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Stundenvorbereitung 2 Fachdidaktik Ethik

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Page 1: Stundenvorbereitung 2 Fachdidaktik Ethik

SE Fachdidaktik Ethik WS 2012 Jessyca CovizaKatharina Lacina 0904869Nora Ableitinger

Stundenvorbereitung

Thema: Sterbehilfe vs. Sterbebegleitung

Geplanter Stundenverlauf:

Zeit Tätigkeit Medien und Methode

3-5 min Begrüßung, Klassenbucheintragung

L-S Interaktion

20 min

Geteilt in:10 min (S-S Diskussion)

10 min (S-L Diskussion)

Einführung in die Thematik der Sterbehilfe; zu Beginn Hinführung zum Thema Sterben im Allgemeinen

Unterstützung durch Impulsbilder zum Thema

Sterben

S-S/L-S Diskussion(eigene Beobachtungen,Assoziationen zum Thema Sterben mitteilen und ver-gleichen & verallgemeinern)

Overheadfolie

20 min Erarbeitung der Begriffe:Sterbehilfe vs. Sterbebegleitung

L-S-InteraktionBrainstorming (Tafelbild)

Ordnen der Ergebnisse derDiskussionsrunde und inVerbindung bringen mit denbeiden Begriffen(Sterbehilfe,Sterbebegleitung)

5 min Austeilen eines zusammenfassenden Handouts

Handout (mit denwichtigsten Informationen;Begriffsdefinitionen)

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Impulsbilder:

Folgende drei Bilder sollen auf Overheadfolie kopiert werden, um erste Impulse zur Thematik zu liefern und die S-S-Diskussion anzuregen.

Bild 11

Bild 22

Bild 33

1 URL: http://www.pflegedienst-balingen.de/pics/hand_alt_jung.jpg2 URL: http://www.evangelische-stiftung-hospiz.de/images/epd-46541.jpg3 URL: http://www.hospiz-bayreuth.de/fileadmin/user_upload/gfx/mitte/hospiz.jpg

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Tafelbild:

So könnte das Mindmap/ Brainstorming für die Erarbeitung der Begrifflichkeiten in der S-L-Diskussion aussehen:

Mögliche Begriffe die erarbeitet werden könnten:

Sterbebegleitung : Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Schmerzverminderung, Dasein, Unterstützung der Angehörigen, Ablehnung von Sterbehilfe,Begleitung am letzen Weg, Kommunikation, Respekt, Würde, Autonomie, auf Wünsche eingehen

Sterbehilfe: passive Sterbehilfe, aktive Sterbehilfe, indirekte Sterbehilfe, Beihilfe zur Tötung

Damit Schüler die zentralen Begriffe genau erklärt haben und auch nachschlagen

können, was genau darunter verstanden wird bzw. als Ergänzung zur Erarbeitung in der Stunde wir am Ende der Unterrichtsstunde ein Handout mit zusammenfassenden Informationen ausgeteilt.

Sterbehilfe

Sterbebegleitung

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Medizinethik

Sterbehilfe vs. Sterbebegleitung

Sterbehilfe

Sterbehilfe beschreibt ein Handeln oder Unterlassen eines Arztes, welches das Sterben beschleunigt. Sterbehilfe bezieht sich nicht nur auf unheilbar Kranke, sondern auch z.B. auf schwerst behinderte Menschen oder Menschen im Wachkoma. Durch die moderne Medizin kann der Sterbeprozess verlängert oder verkürzt werden bzw. erleichtert oder erschwert werden. Man kann zwischen vier Formen unterscheiden:

Aktive / Direkte Sterbehilfe

Ist die Erleichterung des Sterbens, auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten durchgezielte Lebensverkürzung. Dem Patienten werden tödliche Medikamente verabreicht,die atemlähmend wirken. Es erfolgt oft durch Verabreichung einer Überdosis anSchmerz- und Beruhigungsmittel, Muskelrelaxans, durch Kaliuminjektion oder eineKombination.

Passive Sterbehilfe

Ist das Sterbenlassen eines todkranken Patienten durch Verzicht bzw. Beendigunglebenserhaltender Maßnahmen. Der Patient bleibt dabei schmerzfrei. Es gibt folgendeMaßnahmen: Absetzen der künstlichen Ernährung und Medikamentengabe,Abschalten der Beatmungsmaschinen, Abbruch der Reanimation vor Eintritt desHirntodes, Abbruch der Dialyse.

Indirekte Sterbehilfe

Durch Behandlung mit schweren Schmerzmitteln kann der Todeseintritt beschleunigtwerden.

Beihilfe zur Selbsttötung

Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen, z.B. auch die Bereitstellung einestödlichen Medikaments, die der Patient dann selbst zu sich nimmt.

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Sterbebegleitung

Im Zentrum der Bemühungen stehen der unheilbar kranke Mensch und seineAngehörigen. Optimale Schmerztherapie und Linderung quälender Symptome tragendazu bei, dass Lebensqualität bis zuletzt erfahrbar wird.

"Schmerz ist, was der Patient sagt!" Die palliative Betreuung wird individuell

abgestimmt und ganzheitlich angewendet: körperlich, psychisch, sozial und spirituell.

Familien, Angehörige und Freunde, schwerkranker Menschen werden in der Zeit desAbschiednehmens unterstützt und in ihrer Trauer begleitet.

Wahrhaftigkeit in der Kommunikation und Respekt vor Würde und Autonomie des

Menschen gehören zum Wesen der Hospizbewegung.

Niemand wird aus finanziellen, weltanschaulichen oder ethnischen Gründen von der Betreuung ausgeschlossen.

Offenheit für religiöse Bedürfnisse ist gerade auch dort erforderlich, wo Patienten

und Helfende nicht der gleiche Glaube verbindet. Das Angebot spiritueller Begleitungnimmt darauf Rücksicht.

Interdisziplinäre Aus- und Weiterbildung in Palliative Care ist für alle Professionellen,

die mit schwerkranken Menschen und ihren Angehörigen zu tun haben Voraussetzung. Ehrenamtliche BegleiterInnen werden ausreichend auf ihre Tätigkeitvorbereitet.

Haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen bemühen sich um die Balance zwischen

helfender Nähe und heilsamer Distanz.

Der Auf- und Ausbau der palliativen Versorgung erfordert die interdisziplinäreZusammenarbeit von ambulanten und stationären Institutionen und von haupt- undehrenamtlichen Helfenden.

Aktive Sterbehilfe (Euthanasie) wird ausdrücklich abgelehnt. Maßnahmen, die nur

den Sterbevorgang hinauszögern, werden - außer auf Wunsch des Patienten - nicht eingesetzt.

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Literatur:

Gesang, B. (2001): Aktive und passive Sterbehilfe – Zur Rehabilitation einer stark kritisierten deskriptiven Unterscheidung. In: Ethik in der Medizin. Vol. 13, Nummer 3, 161-175

Klaschik, E. (2000): Sterbehilfe – Sterbebegleitung. In: Anästhesist. Vol. 49, Nummer 5, 420-426

Oduncu, F.S., Eisenmenger, W. (2002): Euthanasie – Sterbehilfe – Sterbebegleitung. Eine kritische Bestandsaufnahme im internationalen Vergleich. In: Medizinrecht. Vol. 20, Nummer 7, 327-337

Quante, M. (1998): Passive, indirekt und direkt aktive Sterbehilfe – deskriptiv und ethisch tragfähige Unterscheidungen? In: Ethik in der Medizin. Vol. 10, Nummer 4, 206-226

Stiel, S., Elsner, F., Pestinger, M., Radbruch, L. (2010): Wunsch nach vorzeitigem Lebensende. Was steckt dahinter? In: Der Schmerz, Vol. 24, Nummer 2, 177-189

Online im Internet: URL: http://www.hospiz.at