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CD/SACD-Player Super Audio Seit einiger Zeit werden digitale Quellen vielseitiger, sind aber ohne App kaum noch sinnvoll zu nutzen. Denon geht den umgekehrtenweg und reduziert den DCD-1600NE: er spielt nur Scheiben, dafür auch SACD und Hires-DVD-R. Denons neuer Player DCD- 1600NE spielt ausschließ- 1ich Discs ab, und zwar CDs, SACDs und DVDs mit HiRes- Dateien (DSD oder PCM). Er dient nicht als D/A-Wandler für andere Quellen, und er streamt auch nicht. Das hat etwas Er- frischendes, dürfte viele Leute jedoch auch abschrecken. Entwamung gibt es für all jene, die eine neue Kombi aus Player und Verstärker suchen. Der passende Vollverstärker PMA- 1 600NE verfügt nämlich über all die digitalen Schnitt- stellen, die dem DCD abgehen - inklusive eines USB-D/A- Wandlers. Wer bereits einen hochwer- tigen D/A-Wandler besitzt, muss sich natürlich ebenfalls keine Gedanken machen. Zu- dem bietet sich hier die Option an, die Signalwandlung even- 40 08/17 stereoplay.de tuell auszulagem, je ein opti- scher und ein elektrischer Aus- gang sind vorhanden. Ob das was bringt, dazu später mehr. Direct Mechanical Ground Das Gehäuse ist Denon-typisch nicht ohne Aufwand. Das Ziel der Entwickler war es, Vibra- tionen von Laufwerk und Trans- fomator sowie Körperschall keine Chance zu geben und das Musiksignal zu beeinflussen. Zu diesem Zweck wurden etwa die Transformatoren, j eweils einer für die Netzteile der digi- talen und der analogen Sektion, dicht bei den Gerätefüßen ge- parkt. So sollen Vibrationen direkt abgeleitet werden. Dazu trägt auch der tiefe Schwerpunkt des Laufwerks bei, das zentral im unteren Be- reich des Gehäuses sitzt. Diese Vorgehensweise hört auf die Bezeichnung „Direct Mechani- cal Ground". Ein echter Leckerbissen ist das Laufwerk selbst. Nicht nur die Mechanik, sondem auch die Schaltung wurde komplett neu entwickelt. Dieses Herzstück des DCD-1600NE verfügt über eine SVH-Schublade, wobei SVH für „Suppress Vibration Hybrid" steht. Sowohl die Auf- hängung als auch die Schublade sind bedämpft - die Discs kom- men auf einer gummierten und sehr hochwertig wirkenden Oberfiäche zum Liegen. Diese Maßnahmen dienen dem mög- 1ichst genauen Auslesen der Discs. Entsprechend hält man bei Denon die Signalwege mög- lichst kurz. PEmp my SEgna.! Bei CD-Playem setzt Denon schon lange auf das „Advanced AL32 Processing Plus" genann- te Upsampling. Die ldee dahin- ter: Durch die berechneten Zwi- schenwerte kommt das Digital- signal der analogen Wellenform deutlich näher. Im ldealfall klingt die Musik damit ge- schmeidiger und natürlicher. Abschalten lässt sich die Funk- tion jedoch nicht, sodass man nicht sagen kann, welche klang- lichen Vorteile sie wirklich bringt. Was manjedoch sagen kann, ist, dass der DCD-1600NE für einen „reinen" Disc-Spieler recht flexibel ist: Neben CDs spielt er auch SACDs sowie DVD-Rs und -RWs ab, auf de- nen hochaufgelöste Dateien gespeichert sind - sprich DSD (2,8 MHz/5,6 MHz) und PCM- Dateien (bis 192 kHz/24 Bit) - und CD-R/RWs mit Dateien mit Abtastraten bis 48 kHz.

Super Audio - hifisound.de | Lautsprecher & hifi Komponenten der The Pink" von Tori Amos, schlägt ganz andere Töne an. Hier geht es oftmals um Feinheiten,umAtmos-phäre und Emotionen

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CD/SACD-Player

Super AudioSeit einiger Zeit werden digitale Quellen vielseitiger, sind aber ohne App kaumnoch sinnvoll zu nutzen. Denon geht den umgekehrtenweg und reduziert denDCD-1600NE: er spielt nur Scheiben, dafür auch SACD und Hires-DVD-R.

Denons neuer Player DCD-1600NE spielt ausschließ-1ich Discs ab, und zwar CDs,SACDs und DVDs mit HiRes-Dateien (DSD oder PCM). Erdient nicht als D/A-Wandler fürandere Quellen, und er streamtauch nicht. Das hat etwas Er-frischendes, dürfte viele Leute

jedoch auch abschrecken.Entwamung gibt es für all

jene, die eine neue Kombi ausPlayer und Verstärker suchen.Der passende VollverstärkerPMA- 1 600NE verfügt nämlichüber all die digitalen Schnitt-stellen, die dem DCD abgehen- inklusive eines USB-D/A-

Wandlers.Wer bereits einen hochwer-

tigen D/A-Wandler besitzt,muss sich natürlich ebenfallskeine Gedanken machen. Zu-dem bietet sich hier die Optionan, die Signalwandlung even-

40 08/17 stereoplay.de

tuell auszulagem, je ein opti-scher und ein elektrischer Aus-

gang sind vorhanden. Ob daswas bringt, dazu später mehr.

Direct Mechanical GroundDas Gehäuse ist Denon-typischnicht ohne Aufwand. Das Zielder Entwickler war es, Vibra-tionen von Laufwerk und Trans-fomator sowie Körperschallkeine Chance zu geben und dasMusiksignal zu beeinflussen.Zu diesem Zweck wurden etwadie Transformatoren, j eweilseiner für die Netzteile der digi-talen und der analogen Sektion,dicht bei den Gerätefüßen ge-

parkt. So sollen Vibrationendirekt abgeleitet werden.

Dazu trägt auch der tiefeSchwerpunkt des Laufwerksbei, das zentral im unteren Be-reich des Gehäuses sitzt. DieseVorgehensweise hört auf die

Bezeichnung „Direct Mechani-cal Ground".

Ein echter Leckerbissen istdas Laufwerk selbst. Nicht nurdie Mechanik, sondem auch dieSchaltung wurde komplett neuentwickelt. Dieses Herzstückdes DCD-1600NE verfügt übereine SVH-Schublade, wobeiSVH für „Suppress VibrationHybrid" steht. Sowohl die Auf-hängung als auch die Schubladesind bedämpft - die Discs kom-men auf einer gummierten undsehr hochwertig wirkendenOberfiäche zum Liegen. DieseMaßnahmen dienen dem mög-1ichst genauen Auslesen derDiscs. Entsprechend hält manbei Denon die Signalwege mög-lichst kurz.

PEmp my SEgna.!

Bei CD-Playem setzt Denonschon lange auf das „Advanced

AL32 Processing Plus" genann-te Upsampling. Die ldee dahin-ter: Durch die berechneten Zwi-schenwerte kommt das Digital-signal der analogen Wellenformdeutlich näher. Im ldealfallklingt die Musik damit ge-schmeidiger und natürlicher.Abschalten lässt sich die Funk-tion jedoch nicht, sodass mannicht sagen kann, welche klang-lichen Vorteile sie wirklichbringt.

Was manjedoch sagen kann,ist, dass der DCD-1600NE füreinen „reinen" Disc-Spielerrecht flexibel ist: Neben CDsspielt er auch SACDs sowieDVD-Rs und -RWs ab, auf de-nen hochaufgelöste Dateien

gespeichert sind - sprich DSD(2,8 MHz/5,6 MHz) und PCM-Dateien (bis 192 kHz/24 Bit)- und CD-R/RWs mit Dateien

mit Abtastraten bis 48 kHz.

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Für einen Disc-Spieler ist der Denon ziemlich voll. Links sitzen die beiden Netzteile, während die komplette Schaltung, die teilweise zwei Platinen

nutzt, im hinteren Drittel zentral und iechts p[atzieri ist. Auf Verstrebungen und Dämpfungsmaterial am Gehäuse veizichteten die Entwickler.

Damit er dies alles auch sau-ber tut, verfügt der Player übereine sorgfältig ausgewählteMaster-Clock, die Jitter mini-mieren soll. Zusätzlich legtendie Entwickler großen Wert aufeine optimale Stromversorgungdes Täktgebers. In der Folgeentschied man sich für einenKondensator aus einem leit-fähigen Polymer, der heraus-ragende lmpedanzmerkmale beihohen Frequenzen aufweisensoll. Und anstelle eines Kera-mikscheibenkonden s ators wer-kelt ein sehr kompakter Schicht-

Unabhängige Netzteile für

analoge und digitale Schal-

tungen mit je eigenen Transfor-

matoren - um eine gegenseitige

Beeinflussung zu vermeiden.

Blick fürs Detail: Der Stahl-

Transformatorfuß wui.de mit

einer Aluminiumplatte verstärkt.

kondensator in der Nähe des licher Klang. Genau genommen Die doppelt ausgeführtenTäktgebers. Das Ziel dieser hat der DCD-1600NEübrigens Netzteile habenje einen eigenenMaßnahmen sind ein sehrguter zwei oszillatoren: einen für Transformator, was jede FormSignal-Rausch-Abstand sowie Signale mit44,l kHz und einen der gegenseitigen Beeinflus-ein transparenter wie räum-für signale mit48 kHz. sung vermeiden soll. Der >

o8/i7 stereopiay.de 41

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CD/SACD-Player

Die F}ückseite bietet reichlich Raum für eigene Notizen: Neben analogen und digitalen Ausgängen gibt es

noch je einen m-Control-Ein- und -Ausgang für die Verbindung mit dem passenden Netzwerk-Audio-

Player sowie -natürlich -einen Kaltgeräteanschluss.

Blick fürs Detail zeigt sich dannauch beim Transformatorfußaus Stahl, der mit einer Alumi-niumplatte verstärkt wurde.

And Greg he writes lettersDer erste Eindruck mit BlackSabbath' fünftem Album „Sab-bath Bloody Sabbath": straff,knackig, schlank. Nach diesemAuftritt hatte der Denon dieTester-Ohren schonmal auf seiner Seite.Die zweite CD, „Un-der The Pink" von ToriAmos, schlägt ganzandere Töne an. Hier

geht es oftmals umFeinheiten,umAtmos-

phäre und Emotionen.Auf „Pretty GoodYear" lässt der DCD-1600NE den Kontra-bass herrlich kraftvollschnurren und lieferton top eine bemer-kenswert tiefe Abbil-dung ! Grundsätzlich

Die Fembedienung

bietet viele Knöpfe, die

man für den DCD-

1600NE nicht benötigt.

Sie ist dadurch sehr

unübersichtlich.

Zudem liegen die

wichtigen Knöpfe

etwas weit oben.

42 08/17 stereoplay.de

zeigt der Denon dieselben Tu-

genden wie andere hochwertigeDisc- und Netzwerk-Player:Der Klang ist sehr sauber, klarund tendenziell schlank.

Das selbstbetitelte Debut vonRage Against The Machine liegtseit einigen Monaten als limi-tierte Hybrid-SACD vor (derNachfolger übrigens auch). DerVergleich von CD-und SACD-

Spur ergab, dass dasDSD-Format feinerklingt, zarter, mit et-was mehr „Fluss".Die CD-Spur tönteein wenig kernigerund wuchtiger, abereben auch wenigerhochwertig.

Erst die PflEcht.„Als Nächstes sollteder DCD eine Daten-DVD mit HiRes-PCM-Tracks abspie-1en. Fürs Einlesender knapp 5 GBytebenötigte er etwaeine Minute, danachlief alles sehr flott:Albumauswahl undTrackwechsel gingenschnell und zuverläs-sig von der Hand.Das Display zeigtdabei auf wunsch dieSampling-Rate an.

Ein Album aus der Frühzeitder CD rundete anschließendden Pflichtteil des Hörparcoursab: Patti LaBelles „Stir lt Up"vom Beverly Hills Cop Sound-track (1985) kann schon malanstrengend werden. Hier wur-de der Song überhaupt nichtaufdringlich, sondem klang er-staunlich ausgewogen und herr-lich mitreißend.

...dann die KürSchließlich trat der Denon imKür-Teil noch gegen extemeD/A-Wandler an: Der RotelRDD-1580 (um 750 Euro)klangimdirektenA/B-Vergleichdeutlich weniger farbenfroh undetwas zu nüchtern. Das hattenwir erwartet. Zu unserer Über-raschung kam der DCD-1600NE aber sogar dem wun-derbaren Atoll DAC 200 (um1500 Euro) sehr nah. Dieserspielte ein wenig schwungvol-1er, aber viel fehlte da nicht.Man kann die D/A-Wandlungder Musikdaten also ruhigenGewissens dauerhaft demDenon überlassen.

In „Pretty Good Year" singtTori Amos: „And Greg he writesletters and bums his CDs." Kla-re Sache: Mit einem DCD-1600NE an seiner Seite hätteGreg das wohl unterlassen. EinHighlight! AJcr¢#der Rose 1

Ver[rieb: Denon DeutschlandTelefom 02157/12080www.denon.deAuslandsvertretungen siehe lnternet

Maße: 8: 43,4 x H: 13,4 x T: 33 cmGewjcht: 8,2 kg

Frequenzgänge

Neutral, über 17 kHz sanfte Filter,keine Emphasis-Korrektur

Klirrspektrum

Geringes Klirrniveau, zu höherenOrdnungen langsam fallend

JitterspektrumTffffff:jF:#j,frß;,;Äf,j;:{ff,#;;{;,y;;#,,;{f;;;ß#,,;:;Nff;W#,#,;;,Äf#j,;`W##,f,#,{,#j##f,,Äf,ffi#j{ff,

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Rauschabstand (A-bew.) 97 dBAusgangswiderstand 100 Q

Fehlerkorrekturvermögenlnfoschicht cD/DVD bis -mmOberfläche cD/DVD/BD -mm

Verbrauch standby/Betrieb -/20 W

Klang sACD/CD 62 / 61

M esswer[e 9- - I I I I I I I Z%,W_,(Praxis 7I - -I I I - ', `, ;;,), ,, ? yi`_r ,ÄÄ,%#%Wer[ig keit s- I I I I - I I #""/" 7#T¢jL8,Angenehm reduziert ausgestat-teter, robuster Disc-Player, derneben CDs und SACDs auchHiF}es von selbstgebranntenMedien wiedergibt. Klanglichohne Fehl und Tadel: sauber,ausgewogen und musikalisch.

KlangAbsolute Spitzenklasse 61 Punkte

Gesamturteilsehr gut 85 Punkte