionen – zuletzt die Eishöhle – zu unserem Angebot hinzugefügt.

Schauen Sie während der Saison manchmal morgens aus dem Fenster und denken: Gott sei Dank, heute ist gutes Seilbahnwetter?

HEINRICH KLIER: Föhntage machen mich nervös, aber wenn ich in der Früh die Durchsage höre: Schneefall bis zum Gamsgarten herun-ter, lehne ich mich gemütlich zurück und kann mein Frühstück noch besser genießen. Und ich bin erleichtert, wenn Mitte September ein Wettersturz den ersten Schnee ankündigt.

Renate und Heinrich Klier

Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Die-ses Grundgesetz der Marktwirtschaft und eine Gruppe qualitätsbewusster Skandinavier führten zur Realisierung des Hotel Happy Stubai, dem ersten in dieser Art kategorisier-ten Haus im Tal. „Als wir am Stubaier Glet-scher begonnen haben, erhielten wir eine Anfrage aus Schweden. Eine Busgruppe mit 60 Personen wollte ein Viersternehotel, das gab es damals im ganzen Stubaital nicht. Also

schliefen die Leute stattdessen in Patsch“, erinnert sich Dr. Heinrich Klier an die Ini-tialzündung, neben dem Skiangebot auch schnell entsprechende Bettenkapazitäten zu schaffen. In seiner Rede zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Neustift sprach er davon, dass die Wintersport Tirol AG quasi als „Leithammel“ den Anfang machte. Heu-te verfügt das Stubaital über 30 Vier- und Fünfsternehäuser der gehobenen Kategorie.

Zweite Heimat für die GästeDie Rolle als Gastgeber im „Happy Stubai“ übt seit 25 Jahren das Ehepaar Irene und Sepp Hartleb aus. Sie wechselten von der Leutasch nach Neustift und verwöhnen seit-dem die Gäste mit viel Freude und Einsatz. „Wir wollen für unsere Gäste eine zweite Heimat sein und legen deshalb großen Wert auf zuvorkommende Mitarbeiter, eine gute Küche und einen sehr engagierten Berg- und Skiführer. Das Happy ist im wahrsten Sinne ein Hotel der Lebensfreude“, sind sich die Hartlebs einig.

Den Wohlfühlfaktor, den die beiden mit ih-rem Team von 23 Mitarbeitern vermitteln, bestätigen die folgenden Stimmen langjähri-ger, begeisterter Stammgäste:

EIN ORT DER LEBENSFREUDE

Als erstes Vier-Sterne-Hotel im Stubaital empfängt das Happy Stubai seit dem Jahr 1976 Gäste aus aller Welt. Irene und Sepp Hartleb führen mit viel Engagement und Herzlichkeit das Haus mittlerweile seit über einem Vierteljahrhundert.

KINDERRESTAURANT MIT 260 SITZPLÄTZEN2002JOCHDOHLE „NEU“2001

12 13TOP OF TYROL HAPPY STUBAIINTERVIEW TOP OF TYROL

Page 8: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

SPEICHERTEICH GAMSGARTEN2005ACHTERGONDELBAHN AUFS SCHAUFELJOCH

GEHT IN PUBLIKUMSBETRIEB

NEUES SPORTHAUS OKAY IN INNSBRUCK

2004

Man fühlt sich gleich heimisch

I m Herbst 198o hatten wir den Wunsch, einen Wanderurlaub im Stubaital zu ver-

bringen, und sind auf das Happy Stubai ge-stoßen. Die Lage, die großen Zimmer, das Schwimmbecken und die sportliche Aus-richtung des Hotels haben uns überzeugt. Seitdem kommen wir jedes Jahr mehrmals ins Happy Stubai und haben neben dem Skifahren und Wandern mit Bergführer Hermann viel Gefallen an Gletscherwan-derungen, Klettersteigen und in den letzten Jahren auch an Skitouren gefunden. Vie-le Bekannte und Arbeitskollegen lernten durch uns das Tal und das Haus kennen. Die kompetente und familiäre Leitung des Hotels durch die Familie Hartleb, verbun-den mit der ausgezeichneten Küche (die mit wohl beste im Tal), sowie die tollen Ski- und Wandergebiete, sind für uns ausschlagge-bend, mehrmals im Jahr anzureisen.

Gudrun und Joachim Henkel, Reutlingen

Vom Alltag erholen

W ir sind 1985 das erste Mal im Stu-baital gewesen. Es hat uns sehr ge-

fallen, sodass wir unsere Urlaube dort weiter verbringen wollten. Auf der Suche nach ei-nem Hotel sind wir auf das Happy Stubai gestoßen und haben gleich für das Jahr 1986 gebucht. Es wurde damals noch von einem anderen Hotelier geführt, aber dann kam die Familie Hartleb und das Happy ließ uns bis heute nicht mehr los. Die Freundlichkeit, die hervorragende Kü-che sowie den Bergführer Hermann wissen wir sehr zu schätzen – hier kann man sich vom Alltag erholen. Wir haben auch sehr viele schöne Ferien mit Freunden hier ver-bracht, die alle begeistert sind und auch schon ohne uns ins „Happy“ fahren. Die-ses Haus begeistert uns im Sommer wie im Winter: Es gibt nichts Schöneres für uns! Wir hoffen, dass wir noch einige „Ferien im Happy Stubai“ mit der Familie Hartleb und Crew erleben können.

Monika und Klaus Müller, Berlin

Fast 50 Jahre im Stubaital

E nde der 1960er Jahre waren wir zum ersten Mal im Stubaital. Gewohnt ha-

ben wir in der „Schönen Aussicht“ in Telfes. Stundenlanges Warten an der Gondel war die Regel, die Pisten waren damals schon gepflegt, aber wenn es dann minus 20 Grad hatte, hat man die Schlepplifte, und nur solche gab es, verflucht. Dann war der Ein-kehrschwung angesagt.

Irgendwann in den 70ern waren wir das ers-te Mal im „Happy“. Ein Freund bei Luft-hansa berichtete mir von einem neuen Ho-tel, Monika Kaufmann hieß die Chefin, eine ganz Nette, die sich sehr um die Gäste ge-kümmert hat. Ihr Nachfolger, Hubert Hosp, war dann der große Um- und Ausbauer, die Bar wurde dahin verlegt, wo sie noch heute ist, der Speisesaal vergrößert.

Nach einem kurzen Zwischenspiel von na-menlosen Wirtsleuten kamen endlich die, auf die das Happy sozusagen gewartet hat: Ein ausgezeichneter Koch, der Sepp und sei-ne Frau, die Chefin, die ihresgleichen sucht. Sie gibt jedem Gast das Gefühl, sie sei nur für ihn da. Frühmorgens um 8.00 Uhr löst

sie an der Rezeption Probleme nonchalant, tagsüber erfüllt sie fast jeden Sonderwunsch, abends an der Bar steht sie ihren Mann. Wenn einer der Gäste dann um 3 Uhr morgens eine Gulaschsuppe möchte, dann geht sie in die Küche und kommt kurz darauf damit an die Bar. Das ist die Chefin! Das ist unsere Irene!

Seit Jahrzehnten sind wir regelmäßig im Happy, unsere Tochter Patricia war das ers-te Mal mit drei Monaten dort, heute ist sie 32. Mein Geburtstag wird immer im Hotel gefeiert, auch der 50ste und der 60ste. Mehr als ein Jahrzehnt sind wir 10.000 km aus Rio angereist, haben Freunde – Schweizer und sogar Brasilianer – von dort mitgebracht. Und jeder, dem wir das Haus empfohlen haben, war mehr als zufrieden und ist wie-dergekommen, die meisten sind wie wir zu Stammgästen geworden.

Und nicht nur im Winter zieht’s uns ins Stubaital – herrlicher Schnee, gepflegte Pisten, gute Restaurants am Berg, oftmals Kaiserwetter, bei dem du glaubst, du kannst Skifahren – nein, auch im Sommer hat das Tal seine Reize. Viele leichte und schwierige

Bergtouren kann man machen, reichlich uri-ge Hütten laden zum Verweilen ein. Bergtou-ren mit dem „hauseigenen Bergführer“ Her-mann sind immer ein gewonnener Tag.

Natürlich gibt es viele Hotels in den Bergen, bestimmt auch luxuriösere, aber die Gäste im Happy sind etwas Besonderes, sind eher wie eine Familie, die sich immer wieder ger-ne hier trifft und die von Jahr zu Jahr verein-bart, wann sie wiederkommen.

Einen Gutteil dazu tragen sicher die ausge-zeichneten Anlagen der Gletscherbahn bei, die Restaurants am Berg mit gutem Essen und stets freundlichem Personal, die im-mer super gepflegten Pisten im Winter, die Vielzahl der möglichen Bergtouren mit ih-ren urigen Hütten im Sommer und Herbst, aber eben auch das Happy Stubai mit seinen Chefs Irene und Sepp. Der nächste Aufent-halt im Happy ist schon geplant.

Wolfgang, Patricia und Gisela Frey, Schwaig bei Nürnberg

Hotel lebt von der Herzlichkeit

F reunde haben uns 1997 überredet, eini-ge Tage im Stubaital zu verbringen. Es

war kalt, nass und neblig, doch wir wurden im Happy Stubai herzlich aufgenommen und haben uns gleich sehr wohl gefühlt. Seither sind wir im Sommer wie im Win-ter hier. Das Hotel lebt von der Herzlich-keit der Chefin, die für alle ein offenes Ohr hat und auch mal mit Gästen auf den Berg geht, vom exzellenten Essen, das der Chef zubereitet, und vom Bergführer und Skileh-rer Hermann, der viele Gäste fürs Klettern, Bergwandern, Skifahren und Tourengehen begeistert hat. Und es gibt ein beheiztes Au-ßenschwimmbad! Auch Kollegen und Be-kannte schätzen das Haus.

Wally und Reinhold Carle, Altenriet

REINHARD KLIER RÜCKT IN DEN VORSTAND AUF

NEUE TALSTATION MIT COMFORT CENTER

DOPPELSESSELBAHN WILDSPITZ NEU

2007TIROLER PISTENGÜTESIEGEL2006 NEUE GIPFELPLATTFORM TOP OF TYROL

SCHLEPPLIFT DAUNSCHARTE

2008

0,00,20,40,60,81,0

WINTER

SOMMER

19630

100.000

200.000

300.000

400.000

500.000

600.000

700.000

800.000

1968 1973 1978 1983 1988 1993 1998 2003 2008 2013

NÄCHTIGUNGEN NEUSTIFT 1963–2013

14 15HAPPY STUBAI TOP OF TYROL TOP OF TYROL HAPPY STUBAI

Page 9: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

Von 100 m² auf 7.500 m² Fläche für die Sportgeschäfte am Stubaier Gletscher und in Innsbruck. Beim Vergleich der beiden Zahlen aus den Jahren 1980 und 2014 lässt sich erkennen, welchen unvergleichlichen Aufschwung der Sportartikelhandel in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Seppi Repetschnig, Geschäftsführer der Filialen am Gletscher, begleitet die spannende Ent-wicklung seit Beginn an hautnah.

Service als wesentlicher Erfolgsfaktor„Wir hatten in den 1970er Jahren am An-fang eine Hütte am Eisgrat und später auf 40 Quadratmetern kleine Räumlichkeiten für Skiverleih, Service und Reparaturarbei-ten. Mit der Eröffnung des Panoramares-taurants am Eisgrat 1980 stand dann ein Geschäft mit 100 Quadratmetern zur Verfü-gung, welches von der Wintersport Tirol AG geführt wurde“, berichtet Repetschnig. Mit den Skifahrern wuchs auch die Anzahl der Standorte, heute stehen insgesamt 2.700 m² an Sportartikelflächen am Eisgrat (700 m²), im Comfort Center – Talstation (700 m²) und am Gamsgarten (1.300 m²) bereit.

Die Zunahme spiegelt auch die wachsenden Ansprüche der Kunden wieder. „Die Gäste verbringen bei uns ihre schönste Zeit im Jahr und gehen sportlichen Aktivitäten nach. Dabei wird maximaler Komfort erwartet“, erklärt der Sporthandelsexperte. Heute wird das neueste Equipment geboten, das beliebig oft gewechselt werden kann, sowie das An-gebot eines Gratisdepots um umständliche Schleppereien zu vermeiden.

Während der Woche im Büro arbeiten und am Samstag und Sonntag die hungrigen Wintersportler versorgen: So abwechslungs-reich gestalteten sich die Aufgaben von Re-nate Klier während den Anfängen des Stu-baier Gletschers. „Ich habe zu dieser Zeit die erste Würstelbude eingerichtet und dann an unsere Gäste am Wochenende die Essen ver-kauft“, erinnert sich Klier. Damals genügte dies den Ansprüchen der Kunden, im Jahr 2014 nur mehr schwer vorstellbar. „Die Gäste von heute wollen sich mehr bedienen lassen und legen viel Wert auf Genuss und Qualität“, so Manfred Unterkirchner, Gast-ronomiedirektor am Stubaier Gletscher.

Investitionen in RestaurantsHeute können die Skifahrer Hunger und Durst in drei Selbstbedienungsrestaurants sowie in den zwei Bedienungsrestaurants „Zur Goldenen Gams“ und „Schaufelspitz“ stillen. Dafür stehen rund 2.300 Innensitz-plätze und die gleiche Kapazität auf den Terrassen im Außenbereich zur Verfügung. An Spitzentagen bewirtet Unterkirchner mit

Den Kunden auf Augenhöhe begegnenSportlichen Herausforderungen stellt sich auch Peter Haider, zuständig für die bei-den Stadtgeschäfte Intersport Kaufhaus Ty-rol und das Sport Okay in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße. Mit über 3.000 m² Präsenz ist im Kaufhaus Tyrol seit 2010 das größte Sportfachgeschäft auf einer Ebene in Tirol zu finden. Ein Sortiment von 70.000 Markenartikeln der namhaftesten Anbieter eröffnet den Kunden eine dementsprechende Auswahl. „Im Gegensatz zum Vollsortiment ist Sport Okay klar auf den Bereich Alpin-sport im Sommer wie im Winter speziali-siert. In den Abteilungen wollen wir unsere Kunden mit hoher Kompetenz in Beratung und Produktauswahl überzeugen“, erklärt Haider. In den beiden Geschäften im Her-zen Innsbrucks sind 50 Mitarbeiter, davon sieben Lehrlinge, beschäftigt.

seinem 120-köpfigen Team bis zu 10.000 Gäste im Gletscherskigebiet. Im Mai 1980 wurde das nach den Plänen des Architekten Heinz Pedrini errichtete Panoramarestau-rant Eisgrat eröffnet. Dies stellte den Start-punkt für den kontinuierlichen Ausbau der Gastronomie am Gletscher dar. 1985 folgte die Jochdohle, vorerst noch als Kiosk konzi-piert, und bereits im Folgejahr das Restau-rant am Gamsgarten.

Zahlreiche SuperlativeEinen besonderen Wandel durchlief die Jochdohle beim Umbau im Jahr 2000. Aus der einfachen Holzhütte mit 16 Innensitz-plätzen wurde das höchste Bergrestaurant Österreichs im modernen Stil. Die exponier-te Lage stellte Architekten und Bautechniker vor zahlreiche Herausforderungen, sodass die Rückwand kurzerhand als Fundament dienen musste. Seit Oktober 2012 darf sich das Feinschmeckerlokal Schaufelspitz mit dem Prädikat „Höchstes Haubenrestaurant der Alpen“ schmücken. Am Eisgrat auf 2.900 m liegt die höchste Pastamanufaktur

ES LEBE DER SPORTMit Sportgeschäften am Stubaier Gletscher und in Innsbruck zählt die Wintersport Tirol AG zu den großen Playern in diesem Segment.

Eisblock für Innsbruck

Mut zu Neuem demonstrierte die Wintersport Tirol AG auch beim Bau des Sport Okay in Innsbruck. Durch das Gebäude wurde eine zuvor 40 Jahre lang klaffende Baulücke in der Prachtstraße der Tiroler Landeshauptstadt geschlossen. Von Architekt Wol-fang Pöschl als „Eisblock vom Stubaier Gletscher“ beschrieben, führte das Gebäude zu Diskussionen und sorgte für Gesprächsstoff. In Fachkreisen wurde dem Bauwerk international höchstes Niveau beigemessen und das außergewöhnliche Material der Fassade führte dazu, dass viele Passanten auf direkte Tuchfühlung gingen.

FACTS

NEUE 8ER-SESSELBAHN ROTADL & 4ER-SESSELBAHN DAUNJOCH

KAPELLE AM SCHAUFELJOCH

SCHAUFELPITZ ALS HÖCHSTES HAUBENRESTAURANT DER ALPEN

2012REINHARD KLIER

WIRD NEUER VORSTANDSVORSITZENDER

2011

weltweit, deren Erzeugnisse auch bei italieni-schen Gästen einen exzellenten Ruf genießen.

Am Gipfel der KochkunstGastronomiedirektor Unterkirchner ist stolz auf sein Team: „Geld verdienen kann man auch anderswo, unsere Leute wollen etwas bewegen.“ Um Höchstleistungen zu errei-chen, wird gefördert mit Schulungen, ge-meinsamen Ausflügen und anderen Benefits. Über den Tellerrand blicken die Fachkräfte bei regelmäßigen Besuchen in anderen Ski-gebieten. „Da sehen wir, was die anderen ma-chen, vergleichen und versuchen das besser hinzukriegen“, erklärt der Fachmann. Wie weit hohe Qualität gepaart mit ebensolcher Motivation führen kann, zeigen Hauben-koch David Kostner und Jasna Lanzinger (Bereichsleiterin Eisgrat). Der Küchenchef und die ausgebildete Barista bereiten mit ih-ren Mitarbeitern anspruchsvollen Gourmets genussvolle Stunden. Auch am Gamsgarten kümmern sich Michael Böhme (Bereichslei-ter Gamsgarten) und sein Team in den Loka-len um das Wohl der Gäste.

Schritt in die ZukunftNicht verhalten, sondern mit einem mutigen Schritt voraus agiert die Wintersport Tirol AG seit 2013 auch als Online-Händler. Die Spezialisierung liegt bei Bekleidung und Sportausrüstung in den Berei-chen Outdoor-, Berg- und Skisport sowie im Aus-dauer- und Fitnessbereich. Mittels einer ausgefeilten 3-D-Darstellung wird das virtuelle Einkaufserlebnis optimiert.

Shoppingerlebnis auf 7.500 Quadratmeter am Gletscher und in Innsbruck.

Für Leib und Seele:Der Einkehrschwung am Stubaier Gletscher.

MITARBEITERWOHNHAUS

„BASISLAGER STUBAIER GLETSCHER“

SPEICHERTEICH FERNAU

2009 INTERSPORT KAUFHAUS TYROL, 3.000 M2

BERGSTATION EISGRAT NEU

2010

VON DER WÜRSTELBUDE ZUM HAUBENRESTAURANT

Auszeichnungen

Gault-Millau-Haube mit 14 PunktenFalstaff: Zwei Gabeln mit 85 PunktenFalstaff KaffeeführerGoldenes Teeblatt 2014

FACTSParallel zur skitechnischen Erschließung des Stubaier Gletschers entwickelte sich auch das gastronomische Angebot im Zeitraum von über vier Jahrzehnten.

16 GASTRONOMIE TOP OF TYROL 17TOP OF TYROL SPORTSHOPS

Page 10: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

1967/68 1968GLUNGEZERBAHN TULFES NEUE 8ER-SESSELBAHN ROTADL & 4ER-SESSELBAHN DAUNJOCH

KAPELLE AM SCHAUFELJOCH

SCHAUFELSPITZ ALS HÖCHSTES HAUBENRESTAURANT ÖSTERREICHS

Ein Fixpunkt in der Saison der „WirSchanzen“-Tour ist der SlopestyleContest „Stubai Jam“ auf dem Gletscher. Beim Wettbewerb für Freeskierund Snowboarder im Stubai Zoo liegt der Fokus auf Action in der Kicker-line. Mit den Stubai Prime Park Sessions ergibt sich darüber hinaus wie-der die erstklassige Gelegenheit, die Tricks der Pros hautnah zu erleben. Anna Gasser aus Kärnten legte mit einem formidablen Cab Double Cork 900 im Vorjahr einiges vor.

STUBAI JAM

15.NOVEMBER 2014

Ab Oktober wird der Snowpark wieder zum „Place to be“ für Freeskier und Snowboarder. Das Opening 2014 wird standesgemäß zelebriert: Das große Set-up samt Proline, zahlreiche Kicker und Obstacles begeistern die Com-munity. Der Brandsaloon mit den neuesten Modellen von 40 Herstellern, verschiedene Sessions sowie Musik von Afrob, Deluxe Soundsystem u.v.m. garantieren einen gelungenen Saisonauftakt. Brandneu ist der Zoo Shuttle, ein Stricklift, der anstrengende Fußmärsche ersetzt.

MOREBOARDS STUBAI PRE-MIERE – SNOWPARK OPENING

17.-19.OKTOBER 2014

Ein wahres Fest für alle Wintersportler stellt seit Jahren das GletscherTesti-val als größter Materialtest der Alpen dar. Das Team von SportScheck und Vertreter von über 50 namhaften Marken präsentieren über 3.800 Artikel und stellen die neuesten Trends und angesagtesten Produkte für Skifahrer und Snowboarder vor. Neben der Möglichkeit, das aktuelle Material aus-giebigen Tests zu unterziehen, lockt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Sicherheitsschulungen, Ladies Day und Skitourenrennen.

SPORTSCHECK GLETSCHERTESTIVAL 2014

06.-09.NOVEMBER 2014

Das Fahren abseits der gesicherten Pisten birgt viele Reize, doch ohne ent-sprechendes Wissen in Theorie und Praxis ist der Gang ins freie Skigelände nicht zu empfehlen. Wertvolle Tipps werden bei den beliebten SAAC Basic Camps vermittelt. Erfahrene Berg- und Skiführer informieren über Gefahren und richtige Verhaltensweisen.Am Stubaier Gletscher stehen heuer zwei Basic Camps (15.-16.11.2014 und 25.-26.04.2015) sowie ein 2nd Step Camp für Fortgeschrittene (27.-30.11.2014) auf dem Programm.Anmeldung unter: www.saac.at

SAAC BASIC CAMP

15.-16.NOVEMBER 2014

Das beliebte Gourmetformat „Dine & Wine“ wird 2015 erstmals an zweiTagen abgehalten. In Europas höchstgelegenem Gault-Millau-Haubenres-taurant, dem Restaurant Schaufelspitz, können sich Feinschmecker wiederauf geschmackvolle Kreationen von Küchenchef David Kostner und seinem Team freuen. Begleitet werden die 6-gängigen Degustationsmenüs von den Weinen der Topwinzer Ott und Bertani. Aufgrund der begrenzten Teilneh-merzahl werden die Karten nach Einlangen der Reservierungen vergeben. Preis pro Person EUR 135,00Anmeldung: [email protected]

DINE & WINE

09.-10.JÄNNER 2015

STARTSCHUSS FÜR

ONLINE-SPORTSHOP SPORTOKAY.COM

SCHNEEKRISTALL PAVILLON

2013 ERÖFFNUNG DER NEUEN EISGROTTE2014 BAUBEGINN 3S-BAHN

(GENEHMIGUNG AUSSTÄNDIG)

2015

Motor des Tourismus im Tal

Mit der Stubaier Gletscherbahn, den Sportgeschäften am Stubaier Glet-

scher und in Innsbruck, sowie dem Hotel Happy Stubai verfügt die Wintersport Tirol AG über ein solides Fundament. Sie ist der Motor des Stubaier Tourismus, Arbeitge-ber und Existenzgrundlage von vielen Ein-heimischen. Innovationsgeist und Tatkraft manifestieren sich im Projekt der baureifen 3S-Bahn, die hoffentlich in Kürze realisiert werden kann. Die Stubaier sind stolz auf „ihren“ Gletscher, als zufriedene Gastgeber und glückliche Wintersportler. Als Obmann des Tourismusverbandes Stubai Tirol und Bergführer entbiete ich der Wintersport Tirol AG meine besten Glückwünsche zum 50. Firmenjubiläum und danke für die her-vorragende Zusammenarbeit.

Sepp Rettenbacher,Obmann Tourismusverband Stubai Tirol

Jeder Zeit ihre Pioniere – den Pionieren ihre Freiheit.

Menschen wie Heinrich Klier, unter-stützt von tatkräftigen Unterneh-

mern und Politikern, haben aus Tirol ge-macht, was es jetzt ist: Ein aufstrebendes, ein wohlhabendes und ein lebenswertes Land. Meine persönliche Verbindung zur Winter-sport Tirol AG ist zugleich jene meiner Fa-milie mit den Entwicklungen rund um den Bau der Gletscherbahn – als Kommunalpoli-tiker konnte damals mein Vater wesentliche politische Weichen stellen. Wirtschaften, Leben und Arbeiten im Tal hat sich mit der Hilfe der Wintersport Tirol AG zum Guten gewandelt! „Glück auf“ für weitere 50 Jahre!

Mag. Peter SchönherrBürgermeister Neustift im Stubaital

1918 TOP OF TYROL EVENTSSTATEMENTS TOP OF TYROL

Page 11: Stubaier Gletscher Magazin TOP OF TYROL Ausgabe #28

DankeschönSEHR VIELE HABEN IN DENLETZTEN 50 JAHREN EINENBEITRAG ZUM ERFOLG DER

WINTERSPORT TIROL AGGELEISTET.

WIR BEDANKEN UNS GANZHERZLICH FÜR EUREN EINSATZ!