Stundenentwurf 2 Gerätturnen Boden Sprung

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Schriftliche Ausarbeitung der Sportstunde mit dem Thema: Wiederholung und Festigung der Sprunghocke und Sprunggrtsche ber den einfachen und doppelten Bock, der Rolle vorwrts und rckwrts, der Sprungrolle und des Kopfstandes, sowie auch der Standwaage, des Handstandes und des Handsttzberschlages seitwrts im Bereich Gertturnen in der Klassenstufe 8Schulpraktische bung WS 2010/2011 Leitung und Korrektur durch: Rike Pahnkevorgelegt von: Lucie Reinhold Ulmenstrae 22, 18057 Rostock [email protected] (5. Fachsemester)

Institut fr Sportwissenschaft Philosophische Fakultt Universitt Rostock

10. Januar 2011

Inhalt1. Einordnung in den Rahmenplan ........................................................... 1 2. Lerngruppenanalyse ............................................................................. 2 3. Sachanalyse .......................................................................................... 2 4. Didaktische Analyse ............................................................................ 10 5. Ziele der Unterrichtsstunde ................................................................. 12 6. Methodische Analyse .......................................................................... 13 7. Tabellarische Stundenverlaufsskizze .................................................. 17 8. Quellenverzeichnis .............................................................................. 21 9. Anhang ................................................................................................ 22

1. Einordnung in den RahmenplanDer Rahmenplan von Mecklenburg Vorpommern fr die Klassenstufe 7-10 (2002) sieht vor, dass der Schulsport einen Doppelauftrag zu erfllen hat. Zum einen die Bewegungsbildung und zum anderen die Allgemeinbildung. Das bedeutet, dass die Schler einerseits zum sportlichen Handeln im Unterricht und im Freizeitsport befhigt werden sollen und andererseits sollen neben a nderen Fchern Bildungsund Erziehungsziele realisiert werden. Es geht hierbei um die Vermittlung jener Kompetenzen, die die Schler bentigen, um sich unter anderen in der Berufs- und Arbeitswelt, in der Gesellschaft und im Leben behaupten zu knnen. Der KompetenzAnsatz als pdagogische Grundlage muss auch im Sportunterricht ganzheitlich betrachtet Von der werden. 7. bis Dabei zur 10. ist neben der Selbst-, sollen die Sach-, Methodenund Sozialkompetenz die daraus resultierende Handlungskompetenz das oberste Ziel. Klassenstufe Schler verschiedene Bewegungsfertigkeiten aus vorgegebenen Strukturgruppen erlernen . Dazu gehren die Rollbewegungen, Stnde h alten, berschlagbewegungen, Auf und Umschwung sowie Beinschwungbewegungen, Stemm -, Felg- und Sprungbewegungen . So sollen die Schler aus jeder Strukturgruppe mindestens ein Element bzw. zustzlich drei Elemente aus mindestens zwei Gruppen erlernen. Um dem gerecht zu werden, wiederholen und festigen die Schler in meinem Unterrichtsver lauf die Rolle vorwrts und rckwrts, die Sprungrolle, den Kopfstand, sowie den Handstand und den Handsttzberschlag seitwrts, wie auch die Festigung der Sprunghocke und der Sprunggrtsche. Die Stundeninhalte sind im Rahmenplan explizit aufgefhrt und mit den zugrundeliegenden Kompetenzen fest verankert . Das Turnen auf dem Boden und an den Gerten verlangt gewisse Mindestanforderungen. Speziell die Sttzkraft spielt hier eine entscheidende Rolle. Durch bereits erlernte turnerische Bewegungen sollen die Schler da abgeholt werden, wo sie sich von ihren Fhigkeiten her befinden. Leistungsunterschiede und ngstliche Lernuerungen treten im Gertturnen besonders gehuft auf. Daher is t eine erfolgreiche Sportstunde, vor allem im Turnen an Gerten und auf dem Boden, auf eine Differenzierung des Unterrichts angewiesen. Die Schler sollen durch die unterschiedlichsten Bewegungssituationen zunehmend Sicherheit gewinnen, bzw. Vertrauen zu sich selbst und auch zum Turnpartner entwickeln. Sie sollen selbst experimentieren, sich ausprobieren, ben und individuelle Mglichkeiten zur Bewegungsgestaltung entwickeln und erleben. Die Schler sollen lernen, mit 1

Partnern gemeinsam zu turnen und spezielle Hilfestell ungen zu leisten. Besonders in diesem Bereich soll ein Beitrag zur Selbst- und Sozialkompetenz geleistet werden (vgl. Rahmenplan, 2002, S.27)

2. LerngruppenanalyseDie Unterrichtsstunde findet am Gymnasium im Fach Sport in einer 8. Klasse statt. Die 15 Schler werden von mir als Lehrperson unterrichtet und betreut. Das Verhltnis von Jungen und Mdchen ist relativ unausgeglichen, da e s nur 5 Jungen gibt. Nach meinen Beobachtungen stellt das jedoch kein Problem dar. Die Jungen werden von den Mdchen gut akzeptiert. Die Schler sind den koedukativen Unterricht bereits gewohnt. Sie sind alle gut selbststndig und lern motiviert und verfgen ber ausreichend konditionelle und koordinative Fhigkeiten. Diese gilt es auszubauen. Der Umgang untereinander verluft meist ohne Probleme und ist hilfsbereit. Altersentsprechend ist auch ihr Verhalten und ihr Leistungsvermgen. Ab und an sind einige nicht bei der Sache und lassen sich schnell ablenken. Allgemein ist jedoch ein gutes Arbeiten mit der Klasse gewhrleistet . Grundlegende turnerische Bewegungsfertigkeiten, wie die Rolle vorwrts und rckwrts, Hand- und Kopfstand, Standwaage, Sprnge, Drehungen und der Handsttzberschlag seitwrts wurden bereits in der 7. Klasse eingefhrt. Der Auf- und Abbau von Turngerten ist den Schlern bekannt wie auch die drei wichtigen He lfergriffe. Diese erworbenen Fertigkeiten gilt es zu wiederholen, auszubauen und zu festigen. Da Gertturnen viel mit Kraft zu tun hat, gehe ich hier von einem geringen Niveau aus, um nicht Gefahr zu laufen die Schler zu berfordern und damit Verletzungen zu provozieren. Die Sporthalle ist relativ klein, jedoch fr 15 Schler ausreichend.

3. SachanalyseGertturnen frdert auf vielseitige Art und Weise die Gesundheit und die Fitness der Schler und verbessert deren krperliche Fhigkeiten und trgt zur Haltungsschulung bei. Es werden nicht nur sportartenspezifische Fertigkeiten geschult, sondern auch allgemeine konditionelle und koordinative Fhigkeiten. Gertturnen ist sich um Stangen drehen, auf verschiedenen Unterflchen rollen, Springen und sich vom Boden lsen, sich berschlagen und Kopf -ber- sein, in2

Schwung kommen und in Schwung bleiben, sich im Gleichgewicht halten, Klettern und Steigen. Die Lagevernderung de s Krpers in Raum und Zeit sind dabei typische Merkmale. Der Krper rotiert um verschiedene Achsen und ndert die Krperlage durch Drehungen. Der Anspruch besteht dabei in der Erhaltung bzw. in der Wiederherstellung des Gleichgewichts sowie die genaue Erfa ssung der Position des Krpers im Raum. Gleichgewichtsfhigkeit und Orientierungsfhigkeit haben dabei eine zentrale Bedeutung . Daneben spielt auch die Differenzierungs-, Kopplungs-, Rhythmisierungs-, Reaktions- und die Umstellungsfhigkeit eine wichtige Rolle. Diese Fhigkeiten und die konditionellen Leistungsvoraussetzungen , wie Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit, bilden zusammen motorischen Grundfertigkeiten (vgl. Krber 2008, Skript). Gertturnen ist zudem eine sehr anspruchsvolle Sportart. Die Komplexitt im Sinne von Lern- und Erfahrungsfeldern ist besonders breit gefchert. Gertturnen bietet enorm viele Mglichkeiten der Bewegungserfahrung und beinhaltet gleichzeitig jedoch immer ein gewisses Risiko. Nicht selten werden dadurch ngstliche Verhaltensweisen deutlich. Die Bewegungen sind meist kompliziert, neu, unbekannt und entsprechen nicht dem normalen Bewegungsablauf. Ein weiteres Hindernis fr die Schler ist die Angst sich zu blamieren, da neue Bewe gungen zunchst fehlerhaft sein knnen in ihrer Ausfhrung . Besonders peinlich ist es ihnen im koedukativen Unterricht. Die meisten Schler kennen dazu ihr sportliches Leistungsvermgen nicht genug, was sie daran hindert, Neues auszuprobieren. Oft Vertrauen sie sich selbst nicht oder auch nicht in die Hilfestellung des Lehrers bzw. des bungspartners. Die ngste knnen ganz unterschiedlich sein. Fr den einen Schler kann ein Hindernis eine einfa che Sache sein, was einem anderen Schler wiederum groe berwindung kostet und Angst bereitet. Jeder Schler hat sein ganz individuelles Empfinden. Meist jedoch besitzen die Mdchen mehr Angst als die Jungen. Daher ist es wichtig, dass die Schler die drei wichtigsten Helfergriffe kennen (Klammer-, Sttz- und Drehgriff) und diese verantwortungsvoll anzuwenden wissen. Vertrauen und Sicherheit gegenber den Turnenden zu vermitteln, sei es zwischen Lehrer und Schler oder zwischen den Schlern in Gruppen - und Partnersituationen, hat neben der sportlichen Leistungsfhigkeit viel mit dem Erfolg des Turnenden zu tun. Die Sprunghocke erfordert ein hohes Ma an Konzentration, Sttz- und Haltekraft, sowie auch technisch-koordinative Voraussetzungen , wie etwa bei der Kopplung von3

die

Anlauf und Absprung vom Sprungbrett. Vereinfacht kann der Gesamtablauf der Sttzsprnge in die Phasen Anlauf - Absprung erste Flugphase Sttzphase zweite Flugphase und Landung eingeteilt werden. Der Anlauf erfolgt als Steigerung auf dem Fuballen mit leicht vorgene igtem Krper. Bei der Brettphase wird mit einem Einspung auf das Sprungbrett eingeleitet. Dieser ist flach, weit und einbeinig. Daraufhin werden die Beine geschlossen und die Arme parallel genommen. Der Aufsprung erfolgt mit vorgezogenen Beinen, aufrechtem Oberkrper und fest gespannten Krper auf das Sprungbrett. Der fest gespannte und gerade Krper wird mit vorgeschwungenen Armen in die Vorlage auf dem Sprungbrett gebracht. Durch die Krpervorlage wird die Kraft aus dem Sprungbrett beim Absprung bzw. Ab druck in den vllig gespannten Krper aufgenommen und in die erste Flugphase katapultiert. In der ersten Flugphase rotiert der Krper steigend vorwrts. Der Armrumpfwinkel wird durch die Oberkrperabsenkung und das Vorziehen der Hnde zum Pferd zunehmend gestreckt. Die Beine strecken den Hftwinkel durch schnellkrftiges Zurckrotieren nach hinten oben. Bei der Sttzphase sttzt der Krper gegen das Pferd. In der kurzen Sttzdauer zwischen Gegenstemmen und Abstoen rotiert der Krper weiter vorwrts. Die H nde sttzen dabei vor den Schultern auf! Die Beine werden dann schnellkrftig unter den Krper gehockt, um die Rckwrtsrotation und die damit verbundene Verringerung der Trgheit zu beschleunigen. Der Abdruck erfolgt aus den Schultern heraus, sobald die se sich hinter den Hnden befinden. Dabei wird der Kopf zur Orientierung und zum Aufrichten des Krpers hochgenommen. So verlsst der Krper das Gert. In der zweiten Flugphase fliegt der sich streckende Krper weit nach vorne. Die Arme werden schnellkrftig in Verlngerung des Rumpfes nach oben gezogen, der Kopf ist dazwischen und der Blick weist nach vorne. In der Landephase setzen die Fe zuerst mit den Fuballen auf, der Krper wird ausgebremst. Die Knie - und Hftgelenke werden leicht gebeugt, der Ober krper ist dezent nach vorne gerichtet und die Arme sind in der Hochhalte. Die Endposition wird durch das Aufrichten in den ruhigen Stand erreicht, die Arme dabei je nach Schnheitsempfinden in die Seit oder Tiefhalte gebracht oder auch wieder in die Hoch halte gefhrt (vgl. Gerling, 2000, S.110). Als grundstzliche Hilfegebung wird hier der Sttzgriff am Oberarm mit Schultersperre verwendet. So stehen zwei Helfer Schulter an Schulter (Schultersperre) in Schrittstellung hinter dem Kasten oder Bock. Das in nere Bein ist dabei vorgestellt. Im Moment des Aufsttzens beim Turnenden umfassen die4

Helferhnde jeweils einen Oberarm. Dabei greift die innere Hand unter die Achsel. So wird ein ber- oder Zurckfallen vermieden. Im weiteren Verlauf wird der Turnende ber das Pferd getragen und sichern somit die Landung und helfen beim Aufrichten des Krpers. Dabei mssen die Helfer ein bis zwei Schritte zurck gehen, beginnend mit dem inneren Bein. Wenn der bungsverlauf sicher ist, stehen die Helfer rechtwinklig zum Pferd und fassen den Oberarm mit dem Sttzgriff bis zur sicheren Landung (vgl. ebd., S.112). Da bei der Sprunghocke der Krper bei der Vorwrtsrotation durch die Sttzphase abgebremst werden muss, um mit gehockten Beinen unter dem Krper durch eine Rckwrtsrotation den Krper wieder fr die Landung aufrichten zu knnen, stellt dieser Bewegungsablauf f r viele Schler eine Schwierigkeit dar. Aus der Angst davor, ber Kopf zu fallen, getrauen sich viele Schler nicht das Ges hoch ber die Sttzstelle zu bringen. Demnach ist das Ges zu niedrig, um die Beine unter den Krper hindurch zu fhren. Das wiederum frdert die Angst, wenn die Schler dann mit den Fen am Gert hngen bleiben. Auch durch ungengendes Anhocken der Beine bleiben die Schler hngen. Der Anlauf beeinflusst zudem die Qualitt des Sprunges enorm. Anlauflnge und Geschwindigkeit knne n bei den Schlern stark variieren (vgl. ebd., S.110). Desweiteren wiederholen die Schler die Sprunggrtsche. Diese fllt den Schlern oft leichter als die Sprunghocke. Wenn die Sprunghocke in der Grobform beherrscht wird, kann auf eine ausfhrliche methodisch e Reihe zur Wiederholung der Sprunggrtsche verzichtet werden, da der Gesamtbewegungsablauf der Sprunghocke als Transfereffekt genutzt werden kann. Allein die Beinhaltung variiert in der ersten Flugph ase, hier werden die Beine nach dem Absprung gespreizt und in die Seithalte gefhrt, dabei ist die Hfte gleichzeitig angewinkelt. Bei der Sprunggrtsche sind zwei Helfer bei der Hilfestellung zwar mglich, jedoch ist eine helfende Person oft angebrachter, da bei zwei Personen die Gefahr besteht, die Beine des Turnenden abzubekommen. So steht die helfende Person direkt hinter dem Bock in Schrittstellung und fasst an beiden Oberarmen im Moment des Aufsttzens, um den Oberkrper vor der Landung aufzurichten. Der Klammergriff ist das beidhndige anfassen am Oberarm. Dabei fasst die Hand des Helfers auf der Innenseite ber die von auen fassende Hand. Dabei geht die helfende Person mit der Bewegung mit und damit ein bis zwei Schritte zurck ( vgl. Gerling, 1997)5

Bei der Vorwrtsrolle wird Sttzkraft, Streck- und Sprungkraft vorausgesetzt. Desweiteren braucht der Schler eine gute Beweglichkeit in der Wirbelsule und eine gute Dehnfhigkeit in der Krperrckseite. Das sollte jedoch bei allen Schlern ausreichend vorhanden sein. Bei der Rolle vorwrts ist die Ausgangshaltung eine exakte Hocke auf den Fuballen. Die Hnde werden ca. eine Fulnge vor den Zehenspitzen schulterbreit auf den Boden aufgesetzt, gleichzeitig erfolgt ein Abdruck von den Fuballen mit starkem Senken des Kopfes auf die Brust . Die Arme sind gebeugt, damit Schulter und Nacken sanft auf dem Boden aufsetzen knnen. Krftiges Abdrcken mit den Fen erleichtert das Abrollen. Abgerollt wird ber den vllig zusammengerollten Krper und angewinkelten Unterschenkeln ber den Nacken, den runden Rcken und das Ges. Berhrt das Ges den Boden, sind die Arme bereits nach vorne ausgestreckt, um wieder in der Ausgangshocke zu landen. Die Beine sind dabei die ganze Zeit geschlossen (vgl. Nolte, 1987, S. 17). Fehlerquellen knnten sich im Abrollvorgang befinden. Der Kopf wird nicht ausreichend an die Brust gezogen, so dass das Abrollen ber den Hinterkopf erfolgt . Die Knie sind oftmals geffnet. Auch der Streckvorgang der Beine und der daraus resultierende Schwung knnte eine Schwierigkeit darstellen , da bei zu wenig Schwung die Hnde schnell benutzt werden, um sich in den Stand abzusttzen (vgl. ebd., S. 20). Die Rolle vorwrts kann grundstzlich ohne Hilfestellung gebt werden. Als Untersttzung kann zunchst eine Rolle vorwrts von der Langbank auf die Matte gebt werden oder auf einer schiefen Ebene (vgl. Gerling, 1997, S.52). Bei der Rckwrtsrolle ist die Ausgangshaltung die ausbalancierte Hocke auf den Fuballen. Die Knie sind zusammen und der Rcken ist gerade. Beim absenken der Fersen wird das Gleichgewicht aufgelst und der Krper kippt ber das Ges auf den Rcken. Der Rcken muss dabei so gekrmmt sein, dass vom Ges ber die Schultern gerollt werden kann. Die Hnde werden frhzeitig neben den Kopf aufgesetzt. Die Ellenbogen der abgewinkelten Arme weisen in Richtung Decke. Die Hnde liegen dabei flach auf den Boden, die Finger weisen auf die Schultern. Es ist darauf zu achten, dass die Ellenbogen hoch dicht neben den Knien gehalten werden und sie nicht nach auen absinken. Dann wird sich krftig vom Boden mit den Hnden abgedrckt und die Arme anschlieend nach vorne gestreckt. So ist

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gewhrleistet, dass die Hfte hoch kommt und der Rumpf ber den Kopf abrollen kann, whrend die Fe zum Boden zur ckkehren (vgl. Jackmann, 1996, S. 58). Typische Fehler sind oft das falsche Aufsetzen der Hnde auf dem Boden oder sie werden ganz vergessen und geffnete Knie. Oftmals endet die Rolle rckwrts auf den Knien oder wird seitwrts ausgefhrt, weil der Kopf zur Seite gedreht wird. Erleichterung kann eine schiefe Ebene schaffen, um leichter auf die Fe zu kommen (Nolte, 1987, S. 22). Als Hilfestellung kann die lehrend e Person beim Zurckrollen von hinten mit beiden Hnden die Hfte umfassen und das Ges ber den Kopf heben, um die Rollbewegung einzuleiten( vgl. Gerling, 1997, S. 59). Der Kopfstand ist fr Jungen und Mdchen eine wichtige Gleichgewichtsbung. Zu Beginn ist eine Hilfestellung dabei unerlsslich und muss den Schlern gut erklrt werden. Die Schler sollen den Kopfstand mit Angang aus der Hocke erlernen. Diese Variante beginnt aus der Hocke heraus. Der Kopf und be ide Hnde setzen auf einer Matte auf. Die Lage von Kopf und Hnden ist dabei entscheidend. Die Hnde und die vordere Kopfpartie bilden ein etwa gleichseitiges Dreieck auf der Matte. Die Hnde sind dabei Schulterbreit auseinander und die Finger sind gespreizt. Der Rumpf wird mit angezogenen Knien und gestreckten Zehen ber den Kopf gezogen. Aus dieser Position heraus werden die Beine geschlossen und senkrecht zum Kopfstand in die Hhe gestreckt. Die Zehen bleiben gespitzt (vgl. Jackmann, 1996, S.102) Die Hilfestellung kann dabei von 1 -2 Schlern ausgefhrt werden. Ganz zu Beginn kann der Hockstand stabilisiert werden, indem ein Schler mit einer Hand den Rcken hlt und somit das Kippen verhindert. Im weiteren Verlauf knnen zwei Schler neben dem Turnenden stehen auf der gleichen Hh e. Die beiden Schler umfassen die noch angehockten Beine, indem sie die Oberschenkel umfassen (Drehgriff). Mit dem Strecken der Beine halt en sie den turnenden Schler mit Sttzgriff in der Senkrechten (vgl. Gerling, 1997). Die Schwierigkeit ist zum Einen die gleichmige Gewichtsverteilung auf Kopf und Hnde, wobei auch die Hnde oft zu eng oder auch zu breit aufgesetzt werden und ein gleichseitiges Dreieck nicht zu erkennen ist und zum Anderen das Anziehen des Rumpfes mit angezogenen Knien und diese Position z u stabilisieren, bevor die Beine gestreckt werden. Oft kippt das Gleichgewicht auch aufgrund fehlender Festigkeit und Spannung im Krper.

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Als weiteres Bodenelement sollen die Schler die Sprungrolle am Boden aus dem Stand vorwrts in den Stand erlernen. Be i der Sprungrolle kann der Absprung aus drei Anlaufschritten oder aus dem Stand erfolgen. Bei beiden Varianten ist darauf zu achten, dass in der Absprungphase der Absprung krftig und mit beiden Fen gleichzeitig erfolgt. Die Arme werden dabei nach vorne oben geschwungen. In der Flugphase bleiben Knie und Fe gestreckt und die Arme zeigen weiter gestreckt nach vorne. Der Krper ist fest in Spannung. In der Lande - oder Sttzphase ist darauf zu achten, dass beide Hnde parallel und gleichzeitig auf den Bode n aufsetzen. Dabei sind die Finger gespreizt und zeigen nach vorne. Knapp danach oder blitzschnell wird der Kopf zwischen die Arme geneigt, so dass der Nacken auf den Boden aufsetzen kann, dabei sollte kurzzeitig eine Kerze zu erkennen sein. In der Rollphase wird ber den gekrmmten runden Rcken zum Stand abgerollt, die Knie sind dabei angezogen. Das Aufrichten in den Stand erfolgt ohne absttzen der Hnde in die Grundstellung (vgl. Jackmann, 1996). Vorausgesetzt wird die Rolle vorwrts, Sprungkraft und Kraft im Schultergrtel sowie Rumpfstabilisation. Hufige Fehler sind das Verlassen der C -Pose in der Flugphase, das Beugen der Arme in der Sttzphase, so dass kein aktives Gegensttzen zum Abbremsen des Schwung es mehr mglich ist und beim Abrollen klappen d ie Beine oftmals zum Rumpf, was auf mangelnde Rumpfstabilisation zurckzufhren ist. Hinzu kommt die Standwaage. Bei der Standwaage wird aus dem Stand ein Schritt vorwrts auf das rechte Bein ausgefhrt. Daraufhin erfolgt das Rckspreizen des linken Beines bei gleichzeitigem Senken des leicht berstreckten Oberkrpers. Das Kniegelenk des Standbeines bleibt dabei gestreckt. Im Senkvorgang werden die Arme in die Schrgseithalte gefhrt. Der Kopf ist in leichter Nackenhalte mit dem Blick nach vorne. Die Standwaage sollte 2 Sekunden gehalten werden. Fehlerquellen sind oft die gebeugten Standbeine und das zu flache Rckspreizen des Beines. Hilfestellung kann der Turnpartner geben, indem er Arm oder die Hnde fest hlt (vgl. Leirich, Bernstein, & I., 2007 , S. 106). Als weitere Bodenelemente sollen der Handstand und der Handsttzberschlag seitwrts erlernt werden. Der Handstand erfolgt aus dem Stand, indem das rechte Bein vorgespreizt wird und die Arme bis in die Hochhalte geschwungen werden. Whrend das recht e Bein vorsetzt bzw. aufsetzt, wird der Rumpf gesenkt und das linke Schwungbein rckwrts

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nach oben geschwungen. Die Hnde setzen schulterbreit auf, der Kopf ist in Nackenhalte mit Blickrichtung auf die Hnde. Das rechte Bein drckt vom Boden ab. Whrend des Aufschwungs wird das Abdruckbein hinterher gezogen und an das Schwungbein heran geschwungen und abgebremst. Der Handstand ist vollendet, wenn der Krper fest und gestreckt ist, die Beine zusammen und die Fe gespitzt sind. Hufige Fehler sind der zu geringe Abdruck mit dem Abdruckbein und ein zu kurzer einleitender Schritt. Oft sind auch die Arme nicht gestreckt, so dass es sofort zum Abrollen kommt. Hilfestellung kann gegeben werden, indem sich der helfende Turnpartner seitlich vom Turnenden hinstellt und das Schwungbein am Ende des Aufschwingens mit dem Klammengriff erfasst (vgl. ebd., S. 105). Der Handsttzberschlag seitwrts soll hier von rechts seitwrts beschrieben werden. Das Aufschwingen der gestreckten Arme und das Vorspreizen des rechten Beines erfolgt aus dem Querverhalten. Whrend das rechte Abdruckbein aufsetzt, wird der Oberkrper gesenkt und dabei nach links gedreht (rechte Schulter vor). Das linke Schwungbein schwingt zgig hochwrts und die rechte Hand setzt auf dem Boden auf. Dabei ist der Blick auf die Sttzstelle gerichtet. Nach dem Abdruck des rechten Beines setzt die linke Hand mehr als schulterbreit auf der gleichen Linie auf. Der gestreckte Krper schwingt mit weit gegrtschten Beinen durch den flchtigen Seithandstand. Das linke leicht gebeugte Schwungbein wird dicht an der linken Hand auf den Boden gesetzt. Es folgt der Abdruck mit der linken Hand und damit zur Aufrichtung des Krpers mit Heransetzen des linken Beines in den Seitstand. Die Arme werden ber die Schrghochhalte an den Krper gefhrt. Oft liegen die Fehler darin, dass die Schler die Hnde nicht nacheinander aufsetzen bzw. zu dicht am Absprungbein aufgesetzt werden. Auch verluft die Bewegung oft nicht in der Vertikalen und das Aufrichten in den Stand gelingt nicht . Hilfestellung kann geleistet werden, indem der helfende Turnpartner an der Rckseite des Turnenden steht und die Drehung mit Hilfe des Dreh -Klammergriffes an den Hften untersttzt. Beide Hnde fassen folglich an der Hfte an und gehen mit der Bewegung mit . Auerdem wird dadurch die Bewegungsebene eingehalten durch leichte Zughilfe und das Aufrichten in den Stand erleichtert durch leichte Schubhilfe ( vgl. ebd., S. 114).

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4. Didaktische AnalyseGertturnen spricht alle an. Ob jung oder alt, das Turnen an sich wird jedem nach seinen Bedrfnissen und individuellen Voraussetzungen gerecht, da es inhaltlich enorm viele Angebote und Mglichkeiten der Bewegungs- und Selbsterfahrung, der Krperentdeckung und des Krperausdrucks, des Erfindens, Gestaltens, Kombinierens, Erprobens und des Anwendens bietet. Gertturnen besitzt enorm viele soziale Interaktionen, was die Sozialkompetenzen der Schler frdert, welche sie im auerschulischen Leben und in der Zukunft bentigen. Im ersten Teil der Stunde sollen die Schler motiviert und zum Mitmachen angeregt werden. Der Inhalt der Stunde wird den Schlern dabei kurz erlutert. Es erfolgt zunchst eine allgemeine Erwrmung mit ersten Lauf-, Sprungkraft- und Sttzkraftbungen. Zustzlich soll die allgemeine Erwrmung mit einem lustigen Laufspiel ergnzt werden. Es nennt sich siamesische Zwillinge. Da das Spiel sehr lustig ist und mit Krperkontakt zu tun hat, werden hier bereits Berhrungsngste abgebaut, die Atmosphre wird gelockert und die Motivation wird gesteigert. Auerdem wird das Kreislaufsystem in Schwung gebracht und durch die Erwrmung werden vor allem Verletzungen vorgebeugt. Die Schler werden weiterhin geistig und krperlich an das Stundenthema heran gefhrt, so dass bei dem ein en oder anderen Schler die erste Nervositt und Angst genommen wird. In der anschlieenden speziellen Erwrmung sollen die Schler zunchst die Muskelgruppen vordehnen und die Gelenke erwrmen, welche fr die anstehenden Boden- und Sprungelemente von Bedeutung sind . Dadurch wird eine bessere Beweglichkeit gewhrleistet und Verletzungen werden vermieden, wie Zerrungen und berdehnung. Durch spezielle Spannungs- und Gleichgewichtsbungen sollen die Schler ein erstes Krpergefhl bekommen. Im Anschluss daran folgen ein paar Absttz- und Abdruckkraftbungen. Weiterhin werden diverse Sprungkraftbu ngen durchgefhrt. Als berleitung zum Hauptteil sollen die Schler zunchst selbst begrnden, warum die Erwrmung so wichtig ist. Durch das selbststndige Nachdenken behalten die Schler die Bedeutung und Wichtigkeit des Erwrmens besser im Kopf. Im ersten Teil des Hauptteils sollen die Bodenelemente aus der vorangegangenen Stunde wiederholt und kontrolliert werden. Dazu gehrt die Vorwrts - und Rckwrtsrolle, die Sprungrolle und der Kopfstand. Zustzlich soll die Standwaage10

mit hinzugefgt werden. Dabei soll auf die Fehlerquellen und Schwachpunkte bei den Schlern eingegangen werden, damit diese die Mglichkeit bekommen sich zu verbessern und daran ben knnen. Durch die Reflektion erfahren die Schler, wo sie sich mit ihrem Leistungsstand befinden . Im Anschluss an die Wiederholung soll der Handstand und der Handsttzberschlag seitwrts mit hinzugefgt werden. Die Schler drfen selbst entscheiden, welches Element sie ben und ausfhren mchten. Es erfolgt dennoch zunchst eine gemeinsame kognitive Phase i n Bezug auf die beiden Elemente, damit die Schler klarer en tscheiden knnen. In der Erklrung soll besonders auf die Hilfestellung eingegangen werden, wie auch auf die Schwerpunkte und die Bewegungsmerkmale. Der Lehrer lsst dazu freiwillige Schler vormachen oder demonstriert selbst die Fertigkeit. Dadurch gewinn en die Schler einen ersten Gesamteindruck und erleben einen AHA -Effekt. Auch sollen dazu verschiedene bungsmglichkeiten angeboten werden, wo die Schler aufgefordert sind, selbststndig im Beisein des Lehrers zu ben. Durch das zum Teil selbststndige ben mit Hilfe der Arbeitsbltter wird hier die Selbstkompetenz geschult, wie auch die Sozialkompetenz durch die gegenseitige Hilfestellung, wie etwa beim Handstand. Im Anschluss daran wird die Sprunggrtsche und Sprunghocke wiederholt . Die Schler werden da abgeholt, wo sie sich mit ihrem Leistungsstand aus der letzten Stunde befinden. Dadurch ist der bergang flssig und die Schler sind ohne Angst, da sie um ihren Erfolg und ihr Knnen aus der letzten Stunde wissen. Darauf soll aufgebaut und die Schwierig keitsstufe langsam gesteigert werden, so dass die Schler am Ende ber den doppelten Bock springen. Die Schler ben zustzlich nach jedem ausgefhrten Sprung die Bodenelemente einmal in Verbindung hintereinander weg (Rolle rckwrts Strecksprung/Drehung 180 - Sprungrolle Rolle vorwrts Kopfstand (mit Hilfe!) Standwaage), bevor sie wieder mit dem nchsten Sprung dran sind. Dadurch werden Wartezeiten vermieden und die Schler sind beschftigt, in Bewegung und knnen die Zeit effektiv zum ben nutze n in Hinblick auf die anstehende Kr. Da der Lehrer die ganze Stunde den Schlern durchweg ein Feedback geben kann, wie auch die Leistungserfolge und Bemhungen loben und beobachten kann, was im Stationsbetrieb nicht immer gewhrleistet ist, gewinnen die Schler zunehmend Sicherheit und Selbstvertrauen .

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Zum Stundenabschluss sollen die Schler geistig entspannen und gewissermaen Abschalten knnen. Das Spiel nennt sich Kettenfangen. Da sich die Schler bei diesem Spiel an den Hnden fassen und gemeinsam die anderen fangen mssen, wird hier der Zusammenhalt gestrkt und auch Berhrungshemmungen abgebaut.

5. Ziele der UnterrichtsstundeZiele im Bereich der Sozialkompetenzen: Die Schler sollen: durch die Leistungsunterschiede Akzeptanz und Achtung gegen ber den Mitschlern entwickeln durch das gegenseitige Helfen und Sichern bei der Sprunghocke, sowie beim Kopfstand, Handstand und Handsttzberschlag seitwrts l ernen, in den Partner zu vertrauen Ziele im Bereich der Selbstkompetenzen: Die Schler sollen: lernen, ihre ngste zu berwinden, indem sie ber den Bock springen oder sich trauen, den Handstand oder Kopfstand auszufhren lernen, sich selbststndig mit den Bodenelementen auseinanderzusetzen, indem sie die zur Verfgung stehenden Arbeitsbltter und das bungsangebot fr den Handstand und den Handsttzberschlag seitwrts nutzen. Ziele im Bereich der Methodenkompetenzen: Die Schler sollen: lernen, den Klammer-Drehgriff beim Handsttzberschlag seitwrts bzw. den Klammergriff beim Handstand anzuwenden, wie auch den Sttz- und Klammergriff bei der Sprunghocke

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Ziele im Bereich der Sachkompetenzen verbessern Die Schler sollen: ihre koordinativen Fhigkeiten verbessern (Orientierungs- Rhytmisierungs-, Differnezierungs-, Gleichgewichts- und Reaktionsfhigkeit), indem sie die Bodenelemente in Verbindung in Hinblick auf die Kr ben. die Sprunggrtsche in Grobform ber den doppelten Bock und die Sprunghocke ber den einfac hen Bock mit Hilfestellung erlernen die Rolle vorwrts/rckwrts aus der Hocke erlernen (auf die Fe kommen) den flchtigen Kopfstand mit Abrollvorgang und Hilfestellung erlernen die Sprungrolle erlernen (erkennbarer Absprung, Hnde vor, gebeugte Arme Abrollvorgang, Stand) den flchtigen Handstand in Grobform erlernen den Handsttzberschlag in Grobform erlernen (erkennbares hintereinander Aufsetzen von Hnden und Fen) Die Ziele sind insofern umsetzbar, da bereits Vorwissen in jeder Hinsicht vorh anden ist. Sie kennen bereits alle die zu erlernenden Bewegungsfertigkeiten. Ich denke allerdings auch, dass es Leistungsunterschiede geben wird und demnach nicht jeder alle Lernziele erreichen wird. So wird es eventuell auch Schler geben, welche ber die Ziele hinaus arbeiten.

6. Methodische AnalyseEine abwechslungsreiche Gestaltung bzw. Differenzierung im Gertturnen bei unterschiedlichen krperlichen und mentalen Leistungsvoraussetzungen knnen als grundlegende Aspekte angesehen werden. Ein differenziertes bungsangebot soll in meiner Stunde der Differenzierung gerecht werden. Zu Beginn der Stunde sitzen alle Schler auf den Bnken nebeneinander und hren der Lehrperson aufmerksam zu. So hat der Lehrer einen berblick auf alle Schler. Der Lehrer steht vor den Schlern und begrt und informiert die Schler in verbaler Form. In der Erwrmungsphase soll Musik laufen. Der Lehrer bringt dazu die notwendige Musik mit. Eine Anlage befindet sich bereits vor Ort. Die Musik soll das Interesse und die Motivation der Schler wecken und sie auf das Stundenthema einstimmen. Auerdem soll die Musik fr eine frhliche und angstfreie13

Lernatmosphre sorgen. Die Aufwrmung beinhaltet sowohl die allgemeine wie auch die spezielle Erwrmung. In beiden Teilen gibt der Lehrer demonstrativ und verbal Anweisungen, welche bungen die Schler ausfhren sollen. Zudem sollen die Schler vielseitig und abwechslungsreich erw rmt werden. Dazu liegen in der Hallenmitte der Lnge nach parallel sich gegenber 4 Matten. Zwischen den zwei Mattenreihen liegen in gleichmigen Abstnden 3 Reifen. Am Kopfende der Matte und Reifen steht eine Bank quer dazu. Der Erwrmungsteil wird von der Lehrperson vor Stundenbeginn selbst aufgebaut, um mehr Zeit und Flexibilitt fr den Hauptteil und Schluss zu gewinnen. Im Erwrmungsteil arbeiten die Schler im Wechsel paarweise, zusammen oder fr sich. In der paarweisen Zusammenarbeit sucht sich jeder Schler seinen Partner selbst. Dadurch ist gewhrleistet, dass bereits erstes Vertrauen vorhanden ist und kein Unwohlgefhl aufkommt. Sollte die Anzahl der Schler ungerade sein, springt die Lehrperson ein und macht mit. Im Anschluss an die Erwrmung beginnt der Lehrer mit der verbalen Ein fhrung in den Hauptteil. Dazu finden sich die Schler in Halbkreisform zusammen und folgen dem Lehrer. Gemeinsam soll die Gerte- und bungslandschaft zunchst nach Plan aufgebaut werden. Im ersten Teil des Hauptteils wiederholen die Schler die in der letzten Stunde gebten Bodenelemente. Dazu werden 4 Matten zu je 2 Matten hintereinander parallel zueinander hingelegt, so dass immer zwei Schler in Aktion sind. Die Schler werden verbal aufgefordert, die Elemente vorzufhren, welche die lehrende Person vorgibt. Zustzlich hngen an den Wnden Arbeitsbltter , auf denen sich jeweils das zu bende Bodenelement in bildlicher Darstellung befindet mit kurzen Stichpunkten zu den Knotenpunkten der Fertigke it. Whrend die Schler die Bodenelemente ausfhren, korrigiert der Lehrer die Schler und gibt Hinweise. Es folgen mehrere Wiederholungen, bis die Schler ein sicheres Verstndnis fr den Bewegungsablauf haben, wenn auch nur in Grobform. Auch erklrt und beantwortet der Lehrer noch offene Fragen der Schler. Die Hilfeleistung soll hier vom Lehrer und Schler je nach Bedarf ausgefhrt werden. Der Lehrer beendet die bung nach ca. 15 Minuten und ergnzt die Bodenelemente durch den Handstand und den Handsttzberschlag seitwrts. Dazu folgt zunchst eine kognitive Phase zum Bewegungsablauf und zur Hilfestellung der beiden Elemen te. Es stehen desweiteren Arbeitsbltter zur Verfgung, worauf sich Bewegungsbildreihen und Stichpunkte zu den Bewegungsschwerpunkten befinden, um den Schlern eine visuelle Vorstellung zu verschaffen. Die Arbeitsbltter hngen an der Wand. Zudem lsst der Lehrer14

praxisnah vorfhren oder fhrt selbst vor , damit die Schler einen ersten Gesamteindruck gewinnen. Da die Schler die Wahl haben zwischen den beiden Elementen, entstehen zwei Gruppen. Fr den Handstand findet die Sprungmatte Verwendung, um darauf abrollen zu knnen. So steht weiterhin ein Kasten zur Verfgung, um vom Kasten herunter leichter in den Handstand zu gelangen mit einer Matte davor. Fr den Handsttzberschlag seitwrts gibt es weitere bungsinseln. So liegen auf einer Matte nbahn 3 Reifen, worber das Rad gebt werden kann, ebenso eine Bank und eine Matte , um ber die Bank zu radeln bzw. ber auch ber die Mattenecke, welche Makierungen fr die Hnde besitzt. Durch das bungsangebot und die vielen Wiederholungen und die sch rittweise Heranfhrung, erlangen die Schler zunehmend Sicherheit und Mut. Der Lehrer hilft vor allem beim Handstand. Weiterhin macht der Lehrer Vorgaben, wie viele Wiederholungen die Schler mindestens machen sollen, um ihnen ei nen Motivationsanreiz zu geben. Alle Bodenelemente mit den bungsinseln sollen in einer Hallenhlfte stattfinden. Die bungsinseln haben genug Abstand, dass klar ist, was und wo gebt werden kann. Arbeitsbltter an der Wand vor den entsprechenden bungs inseln sollen zur Orientierung helfen. Nach ca. 15 Minuten beendet er verbal die bung en und wechselt mit den Schlern zur Sprungstation. Die lehrende Person erklrt den Ablauf, whrend die Schler sich im Halbkreis vor der lehrenden Person befinden und den Ausfhrungen folgen. Zu Begi nn der Sprungbung stehen zwei Bcke im sicheren Abstand nebeneinander. Dabei soll die Hhe des Bocks und der Abstand zum Sprungbrett individuell nach Gre, Knnen und Anforderung eingestellt werden. So werden zwei Bcke mit unterschiedlicher Hhe zur Ve rfgung gestellt, wo die Schler nach eigenem Leistungsermessen entscheiden knnen, ber welchen Bock sie springen mchten. Hier soll ein Beitrag zur Selbstkompetenz geleistet werden. Die Durchfhrung erfolgt an jedem Bock mit Hilfestellung und Fehleranalyse. Dabei wechselt der Lehrer individuell die Position, um jedem Schler das ntige Feedback und die Sicherheit geben zu knnen. Haben die Schler gengend Vertrauen und Sicherheit gewonnen, sollen zum Schluss der Sprungbung die zwei Bcke zusammengezog en werden, damit die Schler die Sprnge ber den doppelten Bock ben knnen. Um die Wartezeit vor jedem Sprung zu fllen, bt jeder Schler die Bodenelemente in Verbindung auf d em Rckweg auf einer Mattenbahn, welche nah zur Hallenwand ausgelegt ist , um den Sprungbetrieb nicht zu behindern. Die Elemente werden vom Lehrer vorgegeben, wie sie in15

Verbindung zu ben sind. Dazu wird ein laminiertes Arbeitsblatt am Anfang der Mattenbahn an die Wand geheftet, so dass jeder Schler wei, in welcher Reihenfolge die Bodenelemente gebt werden sollen. Der Lehrer befindet sich derweil an der Sprungstation mit Blick auf die Mattenbahn, um auch da die Schler zu sehen und sie bedingt kommentieren und korrigieren kann. Die Sprnge werden solange wiederholt, bis die Sch ler sicher sind im Bewegungsablauf. Um die Sprungstation herum sind ausreichend Matten ausgelegt um fr die notwendige Sicherheit zu sorgen. Die Intensitt der Turnstunde Gewhrleistet stellt wird keine dies berforderung durch eine und dar. Sie ist bewegungsintensiv. Sprungbung, der breitgefcherte whrend der hufigen der

bungslandschaft, durch das effektive Fllen von Wartezeiten gegenseitigen Hilfe gebung

bungswiederholungen. Der Lehrer kann dabei flexibel und spontan auf situative Gegebenheiten reagieren, soweit es der Rahmen es zulsst. Nach ca. 15 Minuten beendet der Lehrer die Sprungbungen. Die Gertelandschaft wird gemeinsam mit den Schlern zgig abgebaut. Im Abschlussteil bzw. nach dem Gerteabbau finden sich die Schler vor dem Lehrer in Halbkreisform zusammen. Der Lehrer erklrt das Kettenfangspiel und legt zwei Fnger fest. Zum Ende werden die Schler gebeten sich auf die Bnke zu setzen. Der Lehrer wertet die Stunde kurz aus, gibt Ausblick auf die nchste Stunde und verabschiedet sie dann freundlich.

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7. Tabellarische StundenverlaufsskizzeName: Lucie Reinhold Schule: ISG Rostock Klasse: 8a Schlerzahl: 15 Zeit: 12:40 -14:00 Datum: 11.01.2011 Stoffeinheit: Gerteturnen Stundentyp: Wiederholungs- und Festigungsstunde Thema der Stunde: Wiederholung und Festigung der Sprunghocke ber den

einfachen Bock, Sprunggrtsche ber den doppelten Bock , der Rolle vorwrts und rckwrts, der Sprungrolle und des Kopfstandes, sowie Handstand und Handsttzberschlag seitwrts

Kompetenzen: Sachkompetenz: die Schler sollen die Rolle vorwrts und rckwrts festigen, sowie auch die Sprungrolle und die

Standwaage und in Grobform den flchtigen Kopfstand ausfhren knnen, wie auch den Handstand und den Handsttzberschlag seitwrts. Sozialkompetenz: die Schler sollen die Helfergriffe im Sprungbetrieb und bei den Bodenelementen anwenden und lernen, in den Partner zu vertrauen Selbstkompetenz: die Schler sollen lernen ihre ngste zu berwinden, indem sie sich trauen ber den Bock zu Springen, bzw. sich trauen den Handstand auszufhren.

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Zeit ca. 12:40 12:43

Didadktische Funktion Begrung, Motivation Allgemeine Erwrmung

Unterrichtsinhalte Stundenausblick Laufen ABC im Slalom rckwrts Auf allen Vieren Schlusssprnge durch die Reifen siamesische Zwillinge ( Auf Zuruf zu zweit Krperteile zusammenbringen und weiterlaufen, Bsp.: Kopf an Kopf) - Dehnbungen : Grtschsitz, im Schneidersitz kreiseln, Durchsteigen, Schulter, Kopfkreisen, Nacken, Hals, Arme, Handgelenke - Spannungsbungen : Rcken wrmen, Schubkarren, Waageliegen auf der Bank, Liegesttz, Teppich rollen - Sttz- u. Sprungkraftbungen : Krhe, Hasenhpfen ber Mattengraben, Zappelhandstand , Bockspringen ber Partner, Bank hin und her

Methodische Manahmen/ Sozialform Schler sitzend, Lehrer stehend vor den Schlern Lehrer mittig der Halle gibt verbal/demonstrativ Anweisungen . Schler laufen im Kreis um Gerte herum, im Slalom um Matten, springen/ laufen durch Reifen

Material/Gerte Bnke, Musikanlage, Musik (CD) 8 Matten 2 Bnke 3 Hocker Musik

-

12:48

Spezielle Erwrmung

Paarweise und Einzelarbeit der Schler mit Matten, Hockern, Bnken Lehrer macht mit/vor oder/und gibt verbal Anweisungen

Matten Bnke Hocker Musik

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12:

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13:15

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13:30

Hauptteil bungsphase

Sprungstation: - Sprunghocke - Sprunggrtsche - ben der Bodenelemente in Verbindung nach jedem Sprung

-

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-

13:45

Abbau der Gertelandschaft Abschlussspiel

13:55

Auswertung / Verabschiedung

Abbau der Gertelandschaft - Kettenfangen 2 Schler sind die Fnger, jeder Gefangene wird ein Kettenmitglied die Kette wird grer bis es keinen mehr zu fangen gibt Inhalte werden kurz ausgewertet, Schler werden verabschiedet Ausblick auf nchste Stunde

-

-

Lehrer u. Schler zusammen, gehen den Ablauf gemeinsam kurz durch Schler springen der R eihe nach ber zwei unterschiedlich hoch eingestellte Bcke (entscheiden selbst ber welchen) und gehen nach jedem Sprung (Rckweg)an die Mattenbahn und ben der Reihe nach die Elemente in Verbindung , danach der nchste Sprung Arbeitsblatt mit vorgegebener Reihenfolge hngt an der Wand am Anfang der Mattenbahn Zum Ende soll ber den doppelten Bock gesprungen werden (beide Bcke als T zusammen) Lehrer und Schler bauen gemeinsam ab Schler rennen zur Musik quer durch die Halle

-

Technikleitbilder 2 Bcke 2 Reutherbretter Mattenbahn

Musik

Auf den Bnken sitzend

2 Bnke

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8. Quellenverzeichnis

Bindner, S. (27. Januar 2010). DJK-Turnen. Abgerufen am 15. Dezember 2010 von www.djk-turnen.de Dober, R. (21. Oktober 2010). Akrobatik. Abgerufen am 17. Dezember 2010 von http://www.sportunterricht.de/sportarten.html Gerling, I. E. (2000). Gertturnen Basisbuch. Aachen: Meyer & Meyer Verlag. Gerling, I. E. (1997). Kinder Turnen, Helfen und Sichern. Aachen: Meyer & Meyer Verlag. Jackman, j. (1996). Lust auf Turnen. Stuttgart: Pietsch Verlag. Knirsch, K., & Minnich, M. (2005). Gertturnen mit Mdchen und Frauen. Kirchentellinsfurt: Knirsch -Verlag. Krber, Karin (WS 2008), Skript: Gertturnen Nolte, G. (1987). Gertturnen: Handbuch der Grundfertigkeiten. Wiesbaden: Limpert Verlag. Rahmenplan Sport. Mecklenburg Vorpommern. Jahrgangsstufe 7 10. Verfgbar unter http://www.bildungsserver -mv.de/download/rahmenplaene/rp -sport-710.pdf Schmidt, D. (1986). Gertturnen Anleitung fr den bungsleiter. Berlin: Sportverlag.

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9. Anhang

Die drei wichtigsten Helfergriffe!!

Sttzgriff: z.B. Spunghocke Klammergriff: z. B. Sprunggrtsche Drehgriff: z. B. Kopfstand

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Rolle rckwrtsAufgabe: selbststndiges ben mit Hilfe des bungsangebotes!

- Abrollen ber runden Rcken- Kopf an die Brust ziehen - klein wie ein Paket

- Hnde schnell neben Kopf setzen, Nachdrcken mit den

Hnden (Fingerspitzen zeigen zu den Schultern)

Vorbungen/bungsvarianten-

Rckenschaukel

-

Aus dem Hocksitz auf der schrgen Ebene

Zusatz-

versucht die Rolle rckwrts zu zweit oder mehr synchron auszufhren bt die Rolle rckwrts in Verbindung mit den anderen Bodenelementen zur Vorbereitung auf die Kr23

-

Rolle vorwrtsAufgabe: selbststndiges ben mit Hilfe des bungsangebotes

Wichtig: Arme vor,Kopf an die Brust,Rcken rund,Beine zusammen lassen

Vorbungen/bungsvarianten-

Rckenschaukel dem Kniesitz

- von der Bank aus

-

Rolle vorwrts auf der schrgen Ebene- (Synchron)

Abb. 3

Abb. 4

Zusatz-

Versucht die Rolle synchron auszufhren (Abbildung 4) bt die Rolle vorwrts in Verbindung mit den anderen Bodenelementen zur Vorbereitung auf die Kr24

Sprungrolle/FlugrolleAufgabe: selbststndiges ben mit Hilfe des bungsangebotes!

- krftiger Absprung mit beiden Fen /Arme dabei vorschwingen - Flugphase: Knie & Fe gestreckt, Arme sind vorne - Landung: Hnde setzen gleichzeitig auf/ Kopf an die Brust

nehmen- Abrollen ber den runden Rcken! Knie anhocken

/Ausgangsposition

bungsvarianten-

Sprungrolle ber Mattengraben

-

ber Medizinball Sprungrolle auf Mattenerhhung Sprungrolle aus 3 Schritten Anlauf

Zusatz-

Versucht die Sprungrolle zu zweit synchron auszufhren bt die Sprungrolle in Verbindung mit anderen Bodenelementen in Vorbereitung auf die Bodenkr

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KopfstandAufgabe: selbstndiges ben mit Hilfestellung!

Wichtig! - Hnde setzen schulterbreit auf - Hnde gespreizt, Finger zeigen nach vorne - Kopf und Hnde bilden ein gleichseitiges Dreieck - Gleichmige Gewichtsverteilung auf Kopf und Hnde - Aus dem Hockstand langsam Beine nach oben strecken Hilfestellung wichtig!! Rcken sttzen um ein Kippen zu verhindern!

bungsvarianten- Vom Hocker aus dem Kniesitz in den Hockstand

Zusatzbt den Kopfstand in Verbindung mit den anderen Elementen zur Vorbereitung auf die Kr

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Handsttzberschlag seitwrts

Bewegungsmerkmale

- Aus dem Querstand - Weit turnen - Nacheinander aufsetzen der Hnde und Fe Fu-Hand-Hand-Fu - Hfte Strecken - Wie ein Rad radeln (-> Rad schlagen )

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Handsttzbe sc ag se twrts berrade n: Radle ber die Bank.

Ac te darauf:y Mit eine

Bein abdrcken

y Die Hnde nac einander auf der Bank

aufsetzeny Die Fe nac einander aufsetzen

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Handsttzbersc lag seitwrts ber die Reifen radeln

Sc lage ein Rad ber die Reifeny Stelle dic

in den ersten Reifen

y Setze die Arme nac einander in den zweiten

Reifeny Lande mit den Fen nac einander im dritten

Reifeny Denkt daran euc

gegenseitig zu helfen!

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Handsttzberschlag seitwrts ber die Mattenecke

y Stelle dich an eine Ecke der Matte y Turne das Rad ber die Mattenecke y Versuche die Hnde auf die Zeichen zu setzen. y Sprich dabei im Kopf: Hand-Hand-Fu-Fu y Denkt daran euch gegenseitig zu helfen! y Kannst du es auch in die andere Richtung?

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Handsttzberschlag seitwrts Auf der Linie radeln

y be das Rad genau auf einer Linie y Achte auf das nacheinander Aufsetzen der

Hnde und Fey Denkt an die Hilfestellung

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In den Handstand schwingen

Bewegungsmerkmale- Turne weit! - Hnde setzen schulterbreit auf - Blick zu den Hnden - Der Krper ist fest, die Beine zusammen

Hilfestellung beachten!!- Die Helfer fassen an den Oberschenkeln im Klammergriff- Beim Abrollen gehen die Helfer mit der Bewegung mit3

bungsvarianteVom Kasten herunter

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1. Rolle rckwrts Strecksprung/Drehung 2. Sprungrolle 3. Standwaage 4. Rolle vorwrts

5. Kopfstand mit Hilfe!33