Upload
others
View
2
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Studien zur Einführung des neuen
Pflegbedürftigkeitsbegriffs
am 23.10.2014 in Berlin
Prof. Dr. Heinz Rothgang
Zentrum für Sozialpolitik
& Wissenschaftsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften
Universität Bremen
Evaluation des NBA
Erfassung von Versorgungsaufwänden
in stationären Einrichtungen (EVIS)
Prof. Dr. Heinz Rothgang, Mathias Fünfstück, Lydia Neubert
Zentrum für Sozialpolitik und Wissenschaftsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften,
Universität Bremen
Prof. Dr. Martina Hasseler
Ostfalia, Hochschule für angewandte Wissenschaften, Wolfsburg
Prof. Dr. Heinz Rothgang 3
Projektbeteiligte
• Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung
gemäß §8 Abs. 3 SGB XI unterstützt vom GKV-
Spitzenverband und vom Bundesministerium für Gesundheit
• Projektleitung: Zentrum für Sozialpolitik (ZeS)
der Universität Bremen
• Projektleitung: Ostfalia Hochschule
• NBA-Erhebung MDK-Gemeinschaft
• Softwareentwicklung: Evocura
• Datenmanagement: Kompetenzzentrums für
Klinische Studien Bremen (KKSB)
Prof. Dr. Heinz Rothgang 4
Hintergrund
• Bei Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs
müssen die Leistungshöhen der neuen Pflegegrade
festgelegt werden
• Der Expertenbeirat zur konkreten Ausgestaltung des Neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriffs hat dazu Modellrechnungen
vorgelegt, aber keine Empfehlungen abgegeben:
„Zur Beschreibung der möglichen Auswirkungen einer Einführung
des neuen Begriffes der Pflegebedürftigkeit auf die Soziale
Pflegeversicherung und die Versicherten hat der Expertenbeirat
beispielhafte Berechnungen durchführen lassen … Die Beispiels-
rechnungen verstehen sich als analytische Werkzeuge zur Unter-
stützung von gesetzgeberischen Entscheidungen über das zukünf-
tige Leistungsrecht bei Einführung eines neuen Pflegebedürftig-
keitsbegriffs, ohne dass der Beirat sich ausdrücklich für ein Beispiel
oder eine Kombination entscheidet.“ (S. 9)
Prof. Dr. Heinz Rothgang 5
Hintergrund
• Gleichzeitig stellt der Expertenbeirat fest:
„In der stationären Versorgung, in der die Rahmenbedingungen der
Versorgung stärker vereinheitlicht sind, können mit empirischen
Studien zum professionellen Pflegeaufwand Hinweise gewonnen
werden, die die fachliche Begründung von Leistungshöhen und
-spreizungen unterstützen können.“ (S. 9, Ziffer 11)
Mit der Studie wird versucht, diesen Auftrag umzusetzen.
• Gleichzeitig wird eine Baseline geschaffen, um die Effekte
der geplanten Pflegereform zu ermitteln
Prof. Dr. Heinz Rothgang 6
Ziel der Studie
1. Schaffung einer Baseline – Datengrundlage, die im Rahmen einer zweiten Erhebungsphase für eine Evaluation des NBA herangezogen werden kann:
– Bestandsaufnahme der gegenwärtigen pflegerischen, gesundheit-lichen und betreuerischen Versorgungssituation in Pflegeheimen
• welche Leistungen (Art) werden
• in welchem Umfang (Anzahl) und
• Ausmaß (benötigte Zeit) in den stationären Einrichtungen im Kontext der jeweiligen Pflegegrade erbracht werden
2. Überprüfung welche Leistungsaufwände bei den einzelnen Pflegegraden anfallen
– Homogenität innerhalb der Pflegegrade
– Abstufung der Leistungsaufwände zwischen den Pflegegraden
– um Hinweise für die Leistungsfestsetzung zu geben
Prof. Dr. Heinz Rothgang 7
Fragestellungen der Studie
• Welche gesundheitlichen, betreuerischen und pflegerischen Leistungen werden bei den Bewohner(inn)en durchgeführt?
• Welche Zeitaufwände liegen hierfür, differenziert nach den einzelnen Pflegegraden des NBA vor?
• Sind die Pflegegrade hinsichtlich des Pflegeaufwands homogen oder heterogen; ergibt sich eine vertikale Schichtung des Pflegeaufwands nach Pflegegraden?
• Wie gestalten sich die Verhältnisse des Pflegeaufwands zwischen den Pflegegraden in Bezug auf die Durchschnittswerte?
Prof. Dr. Heinz Rothgang 8
Studiendesign
Stichprobengröße und -auswahl
2000
Bewohner
Prof. Dr. Heinz Rothgang 9
Studiendesign
Stichprobengröße und -auswahl
* Bei Rekrutierungsschwierigkeiten erfolgt eine Anpassung
2000
Bewohner
40*
Einrichtungen
Prof. Dr. Heinz Rothgang 10
Studiendesign
Stichprobengröße und -auswahl
* Bei Rekrutierungsschwierigkeiten erfolgt eine Anpassung
** Mecklenburg-Vorpommern, Bremen/Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen
2000
Bewohner
40*
Einrichtungen
7 Bundesländer
in 5 Regionen**
Prof. Dr. Heinz Rothgang 11
Studiendesign
Vorgehen
2000
Bewohner
Prof. Dr. Heinz Rothgang 12
Studiendesign
Vorgehen
2000
Bewohner
NBA
Begutachtungen
durch den MDK
Ermittlung des
Pflegegrades
Prof. Dr. Heinz Rothgang 13
Studiendesign
Vorgehen
2000
Bewohner
NBA
Begutachtungen
durch den MDK
Ermittlung des
Pflegegrades
Erfassung der
Pflegeinterventionen
Prof. Dr. Heinz Rothgang 14
Studiendesign
Anwendung des NBA
• Durchführung erfolgt durch geschulte Gutachter der MDK in enger Abstimmung mit dem MDS
• Für die Einverständnis der Pflegebedürftigen bekommen die Einrichtungen eine Einverständniserklärung, die an die Bewohner(innen) weitergegeben wird.
• Alle erhobenen Daten werden personenbezogen erhoben, aber pseudonymisiert ausgewertet.
Prof. Dr. Heinz Rothgang 15
Studiendesign
Ermittlung des Pflegeaufwands
• Erhebung des Pflegeaufwands erfolgt über eine mobile Datenerfassung mit hinterlegtem Leistungskatalog
• Mobile Datenerfassung:
– Einsatz von Handgeräten (Smartphone und App)
– Vorbereitung der Erfassung durch Erstellung von Tagesplänen
– Die Applikation schlägt dann Leistungen zur Uhrzeit passend vor
– Leistungserfassung wird von den Mitarbeitern selbst durchgeführt
– Datensicherung erfolgt nach jedem Dienst
– Kontinuierliche Datenprüfung durch die Softwarefirma
Prof. Dr. Heinz Rothgang 16
Studiendesign
Ermittlung des Pflegeaufwands
• Erhebung des Pflegeaufwands erfolgt über eine mobile Datenerfassung mit hinterlegtem Leistungskatalog
• Der Leistungskatalog gliedert sich nach Leistungsgruppen:
Pflege: Leistungskomplexe, abgeleitet aus dem ENP
Physiotherapie*: Heilmittelkatalog (HK), KTL, ICF
Ergotherapie*: Indikationskatalog der DVE, HK, KTL, ICF
Soziale Arbeit*: DVSG-Fallgruppen, OPS, ICF
Betreuung: Pflegerichtlinie zu § 87b, GKV-Schrift (Band 9)
* Angestellte, die über den Pflegeschlüssel laufen
Prof. Dr. Heinz Rothgang 17
Projektdurchführung
Demonstration der Datenerfassung mit Handgeräten
Prof. Dr. Heinz Rothgang 18
Zu erwartende Ergebnisse
Aussagen über
• die Art und den Umfang von bezogenen gesundheitlichen,
pflegerischen und betreuerischen Leistungen
– im Kontext der bisherigen Pflegestufen
– Im Kontext der zukünftigen Pflegegrade
• Hinweise für leistungsrechtliche Setzungen und
vergütungsrechtliche Setzungen
• Hinweise für den ambulanten Bereich
– NBA erfolgt Setting-unabhängig
– Differenzierte Tätigkeitserfassung ermöglicht Hinweise für häusliche Pflege
• Datenauswertung erlaubt Hinweise auf Versorgungsbereiche mit
Ausbaupotential
Prof. Dr. Heinz Rothgang 19
Zeitplan
Ablauf der Datenerhebung in einer Einrichtung
• Tag 1: Schulung der Mitarbeiter
• Rest der Woche: Erstellung der Tagespläne durch die Mitarbeiter
• Anschließend 7 volle Tage Datenerhebung (8 Tage vor Ort)
• Zeitversetzt werden in insgesamt 4 Einrichtungen die Daten
parallel erhoben – Punktuelle Begleitung durch Projektmitarbeiter
Prof. Dr. Heinz Rothgang 20
Zeitplan
Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan
EntwicklungderSoftware
RekrutierungderEinrichtungen
RekrutierungundSchulungderGutachter
SchulungenzudenHandgeräten(Smartphone)
DurchführungderDatenerhebung
Mecklenburg-Vorpommern
Bremen/Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Baden-Württemberg
DurchführungderBegutachtungen
Datenübermittlung
Datenauswertung
Berichterstellung
Prof. Dr. Heinz Rothgang 21
Projektstand
Grün = abgeschlossene
Datenerhebung
Gelb = anstehende
Datenerhebung
Rot = abgesagt
Stand: Ende Óktober
Prof. Dr. Heinz Rothgang 22
Projektstand
Aktueller (Ende Oktober) Stand
• Beteiligte Einrichtungen
– Geplant: 40
– Realisiert: 33
– Noch ausstehend 5
– Absagen 2
– Neurekrutierung 1-2
• Bewohner
– Geplant: 2000
– Realisiert: 1480
– Ausfälle 242
– Neurekrutierung 150
– Defizit <100
Prof. Dr. Heinz Rothgang 23
Auswertungen