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Die Wiederentdeckung einer der Großen des 20. Jahrhunderts. Ein Filmprogramm in Kooperation mit den Wiener Festwochen. RALPH EUE Susan Sontag Revisited Fortsetzung auf Seite 2 » Das Kommunale Kino Wiens, Akademiestraße 13, 1010 Wien Mai 16 | #540 S usan Sontag (1933 – 2004) war Essayistin und Schriftstel- lerin, Aktivistin und Theoretikerin, darüber hinaus Cele- brity der Pop-Kultur. Sie verstand es Geist, Glamour und Dissidenz leichthändig miteinander zu verbinden. Ihre Texte zu Fotografie und Kriegsberichterstattung, Krebs und AIDS und nicht zuletzt auch Film und Kino sind legendär. Kino und alles was damit verbunden war, galt Susan Sontag tatsächlich für lange Zeit als „die exemplarische künstlerische Tätigkeit“. Und, explizit auf die eigene Biographie bezogen, ein Glück. Als solches deutlich geworden sei ihr das allerdings erst retrospektiv, weil einem das Glück, im Moment wo es sich zeigt, als Selbstverständlichkeit erscheint. Worin dieses Glück bestand? Genau zu jenem Zeitpunkt ihr Initiationserlebnis mit Film und Kino gehabt zu haben, als diese Kunstform ihre, wie sie es nannte, glorreiche Wiedergeburt er- lebte. Es war jener Moment, wie sie 1996 rückblickend schrieb, „da das Studiosystem Hollywoods zusammenbrach. Es schien, als hätte das Filmemachen sich das Recht auf Experimente zu- rückerobert (…) Ein Schwung neuer Leute kam zum Film (…) Das Kino schien wiedergeboren. Etwa fünfzehn Jahre lang gab es Meisterwerke in Hülle und Fülle, und man überließ sich der Vorstellung, das könnte immer so weitergehen.“ Die Begegnung mit Filmen galt Sontag offensichtlich als Erweckungserlebnis und als Schulung des Empfindungs- vermögens. Legendär ihr Diktum, dass der Film gegenwär- tig – gegenwärtig meint 1964 – die lebendigste, erregendste und bedeutendste aller Kunstgattungen sei. Womöglich hatte das Kino dieser Zeit der Wiedergeburt in Susan Sontag ei- nen idealen Adressaten gefunden, insofern als die Filme, die sie getroffen hat (und die sie getroffen haben) in ihr einen Funken entzündeten, aus dem in der Vermischung mit ihrer ganz besonderen Sensibilität und Intellektualität ein sinnlich Susan Sontag Revisited, von 19.-24. Mai im Stadtkino im Künstlerhaus Robert Eggers, „The Witch“, ab 19. Mai im Filmhaus Kino am Spittelberg VIS – Vienna Independent Shorts, von 26.-31. Mai im Stadtkino im Künstlerhaus Inhalt Sich erholen Das Klosterleben in der 1000 Jahre alten Mönchsrepublik Athos, eingefangen in betörenden Bildern. 4 Sich erschrecken Wenige Horrorfilme haben zuvor so tief in die Dunkelheit gestarrt und darin so viel Ekstase gefunden wie „The Witch“. 5 Sich nicht fürchten Unter dem Motto „Fear is not an Option“ gastiert das beliebte Kurzfilmfestival Vienna Independent Shorts im Stadtkino. 6 Zulassungsnummer GZ 02Z031555 Verlagspostamt 1150 Wien / P.b.b. Foto: Renate von Mangoldt

Susan Sontag Revisited - Stadtkino Wienstadtkinowien.at/media/uploads/zeitung/165/skz_540_allweb.pdf · StadtkinoZeitung Susan Sontag Revisited 03 Duett för kannibaler (1969) La

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Die Wiederentdeckung einer der Großen des 20. Jahrhunderts.Ein Filmprogramm in Kooperation mit den Wiener Festwochen. RALPH EUE

Susan Sontag Revisited

Fortsetzung auf Seite 2 »

Das Kommunale Kino Wiens, Akademiestraße 13, 1010 Wien Mai 16 | #540

Susan Sontag (1933 – 2004) war Essayistin und Schriftstel-lerin, Aktivistin und Theoretikerin, darüber hinaus Cele-brity der Pop-Kultur. Sie verstand es Geist, Glamour und

Dissidenz leichthändig miteinander zu verbinden. Ihre Texte zu Fotografie und Kriegsberichterstattung, Krebs und AIDS und nicht zuletzt auch Film und Kino sind legendär.

Kino und alles was damit verbunden war, galt Susan Sontag tatsächlich für lange Zeit als „die exemplarische künstlerische Tätigkeit“. Und, explizit auf die eigene Biographie bezogen, ein Glück. Als solches deutlich geworden sei ihr das allerdings erst retrospektiv, weil einem das Glück, im Moment wo es sich zeigt, als Selbstverständlichkeit erscheint.

Worin dieses Glück bestand? Genau zu jenem Zeitpunkt ihr Initiationserlebnis mit Film und Kino gehabt zu haben, als diese Kunstform ihre, wie sie es nannte, glorreiche Wiedergeburt er-lebte. Es war jener Moment, wie sie 1996 rückblickend schrieb, „da das Studiosystem Hollywoods zusammenbrach. Es schien,

als hätte das Filmemachen sich das Recht auf Experimente zu-rückerobert (…) Ein Schwung neuer Leute kam zum Film (…) Das Kino schien wiedergeboren. Etwa fünfzehn Jahre lang gab es Meisterwerke in Hülle und Fülle, und man überließ sich der Vorstellung, das könnte immer so weitergehen.“

Die Begegnung mit Filmen galt Sontag offensichtlich als Erweckungserlebnis und als Schulung des Empfindungs-vermögens. Legendär ihr Diktum, dass der Film gegenwär-tig – gegenwärtig meint 1964 – die lebendigste, erregendste und bedeutendste aller Kunstgattungen sei. Womöglich hatte das Kino dieser Zeit der Wiedergeburt in Susan Sontag ei-nen idealen Adressaten gefunden, insofern als die Filme, die sie getroffen hat (und die sie getroffen haben) in ihr einen Funken entzündeten, aus dem in der Vermischung mit ihrer ganz besonderen Sensibilität und Intellektualität ein sinnlich

Susan Sontag Revisited, von 19.-24. Mai im Stadtkino im KünstlerhausRobert Eggers, „The Witch“, ab 19. Mai im Filmhaus Kino am Spittelberg

VIS – Vienna Independent Shorts, von 26.-31. Mai im Stadtkino im Künstlerhaus

InhaltSich erholenDas Klosterleben in der 1000 Jahre alten Mönchsrepublik Athos, eingefangen in betörenden Bildern. 4

Sich erschreckenWenige Horrorfilme haben zuvor so tief in die Dunkelheit gestarrt und darin so viel Ekstase gefunden wie „The Witch“. 5

Sich nicht fürchtenUnter dem Motto „Fear is not an Option“ gastiert das beliebte Kurzfilmfestival Vienna Independent Shorts im Stadtkino. 6

Zulassungsnummer GZ 02Z031555Verlagspostamt 1150 Wien / P.b.b.

Foto: Renate von Mangoldt

StadtkinoZeitung02 Susan Sontag Revisited

» Fortsetzung von Seite 1

loderndes Feuer wurde. Ihr deutscher Verle-ger Michael Krüger hat dieses Feuer einmal „ihr ansteckendes Talent für Bewunderung“ genannt.

In einem Porträt der New York Times ‚ge-stand‘ Susan Sontag dann 1969, dass sie seit Jahren eine unerfüllte Ambition mit sich he-rum trage, nämlich selber Regie zu führen. „Ich hätte jedes Angebot angenommen, nur um zu beweisen, dass ich es kann. Ich wäre sogar nach Afghanistan gegangen.“ Mit einer unübersehbaren Süffisanz ergänzt der Autor Mel Gussow: „Es stellte sich jedoch heraus, dass sie nur bis nach Schweden gehen muss-te.“

Als Filmemacherin in Erscheinung zu tre-ten galt Susan Sontag als logische Fortsetzung ihrer Karriere, hatten doch schon andere, von ihr bewunderte europäische Autoren wie Jean Cocteau, Marguerite Duras, Alain Rob-be-Grillet und Pier Paolo Pasolini den Weg von der Literatur zur Filmregie beschritten – wobei sie den Weg von Pasolini als erklärtem Wilderer in vielerlei Jagdrevieren möglicher-weise gar als direktes Role Model sah.

Die einzige praktische Erfahrung, die Son-tag vor der Inszenierung ihres ersten eigenen Films, Duett för kannibaler (1969), gesammelt hatte, war indes nur eine Art Praktikum ge-wesen, das sie bei einem ehemaligen Studien-kollegen aus Chicago, Mike Nichols, absol-vierte, als der an Who’s Afraid of Virginia Woolf (1966) arbeitete.

Für ihre eigenen Wunschprojekte sah sie sich indes eher nach Europa gehörig – be-rühmt ihre polemische Bemerkung: „In den Vereinigten Staaten gilt eine Frau, die Filme machen will als Freak.“ Ebenso deut-lich nur distinguierter formuliert äußerte sich Sontag 1972 in einem Interview mit Victoria Schulz in der Zeitschrift Changes. Zum Zeitpunkt des Gesprächs hatte sie in Schweden gerade ihren zweiten Film Brö-der Carl (1971) fertiggestellt und plante, in Frankreich einen weiteren Film – einen in den 1930er Jahren angesiedelten Kostüm-film – zu drehen, der aber nicht zustande kam. Zu dieser Zeit, so scheint es, sah sich Susan Sontag eindeutig als Filmemacherin, was von der Interviewerin in ihrer Einlei-tung zum Gespräch auch gern kolportiert wurde: „Wer glaubt, Susan Sontag sei eine Kritikerin, Essayistin und Schriftstellerin, sollte sich klar machen, dass sie den schwie-rigen Übergang vom Schreiben zum Fil-memachen vollzogen hat und nun in einem anderen Medium zuhause ist.“

Auszumachen ist in diesem Gespräch al-lerdings auch, dass Filmemachen für Susan Sontag vor allem eines war: die Erprobung der Spannweite ihrer künstlerischen Mög-lichkeiten. Der Stellenwert dieser Arbeit in ihrem Gesamtwerk entspricht vielleicht dem der Filmarbeiten von Peter Weiß im Ver-hältnis zu seinem schriftstellerischen Werk,

der Romane Jean Renoirs im Verhältnis zu seinen Filmen oder der Tischler- und Bau-arbeiten Max Ernsts im Verhältnis zu seinen Skulpturen. Die Existenz als Vollblut-Filme-macherin – vielleicht als eine moderne Ver-sion Lillian Hellmans - mag Sontag sicher als reizvolles Gedankenspiel vorgeschwebt sein, konsequent verfolgt hat sie diesen Strang

ihrer Karriere indes nur bedingt: „Jedenfalls kümmere ich mich nicht besonders um die-se beiden ersten Filme. Es interessiert mich nicht besonders, was man davon hält. Ich habe sie gemacht, nun sind sie gemacht, und jetzt interessiert mich mehr, welchen Weg ich weiter einschlage.“

Tatsächlich korrespondieren ihre weite-ren filmischen Arbeiten mit biografischen

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oder geografischen Zufällen, auch beherzt ergriffenen Gelegenheiten, weil sie einfach auf dem Weg lagen oder sich thematisch gut einfügen ließen ins Netz ihrer Hauptbeschäf-tigungen. So ist das Projekt ihres nächsten Films, La déchirure–Promised Lands (1974), gedreht in Israel unmittelbar nach Ende des Jom Kippur Kriegs und von ihrer damaligen

Lebenspartnerin Nicole Stéphane produziert, integraler Bestandteil einer mehrere Jahre an-haltenden Rasenden-Reporter-Episode ihres Lebens und Werks. Ebenfalls im Feld geo-graphischer und biografischer Zufälle ange-siedelt, der in Italien produzierte Film Giro turistico senza guida (1983): Im Herbst 1982 hatte die italienische RAI Susan Sontag an-geboten, einen Film über Venedig zu drehen,

der in der damaligen Reihe Per un viaggio in Italia und in Verbindung mit Dialogo di Roma (1982) von Marguerite Duras programmiert werden sollte. Sontag entschied sich für eine Verfilmung ihrer Kurzgeschichte Unguided Tours (dt.: Ohne Reiseführung) und fragte Robert Wilson, ob er ihr eine Hauptdarstel-lerin empfehlen könne, woraufhin der ihr so-fort und einzig die Choreographin Lucinda Childs vorschlug.

Die Kurzgeschichte, der man nicht wirklich einen Schauplatz zuordnen kann, adaptierte Sontag einfach für Venedig, den idealen Ort, wie sie erklärte, für eine Meditation über den Tourismus und die Melancholie. Während der Dreharbeiten wurden Sontag und Childs ein Paar und verbrachten die folgenden Jahre in ei-ner, wie ihr deutscher Biograph Daniel Schrei-ber es nennt, „romantischen Beziehung“, die wohl auch ein starker Auslöser für Sontags ex-plizites Interesse für Ballett und Tanz in diesen Jahren war. Neben mehreren Texten zwischen 1980 und 1987, in denen sich Susan Sontag mit Fragen der Geschichte des Bühnentanzes auseinandersetzte, schrieb und präsentierte sie 1984 für die BBC eine instruktive Sendung für das Schulprogramm von Channel 4 über Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal: A Primer for Pina.

Filmemachen war für Susan Sontag vorallem eines: die Erprobung der Spannweite ihrer künstlerischen Möglichkeiten.

Keve Hjelm, Susan Sontag & Laurent Terzieff am Set von „Bröder Carl“.

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StadtkinoZeitung 03Susan Sontag Revisited

Duett för kannibaler (1969)

La déchirure – Promised Lands (1974)

Bereits zu Lebzeiten hat Susan Sontag ihre Bibliothek, ihr Arbeitsarchiv und ihre Kunst-werke der Bibliothek der UCLA übereignet. Ein erstaunlicher Monolith in diesem Kon-volut ist eine Filmbüchse, eine Kopie von Frédéric Rossifs Film über den Spanischen Bürgerkrieg: Mourir à Madrid (1965). Es ist der erste Film, den Nicole Stéphane nach dem Ende ihrer Schauspielkarriere produziert hat. Nach Auskunft ihres Sohnes David Rieff hat-te Susan Sontag zwar Kopien mehrere Filme besessen, die aber nach und nach bei verschie-denen Umzügen unter die Räder gekommen oder als Schenkungen an Archive oder Kine-matheken gegangen sind. Mourir à Madrid ist der einzige Film, der sich bis zuletzt in ihrem Besitz befand. Warum?

Jenseits der Tatsache, dass dieser Film ver-mutlich ein mit starken Emotionen besetztes Souvenir darstellt – durch Nicole Stéphanes Vermittlung war es Sontag in den 1960er Jah-ren gelungen, schnell und unkompliziert enge Kontakte zu den rigoros abgeschotteten Zir-keln der Pariser Intelligenz zu knüpfen - hat es sicher damit zu tun, dass Sontag wiederholt auf den imperativen Charakter hingewiesen hat, den der Spanische Bürgerkrieg einmal gehabt hatte. Und für sie stand es außer Fra-ge, dass die Belagerung von Sarajevo in den 1990er Jahren die Entsprechung zu Spanien während der 1930er Jahre ist, ein Weckruf für Künstler, Filmemacher und Intellektuelle ih-rer Generation sein müsste, nur dass die we-nigsten diesen Weckruf hören wollten. 1993 drehte sie gemeinsam mit Nicole Stéphane eine Dokumentation über ihre Inszenierung eines Theaterstücks im zerstörten Sarajevo: Waiting for Godot … à Sarajevo (1993). Es war der letzte Film, an dessen Realisierung sie ak-tiv beteiligt war.

In den letzten Jahren ihres Lebens hatte sich Susan Sontag nur noch einmal explizit über ihre Verwicklung mit Film und Kino geäußert, und zwar in dem vielbeachteten Beitrag Hun-dert Jahre Kino (1995) für die Wiener Tageszei-tung Der Standard.

Dem Artikel Hundert Jahre Kino, vor allem der Diagnose, dass es mit der Cinephilie am Ende sei, wurde damals übrigens altmo-discher Modernismus und unzulässige Nos-talgie vorgeworfen. Er wurde genommen wie die schlechtgelaunte Abrechnung einer alten Dame, die einer besseren Vergangenheit nach-hängt. Unter den wenigen Plädoyers für diesen Text ist das schönste Donald Lyons‘ Formu-lierung in Film Comment: „It is a poem of longing not a medical report.“ •

DO, 19. MAI & SO, 22. MAI19 UHRDUETT FÖR KANNIBALER(DUETT FÜR KANNIBALEN) (1969)Regie, Drehbuch: Susan Sontag; Kamera: Lars Swanberg; DarstellerInnen: Adriana Asti, Lars Ekborg, Agneta Ekmanner, Britta Brunius, Stig Engström, Gunnar Lindkvist. 35mm, s/w, 105 Min, Schwed. OmeU Ein deutscher Linksintellektueller und seine italienische Frau geben in Susan Sontag De-bütfilm die „Kannibalen“, die ein junges Paar in einen Strudel emotionaler Verwicklungen stürzen. Partner werden getauscht, Perücken ausprobiert, Bärte angeklebt und Gesichter mit Mullbinden verpackt. Alles scheint nur ein Spiel zu sein, und doch geht es um existen-zielle Fragen, um Liebe und Tod.

21 UHRBRÖDER CARL (ZWILLINGE) (1970)Regie, Drehbuch: Susan Sontag; Kamera: Rune Ericson; Musik: Saulesco Quartett, Torbjörn Lundquist; DarstellerInnen: Laurent Terzieff, Gunnel Lindblom, Geneviève Page, Keve Hjelm, Torsten Wahlund, Pernilla Ahlfeldt. 35mm, s/w, 97 Min., Engl. OFEtwas Unaussprechliches liegt wie ein Fluch über den Akteuren dieses Films; eine seltsame Atmosphäre – zwischen Überspanntheit und Lethargie; immer kurz vor Einbruch (oder Aus-bruch) von Gewalt. Die Jetzt-Zeit des Films erscheint nicht als Resultat einer Vorgeschichte, sondern wie die bruchstückhafte Vorgeschichte künftiger Geschehnisse. Die Gegenwart ist ein geschlossener Kreis, die Zukunft dessen (not-wendige) Öffnung. Susan Sontag sah den Film als "a winter's tale shot in late summer – far

SA, 21. MAI & DI, 24. MAIJEWEILS 19 UHR A PRIMER FOR PINA (1984)Regie: Jolyon Wimhurst, Susan Sontag; Kommentar: Susan Sontag; Choreografie: Pina Bausch; Darsteller- Innen: Tanztheater Wuppertal. DCP, Farbe, 38 Min., Engl. OF. Screening is courtesy of Channel 4.& EN ATTENDANT GODOT… À SARAJEVO (WAITING FORGODOT … IN SARAJAEVO) (1993)Regie: Nicole Stéphane, Susan Sontag; Kommen-tar: Juan Goytisolo; Sprecher: André Dussolier; Produktion: Nicole Stéphane; Mit: Susan Sontag, Nermin Tulić. DCP, Farbe, 26 Min., OmeUEntstanden in einer Zeit, da sich Susan Son-tag mehrfach mit Tanz und Tanztheater, sowie der Arbeit des Tänzers beschäftigte. Ohne viel einschmeichelnde Handreichungen für die Zuschauer formuliert Susan Sontag in die-ser televised lecture Grundsätzliches zu Pina Bausch, Deutschland und zum deutschen Tanztheater – unterbrochen von Szenenaus-schnitten aus Blaubart (1977), Arien (1979) und Ein Stück von Pina Bausch (1980). Im April 1993 reiste Susan Sontag erstmals nach Sarajevo. Bereits während ihres zweiten Auf-enthalts im Sommer 1993 erbot sie sich, Wai-ting for Godot im Pozoriste Mladih (Theater der Jugend) zu inszenieren, als ihren Beitrag zu einem von Haris Pašović organisierten Theaterfestival. Sontag wirkte auch an der Konzeption und Produktion des Films mit, überließ den Regie-Credit aber ihrer ehema-ligen Lebenspartnerin Nicole Stéphane, der schon das Buch Über Fotografie (1978) ge-widmet war.

Einführungen von Ralph Eue (Filmhisto-riker und Kurator) am 19., 20., 21. Mai vor jedem Film sowie Publikumsgespräch mit Ralph Eue und Gästen am 21. Mai nach dem zweiten Film. Als Vorfilme zu allen Vorfüh-rungen laufen verschiedene Screentests, die Andy Warhol mit Susan Sontag gedreht hat:

SCREENTESTS (1964)Regie: Andy Warhol; Mit: Susan Sontag. 16mm, s/w, jeweils ca. 4 Min., stummÜber mehrere Jahre hinweg wurden Besucher von Andy Warhols Factory eingeladen, sich vor einer 'herrenlos' laufenden 16mm-Bolex-Ka-mera selbst in Szene zu setzen. Auf diese Weise sind über 2.800 kurze Filme, von Andy Warhol als Screen Tests bezeichnet, entstanden. Susan Sontag posierte 1964 insgesamt sieben Mal für diese Screentests.

Zur Retrospektive erhältlichSUSAN SONTAG REVISITED -Transatlantische und transmedialeVermittlungenMit Beiträgen von Susan Sontag, Jonathan Rosenbaum, E. Ann Kaplan, Dudley Andrew, Colin Burnett und Ralph Eue sowie einer kommentierten Filmografie der Arbeiten von, mit und über Susan Sontag. In deutscher Sprache, 68 Seiten, zahlreiche Schwarzweiß-fotosSYNEMA-Publikationen (Wien).Preis: € 10.-. Zu beziehen an unserer Kino-kassa oder direkt bei [email protected].

Dank an: Fleur Buckley (British Film Institute), Kitty Cleary (MoMA - The Circu-lating Film & Video Library), Johan Ericsson (Schwedisches Filministitut), Lone Holler Foget (Sandrew Metronome), Cyrille Lollivier (Gau-mont Pathé Archives), Brigitte Mayr & Michael Omasta (SYNEMA), Clare Morey (Channel 4 TV), Alessandra Thiele.

Susan Sontag am Set von „Duett för kannibaler“

north." Gedreht in Schwarzweiß erscheint die Jetzt-Zeit des Films nicht als Resultat einer Vor-geschichte, sondern selber wie die Vorgeschich-te von Ereignissen in der Zukunft.

FR, 20. MAI & MO, 23. MAI19 UHRLA DÉCHIRURE(PROMISED LANDS) (1974)Regie, Drehbuch: Susan Sontag; Kamera: Jeri Sopanen. DVD, Farbe, 87 Min., Engl. OFSusan Sontags filmische Arbeiten korrespon-dierten oft mit biografischen oder geogra-fischen Zufällen, auch beherzt ergriffenen Gelegenheiten. So ist das Projekt dieses Films, der in Israel unmittelbar nach Ende des Jom-Kippur-Kriegs gedreht wurde, integraler Be-standteil einer mehrere Jahre anhaltenden Rasenden-Reporter-Episode ihres Lebens und Werks. Susan Sontag widersprach gern, wenn Promised Lands Dokumentarfilm oder gar Dokumentation genannt wurde. Auf dem Feld der Non-Fiction bewege sich der Film,

das gewiss, aber genau besehen sei diese Arbeit eher ein Essay. "Ich schreibe, um herauszufin-den was ich denke", der Titel ihrer veröffent-lichten Tagebücher aus den Jahren 1964–1980 umschreibt treffend die Methode ihrer Annä-herung an das Projekt dieses Israel-Films.

21 UHR GIRO TURISTICO SENZA GUIDA(LETTER FROM VENICE) (1983)Regie, Drehbuch: Susan Sontag; Kamera: Renato Berta; DarstellerInnen: Lucinda Childs, Claudio Cassinelli, Anna Nogara. DCP, Farbe, 74 Min., Ital. OmeU"Eine sehr freie Adaption der letzten Kurzge-schichte aus Ich, etc., einer Sammlung meiner Erzählungen. Anstatt dass die unglücklich Lie-benden sich in einem Überall-und-Nirgend-wo befinden, wie es in der geschriebenen Geschichte der Fall war, siedelte ich die Hand-lung des Films in Venedig an – dem idealen Ort für eine Meditation über den Tourismus der Melancholie." (Susan Sontag, 1984)

StadtkinoZeitung04 Peter Bardehle, Andreas Martin, „Athos - Im Jenseits der Welt“

Reise in eine andere ZeitPeter Bardehle und Andreas Martin sind in ihrer Dokumentation „Athos – Im Jenseits der Welt“dem asketischen Klosterleben vor traumhafter Kulisse auf der Spur.

Ein Rhythmus aus schwingenden Tö-nen erfüllt die Dunkelheit der Ge-mäuer. Vereinzelt huschen Männer in

schwarzen Mönchskutten durch die Flure. Das Simantron ruft die Lebenden und die Toten. Nach und nach füllt sich die Kirche und die riesigen, goldenen Kronleuchter werden entzündet - ein See aus warmen Licht flutet den dunklen Bau. Ein Mönch singt Psalm um Psalm, Stunde um Stunde. Sein Echo breitet sich über den gesamten Raum aus und mündet in Chorgesängen, die mit dem Einfall des ersten Sonnenlichts den Tag ankündigen. Um sechs Uhr morgens ist das Werk erfüllt, die Liturgie vollendet, die Nacht besiegt, ein neuer Tag am Athos willkommen geheißen. So geht das seit über 1000 Jahren. Seit dem Jahr 972 spielt sich im Kloster Vatopedi das immer gleiche Ri-tual ab.

Die Mönchsrepublik Athos bei Thessaloni-ki in Griechenland ist eines der letzten Ge-heimnisse Europas. Auf dem gleichnamigen östlichen Finger der Halbinsel Chalkidikí lebt das 1453 untergegangene Byzanz fort - in den Mönchen, in ihrer Kunst und in ihren Riten. Es gilt der julianische Kalender und der doppelköpfige byzantinische Reichsad-ler ist allgegenwärtig. Das Reich zu Füßen des heiligen Bergs ist heute das letzte the-okratische Staatsgebilde, geführt von einem Klosterparlament. Jedes der 20 Großklöster entsendet zwei Vertreter in die Hauptstadt Karyes. Sie vertreten dort die Interessen ihres Klosters.

Die Halbinsel ist das spirituelle Herz der Orthodoxie, ein Refugium, in dem das Alte wichtiger ist als das Neue. Und sie ist eine Oase der Stille. Knapp 350 Quadratkilome-ter dicht bewaldet, felsig und beinahe men-schenleer. Manche behaupten, hier läge die Wiege des Christentums - jedenfalls findet sich hier ein Stück Paradies auf Erden.

In den vergangenen 1000 Jahren hat sich in dieser paradiesischen Landschaft eine Ge-meinschaft gebildet, die ihre eigene Lebens-art entwickelte – und behielt. Die byzanti-nischen Mönche, die sich damals auf dem Athos niederließen, orientierten sich an den Vorbildern der Asketen im alten Ägypten. Ihr Leben war puristisch - frei von allem, außer Gott. Als Unterkunft dienen einfache Häuser oder spartanische Mönchszellen in den Klöstern. Dort in den Klöstern und den ihnen angeschlossenen dörflichen Sied-lungen, den Skiten und Zellen, leben nur Männer. Für Frauen ist der Zugang verboten – sogar für weibliche Tiere.

So unterschiedlich die Lebensformen der Mönche auf dem heiligen Berg sind, so un-terschiedlich sind auch die Menschen. Ob im Großkloster, zu zweit oder zu dritt in einer Zelle, oder komplett abgeschieden als Eremit. Für was sich der einzelne entschei-det, bestimmt letztendlich sein Charakter oder wonach er auf der Suche ist. Heute leben etwa 3000 Mönche und mindestens ebenso viele zivile Arbeiter in dem kleinen Kirchenstaat.

Jeder Tag hat den gleichen Ablauf: Er be-ginnt um vier Uhr früh mit der Liturgie, die in eine große Messe mündet. Die ersten acht Stunden dienen der Ruhe. Die zweiten dem Gebet, die dritten der Arbeit. Der Tag endet mit dem Abendessen bei Sonnenuntergang.

Schlaf brauchen die meisten Mönche kaum. Vater Philemon steht jeden Tag um 3 Uhr auf und bereitet die morgendliche Messe vor. Er ist der Priester der Klostergemein-schaft von Prophet Elias. Doch Priester ist nicht seine einzige Aufgabe im Klosterleben. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Pilger willkommen zu heißen, eine Erfrischung anzubieten und ihnen mit einer Engels-

geduld und noch mehr Humor die Schät-ze der gewaltigen Kirche zu zeigen. Sie ist eine der prächtigsten und größten auf dem Balkan und von russischen Mönchen ge-baut. Die Mönche auf Athos gelten als eine der strengsten Bruderschaften in der ortho-doxen Kirche. Verborgen vor den Augen der Öffentlichkeit folgen sie ihren Regeln, die Hierarchie und Rangunterschiede betonen. Durch die Slawenapostel Kyrill und Method fand der byzantinische Ritus im 9. und 10. Jahrhundert weite Verbreitung unter den sla-wischen Völkern. Bis heute leben auf Athos neben den Griechen auch bulgarische, ru-mänische, russische und serbische Klosterge-meinschaften, die jede für sich Traditionen und Riten pflegt.

Ein orthodoxer Mönch des 21. Jahrhun-derts lebt ähnlich bescheiden wie seine Brü-der vor 1000 Jahren. Sie arbeiten als Ärzte, Ikonenmaler, Fischer, Bauern, Gärtner oder im Wein. Sie tragen schwere Bärte – ge-wachsen seit ihrem Eintritt – und schwarze Roben als Zeichen für ihren weltlichen Tod mit dem Eintritt ins Kloster. Die Mönche besitzen nichts - außer ihrem Glauben. Und doch hüten sie weltliche Schätze von un-ermesslichem Wert. Jedes Kloster auf Athos nennt mindestens eine berühmte Reliquie oder andere, unwiederbringliche Werte sein Eigen: ein Holzstück aus dem Kreuz von Golgatha, Majuskelhandschriften des neuen Testaments, eine Wunder vollbringende Iko-ne aus dem Jahr 626 bis hin zum Altar einer abgelegenen Kapelle aus zwei Tonnen purem Gold - ein Geschenk des letzten russischen Zaren.

Nach dem Untergang des russischen Za-renreichs und mit der Gründung der So-wjetunion, begann auch der Niedergang des Athos. Der Großteil der Mönche aus den Sowjetrepubliken und später aus den sozia-listischen Ländern mussten in die alte Hei-mat zurück und die Gemeinschaft begann zu schrumpfen. Der Geldfluss aus den meisten orthodoxen Ländern versiegte und viele der Klöster, Skiten und Zellen begannen zu ver-fallen. Das änderte sich erst wieder in den

Neunziger Jahren. EU, UNESCO und das wiedererstarkte orthodoxe Russland verhal-fen der Mönchsrepublik zu neuem Glanz. Die teilweise verfallenen Klöster und Skiten werden restauriert und von einer stetig stei-genden Zahl von Mönchen wieder belebt - unter Ihnen viele junge. So wie Vater Lou-kianos und Vater Filoumenos, die versuchen, die berühmte, halb eingefallene Skite „Axi-on Estin“ wieder bewohnbar zu machen und sich dort ein neues Leben aufzubauen. Die beiden Endzwanziger sind erst seit ein paar Monaten auf dem Athos. Als Novizen waren sie in einem Kloster draußen in der Welt, wie hier alles außerhalb des Athos ge-nannt wird.

Die Unabhängigkeit der Mönchsrepublik Athos gründet auf einem Erlass des Kaisers von Konstantinopel, der den Mönchen bis in alle Ewigkeit Souveränität versprach. Von der Außenwelt lässt man sich seither am Heiligen Berg nichts vorschreiben, denn der Erlass ist nach wie vor gültig. In Daf-ni, dem Haupthafen des Athos, weht neben der griechischen auch die Flagge des vor über 550 Jahren untergegangenen Byzanti-nischen Reiches. Die Namen seiner Kaiser werden beschworen, noch immer heißt hier Istanbul Konstantinopel, und wie gesagt: eine andere Zeit. •

Asketisches Leben vor malerischen Sonnenuntergängen.

Peter Bardehle, Andreas Martin Athos - Im Jenseits der Welt (Deutschland, Österreich 2016)

Regie und Drehbuch Peter Bardehle,Andreas Martin Kamera Yannis FotouSchnitt Konrad Buschke, Kirineos PapadimatosProduktion Vidicom Media GmbH, Langbein & Partner Media Verleih Langbein & Partner MediaLänge 96 Min.Format DCP / Farbe

Ab 13. Mai im Filmhaus Kinoam Spittelberg

Auf Athos laufendie Uhren anders -in jeglicher Hinsicht und das schon seit 1000 Jahren.

Olga Neuwirth im StadtkinoFür die internationale Community heißt er Goodnight Mom-

my, hierzulande immer noch Ich seh Ich seh – der Thriller von Veronika Franz und Severin Fiala hat von der österreichischen Oscar-Nominierung bis hin zu unzähligen Festival-Preisen quasi alles abgeräumt. Jetzt folgt noch ein weiteres schönes Kapitel der Erfolgsgeschichte. Beim Label Kairos hat die Komponistin Olga Neuwirth ihren eigenen „Original Soundtrack“ veröffentlicht. Am 2. Juni 2016 wird also um 21 Uhr noch einmal Ich seh Ich seh im

Stadtkino gezeigt. Und die Vorzeichen, dass Neuwirth nach dem Screening für ein Publi-kumsgespräch zur Verfügung steht – sie stehen gut. Karten ab sofort erhältlich.

StadtkinoZeitung 05Robert Eggers, „The Witch“

Wir befinden uns im Neuengland des siebzehnten Jahrhunderts, etwa zehn Jahre nachdem die

Pilgerväter mit der Mayflower an der Küste Nordamerikas eingetroffen sind und ein paar Jahrzehnte vor den berüchtigten Hexenpro-zessen von Salem. William (Ralph Ineson), ein relativer Neuankömmling aus England, wird vor den Rat seiner grimmigen Mitbür-ger gebracht und „hochmütiger Arroganz“ beschuldigt. Die Einzelheiten des Konflikts bleiben vage, aber – nach amerikanischer Tra-dition – ist die Wurzel des Übels eine Frage der Religion. Er verweigert, sich dem Willen des Gerichts zu beugen, und ist überzeugt davon, dass er ein wahrer Christ sei. Er habe nur „das wahre Evangelium Gottes“ gepredigt, krächzt er mit rauer Stimme. Das Urteil ist hart. William und seine Ehefrau (Kate Dickie) werden samt ihren fünf Kindern aus der pu-ritanischen Kolonie ausgestoßen und auf ein Gehöft am Rande der Wildnis verbannt – mit Blick auf einen unwirtlichen Wald, über dem genauso gut geschrieben stehen könnte: „Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“ Die Wälder sind ein beängstigend dunkles Gewirr, das der Vater seinen Kindern untersagt zu be-treten. Das Böse hause dort. Das Einzige, was fast noch schrecklicher ist als die Hilflosigkeit der Familie gegenüber dem Ominösen, das in diesem Wald lauert, ist ihr fundamentalistischer Gottesbegriff. Erzogen von ihrem autoritären Vater und ihrer stoischen bis hysterischen Mutter, schweben die vier älteren Kinder in ständiger Angst vor Verdammnis.

Die älteste Tochter, Thomasin (Anya Tay-lor-Joy), ist eine junge Frau, die, während sie schläft, dem schuldbewusst-faszinierten Blick ihres sexuell neugierigen Bruders Ca-leb (Harvey Scrimshaw) ausgesetzt ist und sich bei Tage mit den rotzfrechen Zwillingen Mercy und Jonas (Ellie Grainger und Lucas Dawson) herumschlagen muss. Eines Nach-mittages beim Guckguck-Spiel mit dem Neugeborenen Sam, bedeckt Thomasin drei-mal ihre Augen, und jedes Mal, wenn sie ihre Augen wieder öffnet, lacht er. Beim vierten Mal ist er verschwunden.

Von diesem Moment an findet sich das Mäd-chen in einer Situation wieder, die von Tag zu Tag unerträglicher wird. Die Matriarchin schluchzt immerfort im Haus und betet für die Seele des vermissten Säuglings, während der Patriarch den Verlust der Macht über sei-ne Frauen, Gott und die Welt durch obsessives Holzfällen zu kompensieren versucht. Die Felder liegen brach, Jagdausflüge gehen schief, und die Tiere auf dem Bauernhof verhalten sich seltsam. Die Schuld fällt, wie sollte es auch anders sein, auf die leuchtende, menstruieren-de, blonde Schönheit mit dem rosafarbenen Teint. Thomasins Zwillingsgeschwister sind davon überzeugt, dass sie mit dem Teufel tan-ze, obwohl sie diejenigen sind, die mit dem schwarzen Hausbock zu reden scheinen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Familie dem Wahnsinn verfällt.

Ist Thomasin die Hexe aus dem Titel? Nun, an einer Stelle sagt sie, dass sie es sei, aber je weniger man weiß, desto besser. Ist sie ein un-schuldiges Mädchen oder tatsächlich eine von Satans Mägden? Autor und Regisseur Robert Eggers stapelt die Geschichte für beide Theo-rien. Wir bekommen kurze Einblicke in eine böswillige Kraft in diesen Wäldern, die sich in Kindesblut badet, so viel sei verraten, aber wir sind uns der Realität dessen, was wir sehen, nie ganz sicher. Das macht The Witch zu einem Film, der wie ein ambivalenter Albtraum wirkt. Wie schon der englische Untertitel A New-England Folktale verrät, handelt es sich um eine „neuenglische Volkssage“, was nahelegt, dass hier phantastische Elemente im Spiel sind. Wir erinnern uns an die finsteren Geschichten der Gebrüder Grimm.

Als ehemaliger Bühnen- und Kostümbildner hat Robert Eggers mit akribischer Liebe zum Detail einen schönen, eleganten und schau-rigen Film geschaffen. Sein Spielfilmdebüt ist ein kleines Meisterwerk der Atmosphäre, in der mit dem Teufel einen Pakt einzugehen nur allzu plausibel erscheint. Eggers und sein Kameramann Jarin Blaschke haben ihre natu-ralistisch anmutenden Bilder jeglicher satten Farbtöne beraubt und gleichsam alles in eine düstere Wolkendecke getaucht. Wenn Farbe zum Einsatz kommt, dann in weiblicher, flei-schiger und blutrünstiger Form. Die Chöre, Streicher und Leierkasten tragen das Ihre zur unheilvollen Stimmung bei. Visuell nimmt The Witch Bezug auf die berühmten „schwarzen Gemälde“ des spanischen Künstlers Francesco de Goya und die Holzschnitte der Apokalyp-se von Renaissance-Maler Albrecht Dürer. Der Film zitiert sogar eines seiner bekann-testen Motive, den Feldhasen, ein heidnisches Fruchtbarkeitssymbol und nur eine von vielen Topoi, die der Regisseur hier geschickt nutzt. Ein fauler Apfel, ein toter Vogel in einem Ei, ein schwarzer Bock. Das sind recht banale Bil-der des Bösen, die aber auch fast vier Jahrhun-derte später nichts von ihrer Resonanz verlo-ren haben.

Die Sprache („thou“ und „thy“ gibt es zu-hauf) wurde zum Teil direkt aus realen Tage-bucheinträgen und historischen Gerichtsakten übernommen und schwelgt in einer antiquier-ten Poesie („Did ye make an unholy bond with that goat? Speak if this be pretence!“), die von den Schauspielern wahrhaftig verin-nerlicht wurde. Was Eggers seinen jungen Dar-stellern abverlangt, ist wirklich anspruchsvoll. Anya Taylor-Joy ist das Herzstück des Films, und sie leistet erstaunliche Arbeit, aber auch Harvey Scrimshaw gibt eine bemerkenswerte Leistung als vom Teufel besessener Sohn.

Das Ergebnis mutet an wie eine Kreuzung zwischen der fiebrigen Hysterie von Arthur Millers Bühnenstück „The Crucible“ (1953) und der strengen Schwere von Stanley Kubricks The Shining (1980), einem Film, den Eggers als Inspirationsquelle genannt hat, wie auch Ing-mar Bergmans Schreie und Flüstern (1972) und den schwedisch-dänischen Stummfilm Häxan (1922) von Benjamin Christensen.

The Witch könnte als Vorgeschichte zu den Hexenprozessen von Salem im Jahr 1692 gut funktionieren, als Ereignis, das eine Gruppe von jungen Mädchen dazu angestachelt haben könnte, mit dem Finger auf ihre Freunde und Nachbarn zu zeigen. Die Hexenverfolgungen bildeten die Grundlage für das Drama von Arthur Miller, zuletzt verfilmt im Jahr 1996 mit Daniel Day-Lewis und Winona Ryder in den Hauptrollen. Zusätzlich schafft Ro-bert Eggers’ Film eine verwandte Atmosphäre

von theologischem Fanatismus wie Rosemary’s Baby, The Exorcist oder The Omen und erzählt vom Verlust der kindlichen Unschuld. He-xenverfolgungen wurden oft als Ausdruck der Angst vor weiblicher Sexualität und Autono-mie interpretiert, Hexerei war immer schon ein ergiebiges Thema.

Eggers’ Film fühlt sich an wie etwas authen-tisch Altes, aber sein Debüt ist unverkennbar ein Produkt unserer Zeit. The Witch ist nicht bloß

eine allegorische Erzählung über religiöse Hyste-rie, sondern eine feministische Phantasie von der Emanzipation der Frau. Robert Eggers macht aus einer müden Horror-Trope ein beeindru-ckendes Stück Genre-Revisionismus und geht an einen Ort, an den sich wohl die wenigsten wagen. Nur wenige Horrorfilme haben jemals so tief in die Dunkelheit gestarrt, und noch weniger haben eine solche Ekstase dort gefunden. •

Zuerst erschienen in ray Filmmagazin 05/16. Abdruck mit freundlicher Genehmigung.

Eine strenggläubige Dorfgemeinschaft wird von okkulten Kräften heimgesucht.

T A S C H E C A R L I N

F E I N E L E D E R W A R E N

R H O R N S . C O M

Die Hexenjagd ist eröffnet„The Witch“ ist ein Meisterwerk der Atmosphäre, in der mit dem Teufeleinen Pakt einzugehen nur allzu plausibel erscheint. MARIETTA STEINHART

Robert Eggers The Witch (USA, Kanada, Großbritannien,Brasilien 2015)

Regie und Drehbuch Robert EggersDarsteller Anya Taylor-Joy, Ralph Ineson,Kate Dickie, Harvey Scrimshaw, Ellie Grainger, Lucas Dawson Kamera Jarin BlaschkeSchnitt Louise FordMusik Mark KorvenProduktion Parts and Labor, RT Features, Rooks Nest Entertainment Verleih UniversalLänge 92 Min.Format DCP / Farbe

Ab 19. Mai exklusiv in OmdUim Filmhaus Kino am Spittelberg

06 StadtkinoZeitung VIS – Vienna Independent Shorts 2016

Keine Angst vor kurzen FilmenDas Kurzfilmfestival VIS Vienna Independent Shorts zeigt in seiner 13. Ausgabe unter dem Motto „Fear is not an Option“ in sieben Tagen knapp 350 Filme - darunter ausgezeichnete Arbeiten vonBen Russell, Mahdi Fleifel oder Réka Bucsi. SIMON WEYER/DANIEL EBNER

Gerade in Momenten der größten Verunsicherung wird man emotio-nal. Die Vernunft versagt, die Angst

gewinnt. Angesichts der aktuellen gesell-schaftlichen Stimmung ist das diesjährige Motto des Kurzfilmfestivals VIS Vienna In-dependent Shorts bewusst politisch gewählt: Unter dem Leitthema „Fear Is Not an Opti-on“ wird der Kinosaal zum furchtlosen Ort. Angst ist auch in noch so ungewissen Zeiten zwar eine hartnäckige Begleiterin, aber kei-ne gute Ratgeberin – so zeigt es das größte Kurzfilmfestival des Landes in 346 interna-tionalen und österreichischen Kurzfilmen, Animationen und Musikvideos.

Angst vor dem Fremden? Angst vor Verän-derung? Angst vor Neuerungen? Gerade der Kurzfilm ist einerseits stark in der Gegen-wart verankert, andererseits aber auch ein Vorreiter für die Entwicklungen des Kinos - und auch für die Entwicklungen unserer Gesellschaft. Gerade der Film im Allgemei-nen und Filmfestivals im Besonderen schei-nen dazu geeignet, der Emotion und der Diskussion einen fruchtbaren Rahmen zu geben. Nicht zuletzt in gemeinsamen Film-programmen mit den beiden Partnerfestivals aus Kanada (Festival du nouveau cinéma in Montréal) und den Niederlanden (Go Short in Nijmegen) geht VIS der Frage nach, was Angst denn eigentlich ist und wie man ihr begegnen kann.

www.josefstadt.orgKarten und Info unter:

T +43 1 42700-300

Lillian Hellman

»Das hohe Paar Cervik Föttinger generiert Momente innigster Hassliebe.«

(Der Standard)

Trailer zu sehen auf

Die kleinen Füchse

INSERAT_Fuechse_fin.indd 1 27.04.16 10:50

„Estate“ - der Kurzfilm von Ronny Trocker spielt mit den Ängsten der Wohlstandsgesellschaft.

Neben den sieben kuratierten Program-men im Rahmen dieses Schwerpunkts zei-gen insbesondere die vier Wettbewerbskate-gorien ein konzentriertes Bild des aktuellen Kurzfilms. Im internationalen Wettbewerb für Kurzspiel- und Dokumentarfilme (Ficti-

on & Documentary) sind in sechs Programmen 28 Filme zu sehen. Hier präsentiert sich u.a. das neueste Werk des vielfach ausgezeich-neten US-Regisseurs Ben Russell (He Who Eats Children) und der politisch hoch aktu-elle Flüchtlingsfilm Estate vom italienischen Regisseur Ronny Trocker, der das diesjährige Motto des Festivals treffend bebildert. Auch bereits mit Ehrungen bedachte Kurzfilme sind in der Selektion vertreten, beispielswei-se der auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären prämierte Dokumentarfilm A Man Returned des afghanischen Regisseurs Mahdi Fleifel über die Ausweglosigkeit in einem rie-sigen libanesischen Flüchtlingscamp oder der für den Europäischen Filmpreis 2016 nomi-nierte Animationsfilm Edmond, eine schwarze Komödie von Nina Gantz mit bitterem bri-tischen Humor.

Im zweiten internationalen Wettbewerb Ani-mation Avantgarde zeigt sich hingegen neuerlich die größtmögliche Bandbreite des filmischen Formats. In drei Programmen sammeln sich 40 experimentelle und animierte Arbeiten aus 18 verschiedenen Ländern. Jenseits des gängigen Mainstreams treffen hier Compu-teranimationen, wie vom erfolgreichen rumä-nischen Mihai Grecu (The Reflection of Power), auf Zeichentrickfilme, Objektanimationen, Machinimas oder digitale Found-Footage-Projekte. Mit dabei sind auch das ungarische Nachwuchstalent Réka Bucsi, die ihr ausge-zeichnetes Werk LOVE als diesjährige Artist in Residence persönlich vorstellen wird, oder der Vorjahresgewinner Rainer Kohlberger mit seinem neuen Experimental-Werk Not Even Nothing Can Be Free Of Ghosts.

Im Österreich Wettbewerb wiederum stehen sich in drei Programmen bekannte Namen und

Newcomer gegenüber. Mit dabei sind in die-sem Jahr auch die prämierten RegisseurInnen vergangener Jahre wie Sebastian Brameshuber (In, Over & Out), Christoph Schwarz (Ibiza) oder Christiana Perschon (Ghost Copy) mit ihren neuen Filmen. Die Kategorie wird mit dem Hauptpreis von 5.000,- Euro versehen – und erstmals haben die besten fiktionalen und animierten Arbeiten auch die Möglichkeit, sich direkt für die Oscars® zu qualifizieren. VIS ist seit heuer das einzige Academy Qua-lifying Festival des Landes.

Neben den Wettbewerbsprogrammen ver-sprechen nicht zuletzt die populären Midnight Movies regen Festivalbetrieb im Stadtkino im Künstlerhaus. In drei Spätabendvorstellungen locken die Programme Très Chic, PopPorn und Nightmares mit Absurdem, Erotischem und Erschreckendem in den Kinosaal. Außerdem führt einmal mehr der österreichische Schau-spieler Michael Ostrowski durch den Galaa-bend der Night of the Light – dem Kurzfilm-wettbewerb, bei dem dreiminütige Kurzfilme zum diesjährigen Thema „Power to the Peo-ple“ ihre Uraufführung feiern. Daneben war-tet das Festival mit dem schönen Lunchfilm-Projekt von Mike Plante, Senior Programmer von Sundance, auf sowie mit zwei Länder-specials zu Bosnien und Kolumbien, einem Tribute zum 70er von US-Animationshero Bill Plympton und einer Personale zur bel-gischen Künstlerin Anouk De Clercq. Ihrem Film “Building” ist auch das Sujet des diesjäh-rigen Festivals entnommen, das als politischer ebenso wie künstlerischer Appell verstanden werden darf: Fear Is Not an Option. •

Infos & Programm unterww.viennashorts.com

Artist-in-Residence Réka Bucsi pflanzt Liebe in karge Welten.

StadtkinoZeitung 07Selma Doborac, „Those Shocking Shaking Days“

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„Vergleichsweise harmlose Bilder“ über das Grauen.

„Vergleichsweiseharmlose Bilder“

Die Filmemacherin Selma Doborac legt mit „Those Shocking Shaking Days“einen grandiosen Essay über Krieg und Kriegsberichterstattung vor. CLAUS PHILIPP

Am Anfang war der Stummfilm, oder: Das Gefühl, dass im Kino zumin-dest der Ton ausgefallen ist. Ja, Sel-

ma Doborac wurde für ihren jüngsten Film Those Shocking Shaking Days bei der Diago-nale 2016 für das „beste Sounddesign“ aus-gezeichnet. Da liest es sich schon auf dem Cover der Blu-ray, die sie dem Stadtkino zur Sichtung übergeben hatte, fast wie ein Witz, wenn da steht: „ACHTUNG: TON STAR-TET BEI 18’ 33’’“

18 ½ Minuten zuerst mal also totale Stille. Man sieht: Kaputte Einfamilienhäuser und Rohbauten in verwildertem Niemands-land. Und man liest, darüber eingeblendet, Fragen wie: „Ist die kritische Betrachtung eines Krieges zum Beispiel durch Poetizität oder durch Virtualität zu bewerkstelligen, oder wäre es ratsam, eindeutige Begriffe und Bilder zu Gunsten der kritischen Betrach-tung eines Krieges tendenziell auszulassen?“ Oder: „Wäre es möglich, einen Missbrauch der Sprache wieder gut zu machen?“

Those Shocking Shaking Days – das ist ab Sekunde eins ein Film, der aufs Ganze geht. Der sich im Versuch nach Neuorientierung – es geht um nichts weniger als um eine Sprache für Kriegsgräuel – selbst zerlegt. Und der gleichzeitig den Betrachter einer Form von Orientierungslosigkeit aussetzt, in der dieser selbst Fragen nach seiner eigenen Haltung gegenüber gefilmten, verfilmten, gestellten, angeblich authentischen Kriegs-berichten und –bildern zu stellen hätte.

Eine Versuchsanordung also, ein Essay-Film im besten Wortsinn, mit, wie es bei Ver-suchen nun einmal so ist, offenem Ausgang. Nach 18 ½ Minuten zum Beispiel: Schwenks über schwer nachvollziehbare Schusswech-sel in irgendwelchen Hügeln, oder: Bildaus-fall, die Stimme des Nachrichtenmoderators Paul Kraker, der die Suada der vorher „les-baren“ Textinserts aufnimmt (können wir uns – ohne unterstützende Bilder – nun bes-ser konzentrieren? Eher nicht). Dann wie-derum hektische Videoverfolgungsbilder ir-gendwelcher Männer, die durch entvölkerte Landschaften hasten und die Frage, was es bringen würde, in B-Pictures Krieg nachzu-stellen – „weil Material“ wie dieses „keine Erinnerung darstellt, auch wenn es ihr na-hekommt“.

Es geht um den Bosnienkrieg, soviel er-fährt man mit immer beklemmenderer Wucht. Es geht also um einen Krieg, der Tag

für Tag in bewegten Medienbildern weltweit übertragen wurde, ohne dass irgendjemand wirklich eingeschritten wäre, einfach weil die Bilder, authentisch oder gestellt oder ge-funden oder gemacht, immer weiter liefen, quasi fortwährend Neupositionierung ver-langten, die wiederum vom Handeln abhielt. Es passierte ja gerade was.

Insofern ist Those Shocking Shaking Days nicht zuletzt ein Film über eine Lähmung

durch Bewegung, über die Frage, ob es nicht vielleicht klüger sei, sich zuerst einmal am gesprochenen, geschriebenen Wort hoch zu hanteln, anstatt zwischen eigentümlich un-geordneten Infogemengelagen zunehmend erschöpft nach so etwas wie einer Erzählung zu suchen. Es ist in aller Konzentriertheit ein nervöser Film, der auch angesichts „ver-gleichsweise harmloser Bilder“ das Grau-en (nicht zuletzt vor der eigenen Gräuel-Bereitschaft) nicht abschütteln will. Und er ist, in aller Allgemeingültigkeit (vergleichbar könnte man derzeit ja auch über Flüchtlings-bilder argumentieren) verblüffend konkret im Umgang mit einem spezifischen zeithi-storischen Sujet, mit spezifischen Orten und Landschaften.

Der vor zwei Jahren verstorbene deutsche Filmemacher Harun Farocki meinte einmal in einem Interview: „Krieg und Kriegsbe-richterstattung rücken immer näher zusam-men.“ Auch in seinen Lectures im Stadtkino, die er mit seiner Filmklasse an der Akademie

Impressum Telefonische Reservierungen von Mo. bis Do. 8.30-17 Uhr, Fr. 8.30-14 Uhr unter 522 48 14 – während der Kassaöffnungszeiten: Stadtkino im Künstlerhaus Akade-miestraße 13, 1010 Wien, Tel. 712 62 76 / Filmhaus Kino am Spittelberg Spittelberggasse 3, 1070 Tel. 522 48 16. Online www.stadtkinowien.at Herausgeber, Medieninhaber Stadtkino Filmverleih und Kinobetriebsgesellschaft m.b.H., Spittelberggasse 3/3, 1070 Wien Graphisches Konzept Markus Raffetseder Redaktion Claus Philipp, Florian Widegger Druck Druck Styria GmbH & Co KG, Styriastraße 20, 8042 Graz Offenlegung gemäß Mediengesetz 1. Jänner 1982 Nach § 25 (2) Stadtkino Filmverleih und Kinobetriebs-gesellschaft m.b.H. Unternehmungsgegenstand Kino, Verleih, Videothek Nach § 25 (4) Ver-mittlung von Informationen auf dem Sektor Film und Kino-Kultur. Ankündigung von Veranstal-tungen des Stadtkinos. Preis pro Nummer 7 Cent / Zulassungsnummer GZ 02Z031555 Verlagspostamt 1150 Wien / P.b.b.

Those ShockingShaking Days –das ist ab Sekunde eins ein Film, deraufs Ganze geht.

der Bildenden Künste wiederholt angeboten hat, rekurrierte er immer wieder auf dieses Thema, das er in Arbeiten wie Etwas wird sichtbar beständig umkreiste.

Selma Doborac war eine seiner Studen-

tinnen in Wien. Auch in den Stadtkino-Lec-tures erwies sie sich immer wieder vehement motiviert zu einem Dialog mit Film und Vi-deo, sachlich, impulsiv. Es schließt sich also geradezu ein Kreis, wenn sie nun Those Sho-cking Shaking Days im Stadtkino präsentiert - in unserer neuen Monatsreihe österreichi-scher Filme, die sehenswert und diskussions-würdig zugleich, außerhalb gängiger Verleih- und Festivalstrukturen ihr Publikum finden wollen.

„Schon wieder ein Film über den Krieg?“ Schon wieder. Höchste Empfehlung! •

Selma Doborac Those Shocking Shaking Days (Bosnien und Herzegowina,Österreich 2016)

Regie und Drehbuch Selma DoboracDarsteller Paul Kraker (Sprecher) Kamera, Schnitt und Produktion Selma Doborac Verleih sixpack filmLänge 88 Min.Format DCP / Farbe

Am 1. Juni 2016 um 19 Uhr 30im Stadtkino im Künstlerhaus

AB 17. JUNI EXKLUSIV IM STADTKINO IM KÜNSTLERHAUS – PREVIEW AM 2. JUNI

SpotFilms, Sil-Metropole Organisation Ltd., Central Motion Picture International Corp., Huace Pictures, China Dream Film Culture Industry Limited, Media Asia Films Production Limited präsentierenPräsentiert von Hou Hsiao-Hsien, Chen Yi-Qi, T.H. Tung, T.C. Gou, Kufn Lin, Zhao Yi-Fang, Sze Jaime, Peter Lam REGIE Hou Hsiao-Hsien IN DEN ROLLEN Chang Chen, Shu Qi, Zhou Yun, Tsumabuki Satoshi und Hsieh Hsin-Ying, Ethan Juan, Ni DaHong, Yong Mei, Lei ZhenYu

IN DEN GASTROLLEN Sheu Fang-Yi, Jacques Picoux AUSFÜHRENDER PRODUZENT Hou Hsiao-Hsien, Liao Ching-Song DREHBUCH Zhong Acheng, Chu Tien-Wen, Hsieh Hai-Meng BILDGESTALTUNG Mark Lee Ping-Bing KAMERA Yao Hung-I SCHNITT Liao Ching-Song SCHNITTASSISTENZ Paulie Huang Chih Chia SZENENBILD Hwarng Wern-Ying MISCHUNG Tu Duu-Chih, Wu Shu-Yao MUSIK von Lim Giong INTERNATIONALER VERTRIEB Wild Bunch VERLEIH Delphi Filmverleih

»Nimm ihm zuerst das Liebste, dann kannst du ihn leichter töten!«

Ja-Xing, Meisterin der Martial Arts

China, Mitte des 9. Jahrhunderts, die Macht der Tang Dynastie hat ihren Zenit überschritten. Es ist die Hochblüte der Poesie

und erstmals entsteht die Idee romantischer Liebe.

EIN HOU HSIAO-HSIEN FILM

THE

ASSASSINPl

akat

: Kat

ja C

los

SpotFilms, Sil-Metropole Organisation Ltd., Central Motion Picture International Corp., Huace Pictures, China Dream Film Culture Industry Limited, Media Asia Films Production Limited präsentierenPräsentiert von Hou Hsiao-Hsien, Chen Yi-Qi, T.H. Tung, T.C. Gou, Kufn Lin, Zhao Yi-Fang, Sze Jaime, Peter Lam REGIE Hou Hsiao-Hsien IN DEN ROLLEN Chang Chen, Shu Qi, Zhou Yun, Tsumabuki Satoshi und Hsieh Hsin-Ying, Ethan Juan, Ni DaHong, Yong Mei, Lei ZhenYu

IN DEN GASTROLLEN Sheu Fang-Yi, Jacques Picoux AUSFÜHRENDER PRODUZENT Hou Hsiao-Hsien, Liao Ching-Song DREHBUCH Zhong Acheng, Chu Tien-Wen, Hsieh Hai-Meng BILDGESTALTUNG Mark Lee Ping-Bing KAMERA Yao Hung-I SCHNITT Liao Ching-Song SCHNITTASSISTENZ Paulie Huang Chih Chia SZENENBILD Hwarng Wern-Ying MISCHUNG Tu Duu-Chih, Wu Shu-Yao MUSIK von Lim Giong INTERNATIONALER VERTRIEB Wild Bunch VERLEIH Delphi Filmverleih

»Nimm ihm zuerst das Liebste, dann kannst du ihn leichter töten!«

Ja-Xing, Meisterin der Martial Arts

China, Mitte des 9. Jahrhunderts, die Macht der Tang Dynastie hat ihren Zenit überschritten. Es ist die Hochblüte der Poesie

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