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Studienreise Finnland, 7.-13. Oktober 2006 Info 500, www.hansjoss.ch 1 EIN WOHLFAHRTSSTAAT SORGT FÜR SEINE BÜRGERINNEN Vom armen Agrarland zum reichen Wohlfahrtsstaat. Aus: Hamos, I., Sohlo, I., Kulturschock Finnland, Reise Know-How Verlag, 2005

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EIN WOHLFAHRTSSTAAT SORGT FÜR SEINE

BÜRGERINNENVom armen Agrarland zum

reichen Wohlfahrtsstaat.Aus: Hamos, I., Sohlo, I., Kulturschock Finnland, Reise Know-How

Verlag, 2005

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KULTURSCHOCK FINNLAND

• Eine fremde Kultur muss nicht aktiv schockieren, damit wir das Phänomen des Kulturschocks erleben.

• Das Erfahren des Anderen, das Gefühl, das dabei hervorgerufen wird und der Versuch einer Interpretation – all dies sind Prozesse, die dem Kulturschock zugeordnet werden können.

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HUNGERSNÖTE

• In 1860 er Jahren: Winterlich kalte Sommer, zerstörten zwei aufeinander folgende Ernten.

• Führten zu schweren Hungersnöten.

• Fast ein Achtel der Bevölkerung verhungert.

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AGRARLAND

1950: 60‘000 Autos in Finnland.420‘000 Pferde.

Die Hälfte der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten.

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SÄUGLINGSSTERBLICHKEIT

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1960er JAHRE: LANDFLUCHT

• 600‘000 Menschen verliessen die Primärproduktion.

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TRANSFORMATION DER WIRTSCHAFT IN 2 PHASEN

• Landwirtschaft > Industrie

• Industrie > Dienstleistungssektor

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INDUSTRIALISIERUNG INNERHALB VON 10 JAHREN

Motivation:

• Raschestmögliche Rückzahlung

der Kriegsschulden an Russland.

• Aufbaustimmung und

Expansionswille.

• Wille zum gemeinsamen Aufbau.

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TALKOOT

• Alte finnische Sitte eines gemeinsamen Arbeitsvorganges. Ein Haus wird gemeinsam aufgebaut. Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn helfen

• > Günstiges Klima für das finnische Wirtschaftswunder.

• Steuerlasten werden noch heute von den Finnen leichter aufgenommen als in vielen EU - Staaten.

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GESELLSCHAFTLICHE VERÄNDERUNGEN.

• 3-4 Generationen Familie >

Kleinfamilie.

• Weniger Kinder, alleinerziehende Mütter.

• Vollzeitarbeit und Kindererziehung der Frauen, weil Kindergärten eingerichtet wurden und Schulspeisung.

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MODERNER, ARBEITERGERECHTER STAAT

• Staatliches Pensionssystem

• Hohe soziale Sicherheit am Arbeitsplatz

und in der Familie

• Ausgeklügelte Krankenvers.struktur

• Gesetzlicher Anspruch auf Bildungsurlaub bis zu zwei Jahren

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DIE TRADITIONELLE ROLLE DER FRAU

• Die finnische Folklore beschreibt starke, aktive und unabhängige Frauen, die nicht von Männern dominiert sind.

• Hexen und Heilerinnen sind wiederkehrende Figuren der mündlichen Ueberlieferungen.

• Finnische Frauen haben schon immer vollen Anteil am Arbeitsleben genommen.

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Auch zur Bildung hatten beide Geschlechter gleichen Zugang.

Bis ins 19. Jh.:Die lutheranische Kirche in Finnland setzte die königliche Verordnung um, nach der jede Person ohne Rücksicht auf Geschlecht vor ihrer Konfirmation des Lesens und Schreibens kundig sein musste.Konfirmation war Voraussetzung für Heirat.

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• Ab 1864 durften Frauen über ihr eigenes Einkommen verfügen, einige Jahre darauf begann die schrittweise Zulassung von Frauen zu Hochschulstudien.

• Frauenstimmrecht ab 1906. Als erste in Europa berechtigt, zu wählen und gewählt zu werden.

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• Immer schon war es dem finnischen Volk wichtiger gewesen, Gegensätze zwischen Klassen auszugleichen als Gegensätze zwischen Mann und Frau, die in vielen Fällen gar nicht existierten.

• Die einzigen Stimmen, die gegen das Frauenwahlrecht waren, kamen aus den Reihen der schwedischsprachigen Parlamentsabgeord-neten, die die gebildete Oberschicht repräsentierten.

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• 70 % der Mütter schulpflichtiger Kinder gehen einer Erwerbstätigkeit nach – und das in Vollzeit.

• Mutterschaftsurlaub: 105 Arbeitstage, bis 50 Tage vor der Geburt.

• Es ist möglich, den Elternurlaub zwischen Vater und Mutter aufzuteilen.

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• Sollte sich eine Mutter entscheiden, ihr Kind bis zu seinem dritten Lebensjahr zu Hause betreuen zu wollen, ist ihre Arbeitsstelle gesichert. Während dieses Zeitraumes bekommt sie eine staatliche Unterstützung.

• Seit 1996 haben alle Kinder im Vorschulalter ein Anrecht auf einen Platz in einem staatlichen Kindergarten und die Gebühren dafür werden nach dem Bruttoverdienst der Eltern bemessen.

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• Kindergeld: bis zum 17. Altersjahr. • Keine Studiengebühren, Studierende erhalten Beitrag

vom Staat für Wohnmiete. • Mittagessen in den Schulen kostenlos.• Ermöglicht Frauen Ganztagesarbeit. • 90% der arbeitsfähigen Frauen gehen einer

Erwerbstätigkeit nach: europäischer Rekordwert. • Die Institution der Hausfrau hat in Finnland nie

Verbreitung gefunden, ebensowenig wie die Einstellung von Haushaltshilfen oder Kindermädchen.

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• Obschon frauenfreundliches Land mit grossem Mass an Gleichberechtigung:

• Patriarchale Strukturen sind vorhanden. Geschlechtsspezifische Berufe, bis zu 20% unterschiedliche Löhne für die gleiche Tätigkeit.

• Lautstarke Diskussionen kommen kaum vor. (Konflikte zwischen Geschlechtern, Gewaltdelikte in der Familie: Tabus).

• 1970: Abtreibungsgesetz. Entscheidung bei der Frau.

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• Abtreibungen selten, weil: gute Aufklärung in Schulen, leichte Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln.

• Steigende Geburtenraten, stärker als im übrigen Europa.

• Seit 1995: Frauen Militärdienst auf freiwilliger Basis.

• Seit 1986: Frauen dürfen ihren Nachnamen auch nach der Ehe behalten.

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• Universitätsbildung war für die finnischsprachige Mehrheit nicht zugänglich, Finnisch wurde erst 1863 zur offiziellen Landessprache und dem Schwedischen 1892 gleichgestellt.