5/9/2018 Swiss Magazine Schweizer Illustriertein (November 1991) - slidepdf.com

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50 0 Mi l l ionen in de r Schvve iz

•

r1cWeil sie so das Millionen-Vermagen ihres Clans auf

Schweizer Banken retten will, kehrte die Diktato

ren-Witwe Imelda Marcos jetzt nach Manila zuri.ick.

VON D ANIELA GI SLER

A m wrgangenen MontagJW\ l.eh ne Lmelda Mrucos,d« « b ~ m e Schmenerling•,nach funf Jabren un E.tilO(tch ~ I a n d a zunick Am

D1enstag fegte ein Wirbdsturm ubr:r den S i i d w ~ t l ! l l d ~ L < ~ n d e s , mehr aJs 6500Menscben starben Viele Fl·hpinos wcru:ten das als Z ~ •chen des Zoms dec Getter.Vor ihrem .'\bflug a ~ dem Luxus-F.x.il m Hawauhath: Imelda am offc:nenS..l!g t h r ~ 1989 \erstor!)(nen und tieigefrorenenGantn Ferdinand voUerPathos versprochen: r e b keh.re turucl., urn zu bel fenUnd 1ch werde m metncrArhcll nicht ruben, solangcauch nur ein Fi!Jpino nocharm i ~ t .

Auf den Phihppmen allerdmgs mocbte 1hr das memand abkaufen. Tatsachhchkehrtc: Frau Marcos vor altern zunlck. urn sicb ~ l b e r zu hel £en. Und auch, umnoch em mal zu vc:rhindem,

dass du: R c g . u ~ r u o g ihrec Ri·v:ilin Cor:llOn Aquino an die500 Marcos-Millionen rankommt. d•c auf SchwCJZerBankkonten blocloensend_

II o.c,e RuciJcehr lSI CJO

Tnck, um du: Verfahrcn mder Schwctz e1n we1 teres

3 8t ~ Y , litOl\lffllt.•t

Mal w verzogemn, erkld.r!eNahonalrat und AnwaltS c r g ~ o Salvioni vcrgangencWoche der Sdl'wet:tr 11111-.rmer im.

T . u & ; ~ c h l i c h war von dervcrsprochenen Mlldtaugl.ellv . ~ m g zu spuren a l ~ wee m ~ t 1 g e S c b t i n b e 1 t ~ k b r u g m Imelda 10 Manda landete.Sta11desgemass mie tetc: •ic:

im (!Philippinel a z a ~

diel m p e n a l Suite" filr 3000f'ranken pro Nacht da1u60 wenere Zimmer fUr ihreGefolgschafl.

z u . . ~ a m m e n nut dc:m(Jenfer Stnatsrat Gu} Fontanet und dem Ziltcber Na·uonalrat Mori1.2. Leuenberger wurde der Tessiner An ·walt Sergio Salvioru nachdem Sturz von Marco'> 1986von P r ~ 1 d e n u n Corazonr\qumo beauftragt dieRuckfuhnmg der Mtllion e n b ~ t r a g e . die Mrucos 10

.ler Schweiz. versteckt haue,emzuklagcn.

Thts!ichlich Ucss derSunllesrnt rund 500 Millio

ncn Franken auf MarcosKomen bei s e c h . ~ SchwcrurBun!..en emfrieren. AUem400 lv111honen liegen bet derSKA Zunch, wettere 701\hlhonen bei:m BankvercmFribourg. der Rest b e ~ Ban·ken m der Waadt, m Genf

und Luzem. Doch d1C vcrlangte Ruckful1rung de rGelder an d1e p h 1 h p ~ i n i s c h e Regierung konntc bts hcutemcht erreicht werden. Wcilstch einzelne Geldinstitutewo:rug k o o ~ r a U \ retgten.Und auch wet l die Anwaltedes Ex-OtktatOI'\ und derBanken die Verfahren immer wieder m11 JUris lischen

Tricks verz.Ogerten1<Allem tm Kanton Zi.i·ncb gab e ~ msgesamt 45

Eiospriiche. die von zehnAnwalten eingereicht wurd e n ~ . klagt der Zurcher Be·21rksanwalt Peter Cosandey.

Die Schweizer Gerichtevcrlangten, dass d i ~ : neueRegJerung 111 Mnni la einformelle.s Verfah ren gegcndte Marco:.- Fam1he erOff.net. Deshalb lettete d<!r philippirusche Generalstaat:.·anwah •or emem Mollil t clllsogenanntes , FmZ!ebungs·verfahren>l ein D ~ i . ) 1 ~ 1 soublich, wenn der Angeklagtc verstorben tSt und keinStrafverfabren mehr emge

ldu:t wcrden kann», crklllrtAnwalt Salvioru. ttOtel>esVerfabren hat tlen Vortetl.da:;s es scbr <;ehnell durcbgeflihrl \\erden l ann. Lndd a ~ macht JCI.2.l o f f e ~ l c h t lich Frau Marcos Angs t. •>

Wurde Imelda n!imlich m Imelda, die im Ausland Milliarden honet, verspricht, hre 3000 Paar Schuhe fur die Armen zu versteigem.

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diesem Eioziehungsveriahren unterliegen, bekamendie von ihrem Mann gehorL ~ t e n Millionen die Philip·ptnen.deb bin n.ich t zuriickge

kommen, um mich zu rll·chen. Icb will Gerecbtigkeib>, verkiindetelmelda beiihrer Ankuoft voller Pathos.Und tatSach.IJch stellte siesich tags darauf beimStaatsanwalt, damit diesereio Strafverfahren wegen<Nerschwendung und Ver·untreuung von Staatsgel·dem» gegen sic eroffnenkonnte. Doch n.icht spateEi.nsiclll odcr gar Reue triebdie Diktatoren-Witwe dazu,sich zu steUen. Ein Trick ih·rer AnwiUte, das Verfahrenzu verz6gem. <<Wahrend wirmi 1 dem Einziehungsverfahreo relativ rasch zu einemUrteil gekommen wl!.ren >erk.lan Salvioni, <<dauert dasStrafverfahren sehr viel Hin-ger. Offensichtlich versuchtImelda oocb einmal, das

Ganze auf die lange Bank zuschiebeo >) Denn : Aucbwenn der philippin.ischeStaat im Ein2.1ehungsverfahren recht bckornmt,fliesst kein einziger Frankennach Manila, solange dasStrafvcrfahren gegen Imeldahangig ist.

«Frau M a r c o s ~ , so Salvioni, «hoff! auf die Prasidentscbaftswablen im kommenden Mai. Darauf, dassdann ein neuer Prasident andie Macht kommt, mit demsie sich auf ihre Art arrangieren kann >>

Ta tslichlich ist es unwahrscbeinlich, dass Frau Aquino auch nacb den Wahlenvom kommenden Friibjahrnoch Prasidenlin <ler Philip·pinen sein wird. U.nd ob ihrNacbfolger li.b.nlich uner·bitllich auf die Riickgabeder 1'v1illionen drlingen wird,ist zweifelbaft.

Just in den Tagen. alslmelda und ihre Anwliltediesen neusten Trick zele-

- :....

brieneo, fegte Uber denSildwesten des Inselreicbsder Tropensturm <<Thelma1>und riss mehr als 6500Men-schen in <len Too. Am

schlirnmsten wiiteten dieU nweuer auf Leyete, derGeburtsinsel von Imelda.Die intematiolllalen Hilfsorganisalionen riefen in allerWelt zu Spenden auf. Mil-

lionen werden notigsein, umdie Folgeo dieset vierteoNaturkatastropbe, welchedie Philippinen in nur 16Mooaten bei:msuchte, zulindem.

Guy Fontanet, dcr GenferAnwalt von Corazon Aquino, hat eirunal gesagt: aDieEidgenossenscbaft untersliitzl ein Schulprojekt aufeiner Inset mi1 einer MillionFranken jahrlicb. Zur gleicheo Zeit liegeo 500 MarcosMillionen auf SchweizerBanken. Die wiirden aiJein25 Millionen Franken Zinsabwerfen. Das ist doch unglaublich.>>

Fontanet ist iiberzeugt:(<0ieses Geld gehort demphilippinischen Volk.>l

Der Anwalt und seine Klientin': Sergio Salvioni soli fur

Corazon Aquino die Marcos-Millionen crauftauen • .

u d mog.licherweise uegen auf Schweizer Bankennicbt <mun> die 500 Millio

nen, die zurzeit eingefrorensind. Deutsche Medico warteten vergangeme Woche mi tder <<Entbilllu.ng>  auf. imZollfreilager des FlughafensZiirich-Kioteo - unter einerKootonummer der Schweizerischen Bankgesellschaft -wtirden 1080 Tonnen puresGold im Wen von fast 18M!lliarden Franken liegen.Dies zumindest behauptetder deutscb-australische

5 Abenteurer und Gelegenf h e i ~ a g e n t . Reiner Jacobi,'§ der w Aqumos Aurtrag und~ auf Provisionsbasis nach~ Marcos-Schlltzeojagt..; Die SBG bingegen de·~ mentiert vehement: (<Das ist

~ grotesk .>> Aber Jacobi, der~ im Sommer kurzzeitig rest(/) genommcn worden war, wei!! er versucht baben soli, in die~ Computersysteroc von.2 Schweizer Grossbanken

Abschied in Hono lulu: Imelda Marcos halt ein letztes ein.zudringen, insistiert: «lclJZwiegespriich mit ihrem tiefgefr orenen Ferdi nand. babe die Beweisc.>  •

Die

250 bis 300 MilliardenFranken aus derDritten

Welt iegen auf un5e1e11

B a n k ~ m . hatdie US.Be-

raterf•rmaMcKinseyer.rechnet . Oft ist esGeld

blutiger Diktatoren.

M it d e m . ~ u l c h l ! ! d 4 , d l i auf Schweizer

ken liegt, sokonnte die HilfteScbulden der D r i t ~ l l & der getilgt werden.war beileil)e nicht dergc - ein Schwetzerhat jeder Dil:tator, r:1erwas au[ sich halt.

S e k e Mobuto,Zai r e

Soli 6 Milliarden Frankel

auf Schweizer Konten

versteckthaben.

Suhar to ,Indones ian

Tot. Hatte 25,5 Millll'·

den Franken in det

Schweiz und England.

r Konten der Diktatoren

~ 1 1 1 e s Vermogen in

~ S c h w e z: eini ge

Franken.

'licolaeCeauteseu. Ruman ian

inder Schweiz:

illionen Franken.

l r ak

t . 1 h a b ~ e r auf Schweizer

700 bis 800

Anas tas io S o

moza . Nicar agua

Tot. GrOsster Teil seiner

750 Millionen Franken

lagem in der Schweiz.

Hai le Selass ie ,Athiop ien

Tot. 22,5 Milliarden fTan.ken Auslandverm0gen.

Grosser Teil in der Schweiz.

J e a n B. B okas s a ,

Zentralaf r ika

Fast aileWertgegenstan·

de, vor allem Diaman·

ten, in SchweizerSafes.

Jean-C laudeDuval ie r . Hai t i

750 Millionen Franken

Auslandvermi)gen. Gros

ser Teil in der Schweiz.

A bu Nidal ,PaUis t inens er

Millionen auf Schweizer

Konten unter dem

Namen von Freunden.

Rajiv Gandhi ,

Indian

Tot. 2,5 Milliarden Franken

auf indischen Geheim

kontenin der Schweiz.

M a n u e l Nor ieg a . P a n a m a

15 Millionen Franken au

dem Drogenhandel, Teil

davon in der Schweiz.

J a a f a r Numeir i ,S u d a n

Hat bis 1985den Schwe

Banken 34 Millionen

Franken anvertraut.

R e z a P a h l e v i ,

I ran

Tot. 5,7 Milliarden

Franken verteilt auf 25SchweizerBanken.

SCHWE ZEtLUI-mtt l