Upload
amala-ammon
View
104
Download
1
Embed Size (px)
Citation preview
Superschwere Elemente (SHE)
Gliederung
• Einführung• Historie• Flüssigkeitstropfenmodell• Schalenkorrekturen (Strutinsky-Modell)• Produktion superschwerer Kerne – heisse und „kalte“ Fusion - GSI Darmstadt (SHIP) und RIKEN - Dubna
Fälschung in der Wissenschaft – „Entdeckung“ von Z=118 in Berkeley
Superschwere Elemente
Geschichte der Erzeugung der schweren Elemente
Energiebilanz der schweren Elemente Schwere Kerne können durch Spaltung zerfallen!
Energie eines Ellipsoiden im Tröpfchenmodell
Tröpfchen-modell
Deformation
En
erg
ie
23/2
5
21 AaE SS
Oberflächenenergie
23/12
5
11 AZaE CC
Coulombenergie
,1 20
YRR 1Ra 2/11 Rb
Achsen des Ellipsoiden
3/22
5
20 AaEEE SSSS 3/122
5
10 AZaEEE CCCC Änderung durch
Deformation
3/123/22
5
1
5
2AZaAaEEE CSCSD
Energie des Ellipsoiden als Funktion der Deformation
151
280/120120z.B.
1für x 02
280
x
ED
Kein Minimum
151
/2
AZ
x
Spaltparameter
Entwicklung des Radius Rin Kugelflächenfunktionen
Kombination von Tröpfchen- und Schalenmodell: Strutinsky-Methode
Das Verhalten der Bindungsenergien zeigt• einen glatten globalen Trend und• Oszillationen um den glatten Trend Frequenz ist durch Schalenstruktur bestimmt
OszillLDM EEE
Energieabstände zwischen den Hauptschalen im Schalenmodell: MeVA 3/10
41
Tröpfchenmodell:- sagt totale Bindungsenergie global gut voraus Weizsäckersche MassenformelAber:- enthält keine Schaleneffekte z.B. höhere Bindungsenergie von doppelt-magischen KerneSchalenmodell:- sagt Eigenschaften der „letzten“ gebundenen Nukleonen gut vorausAber:- totale Bindungsenergie wird schlecht reproduziert
Idee von Strutinsky (... nehme das Beste aus beiden Modellen):
)"(")"(" TrendglobalerEETrendglobalerEE SMSMLDM
Zustandsdichte der diskreten Zustände
A
ishoscish EEE
1
~
i
ig Führe Zustandsdichte g() ein:
dgAnzahl der Zustände im Energieintervall von bis
dgA
Teilchenzahl A legt die Fermi-Energie fest:
Für diskrete Zustände ist die genaue Lage der Fermi-Energie natürlich nicht festgelegt.
letzter besetzter Zustand
erster freier Zustand
g~
Totale Energie
dgE
~
~~
1
2
exp2
1~i
ig
dgE
i
ig
An einem Schalenabschluss passiert folgendes:• hohe/niedrige diskrete Zustandsdichte unter-/oberhalb• geringere/höhere geglättete Zustandsdichte unter-/oberhalb• um gleiche Teilchenzahl zu erhalten muss man für geglättete Dichte
zu höheren Energien integrieren EE ~
Diskrete Zustände:
Geglättete Dichte (Gauss-verschmierte Zustände):
02,1
Feststellungen:• Zustände tief unterhalb der Fermi-Energie tragen i bei• Zustände weit oberhalb der Fermi-Energie tragen nichts bei• g() oszilliert aufgrund der Schalenstruktur um die geglättete Dichte
SchalenkorrekturDifferenz zwischen der diskreten und der geglätteten Zustandsdichte:
EEE~
Schalenkorrektur:
An einem Schalenabschluss werden die Schalenkorrekturen negativ.
Dies bedeutet eine höhere Bindungsenergie,was der experimentellen Situation entspricht!
EEE LDMStrutinski Totale Energie:
Minimale Energie als Funktion derDeformation
Def
orm
atio
n
Erste Vorhersagen von Superdeformation in
AktinidenkernenMitSchalenkorrektur
OhneSchalenkorrektur
Strutinsky, Nuclear Physics A951967
Zweites Minimum bei großer Deformation
Stabilisierung superschwerer Elemente durch Schalenkorrekturen
Wo ist der nächste doppelt magische Kern?
• N=184 Schalenabschluss für Neutronen ist von allen Modellen vorhergesagt• Lage des Schalenabschlusses für Protonen ist sehr sensitiv auf Details der Theorie
(Z=114, 120, 126 ?) Struktur der SHE ist ein empfindlicher Test für die Modelle
114
120
120
126
Z
N
Verschiedene Vorhersagen für Schalenabschlüsse
160 180 200 220 240 260 160 180 200 220 240 260
Überlegungen zum Experiment• Erwartete Zählrate
N = Nt Np Produktionsquerschnitt = 1 pbarn ( 10-35 cm2) Anzahl der Projektile pro Sekunde Np = 5 ·1012 s-1
Anzahl der Targetkerne Nt = 1018 cm-2
Effizienz des Detektorsystems = 50 %
Rate nachgewiesener Teilchen : N = 2.5 ·10-6 s-1 ( 1 Atom pro 5 Tage)
Spaltungsquerschnitt = 100 mbarn ( > 1011 mal größer)
Gestreute Projektile oder Transferprodukte könne die gleiche Kinematik haben
Wir brauchen eine gute Separation der Reaktionsprodukte• bis zu Z=104 : normale chemische Separation möglich• Z 106: Separation im Flug
Wir brauchen auch eine eindeutige Identifikationsmethode
„Kalte“ Fusion
• mittelschweres Projektil auf doppelt magisches Target 208Pb• geringe Anregungsenergie des Restkerns• Abdampfung nur eines Neutrons
Die geringe Anregungsenergie kommt durch den Schalenabschluss des Targetkerns zustande.
Kalte Fusion durch Schaleneffekte (Kalte Täler)
Abstand zwischen den
Protokernen [fm]Anzahl der Nukleonen in den Protokernen
Fusion durch„kaltes Tal“
Heisse Fusion
En
erg
ie
Geschwindigkeitsfilter
E-Felder
B-Felder
Target
eq
mvEρ
eq
mvBρ
2
Geschwindigkeitsfilter SHIP der GSI
SHIP Experiment an der GSI Darmstadt
Electric dipole
Magnetic dipole
Beam stop
Magneticquadrupole
Targetwheel
Position sensitivefocal plane
detector
Time of flightdetectors
Maximal: 0.3 particle mA = 2.1012 particles/s
Flugzeitzähler und AntikoinzidenzMicrochannelplate Detektoren mit E und B Feldern
E-Feld in StrahlrichtungB-Feld senkrecht zur Strahlrichtung
• Elektronen werden in der Kohlenstofffolie produziert • Beschleunigung und Ablenkung durch E- und B- Feld• Verstärkung durch Channelplate• Nachweis der Elektronen in der Anode
e-
E-Feld
MCP
Anode
Rückstoßkern
Eintrittsfolie
• Flugzeit ermöglicht grobe Massenmessung• Antikoinzidenz: Bei Alphazerfall im Implantationszähler darf kein MCP Signal vorliegen
Implantationszähler
Flugzeit-Zähler• Si-Streifenzähler (16 5mm breite vertikale Streifen)• Vertikale Position über Ladungsteilung (1mm Auflösung)
Zerfall von 265Hs (Z=108)
Rf253
sf48 s
Rf254
sf
Rf256
sf,
Rf257
,ec
4.7s
,ec
Rf258
sf13 ms
Rf259
,sf3.1 s
Rf260
sf21 ms
Rf261
78 sRf262
sf
47ms1.4sRf255
,sf0.8s
,sf1.4s 2.1s
sf
Db257
,sf1.3 s
Db258
,ec4.4 s
Db260
,ec/sf?1.5 s
Db261
,sf1.8 s
Db262
,ec/sf?34 s
Db263
,sf27 s
Sg265
,sf?7.4 s
Sg266
,sf?21 s1.4s
Sg263
0.3s
,sf?0.9s
Sg261
,ec0.23 s
Sg260
,sf3.6 ms
Sg259
0.48 s
Sg258
sf2.9 ms
Bh261
11.8 ms
Bh264
440 ms
Bh262
102ms
8ms
Db256
,sf2.6 s
Db255
,sf1.6 s
Bh260
?
Hs263
?
Hs264
,sf0.45 ms
Hs265
0.8ms
1.7ms
Hs267
59 ms
Hs269
9.3 s
RfRuther-fordium
DbDubnium
SgSeaborgium
BhBohrium
HsHassium
105105
106106
107107
108108
150150 152152 154154 156156 158158
160160
NN
-Zerfall-Zerfall SpontanspaltungSpontanspaltung EC-ZerfallEC-Zerfall
ZZ
Bh266
1s
Bh267
17 s
Hs266
2.3 ms
Sg262
sf6.9 ms
23 s 6.1 s
• Sukzessive Zerfälle müssen am gleichen Ort stattfinden• -Energien müssen mit bekannten Energien übereinstimmen
-Energien
Ereignisse im Implantationsdetektor für Z=110
(Ds) und 111 (Rg)
62Ni + 208Pb269110 +1n 64Ni + 208Pb271110 +1n 64Ni + 209Bi272111 +1n
Messung der Anregungsfunktion
64Ni + 208Pb 271Ds (Z=110) +1n
„Richtige“ Strahlenergie muss genau getroffen werden!!!!
Zerfallsketten für Isotop 271Ds
Komplett absorbiertim Implantationszähler
Zerfall in die Rückwärtsbox(Summenenergie)
Escape(nur E Signal)
Kein Signal , EC Zerfall
Isomer
Vergleich mit theoretischen Vorhersagen für 271Ds
Element 113 (2004) @ RIKEN
70Zn + 209Bi → 278113 + n
274Rg
270Mt
Nachweis von neuem Element (Z=113) und zwei neuen Isotopen 274Rg und 270Mt,bevor mit 266Bh ein Isotop mit bekannten Zerfallseigenschaften erreicht wird.
Heiße Fusion
• leichtes Projektil auf Aktinidentarget neutronenreichere Isotope• hohe Anregungsenergie des Restkerns• Abdampfung mehrerer Neutronen
Wahrscheinlichkeit für das „Überleben“ des Restkerns: bei der Abdampfung jedes Neutrons gibt es auch immer die Möglichkeit der Spaltung
FN
NNP
xi
iNXN PP
...1
)(
Gas-gefüllter Separator• Magnetfeldregion mit ~ 1 Torr He Gas gefüllt
• Schwerionen verlassen das Target mit Ladungsverteilung
• Streuung der Ionen mit dem Gas (Geschwindigkeit der Ionen etwa gleich groß wie die Geschwindigkeit der Elektronen) Ladungsaustauschstreuung schmale Ladungsverteilung um mittl.Ladungszustand höhere Akzeptanz des Systems da Vakuumsystem nur wenige Ladungszustände akzeptieren kann • magnetische Steifigkeit B ist in erster Näherung von der Geschwindigkeit unabhängig da auch der mittlere Ladungszustand von der Geschwindigkeit abhängt • große Akzeptanz
ABER - geringere Auflösung- geringere Untergrundunterdrückung
B = 0.0227 A v/v0 q-1
q = v/v0 Z1/3
Dubna Gas-gefüllter Separator
• nur kurze Zerfallskette• „Enkel“ spaltet keine eindeutige Signatur
Nuklidkarte der Transaktiniden 2008
Rf253
sf48 s
Rf254
sf
Rf256
sf,
Rf257
,ec4.7s,ec
Rf258
sf13 ms
Rf259
,sf3.1 s
Rf260
sf21 ms
Rf261
78 s
Rf262
sf47ms1.4s
Rf255
,sf0.8s
,sf1.4s 2.1s
sf
Db257
,sf1.3 s
Db258
,ec4.4 s
Db260
,ec/sf?1.5 s
Db261
,sf1.8 s
Db262
,ec/sf?34 s
Db263
,sf27 s
Sg265
,sf?7.4 s
Sg266
,sf?21 s1.4s
Sg263
0.3s
,sf?0.9s
Sg261
,ec0.23 s
Sg260
,sf3.6 ms
Sg259
0.48 s
Sg258
sf2.9 ms
Bh261
11.8 ms
Bh264
440 ms
Bh262
102ms
8ms
Db256
,sf2.6 s
Db255
,sf1.6 s
Bh260
?
Hs263
?
Hs264
,sf0.45 ms
Hs265
0.8ms
1.7ms
Hs267
59 msHs269
9.3 s
Mt266
1.7 ms
Mt268
70 ms
110267
?
110271
1.1ms
56 ms
110273
76 s
118ms
269
170 s
110
272
1.5 ms
111
112277
194s
277s
RfRuther-fordium
DbDubnium
SgSeaborgium
BhBohrium
HsHassium
MtMeitnerium
112
105105
106106
107107
110110
109109
108108
112112
111111
150150 152152 154154 156156 158158
160160
162162
164164
NN
-Zerfall-Zerfall SpontanspaltungSpontanspaltung EC-ZerfallEC-Zerfall
Hs277
sf10min
281
1 min
285
10 min
112
110
289
20 s
114287
5 s
114
283
sf 3 min
112
114114114
116
166166 168168
170170 172172
ZZ
116116
174174
284
10 s
112
2 s
114288
280
sf 7 s
110
Bh266
1s
Bh267
17 s
292
33 ms
116
Hs266
2.3 ms
Sg262
sf6.9 ms
110270
0.1ms
6 ms
23 s 6.1 s
Darmstadtium (Ds)Darmstadtium (Ds)
Problem der Dubna Resultate:- Zerfälle enden oft nicht in bekannten Isotopen- Zerfallsketten sind oft sehr kurz- Korrelationszeiten sind sehr lang
Z=113 am RIKEN (Japan) nach kalterFusion eindeutig nachgewiesen... in einer dreimonatigen Strahlzeit!
283113 284113282113
286114
288115287115
290116 291116 293116
Neue Elemente/Isotope seit 2001(nicht nach Zerfallsart klassifiziert)
294118118118
115115
113113 176176
Roentgenium (Rg)Roentgenium (Rg)282112
278113
274Rg 278Rg 279Rg 280Rg
270Mt 276Mt275Mt274Mt
270Hs 271Hs275Hs
270Bh 271Bh 272Bh
267Sg 271Sg
266Db 268Db267Db259Db
263Rf 267Rf
heisseFusion
279Ds
... wie geht‘s weiter????
Zusammenfassung: Wirkungsquerschnitte
• Die theoretische Vorhersage von Wirkungsquerschnitten in der Größe von pb ist sehr schwierig!• Spaltung mehrere Größenordnungen stärker!• Sehr genaues Verständnis des Fusionsprozessen notwendig!
R. Smolanczuk
Schön, wenn es wahr wäre!!!
ABER: Modell ist sehr vereinfachend!!!
... durchaus fragwürdige Vorhersagen
Das Berkeley Experiment zu Das Berkeley Experiment zu Z=118Z=118
BerkeleyGasfilledSeparator
EPJ A 14, 147 (2002)
Ergo: Fälschungen werden im Allgemeinen gefunden und lohnen daher nicht!!!!