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Studie Mexiko 2011

Studie Mexiko - kooperation-international.de · Autorin Dipl. Ing. Isabel Kreiner [email protected] Editorial Design D.G. Aline Ortiz Angeles [email protected] August 2011

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Studie Mexiko

2011

Autorin

Dipl. Ing. Isabel Kreiner [email protected]

Editorial Design

D.G. Aline Ortiz [email protected]

August 2011

Studie Mexiko

Forschungpotential in Mexiko und Perspektiven der deutsch-mexikanischen Zusammenarbeit im Bereich

Wissenschaft und Forschung

Inhaltsverzeichnis

II

Zusammenfassung........................................................................................1

1. Forschung und Innovation.........................................................................................3 1.1. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen................................3 1.2. Forschungspolitik und ihre Instrumente...................................................6 1.3. Indikatoren für Forschung und Innovation...............................................9 1.3.1. Investitionen und Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E).........................9 1.3.2. Veröffentlichungen.....................................................................................................11 1.3.3. Patente und Innovation..............................................................................................15 1.4. Forschungsinfrastruktur und Humankapital............................................17 1.5. Forschungsförderung...............................................................................20 1.6. Innovationsfinanzierung..........................................................................23 1.7. Struktur des mexikanischen Forschungs- und Innovationssystems........25 1.7.1. Einrichtungen auf politischer Ebene.........................................................................27 1.7.2.Forschungseinrichtungen............................................................................................28 1.7.2.1. Öffentliche Hochschulen...............................................................................32 1.7.2.2. Private Hochschulen......................................................................................34 1.7.2.3.ÖffentlicheForschungszentren.....................................................................35 1.7.2.4.PrivateForschungszentren............................................................................39 1.7.3.TechnologieparksundInnovationsnetzwerke...........................................................39 2. Internationale Kooperation................................................................44 2.1. Bilaterale Kooperation.............................................................................47 2.2. Multilaterale Kooperation.......................................................................52

Anhang.........................................................................................................57 Anhang1:ForschungszentrendesCONACYTSystems.................................57 Anhang2:ForschungszentrenderBundesstaaten,Bundesministerien.............62 Anhang 3: Technologieparks in Mexiko (Stand 2009).....................................65

Literaturverzeichnis....................................................................................66

Abkürzungsverzeichnis...............................................................................71

Abbildungsverzeichnis...............................................................................73

Zusammenfassung

LateinamerikazeigthoheWirtschaftswachstumsratenundderAnteilanderweltweitenWissensproduktion,wasinternationalePublikationenangeht,stiegvon19901,54%auf4,29%in2008.DieEuropäischeUnionverstärktihreBeziehungenindenletztenJahren.BilateraleAbkommensindnichtnurinHinsichtHandelsbeziehungenunterschriebenworden,sondernauchumdiewissenschaftlicheKooperationzuverstärken.DasLACGipfeltreffen inMadrid imvergangenenMai2010benanntedies„AufdemWegzueiner neuen Phase der bi-regionalen Verbindung: Innovation und Technologie für eine nachhaltige Entwicklung und soziale Einbeziehung.“ Die Themen, die für eine bi-regionaleZusammenarbeitvonInteressesind,wurdenim„MadridAktionsplan2010-2012“festgelegtundbetragenunteranderem:

1. Wissenschaft,Forschung,InnovationundTechnologie;2. NachhaltigeEntwicklung,Umwelt,Klimawandeln,Biodiversität;Energie;3. RegionaleIntegrationundVernetzung;4. Migration;5. ErziehungundBeschäftigungumsozialeInklusionundKohesionzufördern;6. DasweltweiteDrogenproblem.

DiesesverstärkteInteresseanderRegion,veranlasstmehrereeuropäischeLänderdieKooperation auf dem Gebiet der Forschung und Innovation in verschiedener Hinsicht zu überdenken.DieBundesregierung hat dies in ihremLateinamerika-Konzept von2010 klar erkannt.

Seit1976bestehteinwissenschaftlichestechnischesKooperationsabkommenzwischenDeutschlandundMexiko.MexikoistindenletztenJahrenhinteranderenLändernwieBrasilien,ChileundArgentinieninmanchenParameternzurückgefallen.AuchwenndasLandwirtschaftlichstabilist,sohatesnichtnuranRangiminternationalenVergleichinWettbewerbsfähigkeitverloren,sondernauchimBereichWissenschaftsproduktion.Andere Länder Lateinamerikas zeigen inzwischen eine größere Dynamik. ImallgemeinenpolitischenDiskurswirdWissenschaftundTechnologiebishernochkeinePriorität inMexiko zugewiesen.Dies zeigt sich auch in einer stagnierendenPolitikinForschungund Innovation,was sich in den letzten 20 Jahren nicht geändert hat.DerfürF&EvorgeseheneBundeshaushaltin%desBSPhatsichnichtbemerkenswertgeändert, trotzdemkannangemerktwerden,dasssichvorallemaufdemGebietderInnovationneueTendenzenabzeichnen:DieInnovationspolitikhatsichseit2005umweitere Instrumente erweitert, die InvestitionenderPrivatwirtschaft inF&E stiegenüberproportionalimVerhältniszudenRegierungsausgaben.

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Zusammenfassung

Besonders fördern die Regierungsprogramme die folgenden Themen: Informations- und Komunikationstechnologien, Produktionstechnik, Biotechnologie, Gesundheit,ErneuerbareEnergien,Nanotechnologieund–materialenundUmwelt-undKlimaschutz.DiesesletztereisteinbesonderesThemawasnichtnurinF&Egefördertwird,sondernauch auf den Fahnen der transversalen Regierungsprogramme der Bundesregierung und einiger Bundesstaaten steht. Die anderen Themen werden teilweise durchKooperationsprogrammemitderEuropäischenUnionverstärkt.

MexikoweisteinegeringereJahresproduktionvonneuenPhDimVergleichzuanderenNationenwie z.B. Brasilien oder Korea auf (2554 / 10.000 PEA (Jahr 2008)), miteiner jährlichenWachstumsrate von ca. 15% (CONACYT,2009). Trotzdem gibt esmehrere Spitzenforschergruppen, meistens in den öffentlichen Forschungszentren,die für eventuelle Kooperationsprojekte interessant sein könnten. Forschung ist noch immer ein „Privileg“ der öffentlichen Institutionen, was auf die existierendeForschungsförderungsstruktur in Mexiko zurückzuführen ist. Private InstitutionenweisenmeistensForschungstätigkeiten imBereichderangewandtenForschungoderInnovationstätigkeitenauf.

Der vorliegende Bericht soll interessierten Repräsentanten aus Wissenschaft undWirtschaft als Orientierung dienen sich ein allgemeines Bild zu Forschung undInnovationinMexikozumachen,wieauchalsersteHilfeinderIdentifizierungvonpotentiellen Kooperationsfeldern oder –partnern. Weitere Berichte beschreiben dieeinzelnenThemengebieteimDetail.

DerersteTeildiesesBerichtesbefasstsichmitderDarstellungderRahmenbedingungenfür Forschung, technologische Entwicklung und Innovation in Mexiko. Es werdensowohlRegierungsprogrammealsauchIndikatorenundNetzwerkemitaufgenommen.

Die vorliegende Informationwurde auf Grund von Internetrecherchen,AuswertungvonexistierendenBerichtenundInterviewsmitausgewähltenPartnernausPolitikundWissenschafterstellt.

EinbesondererDankgiltallendeutschenundmexikanischenInterviewpartnern,KollegenamITESMundderDeutschenBotschaftinMexiko,diemitihrerZeit,InformationundBereitschaftzurDiskussiondieErstellungdiesesBerichtesermöglichten.

1. Forschung und Innovation

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1. Forschung und Innovation 1.1. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Regierungsperiode von Präsident Calderón neigt sich ihrem Ende zu und die Wahlen in 2012 werfen bereits erste Schatten voraus. Die Öffentlichkeit ist von den Ergebnissen der seit 2000 regierenden rechts orientierten Partei „Partido Acción Nacional, PAN“ enttäuscht. Calderón hat unter den durch seinen Vorgänger Vicente Fox begangenen Fehlern zu kämpfen. Die während seiner Regierungsperiode durchgeführten Energie- und Steuerreformen erwiesen sich als halbherzig und erzielten nicht die gewünschten Ergebnisse. Eine fehlende Mehrheit der Regierungspartei im Parlament verhindert aggressivere Reformen. Sie bewirkte in diesen letzten Jahren allerdings auch eine Änderung in der strategischen Vorgehensweise der Parteien Allianzen zu bilden, z.B. zwischen PAN und der Linkspartei „Partido Revolucionario Democrático, PRD” in den Bundesstaaten Oaxaca und Puebla. Dies hat bereits positive Ergebnisse bei den Gouvernörswahlen 2010, und dieses Jahr auch bei den Wahlen im Bundesstaat Guerrero bewirkt. Die Erwartung der traditionellen Partei „Partido Revolucionario Institucional, PRI“ auf einfache Weise und ohne eine bedeutende Opposition die Präsidentschaftswahlen von 2012 zu gewinnen, wird sich wahrscheinlich nicht erfüllen.

Die zukünftige Regierung wird schwerwiegende Probleme zu bewältigen haben: der Kampf gegen die Drogenmafia scheint aussichtslos zu sein, die Kriminalität hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Desweiteren hat sich nach Auskunft des Nationalen Rates für die Evaluierung der Sozialpolitik „Consejo Nacional de Evaluación de la Política de Desarrollo Social (CONEVAL)“ die extreme Armut zwischen 2006 und 2009 fast verdoppelt (Valenzuela, 2010) und betrifft derzeit schätzungsweise 19 Millionen Mexikaner. Zahlreiche Arbeitsplätze gingen während der Wirtschaftskrise von 2008 und 2009 verloren und bisher konnte nur eine leichte Erholung auf diesem Gebiet beobachtet werden. Eine vernünftige Lohnpolitik ist jedoch noch lange nicht in Sicht: Trotz Warnung des Industriesektors, die Löhne um mehr als 8% zu erhöhen, um die drastisch geminderte Kaufkraft zu stärken, hat die Regierung den Mindestlohn (durchschnittlich 58,6 Pesos pro Tag, entsprechend ca. 3,67 Euro) für 2011 nur auf 4,1% erhöht mit der Begründung einer Erhöhung der Inflation entgegen zu wirken. Offizielle Quellen sprechen von einer erwarteten Inflation von ca 4% für 2011. Diese wird auf der Grundlage des „Grundwarenkorb“ kalkuliert, weshalb sie in der Vergangenheit von der real beobachteten Inflationsrate immer übertroffen wurde.

Dennoch stehen die makroökonomischen Indikatoren gut, was den Internationalen Währungsfond „Fondo Monetario Internacional (FMI)“ veranlasste auf Grund der guten Volkswirtschaft, ausgedrückt in einer Stabilität der öffentlichen Finanzen und einem geringen Steuerdefizit (defizit fiscal), Mexiko als „Platinum“ Mitglied der Organisation zu qualifizieren, dem es ohne zu Zögern eine als Vorsichtsmassnahme angeforderte Kreditlinie von über 73 Milionen Dollar, rückzahlbar innerhalb von 2 Jahren, einzuräumen bereit wäre. Dies entspräche aus mexikanischer Sicht einer Kreditkarte für Notfälle. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf erfuhr von 2008 bis 2009 eine 20-prozentige Verminderung. 2010 zeigte es eine leichte Erholung und wurde auf ca 8885 USD geschätzt. (siehe Abb.1 ).

1. Forschung und Innovation

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Eine Umfrage unter den Mitgliedern der Deutschen Aussenhandelskammer in Mexiko bestätigte diese Tendenz: Umsatz- und Geschäftsergebnisse im Vergleich zum Vorjahr verbesserten sich und eine Steigerung der Beschäftigtenzahlen wird erwartet. Sorge bereitet den meisten Firmen allerdings die Sicherheitslage im Land, die als kritisch wahrgenommen wird, auch wenn sie bisher noch kein Investitionshindernis für im Land ansässige Firmen darstellt (CAMEXA, 2010)

Abb. 1: Wirtschaftszahlen Mexiko 2010 (Januar 2011)

Quelle: CAMEXA, 2011

1. Forschung und Innovation

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Mexiko ist seit 1994 Mitglied der OECD (Organización de Cooperación y Desarrollo Económicos”), ist aber auf Grund mehrerer Indikatoren (z.B. Korruption) als Schwellenland zu bezeichnen. Innerhalb dieser Gruppe weist Mexiko die niedrigsten Ausgaben für F&E auf, weniger als 0,4% des BSP und ist damit noch weit vom Durchschnittswert von 2,24% der OECD Länder entfernt. Dies hat sich seit dem Jahr 2000 nur wenig verändert. Die Ausgaben der Industrie für F&E, ausgedrückt als Bruttoinlandsausgaben für F&E, sind allerdings mit den Jahren leicht angestiegen und betrugen rund 2064 Millionen USD im Jahr 2009. Trotz der immer noch geringen Ausgaben für F&E, hat sich die F&E sowie Innovationspolitik des Landes in den letzten Jahren weiterentwickelt: die Innovationspolitik wurde verstärkt, neue Instrumente entwickelt , wie zum Beispiel die verstärkte Förderung von Kooperationsprojekten zwischen Forschungszentren und Industrie, Netzwerkbildung und das Patentwesen.

Dennoch hat Mexiko, wie die folgende Abbildung zeigt, noch in vielen Bereichen aufzuholen, um sich dem Durchschnitt der OECD Ländern anzugleichen.

Abb. 2: Vergleich Mexikos mit dem Durchschnitt der OECD Länder

Quelle: OECD, 2007

1. Forschung und Innovation

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Auch in Bezug auf den Bildungssektor hat die OECD Mexiko darauf hingewiesen, daß trotz der höheren Ausgaben in diesem Sektor noch nicht genügend getan wird, Die meisten in der Presse genannten möglichen Kandidaten für die 2012 anstehenden Präsidentschaftswahlen haben bisher nur wenig zum Thema F&E verlauten lassen. Als potentielle PAN-Kandidaten werden German Martínez, Josefina Vázquez und Santiago Creel genannt. Die PRI-Partei hat die zwei starken potentiellen Kandidaten Enrique Peña Nieto und Manlio Fabio Beltrones, während die PRD-Partei eine längere Liste, bestehend aus Marcelo Ebrard, Manuel López Obrador, Lazara Cárdenas Batel und Jesús Ortega aufweist. Von all diesen Kandidaten haben bisher nur zwei durch ihre derzeitige Tätigkeit klare Flagge in Bezug auf F&E gezeigt: Enrique Peña Nieto, derzeit Gouvernör des Bundesstaates Mexiko, und Marcelo Ebrard, derzeitiger Bürgermeister der Stadt Mexiko.

Beide haben durch eine bemerkenswerte Erhöhung des Regierungsetats für Forschung und Innovation in ihren jeweiligen Territorien deutliche Zeichen gesetzt. Mehr als die Hälfte der unabhängigen Bürger erklären derzeit keine Präferenz für eine bestimmte Partei, jedoch in Bezug auf Politikerpersönlichkeiten scheint Enrique Peña Nieto den meisten als nächster Präsident zu gefallen.

1.2. Forschungspolitik und ihre Instrumente

Laut Meinung der Wissenschaftskommission im Senat von Mexiko1 wird die Zielvorgabe, Teil der Wissensgesellschaft zu werden, zu einem hohlen Diskurs wenn Wissenschaft und Technologie verbannt werden und nur auf die Bemühungen der Akademie beschränkt bleiben. Die vor kurzem durchgeführten Neuerungen des rechtlichen und institutionellen Rahmens stellen zwar einen wesentlichen Fortschritt dar, werden allerdings von dieser Kommission als noch nicht ausreichend angesehen. Ausserdem tragen verschiedene Akteure zur Definition der aktuellen Politik bei, was sowohl eine horizontale wie auch vertikale Fragmentierung zur Folge hat. Die verschiedenen Interessen und Aktivitäten in Einklang zu bringen erweist sich als schwierig.

Die Wissenschaftskommission im Senat von Mexiko fordert daher unter anderem folgende Neuerungen: die Erarbeitung eines Konsens zur Wissenschafts- und Technologiepolitik, eine landesweite Dezentralisierung der Forschung und die Anwendung ihrer Ergebnisse in der Praxis (noch immer konzentrieren sich diese Aktivitäten in Zentralmexiko im Ballungsraum von Mexikostadt) und eine Reorganisation und Evaluierung des Nationalen Forschungsrates.

1Interviewam23.Feburar2011mitSenatorDr.FranciscoCastellón,PräsidentderWissenschaftskommissiondesSenatsvonMexiko

1. Forschung und Innovation

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Die derzeitige Forschungs- und Innovationspolitik in Mexiko wird in folgenden Dokumenten festgelegt:

Nationaler Entwicklungplan „Plan Nacional de Desarrollo 2007-2012“: http://pnd.presidencia.gob.mx

Das Große Projekt der Vision Mexiko 2030: http://www.vision2030.gob.mx

Das Spezialprogramm für Wissenschaft, Technologie und Innovation 2008-2012 : www.conacyt.gob.mx/Convocatorias/Varias/PECiTI.PDF

Die gesetzlichen Grundlagen bilden:

• Das Gesetz für Wissenschaft und Technologie „Ley de Ciencia y Tecnología“ vom 5. Juni 2002, mit der letzten Neuerung vom 28. Januar 2011 (Quelle: CDHCU, 2002)

• Das reformierte Gesetz zur Einkommensteuer, welches steuerliche Anreize für Ausgaben in F&E vorsieht. (Quelle: SAT, 2010)

• Das Abkommen der Nationalen Steuerkommission um Resourcen für die Bundesstaaten zur Förderung von wissenschaftlichen und technologischen Aktivitäten kanalisieren zu können.

Diese von der Bundesregierung verabschiedeten Gesetzesgrundlagen müssen durch eine entsprechende bundesstaatliche Gesetzgebung gestützt werden, die in diesen letzten 3 Jahren in allen Bundesstaaten inzwischen vorhanden ist.

Der Nationale Entwicklungsplan 2007-2012, am 31. Mai 2007 im Bundesamtsblatt “Diario Oficial de la Federación” veröffentlicht, definiert 5 Aktionslinien und erkennt, dass für das Erreichen einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft, die Schaffung neuer Arbeitplätze und die weitere Strukturentwicklung des Landes, Wissenschaft, Technologie und Innovation eine Hauptrolle als strategische Variablen spielen. Eine sozialgerechte Entwicklung und eine nachhaltige Änderung der Gesellschaft kann nur durch eine koordinierte Teilnahme aller Partner im nationalen Wissenschafts- und Technologiesystem und zusätzlich durch eine ausreichende öffentliche und private Finanzierung erreicht werden. (Quelle: Plan Nacional de Desarrollo, 2007)

Eine Staatspolitik ist nötig, welche sowohl die wissenschaftlichen und technologischen Kapazitäten des Landes erweitert als auch die Qualität, die Wettbewerbsfähigkeit und das Innovationspotential des Privatsektors erhöht. Bis 2030 möchte man 3% des BSP für Wissenschaft und Forschung ausgeben. (Quelle: CONACYT,2008)

1. Forschung und Innovation

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Als nationale Prioritäten erklärt der Nationale Entwicklungsplan folgende Themen, die zum Großteil in Sektorprogrammen umgesetzt werden: Ernährung; Gesundheit; Erziehung; Umwelt, Wasser und Klimawandel; Energie; Wirtschaftswachstum und nachhaltige Entwicklung; Armutsbekämpfung; Sicherheit; Governance; Bevölkerung, Gleichberechtigun; Infrastruktur und Tourismus.

Zur Vorantreibung der Entwicklung des Landes werden folgende Bereiche als strategisch angesehen: Informations- und Kommunikationstechnologie, Biotechnologie, Werkstofftechnik, Produktionstechnik (Design und Prozesse), Infrastrukturentwicklung (einschliesslich soziale und wirtschaftliche Aspekte ländlicher und städtischer Entwicklung).

Der Wissenschaftssektor seinerseits definiert als grundlegende Entwicklungsfaktoren in diesen Bereichen eine Verbesserung der Qualität des Erziehungssystems, eine Stärkung der Grundlagen- und angewandten Forschung und eine Technologieentwicklung und Innovation, die zu einer Verbesserung des Lebensstandards und zu einerhöheren Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Folgende Wissenschaftsgebiete werden als strategisch angesehen:

• Biotechnologie• Medizin• Energie• Umwelt• Produktionstechnologie• Werkstofftechnik• Nanotechnologie• Informations- und Kommunikationstechnologie• Angewandte Mathematik und Modellierung

Unter anderen sollen damit folgende Industriezweige gefördert werden:

• Lebensmittel und Agroindustrie;• Luft- und Raumfahrt; • Automobilindustrie und Autoteile;• Elektrik und Elektronik;• Pharmazeutik und Gesundheitswesen;• Metallurgik;• Metallmechanik/Metallbearbeitung und Kapitalgüter• Chemie und Petrochemie.

Desweiteren sollte man nicht übersehen, dass Mexiko auf der Weltrangliste der artenreichsten Ökosysteme auf Platz zwei und auf der Liste der Länder mit den meisten Pflanzen- und Tierarten auf Platz vier anzutreffen ist. Von daher ist es wichtig dieses Potential unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit zu erhalten und zu nutzen. (indem man Themen wie Artenvielfalt und Biosicherheit2 beachtet.)

2UnterBiosicherheitverstehtmandasgesamteRegel-undNormenwerkumgegenüberRisikeninVerbindungmitLebensmitteloderLandwirtschaftreagierenzukönnen.

1. Forschung und Innovation

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Die Nationalen Ausgaben Mexikos für F&E im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt haben sich seit 2000 nur leicht erhöht, von 0,37% auf 0,46% in 2009. Auch wenn der Haushalt sich zahlenmässig erhöhte, so ist er noch weit von den durch die OECD empfohlenen 1% oder den von den mexikanischen Wissenschaftlern gewünschten 1,5% entfernt. Nach Umfragen des Weltwirtschaftsforums unter mehr als 12000 Wirtschaftsführern wurde Mexiko von Platz 56 in 2006 auf den Platz 60 im Jahr 2010 zurückverwiesen3. Dies beruht vor allem auf ungenügende Innovations- und Forschungsinvestitionen. Die nationalen Investitionen für Forschung und experimentelle Entwicklung betrugen 2007 rund 42006.7 Millionen Pesos (2625 Millionen Euros) und 2008 etwa 51438 Millionen Pesos (3200 Millionen Euros) (Quelle: CONACYT, 2009). Die Wirtschaftskrisis hatte allerdings ihre Auswirkungen in den folgenden Jahren: Insgesamt verabschiedete das Abgeordnetenhaus für 2010 mehr als 43516 Millionen Pesos (ca. 2500 Millionen Euros) für Ausgaben in Wissenschaft, Technik und Erziehung (Quelle: CONACYT,2010). 2011 wurden fast 50000 Millionen Pesos (ca. 2900 Millionen Euros) angesetzt.

Etwa 53,5% wurden durch die Bundesregierung aufgewandt, 41,2 % von Unternehmerseite und der Rest durch Institutionen der höheren Bildung und Finanzierungsquellen aus dem Ausland. Laut Angaben des CONACYT haben sich in den Jahren 2009 und 2010 die Ausgaben von Unternehmerseite im Verhältnis zur öffentlichen Finanzierung weiterhin erhöht.

Betrachtet man die Aufteilung der nationalen Ausgaben in F&E nach Sektor, so beteiligt sich zu 51,6 % die Privatwirtschaft, zu 23,5% die Institutionen der höheren Bildung und an dritter Stelle die Regierungsstellen. Bemerkenswert ist das wachsende Interesse der Privatwirtschaft an F&E, wahrscheinlich bewirkt durch die Notwendigkeit im Rahmen der Globalisierung die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen oder zu erhalten und auf der anderen Seite durch die Schaffung von neuen Instrumenten der Innovationsförderung.

Neben der nationalen Ebene muss man auch die entsprechende Entwicklung auf Bundesstaatsebene analysieren, da diese Daten einen Hinweis liefern können, in welchen Regionen Mexikos (Insgesamt 32 Bundesstaaten) eine Konzentration an Infrastruktur und Innovationstätigkeit stattfindet. Auch wenn alle Bundesstaaten mit einer entsprechenden Gesetzgebung für F&E zählen, so verfügten nur 22 Staaten in 2010 über ein entsprechendes Programm für Wissenschaft und Technik (Quelle: FCCT, 2010).

1.3. Indikatoren für Forschung und Innovation.

1.3.1. Investitionen und Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E)

3WorldEconomicForum:TheGlobalCompetitivenessReport2009-2010

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Quelle: FCCT. Foro Consultivo Científico y Tecnológico, 2010 n.d. = ohne Angaben

Abb. 3: Haushalt für F&E nach Bundesstaat in % des gesamten Bundesstaatshaushaltes. (2010)

Quelle: FCCT. Foro Consultivo Científico y Tecnológico, 2009.

Abb. 4: Haushalt pro Bundesstaat für F&E (2009)

1. Forschung und Innovation

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Quelle: SCIMAGO, 2007

1.3.2. Veröffentlichungen

Nach Auskunft des Präsidenten des Beratenden Forums für Wissenschaft und Technologie (Foro Consultivo), Juan Pedro Laclette (LACLETTE, 2011), ist Lateinamerika die am schnellsten wachsende Region der Welt in Bezug auf Wissenschaft, Technologie und Innovation. Während Mexico 21% der gesamten wissenschaftlichen Publikationen Lateinamerikas in 2002 ( weltweit 0.7%) erstellte, so ist es inzwischen hinter Brasilien, Argentien und Chile mit ca. 16% nur noch auf dem vierten Platz.

Die Zahlen aus Abbildung 5 lassen folgende Schlussfolgerungen und Vermutungen zu:

a) Die Veröffentlichungen in internationaler Kooperation haben mit Ausnahme des Jahres 2009 stetig zugenommen, was auf eine Öffnung zur Kooperation schliessen lässt.b) Der prozentuale Anteil an den Veröffentlichungen in der Region hat abgenommen, obwohl die Anzahl der Veröffentlichungen gestiegen ist, was auf eine stark ansteigende Produktion der anderen lateinamerikanischen Länder schliessen lässt.

Abb. 5: Landesspezifische Statistik der wissenschaftlichen Publikationen (Mexiko 1996- 2009)

1. Forschung und Innovation

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Eine Aufschlüsselung der Zahlen der Veröffentlichungen in Mexiko nach Wissenschaftsbereich zeigt Abb.6. Klar ersichtlich ist eine starke Konzentration der Veröffentlichungen in den Themen Medizin, Landwirtschaft und Biologie, gefolgt von Biochemie, Genetik, Molekularbiologie,Ingenieurwissenschaften, Physik und Astronomie.In den Themen der Wirtschaftswissenschaften und Berufen im Gesundheitswesen wird ausgesprochen wenig veröffentlicht laut SCIMAGO.

Abb. 6: Veröffentlichungen in Mexiko nach Wissenschaftsbereich im Zeitraum 1996 - 2009

1. Forschung und Innovation

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Quelle: SCIMAGO, 2007

1. Forschung und Innovation

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Abb. 7: Prozentualer Anteil der Publikationen je Wissenschaftsberich an Gesamtpublikationen im Zeitraum 1996-2009

Quelle: SCIMAGO, 2007

1. Forschung und Innovation

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1.3.3. Patente und Innovation

Die nationale Behörde für Patentwesen und Markenregistrierung ist das Mexikanische Institut für Intelektuelles Eigentum „Instituto Mexicano de la Propiedad Intelectual (IMPI)“ das dem deutschen Patentamt entspricht. Das Autorenrecht wird durch das Institut für Autorenrecht „Instituto del Derecho del Autor“ geregelt. Softwareschutz fällt im Unterschied zu den USA, wo dieses patentiert werden kann, unter Autorenrecht.

Patentierung ist ein relativ neues Thema in Mexiko:

• 1991 wurde das Gesetz zur Förderung und Schutz des industriellen Eigentums „Ley de Fomento y Protección de la Propiedad Industrial“ veröffentlicht, 1994 geändert. • 1993 wurde das Mexikanische Institut für Intelektuelles Eigentum „Instituto Mexicano de la Propiedad Intelectual (IMPI) “ gegründet. • Am 24. Dezember 1996 wurde das Gesetz zum Autorenrecht veröffentlicht.• Mexiko schloss sich mit Wirkung vom 1. Januar 1995 dem internationalen Patentkooperationsvertrag an.

Abb. 8: Anzahl der erteilten Patente in Mexiko nach Nationalität von Januar- Dezember 2010

Quelle: IMPI, 2011

1. Forschung und Innovation

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Abb. 9: Anzahl der erteilten Patente in Mexiko nach Technologiegruppe

Quelle: IMPI, 2011

In den letzten Jahren wurden mehrere Initiativen ergriffen, um eine Patentierungskultur zu fördern. Besonders aktiv erwiesen sich die Bundesstaaten Distrito Federal, Estado de México, Jalisco und Nuevo León, was eine Analyse der eingereichten Patentsuchen in Verbindung mit der Antragsstellung von Patenten zeigt. Ein positives Beispiel ist auch die Einrichtung von Förderprogrammen zur Patentierung und die Organisation der ersten Innovationsmesse in Mexiko im vergangenen März 2011 durch die Regierung des Distrito Federal (Mexiko-Stadt). Es wird allgemein anerkannt, dass es jedoch allein mit Förderprogrammen nicht getan ist. Es werden Technologietransferstellen gebraucht, die zwischen den Forschungsstellen und der Industrie vermitteln und im Patentwesen Beratung anbieten können. Bisher verfügen nur wenige Universitäten, Forschungszentren und Regierungsstellen über solche Einrichtungen oder Beratungsstellen.

Zwei nationale Organisationen sind im Zusammenhang der Förderung von Innovation besonders hervorzuheben:

a) Der Mexikanische Verein der Direktoren für angewandte Forschung und Technologieentwicklung “Asociación Mexicana de Directivos de la Investigación Aplicada y el Desarrollo Tecnológico (ADIAT)”, gegründet 1989, mit dem Ziel die Diskussion in der Öffentlichkeit zu unterstützen, die Politik zu beraten, Ausbildung in

1. Forschung und Innovation

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Innovationsthemen anzubieten und die regionalen Innovationssyteme zu fördern. Diese Organisation unsterstützt insbesondere die Schaffung von Technologietransferstellen.(www.adiat.org)

b) Die Stiftung für den mexikanischen Preis für Technologie „Premio Nacional de Tecnología“, ein gemeinnütziger Verein, der Vertiefungsstudien und Seminare zum Thema Innovationsmanagement und Technologiemanagement anbietet sowie jährlich einen Preis für die beste Praxis in diesen Themen an Firmen sowie Forschungs- und Entwicklungszentren vergibt. (PNT, 2011)

1.4. Forschungsinfrastruktur und Humankapital

Laut dem Nationalen Institut für Statistik und Geografíe „Instituto Nacional de Estadísticas y Geografía, INEGI“ beträgt die Gesamtbevölkerung inzwischen 112 Millionen Einwohner. Nur 12 Millionen davon haben laut CONACYT einen Hochschulabschluss und weniger als eine Million einen Master oder Doktorabschluss. Die Ingenieurwissenschaften spielen eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der Infrastruktur wie auch in Design, Schaffung, Betrieb und Modernisierung der Rohstoff- und der verarbeitenden Industrie und beeinflussen somit auch die Innovationsprozesse. Durch die „schlüsselfertigen“ Verträge mit Hilfe von externer Finanzierung wurden sowohl nationale Entwicklungen verhindert als auch die Zuliefererketten in ihrer Funktion beeinträchtigt (Quelle: Interview Senador Francisco Castellón, 23. Februar 2011). Mexiko bildet jedoch eine große Anzahl an Ingenieuren aus und befindet sich in diesem Bereich über dem OECD Durchschnitt: 30,4% aller Hochschulabgänger kommen aus den Ingenieurwissenschaften (Daten von 1999 bis 2009).

Zwischen 2004 und 2009 verließen 357.344 Studenten mit Bachelorgrad, 81.423 mit Mastergrad und 7.140 mit Doktorgrad die Universitäten (Quelle: CONACYT, 2010). Für die F&E sind vor allem die Doktorandenstudiengänge relevant. Von den ungefähr 1000 Hochschulen in Mexiko bieten rund 10,8% Doktorandenstudiengänge an. 60,6% davon sind öffentliche Hochschulen, der Rest private. (ANUIES, 2007)

Abb. 10: Doktoranden nach Fachgebiet zwischen 1999-2009

Quelle: Eigenerstellung mit Daten aus : CONACYT,.2010: Jahresbericht 2009.

1. Forschung und Innovation

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Die Tendenz der im Ausland Studierenden im jeweiligen Gastland zu bleiben, hat in den letzten Jahren abgenommen, rund 80% der Studierenden kehren nach Mexiko zurück 4 Die Möglichkeiten einen ihrer Ausbildung entsprechenden Arbeitsplatz zu finden sind jedoch nicht einfach. Auch wenn Regierungsprogramme mit Fördermitteln versuchen, die Firmen zu animieren Arbeitsplätze im F&E Bereich für Doktoren zu schaffen, so ist der Arbeitsmarkt für Fachkräfte immer noch sehr beschränkt, weswegen rund 125.000 Master und Doktoren allein in 2008 in die USA ausgewandert sind. (Quelle: La Jornada, 22.10.2010) Arbeitsplätze finden Forscher vor allem in den öffentlichen Hochschulen oder den Forschungszentren, die dem CONACYT angehören.

Die Forscher können sich dem Nationalen Forschersystem angliedern und dadurch eine Anerkennung erlangen, die sich in einem Zusatzlohn ausdrückt. Das System gliedert die Forscher in 4 Klassen je nach Publikationsanzahl, Art der Publikation, Lehre und Patentregistrierung ein, wobei SNI3 die höchste Stufe ist.

Abb. 11: Anzahl der Forscher im Nationalen Forschersystem

Quelle: SIICYT, 2010

4 Quelle:COMECYTInterviewmitDraElsaBlum,DirectoradeDesarrolloTecnológicoyVinculación,21.Februar2011

Von der Gesamtzahl der registrierten Forscher gehören nach dem Katalog der OECD 9% den Landwirtschaftlichen Wissenschaften, 23% der Medizin, 17% den Naturwissenschaften, 16% den Sozialwissenschaften, 15% den Humanwissenschaften, und 18% den Ingenieurwissenschaften an.

Die Verteilung der Forscher nach Bundesstaaten wird in Abb.12 dargestellt. Demnach ist die Konzentration in den zentralen Bundesstaaten von Mexiko ersichtlich. Etwas weniger als die Hälfte der Forscher befinden sich in den 2 Bundesstaaten der Stadt Mexiko und des Bundeslandes.

1. Forschung und Innovation

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Abb. 12: Bundesstaaten mit der höchsten Konzentration an Forschern

Quelle: SIICYT, 2010

Vollzeitforscher findet man hauptsächlich an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko “UNAM“, der größten und ältesten Universität in Mexiko, dem „Centro de Investigación y Estudios Avanzados, CINVESTAV“ und in den Forschungszentren, die dem CONACYT angegliedert sind. In allen anderen Institutionen können Forscher mit bis zu 50% Arbeitszeitbelastung für Forschung rechnen, ähnlich wie in den Schemen an deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

Wie viele Institutionen in Mexiko F&E betreiben, kann man in etwa an der Anzahl der registrierten Institutionen im Nationalen Kataster der wissenschaftlichen und technologischen Institutionen und Firmen, „Registro Nacional de Instituciones y Empresas Científicas y Tecnológicas, RENIECYT“ abschätzen. Die Registrierung in dieser Datenbank wird benötigt, um Fördermittel, die vom CONACYT oder den Bundesstaatlichen Forschungsräten vergeben werden, beantragen zu können. Insgesamt weist die Datenbank mit 7.553 Einträgen auf, davon sind 72,3% Firmen, 7,3% Hochschulen, 9,3% private gemeinnützige Institutionen, 7,8% unabhängige Personen, 2,3 % öffentliche Verwaltungen und 1% Forschungszentren (Quelle: RENIECYT, 2011) Die Registrierung stellt eine gewisse Sicherheit in der Einschätzung der Seriosität und, im Falle von Firmen, Solvenz der Institutionen dar, auch wenn sie keine Garantie dafür ist.

Des Weiteren ist erwähnenswert, dass sich die Forscher mit Unterstützung des Nationalen Forschungsrates CONACYT in thematischen Netzwerken organisiert haben, die vor allem zum Ziel haben, die Diskussion der Forschungsprioritäten in Mexiko zu artikulieren. Insgesamt existieren 14 dieser Netzwerke in denen 167 Institutionen und 1163 Forscher mitarbeiten. Themen sind: Wasser; Informations- und Kommunikationstechnologien; Industrieprozesse; Armut und Stadtentwicklung; Neue Tendenzen in der Medizin; Nanowissenschaften und Nanotechnologie; Umwelt und Nachhaltigkeit; Mathematische und Computermodelle;

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Energiequellen; Physik der hohen Energien; Komplexität, Wissenschaften und Gesellschaft; Ökosysteme; Genetik; Lebensmittel, Landwirtschaft und Biotechnologie. (Quelle: REDES, 2011)

Daneben gibt es das Netzwerk von 27 Forschungszentren die dem Nationalen Forschungsrat CONACYT angehören (siehe Anhang 1). Davon arbeiten 10 auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, 8 im Bereich der Sozial- und Humanwissenschaften und 9 in der Technologieentwicklung und in Serviceleistungen für die Industrie.

1.5. Forschungsförderung

Die Finanzierung war bisher nicht ausreichend, um Wissenschaft und Technik den internationalen Standards anzugleichen. Es wird erwartet, dass sich vor allem die Privatwirtschaft mehr beteiligt. Ebenso wird es als notwendig angesehen, Investitionen aus Finanzierungsquellen zu erhalten, die nicht Gegenstand des Prozesses der Zuteilung öffentlicher Mittel sind, wie der Mittel aus anderen Ländern und von internationalen Organisationen.

Abb. 13: Forschungshaushalt durch den CONACYT verwaltet (2009)

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5IndenTeilberichtenderverschiedenenThemengebietenwirdnäherdaraufeingegangen.

Die Forschungsfonds sind folgendermaßen aufgeteilt:

-Stipendienprogramme (für Mastertitel oder eine Promotion im In- oder Ausland) Stipendien werden vom Nationalen Forschungs- und Technologierat „CONACYT“, wie auch von einigen bundesstaatlichen Programmen angeboten.

-Der Fond des Nationalen Forschersystem (bietet Zusatzgehalt je nach Klassifizierung der Forscher an)Man muss hier bemerken, dass die Gehälter der Forscher je nach Institution und Niveau sehr variieren können und dieses System eines Zusatzgehaltes durchaus einen Anreiz für die Forscher darstellt.

-Institutionelle Fonds (vor allem für die Ausstattung von Laboren u.a. gedacht)

-Sektorfonds (werden meistens von den verschiedenen Ministerien gestellt, aber durch CONACYT getragen bzw. verwaltet)Insgesamt gibt es 17 Sektorfonds, darunter fallen die des Umweltministerium, Energieministerium, Sozialministerium, der Nationale Kommission für Wasser, u.a.. Die Themen, die in den Aufrufen erscheinen, sind manchmal an dem Eigenbedarf des jeweiligen Ministeriums ausgerichtet5.

-Der Fond für Grundlagenforschung (wird vom öffentlichen Erziehungsministerium gestellt und gehört zu den Sektorfonds)Dieser Fond ist das einzige Grundlagenforschungsförderprogramm.

-Die gemischten Fonds (bestehend aus 50% Bundesmitteln und 50% Bundesstaatsmitteln)

Die Ziele der gemischten Fonds sind: strategische Gebiete für die Bundesstaaten zu identifizieren, die zu einer Verstärkung der wissenschaftlichen und technologischen Kapazität führen. Dies sollte auf der Basis der natürlichen Gegebenheiten im Bundesstaat und mit einer aktiven Beteiligung der Industrie bei der Generierung von Projekten und mit ihrer finanziellen Beteiligung erfolgen. Hierdurch wird die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors erhöht und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie gestärkt. Seit 2009 sind die Fonds finanziell stark gewachsen, was theoretisch bedeutet, dass Projektanträge mehr Chancen auf eine Mittelzuteilung erhalten. Durchschnittlich wurden zwischen 2002 und 2009, etwa 35% der Projekte angenommen, 60% der Mittel kamen von CONACYT, mehr als 80% der Projekte waren der Modalität wissenschaftlichen Forschung und Technologieentwicklung gewidmet, 27% gehörten dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften und Industrie an, ca. 37% waren Projekte die durch Wissenschaft und Technik ein Bedürfnis der Gesellschaft erfüllten. Die Art der Projekte konnte in angewandte Forschung (Erziehungwesen), Gundlagenforschung (Universitäten) 5% und Technologieentwicklung 26% klassifiziert werden. Mehr als 4036 Projekte wurden in diesem Zeitraum genehmigt. Projektträger waren zu 38% öffentliche Hochschulen, 15% Forschungszentren des CONACYT (insgesamt 27), 14% Firmen und 6%

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6Quelle:InterviewmitDr.RamónCruz,DirektorfürdieZentralregion,CONACYT,8.März2011.

technologische Institute.(Quelle: CONACYT, 2009b)

In einigen Staaten wird dieser letztgenannte Fond allerdings mit zusätzlichen Bundesstaatsmitteln aufgestockt. Alle Bundesstaaten verfügen inzwischen über einen Fond dieser Art. Das allgemeine Thema der Staaten ist, die postgraduierten Studiengänge zu stärken und die Anzahl der dem Nationalen Forschersystem angehörigen Forscher zu erhöhen. Auf der anderen Seite ist es das Interesse des CONACYT, die Schaffung von spezialisierten öffentlichen F&E Zentren zu fördern. Zum Beispiel investiert der Bundesstaat Mexiko ca. 90 Millionen Pesos in die Schaffung eines Technologiezentrums für die plastikverarbeitende Industrie. Der Bundesstaat seinerseits unterstützt, indem er die Betriebskosten dieses Zentrums übernimmt.

Eine Herausforderung ist diese öffentlichen F&E Zentren wirtschaftlich unabhängig zu machen. Zur Zeit ist dies der Fall nur für drei dieser Zentren: COMIMSA (Themenschwerpunkt: Materialwissenschaften und Metallverarbeitung), CIATEQ (Themenschwerpunkt: Produktionstechnik, Messtechnik, Automatisierung) und CIDESI (Themenschwerpunkt Mechatronik, Automatisierung, Metrologie, Materialwissenschaften). CONACYT versucht jedoch die verschiedenen Fördermittel nicht zu fragmentieren, sondern eher zu bündeln. In einigen Bundesstaaten ist allerdings das einzige existente Förderprogramm das der gemischten Fonds.6

Neben der Forschungsförderung auf Bundesebene verfügen die Bundesstaaten über eigene Programme: Stipendienprogramme, Finanzierungshilfen für Diplomarbeiten, Finanzierungshilfen zur Fortbildung von Fachkräften aus der Industrie oder Beihilfen zur Einstellung von Fachkräften in der Industrie.

Auf der anderen Seite ist bekannt, dass die Schemen der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Regierungsinstanzen, sei es die des Bundes, des Bundesstaates oder der Gemeinden, vereinfacht werden müssen, um den Zyklus zwischen der Veröffentlichung der Ausschreibungen bis zur Mittelzuteilung zu verkürzen. Ebenso muss man versuchen die behördeninternen Verwaltungsprobleme zu lösen, um Fristen einhalten zu können, wie die der Bekanntmachung der Gewinnerprojekte und die Zuteilung der Finanzmittel.

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben sich bisher in den Großstädten konzentriert, in bestimmten Gegenden und in gezählten Institutionen. Es wird angestrebt dies wie auch die Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften gleichmäßig auf die verschiedenen Regionen in Mexiko zu verteilen und dies ausgerichtet auf die regionalen und lokalen Bedürfnisse.

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1.6. Innovationsfinanzierung

Die Förderung von Innovationsprojekten teilen sich das Bundeswirtschaftsministerium und der Nationale Forschungs- und Technologierat „CONACYT“. Während der CONACYT die radikale und distinktive Innovation bzw. Basisinnovation fördert, so fördert das Wirtschaftsministerium eher die traditionelle technologische Innovation oder auch Verbesserungsinnovation, so wie die von Geschäftsmodellen und Technologieassimilation. Die meisten Programme sind über die CONACYT webpage einsehbar.

Das Anreizprogramm für Innovation „ Programa de Estímulos a la Innovación“ fördert im allgemeinen die Verbesserungsinnovation. Dieses Programm wird von beiden Organisationen finanziert, sowohl dem Bundeswirtschaftsministerium wie dem Nationalen Forschungsrat CONACYT, von letzterem allerdings getragen und verwaltet.

Der Fond „AVANCE“ besteht aus neun Programmen, einige sind Finanzierungsinstrumente wie Gründungskapital, Förderung der Patentierung, Schaffung von Technologietransferstellen und Innovationsnetzwerke (AERIS).

Der Fond für Technologische Innovation, „Fondo de Innovación tecnológica“ mit einer Förderung bis zu 50% der Kosten des finanzierbaren Konzepts des Projektes.

Der Fond für KMUs unterstützt unter anderem die Schaffung von Technologieparks und von Gründerzentren. Vom Wirtschaftsministerium getragen unterstützt dieser Fond im allgemeinen durch Beratung und Schulungsmaßnahmen die KMUs, bietet eine Anfangsfinanzierung für neue Firmen an, wie auch eine begrenzte Finanzierung für Produktionsprojekte. (Auf der webpage des Wirtschaftsministeriums einsehbar).

Man muss anerkennen, dass die Förderinstrumente zu F&E für Firmen ganz beträchtlich das Engagement der Privatwirtschaft in diesen Themen verstärkt haben. Bis vor kurzem hat sich die Wirtschaft in der Investition für F&E mit ca 45% und die Bundesregierung mit etwa 54% beteiligt. In den letzten 2 Jahren hat sich dieses Verhältnis umgekehrt.

Die Instrumente müssen jedoch noch besser auf die derzeitige Industriepolitik abgestimmt werden um gezielt die identifizierten Industrieaktivitäten oder Produktionsaktivitäten zu stärken, die eine größere Wertschöpfung auf Grund eines höheren Technologieinhaltes erzielen. Insbesondere sollten die KMUs gefördert werden. In mehreren dieser Instrumente wird eine Zusammenarbeit zwischen Forschungszentren, Universitäten und Firmen gefordert oder zumindest als wünschenswert beschrieben, mit der Absicht gerade Innovationsaktivititäten für KMUs zu erleichtern.

Was in Mexiko bisher noch ungenügend existiert ist das Risikokapital und das Gründungskapital. Eine weitere Absicht der Wissenschaftskommission des Senats wie auch des Beirats für Wissenschaft und Technologie (Foro Consultivo de Ciencia y Tecnología) ist es, das bis vor 2 Jahren existierende Programm zur Steuerabsetzung der

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Investitionsausgaben in F&E „Estímulos fiscales“, wieder zu beleben. Dieses Programm wurde von einem Programm mit direkten Fördermitteln (direkte Finanzierung) abgelöst „Estímulos a la Innovación“ (Modalität: Proinnova, Innovatec und Innovapyme). Während das Steuervergünstigungsprogramm vor allem von großen Firmen genutzt wurde und sich auf drei Regionen beschränkte, so wurde das letztere Programm vor allem von KMUs genutzt. Bei der erneuerten Version des Steuervergünstigungsprogrammes will man die beschriebenen Auswirkungen der zwei Instrumente korrigieren. Ungefähr 1100 Firmen haben bisher dieses Programm mit seinen Instrumenten genutzt. Welche Wirkung die Finanzierungsinstrumente auf Patente oder auf die Beschäftigung von Doktoren in der Industrie hatte, ist nicht bekannt. Innovationsnetzwerke „AERIS“ konnten mit diesen Finanzierungsinstrumenten ebenso gegründet werden. Es gibt inzwischen ca. 50 Netzwerke, die in der Vorwettbewerbsphase arbeiten. Des Weiteren sollen Technologietransferbüros und Gründungskapital wie auch Risikokapital geschaffen werden. Während das von CONACYT angebotene Gründungskapital (im Förderprogramm AVANCE) wie ein nicht rückzahlbares Kapital vergeben wird, so handhabt das Wirtschaftsministerium seine Finanzierungsinstrumente eher wie einen zinslosen oder mit geringen Zinsen belasteten rückzahlbaren Kredit.

Der innovationsfreudigste Industriesektor ist bisher der Automobilsektor mit 15% der Innovationsprojekte, gefolgt vom IKT mit 8% und danach Landwirtschaft, Biotechnologie und Aeronautik. Universitäten und Forschungzentren, die sich am meisten an Innovationsprojekten beteiligten, waren Tecnológico de Monterrey, Universidad Nacional Autónoma de México, Instituto Politécnico Nacional, Universidad Autónoma de Nuevo León und die dem CONACYT angeschlossenen Forschungszentren. In Bezug auf die Bundesstaaten hat bisher der Bundesstaat Nuevo León die meisten Innovationsprojekte erhalten, gefolgt von Jalisco, Bundesstaat Mexiko und Mexiko Stadt. Um diese Ungleichheit zu verhindern, ist in der Neuauflage 2011 des Innovationsfonds eine Mindestquote pro Staat bestimmt worden.

Im Prinzip können ausländische Institutionen oder Firmen in den verschiedenen F&E Projekten mitarbeiten, können allerdings keine Finanzierung durch die nationalen Programmen erhalten, ausser sie sind rechtlich und steuerlich in Mexiko ansässig.

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1.7. Innovationsfinanzierung

Die Forschungspolitik wird zentral gesteuert und wird stark durch die Bundesinstanzen beeinflusst.

Wissenschafts- und Technologieausschüsse (Kommissionen) der Bundesabgeordneten und des Senats bestimmen die Politik, beraten durch den Nationalen Wissenschafts- und Technologie Beirat. ( nicht zu verwechseln mit dem CONACYT).

Der National Rat für Wissenschaft und Technologie „CONACYT“ hat allerdings entscheidenden Einfluss auf die Forschungspolitik und ist ausführendes Organ für Forschung und Innovation.

Die Bundesstaaten haben erst in den letzten 5 Jahren eine eigene bundesstaatliche Gesetzgebung verabschiedet und können auf eine bundesstaatliche Forschungsbehörde zurückgreifen. Die regionalen Innovationssysteme sind hingegen noch im Aufbau.

Im Bereich Innovationspolitik sieht es ähnlich aus, zuständig ist hier das Bundeswirtschaftsministerium und die Spiegelbehörden auf bundesstaatlicher Ebene.

Die folgende Abbildung 14 soll einen Überblick über das Forschungs- und Innovationssystem in Mexiko darstellen. Desweiteren werden die wichtigsten Instanzen näher erläutert.

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Abb. 14: Forschungs- und Innovationsstruktur in Mexiko

Quelle: Eigenerstellung,2011

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1.7.1. Einrichtungen auf politischer Ebene

Der Allgemeine Rat für Wissenschaft und Technik „Consejo General de Ciencia y Tecnología” ist die höchste Instanz im Land laut Gesetz für dieses Thema und steht sowohl der Wissenschaftsakademie, einem Rat und einem Beratenden Forum wie auch dem Nationalen Wissenschafts- und Technologierat „Consejo Nacional de Ciencia y Tecnología, CONACYT“ vor. Dieser Rat wird vom Präsidenten einberufen und besteht aus:

Dem Präsidenten der Republik Mexiko, 9 Staatsministern, dem Generaldirektor des Nationalen Wissenschafts- und Technologierates „CONACYT“, dem Koordinator des wissenschaftlichen und technologischen Beirates und 4 weiteren Mitgliedern die durch den Präsidenten der Republik Mexiko eingeladen werden und als Personen handeln.

Der Allgemeine Rat für wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung ist eine politische Organisation mit Koordinationsaufgaben, die auch die Regulierung der Unterstützung der Bundesregierung umfassen, um die nationale wissenschaftliche und technologische Forschung zu fördern und zu stärken.

Die Wissenschafts- und Technologieausschüsse des Abgeordnetenhauses und des Senats, bestehend aus 30 bzw. 4 Mitgliedern der verschiedenen Parteien, ist zuständig für die Ausarbeitung der Forschungsgesetzgebung, -politik und Verabschiedung des Haushaltes für F&E.

Der Wissenschaftliche und Technologische Beirat „Foro Consultivo Científico y Tecnológico“ besteht aus 19 prominenten Mitgliedern der anerkanntesten wissenschaftlichen, technologischen und akademischen Institutionen in Mexiko. Dieser Beirat dient als Sprachrohr der wissenschaftlichen, technologischen und industriellen Gemeinschaft gegenüber dem Allgemeinen Rat für Wissenschaft und Technik um Vorschläge zur Forschungspolitik und zu Forschungs- und Technologieprogrammen zu erarbeiten. Ebenso wirkt er als beratendes Organ gegenüber den Forschungskommissionen des Abgeordnetenhauses und des Senats.

“Der Nationale Rat für Wissenschaft und Technologie (CONACYT)“ wurde vom mexikanischen Bundestag „H. Congreso de la Unión“ am 29. Dezember 1970 geschaffen, als ein öffentlicher und dezentraler Organismus der Bundesverwaltung, Mitglied des Bildungssektors, mit eigener Rechtspersönlichkeit und mit seinem eigenen Haushalt. Ähnlich einem Ministerium ist er verantwortlich für die Ausarbeitung von Wissenschafts-und Technologiepolitik in Mexiko. CONACYT ist als sektorenunabhängige Einheit dem Präsidenten unterstellt, mit Aufgaben der sektoriellen Koordinierung und Verwalter des Wissenschaft- und Technologiehaushaltes. Internationale Forschungskooperation wird von dieser Behörde betreut auf der Basis von zahlreichen bilateralen und einigen multilateralen Abkommen. Hier ist auch das zuständige Büro für die Kooperation mit der Europäischen Union (UEMEXCYT) angesiedelt, Partner in verschiedenen Europa-Lateinamerika Projekten, wie z.B. EURALINET. Seit ca. 3 Jahren existiert beim CONACYT auch eine Vertretung des spanischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie um spezifisch

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das Kooperationsprogramm IBEROEKA zu unterstützen.

Nationale Konferenz über Wissenschaft und Technologie „Conferencia Nacional de Ciencia y Tecnología“ ist eine Koordinierungsstelle zwischen dem Nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie und den Forschungsräten in den 32 Bundesstaaten um die wissenschaftliche und technologische Dezentralisierung und die Regionalentwicklung zu fördern.

Bundeswirtschaftsministerium „Secretaría de Economía”:Das Bundeswirtschafts-ministerium fördert die Schaffung von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen und das Wirtschaftswachstum des Landes durch die Förderung und Umsetzung der öffentlichen Politik zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Stimulierung von Investitionen im produzierenden Gewerbe. Seine Förderinstrumente sind auf Ausbildung, technische Hilfe, Kredite für Infrastruktur und Exporthilfe ausgerichtet.

Bundesstaatliche Forschungs- und Technologieräte: Diese Räte sind für die Identifizierung von Forschung- und Innovationsanforderungen in dem jeweiligen Staat zuständig. Sie definieren die bundesstaatliche Forschungspolitik, setzen Förderprogramme um, schaffen das benötigte Humankapital, geben Impulse der Forschung, Technologieentwicklung und Innovation und sind auch für die Verbreitung der Wissenschaft im jeweiligen Bundesstaat zuständig.

Bundesministerium für Erziehung “Secretaría de Educación Pública (SEP)“: Dieses Bundesministerium ist für die Erziehung und Ausbildung in Mexiko zuständig und vergibt jährlich Fördermittel für Grundlagenforschung. Das Förderprogramm wird durch den CONACYT getragen. SEP zählt daneben mit einem sehr kleinen Fördermittelprogramm für Forschung, welches allerdings höchstens für kleinere Studien innerhalb des Unterrichts in der Oberstufe der Sekundarbildung genutzt werden kann.

Andere Ministerien, wie Bundesumweltministerium, Energieministerium, Ministerium für Sozialwesen, sind in die Sektorfonds eingebunden. Die Sektorfonds vergeben Fördermittel für

Forschung wird hauptsächlich in den öffentlichen Einrichtungen betrieben, auch wenn private Einrichtungen sich in den letzten Jahren inzwischen auch stärker in diesem Bereich engagieren.

Landesweit gibt es mehr als 1000 Hochschulen, 180 davon bieten Doktorandenprogramme an, davon sind 60,6% öffentliche Einrichtungen und 39,4% private (CONACYT, 2009). Von den 652 existierenden Doktorandenprogrammen sind 52,1% im Nationalen Register der Postgraduatestudiengänge mit Qualität verzeichnet, von denen viele Internationalen Standard besitzen. (PNPC, 2011)

1.7.2. Forschungseinrichtungen

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Abb. 15: Institutionen der Höheren Bildung mit Doktorandenstudienprogrammen nach Bundesstaaten

Quelle: CONACYT, 2009

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Abb. 16: Anzahl der SNI Forscher in den F&E Institutionen

Quelle: CONACYT,2010

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Eine weitere Aussage zur Beurteilung der Forschungsaktivitäten in den Universitäten in Iberoamerika dient auch als Ranking, durchgeführt von der Forschungsgruppe SCImago. Demnach sind die drei stärksten Universitäten die öffentlichen Hochschulen: Universidad Nacional Autónoma de México (2. Platz in Lateinamerika/LA), Centro de Investigación y de Estudios Avanzados del IPN (an 11.Stelle in LA) und Instituto Politécnico Nacional ( an 16. Stelle in LA).

Abb. 17: 30 ranghöchste mexikanische Universitäten im Ranking der Iberoamerikanischen Universitäten der Forschergruppe

SCImago, 2011.

Quelle: ScImago, 2007

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1.7.2.1. Öffentliche Hochschulen

Wenn man von den Zahlen im Nationalen Forschersystem oder -register ausgeht, wird Forschung hauptsächlich in den öffentlichen Institutionen durchgeführt. Dies liegt zum Teil auch an den Gegenheiten des Forschungssystems. Viele Förderinstrumente unterstützen Studierende mit Stipendien, Projektdurchführungskosten (Betriebsmittel, Reisemittel etc.) und Infrastruktur, aber nicht die Personalkosten. Die öffentlichen Institutionen werden mit einem eigenen Haushalt für den allgemeinen Betrieb im Bundeshaushalt für Wissenschaft und Technologie berücksichtigt . Dieser Haushalt schließt die Personalkosten mit ein. Im Folgenden werden nur die wichtigsten Universitäten nach Größe oder Forscheranzahl aufgeführt, was jedoch nicht heißt, dass andere Universitäten für eine mögliche Forschungskooperation auszuschließen sind. In den Teilberichten zu den ausgewählten Themengebieten, Erneuerbare Energien, Umwelt- und Klimaschutz, Biotechnologie, Nanomaterialien und –technik sowie Informations- und Kommunikationstechnik wird auf die einzelnen Forschergruppen näher eingegangen.

Im Folgenden werden die wichtigsten öffentlichen Universitäten aufgeführt.

Die Nationale Autonome Universität von Mexiko „Universidad Nacional Autónoma de México,UNAM”: Ihr Hauptsitz ist Mexiko Stadt. Mit über 200.000 Studenten und mehr als 3.250 Forschern im Nationalem Register der Forscher „SNI“, ist sie die größte Universität in Mexiko und älteste in Lateinamerika. In Mexiko Stadt verfügt die Universität über 40 Forschungszentren und 31 in anderen Bundesstaaten. Innerhalb des nationalen F&E Haushaltes wird sie mit einem eigenen Etat ausgestattet. (Quelle: FCCT, 2009, Band1) (http://www.unam.mx/pagina/es/9/investigacion-unidades-academicas , Stand vom 3. Mai 2011)

Das Zentrum für Forschung und weiterführende Studien „Centro de Investigación y Estudios Avanzados, CINVESTAV“, befindet sich mit seiner Zentrale in Mexiko Stadt und zählt auf rund 2700 Studenten in Master- und Doktorstudiengängen. CINVESTAV verfügt über 9 Forschungszentren, 7 davon befinden sich in den Bundesstaaten. 2009 wurden 549 Forschungsprojekte mit Drittmitteln finanziert. Die meisten konzentrierten sich auf die Themengebiete Biologie und Gesundheit, Ingenieurwesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Auch dieses Zentrum wird mit einem eigenen Haushalt bedacht innerhalb des nationalen Bundeshaushaltes für F&E. (www.cinvestav.mx; http://www.cinvestav.mx/Investigación/Líneasdeinvestigación.aspx;

Die Autonome Metropolitan Universität „Universidad Autónoma Metropolitana, UAM“ mit 4 Campi in Mexiko Stadt ist die zweitstärkste Universität in den S.N.I. Statistiken mit rund 760 Forschern und ca. 48.000 Studenten. Wie die bereits genannten Institutionen wird auch diese Universität mit einem eigenen Haushalt im nationalen F&E Haushalt jährlich bedacht. (Information zu den verschiedenen Forschungsgruppen ist einsehbar unter www.uam.mx, dann auf die webpage des jeweiligen Campus clicken, auf die jeweilige „Division“ und „investigación“ und das jeweilige Themengebiet.)

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Das Nationale Polytechnische Institut „Instituto Politécnico Nacional, IPN“ mit Hauptsitz im Mexiko Stadt folgt an 3. Stelle mit rund 750 Forschern und 153.000 Studenten. Diese Universität ist mit 20 Forschungszentren in 13 Bundesstaaten vertreten. Diese Institution wird ebenfalls im nationalen Haushalt für F&E mit eigenem Haushalt bedacht. Information zu den Zentren ist auffindbar unter www.ipn.mx , dann „conócenos“- „estructura básica“ und „centros de investigación“ clicken.

Die Universidad de Guadalajara befindet sich in der gleichnamigen Hauptstadt des Bundesstaates Jalisco, mit rund 90.000 Studenten, insgesamt 1.500 Forschern, von denen 580 im Nationalen Forschersystem registriert sind. Forschung wird in den Zentren des Universitären Netzwerkes durchgeführt. Anders als die vorhergenannten Institutionen, wird diese Universität aus bundesstaatlichen Mitteln finanziert. ( http://www1.udg.mx/red-universitaria)

Die Universität Autónoma de Nuevo León befindet sich in Monterrey, Bundesstaat Nuevo Leon. Sie ist die drittgrößte Universität von Mexiko und zählt mit ungefähr 3.000 Professoren, 400 Forschern (registriert im Nationalen Forschersystem), 12.900 Studenten und ist damit die wichtigste Universität im Nordosten des Landes. Die Forschung ist in 27 Forschungszentren konzentriert. Auch diese Universität wird aus Bundesstaatsmitteln finanziert. (http://www.uanl.mx/universidad/investigacion/centros-de-investigacion.html)

Die Benemérita Universidad Autónoma de Puebla: Sie befindet sich in der Stadt Puebla ca. 1,5 Stunden südlich von Mexiko Stadt entfernt. 2009 führte die Universität 274 Forschungsprojekte durch. Sie verfügt über 14 Forschungszentren in denen 617 Forscher arbeiten. Wie die zwei zuvor genannten Institutionen wird auch diese Universität aus Bundesstaatsmitteln finanziert. (www.buap.mx dann auf “investigación“ clicken, dort befindet sich die Liste der Forschungszentren mit ihrer jeweiligen Webpage. )

Die Universidad Autónoma del Estado de México, wird vom Bundesstaat Mexiko getragen. Sie ist noch eine relativ junge Universität und besteht aus 10 universitären Zentren, 21 Fakultäten, 18 Zentren und 2 Forschungsinstituten. Auf Bachelor, Master und Doktorniveau studierten 2008-2009 ca. 35.000 Studenten. Es gibt 131 Bachelorstudiengänge, 39 Spezialisierungen, 41 Masterstudiengänge und 15 Doktorandenprogramme. 1151 Vollzeitprofessoren arbeiten an der Universität. 855 Forschungsprojekte wurden 2008 mit Drittmittelfinanzierung durchgeführt. http://www.uaemex.mx/SIEA/Centros.swf

Die Universität Michoacana de San Nicolás de Hidalgo befindet sich im Bundesstaat Michoacán, in seiner Hauptstadt Morelia. Sie wurde bereits in der Kolonialzeit gegründet. Die Universität besitzt 7 Forschungsinstitute und 5 -zentren mit mehr als 300 Forschern, die dem Nationalen Forscherregister angeschlossen sind. http://www.cic.umich.mx/

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Die Universität Veracruzana befindet sich im Bundesstaat Veracruz in der gleichnamigen Hauptstadt. Eine Besonderheit dieser Universität ist ihre Stärke in Kunstwissenschaften neben anderen Wissenschaftsgebieten wie Humanwissenschaften, Technische Studiengänge, Wirtschaft, Gesundheitswissenschaften, Wissenschaften der Biologie und Landwirtschaft. Derzeit gibt es 57.200 Studenten in 150 Bachelor-, 65 Master- und Doktorandenprogrammen. Die Unversität verfügt über ca. 6.000 Akademiker. Forschung wird von 619 Forschern in 24 Instituten und 7 Zentren durchgeführt, unterstützt von 2 „Hightec“ Laboren. (http://www.uv.mx/invest/institutos.html)

Erwähnenswert ist außerdem das Zentrum für Forschung und weiterführende Studien „CENTRO DE INVESTIGACION Y DE ESTUDIOS AVANZADOS DEL I.P.N, CINVESTAV“ mit Hauptsitz in Mexiko Stadt, das in 8 Bundesstaaten 9 Forschungszentren betreibt. Das CINVESTAV ist hauptsächlich der Grundlagenforschung gewidmet mit 347 Projekte von den insgesamt 549 Projekten. Internationale Forschungskooperation gibt es mit der Universität von Kalifornien (UC MEXUS), mit Argentinien, Chile, Brasilien und USA die Interamerikanische Kooperation in Materialwissenschaften (CIAM), mit Frankreich und der Unversität Texas A&M, mit der Universität aus North Carolina und mit der Weltgesundheitsorganisation. (www.cinvestav.mx).

1.7.2.2. Private Hochschulen

Manche privaten Hochschulen haben ihren Ursprung in religiösen Orden, z.B. die Universität Anahuac oder wurden von der Industrie gegründet, z.B. ITESM. Ihr Ursprung beeinflusst in bedeutendem Maße die Orientierung in der Lehre aber auch in der Forschung. Forschung und Entwicklung in privaten Universitäten vorzufinden bedeutet, dass diese Institutionen eine Investition in dieser Richtung leisten, die nicht von Regierungsinstanzen Finanzierung erhält, sondern meistens aus der eigenen Institution. Vorsicht ist geboten im allgemeinen, da es viele private Universitäten in Mexiko gibt, die jedoch dem Niveau eines internationalen Vergleiches nicht standhalten können. Es wird angeraten zu prüfen, ob die Studiengänge von dem nationalen Erziehungsministerium anerkannt sind und ausserdem im nationalen Register der Excellenzstudiengänge aufgeführt werden.

Laut Katalog der am meisten publizierenden und renommiertesten Universitäten in Lateinamerika http://www.scimagoir.com, werden folgende mexikanische Universitäten aufgeführt.

Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores de Monterrey, ITESM, ist die größte Privatuniversität in Mexiko, gegründet 1943 von den wichtigsten Industrien im Norden des Landes und ähnelt in seiner Struktur den Fachhochschulen in Deutschland. Heute besteht die Universität aus 31 campi in Mexiko und 22 Büros oder Vertretungen in anderen Ländern. Tecnológico de Monterrey wird als eine der renommiertesten Universitäten in Lateinamerika angesehen mit mehr als 58 Bachelor-, 42 Master- und 10 Promotionsprogrammen. Insgesamt zählt die Universität derzeit auf ca. 70.000 Studenten, 2.500 Professoren und 5.800 Gastdozenten. Neben der Akademie wird in den letzen Jahren die Forschung stark

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betont. Derzeit gibt es 271 Professoren, die dem Nationalen Forscherregister angehören. Die Forschung ist in 130 Forschergruppen organisiert. Die Forschung konzentriert sich vor allem in den Campi Monterrey (Hauptsitz der Universität), Estado de México, Ciudad de México und Guadalajara, was mit der Industriekonzentration des Landes übereinstimmt. Die meisten Forschungsprojekte sind der Technikentwicklung oder angewandten Forschung zu zuordnen. http://www.itesm.edu/wps/wcm/connect/ITESM/Tecnologico+de+Monterrey/Investigacion/

Instituto Tecnológico Autónomo de México, ITAM, befindet sich im Distrito Federal und zählt derzeit auf 12 Forschungszentren hauptsächlich den WirtschaftsRechtswissenschaften gewidmet, daneben gibt es eine kleine Forschungsgruppe in den Themen Robotik und Telematik. Sie zählt auf 4.500 Studenten, 13 Master- und Promotionsprogrammen. http://www.itam.mx/es/investigacion/investigacion.php

Die Universidad de las Americas befindet sich im Bundesstaat Puebla in der Stadt Cholula. Sie zählt auf 51 Forscher, die im Nationalen Forscherregister eingetragen sind. 4 Forschungszentren bearbeiten hauptsächlich Themen aus den Sozialwissenschaften, Informations- und Kommunikationstechnologien und Erziehungswissenschaften. http://www.udlap.mx/investigacion/

Die Universität Iberoamericana befindet sich in Mexiko Stadt. Sie besitzt 2 Forschungsinstitute und 13 Akademische Einheiten, die 3 Forschungszentren unterstützen. Es werden 31 Master-, Promotionsstudien und Spezialisierungen angeboten. http://www.uia.mx/

1.7.2.3. Öffentliche Forschungszentren

Die meisten Forschungszentren sind von ihren Statuten her öffentliche Forschungszentren und hängen entweder vom Bundeshaushalt ab, dem CONACYT, den Bundesministerien oder dem der Bundesstaaten.

Vom Bund abhängige Forschungsinstitutionen sind die Universität UNAM, CINVESTAV, das Nationale Institut für Forst, Land- und Viehwirtschaft, UAM, IPN, ININ, Colegio de México und das „Centro de Investigación Científica y de Educación Superior de Ensenada“ (Baja California).

Weitere wichtige öffentliche Forschungszentren sind die vom CONACYT abhängigen. CONACYT versucht diese insgesamt 27 Zentren gleichmäßig über das Land zu verteilen, um eventuelle Entwicklungspole in den Themen die in etwa der Berufung des Bundesstaates entsprechen zu fördern oder zu generieren. In diesen Forschungsstätten befinden sich 1.500 Wissenschaftler und Technologen, die dem Nationalen Forscherregister angehören, außerdem werden 108 Postgraduiertenstudiengänge angeboten. Diese Zentren führen sowohl Grundlagenforschung wie auch Angewandte Forschung durch und bieten ebenso Serviceleistungen für die Industrie an.

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Folgende Abbildung zeigt die Verteilung der CONACYT Zentren über das ganze Land.

Abb. 18: CONACYT angeschlossene Forschungszentren (Auflistung mit Themengebieten in Anhang 1)

Quelle: Präsentation von J.C. Romero Hicks, CONACYT, 2010

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Eine Auflistung aller öffentlichen Forschungszentren, die von den großen öffentlichen Universitäten und CONACYT abhängen, wird in der folgenden Tafel wiedergegeben und dient lediglich dazu die Verteilung über die verschiedenen Bundesstaaten wiederzugeben.

Abb. 19: Öffentliche Forschungszentren nach System und Bundesstaat

Quelle: FCCT, 2010

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Es wird daraus ersichtlich, dass eine hohe Konzentration dieser Forschungsinstitute in Mexiko Stadt existiert. Die Stadtregierung hat dies wohl erkannt und fördert ganz gezielt die Innovation durch Kooperationsprojekte zwischen Firmen und Instituten sowie die Patentierung.

Neben den zuvor genannten Instituten und Zentren gibt es noch 54 weitere öffentliche Forschungszentren, die von den Bundesstaaten finanziert werden oder von anderen öffentlichen Institutionen wie Bundesministerien oder den staatseigenen Firmen abhängen. (siehe Anhang 2)

Einige der bekanntesten Zentren werden im Folenden aufgeführt.

Im Bereich Energie existieren:-Das Mexikanische Erdölinstitut .Hier wird sowohl Grundlagenforschung als auch Angewandte Forschung in Bezug auf Erdölförderung, Energieträger auf Erdölbasis und damit verbundene Gebiete durchgeführt.( www.imp.mx )-Das Institut für Forschung im Bereich Elektrik: Dieses Institut ist beauftragt vor allem die Forschungsbedürfnisse der Bundeskommission für Elektrizität zu erfüllen. Daneben werden auch Forschungen in Bezug auf Brennstoffzellen und Solartechnik durchgeführt. (www.iie.org.mx )-Das Nationale Institut für Nuklearforschung: widmet sich der Forschung in Bezug auf Kernenergie und Nuklearforschung.(www.inin.mx )

Im Bereich Umwelt existieren:-Instituto Mexicano del Agua. Es hängt von der Nationalen Wasserbehörde „Comisión Nacional del Agua“ ab, die dem Umweltministerium unterstellt ist.(www.imta.mx )

Im Bereich Gesundheit- und Medizinforschung:-Das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit (www.insp.mx) (INSP, 2011)-Das Mexikanische Institut der Sozialversicherung (www.imss.gob.mx) (IMSS, 2011) und das Institut der Sozialversicherung der staatlichen Angestellten (www.issste.gob.mx) (ISSSTE, 2011)-Das Nationale Institut für Genetik (www.inmegen.org.mx) (INMG, 2011)

Im Bereich Landwirtschaft, Viehzucht, ländliche Entwicklung, Fischerei- und Ernährungswesen:

-Das Nationale Institut für Forschung im Bereich Forst-, Fischereiwesen und Viehzucht „Instituto Nacional de Investigaciones Forestales, Agrícolas y Pecuarias“(www.inifap.gob.mx) (INIFAP, 2011)-Die Universität “Universidad Autónoma Chapingo” (www.chapingo.mx) (UACh, 2011) -Das Kollegium für Graduierte “Colegio de Postgraduados” (www.colpos.mx) (SAGARPA, 2011) -Das Nationale Institut für Fischerei „Instituto Nacional de la Pesca“ (www.inp.gob.mx)

Außerdem gibt es eine ganze Reihe von regionalen Forschungszentren, die oft an Universitäten angeschlossen sind und eher regionale oder lokale Problematiken studieren.

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1.7.2.4. Private Forschungszentren

Es gibt kein Register in Mexiko der Forschungs- und Entwicklungszentren der Privatindustrie. Dennoch kann man einige Daten erhalten über die Stiftung des Nationalen Technologiepreises (www.fpnt.org.mx) und die Nationale Organisation der Forschungsdirektoren (www.adiat.org).

Im Allgemeinen haben große Firmen ihre eigenen Entwicklungszentren. Bekannt sind die von der Firmen CEMEX (Zementindustrie), Peñoles (Bergbau und Metallerzeugung), Condumex (Kabelbau), Vitro (Glas), Cydsa (Kunststoff), Probiomed und Laboratorios Silanes (Pharmzeutik, Biotechnologie), GE (Turbinen), Delphi (Elektronik- Automobil), Metalsa (Automobil).

Viele dieser Zentren haben Beziehungen zu Universitäten und Forschungszentren, meistens jedoch im akademischen Bereich und noch wenig im Bereich gemeinsamer Entwicklungsprojekte.

1.7.3. Technologieparks und Innovationsnetzwerke

Technologieparks

Mexiko verfügt derzeit über mehr als 190 Industrieparks in 22 Bundesstaaten, mit über 1400 Firmen und Cluster, die sich den Themen Software, Gesundheit, Mechatronik, Nanotechnologie, Mikroelektronik, Energie und Biotechnologie widmen. Sie werden nach der mexikanischen Qualitätsnorm zertifiziert, die eher Infrastruktureigenschaften eines Industrieparks abdeckt (NMX-R-046-SCFI-2005). (Mehr Information unter (AMPIP, 2011)

Außerdem wurden in den letzten Jahren mehrere Technologieparks gegründet, die die Wissenschafts- und Innovationskomponenten versuchen zu berücksichtigen. Es gibt hierbei verschiedene Modelle:

• Parks, die ein regionales Konzept darstellen, wo Forschungs- und Entwicklungszentren verschiedener Institutionen sich ansiedeln, z.B. PIIT in Monterrey.• Parks, die in unmittelbarer Nähe von Universitäten und Forschungszentren bestehen und auch Softlanding von innovativen Firmen ermöglichen;• Parks, die in die Universitäten eingegliedert sind und als Inkubator für Spin-offs funktionieren und auch Forschungslabore beherbergen.

Der bekannteste „regionale“ Technologiepark ist der Forschungs- und Technologieinnovationspark “Parque de Investigación e Innovación Tecnológica, PIIT“ (IT, 2011) in Monterrey. Er beruht auf einer Initiative von 2003 des damaligen Gouveneurs von Nuevo Leon. Forschungs- und Entwicklungzentren verschiedener Themen sollen sich dort ansiedeln, von Nanotechnologie, Gesundheit, Energie bis zu Biotechnologie. Bisher existieren dort 17 verschiedene Institutionen, darunter auch das Monterrey Cluster für IT.

1. Forschung und Innovation

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Interessant ist auch der Technologiepark für Softwareentwicklung „Centro del Software“ sowie der Chapala Media Park, im Bundesstaat Jalisco. Beide Parks sind, wie der Name schon besagt, dem Thema IKT gewidmet, der letztere ist spezifisch dem Sektor der 2D und 3D Animation, Postproduktion in der Kinematografie und speziellen Effekten, Multimedia und Videospielen gewidmet. Beide Parks sind regionale Konzepte.Ein weiterer erwähnenswerter Park ist BioHelis, in Baja California Sur, dem Thema Landwirtschaft, Fischerei und Biotechnologie gewidmet. Dieser Park ist noch in voller Entwicklung und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Forschungszentrums CIBNOR. Er zählt mit Finanzierung des Bundesstaates, CIBNOR und CONACYT. Sein Schema entspricht dem einen eng an Forschungsinstitutionen angeschlossenen Wissenschaftspark.Insgesamt gibt es 24 Technologieparks, 5 davon befinden sich noch im Aufbau (Abb. 20 und Abb. 21). Bundesstaaten, in denen sich einer oder mehrere Technologieparks befinden sind: Chihuahua, Distrito Federal, Guanajuato, Hidalgo, Jalisco, Michoacán, Morelos, Nuevo León, Querétaro, Puebla, San Luis Potosí, Tabasco, Tamaulipas, Sinaloa, Sonora und Zacatecas.

Abb.20: Technologieparks im IKT Sektor

Quelle: Bundeswirtschaftsministerium, 2009

1. Forschung und Innovation

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Interessant ist die Vorreiterinitiative der Privatuniversität “El Instituto Tecnológico y de Estudios Superiores de Monterrey (ITESM)” in der Gründung von Technologieparks. Bisher gibt es davon 12 und 5 sind in der Entwicklung, die dem ITESM angeschlossen sind.

Abb.21: Technologieparks im IKT Sektor

Quelle: Erstellt auf der Grundlage der Information von ITESM ( 2011b)- Emprendimiento.. und Secretaría de Economía, 2009.

Innovationsnetzwerke

2007 wurden die ersten Innovationsnetzwerke formell gegründet mit Hilfe des Programmes „Alianzas Estretégicas y redes de Innovación para la Competitividad, AERIS“ des CONACYT. Diese Netzwerke enthalten Firmen, Universitäten und öffentliche oder private Forschungszentren, die bestimmte Möglichkeiten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Firmen durch die Investition in Forschung, Entwicklung und Innovation nutzen.

Um als Netzwerk anerkannt zu werden, müssen mindestens 2 Firmen und 2 Forschungsinstitutionen (Universität oder Forschungszentrum) sich verbinden um über ein bestimmtes Themagebiet zu arbeiten. 2009 wurden 9 Netzwerkprojekte unterstützt mit einem Etat von 12 Millionen Pesos (ca. 1 Million US$).7. Insgesamt bestehen inzwischen 50 Netzwerke deren Finanzierung durch das Innovationsprogramm „ProInnova” erfolgt. Ihre Projekte werden in die Phase des Vorwettbewerbes eingestuft. Eine weitere Ausschreibung für die Netzwerke hat seitdem nicht stattgefunden. Derzeit werden die bisherigen Ergebnisse des Programmes evaluiert um das Instrument zu verfeinern.

7 RefCONACYT,Subdireccióndeoperacióndeprogramasdeinnovación,2010)

1. Forschung und Innovation

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Abb.22: Netzwerke nach Themengebiet (Ergebnisse der Ausschreibung von 2008 und 2007)

Quelle: CONACYT. AERIS, 2010

1. Forschung und Innovation

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Cluster

Cluster, im Gegensatz zu den Technologieparks, arbeiten normalerweise in der Wettbewerbsphase. Firmen können für die Clusterbildung Unterstützung durch die bundesstaatlichen Wirtschaftsministerien erhalten. Industriezweige, die bereits mehrere Cluster haben, sind vor allem die Informations- und Kommunikationstechnologien (ca. 23 Cluster und verteilt über die gesamte Nation mit mehr als 700 Firmen), die Automobilindustrie zum Beispiel im Bundesstaat Nuevo Leon, Tequila- und Elektronikindustrie im Bundesstaat Jalisco, Landwirtschaft in Sonora (Quelle: SIP, 2011)

Cluster aus dem IKT Bereich, die bereits nationalführend sind, sind IJALTI (Jalisco), CSOFT Mty (Nuevo Leon), MIT Cluster (Nuevo Leon), IT@baja ( Baja California), New Media (Nuevo Leon) und PROSOFTWARE (Federal District). Die Entwicklung dieses Sektors ist vor allem auf die entsprechenden Regierungsprogramme „ProSoft“ zu seiner Unterstützung zurück zuführen. Diese Cluster weisen auch vernetzte Strukturen mit kollaborativen Schemen auf. (Quelle: AMESOL 2010)

Abb.23: Entwicklungsstand der IKT Cluster in 2008

Quelle: Ruiz, C. 2010

2. Internationale Kooperation

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2. Internationale KooperationMexiko hat bereits eine langjährige Erfahrung in der bilateralen und internationalen wissenschaftlichen Kooperation. Die meisten Abkommen stammen aus den Siebziger Jahren. Multilaterale Abkommen dagegegen wurden in den 80ziger Jahren abschlossen.

Die Verstärkung der internationalen Kooperationsprojekte in den letzten Jahren hat zu einer Überarbeitung und Verbesserung der Instrumente für die internationale Kooperation geführt. Dazu gehören sowohl die gesetzlichen Grundlagen, wie Programme, Finanzierungs- und verwaltungstechnischen Instrumente, Datenbanken und Webpages.

Die Abkommen der internationalen wissenschaftlichen Kooperation werden sowohl zwischen den Bundesregierungen verschiedener Nationen getroffen, zwischen der mexikanischen Bundesregierung und einer ausländischen bundesstaatlichen Regierung oder einer Universität (z.B. zwischen der Provinz Quebec und Mexiko, mit der Universität von Texas), aber auch zwischen Universitäten direkt. Beispiele eines Abkommens zwischen mexikanischen und anderen ausländischen Bundesstaaten sind bisher nicht bekannt.

Die internationale Forschungspolitik Mexiko´s wird im Allgemeinen vom CONACYT bestimmt. Es besteht jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Außenministerium „Secretaría de Relaciones Exteriores“ und CONACYT.Seit kurzem wurde im CONACYT ein Unterprogramm zur internationalen Kooperation in Forschung, Technologie und technologischer Innovation eingerichtet, welches die bilaterale Kooperation stärken soll.

Innerhalb des CONACYT begann 2007 mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union das „Büro für die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union in Wissenschaft, Technologie und Innovation“ ( Oficina para la Cooperación de Unión Europea y México en Ciencia, Tecnología e Innovación , UEMEXCYT). Aufgaben des UEMEXCYT sind:

• Unterstützung zu leisten um die Ziele in des bilateralen Abkommens über Wissenschaft und Technologie zwischen Mexiko und der Europäischen Union zu erreichen,• die Zusammenarbeit zwischen Mexiko und der Europäischen Union in der wissenschaftlichen und technologischen Bereich zu bewerten und zu verbessern • mexikanische Forscher und Projektmanager zu informieren und zu schulen in Themen der Forschungskooperation, um eine größere Beteiligung von Mexiko in den europäischen Forschungskonsortien zu erreichen und• eine größere Sichtbarkeit der mexikanischen Forschungseinrichtungen in Europa zu erzielen.

2. Internationale Kooperation

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Parallel wurde die Direktion für internationale Kooperation mit Unterstützung des bilateralen Finanzierungsprogramm „Fondo de Cooperación Internacional en Ciencia y Tecnologia“ (Mexiko- Europäische Union) aufgebaut. Mit Hilfe dieses Programmes wurden einmalig 24 Projekte und 10 Netzwerke gefördert. Seit kurzem existiert ein Portal der alle Abkommen und Programme in Bezug auf Forschungs- und Technologiekooperation in Mexiko darstellt www.pcti.gob.mx.

Weder die Abteilung für wissenschaftliche und technische Kooperation im Aussenministerium (SRE) noch das CONACYT, verfügen bisher über umfassende Statistiken zur wissenschaftlichenKooperation. SRE sieht sich eher als „Facilitator“ der internationalen Kooperation durch die Schaffung einer Grundlage von Regierungsabkommen. Sind Regierungsabkommen für eine Kooperation nicht nötig, so wird dies nicht von dieser Behörde registriert.

Am 6. April 2011 wurde das Gesetz zur Internationalen Kooperation für die Entwicklung „Ley de Cooperación Internacional para el Desarrollo, (LCID)“ verabschiedet. Dieses Gesetz bedeutet einen Wendepunkt in der internationalen Kooperationspolitik und ermöglicht durch die Stärkung der institutionellen Grundlagen die internationale Kooperation zu verfestigen, die nationale Entwicklung zu stärken und gleichzeitig dier internationale Position Mexikos in Entwicklungsthemen zu unterstreichen. (SRE Decreto, 2011). Es ist auf Grund der Verabschiedung des neuen Gesetzes beabsichtigt eine Mexikanische Agentur für Internationale Kooperation „Agencia Mexicana de Cooperación Internacional (AMEXCID)“, einen mexikanischen Fond für Internationale Kooperation in der Entwicklung und ein Programm für Internationale Kooperation zu schaffen. 2011 wird als entscheidendes Jahr angesehen diese Aktionen zu beschliessen und umzusetzen. Man erhofft sich von diesen neuen Instrumenten eine Übersicht zum Panorama der internationalen Kooperation in Mexiko zu erhalten, um auf dieser Grundlage politische und strategische Entscheidungen treffen zu können. Ein Informationssystem „SIMEXCID“ zur Registrierung der Internationalen Kooperationsprojekte ist im Aufbau um als Informationsquelle zu dienen (DGCTC, 2011). Jedoch ist man sich bewusst, daß das Informationssystem seine Grenzen hat. Das Aussenministerium Mexikos gibt an, 2009 etwas mehr als 89 Millonen US Dollar aus dem Ausland für die Projekte der internationalen Kooperation erhalten zu haben. Dennoch stellt diese Zahl nicht die Gesamtzahl der erhaltenen Kooperation in Mexiko dar, z.B. werden nicht die Kooperationen von den Bundesstaaten, Gemeinden oder Universitäten mit ausländischen Partnern registriert. Abkommen die von CONACYT unterschrieben werden sind in der neuen Datenbank „SIMEXCID“ bereits aufgenommen.

Abkommen die von CONACYT unterschrieben werden sind in der neuen von SRE erstellten und verwalteten Datenbank „SIMEXCID“ bereits aufgenommen.

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Der für internationale Kooperation vorgesehene Haushalt ist insgesamt gleichgeblieben, hängt aber im Einzelnen von der Gegenfinanzierung des kooperierenden Landes ab. Insgesamt hat die Kooperation unter der letzten Wirtschaftskrisis gelitten, ist aber dabei sich wieder zu erholen.

Die Themen, die in der bilateralen Kooperation bearbeitet werden, entsprechen im Allgemeinen den großen Themengebieten die auch auf europäischer Ebene gelten (EU 7.Rahmenprogramm für Forschung und Technologische Entwicklung). In den meisten Abkommen werden keine Themengebiete festgelegt, außer es existieren bereits Forschungsnetzwerke. Eine der Aufgaben der seit kurzem existierenden Nationalen Kontaktpunkte ist es gerade wegen dieser nicht fokussierten Forschungskooperation eine Analyse der Schwerpunkte in der internationalen Kooperation zu identifizieren. Der Nationale Kontaktpunkt kooperiert mit den nationalen thematischen Forschernetzwerke (siehe Kapitel 1.4). Innerhalb dieser Netzwerke existiert bereits internationale Kooperation auf einer individuellen Basis, d.h. zwischen den einzelnen Forschern.

Mexiko hat nicht mit allen Ländern der internationalen Kooperation Abkommen mit dem Inhalt Wissenschaft und Technologie zu fördern. Mit einigen Ländern gibt es nur eine technische Zusammenarbeit, die die wissenschaftliche Kooperation in einem Artikel ihres Abkommens erwähnt. Mit Deutschland jedoch hat sich die Kooperation in den letzten Jahren immer mehr verstärkt und ergänzt. Sie wird als eine der strukuriertesten Kooperationen angesehen. Es gibt inzwischen Abkommen zur technischen, finanziellen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Sehr interessiert ist Mexiko auch an einer Verstärkung der Zusammenarbeit mit Deutschland auf dem Gebiet der Innovation8.

Im Außenministerium und CONACYT unterscheidet man zwischen bilateraler und multilateraler wissenschaftlicher Kooperation. (CONACYT, 2011).

8(Ref. Interview: Lic. Cristina Ruiz, SRE, Dirección de Cooperation Científica y Técnica con Europa, 9. Mai 2011).

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2.1. Bilaterale Kooperation

Mexiko hat mit 37 Ländern bilaterale Kooperationsabkommen unterschrieben. Die meisten Kooperationsabkommen finanzieren die Mobilität der Wissenschaftler und die Durchführung von wissenschaftlichen Foren. Projekte die innerhalb dieser Kooperationen durchgeführt werden. Die folgende Abb. 24 zeigt die existierenden Abkommen zur Kooperation in der Grundlagenforschung. (CONACYT, 2011)

Die meisten Aktivitäten in der bilateralen Kooperation in Europa werden mit den Ländern Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien registriert. Als stärkster Kooperant gilt Deutschland, ebenso wird die strukturierte Form der Kooperation als positiv gesehen. Weitere europäische Länder mit denen es Kooperationsabkommen gibt sind Großbritannien, Ungarn, Polen, Tschechische Republik und Russland.

Während in den meisten ausländischen Regierungsvertretungen Themen zu Forschung und Innovation über die Botschaften betreut werden, so gibt es bereits von Frankreich und Spanien Vertretungen von Forschungs- oder Innovationsinstitutionen außerhalb der Botschaften.

9 (Interview: Lic. Cristina Ruiz, SRE, Dirección de Cooperación Científica y Técnica con Europa, 9. Mai 2011).

Abb. 24: Internationale Kooperationsabkommen zwischen CONACYT und Partnerländern im Bereich der Grundlagenforschung

Quelle: Referat von Dr. José de la Peña, CONACYT, 2011

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Deutschland

Die deutsche Kooperation im Bereich Forschung und Innovation erfolgt über die Abkommen mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Deutschen Luft-und Raumfahrtzentrum (DLR). In der beim mexikanischen Außenministerium existerenden Datenbank werden 19 derzeit aktive bilaterale Kooperationsprojekte angeführt mit der folgenden Verteilung nach Themen: 7 in Umwelt, 5 in Biotechnologie und Biologie, 3 in Nanomaterialien und –technologie und jeweils ein Projekt in den Themen Gesundheit, Sozialwissenschaften, Astronomie und Informations- und Kommunikationstechnologie. Herausragend ist hierbei das Kooperationsprojekt des DLR mit der nationalen Kommission für Biodiversität „Comisión Nacional para el Conocimiento y Uso de la Biodiversidad, CONABIO“ in Chetumal zur Erdobservierung. Es besteht die Absicht die Kooperation zu intensiver zu gestalten und das Thema Innovation mitaufzunehmen. Als thematische Gebiete für die Kooperation werden Biotechnologie, Umwelttechnik, Produktionstechnik, IKT, Materialforschung, Nanotehcnologie, Gesundheit und Grundlagenforschung in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien genannt.

Die DAAD-Förderung von Deutschen und Mexikanern, Wissenschaftlern wie auch Verwaltungspersonal, betrug in 2008 insgesamt 192 Personen. Nimmt man Studierende und Graduierte hinzu, so nutzen 1320 Personen die Förderung. Aufgrund der Folgen der Wirtschaftskrisis und der verstärkten Unsicherheit des Landes nahmen die Zahlen im Austausch von Wisssenschaftlern und Verwaltungspersonal ab und betrugen 2010 165 Personen, während die Gesamtzahl der geförderten Personen unter Berücksichtigung von Studierenden und Graduierten auf 1511 wuchs. (DAAD, 2008 und 2010)

Mexikanische kooperierende Institutionen in den bilateralen Projekten der DFG und DLR sind:

• Facultad de Estudios Superiores, Iztacala, División de Investigación y Postgrado. UNAM• Consejo Nacional de Ciencia y Tecnología, CINVESTAV, Unidad Mérida• Centro de Investigación en Materiales Avanzados. S.C. • Universidad Autónoma Metropolitana, Iztapalapa • Universidad Autónoma de Yucatán • Instituto de Investigaciones en Materiales, UNAM• Universidad Autónoma de San Luis Potosí

Daneben werden einzelne Forschungsstudien vorwiegend im Bereich der Sozial- und Politikwissenschaften auch über die politischen Stiftungen finanziell unterstützt. Anwesend sind in Mexiko die Friedrich Ebert Stiftung, Naumann Stiftung und Konrad Adenauer Stiftung.

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Die Alexander von Humboldt Stiftung hingegen fördert vor allem den Wissenschaftleraustausch. Eine stärkere Zusammenarbeit mit Mexiko ist in einem zwischen der Stiftung und CONACYT unterschriebenen Abkommen ab 2011 vorgesehen. Außerdem will CONACYT in Zukunft Fachtagungen der Alumnivereinigung dieser Stiftung in Mexiko fördern. http://fundacionhumboldtmexico.org/fundacion.html. Ein weiteres deutsches Programm, das „Internationale Klimaschutz Initiative Stipendiatenprogramm“, kann zur Förderung von Wissenschaftlern im Bereich des Klimaschutzes genutzt werden und wird von der Alexander von Humboldt Stiftung getragen.

Die Kooperation mit deutschen Hochschulen wurde bisher vor allem für den Studentenaustausch und die Anerkennung der Studienleistungen genutzt. Obwohl manche der abgeschlossenen Kooperationsabkommen auch eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern beinhalten, wird dies bisher kaum genutzt. Die Hochschulrektorenkonferenz erfasst in ihrer Datenbank mehr 218 Kooperationen (www.hochschulkompass.de ).

Kontaktpersonen in Mexiko:

Deutsche BotschaftWissenschaftsattacheeHubertus von RömerHoracio 1506Col. Los Morales, Sección Alameda11530 México, D.F.Tel +52(55): 5283 22 00

DAADDr. Hanns SylvesterKepler # 157. Col. Nueva Anzures / Del. Miguel HidalgoC.P. 11590 México D.F..Mexiko Tel.+52 (55) 5250 1883www.mx.daad.org

DFGDr. Christina SiebeVertrauenswissenschaftlerin der DFGInstituto de Geología Universidad Nacional Autónoma de México Ciudad UniversitariaCircuito de la Investigación Científica s/nColonia Coplico El Alto, CoyoacánMéxico DFCP 04360MéxicoTel.: +52-5622 4265, ext. 155,Fax: +52-5622 4317 E-Mail: [email protected]

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Frankreich und Spanien

Die Kooperation mit Frankreich und Spanien wird vom CONACYT mit einem gemeinsamen Kooperationsabkommen gestützt. Während die mexikanischen Partner in den Projekten durch CONACYT-Mittel unterstützt werden, sofern sie im nationalen Forschungs- und Innovationsregister enthalten sind, erhalten die französischen oder spanischen Partner durch ihre jeweiligen nationalen Finanzierungsinstrumente Unterstützung.

Kooperationsabkommen existieren zwischen Frankreich und Mexiko mit mehreren Organisationen:

• Nationale französische Forschungszentrum „Centre National de la Recherche Scientifique, CNRS“, • französische Forschungsbehörde „Agence Nationale de Recherche, ANR“(2008) und • französische Behörde für Innovation „OSEO“ (2009 und 2010).

Erwähnenswert ist die Vertretung vor Ort durch das französische Institut für Forschung für die Entwicklung „IRD“, mit dem Ziel die internationale wissenschaftliche Kooperation zu stützen. Themengebiete der Kooperation sind wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung, in Zusammenhang mit Klimawandel und Naturkatastrophen, nachhaltige Nutzung der Ökosysteme, Ressourcen und Wasser, Biotechnologie und Ernährungssicherung, sowie Gesundheit und Globalisierung. IRD ist seit 1974 in Mexiko präsent. Gestützt auf ein Abkommen von 1981 werden halten sich derzeit 8 französische Forscher in Mexiko auf (www.mex.ird.fr). Projekte in den Themengebieten Biotechnologie, Umwelt (mit Schwerpunkt auf Küstengewässer und Wassereinzugsgebiete) und Sozialwissenschaften sind derzeit die Hauptschwerpunkte der Kooperation. Diese Projekte werden mit spezifischen Kooperationsabkommen zwischen IRD und den einzelnen Instituten abgesichert. Zusätzlich verfügt das IRD auch über Mobilitätsinstrumente für Wissenschaftler um einen Master- oder Doktorabschluss in Frankreich zu erhalten.

Eine weitere Forschungsorganisation mit einer lokalen Vertretung ist das „Centre de coopération internationale en recherche agronomique pour le développement, CIRAD“ mit seinem Forschungsschwerpunkt im Bereich der Landwirtschaft. Dieses Zentrum entwickelt vor Ort Studien mit Bezug auf Kaffee, Vanille und andere landwirtschaftliche Nutzpflanzen, so wie damit verbundene sozioökonomische Studien.

Ein weiteres Beispiel der französischen Kooperation ist das Meeresobservatorium Jacques-Yves Costeau mit 2 Niederlassungen in Mexiko, einer in Baja California und einer in Yucatán. Diese Einrichtung wird die Effekte des Klimawandels auf die Küsten und Meeresökosysteme registerieren. Diese Initiative beruht auf einem Kooperationsabkommen zwischen dem mexikanischen Umweltministerium und der französischen Botschaft.

2. Internationale Kooperation

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Das Programm ECOS finanziert die wissenschaftliche Kooperation in allen Themengebieten vorwiegend im Bereich der Grundlagenforschung seit 1994 zwischen Frankreich und Mexiko. Trägerorganisationen sind die ANUIES auf mexikanischer Seite und das Büro ECOS-Nord auf französischer Seite. Ungefähr 40 Projekte werden derzeit abgewickelt. Die Projektlaufzeit beträgt etwa 3 Jahre, es kommen jährlich 10 neue Projekte hinzu. Im Bereich der Innovation werden derzeit 4 Projekte durch OSEO und CONACYT finanziert.

Die bilaterale Kooperation mit Spanien war bisher immer sehr intensiv was die akademische Ausbildung anging und in geringerem Maße was die Forschungskooperation anging. In den letzten 5 Jahren wurde die Kooperation im Bereich der Innovation verstärkt angegangen. Dies führte zu einem eigenen bilateralen Abkommen zur Förderung von Innovationsprojekten mit der spanischen Innovationsagentur des Forschungsministerium „ Centro para el Desarrollo Tecnológico Industrial, CDTI“. Ausschreibungen erfolgen jährlich. Das Finanzierungsinstrument „Iberoeka“ wird bevorzugt für diese Kooperationsprojekte genutzt, finanziert allerdings nur die spanische Beteiligung und verleiht eine Art Qualitätssiegel für das gesamte Kooperationsprojekt. Das Kooperationsmodell stützt sich auf die Beteiligung von mindestens einer Firma und einem Forschungszentrum oder Universität.

Daneben existieren Kooperationsabkommen zwischen der spanischen Regierung und einzelnen Universitäten.

Abb. 25: Kooperationsprojekte Spanien-Mexiko

2. Internationale Kooperation

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Italien

2010 wurde mit Italien die wissenschaftliche Kooperation erneuert mit dem Schema einer Kofinanzierung und umfasst 13 Projekte in der Grundlagenforschung, Umwelt und Ernährungswirtschaft, Biochemie, Energie und erneuerbare Energien.

USADie Kooperation mit den Vereinigten Staaten von Amerika “USA” entiwckelt sich sehr dynamisch und auf eine dezentralisierte Weise in den Themengebieten Umwelt, Landwirtschaft, Gesundheit, Governance unter anderem. Die wissenschaftliche Kooperation mit USA erfolgt mit Finanzierung des National Science Fund und direkten universitären Abkommen.

In Asien existieren auch interessante Kooperationen mit Korea, Japan und Indien in den Themen Life Science, Biotechnologie, IKT und Sismologie. Weitere Länder sind China und Vietnam. Jedoch ist die Kooperation noch nicht sehr intensiv.

Mit Afrika gibt es bisher noch kein Kooperationsabkommen.

Die Kooperation mit anderen lateinamerikanischen Ländern ist sehr rege, meistens jedoch auf Mobilität ausgerichtet. Auf der Forschungskooperationsseite kommen hier mehr die multilateralen Kooperationsabkommen zum Tragen. Es gibt viele Gruppen und große Netzwerke. Einige werden im Folgenden erwähnt.

2.2. Multilaterale Kooperation

Trilaterale Kooperation hat bereits mit einigen Ländern stattgefunden und wird in Zukunft mehr Bedeutung gewinnen. Beispiel ist das Abkommen zwischen Kanada, USA und Mexiko von 2007.

Multilaterale Kooperation ist besonders rege mit anderen Ländern Lateinamerikas und ist sichtbar durch die verschiedenen existierenden Netzwerke.

Programme, die diese Kooperationsart unterstützen, sind das Interamerikanische Programm für Wissenschaft, Technologie und Entwicklung “Programa Iberoamericano de Ciencia y Tecnologìa para el Desarrollo –CYTED“ (www.cyted.org ). 19 Länder Lateinamerikas sowie Spanien und Portugal gründeten dieses Programm 1984. Mehr als 210 Netzwerke, 197 Koordinationsaktivitäten und 633 Innovationsprojekte (IBEROEKA) haben bisher dadurch Unterstützung erhalten. Es wird Wissenschaftleraustausch, Durchführung gemeinsamer Initiativen mit der EU und Durchführung von Konferenzen unterstützt. Themenschwerpunkte sind Landwirtschaft und Ernährung, Gesundheit, industrielle Entwicklung, nachhaltige Entwicklung, Klimawandel und Ökosysteme, IKT, Wissenschaft und Gesellschaft sowie Energie.

2. Internationale Kooperation

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Mexiko beteiligt sich in 6 Projekten/Netzwerken als Koordinator, mit 109 Forschergruppen und 605 Forschern.

Neben den von Regierungsprogrammen unterstützten Netzwerken existieren auch internationale Forschungsnetzwerke, wie die von Microsoft und der Interamerikanischen Entwicklungsbank mitfinanzierte “Latin American and Caribbean Collaborative ICT Research Federation (LACCIR)”, ein virtuelles Institut zur Förderung der Forschungskooperation in IKT. CONACYT kofinanziert, die von LACCIR promovierten Forschungsprojekte oder die Mobilität von Wissenschaftlern mit ca 150000 USD pro Jahr seit 2010.

Ein weiteres Beispiel ist das Programm FRIDA, eine Initiative des „International Development Research Center (IDRC)” und des Instituts für die Vernetzung der verschiedenen amerikanischen Staaten mit Unterstützung der Internet Gesellschaft (ISOC). Seit 2004, bietet dieses Programm kleine Finanzierungshilfen für Forschungsprojekte im IKT Bereich an. http://www.programafrida.net

Das akademische Austauschprogramm Mexiko-Zentralamerika (ANUIES-CSUCA) funktioniert seit 1998 mit jährlichen Aufschreibungen für Projektfinanzierung. Finanziert wird dieses Programm hauptsächlich durch die mexikanische Kommission für die Kooperation mit Zentralamerika des Außenministeriums, Träger ist die ANUIES und der Rat „Consejo Superior Universitario Centroamericano (CSUCA)”. Themenschwerpunkte sind Umwelt, Gesundheit, Landwirtschaft, Viehzucht, Erziehung und Katastrophenschutz. Ein Beispiel für multilalterale Kooperationsabkommen ist auch das Abkommen mit der Europäischen Union, unterzeichnet in 2005. Mit der Unterschrift dieses Abkommens eröffnet sich für mexikanische Wissenschaftler und Firmen die Teilnahme unter gleichen Bedingungen wie die europäischen Teilnehmer am 7. Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung (FP7).

Weitere multilaterale Kooperationsabkommen bestehen mit den folgenden Organisationen:

Der Organisation der Amerikanischen Staaten OAS/OAE

Lateinamerikanisches Zentrum der Physik CLAF

Lateinamerikanisches Netzwerk für biologisches Wissenschaften RELAB

Internationale Stiftung für die Wissenschaften IFS

Internationales Zentrum für Genetikingenieurwesen und Biotechnologie CIIGB

Wissenschaftsakademie der Dritten Welt und Netzwerk der Wissenschaftsorganizationen der Dritten Welt TWAS/TWNSO

2. Internationale Kooperation

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Europäische Union

Das Hauptziel der Kooperation zwischen Lateinamerika und der Europäischen Union ist ein EU-Lateinamerika-Karribik weites Wissensgebiet mit einer entsprechenden Infrastruktur, verstärkten Kapazitäten in Wissenschaft und Innovation zu schaffen.Instrumente auf nationaler, regionaler und bi-regionaler Ebene sollen so weit wie möglich kombiniert werden und Synergien genutzt werden. Unter anderem sollen thematische Netzwerke geschaffen oder verstärkt werden, die Unterschiede in der Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien sollen mit Hilfe der größeren Vernetzung der Bildungs- und Forschungsnetzwerke innerhalb und zwischen den Regionen verringert werden und ein Netzwerk von Wissens- und Innovationszentren gegründet werden.

Innerhalb dieser Region haben Argentinien, Brasilien, Chile und Mexiko bereits bilaterale Kooperationsabkommen mit der EU unterschrieben. Das bilaterale Abkommen mit Mexiko wurde im Juni 2010 erneuert. Durch dieses Abkommen wird Mexiko seit 2005 als internationales Kooperationspartnerland im Rahmen der Projekte des 7. Rahmenforschungsprogrammes angesehen. Durch neue Mechanismen, wie „ EULAC Joint Initiative for Research and Innovation“10 , welche zwischen den verschiedenen Instrumenten der nationalen, regionalen und biregionalen Kooperation Synergien versucht herzustellen und zu ergänzen, wurden neue Projekte „INCO Net“ in verschiedenen Themenbereichen geschaffen, die durch die Programme „Capacities“ finanziert werden. http://ec.europa.eu/research/iscp/index.cfm?lg=en&pg=latin-americ-carib-4

Mexiko ist Partner in folgenden INCO-NET Projekten:

EULARINET Stärkung der Forschungs- und Innovationsnetzwerke in Wissenschaft und Technologie zwischen der Europäischen Union und Lateinamerika

INCONTACT INCO-Wiki ist ein Nachschlagewerk der relevanten Information in Bezug auf internationale Kooperation im Rahmen des FP7.

ACCESS2MEXCYT Identifizierung von Möglichkeiten für europäische Forscher sich an mexikanischen Forschungs- und Innovationsprogrammen zu beteiligen.

Neben der Modalität der Netzwerke, beteiligt sich Mexiko auch an Forschungs- und Technologie-Entwicklungsprojekten der Modalität „STREP“ (kleinere Konsortien) und „IP“ (mehr als 5 Partner), sowie kooperationsunterstützenden Aktionen. Derzeit laufende Projekte im Bereich der letzteren Kategorie mit dem Ziel die Forschungskooperation in den verschiedenen thematischen Gebieten anzustossen sind in Abb. 26 aufgelistet.

10 Ref.: http://ec.europa.eu/research/iscp/pdf/eu-lac_march_meeting.pdf

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In Bezug auf die Beteiligung an den verschiedenen FP7 Projekten wo Mexiko als Partner erscheint, sticht Spanien besonders heraus.

Abb. 26: FP7 kooperationsfördernde Projekte mit mexikanischer Beteiligung

Abb. 27: Rolle einiger der teilnehmenden europäischen Länder an FP7 Projekten mit mexikanischer Beteiligung (alle Themengebiete)

2. Internationale Kooperation

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Ein weiteres in Mexiko genutztes und erwähnenswerte EU Programm ist das AL-INVEST IV Programm. Ziel dieses Programmes ist es die Verbindungen zwischen lateinamerikanischen Firmen mit Europa zu stärken. Bisher wurden Aktivitäten wie Schulungen und Wirtschaftsdelegationen nach Europa, vorwiegend Spanien durchgeführt.

Abb. 29: Teilnahme lateinamerikanischer Länder an den FP Projekten der Europäischen Union

Abb. 28: Anzahl der Partnerinstitutionen nach Land und Themenbereich in FP7 Projekten mit Mexiko (Stand Januar 2010)

Quelle: UEMEXCYT, CONACYT, Information erhalten am 12.5.2011

Quelle: Informationen des UemexcytII, (CONACYT), erhalten am 12.5.2011

Anhang

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Anhang 1: Forschungszentren des CONACYT Systems

Anhang

58

Anhang

59

Anhang

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Anhang

61

Anhang

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Anhang 2: Forschungszentren der Bundesstaaten, Bundesministerien

Anhang

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Anhang

64

Anhang

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Anhang 3: Technologieparks in Mexiko (Stand 2009)

Literaturverzeichnis

66

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Abkürzungsverzeichnis

71

Mexikanischer Verein der Direktoren für angewandte Forschung und Technologieentwicklung

Innovationsnetzwerke

Nationaler Verein der Universitäten und Institutionen der höheren Bildung

Brutto Sozial Produkt

Deutsche Aussenhandelskammer

Zentrum für Forschung und weiterführende Studien

Forschungsrat des Bundesstaates Mexiko

Nationaler Rat für Wissenschaft und Technik

Nationalerat für die Evaluierung der Sozialpolitik

Deutscher Akademischer Austauschdienst

Forschung und Entwicklung

Internationale Währungsfond

Informations- und Kommunikationstechnologien

Mexikanisches Patentamt

Nationales Amt für Statistik

Asociación Mexicana de Directivos de la Investigación Aplicada y el Desarrollo Tecnológico

Alianzas estratégicas y redes de innovación

Asociación Nacional de Universidades e Instituciones de Educación Superior

Cámara Mexicana Alemana de Comercio e Industria

Centro de Investigación y Estudios Avanzados

Consejo Mexiquense de Ciencia y Tecnología

Consejo Nacional de Ciencia y Tecnología

Consejo Nacional de Evaluación de la Política de Desarrollo Social

Fondo Monetario Internacional

Instituto Mexicano de la Propiedad Intelectual

Instituto Nacional de Estadísticas y Geografía

ADIAT

AERIS

ANUIES

BSP

CAMEXA

CINVESTAV

COMECYT

CONACYT

CONEVAL

DAAD

F&E

FMI

IKT

IMPI

INEGI

Abkürzungsverzeichnis

72

Französisches Institut für Forschung für die Entwicklung

Klein- und mittelständische Unternehmen

Lateinamerika und Karibik

Organisation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Mexikanische rechts eingestellte Partei, Partei der Nationalen Aktion

Mexikanische links eingestellte Partei, Revolutionäre demokratische Partei

Nationale Kataster der wissenschaftlichen und technologischen Institutionen und Firmen

Bildungsministerium

Nationales Forschersystem

Büro beim CONACYT zuständig für die Kooperation mit der EU

Nationale Autonome Universität von Mexiko

Institut de recherche pour le développement

Latin America Carribean

Organisation for Economic Co-operation and Development

Partido Acción Nacional

Partido Revolucionario Democrático

Registro Nacional de Instituciones y Empresas Científicas y Tecnológicas

Secretaría de Educación Pública

Sistema Nacional de Investigadores

Universidad Nacional Autónoma de México

IRD

KMU

LAC

OECD

PAN

PRD

RENIECYT

SEP

SNI

UEMEXCYT

UNAM

Abbildungsverzeichnis

73

Abb. 1 : Wirtschaftszahlen Mexiko 2010 (Januar 2011).....................................................................4Abb. 2: Vergleich Mexikos mit dem Durchschnitt der OECD Länder...............................................5Abb. 3 : Haushalt für F&E nach Bundesstaat in % des gesamten Bundesstaatshaushaltes. (2010)..10Abb. 4 : Haushalt pro Bundesstaat für F&E (2009)..........................................................................10Abb. 5 : Landesspezifische Statistik der wissenschaftlichen Publikationen (Mexiko 1996- 2009)..11Abb. 6.: Veröffentlichungen in Mexiko nach Wissenschaftsbereich im Zeitraum 1996 – 2009.......12Abb. 7 : Prozentualer Anteil der Publikationen je Wissenschaftsbreich an Gesamtpublikationen im Zeitraum 1996-2009.............................................................................................................14Abb. 8 : Anzahl der erteilten Patente in Mexiko nach Nationalität von Januar- Dezember 2010.....15Abb. 9 : Anzahl der erteilten Patente in Mexiko nach Technologiegruppe........................................16 Abb. 10 : Doktoranden nach Fachgebiet zwischen 1999-2009...........................................................17Abb. 11 : Anzahl der Forscher im Nationalen Forschersystem............................................................18Abb. 12 : Bundesstaaten mit der höchsten Konzentration an Forschern.............................................19 Abb. 13 : Forschungshaushalt durch den CONACYT verwaltet (2009).............................................20Abb. 14 : Forschungs- und Innovationsstruktur in Mexiko.................................................................26Abb.15 : Institutionen der Höheren Bildung mit Doktorandenstudienprogrammen nach Bundesstaaten.......................................................................................................................29Abb.16 : Anzahl der SNI Forscher in den F&E Institutionen.............................................................30 Abb. 17 : 30 ranghöchste mexikanische Universitäten im Ranking der Iberoamerikanischen Universitäten der Forschergruppe SCImago, 2011.............................................................31 Abb. 18 : CONACYT angeschlossene Forschungszentren (Auflistung in Anhang 1)........................36Abb. 19 : Öffentliche Forschungszentren nach System und Bundesstaat............................................37 Abb. 20 : Technologieparks im IKT Sektor..........................................................................................40Abb. 21 : Technologieparks des ITESM Systems verschiedener Thematiken....................................41 Abb. 22 : Netzwerke nach Themengebiet (Ergebnisse der Ausschreibung von 2008 und 2007)........42Abb. 23 : Entwicklungsstand der IKT Cluster in 2008.......................................................................43Abb. 24 : Internationale Kooperationsabkommen zwischen CONACYT und Partnerländern im Bereich der Grundlagenforschung........................................................................................47Abb. 25 : Kooperationsprojekte Spanien-Mexiko................................................................................51Abb. 26 : FP7 kooperationsfördernde Projekte mit mexikanischer Beteiligung.................................55Abb. 27: Rolle einiger der teilnehmenden europäischen Länder an FP7 Projekten mit mexikanischer Beteiligung (alle Themengebiete)........................................................................................55Abb. 28: Anzahl der Partnerinstitutionen nach Land und Themenbereich in FP7 Projekten mit Mexiko (Stand Januar 2010)...............................................................................................56Abb. 29 : Teilnahme lateinamerikanischer Länder an den FP Projekten der Europäischen Union ....56