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01 Schnelle Liquidität N icht oder zu spät bezahlte Rechnungen bedeuten gerade für kleinere und mittel- ständische Unternehmen einen bedrohlichen Mangel an Liquidität. Dies gilt besonders für junge Existenzgründer, die ihr Geschäft erst nach und nach aufbauen. Dadurch fehlt ihnen Geld, um etwa Waren einzukaufen, bei Auf- trägen in Vorleistung zu gehen oder neue Projekte anzuschieben. Und wenn die Eigen- kapitaldecke dünn ist, hapert es an der Boni- tät. Hausbanken tun sich schwer, Kreditlimits auszuweiten. Wegen gesetzlicher Vorgaben müssen sie schließlich künftig mehr Mittel für mögliche Ausfälle vorhalten. Vorboten von Basel III Vor diesem Hintergrund gewinnt Factoring, also der Verkauf von Forderungen, an Bedeu- tung. „Wir gehen davon aus, dass die Unter- nehmen durch die Vorboten von Basel III für das Finanzierungsinstrument aufgeschlos- sener sein werden“, so Joachim Secker, Spre- cher des Deutschen Factoring-Verbandes. Beim Factoring verkauft ein Unternehmen seine Geldforderungen aus Lieferungen und Leistungen unmittelbar nach Rechnungsstel- lung an einen Dienstleister. Dieser übernimmt das Ausfallrisiko und zahlt dem Unternehmen sofort den Rechnungsbetrag abzüglich einer Gebühr. Der Verkäufer bleibt flüssig, wodurch er seine Lieferanten schneller bezahlen und attraktive Skontovorteile nutzen kann. Zudem besteht die Möglichkeit, das Forde- rungsmanagement an das Factoring-Unter- nehmen zu übertragen. Im Rahmen eines sogenannten Full-Service-Factorings über- nimmt der Factor die Bearbeitung der offenen Posten nach Rechnungsstellung einschließ- lich der Versendung der Mahnungen und der Durchsetzung der Forderung bis zum Zah- lungseingang. Dies erhöht die Liquidität und verbesert die Eigenkapitalquote. „Außerdem überprüft der Factoring-Dienstleister laufend die Bonität der Debitoren“, nennt Christina Minnich, Prokuristin der Crefo Factoring Bei dünner Eigenkapitaldecke können offene Forderungen die Unternehmensentwicklung behindern. Factoring setzt Mittel frei. Michael Grote, DUB Liebe Leserin, lieber Leser, wer erfolgreich im Wettbewerb agieren will, braucht neben einem tragfähigen Geschäftsmodell vor allem Flexibilität. Um auf die Anforderungen des Mark- tes schnell reagieren zu können, sei es in Wachstumsphasen oder bei Be- darfsspitzen, ist finanzielle Beweglich- keit gefragt. Damit ist die Sicherung von Liquidität ein wesentlicher Faktor in der Finanzplanung eines Unterneh- mens. In diesem Zusammenhang gilt es unter anderem, wo immer möglich, gebundenes Kapital freizusetzen und Handlungsspielräume zu erweitern. Ein effektives Forderungsmanage- ment und Factoring sind dabei wich- tige Instrumente. Viel Spaß bei der Lektüre Ihr Michael Grote EDITORIAL SUCCESS 03 2012 DER SERVICE-NEWSLETTER DER DEUTSCHEN UNTERNEHMERBöRSE DUB Verfügbares Kapital: Über Factoring können Unternehmen ihre finanzielle Beweglichkeit steigern EIN PARTNER VON INHALT 08_RECHT & STEUERN Erbschaftsteuer Spielräume bei der Übertragung von Betriebsvermögen nutzen 05_UNTERNEHMEN & MANAGEMENT Unternehmenswert Ein betriebliches Gesundheitsmanagement fördert die Leistungskraft von Mitarbeitern 07_GRüNDUNG & NACHFOLGE Förderprogramme Vor allem junge Unternehmen profitieren von den öffentlichen Finanzspritzen 01_FINANZEN Factoring Der Forderungsverkauf setzt Liquidität frei und verbessert die Eigenkapitalquote

SucceSS - DUB.de · attraktive Skontovorteile nutzen kann. Zudem besteht die Möglichkeit, das Forde rungsmanagement an das FactoringUnter nehmen zu übertragen. Im Rahmen eines sogenannten

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01

Schnelle Liquidität

Nicht oder zu spät bezahlte Rechnungen bedeuten gerade für kleinere und mittel­

ständische Unternehmen einen bedroh lichen Mangel an Liquidität. Dies gilt besonders für junge Existenzgründer, die ihr Geschäft erst nach und nach aufbauen. Dadurch fehlt ihnen Geld, um etwa Waren einzukaufen, bei Auf­trägen in Vorleistung zu gehen oder neue Projekte anzuschieben. Und wenn die Eigen­kapitaldecke dünn ist, hapert es an der Boni­tät. Hausbanken tun sich schwer, Kreditlimits auszuweiten. Wegen gesetz licher Vorgaben müssen sie schließlich künftig mehr Mittel für mögliche Ausfälle vorhalten.

Vorboten von Basel IIIVor diesem Hintergrund gewinnt Factoring, also der Verkauf von Forderungen, an Bedeu­tung. „Wir gehen davon aus, dass die Unter­nehmen durch die Vorboten von Basel III für das Finanzierungsinstrument aufge schlos­sener sein werden“, so Joachim Secker, Spre­cher des Deutschen Factoring­Verbandes.

Beim Factoring verkauft ein Unternehmen seine Geldforderungen aus Lieferungen und Leistungen unmittelbar nach Rechnungsstel­lung an einen Dienstleister. Dieser übernimmt das Ausfallrisiko und zahlt dem Unternehmen sofort den Rechnungsbetrag abzüglich einer Gebühr. Der Verkäufer bleibt flüssig, wodurch er seine Lieferanten schneller bezahlen und attraktive Skontovorteile nutzen kann.

Zudem besteht die Möglichkeit, das Forde­rungsmanagement an das Factoring­Unter­nehmen zu übertragen. Im Rahmen eines sogenannten Full­Service­Factorings über­nimmt der Factor die Bearbeitung der offenen Posten nach Rechnungsstellung einschließ­lich der Versendung der Mahnungen und der Durchsetzung der Forderung bis zum Zah­lungseingang. Dies erhöht die Liquidität und verbesert die Eigenkapitalquote. „Außerdem überprüft der Factoring­Dienstleister laufend die Bonität der Debitoren“, nennt Chris tina Minnich, Prokuristin der Crefo Factoring

Bei dünner Eigenkapitaldecke können offene Forderungen die Unternehmensentwicklung behindern. Factoring setzt Mittel frei.

Michael Grote, DUB

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer erfolgreich im Wettbewerb agieren will, braucht neben einem tragfähigen Geschäftsmodell vor allem Flexibilität. Um auf die Anforderungen des Mark­tes schnell reagieren zu können, sei es in Wachstumsphasen oder bei Be­darfsspitzen, ist finanzielle Beweglich­keit gefragt. Damit ist die Sicherung von Liquidität ein wesentlicher Faktor in der Finanzplanung eines Unterneh­mens. In diesem Zusammenhang gilt es unter anderem, wo immer möglich, gebundenes Kapital freizusetzen und Handlungsspielräume zu erweitern. Ein effektives Forderungsmanage­ment und Factoring sind dabei wich­tige Instrumente.

Viel Spaß bei der Lektüre

Ihr Michael Grote

EDITORIAL

SucceSS 032012

Der Service-newSlet ter Der DeutSchen unternehmerbörSe

DUB

Verfügbares Kapital: Über Factoring können Unternehmen ihre finanzielle Beweglichkeit steigern

ein Partner von

INHALT

08_REcHT & STEuERN

Erbschaftsteuer Spielräume bei der Übertragung von betriebsvermögen nutzen

05_uNTERNEHmEN & mANAgEmENT

unternehmenswert ein betriebliches Gesundheitsmanagement fördert die leistungskraft von mitarbeitern

07_gRüNDuNg & NAcHfOLgE

förderprogramme vor allem junge unternehmen profitieren von den öffentlichen Finanzspritzen

01_fINANZEN

factoring Der Forderungsverkauf setzt liquidität frei und verbessert die eigenkapitalquote

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DUB

Nord, einen weiteren Vorteil des Factorings. Der Service ist gefragter denn je. Mit ein Grund ist sein gewandeltes Image. Minnich: „Factoring wird heute nicht mehr als Indiz für Bonitätsschwäche angesehen. Vielmehr hat sich das Verständnis durchgesetzt, dass Factoring als flexibles Finanzierungsinstru­ment auch für Mittelständler geeignet ist, insbesondere in Wachstumsphasen.“ Das zeigt die Entwicklung des Factoring­Umsatzes der im Deutschen Factoring­Ver­band organisierten Unternehmen. Im Durch­schnitt wuchs das Factoring­Volumen in den vergangenen zehn Jahren jährlich um fast 20 Prozent. Seit 2005 hat es sich nahezu ver­dreifacht, wobei sich 2011 für den deutschen Factoring­Markt als ein erneut sehr erfolg­reiches Jahr darstellte: Nach einem Umsatz­sprung im Vorjahr von mehr als 37 Prozent wurde ein Zuwachs um knapp 19 Prozent auf nunmehr rund 157 Milliarden Euro erzielt (siehe Grafik rechts, oben).

Alternative auf dem VormarschDie Schwerpunktbranchen im Factoring sind dabei die gleichen geblieben: Es dominie­ren nach wie vor Handel, Dienstleistungen, Metallverarbeitung, Maschi nenbau und das Ernährungsgewerbe. Noch sind es vor allem größere Unternehmen mit mehr als zehn Milli­onen Euro Umsatz, die Factoring nutzen, wie die von der Universität zu Köln durchgeführte Studie „Wachsen mit Factoring“ belegt. Da­rin äußerten sich unter anderem rund 600 Unternehmensverteter zu ihren Motiven für den Einsatz von Factoring. Die überwiegende Mehrheit nennt die Liquiditätssicherung und die Schaffung einer stabileren Finanzierungs­basis als zentrales Motiv (siehe Grafik rechts). Weitere wesentliche Gründe sind der Schutz vor Zahlungsausfällen, die Bilanzverkürzung beziehungsweise die Erhöhung der Eigen­kapital quote sowie die Möglichkeit, durch den Einsatz von Factoring längere Zahlungs ziele

gewähren zu können. Die Unternehmensgrö­ße wirkt sich nicht nur auf die Gewichtung der genannten Aspekte aus. Kleinere und mittlere Unternehmen haben beim Einsatz der professionellen Forderungsfinanzierung generell noch Aufholpotenzial. Ein Grund: Gerade in regionalen Wirtschaftsräumen, in denen Unternehmer sich persönlich ken­nen, gibt es mitunter Vorbehalte gegen die

FINANZEN

Finanzie rungsform. „Einige Unternehmer befürchten, dass Geschäftspartner und Wettbewerber den Forderungsverkauf als Zeichen für die finanzielle Schräglage der Firma deuten könnten“, betont Chris tina Fleischmann, Geschäftsführerin der TEBA Kreditbank. Doch auch das Institut mit Sitz im niederbayerischen Landau registriert eine seit Jahren anhaltend starke Nachfrage nach Factoring. Als Spezialist für stilles Factoring hat die TEBA die Anforderungen mittelstän­discher Unternehmen im Blick. So wickelt sie das Forderungsmanagement unter dem Namen des Auftraggebers ab. Dessen pünkt­lich zahlende Kunden erfahren nichts von der Zusammen arbeit. Bevor es zur ersten Mahnung kommt, hält die TEBA Rücksprache mit dem Auftraggeber. „In der Regel kennt er die Hintergründe einer Zah lungs verzö gerung und kann im persön­lichen Gespräch mit seinem Kunden eine Lösung anregen“, so Fleischmann.

Kennzahlen: Als Finanzierungsinstrument verbessert Factoring die Eigenkapitalquote

kontinuierlicher Zuwachs

was sich unternehmen von factoring erhoffen

entwicklunG Der FactorinG-umSätze Seit 2000 (in mrD. euro)

warum nutzen Sie FactorinG? (mehrFachnennunGen möGlich, in Prozent)

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

23,5

Liquiditätssicherung/stabilere Finanzierungsbasis

Stärkere Unabhängigkeit von Banken

Schutz vor Zahlungsausfällen

Wachstumsfinanzierung

Möglichkeit zur Gewährung längerer Zahlungsziele

Service/Entlastung der Buchhaltung

Flexibilität in der Preisgestaltung

N = 633 (265 mit weniger als 10 Millionen Euro Jahresumsatz, 368 mit 10 Millionen Euro Jahresumsatz oder mehr)

Bilanzverkürzung/Erhöhung der Eigenkapitalquote

29,4 30,3 35,145,3 55,1

72,0

92,795,1

91,057,5

57,057,9

45,753,2

40,243,8

26,856,0

35,737,7

34,224,8

28,722,0

13,724,9

5,71,9

■ alle ■ kleine ■ Große2,61,4

83,5103,8 96,2

132,3157,3

Quelle: Deutscher Factoring-Verband e. V.

Quelle: Universität Köln

mehr informationenwww.factoring.de

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„Kommen Sie in ein Team, das immer 100 ProzentLeistung bringt. Kommen Sie in meine HEK!Willkommen in der Business-K(l)asse!“

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DUBUNTERNEHMEN & MANAGEMENT

05

In optimaler Verfassung

F ür potenzielle Unternehmenskäufer gibt es im Vorfeld der Transaktion eine entschei­

dende Frage: Was ist das angebotene Unter­nehmen wert? Eine Antwort bringt in der Regel eine Due Diligence. Diese Analyse der Finanzinformationen liefert Daten, anhand deren sich ein Bild über die historische und zukünftige Entwicklung der Vermögens­, Fi­nanz­ und Ertragslage ergibt, das die Grund­lage für die Kauf preis ver hand lungen darstellt. Doch bei der Kennzah len analyse bleibt ein wesentlicher Werttreiber im Unternehmen oft unberück sichtigt: die Gesundheit der Mitar­beiter. Dabei ist dieser Faktor heute wichtiger denn je, gerade vor dem Hintergrund der Wett­bewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

fit für die Zukunft„Unternehmen, die sich in einem schnellle­bigen Markt behaupten wollen, brauchen leistungsfähige und gesunde Mitarbeiter“, sagt Thomas Holm, Leiter des Bereichs Gesundheitsmanagement bei der Techniker Krankenkasse. Angesichts der Rente mit 67 sollten sich Unternehmen aktuell die Frage stellen, wie sie die Leistungsfähigkeit ihrer Belegschaft erhalten können. Zudem müssen sie sich im Hinblick auf den demografischen Wandel zunehmend damit auseinanderset­zen, wie sie weiterhin für junge Menschen als Arbeitgeber attraktiv bleiben.

motivation fördernDen Schlüssel dazu liefert ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Es bietet die Möglichkeit, die wesentlichen Einflussgrö­ßen, die auf die physische und psychische Befindlichkeit der Mitarbeiter wirken, syste­matisch zu steuern. „Dreh­ und Angelpunkt dabei ist die Motivation der Mitarbeiter. Selbst wenn die Mitarbeiter gesund sind, heißt das noch lange nicht, dass sie ihre Fähigkeiten auch voll einbringen. Deshalb muss das Arbeitsumfeld stimmen“, sagt Holm. Dazu zählt neben ergonomischen Bürostühlen oder gesundem Essen in der Kantine auch, dass Führungskräfte die Qualität der Zusam­menarbeit zwischen den Mitarbeitern im Blick haben. Mit diesem Ansatz unterscheidet sich das BGM von traditionellen Methoden der Gesundheitsförderung, die sich auf die Ver­ringerung der Krankheitstage konzentrieren.

Heute sollten Betriebe anders rechnen: Ein gesundes Arbeitsklima trägt zu einer höheren Arbeitsmotivation und zu mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei. Und wer sich im Job wohlfühlt, identifiziert sich mit seinem Unter­nehmen. Das bringt eine Produktivitäts­ und Qualitätssteigerung mit sich. Sinkende Fehl­zeiten und die Imageverbesserung können zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Das Potenzial dafür ist groß. Experten schätzen den durch Fehlzeiten verursachten volks­wirtschaftlichen Schaden auf 40 Milliarden Euro im Jahr. Dennoch kümmert sich heute erst ein Drittel der 1 000 umsatzstärksten Konzerne syste ma tisch um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Bei insgesamt 400 Milli­onen Arbeitsun fähigkeitstagen pro Jahr in Deutschland lohnt es sich, in die Gesundheit im eigenen Betrieb zu investieren. „Es reicht aber nicht, einen Dienstleister mit dem Auf­bau eines BGM zu beauftragen. Da es Teil der Unternehmensstrategie ist, sind vor allem

Ausgeglichen und fit: Motivierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Werttreiber im Unternehmen

Den Unternehmenswert nur von Kennzahlen abzuleiten greift zu kurz. Moderne Betriebe fördern die Leistungskraft der Mitarbeiter und investieren in ein betriebliches Gesundheitsmanagement.

die Entscheider gefordert. Sie müssen das Projekt vorantreiben und die Unternehmens­kultur vorleben“, sagt Holm. Um ein BGM zu installieren, sollte zunächst die Arbeits­platzsituation analysiert werden. Dazu kann das Management einen Workshop initiieren.

Pläne konkret umsetzenIm kleinen Kreis werden gemeinsame Ziele definiert und das Projekt angeschoben. Im Anschluss empfiehlt sich die Gründung eines sogenannten Gesundheitszirkels, der die Belegschaft repräsentiert. Dieses Gre­mium begleitet die Umsetzung der Ziele und überprüft den Erfolg der Maß nahmen, etwa durch Mitarbeiterbefragungen. Das sichert die Qualität der Gesundheitsförderung und damit das Wohlbefinden der Mitarbeiter so­wie den Unternehmenswert.

mehr informationenwww.tk.de

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Was und wie muss in der Krise entschieden werden? Wie sollte ein Krisenmanagement organisiert sein? Wie reagiert die Au-ßenwelt auf Krisenmaßnahmen? Und wie kann man künftigen Krisen besser vorbeugen? Adrian Teetz legt ein bewährtes Instru-mentarium zur Analyse, Bewertung und Bewältigung akuter Notfälle vor: Schritt für Schritt zur Fähigkeit, die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt zu stellen – unverzichtbar, um eine Krisensituation exakt zu analysieren und operative wie kommunikative Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen.

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DUBGRÜNDUNG & NACHFOLGE

Kein Geld verschenken

Eine stolze Summe: Rund 145 Milliarden Euro staatliche Fördergelder vergeben

Bunderegierung und Europäische Union jähr­lich an Unternehmen. Etwa zwei Drittel davon sind sogar Zuschüsse, die nicht zurückge­zahlt werden müssen. Es gibt diese Gelder für nahezu alle Betriebsinvestitionen, wenn also neue Geräte angeschafft werden müs­sen, Mitarbeiter geschult oder Unternehmen auf Energieeffizienz umgerüstet werden sol­len. Und das sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten, Fördergelder einzusetzen. Auch für Jungunternehmer, von der Existenz­gründung über die Liquiditätssicherung, können die öffentlichen Gelder eine Hilfe sein. Allerdings nutzt derzeit nur etwa jedes fünf­te mittelständische Unternehmen staatliche Fördergelder. Das geht aus dem Mittel­standsbarometer 2011 hervor, für das die Unternehmensberatung Ernst & Young rund 700 Unternehmen befragt hat.Rund zwei Drittel der Unternehmen gaben an, keinen Bedarf an staatlichen Fördermit­teln zu haben. Etwa fünf Prozent halten den bürokratischen Aufwand für zu hoch. „Für eine Bewilligung in der Größenordnung von 200 000 bis 400 000 Euro müssten Unter­nehmen etwa 160, 170 Arbeitsstunden in den Förderantrag stecken“, sagt Gerd Lüt­jen, Vorstandsvorsitzender der A.U.B. AG, die Unternehmen bezüglich geeigneter För­derprogramme berät. Diese Zeit ist aber gut inves tiert, so der Unternehmensberater. Denn Förderanträge seien extrem rentabel. Für eine Existenzgründung können bis zu 15 Millionen

Euro beantragt werden. Für das Wachstum eines Unternehmens sind bis zu 50 Millionen Euro drin. Es geht selbstverständlich auch mehrere Nummern kleiner: Fördergelder können ab Beträgen von 3 000 Euro bean­tragt werden. Dabei sind nicht rückzahlbare Zuschüsse keine milden Gaben, sondern re­

Kreditanstalt für Wiederaufbau: Schnell und effizient günstige Darlehen erhalten.

Fördermittel verbessern Kostenstruktur und Betriebsergebnis. Allerdings nutzen viele Unternehmen die Möglichkeiten nicht.

sultieren aus Steuergeldern. Diese sind auch von Seiten der Politik scharf kalkuliert, denn dadurch sollen Unternehmer und Gründer erfolgreicher werden und so die Gesamtwirt­schaft ankurbeln. Es gibt nahezu 200 För­derprogramme unterschiedlicher Stellen, da den Überblick zu behalten fällt schwer. Eine erste Orientierung bieten die Internetseiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Europäischen Sozialfonds.

gewusst, wieEine Fördermöglichkeit sind zinsverbilligte Darlehen, die in der Regel die Zinskosten um etwa zwei Prozent jährlich senken können. Bei einem Kredit von 200 000 Euro lassen sich über einen Zeitraum von fünf Jahren so rund 20 000 Euro sparen. Diese Darlehen können Unternehmer für nahezu alle Betriebsfinanzie­rungen erhalten. Die Arbeit der KfW wird häu­fig unterschätzt. „Diese arbeiten oft schneller und professioneller als Hausbanken“, sagt Lütjen. In der Regel dauert die Bearbeitung eines Kreditantrags bei der KfW zwölf bis 22 Tage. Bei der Hausbank kann der Zeitraum zwischen drei Tagen und neun Monaten be­tragen, so Lütjen. Viele Bankberater kennen sich mit den Programmen und der Praxis der Fördergelder für Kredite nicht aus. Manchmal sei es aber auch schlicht weniger rentabel für die Banken, auf Fördergelder hinzuweisen oder den Prozess dahin zu unterstützen. Wem der Aufwand für einen Antrag zu groß ist, der sollte sich externe Helfer suchen, die sich mit der Förderlandschaft auskennen, das passende Konzept für das Unterneh­men ausarbeiten und nach dem richtigen Topf greifen. Aber ob mit oder ohne Berater: Unternehmen sollten Fördergelder viel häu­figer mit einplanen, so Lütjen. Denn: „Es ist schade um die vielen Millionen Euro, die die Betriebe nicht in Anspruch nehmen.“

mehr informationenwww.kfw.de

„rund 90 Prozent aller betriebskosten und -investitionen sind förderungsfähig“GerD lÜtjen

Vorstandsvorsitzender der A.U.B. AG, Berlin

werden vorteile öffentlicher förderung verkannt?

GrÜnDe, warum mittelStänDiSche unternehmen keine Staatlichen FörDerGelDer in anSPruch nahmen (zeitraum 2008–2011).

anteil der befragten

kein bedarfvorhaben war nicht förderungsfähig

Förderung nicht attraktiv genughoher administrativer aufwand und

mangelnde unterstützungFehlende informationen

Geringe erfolgsaussichtenzu spät davon erfahren

Quelle: Ernst & Young

66 %

13 %6 %

5 %

2 %2 %2 %

beantragung läuft noch 1 %

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08

DUBRECHT & STEUERN

Kreative Gestaltung

Wollfäden: Im Vorfeld der Nachfolge sollten Unternehmer ihre Vermögensstruktur aufdröseln

Die Steuerverschonung bei der Vererbung von Betriebsvermögen ist an Auflagen gekoppelt. Eine Unternehmensanalyse ist ratsam.

W oran erkennt ein Unternehmer einen engagierten Steuerberater? Ganz ein­

fach: Beim Thema Erbschaftsteuer begin nen seine Augen zu leuchten. Der Grund dafür liegt in der Reform des Erbschaft­ und Schen­kungsteuergesetzes zum Jahr 2009. „Die veränderten gesetzlichen Rah men be­dingungen bieten einen großen Gestaltungs­spielraum bei der steuerlichen Strukturierung der Nachfolge. Für Berater ist das eine span­nen de Aufgabe, weil sich hinsichtlich der Steuerersparnis eine Menge bewegen lässt“, sagt Christopher Riedel, Rechtsanwalt und Steuerberater bei der Wirtschafts prü fungs­gesellschaft Ernst & Young. Der Gesetzgeber habe mit der Reform zwar eine Reihe von Re­

ImPRESSum

Deutsche Unternehmerbörse dub.de GmbH · Schanzenstraße 70 · 20357 Ham­burg · Telefon: 040/46 88 32­660 · Telefax: 040/46 88 32­669 · HRB 115977 Amtsge­richt Hamburg · USt­IdNr. DE 273386655 · Geschäftsführer: Michael Grote · Verant­wortlich für den Inhalt (i.S.d. § 5 TMG i.V.m. § 55 RStV, Michael Grote, Deutsche Unter nehmerbörse · Fotocredit: dpa (1), fotolia (1), iStockphoto (2), PR (2) · Media Solutions: Jörg Zimmermann, Tele fon: 040/46 88 32­31, Joanna­Katharina Wedl, Telefon: 040/46 88 32­13, JDB MEDIA GmbH, Hamburg

striktionen beseitigt, zum Selbstläufer sei die Vererbung von Unternehmervermögen da­durch aber nicht geworden. „Wie immer steckt der Teufel im Detail“, sagt Riedel.

unrealistische unternehmenswerte War vor der Reform bei der Übertragung von Betriebsvermögen der steuerliche Wertansatz entscheidend, schreibt das neue Erb schaft­steuergesetz für alle Unternehmen ein ein­heit liches Bewertungsverfahren vor, ganz unabhängig von der Rechtsform. Heute sind alle Bewertungen von Vermögensgegen­ständen am Verkehrswert orientiert. Da dies dazu führen kann, dass Nachfolgen wegen unrealistisch hoher Unternehmens werte

erbschaftsteuer – auswirkungen der reform 2008 offen

Quellen: Destatis, BMWF; Anmerkung: Zugrunde liegen die kassenmäßigen Steuereinnahmen

gerade für den klassischen Mittelstand zu einer existenziellen Bedrohung werden, hat der Gesetzgeber diesen Nachteil durch die erbschaftsteuerliche Verschonungsregel kompensiert. Danach kommen Unternehmen in den Genuss einer Steuerbefreiung in Höhe von 85 Prozent, wenn der Betrieb mindestens fünf Jahre weitergeführt wird. Für eine hundert prozentige Verschonung sind es sieben Jahre. Hinzu kommt bei Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern die Lohnsumme: Diese darf während der entsprechenden Haltefrist nicht unter 400 Prozent bezie­hungs weise 700 Prozent des ursprüng lichen Niveaus fallen.Doch mit den Auflagen nicht genug: Damit Unternehmer ihr Privatvermögen nicht willkürlich in Betriebsvermögen umwidmen und so der Erb schaft steuer entziehen, hat der Fiskus ein Auge auf das Verwaltungs­vermögen. Dazu zählen ver mie tete Immo­bilien, Beteiligungen an Kapi tal gesellschaften von nicht mehr als 25 Pro zent des Stamm­kapitals, Wertpapiere sowie Kunst gegen­stän de. Der Anteil des Verwaltungsvermögens am begünstig ten Vermögen darf nicht höher als 50 Pro zent sein. Für die 100­Prozent­Verschonung gilt ein Anteil von maximal zehn Prozent. Gerade in Hinblick auf das Verwaltungs vermögen ist eine genaue Ana­ly se des Unter nehmens im Vorfeld der Nachfolge wichtig. Steuerberater Riedel: „Eine Ver wal tungs vermögensquote von etwas mehr als 50 Prozent lässt sich in der Regel wegge stalten. Wie aufwendig das ist und ob es am Ende günstiger ist, Steuern zu zahlen, muss individuell geprüft werden.“ Doch mit ei nem engagierten Berater an der Seite lohnt sich die steuerliche Nachfolge­gestal tung meistens.

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DaS auFkommen Der erbSchaFt- unD SchenkunGSteuer in Prozent DeS brutto-inlanDSProDukteS

mehr informationenwww.dub.de