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Aus der inneren Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses zu J0nk0ping (Schweden). Studien iiber den kolloidosmotischen (onkotischen) Druck. XIII. Vergleichende Untersuehungen tiber den kolloidosmotisehen Druek im Arterien- und Venenblut. V011 Eskil Kylin. (Eingegangen am 26. XII. 1930.) In den )/[itteilungen tiber den kolloidosmotisehen Druck, die friiher von mir verSffent]ieht sind 1, habe ieh tiber diesen Druck im Venenblut unter physiologischen und pathologisehen Verhaltnissen berichtet Um den Austauseh yon Wasser zwisehen Blur und Gewebe mit grSl]erer Genauigkeit studieren zu kSnnen, sehien es mir yon Bedeutung zu sein, diesen Druek gleichzeitig im Arterien- und Venenblut zu bestimmen, Sehon a priori ist es wahrseheinlich, da~ w~hrend der 0demansammlung eine Eindiekung des Blutes in den Kapillaren zustande kommt. Unter solehen Verhiiltnissen kSnnte man einen hSheren kolloidosmotischen Druck im Venen- als im Arterienblut erwarten. Wi~hrend der 0dem ausschwemmung dagegen mii~te man einen hSheren kolloidosmotisehen Druck im Arterien- als ira Venenblut erwarten, und zwar weil es wi~h- rend dieser 0dem~usschwemmung zu einem Einstrom yon Wasser aus den ~dematSsen Geweben in das Blur kommt. Ieh babe auch sehon friiher zeigen kSnnen, da~ wi~hrend der Aussehwemmung yon kardialen 0demen -- und zwar besonders an den T~gen der kriiftigsten Aus- schwemmung -- der kolloidosmotische Druek im Venenblute momentan deutlieh sinkt. Paul )/[eyer s hat diesen Befund bestatigt. Dtsch. Arch. f. klin. Meal. Bd. 165. Zeitschr. f. klin. )led. Bd. 113, S. 114. Acta reed. scandinav. Bd. 72. Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. Bd. 68, 70, 72, 73. Klin. Wochenschr. 1931. 2 Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 115. Archiv f. experiment. Path. u. Pharmakol. Bd. 150. 27

Studien über den kolloidosmotischen (onkotischen) Druck

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Aus der inneren Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses zu J0nk0ping (Schweden).

Studien iiber den kolloidosmotischen (onkotischen) Druck.

XIII . V e r g l e i c h e n d e U n t e r s u e h u n g e n t iber den k o l l o i d o s m o t i s e h e n D r u e k im A r t e r i e n - u n d V e n e n b l u t .

V011

Eskil Kylin.

(Eingegangen am 26. XII. 1930.)

In den )/[itteilungen tiber den kolloidosmotisehen Druck, die friiher von mir verSffent]ieht sind 1, habe ieh tiber diesen Druck im Venenblut unter physiologischen und pathologisehen Verhaltnissen berichtet Um den Austauseh yon Wasser zwisehen Blur und Gewebe mit grSl]erer Genauigkeit studieren zu kSnnen, sehien es mir yon Bedeutung zu sein, diesen Druek gleichzeitig im Arterien- und Venenblut zu bestimmen, Sehon a priori ist es wahrseheinlich, da~ w~hrend der 0demansammlung eine Eindiekung des Blutes in den Kapillaren zustande kommt. Unter solehen Verhiiltnissen kSnnte man einen hSheren kolloidosmotischen Druck im Venen- als im Arterienblut erwarten. Wi~hrend der 0dem ausschwemmung dagegen mii~te man einen hSheren kolloidosmotisehen Druck im Arterien- als ira Venenblut erwarten, und zwar weil es wi~h- rend dieser 0dem~usschwemmung zu einem Einstrom yon Wasser aus den ~dematSsen Geweben in das Blur kommt. Ieh babe auch sehon friiher zeigen kSnnen, da~ wi~hrend der Aussehwemmung yon kardialen 0demen - - und zwar besonders an den T~gen der kriiftigsten Aus- schwemmung - - der kolloidosmotische Druek im Venenblute momentan deutlieh sinkt. P a u l )/[eyer s hat diesen Befund bestatigt.

Dtsch. Arch. f. klin. Meal. Bd. 165. Zeitschr. f. klin. )led. Bd. 113, S. 114. Acta reed. scandinav. Bd. 72. Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. Bd. 68, 70, 72, 73. Klin. Wochenschr. 1931.

2 Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 115. Archiv f. experiment. Path. u . Pharmakol. Bd. 150. 27

~02 ESKIL KYnI~x :

Ehe Untersuchungen iiber das Verhalten des kolloidosmotischen Druckes zwischen Arterien- und u bei kranken Zust~nden vor- genommen werden kSnnen, ist es notwendig, die normalen VerMltnisse zu kennen. Da bisher keine Untersudmngen tiber den kolloidosmotischea Druek im Arterienblut vert~ffentlicht sind, mugte erst das normale Ver- halten dieses Druekes im Arterienblut studiert werden.

Diese Nitteilung beriehtet yon Untersuchungen: 1. tiber den normalen kolloidosmotisehen Druck im Arterienblut und 2. tiber das normale Verhalten des kolloidosmotisehen Druekes im

Arterien- und Venenblut derselben Versuchsperson. Hieran werde ich einige Beobachtungen anschlie6en, die zeigen, daf~ bei krankhaften Zu- st~nden das normale Verhalten des kolloidosmotisehen Druckes zwischen Arterien- und Venenblut ver~ndert wird. Weiter fortgesetzte ver- gleichende U~tersuchungen werden dazu geeignet sein, das Geschehen bei bestimmten pathologisehen VerhNtl~issen wenigstens his zu einem gewissen Grade erM~ren zu kSnnen. In den kommenden ~[itteilungen werde i& dariiber berichten.

Bei den Untersuehungen, auf denen diese Nitteilung fuft, ist das Blut gleichzeitig aus der Arteria braehialis uad Vena mediana eubiti dureh Punktion gewonnen worden. Beide Blutproben wurden sogleieh zentrifugiert und im Serum der Eiweil~gehalt und der kolloidosmotisehe Druek so bald Me m6glieh bestimmt. Die Eiwei6bestimmung gesehah mit dem Pulfr iehsehen Eintauchrefraktometer. Der kolloidosmotisehe Druck wurde mit dem Kroghsehen Apparat gemessen, der due Fehler- variation yon 5--10 mm I-IeO hat. Die B l u t p r o b e n wurden immer um 10--11 Uhr v o r m i t t a g s en tnommen . Die Untersuehten, die als Patienten in der Ahteilung bettlggerig waren, hatten um 8 Uhr morgens ein Mehtes Frtihstiiek yon 300--400 ecru Milch und Brot mit Butter bekommen. Friihere Untersuehungen yon mir (Kylin) haben ergeben, dag solche gew(ihnliehe Mahlzeiten mit mggiger Fliissigkeitszufuhr keinen grSf~eren. Einflug auf den kolloidosmotischen Druek ausiiben. So land ieh, dal~ der kolloidosmotisehe Druek im Venenblut nach dem Mittags- essen nur ungefahr 10 mm g20 niedriger war, als morgens auf niieh- ternem Magen.

Mein Material babe ich in zwei Gruppen zusammengestellt. Die eine Gruppe umfal3t 23 Bestimmungen an 22 Individuen. Diese Indi- viduen litten an solehen Krankheiten, die naeh meiner friiheren Er- fahrung keinen Einflul~ auf den kolloidosmotisehen Druck ausiibem Ieh glaube darum, dal~ ieh diese Gruppe als Normalf~lle betraehten kann. Die erhaltenen Primgrziffern sind in Tabelle I (s. S. 403) zusammengestellt.

Studien fiber den kolloidosmotischen (onkotischen) Druek. XIII. 403

T a b e l l e 1.

N~me

Ester J. Johan L. David K. Fraas K. Brita J. Adolf B. Aug. B. Aug. B. Ernst L. Einar J: Oskar P. Viktor K. Johan K. Arvid D. Olof G. Karl L. Kristina H. Aug. B.

Valfrid :S. Gustav K. Vivie K. Sigrid S. Oskar M.

Durchschnitt:

Arter ienblu t Venenblut / /Kolioid-I rKolloid-fKoiloid=' Kolloid-

Alter osmotl- osmoti- osmoti- osmoti- in scher / Eiwei~ scher scher !~Eiwei~ scher

Jahren Druck iii o/o Druc.k t ~Dr~ek in ~/o :Druek / in ram in % in mm in o/o

H20 :EiweiB 15~O EiweiB

48 48 23 47 18 52 65 65 55 21 63 55 58 28 27 38 60

23 67 29 25 24

360

S,42 45,1 7,85 48,2 7,63 43,2 8,49 45,1 8,28 45,4 7,85 42 7,42 45,8 7,63 48,7 8,24 42,4 9,35 40,6 8,92 42 8,08 45,2 6,77 - - 6,93 50,5 7,85 44,5 7,63 45,7 6,55 57,2 6,55 53,4

8,28 46,2 6,5~ 50 8,0~ 48 7,2C 52 7,6~ 50

310 304 300

360 321 328

310 354 335 296 305 322 296 320 329 330

9.78 7195 8106

8,49 8,28 7,36

8,49 8,71 8,06 8,49

310 305 355 330 370

323,5

31,7 38,2 37,2

42,6 39 44,5

36,5 40,6 41,5 34,8

6,98 7,04 45,7 7,52 39,3 7,81 40,9 6,77 48~7 6,77 48,7

8,28 37,4 6,59 46 7,85 46 7,63 43 7,85 47

Essentielle Hy- pertonie

Psoriasis Ekzem PIeurit. exsudat. Tabes dorsalis

Arthrit. chron.

Ischias Nihil

Arthrit. chron.

~Neur alg. is chiad Ulcus ventriculi Nihil Arthrit. chron. Arterioscl.

eerebri kNihil Ulcus ventrieali

Nihil

Der kolloidosmotische Druek im Arterienblut liegt zwisehen 325 his 383 mm H20. Fiir den kolloidosmotischen Druck des Venenblutes warden friiher Werte zwisehen 295--420 mm festgeste]lt. Es zeigt sieh also, dab der kolloidosmotisehe Druck im Arterienblut in engeren Grenzen schwankt als im Venenblut. Im Arterienblut betrug der Unterschied zwischen dem hSchsten und dem niedrigsten Wert nut 53 mm HeO, ira Venenblut dagegen 125 mm HeO. Hierzu ist nun welter zu bemerken, dab bei den 23 Bestimmungen im Arterienblut nur 5 Werte under 350 mm gefunden sind. AUe anderen 18 Besfimmungen lagen zwischen 350 und 383 ram, variierten also nut um 33 ram. Das ist eine so enge Grenze, dab man eine f e i n e R e g u l i e r u n g ftir d iesen Druekvermuten kann.

27*

404 ESKIL KYH~ :

Ms Mittelwert fi]r den kolloidosmotischen Druck im Arterienblut land ich 360 mm E20.

Der gleichzeitig bestimmte kolloidosmotisohe Druck im Venenblut schwankte zwischen 295--360 mm H20. Frtiher babe ich im Venenblut w~hrend normaler Verhhltnisse morgens fri]h mit den Untersuchten auf n~ichternem Magen Werte zwischen 295--420 mm gehmden. Der Mittel- wert bei meiner jetzigen Serie ist 323,5 mm H20 gegen 337 mm H~O bei den friiheren Untersuchungen. Hier ergibt sich also ein Unterschied yon 13,5 mm H20, was allerdings mit meinem frilheren Befunde nach dem

Mittagessen iibereinstimmt. Vergleichen wir die im Arterien- und im Venenblut gefundenen

Werte, so kSnnen wir feststellen, dal~ der ko l lo idosmot i sche D r u c k im A r t e r i e n b l u t bei diesen ~ o r m a l f g l l e n 2--3 S t u n d e n nach dem Fr i ihs t i i ckessen immer hSher war als im Yenenb lu t . Der Unterschied variierte zwischen 5--86 mm tteO mit einem Mittelwert yon 36,5 mm Ii20.

~ach dieser Feststellung, dal~ der kolloidosmotische Druck u n t e r den hier vo r ] i egenden B e d i n g u n g e n im Arterienblut hSher ist als im Venenblut, kSnnte man erwarten, dal~ der Eiwei~gehalt im Arterien- blur ebenfalls hSher als im Venenblut sein wfirde. Indessen finden wir aus der Tabelle das entgegengesetzte Verhalten. Der Eiweil~gehalt ist im Yenenblu t fast immer hSher als im A r t e r i e n b l u t gewesenL

Da der kolloidosmotische Druck im Arterienblut hSher, der Eiweil~- geha]t dagegen niedriger ist als im Venenblut, so folgt daraus, dal~ der kolloidosmotische Druck pro Prozent Eiweilt hSher im Arterien- als im u ist. Wit wissen nach Untersuchungen von v. Fa rka s , dal~ die Albumine einen hSheren kolloidosmotischen Druck haben als die Globuline. Man kSnnte also aus nleinen Untersuchungen den Schlul~ ziehen, dal] im Arterienblut verh~ltnisma~ig mehr Albumine und weniger Globuline vorhanden sind als im Venenblut. Indessen kann der Unter- schied vielleicht dutch an@re Faktoren verursacht sei~, wie z. B. dutch verschiedene 8~uerung im Arterien- und Venenblut. Die Frage ist eine besondere Untersuchung wert. Wenn sich die Vermutung, da] im Arterienblut das Verhalten yon Albumin-Globulin zuungunsten des Globulins verschoben ist als richtig erweist, so di]rfte man almehmen, da]~ whhrend des Blutkreislaufes dutch die Kapillaren Albumin aus den

I Zu bemerken ist hierbei, dal3 tier Eiweif3gehalt mit dem Refraktometer bestimmt ist. Diese Methode ist nicht ganz einwandfrei. Da es sich indessea hier um Vergleichswerte handelt, dtirfte die Geuauigkeit doeh f~r die gegenw~irtige Untersuchung gentigend sein.

Studien tiber den kolloidosmotisehen (onkotisehen) Druek. XIII. 405

Geweben dureh die Kapillarwand vom Blur aufgenommen wird, eine Vermutung, der unsere gegenw~trtige Anschauung entgegensteht. Aueh in dieser Riehtung sind weiter fortgesetzte Untersuehungen erforderlieh.

In Tabelle 2 stelle ieh einige vergMehende Bestimmungen fiber den kolloidosmotischen Druck im Arterien- und Venenb]ut bei einigen kraak- hafte~l Zustlinden zusammen.

Tabelle 2.

Name i !

Arterienblu~ Kolloid- I

osmotischer I Eiweig Druck ' in O/o

I in m m :H~O

Venenblu~ Kolloid-

osmotischer :EiweiB Druck in if0

in la:m ttzO

0skar K. Hugo A. Itilda Th. Ntis Er. Hilda Th. Ahna S,

Gustaf K.

Johan J. Anders A.

Eka B. Gudmund F.

Gustaf J.

23 40

48 31 48 67 67 67

66 68

17 64

24

498 I ~ 10,4 278 J 6,3~ 230 6,55 220 7,14 300 6,59 277 6,55 294 6,50 245 6,34

305 273

256 284

300

7,30 5,65

6,28 7,42

7,63

440 ~ 10,4 307 6,55 280 6,77 270 7,14 330 7,02 289 6,65 310 6,67 257 6,22

288 7,20 330 5,80

219 223

287

6,55 7,24

8,06

Diabetes mellitus

/ Herzinsuffizienz

An~imie nach 1VIagenblutung

Herzinsuffizienz An~i.mie naeh

3fagenblutung Tyreotoxikose Prostatahyper-

trophie und An~[mie

Glomerulo ne- phritis acuta

Von besonderem Interesse seheinen mir aeht Fglle zu sein, bei welehen ieh einen h~heren kolloidosmotisehen Druek im Venen- als im Arterienblut fan& 8echs yon diesen batten Herzinsuffizienzen ~nd sammelten (Jdeme in ihren Geweben. In diesen Fgllen wurde also alas Nu t wahrend des peripheren KreMaufes eingediekt, was durehaus mit der 0demansammlung in Zusammenhang gebraeht werden kann. Be- merkenswert ist, dug in drei yon diesel1 F~llen der kolloidosmotisehe Druek des Venenblutes innerhalb der normalen Grenzen lag. Der kolloid- osmotisehe Druek im Arterienblut war indessen deutlieh erniedrigt.

Zwei von den aeht F~llen, bei denen der kolloidosmotisehe Druek im Venenblut hSher als im Arterienblut war, betrafen FNle mit Angmie naeh akuten Blutungen. DiG Feststellung, dal~ das Venenblut einen

406 ESKIL KYLIN :

hSheren kolloidosmotischen l)ruek als das Arterienb]ut hatte, mSchte ich so deuten, dal3 auch in diesen ])'allen mehr Wasser als normal in den Geweben zurtickgehalten wurde. Die beiden Kranken batten zwar kein kliniseh nachweisbares 0dem, man ist aber vielleicht berechtigt zu ver- tauten, dal~ sie sich in einem pri~iJdematSsen Stadium befanden. In dem einen Fall wurde der kolloidosmotische Druck im Arterien- und Venenblut 14 Tage spi~ter erneut bestimmt. Der Druck im Arterienblut betrug jetzt 330 mm H20, im Venenblut 300 mm H.20. Beide Werte lagen also innerhalb der Normalwerte, wenn auch an der unteren Grenze.

Schon frtiher haben Schade und Claussen 1 an ]~{odellkapillaren zeigen kOnnen, dal~ ein zu niedriger kolloidosmotischer Druck den Aus- strom yon Wasser dutch die t(apillarwand begtinstigt. Es scheint mir, als ob mSg]ieherweise mein eben erwi~hnter Befund einen Beweis dafiir bringen kann, dal~ auch im lebenden KOrper eine Senkung des kolloid- osmotischen Druckes im Blute den Ausstrom yon Blutwasser dutch die I(apillaren ins Gewebe begiinstigt, und also 5demsammelnd wirken kann, Ehe indessen bestimmte Schltisse in dieser Richtung gezogen werden, scheint es mir notwendig, noeh weitere Untersuchungen anzustel]en.

Zusammenfas sung .

1. Der kolloidosmotisehe Druek wurde gleiehzeitig und zwar 2--3 S t u n d e n naeh dem Fr i ihs t i i ekessen im Arterien- und Venen- blut bestimmt.

2. Dieser Druek sehwankt im Arterienblut in engeren Grenzen als im Venenblut (ira Arterienblut zwisehen 325--383, im Venenblut zwisehen 296--420).

3. Der Sehlul3 wird gezogen, dal3 fiir den kol lo idosmo- t i s c h e n D r u c k ein schar f e i nges t e l l t e r R e g u l a t i o n s m e c h a n i s - mus v o r h a n d e n ist.

4. Der kolloidosmotische Druek lag u n t e r d iesen B e d i n g u n g e n bei NormalfNlen immer hSher im Arterien- als im Venenblut (Durch- schnittswert fiir Arterienblut 360, fiir Venenblut 323,5 mm H20).

5. Der Eiweii~gehalt lag fast immer hSher im Venen- a]s im Arterienblut.

6. Der ko]loidosmotische Druck pro Prozent Eiweig lag bei Normal- fi~llen immer hSher im Arterien- als im Venenblut.

7. Bei sechs untersuchten Fi~llen mit Herzinsuffizienz war der kolloid- osmotische Druck im Arterienblut niedriger als im Venenblut. Im peri-

I Zei tschr . L klin. Med. Bd. 100.

Studien iiber den kolloidosmotischen (onkotisehen) Druck. XIII. 407

pheren Blutkreislauf wurde in diesen Fallen also das Blur entwi~ssert,

wodureh wahrseheinlieh das (3dem entstand. 8. In zwei Fi~llen mit akuter Blutungsanamie fand der Verfasser

dasselbe yon der STorm abweiehende Verhalten wie bei der Herzinsuffi- zienz. Der kolloidosmotisehe Druek war bier ebenfalls niedriger im Arterien- als im Venenblu*.

Zur Korrektur : Sp~itere fortgesetzte Untersuchungen haben den Befund gegeben, dal3 morgens frtih auf ntichternem Magen der kolloidosmotische Druck im Arterien- und Venenblut oft bei gleichen Werten liegt. Hiertiber wird in einer spiiteren Mitteilung ,Uber die Tagesschwankungen des kolloidosmotischen Druekes,~ n~iher berichtet.