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BG-EGG-K11 06-0605-001-2 Seite 1 von 9 Studiengang Bachelor Gesundheits- und Sozialmanagement Modul Einführung in das Gesundheitssystem und die Gesundheitswissenschaft Semester 1. Semester Vorbereitung auf Prüfungsleistung Kennzeichen BG-EGG-K11 06-0605-001-2 Sehr geehrte Studierende, die nachfolgenden Aufgaben sollen Sie auf die bevorstehende Prüfungsleistung im Modul Einführung in das Gesundheits- system und die Gesundheitswissenschaft vorbereiten. Die Übungsklausur umreißt den Charakter der Aufgaben und das Anforderungsniveau der abzulegenden Prüfung. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Studieninhalte innerhalb der Fragenkom- plexe in Art und Gewichtung mit der Prüfungsklausur übereinstimmen müssen. Auch hier nicht berücksichtigte Stoffgebiete aus den Studienbriefen können geprüft werden. Sie sollten deshalb auch Wissensbereiche, die hier nicht abgefragt werden, bear- beiten. Wir empfehlen Ihnen, die Übungsklausur vollständig durchzuarbeiten, um einen Überblick über Ihren Kenntnisstand zu erhal- ten. Deswegen geben wir Ihnen Lösungen und Lösungshinweise und einen Bewertungs- und Notenschlüssel, damit Sie diesen sofort überprüfen und einordnen können. Sie werden natürlich nur dann ein objektives Bild Ihres Leistungsstandes erhalten, wenn Sie die Übungsklausur unter Prü- fungsbedingungen absolvieren. Beachten Sie daher bitte, dass für diese Klausur 90 Minuten Bearbeitungszeit veranschlagt sind und dass keine Hilfsmittel vorgesehen sind. Bearbeiten Sie die Klausur in ungestörter Atmosphäre und nehmen Sie erst nach der Schreibphase anhand der Lösungshin- weise und der Studienbriefe eine Einschätzung Ihres Leistungsstandes vor. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und eine gute Vorbereitung auf Ihre Prüfung. Bewertungsschlüssel Aufgabe 1 2 3 4 Gesamt max. Punktzahl 30 24 22 24 100 Erreichte Punktzahl Notenspiegel Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0 Punkte 100 - 95 94,5 - 90 89,5 - 85 84,5 - 80 79,5 - 75 74,5 - 70 69,5 - 65 64,5 - 60 59,5 - 55 54,5 - 50 49,5 - 0

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BG-EGG-K11 • 06-0605-001-2 Seite 1 von 9

Studiengang Bachelor Gesundheits- und Sozialmanagement

ModulEinführung in das Gesundheitssystem und dieGesundheitswissenschaft

Semester 1. SemesterVorbereitung auf PrüfungsleistungKennzeichen BG-EGG-K11 • 06-0605-001-2

Sehr geehrte Studierende,

die nachfolgenden Aufgaben sollen Sie auf die bevorstehende Prüfungsleistung im Modul Einführung in das Gesundheits-system und die Gesundheitswissenschaft vorbereiten. Die Übungsklausur umreißt den Charakter der Aufgaben und dasAnforderungsniveau der abzulegenden Prüfung. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Studieninhalte innerhalb der Fragenkom-plexe in Art und Gewichtung mit der Prüfungsklausur übereinstimmen müssen. Auch hier nicht berücksichtigte Stoffgebiete ausden Studienbriefen können geprüft werden. Sie sollten deshalb auch Wissensbereiche, die hier nicht abgefragt werden, bear-beiten.

Wir empfehlen Ihnen, die Übungsklausur vollständig durchzuarbeiten, um einen Überblick über Ihren Kenntnisstand zu erhal-ten. Deswegen geben wir Ihnen Lösungen und Lösungshinweise und einen Bewertungs- und Notenschlüssel, damit Sie diesensofort überprüfen und einordnen können.

Sie werden natürlich nur dann ein objektives Bild Ihres Leistungsstandes erhalten, wenn Sie die Übungsklausur unter Prü-fungsbedingungen absolvieren. Beachten Sie daher bitte, dass für diese Klausur 90 Minuten Bearbeitungszeit veranschlagtsind und dass keine Hilfsmittel vorgesehen sind.Bearbeiten Sie die Klausur in ungestörter Atmosphäre und nehmen Sie erst nach der Schreibphase anhand der Lösungshin-weise und der Studienbriefe eine Einschätzung Ihres Leistungsstandes vor.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolgund eine gute Vorbereitung auf Ihre Prüfung.

Bewertungsschlüssel

Aufgabe 1 2 3 4 Gesamtmax. Punktzahl 30 24 22 24 100Erreichte Punktzahl

Notenspiegel

Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0 Punkte 100 - 95 94,5 - 90 89,5 - 85 84,5 - 80 79,5 - 75 74,5 - 70 69,5 - 65 64,5 - 60 59,5 - 55 54,5 - 50 49,5 - 0

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Alle 4 Aufgabenbereiche sind zu bearbeiten.

Aufgabe 1: Einführung und Gesundheitskonzepte 30 Punkte1.1 Nennen Sie zwei grundsätzliche Unterscheidungen von Gesundheitsdefinitionen.

1.2 Geben Sie zu jeder Unterscheidung ein Beispiel.

1.3 Erklären Sie, was unter dem Begriff „Laienkonzepte von Gesundheit“ verstanden wirdund welche Bedeutung sie haben.

1.4 Ordnen Sie die folgenden Ressourcen des integrativen Anforderungs-Ressourcen-Modells von Becker den korrekten Beschreibungen zu:Ressourcen nach Becker:1. Externe psychosoziale Ressourcen,2. Externe physische Ressourcen,3. Interne psychische Ressourcen,4. Interne physische Ressourcen.Beschreibung der Ressourcen:a) Ressourcenbeschreibung: habituelles Gesundheitsverhalten (wie gesunde Er-

nährung, Bewegung, Entspannung, Erholung) und habituelle seelische Gesund-heit (sich dem Leben und seinen Schwierigkeiten gewachsen zu fühlen, Sinner-fülltheit des Lebens, Selbstverwirklichung, hohes Selbstwertgefühl, Liebesfähig-keit etc.).

b) Ressourcenbeschreibung: eine gesunde Umwelt, ein Angebot an preiswerter,gesunder Nahrung, Medikamenten, Schutzeinrichtungen vor gesundheitlichenGefährdungen am Arbeitsplatz, im Wohnbereich und im Straßenverkehr.

c) Ressourcenbeschreibung: günstige familiäre Bedingungen, günstige Bedingun-gen am Arbeitsplatz, intakte nachbarschaftliche Beziehungen, günstige mate-rielle Bedingungen, gut ausgebautes Netz von Gesundheitsdiensten und sozia-len, kulturellen und pädagogischen Einrichtungen, demokratische und rechts-staatliche politische Rahmenbedingungen.

d) Ressourcenbeschreibung: gute physische Kondition, geringe Labilität des auto-nomen Nervensystems, konstitutionelle Invulnerabilität (niedrige genetische odererworbene Krankheitsdispositionen).

1.5 Im Mandala-Modell der Gesundheit von Hancock werden vier unterschiedliche Ebe-nen miteinander verknüpft.a) Um welche vier Ebenen handelt es sich?b) Nennen Sie jeweils zwei Beispiele für jede Ebene.

4 Punkte

4 Punkte

6 Punkte

8 Punkte

8 Punkte

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Aufgabe 2: Gesundheitsressourcen 24 Punkte2.1. Nennen Sie drei Erkenntnisse zur Frage, ab wann Menschen sich gesundheitsbe-

wusst verhalten.

2.2. Faltmaier betont in seinen Ausführungen, dass Gesundheitshandeln als Teil des All-tagshandelns zu verstehen ist. Nennen Sie 4 Komponenten des Gesundheitshan-delns.

2.3. Diskutieren Sie den gesundheitsfördernden Effekt von Familien.

6 Punkte

8 Punkte

10 Punkte

Aufgabe 3: Gesundheitsrisiken 22 Punkte3.1. Welche Kausalpfade beschreibt Badura für die Entstehung von Gesundheitsrisiken?

3.2. Erläutern Sie einen von Badura beschriebenen Kausalpfad.

3.3. Das Rauchen ist ein gesundheitswissenschaftlich besonders relevantes Risiko-verhalten. Erläutern Sie in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Abhängigkeitvon Nikotin und diskutieren Sie den sozioökonomischen Zusammenhang.

6 Punkte

8 Punkte

8 Punkte

Aufgabe 4: Gesundheitssystem der Bundesrepublik 24 Punkte4.1 Welches sind die Hauptmerkmale des deutschen Gesundheitswesens?

4.2 Erklären Sie, das Kostenerstattungsprinzip der privaten Krankenkassen und erläuternSie, warum Experten dieses Prinzip für sinnvoller erachten als das Sachleistungsprin-zip der gesetzlichen Krankenversicherung.

4.3 Benennen Sie die Kästen in der folgenden Abbildung zu den Leistungs- und Ver-tragsbeziehungen in der ambulanten Versorgung.

Gesamtvergütung

Leistungsabrechnung

Ambulante Behandlung

Versichertenkarte

Hon

orar

Quartalsabrechnung V

ersi

cher

tenk

arte

Beitrag

8 Punkte

8 Punkte

8 Punkte

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Lösungshinweise zur ÜbungsklausurEinführung in das Gesundheitssystem und

die GesundheitswissenschaftBG-EGG-K11 • 06-0605-001-2

Um Ihnen die möglichst genaue Beurteilung Ihres Leistungsstandes zu ermöglichen, ist nachfolgend zujeder Aufgabe eine Musterlösung inklusive der Verteilung der Punkte auf Teilaufgaben bzw. Lösungs-schritte zu finden. Natürlich ist es nicht möglich, jede nur denkbare Lösung anzugeben. Stoßen Sie daherbei der Korrektur auf einen anderen als den angegebenen Lösungsweg, so nehmen Sie bitte die Vertei-lung der Punkte auf die einzelnen Lösungsschritte sinngemäß vor. Sind in der Musterlösung die Punktefür eine Teilaufgabe summarisch angegeben, so ist die Verteilung Ihnen überlassen.

Die Bewertung der Übungsklausur erfolgt gemäß dem Notenschlüssel auf dem Aufgabenblatt.

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Lösung Aufgabe 1: Gesundheitskonzepte im Überblick 30 Punkte1.1 (SB 1, S. 10 f.)Die Definitionen von Gesundheit lassen sich u. a. danach unterscheiden, ob sie aus:• einer wissenschaftlichen Disziplin stammen (sog. monodisziplinäre oder einseitige

Definitionen) oder• ob sie Aspekte verschiedener Disziplinen berücksichtigen (sog. interdisziplinäre

oder ganzheitliche Definitionen).

1.2 (SB 1, S. 10 f.)Beispiele:1. Beispiele für Definitionen aus einer wissenschaftlichen Disziplin sind:

Monodisziplinäre oder einseitige Definitionen.Zum Beispiel Gesundheitsdefinition von Freud oder Parsons.

2. Beispiele für Definitionen aus verschiedenen Disziplinen sind:Interdisziplinäre Definitionen.

Zum Beispiel Gesundheitsdefinition von Gandhi, der WHO.

1.3 (SB 1, S. 14 f.)Erläuterung des Begriffes „Laienkonzepte“:Unter Laienkonzepten von Gesundheit (auch „subjektive Konzepte“ oder „Alltagskon-zepte“ genannt) werden• die persönlichen Auffassungen und Definitionen von Gesundheit sowie• die persönlichen Sichtweisen über Ursachen und Kontextbedingungen von Ge-

sundheit verstanden (letztere werden auch als „subjektive Theorien“ von Gesund-heit bezeichnet).

Die Bedeutung der Laienkonzepte:Die Bedeutung von Laienkonzepten ist hoch einzuschätzen, weil:1. die Laienkonzepte von Gesundheit globale Vorstellungen darüber umfassen, wel-

che Bedingungen für die Gesundheit und Krankheit einer Person verantwortlichsind, insbesondere darüber, ob man selbst für seine Gesundheit eine Mitverant-wortung trägt. Aus der jeweiligen Sichtweise leitet sich zumindest teilweise ab, obder Betreffende Krankheitsprävention bzw. Gesundheitsförderung für prinzipiellmöglich erachtet, welche diesbezüglichen Maßnahmen ihm hierfür geeignet er-scheinen und welche er gegebenenfalls von sich aus ergreift.

2. die subjektiven Vorstellungen – etwa über die eigene Vulnerabilität (Verwundbar-keit, Verletzbarkeit) oder die Möglichkeiten und Erfolgsaussichten der Prävention –mit entscheidend darüber sind, ob der Betreffende für bestimmte, von Expertenvorgeschlagene Präventionsmaßnahmen aufgeschlossen ist oder nicht. Ein Thera-peut oder Gesundheitsberater kann aus der Kenntnis der subjektiven Theorie sei-nes Gegenübers ableiten, welche vorbereitenden (z. B. aufklärenden oder motivie-renden) Schritte einer erfolgreichen Intervention vorausgehen müssen.

3. diese Vorstellungen durchaus als Quellen für wissenschaftliche Hypothesen in Be-tracht gezogen werden können unter dem Aspekt, dass einige Laienvorstellungenüber Gesundheit und Krankheit die in der Menschheitsgeschichte gesammeltenErfahrungen widerspiegeln.

4 Punkteje Unterschei-

dung2 Punkte

4 Punkteje Beispiel

2 Punkte

6 PunkteErläuterung

3 Punkte

Bedeutung3 Punkte

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1.4 (SB 1, S. 23 f.)Die korrekte Zuordnung lautet:

1./ c), 2./ b), 3./a), 4./d)

1.5 (SB 1, S. 27 f.)Das von Hancock beschriebene Mandala-Modell verknüpft folgende vier unterschied-liche Ebenen miteinander:

(1) Die Ebene der Humanbiologie, dazu gehören: genetische Anlagen und Dispositi-onen; Zustand des Immunsystems; biochemische, physiologische und anatomi-sche Charakteristika einer Person.

(2) Die Ebene der Lebensweisen, dazu gehören: Ernährungsgewohnheiten, Rau-chen, Alkoholkonsum; Fahrverhalten inklusive Benutzung der Sicherheitsgurte;generelles Risikoverhalten und Vorsorgeverhalten.

(3) Die Ebene der psychosozialen Umwelt, dazu gehören: Sozioökonomischer Sta-tus, Gruppendruck, Exposition (Grad der Gefährdung) gegenüber Werbung, sozi-ale Unterstützungssysteme.

(4) Die Ebene der physischen Umwelt: Wohnbedingungen, Arbeitsbedingungen,Umweltbedingungen.

8 Punkteje korrekterZuordnung

2 Punkte

8 Punkte

je Ebene1 Punkt

Beispielemax. 4 Punkte

je Beispiel0,5 Punkte

Lösung Aufgabe 2: Gesundheitsressourcen 24 Punkte2.1 (SB 2, S. 12)

Menschen verhalten sich dann gesundheitsbewusst,• wenn eine Gesundheitsbedrohung schwerwiegend erscheint,• wenn die subjektive Verletzlichkeit oder die Auftretenswahrscheinlichkeit für die

Krankheit hoch ist,• wenn jemand glaubt, persönlich eine protektive Handlung zur Verfügung zu haben

und• wenn diese Handlung als eine wirksame Maßnahme zur Abwehr der Gefahr ein-

geschätzt wird.

2.2 (SB 2, S. 13)

Als Komponenten des Gesundheitshandelns nennt Faltermaier:• das bewusste Handeln für die eigene Gesundheit,• der Umgang mit dem eigenen Körper und seinen Beschwerden,• der Umgang mit Krankheiten,• der Umgang mit Risiken und Belastungen, die in der Lebensumwelt entstehen,• die Herstellung und Aktivierung von gesundheitlichen Ressourcen,• das soziale Handeln für die Gesundheit oder die soziale Gesundheitsselbsthilfe,• die Veränderung in der gesundheitlichen Lebensweise.

6 Punkteje Nennung

2 Punkte

max. 8 Punkteje Nennung

2 Punkte

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2.3 (SB 2, S. 23 f.)

Waltz fasst die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen zum Thema gesund-heitsfördernde Effekte von Familien folgendermaßen zusammen:• Ehe und Familie nehmen eine zentrale Rolle bei der Erhaltung psychischer und

physischer Gesundheit ein;• Der Familienstand (verheiratet oder nicht) beeinflusst das psychologische Wohl-

befinden (well-being), die psychische und physische Gesundheit und die Lebens-erwartung. Geschiedene, Verwitwete, nie Verheiratete und verheiratete Personen(in dieser Reihenfolge) weisen unterschiedlich hohe Morbiditäts- und Mortalitäts-raten bei einer großen Anzahl von Störungen und Erkrankungen auf.

Diese seit langem in der Sozialepidemiologie diskutierten Befunde werden von Waltzim Kontext der Wirkmerkmale sozialer Unterstützung interpretiert:• Die Familie schirmt das Individuum vor bedrohlichen Umweltbelastungen ab.• Sie gibt emotionale und praktische Hilfen bei der Bewältigung von Problemen.• Sie erbringt gesundheitsfördernde „Dienstleistungen“.• Sie übt gesundheitsrelevante soziale Kontrolle aus.• Sie gibt den Familienmitgliedern das Gefühl von Zugehörigkeit und Wertschätzung.

10 Punkteje Aspekt2 Punkte

Lösung Aufgabe 3: Gesundheitsrisiken 22 Punkte3.1 (SB 3, S. 5)Bei der Entstehung von Gesundheitsrisiken lassen sich drei verschiedene Kausalpfadeunterscheiden (Badura):• der naturwissenschaftlich-somatische Kausalpfad,• der soziopsychosomatische Kausalpfad,• der verhaltensbedingte Kausalpfad.

3.2 (SB 3, S. 5)

Erläuterung der Kausalpfade:• Der naturwissenschaftlich-somatische KausalpfadHier geht es um pathologische Vorgänge im menschlichen Organismus, die entwederdurch endogene Störungen (z. B. angeborene Funktionsschwächen) oder exogene(physische, chemische oder biologische) Einwirkungen (z. B. Unfälle) verursacht wer-den.• Der soziopsychosomatische KausalpfadHier geht es um (soziale) Situationen oder Ereignisse, die als Verlust oder Bedrohunggedeutet werden (Kognition), dadurch Ängste oder Hilflosigkeitsgefühle auslösen(Emotion) und schließlich über das zentrale Nervensystem z. B. Immunschwäche,erhöhten Blutdruck oder Blutfettgehalt (mit-)auszulösen vermögen.• Der verhaltensbedingte KausalpfadHier geht es um kulturell oder situativ bedingte Verhaltensweisen oder -gewohnheiten,die für eine betreffende Person selbst (z. B. Fehlernährung, überhöhter Alkohol- oderTabakkonsum) oder für Dritte (z. B. durch Fehlbedienung einzelner Techniken odertechnischer Anlagen) Gesundheitsgefahren hervorrufen.

6 Punkteje Nennung

2 Punkte

Erläuterungeines

Kausalpfades8 Punkte

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3.3 (SB 3)Die Bedeutung der Abhängigkeit von Nikotin wird unterschiedlich beurteilt: Während

einige Autoren – im Sinne eines medizinischen Modells des Rauchens – die Nikotin-abhängigkeit stark in den Vordergrund stellen, sehen die meisten Autoren sie – imRahmen eines „multiplen Regulationsmodells“ – als einen Faktor unter mehreren, wiez. B.:• sensorische Motivationen,• Spannungsabfuhr,• Anregung,• soziale Funktionen,• Wirkungen auf das vegetative System.Diskussion des Sozioökonomischen Zusammenhanges:Badura hat das Thema Risikoverhalten mit dem Konzept der Lebensgewohnheitenverbunden. Auch für ihn als Soziologen ist Risikoverhalten – wie alles menschlicheVerhalten – kein von Sozialstruktur und unmittelbarer sozialer Umwelt ablösbaresPhänomen: „Bewältigung von Entfremdungs- und Unlustgefühlen sowie Streben nachLustbefriedigung scheinen vor allem entscheidend für den Konsum von Zigarettenund Alkohol, von Drogen und Medikamenten. Zum Verständnis dieser gesamtenProblematik müssen zum einen die Produktionsstrukturen und das Marktverhalten derAnbieter, zum anderen die Ursachen des Nachfrageverhaltens sehr viel genauer er-forscht werden als dies der Fall ist.“Der von Badura angeregte Perspektivenwechsel hin zu den sozioökonomischen Be-dingungen bzw. Hintergründen von Risikoverhaltensweisen ist von besonderer Rele-vanz. Es kann davon ausgegangen werden, dass es zu allen Risikoverhaltensweisenwichtige sozioökonomische Hintergrundfaktoren gibt. In einem sozioökonomischenKontext werden Zigaretten, Alkohol, Lebensmittel etc. als Waren thematisiert, die esmit zumeist großem Werbeaufwand und geringen staatlichen Reglementierungen „zuverkaufen“ gilt.Zu diesem Problemzusammenhang spricht auch die WHO „Klartext“: „Obwohl dieGesellschaft auf Dauer einen hohen sozialen und finanziellen Preis bezahlen muss,ergibt sich durch die Besteuerung des Tabakverkaufs in vielen Fällen für den Staat einkurzfristiger finanzieller Nutzen. Diese Tatsache und die einflussreichen geschäftli-chen Interessen blocken oft direkt oder indirekt die Bemühungen des Gesundheits-sektors zur Einschränkung des Rauchens ab. Selbst in Ländern, in denen ein staatli-ches Tabakmonopol besteht, hat man sich noch wenig mit Programmen beschäftigt,den Tabakanbau durch andere Produkte zu ersetzen, oder sich mit der ethischenFrage der Herstellung einer erwiesenermaßen pathogenen Substanz auseinanderge-setzt. Diese Probleme werden noch verschärft durch die landesweite Werbung undVerbreitung von Tabak und anderen die Gesundheit beeinflussenden Produkten.“ Vonder WHO wurde eine internationale Rahmenvereinbarung zur Tabakkontrolle ausge-handelt, die 2003 von der Weltgesundheitsversammlung angenommen und 2005 inKraft getreten ist. Bislang haben 89 Staaten diese Vereinbarung unterschrieben.

8 PunkteBedeutung

2 Punkte

6 Punkte

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Lösung Aufgabe 4: Gesundheitssystem der Bundesrepublik 24 Punkte4.1 (SB 4, S. 8)

Die Hauptmerkmale des deutschen Gesundheitssystems sind:• eine starke Selbstverwaltung der Krankenversicherung,• Gruppenverhandlungen bei Vergütungs- und Strukturfragen,• die Dominanz der Ärzteschaft als Profession,• eine sachleistungsorientierte Pflichtversicherung sowie• ein staatliches System mit privatwirtschaftlichen Beimischungen.

4.1 (SB 4, 20 ff.)

In der PKV dominiert das Kostenerstattungsprinzip: Der Versicherte streckt in derRegel die Summen für Behandlungen, Medikamente u.a. vor, reicht die Rechnungenein und bekommt dann die Kosten erstattet.Experten halten dieses Verfahren vor allem deshalb für sinnvoller als das Sachleis-tungsprinzip, weil auf diese Weise die Versicherten einen Überblick über Behand-lungskosten erhalten. Unklar ist jedoch, ob damit tatsächlich ein Anreiz zu „sparsa-mer“ Inanspruchnahme verknüpft ist. Zumindest ist das System transparenter.

4.3 (SB4, S. 29)

KassenärztlicheVereinigung Krankenkasse

Gesamtvergütung

Leistungsabrechnung

Kassenarzt VersicherteAmbulante Behandlung

Versichertenkarte

Hon

orar

Quartalsabrechnung Ve

rsic

herte

nkar

te

Beitrag

max. 8 Punkteje Nennung

2 Punkte

8 Punkte

Erklärung4 Punkte

Erläuterung4 Punkte

8 Punkteje Nennung

2 Punkte