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Säule 5: Homepage, soziale Medien, Filme und Audio

Säule 5: Homepage, soziale Medien, Filme und Audio · 2018-04-07 · Homepage folgt – dies sollte niemanden überraschen – dem Corporate Design (vgl. Fundament 3). Jede Grafi-kerin

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Säule 5: Homepage, soziale Medien,

Filme und Audio

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Verfasst von Michael Leser und Eckhard Raabe

Zu allen Fragen rund um die Öffentlichkeitsarbeit und mehr bietet die Fachstelle Medienindividuelle Beratung, Workshops und Materialien. Mehr Informationen zu dieser Mappe erhalten Sie aufwww.oeffentlichkeitsarbeit.fachstelle-medien.de. Treten Sie mit uns in Kontakt – wir freuen uns auf Sie!

Ihr Referent für ÖffentlichkeitsarbeitMichael Leser

Fachstelle Medien – Beratung ÖffentlichkeitsarbeitJahnstr. 32 · 70597 Stuttgart

Tel.: 0711 9791-2724Fax: 0711 9791-2744E-Mail: [email protected]

www.fachstelle-medien.dewww.facebook.com/FachstelleMedien

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Einführung: Das Ziel der ÖffentlichkeitsarbeitVorwort 5Inhalt und Struktur der Mappe 8Theorie: Worthälfte „Öffentlichkeit-“ 9Praxis: Worthälfte „-arbeit“ 15

Fundament 1: Corporate BehaviourEinleitung Fundamente 26Praxis: Corporate Behaviour 27Theorie: Motivation 31

Fundament 2: Corporate IdentityPraxis: Corporate Identity 43Theorie: Selbstbewusst und einmütig Kirche sein 47

Fundament 3: Corporate DesignPraxis: Corporate Design 58Theorie: Organisation der Öffentlichkeitsarbeit 71

Säule 1: Eingangsbereich und SchaukastenEinleitung Säulen 83Praxis: Eingangsbereich und Schaukasten 84Theorie: Die Phasen der systematischen Öffentlichkeitsarbeit 89

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Inhaltsverzeichnis

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Säule 2: SchriftenstandPraxis: Schriftenstand 103Theorie: Phase A – Sensibilisierung 110

Säule 3: PublikationenPraxis: Publikationen 123Theorie: Phase B – Analyse 131

Säule 4: GemeindebriefPraxis: Gemeindebrief 147Theorie: Phase C – Zielentscheidung 161

Säule 5: Homepage, soziale Medien, Filme und AudioPraxis: Homepage, soziale Medien, Filme und Audio 175Theorie: Phase D – Konzeption 187

Säule 6: Medien- und PressearbeitPraxis: Medien- und Pressearbeit 207Theorie: Phase E – Umsetzung 224

Säule 7: EventmarketingPraxis: Eventmarketing 251Theorie: Phase F – Evaluation 258

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Homepage

In allen Säulen kommt der Theorieteil „Öffentlichkeits-arbeit systematisieren“ vor (vgl. Übersicht, Säule 1, S. 89).Das folgende Kapitel stellt alle Informationen zu Home-pages in diesem systematischen Raster aus sechs Schrit-ten vor, da dies oft eine hilfreiche Aufteilung ist (Siemüssen jedoch über das Schema nichts weiter wissen,um dieses Kapitel lesen zu können). In der zweiten Hälftedes Heftchens findet sich dann, wie gewohnt, ein Theo-rieteil: ab Seite 187 unter Konzeption.

SensibilisierungBraucht man überhaupt eine Homepage für die Ge-meinde? Guckt da überhaupt jemand drauf? Wenn ja,was für Personen sind das? Und werden dann eher Informationen, Unterhaltung oder geistliche Impulse gesucht? Welchen neuen Trends gibt es in diesemschnelllebigen Medium und sollen wir darauf reagieren?Wie viel Geld steht für einmalige und laufende Kostenzur Verfügung?

AnalyseMan braucht auf jeden Fall eine gute Homepage! In denAugen der Fernstehenden gibt es kaum ein schlimmeresZeichen für die Rückständigkeit einer Gemeinde, alswenn die Gemeinde im Internet nicht zu finden ist. Wennsich schon jemand die Mühe macht, im Internet nach derGemeinde zu suchen, dann muss man sie mit offenenArmen empfangen: Eine Kirchenferne, die mal in denGottesdienst will, aber die Zeiten online nicht findenkann, wird nicht ein zweites Mal kommen.

Gefragt sind auf Gemeindehomepages zunächst Infor-mationen: Für Unterhaltung und Impulse ruft kaum je-mand gezielt die Gemeindeseite auf. Neben Informa-tionen zu Terminen und Kontaktmöglichkeiten sind auchallgemeine Fragen zur Kirche zu beantworten, zum Bei-spiel zu den Sakramenten.

Im relativ jungen und schnelllebigen Medium Internetfallen veraltete Homepages auch deutlicher auf als beiDruckerzeugnissen. Deswegen muss dafür ein relativhoher Aufwand betrieben werden, obwohl das Interesseschwer zu bestimmen ist. Zwar haben die Internetseitenvon manchen Seelsorgeeinheiten mehrere Hundert Seitenaufrufe täglich, doch es lässt sich kaum

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Praxis: Homepage, soziale Medien, Filme und Audio

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bestimmen, wie viele Personen diese verursacht haben(ein Teil geschieht durch automatisierte Abfragen, z. B.von Suchmaschinen) und wer diese Personen sind. DieZugriffszahlen bei selten aktualisierten und wenig an-sprechenden Internetseiten sind offensichtlich wenig re-präsentativ, also gilt für alle Gemeinden: Eine guteHomepage muss sein!

Also müssen auch entsprechende Finanzmittel zur Ver-fügung gestellt werden (vgl. Finanzen klären, S. 192).

ZielentwicklungDie Zielgruppe ist, wie beim Gemeindebrief, wiederkaum einzuschränken: Alle Katholiken der Gemeinde sol-len dort etwas Passendes finden. Seit einigen Jahrenschon sind auch alle Milieus und Altersgruppen im In-ternet aktiv; auch Senioren gehören längst zu den regel-mäßigen Internetnutzern und dementsprechend viel-seitig muss das Onlineangebot sein.

KonzeptionDer Schritt „Konzeption“ wird ab S. 187 am Beispiel derHomepage noch grundsätzlich behandelt. Am wichtigs-ten ist die Benutzerfreundlichkeit, die dort ausführlichbehandelt wird.

Bei diesem Schritt muss vor allem die Struktur der Home-page erstellt werden, also welche Seiten sich wo findenlassen. Dabei ist stets die Perspektive der Benutzer ein-zunehmen: Mit welchen Anliegen kommt man auf un-sere Homepage? Wie machen wir die gesuchtenInformationen so leicht auffindbar wie möglich? Die In-formationen bilden das Gerüst: Unterhaltung und Im-pulse können so eingebunden werden, dass sie dieNavigation nicht erschweren, sondern beim Stöbern ent-deckt werden.

In dieser Planungsphase sollte auf jeden Fall bereits eineGrafikerin, die später auch für die technische Umsetzungverantwortlich ist, miteinbezogen werden. Die unum-gängliche Frage nach den Finanzen ist also ebenfalls zuklären (vgl. Finanzen, S. 192).

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Beim Erstellen einer Internetseite ist immer nur die Fassade neu zu gestalten: Für die Technik im Hintergrundgibt es zahlreiche Vorlagen, die nur leicht angepasst wer-den müssen. Für die gemeinschaftliche Bearbeitung vonInternetseiten dienen Content-Management-Systeme(abgekürzt „CMS“, übersetzt „Inhaltverwaltungssys-teme“). Dabei gibt es eine große Auswahl an Systemen(TYPO3, Joomla, Drupal, Wordpress, OpenCMS u. a.):Welches System sich für Ihre Bedürfnisse anbietet, ist jeweils mit dem Grafikbüro abzusprechen. Die Möglich-keiten, die ein CMS bietet, sind sehr vielseitig: Die Redakteure können unterschiedliche Zugriffsrechte er-halten, Artikel zu bestimmten Terminen können automa-tisch ein- und ausgeblendet werden, Kalender undandere Dienste eingebunden werden oder Inhalte inmehreren Kategorien eingeordnet sein (zum Beispielkönnte man zum Familiengottesdienst-Eintrag sowohlüber die Kategorie „Gottesdienste“ als auch über „An-gebote für Familien“ gelangen).

In Abhängigkeit von den aktuellen Zugriffszahlen sinddie eigenen Ziele festzulegen: Welche Erfolgskriteriensetzt man sich, die bei der Evaluation geprüft werdenkönnen?

Umsetzung

EntwicklungDie Domain, also die Adresse der Internetseite, zeigt oftschon, ob die Seite aus der Sicht der Benutzer oder der Institution entworfen wurde. Die Adresse „www.sse-musterort-so.de“ („Musterort“, um nieman-den vorzuführen) gibt es in der Form tatsächlich – wüss-ten Sie, was die Abkürzungen bedeuten? Dass „sse“ hierfür Seelsorgeeinheit steht, ist nur zu erraten, wenn mansich in der Welt der kirchlichen Abkürzungen sehr gutauskennt; „so“ steht für Süd-Ost. Die Adresse ist alsosachlich sehr korrekt, aber völlig unpraktisch. Zugege-ben, eine passende Adresse ist nicht immer leicht zu fin-den: Die Seelsorgeeinheiten haben oft komplizierteZuschnitte und Namen. Doch Abkürzungen sollten nichtvorkommen (niemals „kath.“ schreiben, vgl. Säule 1, S. 84) und der Begriff Seelsorgeeinheit ist so kompliziertund unbekannt, dass er in der Öffentlichkeitsarbeit kaumverwendet werden kann. Besser ist es, da ja eh nicht dieOrganisationsform der Institution betont werden soll,sich einfach als „katholisch“ im jeweiligen Ort anzuge-ben. Also ist das Schema „www.katholisch-musterort.de“oft optimal:

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· Es kommt keine Abkürzung vor, auch nicht des Ortsnamens.

· Es gibt keine Angabe zur Institution, wie „Seelsorge-einheit“.

· Zugezogene, Reisende oder Kirchenferne müssen nicht den Namen der Gemeinde kennen, um sie im Internet zu finden.

· Häufig kommt das Wortpaar „katholische Kirche“ in der Adresse vor, doch da sich „katholisch“ selbstver-ständlich auf Kirche bezieht, reicht dieses Wort aus.

Gleiches gilt selbstverständlich für die E-Mail-Adressen:Abkürzungen und Punkte tauchen noch viel zu oft auf.„[email protected]“ ist mehr eine Rätselaufgabe als einepraktische Kurzform – lediglich für die KircheninterneKommunikation ist dies in Ordnung (Rätselauflösung: fm– Fachstelle Medien; pr – PR/Öffentlichkeitsarbeit-Bera-tung; bo – Bischöfliches Ordinariat; drs – Diözese Rot-tenburg-Stuttgart). Haarsträubend unprofessionell ist es,wenn berufliche E-Mails nicht über die eigene Domainlaufen, sondern beispielsweise lauten: „@t-online.de“– dies ist dringend zu ändern!

Durchgesetzt hat sich, dass die Navigationsleiste sichoben befindet. Damit ist nicht gesagt, dass dies besserist als der alte Standard (Navigationsleiste links), dochan den Gewohnheiten der Benutzer muss man sich ori-entieren. Zu beachten ist auch, dass viele Personen mit-hilfe von Suchmaschinen auf die Seite gelangen – abernicht unbedingt auf die Startseite. Also muss die Orien-tierung auf der Seite auch auf allen Unterseiten schnellklar werden.

Die meisten Internetseiten von Gemeinden sind vom Seitenaufbau erstaunlich ähnlich – einen guten Grundgibt es dafür nicht. Überraschend anders sind die Seitenwww.franziska-aachen.de, www.herzjesu-muenchen.deund www.maria-geburt.de (beachten Sie, dass die Na-vigation jeweils oben ist). Ob einem die Gestaltung zu-sagt, ist Geschmackssache – die Beispiele sind dabeivermutlich nicht der Mehrheitsgeschmack und nur Anregungen, nicht Empfehlungen. Die Gestaltung IhrerHomepage folgt – dies sollte niemanden überraschen –dem Corporate Design (vgl. Fundament 3). Jede Grafi-kerin sollte längst bedenken, dass neben der Dar- stellung der Internetseite am Computerbildschirm auchauf anderen Geräten wie Smartphones alles nutzbar seinmuss.

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Auch wenn die Besucher die Veranstaltungszeitenim Internet leicht finden konnten, müssen sie nochden Ort herausfinden: Gerne wird der Ort der Kircheals bekannt vorausgesetzt. Die vollständige Anschriftvon allen Kirchengebäuden ist stets zu nennen.Dazu können auch Onlinekartendienste in die Seiteeingebunden werden: Entweder man beachtet diestrengen Nutzungsrichtlinien des Marktführers Goo-gleMaps (www.maps.google.de) oder man nutzt diekostenlose Seite OpenStreetMap (www.openstreet-map.de). Damit die Kirchengebäude auch direkt überdie Suche bei GoogleMaps, das auch von den aller-meisten Smartphones genutzt wird, auffindbar sind,müssen sie in deren Kartenmaterial vermerkt sein.Eintragen kann man dies über den Dienst Google Pla-ces (www.google.de/business/placesforbusiness).

Wünschenswert ist, dass die Gottesdienstzeitenauch bei den Suchmaschinen www.diomira.de undwww.wegweiser-gottesdienst.de eingetragen werden.

Für die Einbindung von PDF-Dateien kannwww.issuu.com genutzt werden, damit beispiels-weise der Gemeindebrief hübsch und einfach ange-zeigt wird.

Die Einbindung von sozialen Medien wie Facebookoder twitter ist zu prüfen: siehe dazu die Empfeh-lungen ab Seite 182.

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BetreuungDie Zuständigkeit für die Homepage muss auf jeden Fallprofessionell verankert sein: Zum einen muss ein Haupt-amtlicher der Gemeinde das System kennen, zum ande-ren muss es ein Grafikbüro als professionellen Partnerbei Einrichtung und Problemlösung geben. Mit Ehren-amtlichen als Alleinverantwortlichen oder Gemeindemit-gliedern, die vermeintlich preiswert eine Seite einrichten,hat man vielerorts schlechte Erfahrungen gemacht!Standardszenario ist die sehr engagierte Jugendliche, dieeine tolle Gemeindeseite aufgebaut hat, aber nach derSchule den Ort verlässt, und plötzlich ist die Gemeindemit der aufwendigen Seite überfordert, sodass das eins-tige Aushängeschild zum Ärgernis wird. Wenn die Seitejedoch verlässlich und professionell abgesichert ist, dannkann jeder mit Computer-Grundkenntnissen schnell dieCMS-Bedienung lernen und selbst Inhalte erstellen!

Aktualität ist äußerst wichtig – dank CMS und dem au-tomatischen Ein- und Ausblenden von Inhalten zu be-stimmten Terminen ist dies jedoch gut machbar. Derveraltete Terminhinweis verschwindet automatisch, dienächste Meldung wurde schon bei Gelegenheit vorbe-reitet und wird nun sichtbar. Die neuen Meldungen gehören auf die Startseite: Die Besucher auf der Start-

seite zu begrüßen ist hingegen ein Relikt aus der Anfangszeit des Internets; achten Sie bei den Home-pages von großen Firmen mal darauf – nirgends wirdsich mehr ein Begrüßungswort finden lassen.

Bei den Meldungen ist selbstverständlich Vielfalt erwünscht – unterhaltsame und spirituelle Inhalte sinddort möglich. Dabei kann vieles von anderen Formatenübernommen werden, ggf. in bearbeiteter Fassung: dieGeschichte aus dem Gemeindebrief, ein Foto des beson-ders gestalteten Schaukastens oder die Predigt vomSonntag. Damit die Rubrik „Aktuelles“ nicht zur Farcewird, müssen regelmäßig solche Inhalte eingestellt odersichtbar werden. Außerdem kann eine Jahresplanunghelfen, verlässlich Neues online zu stellen. Es muss auchnicht immer eigener Inhalt sein: Der Verweis auf fremdeinteressante Angebote kann ereignisarme Zeiten gutüberbrücken. Solche Linktipps können auf Vorrat gesam-melt werden und sind bei „Aktuelles“ viel besser auf-gehoben als in einer eigenen Rubrik: Linksammlungensind ein Vermächtnis aus der Frühzeit des Internets, alsSuchmaschinen unausgereift waren.

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Andererseits kommen die meisten Besucher aber nur sel-ten auf die Homepage: Viele suchen nicht die neuesteKleinigkeit, sondern die Basisinformationen. Folglich istauch in dieser Hinsicht prominent zu präsentieren, wasdiese Besucher brauchen, obwohl die Homepage-Zuständigen die Basisinformationen längst auswendigkennen und von der Startseite nehmen wollen.

Empfohlen wird auch, dass die Besucher vielfach dazueingeladen werden, sich zu beteiligen: Passive Formulie-rungen über die Möglichkeit eines Engagements sindschlechter als der Aufruf, mitzumachen. Mit den sozialenMedien (siehe S. 182) gibt es auch viele Wege, wie Inte-ressierte sich direkt im Internet verknüpfen können; weitere Kommunikationsmöglichkeiten sind anzubieten.

Für das Internet schreibt man anders als beispielsweisefür eine Publikation: „Links“ liefern weitere Informatio-nen, Videos oder Audiodateien können direkt im Text ein-gebaut werden und die Leser können sofort ihreMeinung als Kommentar beitragen. Wird also ein Textaus dem Gemeindebrief übernommen, so sollten solcheInternetspezifischen Elemente ergänzt werden.

Weitere Informationen zum Schreiben allgemein findensich in Säule 6 ab S. 224. Ebenso sind besonders zu be-achten die Empfehlungen zur Wahl der Inhalte (Säule 4,S. 163) und zu Bildern (Säule 6, S. 235). Unbedingt zubeachten sind die rechtlichen Vorschriften, die im Inter-net mitunter streng kontrolliert werden (Säule 6, S. 237).

EvaluationDie Zugriffszahlen können leicht erfasst werden (Zählerist vom Grafikbüro gemäß den Datenschutzbestimmun-gen einzurichten). Praktisch ist, dass man so auch sehenkann, welche Inhalte besonders häufig aufgerufen wur-den, und man somit die Schwerpunktsetzung anpassenkann. Da allerdings die reinen Zahlen nichts über die tat-sächlich dahinter stehenden Nutzer verraten, sind sienoch nicht sehr aussagekräftig. Die Bitte um Rückmel-dung, z. B. über ein Kommentarfeld, wird kein repräsen-tatives Ergebnis liefern, doch damit kann man manchmalwertvolle Rückmeldungen gewinnen.

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Soziale Medien

Früher sagte man „Web 2.0“, heutzutage meist „sozialeMedien“ (englisch: „Social Media“), und dank der ste-tigen Veränderungen wird man für diesen Bereich baldwieder einen anderen Namen haben: Gemeint sind diedigitalen Medien und Techniken, die gemeinschaftlichgestaltet werden. Bei den klassischen Medien und denersten Internetseiten hat man zwischen Sender undEmpfänger unterschieden, da nur wenige die Inhalteproduzierten, z. B. Zeitungsjournalisten. In den sozialenMedien hingegen kann jeder zum Sender werden – einegroße Veränderung der Medienkultur und -ethik, die viel-fach diskutiert und beschrieben wird. Die bekanntestensozialen Medien sind:

• Facebook: In diesem und vielen anderen sozialen Netzwerken tauschen sich die Nutzer mit einer ausge-wählten Gruppe, anderen Einzelpersonen oder der Öffentlichkeit aus. Das Hauptanliegen ist Kommunika-tion.

• Twitter: Dieser Mikro-Blog beschränkt jede Meldung auf 140 Zeichen, man muss sich also sehr kurz fassen.Ein Blog ist eine Seite, die man anlegt, um seine Mel-dungen zu veröffentlichen. Das Hauptanliegen ist dasSich-Mitteilen.

• Wikipedia: Auf dieser Seite kann jeder sein Wissen einfließen lassen, um die größte Enzyklopädie der Weltzu verbessern. Das Hauptanliegen ist das Sammelnund Bereitstellen von Wissen.

Eine vollständige Klassifizierung ist hier weder hilfreichnoch möglich: Die Vielschichtigkeit der Dienste und ihrestete Veränderung, Zunahme und Verschmelzung ma-chen dies sinnlos. Einst hoch gehandelte Dienste wie My-Space, Podcasts oder Second Life sind inzwischenweitgehend bedeutungslos, daher macht es nur be-schränkt Sinn, konkrete Dienste zu empfehlen: Wenn einbisheriger Marktführer von einem neuen Dienst abgelöstwird, muss auch die Kirche möglichst schnell reagieren– oder sie wird wieder einmal als hoffnungslos altmo-disch dastehen.

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Wenn sich die Technik ständig erneuert und manschlecht absehen kann, welcher Anbieter sich nach derersten Begeisterung noch halten kann, ist es nicht leicht,aktuell zu bleiben. Auch große Firmen setzen immer wie-der auf den falschen Trend und verlieren dadurch mitun-ter viele Millionen Euro. Da kein Buch einen Leitfadenfür die unstete Welt der sozialen Medien geben kann,braucht man Personen, die sich damit immer wieder neubeschäftigen. Dies ist der erste Grundsatz zu diesem Ka-pitel: Man braucht Personen, die sich in der Welt der sozialen Medien sicher bewegen und auf Neuerungenreagieren. Ein weiterer Grund dafür ist, dass die meistenDienste personenbezogen funktionieren: Das NetzwerkFacebook beispielsweise besteht vor allem aus den Pro-filen von Personen und nicht aus Seiten von Institutio-nen. Das System und die Umgangsformen zielen aufpersönliche Kommunikation: Für diesen und andereDienste gilt, dass es viel besser ist, wenn pastorale Mit-arbeiter sich ein persönliches Profil anlegen, anstatt einerInstitution dort eine Seite einzurichten. Eine Gruppe ineinem sozialen Netzwerk, wie z. B. „Katholiken im Obe-ren Nagoldtal“ bei Facebook, ist auch eine tolle Mög-lichkeit der Vernetzung und Informationsweitergabe.

Viele Hauptamtliche, besonders in der Jugendarbeit, nut-zen längst aktiv und erfolgreich die sozialen Medien undkönnten gar nicht darauf verzichten. Die Deutsche Bi-schofskonferenz begrüßt auch ausdrücklich diese Ent-wicklung und gibt in den kurzen Überlegungen zu„Social Media Guidelines“ sehr gute Empfehlungen.

Die „Social Media Guidelines“ sind aufwww.dbk.de/nc/presse/details/?presseid=2131 ab-rufbar. Für Hauptamtliche und Multiplikatoren, dieden Umgang mit den neuen Medien lernen wollen,bieten unter anderem die Fachstelle Medien und dasInstitut für Fort- und Weiterbildung Schulungen an (www.fachstelle-medien.de und institut-fwb.drs.de).

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In der Kirchengemeinde können auch Ehrenamtliche ge-sucht werden, zum Beispiel Jugendliche, die einen Dienstsowieso täglich nutzen und deren Inhalte auch auf derInternetseite der Gemeinde eingebunden werden kön-nen. Solch Engagement für die Gemeinde ist selbstver-ständlich zu fördern, doch es muss stets die Absicherunggeben, dass auch ein Hauptamtlicher verantwortlich istund beispielsweise ein Profil löschen kann, wenn dasAngebot in einem Dienst nicht mehr gepflegt wird.

Es kann schwer sein, begeisterte und verlässliche Perso-nen für einen Social-Media-Auftritt zu finden. Daher lau-tet der zweite Grundsatz dieses Kapitels: Lieber nicht beiden sozialen Medien aktiv sein, als dies schlecht zu tun.Öffentlichkeitsarbeit hat auch immer das Risikopotenzial,ein schlechtes Image zu erzeugen: Wer sich in einem Me-dium nicht auskennt, kann unangenehm auffallen. DieMöglichkeiten der modernen Technik sind grandios undSie sollten sich auf jeden Fall bemühen, diese zu nutzen,doch dieser Teil ist – im Gegensatz zur Homepage undanderen Bausteinen – kein Muss.

Ein anregendes Hilfsmittel ist das Büchlein „Netz-werk Kirche. Plattformen und Tools zur Kommu-nikation, Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit inPfarrgemeinden und weiteren kirchlichen Institutio-nen“ aus dem Erzbistum Köln: Es kann günstig be-stellt oder kostenlos online gelesen werden(www.erzbistum-koeln.de → „Presse + Medien“ →„Medienkompetenz/Öffentlichkeitsarbeit“). Dortwerden Onlinedienste aus verschiedenen Bereichenvorgestellt, die auch abseits der Öffentlichkeitsarbeithilfreich sein können. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart berät Sie dieAbteilung Medienpädagogik in der Fachstelle Medien (www.fachstelle-medien.de).

Beachten Sie bitte auch besonders die rechtlichen Vor-schriften (z. B. Urheberrechte), die in den sozialen Medien von vielen Nutzern ignoriert werden und mitun-ter mit hohen Strafen verbunden sind (vgl. RechtlicheVorgaben, Säule 6, S. 237).

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Filme

Mit der modernen Technik können Filme nicht nurschnell und in guter Qualität produziert, sondern auchkinderleicht veröffentlicht werden. Dienste wie YouTube, die auch zu den sozialen Medien gehören, er-möglichen insbesondere in Kombination mit sozialenNetzwerken die schnelle und kostenlose Verbreitung. Sosind Videos eine spannende Option – kein Muss – fürdie Öffentlichkeitsarbeit (und für andere kirchliche Be-reiche wie Gottesdienste). In der Jugendarbeit werdenkurze Filme schon länger als Veranstaltungswerbung ge-nutzt, doch mit der Verbreitung des Internets quer durchdie Gesellschaft wird diese Möglichkeit auch bei anderenZielgruppen interessanter.

Neben der Verbreitung über das Internet gibt es weiterereizvolle Möglichkeiten. Kinowerbung zu schalten istgünstiger, als man denkt, und man kann gezielt für be-stimmte Kinosäle und Zeiten buchen. Das Lokalfernse-hen übernimmt eventuell Beiträge oder Videomaterialund würde ganz neue Zielgruppen erschließen; dies istvor Ort und zusammen mit der Pressearbeit zu klären(vgl. Säule 6).

Da auch die Lokalpresse im Internet präsent ist, kann ihrebenso über die Pressearbeit für die Homepage Filmma-terial angeboten werden.

Bei Interesse können Videos also eine tolle Erweiterungder Öffentlichkeitsarbeit sein, doch sie sollten nicht diePflichtaufgaben ersetzen.

Die Videoberichte von DRS Media sind ein wichtigerTeil der diözesanen Homepage www.drs.de.

Audio

Der Vollständigkeit halber ist auch Audio zu erwähnen:Für Tonbeiträge gilt weitgehend das Gleiche wie für Videos. Eine Aufnahme der Predigt ist beispielsweiseohne großen Aufwand aufgezeichnet und auf der Home-page veröffentlicht. Wiederum ist zu betonen: Sind dieFundamente gelegt und stehen die Säulen, dann kannmit solchen Optionen das Haus der Öffentlichkeitsarbeitausgeschmückt und verbessert werden.

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Der Prozess der systematischen Öffentlichkeitsarbeit, wieer in Säule 1 ab S. 89 übersichtweise vorgestellt wurde,wird Schritt für Schritt genauer erklärt. Damit diese theo-retischeren Teile nicht abstrakt bleiben, ist jeder Schritteiner Säule zugeordnet.

Nun wird Phase D – Konzeption am Beispiel der Home-page genauer erläutert. Nachdem in Phase C die Ziele(Inhalt und Zielgruppe) festgelegt wurden (vgl. Säule 4,S. 162), geht es nun um die Planung aller konkretenSchritte, bevor in der nächsten Phase die Umsetzungstattfindet (vgl. Säule 5, S. 177). Zu beantworten sinddie Fragen: Wer macht was wann? Und natürlich: Wirddas bezahlt? Schließlich: Nach welchen Kriterien werdenwir den Erfolg der Maßnahmen evaluieren? Je nachGröße des Projekts sollte das Konzept nur ein paar No-tizen umfassen oder auf mehreren Seiten ausgeführtwerden.

Medien wählen und konzipieren

Zu überlegen und zu entscheiden ist, mit welchen Me-dien man das Ziel (vgl. Zielentscheidung in Säule 4, S.161) am besten erreichen kann. Form und Inhalt allergeplanten Materialien werden skizziert: Wenn an derUmsetzung verschiedene Personen beteiligt sind, dannmuss das Konzept sicherstellen, dass alle passende Zu-arbeit machen können.

Beim Konzipieren aller Medien ist es am wichtigsten, dieBenutzerfreundlichkeit zu bedenken: Die Zielgruppe solldie Medien möglichst leicht verstehen und nutzen kön-nen – es soll nicht vorrangig für die Vertreter der Insti-tution einfach und nachvollziehbar sein.

Kriterium der Entwicklung neuer Medien ist ihreMenschendienlichkeit. Dieser von Bischof GeorgMoser entscheidend mitgeprägte Grundsatz bestimmt die Medienarbeit der katholischen Kirche.Bei allen Techniken und Materialien ist zu fragen, obsie der Entwicklung der Menschen dienen.

Theorie: Phase D – Konzeption

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Man muss immer versuchen, von der (kirchenfernen)Nutzerin auszugehen: auf der inhaltlichen Ebene also dieFrage, was für die Nutzer interessant ist (vgl. Inhalt inSäule 4, S. 163); aber auch methodisch, also die Frage,wie die Nutzer der Inhalt erreicht, den sie wollen. AmPraxisbeispiel Internetseite wird das besonders deutlich.Die Gliederung der vielen Unterseiten einer Homepagekann sich an den Strukturen der jeweiligen Institutionorientieren, also hierarchisch die verschiedenen Arbeits-bereiche wiedergeben. Dies ist für die Mitarbeiter prak-tisch, da sie die Struktur kennen. Den Nutzern darf aberdie Organisationsstruktur völlig egal sein – sie wollennur die Inhalte. Stellen Sie sich vor, der Autobauer Mercedes-Benz würde die Abteilungen des Unterneh-mens (wie Motorenentwicklung und Rechnungsabtei-lung) als Gliederung seiner Homepage widerspiegeln –stattdessen stehen selbstverständlich die fertigen Pro-dukte im Mittelpunkt.

Eine gute Möglichkeit für Kirchengemeinden ist die Na-vigation anhand der Zielgruppen: Anstatt zwischen ein-maligen und festen Angeboten der Gemeinde zuunterscheiden, wird danach sortiert, an wen sich dieserichten.

Wenn eine Veranstaltung mehrere Gruppen anspricht,so kann diese mit manchen Content-Management-Sys-temen als Beitrag in verschiedenen Kategorien erschei-nen, ohne mehrfach eingetragen werden zu müssen.Bedenken Sie dabei, dass sich die Zielgruppen nicht nurnach dem Alter ergeben, sondern auch nach anderen Le-benssituationen: Die Neuzugezogenen könnten einespezielle Begrüßungs- und Informationsseite kriegen, aufdie die Begrüßungskarte neugierig gemacht hat.

Überlegen Sie sich also beim Erstellen Ihrer Homepage-struktur, mit welchen Fragen die Benutzer auf Ihre Seitekommen: „Wann ist der nächste Gottesdienst? Wie er-reiche ich das Pfarrbüro? Was muss ich machen, um indieser Kirche zu heiraten? Wo findet der Seniorennach-mittag statt? …“ Dann ist die Struktur so zu gestalten,dass alles möglichst einfach und schnell gefunden wer-den kann. Dasselbe Schema gilt natürlich bei allen Säu-len, also wenn jemand beim Schriftenstand sucht oderden Gemeindebrief aufschlägt.

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Bei der Betitelung von Kategorien gibt es ein paar be-liebte Schwächen:

Fremdwörter oder andere überaus korrekte Titel könnenunverständlich sein: · Der Titel „Liturgie“ ist treffender, aber auch unver-

ständlicher als „Gottesdienste“. · Für „Sakramente“ fehlt ein guter Ersatz, die Kombi-

nation „Lebensfeiern – Sakramente“ ist besser. · Unter „Seelsorge“ kann sich nicht jeder etwas vorstel-

len, der Zusatz „Lebensberatung“ hilft.

Kurze Titel sind wünschenswert, doch die Verständlich-keit ist wichtiger:· Statt „Veranstaltungen“ und „Angebote“ vielleicht

lieber „Einmalige Veranstaltungen“ und „Feste Ange-bote“.

· Kategorien werden zu weit oder zu eng gefasst: Die Unterteilung bei den Zielgruppen in „Familien“ und „Kinder“ ist nicht sinnvoll, da in jedem Fall die Eltern suchen.

· Alles und nichts sagende Titel wie „Kirche in derGesellschaft“ bieten keine Orientierung.

Wenn man die Angebote sinnvoll strukturiert, sollteneinem die blinden Flecken schnell auffallen: Zwischenden Zielgruppen „Jugendliche“ und „Senioren“ solltenoch etwas auftauchen. Angebote für Erwachsene gibtes gewiss, doch sie werden oft nicht entsprechend aus-gewiesen.

Zur Benutzerfreundlichkeit gehört auch, dass man von dereigenen Bringschuld ausgeht und nicht von der Holschuldder Nutzer. Auch wenn die Kontaktdaten des Pfarrers fürjeden leicht herauszufinden sind, will man niemanden su-chen lassen. Lieber gibt man solche Informationen zu oftan als zu selten – kein Flyer ist überfrachtet, weil eine Te-lefonnummer angegeben wird. Deswegen müssen pasto-rale Mitarbeiter auch immer Visitenkarten parat haben,anstatt auf die Kontaktdaten im Gemeindebrief zu verwei-sen – jemanden suchen zu lassen erzeugt offensichtlichkein gutes Bild. Ein kleines Ärgernis ist ebenso stets, wennman zu einer Telefonnummer die Ortsvorwahl suchenmuss. Ein weiteres Beispiel sind die bereits erwähntenAdressen: Bei jedem Veranstaltungshinweis, ob im Gemein-debrief oder online, ist die vollständige Anschrift des Ortsanzugeben. Viele kennen das Gemeindehaus nicht, einigeauch nicht die Kirche; vor Ort sind deswegen Türschilderund Wegweiser Pflicht (vgl. Säule 1, S. 84).

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Um es dem Benutzer besonders einfach zu machen, bie-tet das Internet noch einige Möglichkeiten mehr als ge-druckter Text. Um einen wenig bekannten Begriff wiePfingsten oder Fronleichnam zu erläutern, kann man mitLinks auf weiterführende Informationen leiten oder mul-timediale Inhalte direkt einbinden. Videos und Erläute-rungen von www.katholisch.de, www.drs.de oderwww.de.wikipedia.org machen Ihnen wenig Arbeit undviel guten Eindruck.

Bei der Wahl der Medien ist auch der Umweltschutz zubeachten: Vorgaben der Diözese Rottenburg-Stuttgartgibt es nicht, doch Recyclingpapier und umweltverträg-licher Druck werden empfohlen. Im Praxisbeispiel Inter-netseite heißt Umweltschutz, dass der ServerbetreiberÖkostrom verwendet. Umweltschutzlogos auf kirchlichenPublikationen, z. B. der blaue Engel, können auch zumguten Bild von Kirche beitragen.

Für die kreative Phase der Konzeption gilt selbstver-ständlich wieder: Keine Wunder oder genialen Ideen er-warten! Beherzigen Sie die Anmerkungen im Exkurs:Kreativität (Säule 2, S. 111).

Ausführende finden

Die Frage nach den Beteiligten stellt sich natürlich schonin Phase A – Sensibilisierung (vgl. Säule 2, S. 110) undmöchte daher in Phase B – möglichst beantwortet wer-den (vgl. Säule 3, S. 131). In dieser Phase geht es nunum die konkrete Aufgabenverteilung: Dabei könnenselbstverständlich weitere qualifizierte Personen hinzu-gezogen werden. Das bedeutet auch, dass die richtigeDruckerei und das passende Grafikbüro bestimmt wer-den. Im Praxisbeispiel Internetseite bietet es sich an, dieGrafikerin möglichst früh bei der Konzeption einzubin-den, da sie gleichermaßen die technischen Möglichkeitenkennt als auch Erfahrung mit der Strukturierung von Sei-ten hat.

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Alle Säulen brauchen Verantwortliche und eine haupt-amtlich Zuständige: Zwar sollen die Ehrenamtlichen ei-genständig arbeiten und Verantwortung übernehmen,doch bei Problemen muss eine Hauptamtliche als An-sprechpartnerin bereit sein. Optimalerweise arbeiten dieehrenamtlichen Zuständigen gut und selbstkritisch, so-dass von hauptamtlicher Seite nur regelmäßig nachge-fragt wird, ob weitere Hilfe erwünscht ist. Besonders imPraxisbeispiel Internetseite ist die doppelte professionelleAbsicherung mit einer Hauptamtlichen für inhaltlicheProbleme und einer Grafikerin oder Computerspezialistinfür technische Schwierigkeiten notwendig. Zur Erinne-rung: Zu oft gab es bereits Probleme, weil nur einzelneEhrenamtliche die Homepage bearbeiten konnten.

Workflow

„Workflow“ (wörtlich übersetzt: „Arbeitsfluss“) klingtnicht nur besser als der deutsche Ausdruck „Arbeitsab-lauf“, sondern es schwingt auch mit, dass es um das zü-gige und reibungslose Fließen von Arbeitsschritten geht.Jedes Team verliert Zeit und Kraft wegen unzureichenderAbsprachen – vollkommen zu vermeiden ist das nie.Doch eine gute Planung der Arbeit kann vieles erleich-tern: Halten Sie in der Konzeption fest, wann welcheSchritte durch wen erfolgen sollen. Da so ein (Redakti-ons-)Plan optimistisch annimmt, dass alle Beteiligten dieAbsprachen einhalten (können), müssen Pufferzeitenvorkommen. Machen Sie auf jeden Fall nicht nur das Er-gebnis, sondern auch Ihre Arbeitsweise zum Objekt derEvaluation und verbessern Sie die Zusammenarbeit, umallgemeine Zufriedenheit zu erreichen (siehe S. 196 undPhase F – Evaluation in Säule 7, S. 258).

Besonders unregelmäßigen oder einmaligen Mitarbei-tern, beispielsweise Gastautoren im Gemeindebrief, kön-nen ein knappes Gestaltungshandbuch zum CorporateDesign (vgl. Fundament 3, S. 58) und kurze Redaktions-richtlinien helfen.

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Mit allen Autoren ist vorab zu klären und festzuhalten,ob sie mit einer Überarbeitung von eingereichten Texteneinverstanden sind; man spart sich sehr viel Stress, wennkleine Korrekturen ohne Rücksprache eingefügt werdenkönnen und der Redaktionsplan eingehalten werdenkann, obwohl eine Autorin nicht für das Erlauben vonTextänderungen erreichbar ist (vgl. auch „Verantwortlichim Sinne des Presserechts“, Säule 6, S. 237). Dasselbegilt für Bildbearbeitung (vgl. Säule 6, S. 235).

Immer wieder wird der Workflow gestört, weil aus diver-sen Gründen verabredete Texte nicht rechtzeitig eintref-fen. Für das Praxisbeispiel Internetseite und andereSäulen gilt, dass man deswegen „Lückenfüller“ bereit-halten muss, also zeitlose Meldungen, die nach einerschnellen Überarbeitung veröffentlicht werden können:am besten eine Mischung aus längeren Berichten überfeste Angebote und kurzen Meldungen wie einem Linkzu einer interessanten Seite (siehe S. 180 und 190).

Finanzen klären

Selbstverständlich muss vor der Umsetzung abgesichertsein, dass die benötigten Finanzen zur Verfügung stehen.Zur Erinnerung: Bereits bei der Analyse musste der finanzielle Rahmen abgesteckt werden (vgl. Säule 3, S. 131). Nun ist der konkrete Bedarf zu bestimmen undeinzuholen, es sei denn, die Geldgeber sind vom Konzeptnicht überzeugt und fordern Nachbesserungen.

Bevor ein paar nützliche Anmerkungen folgen, ist einewichtige Grundsatzfrage zu stellen: Welche finanziellenMittel sind für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit ange-messen? Das Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist das guteBild der Kirche, die Zielgruppe sind die kirchenfernen Gemeindemitglieder. Eines der grundlegenden Motive,sich verstärkt in diesem Bereich zu bemühen, ist diewachsende Kluft zwischen aktiven und passiven Ge-meindemitgliedern: Zugespitzt kann man sagen, dass 90Prozent der Gemeindemitglieder die kirchlichen Ange-bote nicht oder nicht bewusst nutzen, die aktiven 10 Prozent aber die Kirchensteuern aller verwalten undfast nur für sich selbst ausgeben (vgl. Fundament 1, S.32). Wenn die Öffentlichkeitsarbeit für die große Mehr-heit den einzigen Kontakt zur Kirche (neben der Steuer-

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erklärung) darstellt, wie viel ist man dann bereit zu in-vestieren? Wie viel ist Ihre Gemeinde bereit, bei Ange-boten für die Kirchennahen zu sparen, um dieseUngerechtigkeit zu korrigieren?

Einen bestimmten Prozentsatz des Budgets dafür vorzu-sehen ist angesichts der unterschiedlichen finanziellenAusstattung der Gemeinden nicht möglich – hoffentlichwill keiner 90 Prozent des Budgets darauf verwenden!Dass der Haushalt bereits vielen Zwängen und Vorschrif-ten unterliegt und mitunter sehr angespannt ist, ist be-kannt; eine weitere verbindliche Vorgabe brauchen Sieauch nicht befürchten – die Entscheidung liegt bei Ihnen.Zur Orientierung eine These: Jede Gemeinde sollte mit-telfristig bis zu fünf Euro pro Gemeindemitglied pro Jahrfür die Öffentlichkeitsarbeit ausgeben. Wenn diese Zahl,wie so oft, lebhaften Widerspruch erntet, so ist weiterÜberzeugungsarbeit zu leisten. Die fünf Euro sind einFernziel, doch der Finanzausschuss muss vom Bedarfguter Öffentlichkeitsarbeit überzeugt werden.

Wenn nur die Öffentlichkeitsarbeiter die Notwendigkei-ten erkennen und entsprechend planen, aber dann dieFinanzierung verweigert wird, ist der Frust groß. BleibenSie also hart und streiten Sie für eine faire, angemessene finanzielle Ausstattung, bevor Sie konkrete Konzepteentwickeln. Um die hohen Kosten allen Beteiligten etwaszu erläutern, kann eine grobe Liste helfen – fragen Siebei Bedarf Grafiker und Druckereien schnell für unge-fähre Zahlen an, diese Kostenschätzungen haben eineweite Bandbreite:

Beispiel, wie eine grobe Kostenübersicht bei einer Gemeinde aussehen könnte, siehe Tabelle S. 194.

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geschätzte einmalige Kosten geschätzte jährliche KostenFundament 3 Corporate Design Gestaltung: ca. 3.000 Euro

Säule 1 Eingangsbereich Umgestaltung: ca. 2.000 Euro laufende Kosten: ca. 100 Euround Schaukasten

Säule 2 Schriftenstand Umgestaltung: ca. 2.000 Euro laufende Kosten: ca. 100 Euro

Säule 3 Publikationen – - Layout: ca. 2.500 Euro- Druck: ca. 3.000 Euro

Säule 4 Gemeindebrief – - Layout: ca. 2.500 Euro- als Magazin – Druck: ca. 12.500 Euro (Auflage 5.000 Stück, vier Ausgaben)

- als Informationsblatt – Druck ca. 1.500 Euro(Auflage 250 Stück, 25 Ausgaben)

Säule 5 Homepage, soz. Medien, Gestaltung: ca. 2.500 Euro Server und Support: ca. 250 Euro Filme und Audio

Säule 6 Pressearbeit – laufende Kosten: ca. 100 Euro

Säule 7 Eventmarketing – diverse Anschaffungen: ca. 2.000 Euro

Summe ca. 9.500 Euro ca. 24.550 Euro

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Weitere wichtige Anmerkungen zu Finanzen sind:

• Druckereien müssen die Mehrwertsteuer von 19 Pro-zent eintreiben. Allerdings gilt für viele Druckerzeug-nisse der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 Pro-zent! Ob für Ihr Druckerzeugnis der reduzierte Satzgilt, muss die zuständige Steuerbehörde im Nachhi-nein entscheiden – sprechen Sie deswegen mit IhrerDruckerei. Das Kriterium ist, mit speziellen Ausnah-men, dass es ein mehrseitiges Dokument ist, also keinFlyer oder Faltblatt. Vergleichen Sie Nummer 49, be-sonders a) und b), der Anlage 2 des Umsatzsteuerge-setzes:http://www.gesetze-im-internet.de/ustg_1980/anlage_2_83.html. Sie können also besonders beigroßen Druckaufträgen wie dem Gemeindebrief sehrviel Geld zurückerhalten – und das sogar rückwirkendfür alte Ausgaben! Fragen Sie also auf jeden Fall des-wegen nach!

• Werbung von Firmen der Nachbarschaft kann zusätz-liche Gelder bringen, auch wenn dies keine verlässlicheStütze der Finanzierung ist (siehe Säule 4, S. 154).Auch auf der Internetseite ist Werbung eine Option,möglicherweise auch bei anderen Publikationen oderbei Events.

• Vergleichen Sie bei allen Aufträgen verschiedeneAngebote: Seien Sie mit Kirchensteuergeldern so vor-sichtig wie mit eigenem Geld! Prüfen Sie kritisch, wiedie Angebote sich nicht nur hinsichtlich des Preises,sondern auch der gebotenen Leistungen unterschei-den! Billig ist bekanntlich nicht immer die beste Wahl.So werden beispielsweise bei Internetdruckereien oftnicht die Versandkosten bedacht. Eine lokale Größewie eine Kirchengemeinde ist oft gut beraten, wennsie auf hochwertige Produkte aus der Region setzt,auch weil dann individuell und spontan auf Heraus-forderungen reagiert werden kann. Doch auch beilangfristigen Geschäftsbeziehungen sind regelmäßige,kritische Kontrollen und Preisvergleiche Pflicht.

• Immer wieder wird aufgezeigt oder behauptet, dass Gemeindemitglieder sich einander kirchliche Aufträgezuschanzen. Zwielichtige Geschäfte und schon dererste Anschein davon sind unbedingt auszuschließen!

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• Bei aller Sparsamkeit: Bleiben Sie als Kirche vorbildlich und fair! Möglichst zur Umwelt (S. 190), aber erstrecht zu den Menschen: Wenn ein günstiger Anbieterseine Angestellten mit Dumpinglöhnen ausbeutet, ister keine Option. Oftmals sind die Produktionsbedin-gungen schwer herauszufinden, was wiederum fürüberprüfbare lokale Anbieter spricht.

Fundraising, also Spendensammeln, ist explizit nicht Teilder Öffentlichkeitsarbeit! Mitunter wird die Kirche alsgeldgierig angesehen, da bei jedem Kontakt ein Spen-denaufruf eingeschlossen ist. Hingegen ist die Öffent-lichkeitsarbeit eher ein „Dankeschön!“ an alleKirchensteuerzahler (vgl. Säule 4, S. 163–164), dem kein„Aber“ folgen soll. Wenn das Fundraising also letztlichein anderes Ziel anstrebt als das gute Bild von Kirche, dann muss man diese Aufgabe von der Öffent-lichkeitsarbeit abgrenzen (vgl. Einführung, S. 14). WennSie Beratung zu diesem Bereich wünschen, hilft Ihnengerne die Stabsstelle Fundraising.Kontakt: Elke ZimmermannLeiterin der Stabstelle FundraisingObere Gasse 3, 72108 Rottenburg a.N.Telefon: 07472 169-535E-Mail: [email protected]

Erfolgskriterien

Maßstäbe für den Erfolg von Anstrengungen können nurdann vernünftig aufgestellt werden, wenn man das Ergebnis noch nicht kennt: Blickt man im Nachhinein nurauf das Ergebnis, fehlen die Relationen – auch der betriebene Aufwand ist zu berücksichtigen. Damit alsodie Phase F – Evaluation (Säule 7, S. 258) sinnvolle Re-sultate liefern kann, sind jetzt Kriterien festzulegen.

• Wie kann man einerseits die Projektergebnisse und das Erreichen der Ziele messen? Welche Werte willman als Erfolg festsetzen? Das Hauptziel, das Bild vonKirche zu verbessern, ist offensichtlich viel zu weit, alsdass man daran sinnvoll Erfolge feststellen könnte:Klare, überprüfbare Punkte zum konkreten Projektmüssen festgehalten werden. Am Praxisbeispiel Inter-netseite war dies vergleichsweise leicht: Welche Zu-griffszahlen sollen mittelfristig erreicht werden? Wiefallen die Rückmeldungen über die Kommentarfelderaus?

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• Wie kann man andererseits beurteilen, ob man selbst vernünftig gearbeitet hat? Wo stockte der Workflowund womit waren die Beteiligten unzufrieden? Einebloße Fixierung auf das Erreichen der Kommunikati-onsziele zulasten der Mitwirkenden ist offensichtlichbeim ehrenamtlichen Engagement besonders kurz-sichtig. So ist es beispielsweise schon vorgekommen,dass ein neuer Gemeindebrief gestaltet wurde, der imOrt sehr positiv aufgenommen wurde, in der Ge-meinde aber für einigen Frust sorgte, da sich Mitwir-kende am alten Gemeindebrief übergangen fühlten.

- Besonders für die Homepage muss es mehrere Zuständige geben, damit bei Bedarf die Seite schnell aktualisiert werden kann.

- Soziale Medien (zum Beispiel Facebook) sind kein Muss: Es ist besser, man ist dort nicht als mit einem schlechten Auftritt.

- Öffentlichkeitsarbeit kostet Geld: Viele Bemühun-gen sind sinnlos, wenn an der falschen Stelle gespart wird.

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Was nehme ich mir nun als nächsten Schritt vor? Wem erzähle ich von den Anregungen?

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