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Synthese

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1 Umgestaltung und Interdependenzen innerhalb des Staatsgebiets

Zunehmende Bevölkerungsdichte im Süden und Westen, an den Küsten und im Umkreis der großen Stadtregionen (frz. “aires urbaines”)

Die Bevölkerung Frankreichs vermehrte sich zwischen 1999 und 2009 um 4,2 Millionen von 60,1 auf 64,3 Millionen Einwohner. Sie vermehrte sich in allen Regionen, außer in Champagne-Ardenne. Unter dem Einfluss der Migrationen vergrößerte sich der Abstand zwischen den Regionen im Süden und Westen einerseits, die einen über dem Landes-durchschnitt (+ 0,7�� liegenden Bevölkerungszuwachs verzeichnen konnten, und den übrigen Regionen anderer-�� liegenden Bevölkerungszuwachs verzeichnen konnten, und den übrigen Regionen anderer-� liegenden Bevölkerungszuwachs verzeichnen konnten, und den übrigen Regionen anderer-seits, namentlich jenen in Nord-Ost-Frankreich. Zwischen 1999 und 2009 haben sieben Regionen (Rhône-Alpes, Paca, Languedoc-Roussillon, Midi-Pyrénées, Aquitaine, Pays de la Loire und Bretagne� mit beinahe 60� und die Region Paris mit fast 20� zum Bevölkerungszuwachs der Nation beigetragen 20�. 2009 repr�sentierten sie 40� bzw. 20� der fran-� zum Bevölkerungszuwachs der Nation beigetragen 20�. 2009 repr�sentierten sie 40� bzw. 20� der fran- zum Bevölkerungszuwachs der Nation beigetragen 20�. 2009 repr�sentierten sie 40� bzw. 20� der fran-� bzw. 20� der fran- bzw. 20� der fran-� der fran- der fran-zösischen Bevölkerung.

Über die beherrschenden regionalen Trends hinausgehend konzentriert sich die Bevölkerung zunehmend in zwei Gebietstypen: in den Küstengebieten, insbesondere am Atlantik und am Mittelmeer und in den großen Stadtregionen. Die 241 Stadtregionen (aires urbaines�, im Sinne der neuen 2011 von Insee aufgestellten Gebietseinteilung, repr�sen-tieren 80� der Bevölkerung Frankreichs, sie z�hlen 3 Millionen Einwohner mehr als im Jahr 1999. Ihre Ausdehnung hat erheblich zugenommen. Sie erstrecken sich heute auf ein Drittel des gesamten Staatsgebiets, im Vergleich zu 20� vor zehn Jahren.

Die Stadtsysteme gliedern die Tauschvorgänge in verschiedenen Größenordnungen

Die großen Stadtregionen bringen in besonderem Maße Strukturen hervor, die für die Funktionsweise des staatlichen Territoriums insgesamt bestimmend sind. Die Stadtregion Paris z�hlt an die 12 Millionen Einwohner, und auf die Region Ile-de-France entf�llt mehr als ein Viertel des Bruttoinlandprodukts. Außer Paris hat keine französische Stadtregion den Umfang, die funktionale Vielfalt und eine ausreichende Einbindung in ein Weitverkehrsnetz, um im europ�ischen und internationalen Vergleich als Metropole eingestuft zu werden. Wie in anderen L�ndern, die eine führende Metropole besitzen, wie beispielsweise Großbritannien, haben die großen Stadtregionen in Frankreich verh�ltnism�ßig wenig Anschluss an Europa und die restliche Welt, ausgenommen die Hauptstadt Paris und, in geringerem Umfang, Lyon.

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Die Hauptstadt Paris beherrscht das gesamte Staatsgebiet. Die französischen Stadtregionen, gleichviel welcher Größenordnung, suchen im Rahmen europ�ischer Forschungs- und Technologie-Kooperationsprogrammen stets die Anbindung an Paris, das der Angelpunkt des internationalen Austauschs ist, insbesondere mit Europa. Parallel dazu entwickeln mehrere führende Ballungsgebiete wie Lyon, Marseille, Lille, Toulouse, Bordeaux auch das Weitver-kehrsnetz untereinander. Lyon tritt hervor durch eine eindeutig größere Vielfalt und Intensit�t der Ströme (Migration der Erwerbst�tigen, Angebot im Hochgeschwindigkeitstransport, Verbindungen Niederlassung - Gesch�ftssitz, wissenschaftliche Partnerschaften� und durch Anschlüsse zu anderen europ�ischen Regionen.

Neben diesen Weitverkehrstauschvorg�ngen gibt es, wie aus einer Analyse der vielfachen, die Stadtregionen mit-einander verbindenden Ströme, 26 nachbarschaftlichen Stadtsysteme, die oft in regionale Konturen eingebunden sind aber jedoch in mehreren F�llen darüber hinausgehen. Diese Stadtsysteme regionalen (oder überregionalen� Umfangs sind an die fl�chendeckenden Netzwerke angeschlossen, meistens auf dem Weg über die führende Stadt-region (aire urbaine�, die den Angelpunkt der Tauschvorg�nge bildet.

Demographischer Aufschwung der ländlichen Gebiete und Interdependenz mit den städtischen Ballungsräumen

Zwar ist der Bevölkerungszuwachs des letzten Jahrzehnts in der Hauptsache den großen Stadtregionen zuzuschrei-ben, doch ist dieser Zeitabschnitt durch eine Trendumkehr im Bevölkerungszuwachs der l�ndlichen Gebiete gekenn-zeichnet. Die Verbesserung ist landesweit spürbar, doch reicht sie nicht aus, um den Bevölkerungsrückgang in den entlegensten Gebieten, namentlich in Champagne-Ardenne, Limousin und Burgund aufzuhalten.

Partnerschaftsverbindungen zwischen den analysierten funktionalen StadtregionenMehr als 9 (max. 56)6 bis 95

Nur Verbindungen mit mehr als 5 Projekten sind dargestellt.

Realisierung: UMR 8504 Géographie-cités ; Datar - Observatoire des territoires – 2011Kartenbestand: IGN - Datar© Alle Rechte vorbehalten

Intensität der Verbindungen zwischen Stadtregionen (Paris ausgenommen)

Stark Weniger stark Lektüre : Die Intensität der Verbindungen zwischen französischen Stadtregionen(außer Paris) wird auf der Basis von 7 Ströme-Indikatoren gemessen.Festgehalten werden nur die Verbindungen zwischen zwei Stadtregionen, die mindestens 3 Indikatoren betreffen.Jede dieser Verbindungen erhält eine Note, die mit der Zahl der beobachteten Ströme zunimmt.Die Intensität ist gleich der Summe der zugeteilten Noten.

Realisierung: Rémi Yver (Universität Paris-Est, Latts, UMR CNRS 8134) ; Datar - Observatoire des territoires - 2011Kartenbestand : Gisco© - Alle Rechte vorbehalten. Quelle: CORDIS

Die transversalen Beziehungen zwischen « aires urbaines »( Stadtregionen oder städtische Einzugsgebiete)

Die Forschungsnetze auf dem Gebiet der konvergierenden Technologien

Partnerschaftsverbindungen zwischen den analysierten funktionalen StadtregionenMehr als 9 (max. 56)6 bis 95

Nur Verbindungen mit mehr als 5 Projekten sind dargestellt.

Realisierung: UMR 8504 Géographie-cités ; Datar - Observatoire des territoires – 2011Kartenbestand: IGN - Datar© Alle Rechte vorbehalten

Intensität der Verbindungen zwischen Stadtregionen (Paris ausgenommen)

Stark Weniger stark Lektüre : Die Intensität der Verbindungen zwischen französischen Stadtregionen(außer Paris) wird auf der Basis von 7 Ströme-Indikatoren gemessen.Festgehalten werden nur die Verbindungen zwischen zwei Stadtregionen, die mindestens 3 Indikatoren betreffen.Jede dieser Verbindungen erhält eine Note, die mit der Zahl der beobachteten Ströme zunimmt.Die Intensität ist gleich der Summe der zugeteilten Noten.

Realisierung: Rémi Yver (Universität Paris-Est, Latts, UMR CNRS 8134) ; Datar - Observatoire des territoires - 2011Kartenbestand : Gisco© - Alle Rechte vorbehalten. Quelle: CORDIS

Die transversalen Beziehungen zwischen « aires urbaines »( Stadtregionen oder städtische Einzugsgebiete)

Die Forschungsnetze auf dem Gebiet der konvergierenden Technologien

Quelle: UMR Géographie-Cités, 2011, Urbane und Metropolsysteme, Bericht für Datar, Band 1, April 2011

Quelle: LATTS, Géographie-Cités, IGEAT, IGUL, LVMT, 2011, Vergleichsanalyse der europäischen Metropolen, Bericht für Datar, Juni 2011

Karte 1 und 2  Die Ströme, die die Territorien in verschiedenen Größenordnungen gliedern

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SYNTHESE

1. Umgestaltung und Interdependenzen innerhalb des Staatsgebiets

Tabelle 1  Die Bevölkerung nach dem Raumtyp (1999-2008)

Typ des Raums (im Sinne der Einteilung nach „aires urbaines“/ Stadtregionen 2010)

Bevölkerung 2008

Anteil an der

Gesamt-bevölke-

rung (in %)

Anteil der

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Bevölke- rungsent- wicklung

Jahres- durchs- chnitt

1999-2008 (in %)

Auf- grund

des natür- lichen Saldos (in %)

Auf- grund

des migra-

torischen Saldos (in %)

Große urbane Zentren (mehr als 10 000 Besch�ftigte� 37 836 276 59,2 7,3 0,50 0,58 -0,09Ring der urbanen Zentren 11 679 705 18,3 25,5 1,34 0,46 0,88Multipolare Gemeinden der großen Stadtregionen “aires urbaines”

3 295 652 5,2 8,2 1,15 0,26 0,88

Mittelgroße urbane Zentren (5 000 bis 10 000 Besch�ftigte�

1 924 141 3,0 2,6 0,45 0,15 0,30

Ring der mittelgroßen urbanen Zentren 349 572 0,5 1,8 1,00 0,23 0,76Kleine urbane Zentren (weniger als 5 000 Besch�ftigte�

2 363 821 3,7 5,8 0,24 -0,16 0,40

Ring der kleinen urbanen Zentren 167 145 0,3 1,2 0,62 0,06 0,57Sonstige multipolare Gemeinden 3 337 968 5,2 16,3 0,91 0,05 0,86Entlegene Gemeinden ohne Einfluss der urbanen Zentren

3 007 579 4,7 31,2 0,37 -0,37 0,74

Gesamtsumme 63 961 859 100,0 100,0 0,68 0,43 0,26

Feld: Frankreich

Quelle: Insee, RP 1999 und 2008

Genauer gesagt konzentriert sich das Bevölkerungswachstum außerhalb der Stadtregionen auf Gegenden, die man als Übergangsgebiete zwischen Stadt und Land bezeichnen könnte. Diese „multipolaren“ Gemeinden, die außerhalb der periurbanen Ringe liegen, wo jedoch mehr als 40� der Erwerbst�tigen in einer der im Umkreis lie-� der Erwerbst�tigen in einer der im Umkreis lie- der Erwerbst�tigen in einer der im Umkreis lie-genden Stadtregionen zur Arbeit fahren, repr�sentierten 2008 zehn Prozent der Bevölkerung. Seit 1999 trugen sie landesweit 15� zum Wachstum bei, sie repr�sentierten 600.000 zus�tzliche Einwohner. In diesen koexistierenden urbanen und l�ndlichen Siedlungsfl�chen, von niedrigeren Grundstück- und Wohnungspreisen begünstigt, Resi-denz-Einrichtungen, Service-Pools und namentlich landwirtschaftliche, doch auch industrielle Produktionsanlagen.

Mobilität und neue Technologien fördern die Angleichung der Lebensweise

Die Lebensweise der Bewohner in den verschiedenen Typen von Siedlungsfl�chen folgt einem konvergierenden Trend, namentlich aufgrund der steigenden Wohnort- und Alltagsmobilit�t und dank der zunehmenden Zuhilfe-nahme der Informations- und Kommunikationstechnologien.

Studien über Wohnortmigration, über den Weg Wohnung-Arbeit und über Zweitwohnungen untermauern die Feststellung der gegenseitigen Abh�ngigkeit (Interdependenz� zwischen urbanen und l�ndlichen Gebieten. Die Erscheinung befindet sich im Aufw�rtstrend, auf den Trend der verschiedenen Mobilit�ten bezogen: Ansteigen der Fahrten von der Wohnung zur Schule, der Einkaufsfahrten und, st�rker noch, der Fahrten Wohnung-Arbeitsplatz. Letztere werden immer l�nger (von 12 auf 14,7 km zwischen 1994 und 2008�, vor allen Dingen für die Bewohner dünn besiedelter Gebiete. Die Analyse der Mobilit�t zwischen verschiedenen Siedlungsfl�chen best�tigt den Trend bei Erwerbst�tigen, namentlich bei Arbeitern und Berufen der (frz.� „Zwischenkategorie“, sich in immer grösserer Entfernung von den St�dten niederzulassen.

In den Übergangszonen und den am dünnsten besiedelten Gebieten ist der Anteil der Haushalte mit Zugang zum Breitband-Internet niedriger als in den dicht besiedelten (57� bzw. 50� im Vergleich zu 60��, doch ist dieser Unter-� bzw. 50� im Vergleich zu 60��, doch ist dieser Unter- bzw. 50� im Vergleich zu 60��, doch ist dieser Unter-� im Vergleich zu 60��, doch ist dieser Unter- im Vergleich zu 60��, doch ist dieser Unter-��, doch ist dieser Unter-�, doch ist dieser Unter-schied in Frankreich geringer als in den anderen L�ndern der Europ�ischen Union (56�, 46� und 61��. Der Zugang zum Internet und seinen Utilities ist ein wenig geringer in den ruralen Gemeinden (weniger als 2.000 Einwohner� als in den anderen Siedlungsfl�chen, ausgenommen E-commerce, der hier ebenso entwickelt ist wie in den St�dten (ab 100.000 Einwohner�: zirka 50� der E-K�ufer im Vergleich zu weniger als 40� in den anderen Siedlungsfl�chen.

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120 100 20050 Km

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Mehr als 62,5

Von 50,0 bis 62,5

Von 38,9 bis 50,0

Von 26,1 bis 38,9

Weniger als 26,1

Anteil der Erwerbstätigen in einem urbanen Zentrum (in %, je Gemeinde)

Urbane Zentren (groß, mittel, klein) der Stadtregionen 2010

Gemeinde ohne Erwerbstätige in einer Stadtregion

Karte 3  Die Pendler je Gemeinde (2008)

Die Informations- und Kommunikationstechnologien führen in den l�ndlichen Gebieten zu besseren Lehr- und Lernbedingungen.

Der Gegensatz „Stadt-Land“, seit 20 Jahren das Interpretationsmuster der Bevölkerungsentwicklung, ist nach diesen Feststellungen jetzt überholt.

Beschleunigte Verbauung und erhöhte Abhängigkeit von Kraftfahrzeugen: die Folgen von dünner Besiedelung

Die Anziehung, die entlegene Gebiete ausüben, bringt Vorteile für die Haushalte, doch birgt sie auch soziale und öko-logische Gefahren. In dünn besiedelten Gebieten sind öffentliche Verkehrsmittel in Richtung Arbeitsplatz selten, wenn überhaupt vorhanden. Des Weiteren verfügen diese Gebiete über keine allzu hohe Vielfalt an Dienstleistungseinrich-tungen, ein Mangel, der zus�tzliche Fahrten zu den besser ausgerüsteten Zentren nach sich zieht. Der Zugang zu Besch�ftigung und Dienstleistungen beruht daher wesentlich auf t�glichen Fahrten mit Kraftfahrzeugen. W�hrend die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in den st�dtischen Zentren seit 2000 kontinuierlich steigt, steigt zwischen 1999 und 2006 auch eindeutig der Anteil der Fahrten mit Kraftfahrzeugen in den dünn besiedelten Gebieten, wie in den periurbanen Ringen. Hier hat der Kfz-Verkehr in 14 Jahren um 30� zugenommen. Künftig werden drei Viertel der Wege mit dem Wagen zurückgelegt. Das Fehlen öffentlicher Verkehrsmittel, bzw. die damit verbundenen Kosten, insbesondere im Hinblick auf die Kraftstoffverteuerung, belasten die soziale und wirtschaftliche Lage der Haushalte mit niedrigem Einkommen.

Quelle: Insee, RP 2008

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SYNTHESE

2. Konvergenzen und Divergenzen der Wachstumskurven der Regionen

Die Anziehung, die von den St�dten weit entfernte Siedlungsfl�chen ausüben, wirkt sich auch auf die Verbauung der Landschaft aus. Der Bau von Einfamilienh�usern ist der wichtigste Motor (400.000 Hektar zwischen 1982 und 2004�, hinzukommt der Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen, der industriellen und kommerziellen Anlagen. Die Ausdehnung eines durchbrochenen urbanen Gewebes greift in allen Regionen weiter um sich, sie bringt eine Zersplitterung oder Einengung der natürlichen Landschaft mit sich, sie ist eine Bedrohung der Biodiversit�t.

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Basisindex 100 = Frankreich 2001

2008

Unterschiede im Schnitt des Verfügbaren Bruttoeinkommens (2001-2008) in %

Grafik 1  Das Verfügbare pro-Kopf- Bruttoeinkommen der Regionen Frankreichs (2001-2008)

Quelle: INSEE, provisorische regionale Konten der Haushalte – Basis 2000

Konvergenzen und Divergenzen der Wachstumskurven der Regionen 2

Das Wohlstandsgefälle unter den Regionen in Metropol-Frankreich verringert sich, doch in den frz. Übersee-Départements (DOM) spitzt es sich zu

2007 betrug das Verfügbare Bruttoeinkommen (VBE� pro Kopf, d.h. das Einkommen nach Abzug der Transfers und Abzüge, rund 20.000 Euro. Es reicht von 12.000 Euro im Schnitt in den Überseegebieten bis 24.000 Euro in der Region Ile-de-France. Zwar verringerte sich das BIP-pro-Kopf–Gef�lle zwischen Metropol-Frankreich und den DOM, ausgenom-men frz. Guyana, doch auf das pro-Kopf-VBE bezogen hat der Unterschied zwischen den Dom und dem restlichen Land geringfügig zugenommen. Die DOM bewegen sich, die Zunahme des BIP pro Kopf betreffend, zwischen 2000 und 2008 eindeutig an der Spitze der französischen Regionen, doch die dortige hohe Arbeitslosenrate (mehr als 20�� belastet das pro-Kopf-VBE trotz eines erhöhten Beitrags durch die Umverteilungsmechanismen.

Umgekehrt hat sich das pro-Kopf-VBE-Gef�lle zwischen den Regionen in Metropol-Frankreich verringert, unter dem Einfluss von Mechanismen, die sich je nach Region unterschiedlich auswirken: Produktivit�tsgewinne, die sich in einer

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Einkommenserhöhung aus Erwerbst�tigkeit niederschlagen� erhöhter Anteil der Einkommen aus Umverteilung (nament-� erhöhter Anteil der Einkommen aus Umverteilung (nament- erhöhter Anteil der Einkommen aus Umverteilung (nament-lich Altersrenten�� zunehmende Trennung zwischen dem Ort der Wertschöpfung (gemessen am ro-Kopf-BIP� und dem Wohnort bzw. Ort des Verbrauchs.

Die Region Ile-de-France bewahrt sich ihre Ausnahmestellung, doch mehrere andere Regionen bewegen sich bereits auf ein Entwicklungsmodell der hohen Wertschöpfung zu

Gemessen am BIP pro Kopf ist die Konvergenz weniger eindeutig als bei den Einkommen, namentlich aufgrund der Ausnah-mestellung der Region Ile-de-France. Gemessen am VBE pro Kopf milderte sich das Wohlstandsgef�lle der Hauptstadt, der Region Paris, mit den anderen Regionen in Metropol-Frankreich, w�hrend diese Region, dank hohen Produktivit�tsgewinne zwischen 2000 und 2008, ihren Vorsprung beim pro-Kopf-BIP ausbauen konnte. Sie bekr�ftigt ihre Positionierung auf T�tigkei-ten mit hoher Wertschöpfung, wie Dienstleistungen für Unternehmen, Finanz- und Immobilienaktivit�ten, wie auch Handel, w�hrend der Anteil der T�tigkeiten mit der niedrigsten Wertschöpfung wie Administration, nicht-kommerzielle Dienstleistun-gen, abnimmt. Der Anteil der Einkommen aus Erwerbst�tigkeit erreicht 93�, er ging zwischen 2001 und 2008 nur geringfügig zurück. Die Region trug mit 6� ihres Haupteinkommens (vor Umverteilung�, auf dem Weg der Einkommentransfers, zur Entstehung des VBE der anderen Regionen Frankreichs bei. Die Einkommen aus Aktivit�ten, die in der Region Ile-de-France angesiedelt sind, kommen auch den unmittelbaren Randgebieten der Region zugute, aufgrund des zunehmenden t�gli-chen Pendelverkehrs ihrer Erwerbst�tigen.

Die Regionen Paca und Rhône-Alpes treten ebenfalls mit einer hohen Konzentration an Aktivit�ten, mit einem pro-Kopf-BIP und einer Produktivit�t hervor, die eindeutig über dem Durchschnitt der Regionen Frankreichs liegen. Doch bezüglich Dynamik haben mehrere Regionen (Midi-Pyrénées, Bretagne, Aquitaine, Pays de la Loire und Nord-Pas de Calais�, wo der Produktivit�tszuwachs über dem Durchschnitt liegt, einen Vorsprung vor ihnen. Diese Trends sind ein Bei-trag zur Verringerung des an pro-Kopf-BIP und pro-Kopf-VBE gemessenen Wohlstandsgef�lles zwischen den Regionen. Am Einkommen gemessen sind die vier ersten zudem noch durch ihre Attraktivit�t, namentlich für Rentner, begünstigt.

Die Unterschiede zwischen Regionen verringern sich, doch die Regionen mit industrieller Tradition hinken bezüglich nationaler Dynamik hinterher

Das Ruhestandssystem ist ein wichtiger Umverteilungsmechanismus, der zwischen 2001 und 2008 der Wirtschaft vieler Regionen zugute kam, nachdem er die Entwicklung einer Wohnungswirtschaft begünstigte. In den für Personen ab 60 Jahren attraktivsten l�ndlichen Regionen haben die Renteneinkommen, die höher sind als die in der Region lebenden vorhergehenden Rentnergeneration, zum einen eine Nachfrage nach Dienstleistungen hervorgebracht und dazu bei-getragen, wirtschaftliche T�tigkeitein beizubehalten bzw. zu gründen, und zum anderen das Niveau des pro-Kopf-VBE positiv beeinflusst. Dies ist der Fall in den Regionen Auvergne, Limousin, Basse-Normandie, Poitou-Charentes, wo die Einkommen aus Erwerbst�tigkeit zugunsten der Transfereinkommen (um zirka 3 Punkte� abnehmen. Die beiden ersten Regionen z�hlen jetzt zu jenen, wo das pro-Kopf-VBE am höchsten ist, w�hrend das pro-Kopf-BIP erheblich unter dem Durchschnitt der Provinzregionen liegt.

Global gesehen, hat sich das Gef�lle im pro-Kopf-BIP und –VBE zwischen den einzelnen Regionen der Provinz unter dem Einfluss dieser begünstigenden Trends gemildert. Dennoch aber bleiben mehrere Regionen von dieser Dynamik ausgeschlossen. Unter diesen Regionen macht Languedoc-Roussillon, mit einer von der Bauwirtschaft gepr�gten Struktur und geringem Produktivit�tszuwachs, eine Ausnahme. Das pro-Kopf-BIP und –VBE bewegen sich auf sehr niedrigem Niveau. Die anderen sind Regionen mit industrieller Tradition, Picardie, Lorraine, Champagne-Ardenne, Franche-Comté, Elsass, die sowohl das pro-Kopf-BIP wie das pro-Kopf–VBE betreffend, im Vergleich zum Durchschnitt einen Rückstand aufweisen. Sie tragen an den Folgen des wirtschaftlichen Strukturwandels seit 30 Jahren, der sich zum Nachteil der industriellen T�tigkeit auswirkte. Das BIP pro Besch�ftigter nimmt im Verglich zum nationalen Durch-schnitt landesweit ab, die Besch�ftigtenrate bricht ein. Ihre schwache Attraktivit�t als Wohnort erschwert ihre Situation, weil sie das Wachstum der Dienstleistungsbranche behindert, welche in den Ballungsgebieten im Süden und Westen konzentriert angesiedelt ist. Die Grenzg�ngerbesch�ftigung, vor allen Dingen in Lorraine (Lothringen�, tr�gt zur Minde-rung der negativen Auswirkungen bei, die der Rückgang der Wirtschaftst�tigkeiten auf die Einkommen hat. Über den

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15Quelle: Insee, lokalisierte Schätzungen der Beschäftigung (2001-2007-2010)

Karten 4 und 5  Die Beschäftigungskurven der Departements (2001-2007, 2007-2010)

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Von 0,0 bis 2,0Von - 0,8 bis 0,0Von - 1,5 bis - 0,8Von - 2,0 bis - 1,5Von - 3,1 bis - 2,0

Metropol-Frankreich: - 0,8 %Von 1,2 bis 3,2Von 0,5 bis 1,2Von 0,0 bis 0,5Von - 0,5 bis 0,0Von - 1,2 bis - 0,5

Metropol-Frankreich: 0,5 %

Daten aus DOM nicht verfügbar Daten aus DOM nicht verfügbar

Jährliche Entwicklung der privaten Erwerbstätigen zwischen dem 4. Quartal 2007 und dem 4. Quartal 2010 (in %, je Departement)

Jährliche Entwicklung der privaten Erwerbstätigen zwischen dem 4. Quartal 2001 und dem 4. Quartal 2007 (in %, je Departement)

kurzfristigen lokalen Nutzen hinausgehend ist die Abh�ngigkeit von Besch�ftigungen jenseits der Grenze immerhin ein Faktor der Unsicherheit.

2008 hat die Krise zuerst den Industriesektor in Mitleidenschaft gezogen, in dem die Besch�ftigtenzahl noch emp-findlicher schrumpfte als in den vorhergehenden Jahren (mehr als 300.000 Stellen gestrichen zwischen Ende 2007 und Anfang 2011�. Am schwersten betroffen waren also die Industrie-Regionen. Die finanzielle Dimension der Krise, die sich in einer verlangsamten Entwicklung der Bauwirtschaft und des Immobiliensektors niederschlug, brachte auch die Unsicherheit der lokalen Wirtschaftszweige an den Tag, die im Wesentlichen auf T�tigkeiten in Verbindung mit der Bevölkerung beruhen, namentlich Wohnungsbau, beispielsweise in Languedoc-Roussillon und Poitou-Charentes.

Diversität der Entwicklungsmodelle, Opportunitäten und Herausforderungen 3

Diversität der Modelle und Entwicklungsfaktoren

Zwischen 2000 und 2008 trugen die drei größten urbanen Regionen (Ile-de-France, Paca und Rhône-Alpes� mehr als die H�lfte (53�� zum Wachstum Frankreichs bei, w�hrend sie nur ein Drittel der Bevölkerung von Metropol-Frankreich beherbergen. Sechs Regionen trugen ihrem demografischen Gewicht entsprechend bei: 30� des Wachstums zwischen 2000 und 2008, mit 30� der Bevölkerung. Das Gewicht der dreizehn anderen Regionen betr�gt 17�. Der Beitrag der kleinsten Regionen ist insgesamt rückl�ufig im Vergleich zur Periode 1993-2000. Einige

SYNTHESE

3. Diversität der Entwicklungsmodelle, Opportunitäten und Herausforderungen

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l�ndliche Departements allerdings konnten ein Wachstum des BIP pro Kopf aufweisen, das über dem Landesdurch-schnitt lag, so Aveyron, Lozère, Lot oder auch Corrèze, was beweist, dass das Modell vom Typ „ Metropole “ nicht das einzige ist, das Wachstum und Entwicklung erlaubt.

Langfristig anhaltende Trends, wie z.B. die Krise, zeigten, dass die Diversit�t der Entwicklungsmodelle auf verschie-denen geografischen Ebenen von Interesse ist. Auf der Ebene der Besch�ftigungszonen sind die Eigenheiten der Wachstumskurven besonders pr�gnant. Sie sind zum Teil durch strukturelle Merkmale bestimmt, die aus ihrer geschichtlichen Vergangenheit und aus den großen Umw�lzungen der Wirtschaft seit mehreren Jahrzehnten her-rühren. Zwar haben sich im Lauf der letzten 25 Jahre die Entwicklungsmodelle für Aktivit�ten vom Typ „Metropole“ und diejenigen, die von der Wohnort- oder touristischen Attraktivit�t angeregt wurden, oft als leistungsf�higer erwiesen, was die Schaffung von Arbeitspl�tzen betrifft,doch gibt es nach wie vor dynamische Besch�ftigungszo-nen in allen Kategorien.

Ausbildung, ein Faktor der Beschäftigungsdynamik

Bestimmte Faktoren sind der Entwicklung förderlich, in vorderster Reihe das Ausbildungsniveau. Die Unterschiede im Ausbildungsniveau unter den einzelnen Regionen und innerhalb der Regionen selbst sind erheblich. Die mei-sten Regionen in Nord-Ost-Frankreich sind durch einen unter dem nationalen Durchschnitt liegenden Ausbil-dungsstand benachteiligt, mit einem niedrigen Anteil an höheren Abschlüssen und einem sehr hohen Anteil an Personen ohne Schulabschluss. Zu den großen regionalen Disparit�ten kommt das Gef�lle zwischen den Ballungs-gebieten und den dünner besiedelten Gebieten hinzu. Die Besch�ftigungszonen der Stadtregionen („grandes aires urbaines“�, sind gekennzeichnet durch einen hohen Anteil an Hochschulabschlüssen und einen niedrigen Anteil an Personen ohne Schulabschluss, was zu ihrer Dynamik beitr�gt.

Quelle: Insee, RP 2008

Karte 6  Die Bevölkerung der 25-34 Jährigen mit Hochschulabschluss (2008)

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Mehr als 41,8Von 35,1 bis 41,8Von 30,2 bis 35,1Von 24,6 bis 30,2Weniger als 24,6

Anteil der 25-34 Jährigen mit Hochschulabschluss 2008 (in %, je Beschäftigenzone 2010)

Frankreich: 39,1 %Metropolfrankreich: 39,6 %

Mehr als 26,7Von 26,3 bis 26,7Von 23,2 bis 26,3Von 19,9 bis 23,2Weniger als 19,9

* Verhältnis der über 65 Jährigen und der 20-64 Jährigen

Frankreich

Metropolfrankreich

Frankreich

MetropolfrankreichFrankreichMetropolfrankreich

Anteil der Abhängigen 2007 Anteil in der Hochrechnung der Abhängigen 2040

Schwankungen 2007-2040

28,3 % 50,0 % 21,7 pp

28,0 % 49,9 % 21,9 pp

Schwankungen in der Hochrechnung des Anteils der wirtschaftlich abhängigen älteren Menschen *, zwischen 2007 und 2040 (in pp, je nach Departement)

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Anteil der 25-34 Jährigen mit Hochschulabschluss 2008 (in %, je Beschäftigenzone 2010)

Frankreich: 39,1 %Metropolfrankreich: 39,6 %

Mehr als 26,7Von 26,3 bis 26,7Von 23,2 bis 26,3Von 19,9 bis 23,2Weniger als 19,9

* Verhältnis der über 65 Jährigen und der 20-64 Jährigen

Frankreich

Metropolfrankreich

Frankreich

MetropolfrankreichFrankreichMetropolfrankreich

Anteil der Abhängigen 2007 Anteil in der Hochrechnung der Abhängigen 2040

Schwankungen 2007-2040

28,3 % 50,0 % 21,7 pp

28,0 % 49,9 % 21,9 pp

Schwankungen in der Hochrechnung des Anteils der wirtschaftlich abhängigen älteren Menschen *, zwischen 2007 und 2040 (in pp, je nach Departement)

Quelle: Insee, Omphale 2010 zentrales Szenario

Karte 7   Wirtschaftliche Abhängigkeit älterer Menschen (2007-2040)

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Bei den anderen Kategorien der Besch�ftigungszonen ist im Schnitt der Ausbildungsstand recht bescheiden, vor allem fehlt es an Hochschulabschlüssen, es bestehen erhebliche Disparit�ten. Gleichviel, ob es sich um Besch�fti-gungszonen handelt, die auf einen Typ von Besch�ftigung – Industrie, Landwirtschaft oder Tourismus - spezialisiert sind, oder um Besch�ftigungszonen, die kaum spezialisiert sind, die Besch�ftigungsdynamik ist an das Ausbildungs-niveau gebunden.

Doch auch andere Faktoren sind für den Wachstumsprozess bestimmend, z.B. Zug�nglichkeit zu den Transport-Infrastrukturen, Annehmlichkeiten, Dienstleistungsangebot, Natur- und Kulturerbe. Der Ausbau der touristischen Aktivit�ten ist im Gange, doch die eigentliche Herausforderung ist ganz allgemein die Erschließung der natürlichen Quellen für eine grüne Wirtschaft. Es müssen, angesichts der Herausforderungen des Klimawandels, der Erhaltung der Biodiversit�t und der Entwicklung der erneuerbaren Energien, neue Wachstumsquellen erschlossen werden. Dafür sind Maßnahmen zur Förderung von Innovation erforderlich� Umfragen bei den Unternehmern haben gezeigt, in welchem Maß die grüne Wirtschaft Innovationen hervorbringen könnte.

Die Regionen im Nord-Osten und die durch Überalterung geschwächten ländlichen Gebiete

Frankreich ist, wie alle L�nder Europas, mit der Überalterung seiner Bevölkerung konfrontiert. Doch die hohen Geburtenraten (zwischen 1999 und 2008 trug Frankreich 90� zum natürlichen Saldo der EU bei� geben dem Land, gemessen am Arbeitskr�ftepotenzial, einen Vorsprung über die meisten anderen L�nder. Am Horizont 2040 dürfte die französische Bevölkerung von derzeit 65 auf über 70 Millionen Einwohner steigen. Solches Wachstum würde Frankreich erlauben, seine Position innerhalb der EU zu festigen und sich ein stabiles Gewicht im europ�isch-mediterranen Raum zu erhalten, ca. 6,2�.

Auf nationaler Ebene wird das Gef�lle zwischen den sehr attraktiven Regionen im Süden und Westen und jenen im Norden und Osten noch weiter zunehmen. In einem Kontext, wo der natürliche Saldo zurückgeht, wenn die Gene-ration der Babyboomer das Greisenalter erreicht und die Sterberate steigt, wird Migration bei der Entwicklung der Bevölkerung eine wichtige Rolle spielen. Die Regionen in Nord-Ost-Frankreich haben heute den Vorteil einer jungen Bevölkerungsstruktur, den sie allerding schnell einbüßen könnten, zumal die Zahl der Frauen im zeugungsf�hgigen Alter unter dem Einfluss der Migrationen abnehmen dürfte. Diese Regionen könnten demnach ihrer Quelle an potenzialen Arbeitskr�ften verlustig gehen und eine beschleunigte Überalterung erfahren.

Von Überalterung bedroht sind auch die l�ndlichen Gebiete, insbesondere jene, deren Entwicklung sich ausschließ-lich auf die Ansiedlung von Senioren stützt: Überalterung der Bevölkerung und Migration der Ruhest�ndler �ndern bereits jetzt die Altersstrukturen zahlreicher „Versorgungsgebiete“ (bassins de vie� und dieser allgemeine Trend wird sich am Horizont 2040 noch verst�rken. Die Ansiedlung „junger“ Rentner ist mittelfristig ein Vorteil, doch bald schon sieht sich das aktuelle Dienstleistungsangebot zur Anpassung an einen Kontext zunehmender wirtschaft-licher Abh�ngigkeit der über 65-J�hrigen gezwungen. Das zahlenm�ßige Verh�ltnis zwischen den Ältesten und den Menschen im erwerbsf�higen Alter zeigt eine steigende Tendenz: in der H�lfte der Departements stieg diese Rate zwischen 2006 und 2040 um 25 Punkte. Die Zunahme dürfte in den von l�ndlichem Charakter beherrschten Departements wie Nièvre (+ 37 Punkte�, Cantal, Dordogne oder auch Lot (je + 35 Punkte� besonders spürbar werden.

Die Herausforderung besteht darin, diesen unvermeidlichen Wandel im Handels- und Dienstleistungsnetz vor-wegzunehmen und die Anforderungen einer alternden Bevölkerung zu erfüllen, und darauf zu achten, dass die Dienstleistungseinrichtungen ausreichend attraktiv bleiben, um auch die jüngeren Generationen anzuziehen bzw. zu behalten. Worauf es ankommt ist weniger ihre Anzahl als die Vielfalt der Services und ihre Zug�nglichkeit in l�nd-lichen Gebieten. Die Aufgabe, die sich stellt, ist die, wie ein Weg der nachhaltigen Entwicklung beschritten werden kann, die der Erhaltung des potenzialen Humankapitals der Territorien förderlich ist.

SYNTHESE

3. Diversität der Entwicklungsmodelle, Opportunitäten und Herausforderungen

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Rückblick: Auf der Suche nach einer Definition

Das Ziel des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts, geschichtlich eng verknüpft mit dem Einigungswerk Europas – im Vertrag von Rom ist bereits von „harmonischer Entwicklung“ die Rede – erscheint offiziell erstmals 1986 in der europ�ischen Einheitsakte� es bedeutet die Idee der Solidarit�t, die sich in der Einführung einer Regionalpolitik, und darüberhinaus, einer Politik auf europ�ischer Ebene und auf Ebene der Mitgliedstaaten, niederschl�gt. Gleich-zeitig wird der Abbau der Disparit�ten zwischen den Mitgliedstaaten Europas und zwischen den europ�ischen Regionen als Pendant der Beteiligung aller Bürger und ihrer Territorien zum Aufbau eines Binnenmarkts als weiteres Ziel bekr�ftigt.Das Ziel des territorialen Zusammenhalts erscheint 1997 im Vertrag von Amsterdam, in einem Artikel über „Dienstleistungen von allgemeinem Inter-esse“: der Zugang zu den Dienstleistungen in den Territorien muss die Lebens-qualit�t der europ�ischen Bürger/innen gew�hrleisten.Ein weiterer Schritt war Artikel 174 über die Arbeitsweise der Europ�ischen Union, im Vertrag von Lissabon (2007� ge�ndert: „Zur Förderung einer harmo-nischen Entwicklung des EU-Territoriums insgesamt setzt die Union ihre bis-herige Politik zur Verst�rkund des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts fort bzw. baut sie weiter aus. Insbesondere zielt die Union darauf ab, die Unterschiede im Entwicklungsniveau der einzelnen Regionen und den Rückstand der am wenigsten begünstigten unter ihnen zu verrin-gern. Besondere Aufmerksamkeit wird den l�ndlichen Gebieten gewidmet, wie auch den in industriellem Wandel begriffenen Zonen und den Regionen, die von schwerwiegenden und permanenten natürlichen oder demografi-schen Nachteilen betrofffen sind, wie die im �ußersten Norden gelegenen, sehr dünn besiedelten Regionen, sowie Inselregionen, grenzübergreifende und Gebirgsregionen“.Der Begriff des territorialen Zusammenhalts (Koh�sion� wurde zuerst in einem zwischenstaatlichen Rahmen gepr�gt, mit dem Europ�ischen Raumentwick-lungsschema (engl. Abkürzung ESDP� und der Territorialen Agenda (2007, 2011�, dann auf EG-Ebene in den Berichten über die Koh�sion, im Grünbuch (2008� [1], und schließlich mit der Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und inklusives (sozial-integratives� Wachstum [1] [2]. Mit den Arbeiten von Stiglitz, Sen, Fitoussi (2009� wurden Wohlstand und Fort-schritt als Zielvorgaben zu den anderen Zielsetzungen hinzugefügt [3] der wirtschaftliche, soziale und territoriale Zusammenhalt kann heute als territori-ale Problemstellung der nachhaltigen Entwicklung verstanden werden. Der territoriale Zusammenhalt wird zuerst unter dem Aspekt der Nachteile bestimmter Territorien wahrgenommen, der eine Sonderpolitik, wenn nicht gar Ausgleichszahlungen und Angleichungen rechtfertigt. Heute liegt die Betonung auf Berücksichtigung der Diversit�t der Territorien und ihrer Vorteile („ territoriales Kapital “�, dessen Inwertsetzung durch „ Implementierung der Kapazit�ten “ der Territorien bewirkt werden soll, sowie auf territorialer Inte- “ der Territorien bewirkt werden soll, sowie auf territorialer Inte-“ der Territorien bewirkt werden soll, sowie auf territorialer Inte-gration als Ergebnis der Mobilit�t (z.B. im Radius der Metropolgebiete� [4] [5]�.

TERRITORIALER ZUSAMMENHALT: WOVON IST DIE REDE?

Die Herbeiführung des territorialen Zusammenhalts erfordert eine horizontale Koordinierung der Politiken jeder Größenordnung, eine vertikale Koordinie-rung im Rahmen einer mehrstufigen Regierungsführung, und eine grenz-übergreifende Zusammenarbeit der Behörden innerhalb funktionaler R�ume (urban- rural, grenzübergreifende Regionen, Makro-Regionen wie Ostsee- oder Donau-Raum� [1] [2].

Multidimensionaler Ansatz und neue Problemstellungen [6]

1°� Die Verringerung des Wohlstandsgef�lles zwischen Territorien betrifft vor allen Dingen die ungleiche r�umliche Verteilung der Risiken Armut und Arbeitslosigkeit� sie erfordert konzentrierte Aufmerksamkeit für bestimmte geschw�chte Territorien, wo ein hoher Anteil benachteiligter Bevölkerungs-kreise wohnt, die zudem oft am wenigsten mobil sind. 2°� Eine ausgewogene territoriale Entwicklung setzt voraus, dass selbst die entlegensten Gebiete über die gleichen Aussichten auf Entwicklung verfügen wie die zentral gelegenen Gebiete, damit jedes Territorium in der Lage ist, seine spezifischen Quellen und komparativen Vorteile zu erschließen, dank einer Ausstattung mit Infrastrukturen des Verkehrs und der Telekommunika-tion und dank der Ausschöpfung der örtlichen Arbeitskr�fte und innovativen Kapazit�ten..3°� Der Grundsatz der Gleichheit aller Bürger/Innen in ihren Grundrechten und ihrem Recht auf Qualit�t der Lebensbedingungen setzt voraus, dass ein ange-messener Zugang der Bevölkerung zu den Dienstleistung von allgemeinem Interesse (namentlich Erziehungswesen, Gesundheit� gew�hrleistet ist, indem für den Mangel der privaten M�rkte Abhilfe geschaffen wird, damit jeder, gleichviel wo er angesiedelt ist, die gleichen Opportunit�ten in Anspruch nehmen kann. 4°� Der jeweilige Aktionsradius muss die administrativen Grenzen notfalls überschreiten und den funktionalen Radius in Rechnung stellen können. Eine organisierte Zusammenarbeit unter den Mitwirkenden der regionalen und lokalen Entwicklung wird unerl�sslich, um die Maßnahmen der öffentlichen Hand koh�renter zu machen. In grenzübergreifenden Gebieten beispielsweise h�ngt eine ihrer Eigenheiten damit zusammen, dass die Entwicklung an bei-den Seiten der Grenze unterschiedlich ist und dass administrative und poli-tische Schwierigkeiten die Errichtung integrierter Lebensr�ume behindern.5°� Die ökologische Dimension der nachhaltigen Entwicklung, inzwischen all-gemein anerkannt, ist mit territorialen Eigenheiten verbunden. Der Umwelt-schutz, die Bedrohung durch den Klimawandel und das Ziel einer radikalen Produktionszunahme der erneuerbaren Energien machen insbesondere die Notwendigkeit einer Koordinierung der Maßnahmen auf den verschieden Ebenen deutlich, sowohl für Gefahrenabwendung wie auch zur Wahrneh-mung der Opporunit�ten für Entwicklung.

[1] Europäische Union, 2008. „ Die territoriale Diversit�t zum Vorteil machen , Grünbuch über den territorialen Zusammenhalt, Oktober.[2] Jean Peyrony, 2010. « Die Zukunft der Koh�sionspolitik “, in Territorium 2040 Nr. 2.[3] ESPON, 2011. « INTERCO project, Indicators of territorial cohesion ».[4] OECD, 2001. « Territoriale Perspektiven »[5] Europäische Union , 2011. „Territoriale Agenda der Europ�ischen Union 2020 “, verabschiedet am 19. Mai in Gödöllo, Ungarn.[6] Europäische Union , 2010. „In die Zukunft Europas investieren“, fünfter Bericht über den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt, Seiten 24-25, November.

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Die Erzeugung von Wohlstand in einem demografisch günstigen Umfeld

Zwischen 2000 und 2010 stieg das demografische Gewicht Frankreichs innerhalb der Europ�ischen Union von 12,6� auf 12,9�, w�hrend sich der französische Beitrag zum Bruttoinlandprodukt (BIP� 2010 auf derselben Höhe bewegte wie 2000, auf 16�. Er war zwischen 2000 und 2008 ein wenig zurückgegangen, nachdem die der Krise vorausgehende Periode, das „Konvergenz-Ziel“ betreffend, für die Regionen günstiger war, darunter die Regionen der neuen Mitglied-staaten und die großen Regionen Irlands, Spaniens und Griechenlands. Die Krise, deren Auswirkungen in letzteren besonders hartn�ckig sind, hat innerhalb der europ�ischen Union die Karten neu gemischt, der Beitrag Frankreichs ist jetzt aufw�rtsorientiert.

In der der Krise vorausgehenden Periode zwischen 2000 und 2008, als das Wachstum Frankreichs im Vergleich zum europ�ischen Durchschnitt leicht rückl�ufig war (3,2� gegenüber 3,9�, an der Kaufkraft gemessen�, konnten die neun französischen Regionen, die zu den fünfzig größten der Europ�isch Union z�hlen, ihre Position beibehalten, wenn nicht gar verbessern. 2008 repr�sentierte ihre Produktion 11� des in der EU erzeugten Wohlstands, ein geringfügiger Zuwachs im Vergleich zu 2000. Die Region Ile-de-France ist unver�ndert, und bei weitem, die erste unter den 271 euro-p�ischen Regionen gemessen am Beitrag zum BIP. 2008 repr�sentierte sie 4,5� der europ�ischen Produktion.

Jedoch, in einem Kontext hoher demografischer Wachstumsraten und m�ßiger Wachstumsraten des BIP, hatten fak-tisch alle französischen Regionen zwischen 2000 und 2008 im Vergleich zum Durchschnitt in der EU einen Rückgang des BIP pro Kopf hinzunehmen. 2008 hatten lediglich drei der Regionen Frankreichs (Ile-de-France, Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte d’Azur� ein BIP pro Kopf, das sich über dem europ�ischen Durchschnitt bewegte, was einen Anhaltspunkt für die Beurteilung gibt, welche Bedeutung der Einsatz wirtschaftlicher Wachstumsfaktoren auf regio-naler Ebene hat.

Innovation und Einsatz der Humanressourcen, zwei Triebkräfte des Wachstums

Gesteigerte Produktivit�t und verbesserter Einsatz der Humanressourcen sind zwei Triebkr�fte auf dem Weg zu einem höheren Niveau des pro-Kopf-BIP. Es gibt in allen Regionen Spielraum, um Frankreich zu erlauben, die im Rahmen der neuen Zielsetzung Europa 2020 gestellten Vorgaben zu erreichen, die auf ein „intelligentes, inklusives (sozial-integratives� und nachhaltiges Wachstum“ zielen.

Innovation ist ein entscheidender Faktor auf dem Weg zur Produktivit�t, der auch die Anpassung der Wirtschaft an die neuen Aufgaben der Nachhaltigkeit ermöglichen sollte. Der Beitrag Frankreichs zu den Forschungsausgaben auf europ�-isch Ebene ist erheblich, vor allem dank der Region Ile-de France, die aufgrund ihrer Größenordnung die führende Region Europas, die F&E-Ausgaben betreffend, ist, mit 6,8� des Gesamtbeitrags der EU 2007. Mehrere andere Regionen sind in Belangen Forschungsausgaben gut positioniert. Doch nur eine Region, Midi-Pyrénées, bewegt sich über der 3� Grenze des BIP, die sie für F&E aufwendet, doch Frankreich, mit einem Durchschnitt auf Landesebene in Höhe von 2,21� im Jahr 2009, erreicht nicht die europ�ische Zielvorgabe von 3�.

Obwohl die F&E-Aktivit�ten in Frankreich sehr stark konzentriert sind, tendieren sie neuerdings zu Dekonzentration. Das Gewicht der Region Ile-de-France verringerte sich von 49� der F&E Ausgaben 1990 auf 40� im Jahr 2007. Alle Regionen, einschließlich jener mit dem geringsten wirtschaftlichen Gewicht, sind an den Forschungsausgaben auf Landesebene, gem�ß ihren eigenen Gegebenheiten, beteiligt. Die Ausnahmestellung einiger Regionen, Franche-Comté, Haute-Nor-mandie, Picardie, zeigt sich in einem hohen Beitrag des privaten Sektors, der 80� erreicht, w�hrend er im Durchschnitt in Frankreich nur zwei Drittel erreicht. Berücksichtigt man eine gegebene Anzahl von Merkmalen der an der Forschung Beteiligten und der entsprechenden Aktivit�ten, wie auch die jeweilige Logik der Zusammenarbeit unter den Beteiligten, so ergeben sich sehr variantenreiche regionale Profile. Die bestimmenden Faktoren für die Neigung der Unternehmen zu innovieren sind ebenfalls je nach Region variabel, doch sind struktturelle Faktoren (Größenordnung, Branche� eine Konstante.

Das Wachstum der französischen Regionen im europäischen Umfeld 4

SYNTHESE

4. Das Wachstum der französischen Regionen im europäischen Umfeld

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Von 100 bis 200Von 90 bis 100Von 75 bis 90Weniger als 75

Mehr als 200

Unterschied im Schnitt des pro-Kopf-BIP im Jahr 2008 (in % im Schnitt EU27, je NUTS 2)

Quelle: Eurostat, 2008

Karte 8  Das pro-Kopf-Bruttoinlandprodukt der Regionen in der Europäischen Union (2008)

Aktivierung der Humanressourcen für intelligentes, inklusives Wachstum

Im Hinblick auf den Ausbau der Innovationskapazit�ten der Regionen ist das Ausbildungsniveau ein entscheiden-der Faktor. Dank der Exzellenz einzelner Regionen ist Frankreich innerhalb der EU-L�nder gut positioniert, was die Entwicklung des Wissens betrifft, davon zeugt der hohe Anteil an Hochschulabschlüssen unter den jungen Erwachsenen (43,5� der 30-34 J�hrigen�, hinausgehend über das europ�ische Ziel (40��. Die territorialen Dispari-� der 30-34 J�hrigen�, hinausgehend über das europ�ische Ziel (40��. Die territorialen Dispari- der 30-34 J�hrigen�, hinausgehend über das europ�ische Ziel (40��. Die territorialen Dispari-��. Die territorialen Dispari-�. Die territorialen Dispari-t�ten sind stark ausgepr�gt. Die Region Ile-de-France, wie die meisten Hauptstadtregionen in der EU, ragt heraus, mit einem Anteil an Hochschulabschlüssen von 50�. Mehrere Regionen positionieren sich günstig, sowohl die

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hohe Anteilsrate wie auch die Fortschritte betreffend, wie Midi-Pyrénées, Bretagne, Rhône-Alpes und Pays de la Loire. Wiederum andere Regionen bleiben zurück: die an die Ile-de-France angrenzenden Regionen, außer die Region Centre� im Osten, Lothringen� im Zentrum-West, Limousin und Poitou-Charentes. Hier ist der Anteil von Hochschulabschlüssen m�ßig, zwischen 30 et 35�, und der Fortschritt ist gering.

Der Anteil der Jugendlichen ohne Schulabschluss ist ein Indikator für mögliche Schwierigkeiten, in eine Wirtschaft des Wissens überzuwechseln. Der Anteil der 18-24 J�hrigen, die vorzeitig Schule und Ausbildung abbrachen, bel�uft sich im Jahr 2010 in Frankreich auf 12,8�, weit entfernt von der europ�ischen Zielvorgabe von 10�.

SYNTHESE

4. Das Wachstum der französischen Regionen im europäischen Umfeld

Karte 9  Die Beschäftigtenraten in den Regionen der Europäischen Union (2010)Ka

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Mehr als 75Von 70 bis 75Von 65 bis 70Von 60 bis 65Weniger als 60

Beschäftigtenrate 20-64 Jährigen 2010(in % der Bevölkerung 20-64 Jährigen je NUTS 2)

EU 27 : 68,5 % der 20-64 Jährigen

Quelle: Eurostat, 2010

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Die Verbesserung des Ausbildungsniveaus fördert den aktiven Einsatz der Arbeitskr�fte, als zus�tzliche Quelle für Produktivit�tsgewinne. Obwohl sich die Besch�ftigtenrate in Frankreich über dem EU-Durchschnitt bewegt (69,2� gegenüber 68,5� für 2010�, verharrt sie unter der europ�ischen Zielvorgabe von 75�. Auf regionaler Ebene sind meh-� für 2010�, verharrt sie unter der europ�ischen Zielvorgabe von 75�. Auf regionaler Ebene sind meh- für 2010�, verharrt sie unter der europ�ischen Zielvorgabe von 75�. Auf regionaler Ebene sind meh-�. Auf regionaler Ebene sind meh-. Auf regionaler Ebene sind meh-rere Regionen, namentlich Languedoc-Roussillon und Nord-Pas-de-Calais, besonders stark von niedrigen Besch�ftig-tenraten betroffen.

Erhöhte Besch�ftigtenraten sind auch eine Frage des sozialen Zusammenhalts. Der Zugang aller Personen im erwerbsf�higen Alter zu Besch�ftigung ist ein Faktor der Verringerung von Armut, des anderen strategischen Ziels Europa 2020. Global gesehen kann Frankreich auf eine in Grenzen gehaltene Armutsrate verweisen, dank der Umverteilungsmechanismen (12,9� für 2009, im Vergleich zu 16,3� im Durchschnitt der EU�, doch die territorialen Disparit�ten sind erheblich.

Kampf gegen den Klimawandel und Beherrschung der Energien für nachhaltige Entwicklung

Nachhaltiges Wachstum setzt den Kampf gegen den Klimawandel voraus. Laut den jüngsten Daten ist das Tempo der Verminderung der Treibhausgasemissionen in Frankreich geringer als im Durchschnitt der EU. Die Hochrech-nungen der zwischenstaatlichen Sachverst�ndigengruppe für Klimaver�nderungen (engl. Abkürzung IPCC� sind für Frankreich global gesehen optimistischer, danach müsste das Land am Horizont 2100 mit einer Temperaturer-höhung von 2,5 °C rechnen, im Vergleich zu 3 bis 5 °C auf europ�ischer Ebene� doch der Klimawandelt wird die verschiedenen Territorien, je nach geografischer Lage und nach dem Niveau ihrer wirtschaftichen Entwicklung, unterschiedlich berühren. Das Mittelmeerbecken (mehrere Regionen Portugals, Spaniens, Frankreichs, Italiens und Griechenlands� dürfte eine starke Temperaturerhöhung und eine zunehmende Anzahl der Hitztage pro Jahr erfah-ren, wie auch eine empfindliche Abnahme der Niederschl�ge und der Frosttage. Der Nordwesten Europas (Großbri-tannien, Irland, Nordwest-Frankreich, Deutschland, Belgien und die Niederlanden� haben mit starken Gewitterregen und höheren Jahresdurchschnittstemperaturen zu rechnen.

Weitere Herausforderungen sind die Steigerung der energetischen Effizienz und die Entwicklung erneuerbarer Energien für eine nachhaltigere Produktion. Frankreich kann bessere Performances als der europ�ische Durch-schnitt aufweisen, doch geringere als die L�nder im Norden Europas. In Belangen energetische Intensit�t (Ener-gieverbrauch zum BIP hinzugefügt� ist in den meisten Regionen, deren Struktur und Verbrauchsniveau sehr stark von den Merkmalen des Produktionsapparates bestimmt sind, erheblicher Spielraum vorhanden. Einige Regionen konnten ihr Niveau der energetischen Intensit�t zwischen 1990 und 2009 um ein Viertel verringern: Midi-Pyrénées, Nord-Pas-de-Calais, Haute-Normandie und Provence-Alpes-Côte d’Azur.

Im Übrigen dürfte Frankreich die Zielvorgabe von 23� erneuerbarer Energie am Horizont 2020 erreichen, w�hrend dieser Anteil 2008 nur 11� betrug.

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SYNTHESE

4. Das Wachstum der französischen Regionen im europäischen Umfeld