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Prof. Dr. Hans-Joachim Puch & Prof. Dr. Klaus Schellberg 10.05.2011 Studie zum wirtschaftlichen Wert der Sozial- und Gesundheitswirtschaft in der Metropolregion Nürnberg 2011 Europäische Metropolregion Nürnberg

Studie zum wirtschaftlichen Wert der Sozial- und Gesundheitswirtschaft … · 2019. 12. 11. · 1.835 2.238 0 1.000 2.000 3.000 4.000 h) Kindertagespflege (öffentl. gefördert) g)

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Prof. Dr. Hans-Joachim Puch & Prof. Dr. Klaus Schellberg – 10.05.2011

Studie zum wirtschaftlichen Wert der

Sozial- und Gesundheitswirtschaft in der

Metropolregion

Nürnberg 2011

Europäische Metropolregion Nürnberg

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Wirtschaftsfaktor Sozial- und Gesundheitswirtschaft

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• These

Die Sozial- und Gesundheitswirtschaft wird im

politischen und öffentlichen Bewusstsein als

Kostenfaktor gesehen. Die Erhebung zeigt, dass

die Sozial- und Gesundheitswirtschaft in der

Metropolregion auch eine wichtige beschäfti-

gungspolitische und volkswirtschaftliche

Bedeutung hat.

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Methodik

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Methodische Anmerkungen

• Abgrenzung der Sozial- und Gesundheitswirtschaft

• Rückgriff auf (amtliche) Statistiken • Uneinheitlichkeit der Statistiken

• Gliederung EMN nur teilweise vorhanden

• Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2003/2008

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Eine Branche unter besonderen Bedingungen

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Regionaler Wirtschaftsfaktor

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Beschäftigung Nachfrage

Standort-attraktivität

undSozialklima

Sozial- und Gesundheitswirtschaft

Soziale DienstleistungenSozialunternehmen

Bürger und Unternehmen

Kooperationen

Lebens-qualität

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Tradition und Kompetenz

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• 1339 Heilig-Geist-Spital (Konrad Groß)• 1350 Medizinalordnung und Apothekereid• 1370 Nürnberger Armenordnung• 19./20. Jhdt. Diakonissenanstalt Neuendettelsau (Löhe)• 19./20. Jhdt. Rummelsberger Anstalten• 20. Jhdt. Soziale Marktwirtschaft (Ludwig Erhard)• 20./21-. Jhdt. MesseNürnberg ConSozial; inviva;

Werkstättenmesse; Altenpflege; Jugendhilfetag; Fürsorgetag

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Europäische Metropolregion

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• 3,5 Mill. Menschen• 1,7 Mill. Erwerbstätige• 100 Mrd. BIP

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Erwerbstätige in ausgewählten Branchen

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Branchen Anzahl Erwerbstätiger Anteil

Metropolregion 1.700.000 100 %

Sozial- und Gesundheit 210.000 12,4 %

Verkehr und Logistik 140.000 8 %

Information und

Kommunikation

110.000 6,4 %

Automotive 85.000 5 %

Energie und Umwelt 70.000 4,1 %

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung; Mikrozensus; Leitbild WaBe

Die Sozial- und Gesundheitswirtschaft ist die Branche mit dem größten Anteil an Erwerbstätigen

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Ausgewählte Teilbereiche

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Branchen Anzahl Erwerbstätiger Anteil

Soziales und

Gesundheit

210.000 100 %

Gesundheit 110.000 52 %

Sozialwesen 76.000 36 %

Kindertagesstätten 25.000 12 %

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung; Mikrozensus

Allein 6,4 Prozent aller Erwerbstätigen in der Metropolregion arbeiten in der Gesundheitswirtschaft

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Beschäftigtenzahlen im Vergleich

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Branchen Anzahl Erwerbstätiger Anteil

Bayern (insgesamt) 6.301.000 100 %

Bayern Sozial und

Gesundheit

600.000 9,5 %

Sozial und Gesundheit 210.000 12,4 %

Quelle: Puch & Schellberg 2010

In der Metropolregion arbeiten rund 25 Prozent mehr Erwerbstätige in der Sozial-und Gesundheitswirtschaft als in Bayern

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Die Freie Wohlfahrtspflege

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38,9

26,3

18,9

8,17,8

Arbeitnehmer

Diakonisches Werk

Caritasverband

AWO

DPWV

freie Wohlfahrtspflege ohne Verband

Quelle: BGW 2010

Knapp 50 Prozent bzw. 100.000 Erwerbstätige arbeiten in der Freien Wohlfahrtspflege

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Einrichtungen und Dienste

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(trifft nicht zu)

15

87

219

527

540

1.835

2.238

0 1.000 2.000 3.000 4.000

h) Kindertagespflege (öffentl. gefördert)

g) Altenhilfe - ambulant betreute Wohngemeinschaften

f) Krankenhäuser

e) Behindertenhilfe - Heime u. betr. Wohnf. f. volljäh. Menschen m. Beh.

d) Pflege - Pflegeheime

c) Pflege - ambulante Pflegedienste

b) Kinder- und Jugendhilfe (o. Tageseinrichtungen)

a) Kinder- und Jugendhilfe - Kindertagesstätten

Einrichtungen/Dienste

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 2008a, 2008b, 2009a, 2009b, 2009c, Statistisches Bundesamt, Krankenhausstatistik

Die Größe der Unternehmen variiert je nach Handlungsfelder beträchtlich. Insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe finden sich viele Kleinst-einrichtungen mit regional spezifischen Angebotsprofilen.

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Arbeitsstunden & Entgeltvolumen

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Die Beschäftigte der Freien Wohlfahrtspflege erwirtschaften ein Entgelt von 1,6 Mrd. Euro, das

teilweise in die Region zurückfließt

In der Freien Wohlfahrtspflege werden knapp 110 Mill. bezahlte Arbeitsstunden geleistet

2008 beschäftigte die Freie Wohlfahrtspflege knapp über 3.000 Ein-Euro-Kräfte

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Ehrenamtliche

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Quelle: BGW 2010

Ehrenamtliche in der Wohlfahrtspflege

AWO - 5,3 %

Caritas - 47,9 %

Diakonie - 24,6 %

Paritätische - 11,4 %

Sonstige - 10,9 %

5,3 %

24,6 %47,9 %

11,4 %10,9 %

Insbesondere die Wohlfahrtsverbände bilden durch die Arbeit der Ehrenamtlichen Sozialkapital. So sind in der Metropolregion knapp 32.000 Ehrenamtliche aus sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung in der Wohlfahrtspflege tätig.

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Beschäftigungsstruktur

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Bereich Befristet Unbefristet Vollzeit Teilzeit

Metropolregi

on insgesamt

12,5 % 87,5 % 75 % 25 %

Sozialwesen 18,4 % 81,6 % 54 % 46 %

Gesundheit 16,8 % 83,2 % 63 % 37 %

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung; Mikrozensus

89,1

74,178,2

45,3

0,0

25,0

50,0

75,0

100,0

Erwerbstätigein Kindergärten,

Vor- und Grundschulen

Erwerbstätigeim Sozialwesen

Erwerbstätige im Gesundheitswesen

Erwerbstätigeinsgesamt

Erwerbstätige - Anteil Frauen

Die Sozial- und Gesundheitswirtschaft ist ein typischer Frauenarbeitsmarkt

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Altersstruktur

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15 bis

unter 25

25 bis

unter 35

35 bis

unter 45

45 bis

unter 55

55 bis

unter 65

Metropol-

region

13,3 19,2 26,3 26,1 13,1

Sozialwirt

-schaft

13 18,5 23,7 32,9 12

Gesund-

heitswirt-

schaft

16 22,1 23,9 24,8 12,5

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung; Mikrozensus

Spätestens ab 2020/25 ist in der Sozialwirtschaft inkl. Pflege mit einem hohen Ersatzbedarf an Erwerbstätigen zu rechnen

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Verdienstmöglichkeiten

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SozialarbeiterInnen,

-pflegerInnen

Heimleiter,

Sozialpäda-

gogInnen

Kindergärtnerinnen,

-pflegerinnen

Alle Berufe

(durchschnittlich)

Bayern 2.522.- 2.984.- 2.499.- 3.295.-

Deutschland

insgesamt

2.426.- 2.908.- 2.528.- 3.042.-

Höchster

Wert

2.658.- (NRW) 3.116.-

(NRW)

2.706.-(Hessen) 3.155.-

Niedrigster

Wert

1.896.-

(Brandenburg)

2.546.-

(Meckl.-

Vorp.)

2.275.- (Sachs.-

Anhalt)

2.288.-

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenerhebung 2009

Die Verdienstmöglichkeiten liegen deutlich unter dem vergleichbaren gesellschaftlichen Durchschnitt

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Arbeitslosigkeit/offene Stellen

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Zielberufe Bestand an Arbeitslosen Gemeldete

offen Stellen

Februar 2009 Februar 2010 März 2009

Sozialarbeiter 1.430 1.669 505

Erzieherinnen 660 662 164

Krankenschwestern 212 270 246

Sozialpädagogen 122 120 39

Ärzte 85 77 136

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

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Spektrum der Berufe

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• Die Sozial- und Gesundheitswirtschaft bietet ein breites Spektrum an qualifizierten Berufen und abwechslungsreichen Tätigkeitsfeldern.

• Viele Berufsabschlüsse werden an Berufsfachschulen, Fachakademien, Hochschulen und Universitäten in der Metropolregion erworben. Dies sichert und bindet qualifiziertes Personal in der Region und garantiert gleichzeitig den Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Praxis.