Study-Buddy Programm - Möglichkeiten und Grenzen des ... · Study-buddy, eine schöne Erfahrung! •„Meine Study-Buddy hat mir sehr viel geholfen und ist mit mir ausgegangen. Sie

Study-Buddy Programm - Möglichkeiten und Grenzen des ehrenamtlichen Engagements

34. DAAD Jahrestagung – Solenne Mazaleyrat, Leibniz Universität Hannover

Leibniz Universität Hannover

• 1851 gegründet

• TU9 Mitglied

• Besteht aus 9 Fakultäten und 90 Studienfächern

• 25700 Studierende (WiSe 2014/15) davon 2100 Bildungsausländer aus 125 Ländern

• 336 Austauschstudierende


Unser Study-Buddy Programm

• Existiert seit 2007

• Ehrenamtliches Programm,

bei dem lokale Studierende neu in

Hannover angekommene

internationale Studierende unterstützen.

• Matching: durch 1 Hiwi durchgeführt (40 Stunden/Monat, über STIBET finanziert)


Ziele des Study-Buddy-Programms

1. Förderung der Integration internationaler Studierender • Unterstützung bei der Ankunft, bei Behördengängen,

während das Studiums

• Schneller Anschluss zu deutschen Kommilitonen

2. Förderung von internationalisation@home • Interkulturellen Austausch fördern

• Sprachkenntnisse verbessern (beidseitig)

3. Interesse am Auslandsstudium erhöhen • Zahl der outgoings steigern


Umstrukturierung 2014

• Fusion mit ESN-Hannover e.V.

– Kräfte bündeln (International Office

und ESN-Hannover), um ein gemeinsames Veranstaltungs- und Betreuungsprogramm anbieten zu können

– Entlastung für das IO (finanziell und personell)

– Ehrenamtliches Engagement der Studierenden wird gefördert


Werbung für das Programm

• Bei internationalen Studierenden:

– per Email, vor der Ankunft

– Bei der Einschreibung und während

der Orientierungstage

– spezielle Gruppen werden

gezielt angesprochen


Werbung für das Programm

• Bei den lokalen Studierenden:

– Erstsemesterbegrüßung

– Während der Stadtrallye im Wintersemester

– Beratung und Infoveranstaltungen zum Auslandstudium

– Facebook

– Mensen

– Mundpropaganda


Anmeldung

• Anmeldung Online oder über den Flyer

• Abgefragte Informationen von den Internationalen:

– Kontaktdaten, Studienfach

– Ankunft (Tag, Ort, Zeit)

– Wünsche bezüglich des Buddies (Geschlecht, Sprache…)

• Abgefragte Infos von den lokalen Buddies:

– Kontaktdaten, Studienfach

– Verfügbarkeit

– Wünsche


Das Matching

• Versuch die Gemeinsamkeiten und Wünsche zu respektieren.

• Der lokale Buddy bekommt einen Vorschlag für einen zu betreuenden internationalen Studierenden.

• Erst nach einer Zusage des lokalen Buddies wird der internationale Buddy informiert.


Entwicklung des Matchings

Semester Local Buddies Internationale Buddies

Matching

SoSe 2007 53 73 59

WiSe 2008/09 77 102 71

SoSe 2014 255 174 148

WiSe 2014/15 255 263 224

SoSe 2015 (Stand 12.03.2015)

165 100 78


Vorteile für lokale Buddies

• Bescheinigung über ehrenamtliches Engagement (hilfreich bei Bewerbungen)

• Anrechnung für BIKO (Bescheinigung internationaler und interkultureller Kompetenzen)


Probleme beim Matching

1. Altersunterschiede (internationale 19/20; lokale 23/24)

2. Schwierigkeiten bei der Vermittlung von bestimmte Nationalitäten: – Sehr nachgefragt: Südeuropa, Südkorea, Amerika – Schwierig zu vermitteln: China, Indien, Pakistan und

Afghanistan – Nach zwei Betreuungsabsagen wird die Anmeldung

des lokalen Buddies nicht mehr berücksichtigt.

3. Internationale Studierende bevorzugen deutsche lokale Buddies.


Probleme beim Matching

4. Missverständnis über die Ziele und Erwartungen:

– Kein sprachliches Tandem-Programm

– Keine Singlebörse/ Partnervermittlung

5. Große Unterschiede beim „committment“ der Buddies


Qualitätssicherung

• Voraussetzungen für die Bescheinigung sind – Teilnahme an einer Informationsveranstaltung über

Ziele, Aufgaben, Erwartungen und Grenzen.

– Mitarbeit bei Veranstaltungen von ESN Hannover (Orientierungstage oder Semesterprogramme).

– Evaluation der Betreuung durch den internationalen Buddy.

→ Anhand dieser Informationen erhalten die Buddies eine mehr oder weniger ausführliche Bescheinigung.


Probleme bei der Qualitätssicherung

• Unzureichender Rücklauf der Evaluationsbögen:

– Erste ausführliche Email (30 Antworten)

– Kurze Email mit dem Link (120 Antworten)

• Problem der Bewertung der ausgestellten Bescheinigung von externen Personen:

– welche ist „gut“ und welche nicht?

– Überlegung über ein neues Format der Bescheinigung (klare Auflistung der erfüllten Aufgaben)


Probleme der Kontrolle des Programms

• Viele Probleme werden erst in der Evaluationsphase deutlich:

Kein Zeit

„Einmal, als wir uns kennengelernt haben. Damals sagte mein Buddy, dass sie keine Zeit hatte. Und wir haben uns nie mehr getroffen.“

Nicht hilfsbereit

„Meine erste Study Buddy heißt XXX und sie hat mir gar nicht geholfen, sondern Probleme bereitet. So empfehle ich sie dir nicht weiter.“

Belästigung

„Immer hat er mir etwas Alkoholisches zum Trinken zwingen. Mein Studdy-Buddy war unhöflich (ich werde dich kontrollieren, ich weiß genau, was du machst, wo du bist, ich weiß alles über dich, ich mag Frauen aus deiner Land)“.


Welche Lösungen?

• „schlechte“ lokale Buddies werden aussortiert (schwarze Liste);

• Einführung einer „Zwischenevaluation“, einige Wochen nach dem Semesteranfang;

• Briefing der internationalen Studierenden während die Orientierungstage über die Erwartungen, die sie an ihrem Buddy haben können.

• Verbesserung der Vorbereitung und Beratung der lokalen Buddies über Pflichten und Aufgaben und interkulturelle Trainings.


Study-buddy, eine schöne Erfahrung!

• „Meine Study-Buddy hat mir sehr viel geholfen und ist mit mir ausgegangen. Sie ist sehr sehr hilfsbereit und die beste!“

• “We have truly become Buddies.”

• „Ich muss sagen, alles war super.

‚Gut, dass es Euch gibt.‘ ))“



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