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Systembeschreibung Rev. 1.0.2 / 2017-04-20 Einführung Analyse Aufzeichnung Auswertung

Systembeschreibung - dallmeier.com · Das vorliegende Dokument umfasst eine allgemeine Beschreibung mit beispielhaftem Bildmaterial. Die vielfältigen Möglichkeiten zur Anpassung

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Systembeschreibung

Rev. 1.0.2 / 2017-04-20

EinführungAnalyseAufzeichnungAuswertung

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© 2017 Dallmeier electronic

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Technische Änderungen vorbehalten.

Der Hersteller übernimmt keine Haftung für Sach- oder Vermögensschäden, die aus geringfügigen Mängeln des Produkts oder geringfügigen Mängeln in der Dokumentation, z. B. Druck- oder Schreibfehler, entstehen und bei denen der Hersteller nicht vorsätzlich oder grob fahrlässig handelt.

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Die Nennung von Marken Dritter dient lediglich Informationszwecken.Dallmeier electronic respektiert das geistige Eigentum Dritter und ist stets um die Vollständigkeit bei der Kennzeichnung von Marken Dritter und Nennung des jeweiligen Rechteinhabers bemüht. Sollte im Einzelfall auf geschützte Rechte nicht gesondert hingewiesen werden, berech-tigt dies nicht zu der Annahme, dass die Marke ungeschützt ist.

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Inhalt

1 Allgemeines  41.1 Dieses Dokument  41.2 Zielgruppe  41.3 Kontaktpersonen  41.4 Begriffe  51.5 Abkürzungen  5

2 Einführung  62.1 Konventioneller Ansatz  62.2 Progressiver Ansatz  72.3 Vorteile  8

3 Analyse  93.1 Zielsetzung  93.2 Allgemeine Konfiguration  103.3 Intrusion Detection  123.4 Tamper Detection   133.5 Object Classification  133.6 Face Detection  143.7 Line Crossing  15

4 Aufzeichnung  164.1 Kompatibilität  164.2 Einstellungen  174.2.1 Bildverarbeitung  174.2.2 Datenspeicherung  184.2.3 Suchkriterien  184.3 Bedienung  19

5 Auswertung  205.1 Kompatibilität  205.2 Einstellungen  215.3 Bedienung  23

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1 Allgemeines

1.1 Dieses DokumentDieses Dokument enthält eine einführende Beschreibung der Videoinhaltsanalyse (Video Content Analysis) auf Dallmeier Kameras der Serie 5000. Zunächst werden die Fragen Warum wird die Video-analyse auf der Kamera durchgeführt und Was erkennt die Videoanalyse beantwortet.

Anschließend wird allgemein auf die Kompatibilität mit SMAVIA Aufzeichnungssystemen und die erforderlichen Einstellungen eingegangen. Abschließend werden die verschiedenen Möglichkeiten zur Auswertung erkannter Ereignisse mit der Video Management Software SMAVIA Viewing Client kurz vorgestellt.

Das vorliegende Dokument umfasst eine allgemeine Beschreibung mit beispielhaftem Bildmaterial. Die vielfältigen Möglichkeiten zur Anpassung der Videoanalysefunktionen an individuelle Anforde-rungen sind nicht Gegenstand dieser Ausführungen.

1.2 ZielgruppeDie Zielgruppe dieses Dokuments umfasst Personen, die:

• an einem allgemeinen Überblick über VCA interessiert sind• an grundlegenden Informationen für die Implementierung von VCA interessiert sind• an grundlegenden Informationen für die Projektierung von VCA interessiert sind

1.3 Kontaktpersonen

• Norbert Niggemann - Director Software Development• Günther Frank - Technical Documentation Manager

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1.4 BegriffeMetadaten Zusätzliche Daten, die mit den Video-Daten verknüpft sind (z. B. Datum, Uhrzeit und Position eines erkannten Ereignisses)

Intrusion Detection Analysefunktion zur Erkennung des Zutritts in einen definierten Bereich

Line Crossing Analysefunktion zur Erkennung der Überschreitung einer virtuellen Linie

Tamper Detection Analysefunktion zur Erkennung von Manipulationen an der Kamera

Object Classification Analysefunktion zur Klassifizierung von Objekten

Face Detection Unterfunktion der Objektklassifizierung zur Erkennung von Gesichtern

Motion Detection Aufzeichnungsmodus, der nur Sequenzen mit Bewegungen speichert

SmartFinder Funktion der SVC-Software für die Suche nach gespeicherten Sequenzen mit Bewegungen in einem definierten Bereich

1.5 AbkürzungenVCA Video Content Analysis - Videoinhaltsanalyse

SVC Client-Software SMAVIA Viewing Client

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2 EinführungDie Video-Absicherung von großen Gebäuden, Geschäften und insbesondere von öffentlichen Be-reichen wie Bahnhöfen, Straßen und Plätzen erzeugt in der Regel ein hohes Datenvolumen durch die Aufzeichnung der entsprechenden Video-Streams. In der Folge wird die Auswertung der Aufzeichnun-gen immer zeit- und damit personalintensiver. Eine Reduzierung des Aufwands für die Video-Aus-wertung kann durch den Einsatz einer automatischen Analyse der Video-Streams erreicht werden.

Video Content Analysis (VCA) ist eine Technologie, die eine automatische Analyse von Video-Streams auf Basis von Bewegungsdetektion durchführt. Ziel dieser Analyse ist die Gewinnung nütz-licher Informationen über den Inhalt der Video-Streams, um eine zielgerichtete Video-Auswertung zu ermöglichen.

Die VCA-Technologie liefert eine breite Datenbasis für die zielgerichtete Suche nach relevanten Ereignissen. Eine aktive Alarmierung auf Basis dieser Daten ist nicht vorgesehen.

2.1 Konventioneller AnsatzAufzeichnungssysteme von Dallmeier sind bereits seit mehreren Generation mit VCA-Technologie ausgestattet. Sie wird insbesondere für den Aufzeichnungsmodus Motion Detection und als Basis für die Funktion SmartFinder eingesetzt.

Die Analyse der Video-Streams erfolgt auf dem Aufzeichnungssystem. Die VCA-Funktion analysiert den Video-Stream permanent. Sie erkennt Sequenzen mit Bewegungen sowie deren Position im Bild und stellt diese Informationen als Metadaten für die Weiterverarbeitung zur Verfügung.

Video-Stream

Abb. 2-1 Video-Stream

Die erkannten Bewegungsereignisse werden im Aufzeichnungsmodus Motion Detection verwendet, um die Aufnahme des Video-Streams auszulösen. Die Aufzeichnung von Sequenzen ohne nennenswer-te Aktivitäten wird vermieden. Dies reduziert sowohl den erforderlichen Speicherplatz als auch die für die Video-Auswertung benötigte Zeit.

Daneben werden alle Informationen zu einem Bewegungsereignis (Datum, Zeit und Position der Be-wegung) in einer Datenbank gespeichert. Während der Auswertung mit der Client-Software SMAVIA Viewing Client nutzt die Funktion SmartFinder diese Metadaten für die zielgerichtete Suche nach Sequenzen mit Bewegungen in einem bestimmten Bildbereich. Auch hierbei wird der Aufwand bei der Video-Auswertung reduziert.

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2.2 Progressiver AnsatzAktuell erlaubt die fortschreitende Entwicklung leistungsfähiger Netzwerkkameras die Integration der VCA-Technologie direkt auf der Kamera. Dieser Ansatz wird bereits bei allen Dallmeier Netz-werkkameras der Serie 5000 umgesetzt.

Die integrierte VCA-Technologie analysiert den vom Bildsensor erfassten Video-Stream vor der Verarbeitung und unabhängig von der nachfolgenden Kompression direkt auf der Kamera. Sie er-kennt Bewegungen, die fein justierbaren Kriterien genügen und stellt die entsprechenden Metadaten für die weitere Verarbeitung direkt auf der Kamera zur Verfügung.

Neben den ausgefeilten Analysealgorithmen für die Bewegungsdetektion wurden verschiedene Ana-lysefunktionen integriert, die auf Basis der Metadaten Ereignisse und Objekte erkennen und deren Klassifizierung erlauben.

• Intrusion Detection - Erkennung des Zutritts in einen definierten Bereich• Line Crossing - Erkennung der Überschreitung einer virtuellen Linie • Tamper Detection - Erkennung von Manipulationen an der Kamera• Object Classification - Klassifizierung von Objekten• Face Detection - Erkennung von Gesichtern

Die Ergebnisse der Analysefunktionen werden laufend als Ereignismeldungen mit den entsprechen-den Metadaten neben dem aufgezeichneten Video-Stream an das Aufzeichnungssystem gesendet.

Video-Stream

Ereignisse mit Metadaten

Abb. 2-2 Video-Stream mit Metadaten

Die Appliance verwendet die empfangenen Bewegungsereignisse zur Steuerung der Aufzeichnung des Video-Streams im Modus Motion Detection. Wie bereits im konventionellen Ansatz reduziert dies den Aufwand für die Speicherung und Auswertung.

Die empfangenen Bewegungsereignisse werden mit den entsprechenden Metadaten für die Auswer-tung mit der Client-Software SMAVIA Viewing Client in einer Datenbank gespeichert.

Im Gegensatz zum konventionellen Ansatz umfassen die Metadaten wesentlich mehr Informatio-nen als lediglich Datum, Zeit und Position der Ereignisse. Abhängig von den gewählten Analysefunk-tionen erlauben weitergehende Informationen wie die Objektklasse oder die Ereignisdauer eine sehr zielgerichtete und effiziente Auswertung der gespeicherten Video-Streams.

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2.3 VorteileDie Integration der VCA-Technologie direkt auf der Kamera bietet in Verbindung mit Dallmeier Aufzeichnungssystemen wesentliche Vorteile.

Reduzierung der AuslastungDie Verschiebung der rechenintensiven Analysefunktionen auf die Kamera reduziert die Auslastung der Appliance. Da die parallele Analyse aller mit Motion Detection aufgezeichneten Video-Streams komplett entfällt, kann dieser speicherplatzschonende Aufzeichnungsmodus für eine theoretisch un-begrenzte Anzahl von Video-Streams genutzt werden.

Mehr InformationenLeistungsfähige Netzwerkkameras bieten ausreichend Performance für die Analyse des erfassten Video-Streams. Zudem steht genügend Rechenleistung für die parallele Nutzung mehrerer Analy-sefunktionen zur Verfügung. Neben Datum, Zeit und Position von Ereignissen können vielfältige Informationen aus dem Video-Stream gewonnen werden, wie beispielsweise die Objektklasse oder die Ereignisdauer.

Effizientere AuswertungWährend der Auswertung der Aufzeichnungen mit SMAVIA Viewing Client tragen die zusätzlich gewonnen Informationen zu einer sehr zielgerichteten und effizienten Auswertung bei. Für einen guten Überblick können diese Metadaten direkt im Bild angezeigt werden (Sensorgrid). Während der gezielten Suche ermöglicht die kombinierte Filterung von Objektklassen (Personen oder Fahrzeuge) und die Filterung nach relevanten Ereignissen (Betreten, Überschreiten, Manipulieren) das rasche Auffinden der gesuchten Sequenz. Zudem können irrelevante Ereignisse aufgrund ihrer kurzen Dau-er ausgeschlossen werden (Schneefilter).

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3 AnalyseDie in den Kameras der Serie 5000 integrierte VCA-Technologie analysiert den vom Bildsensor er-fassten Video-Stream direkt auf der Kamera. Sie erkennt Bewegungen und stellt die entsprechenden Metadaten für die weitere Verarbeitung durch die direkt auf der Kamera integrierten Analysefunkti-onen zur Verfügung. Diese Funktionen erkennen Ereignisse und Objekte und erlauben zudem deren Klassifizierung.

• Intrusion Detection - Erkennung des Zutritts in einen definierten Bereich• Line Crossing - Erkennung der Überschreitung einer virtuellen Linie • Tamper Detection - Erkennung von Manipulationen an der Kamera• Object Classification - Klassifizierung von Objekten• Face Detection - Erkennung von Gesichtern

Die VCA-Funktionen werden mit einem Web-Browser über die Benutzeroberfläche der Kamera kon-figuriert. Dabei werden zunächst die globalen Einstellungen für die Objektdetektion vorgenommen. Danach können die erforderlichen Analysefunktionen eingestellt und aktiviert werden.

Beachten Sie die ausführliche Beschreibung in der zugehörigen Dokumentation Konfiguration.

3.1 ZielsetzungDie in den Kameras der Serie 5000 integrierte VCA-Technologie verfolgt das Ziel, möglichst alle po-tentiell relevanten Ereignisse zu erkennen. Die Erfassung relativ vieler nicht relevanter Ereignisse wird in Kauf genommen.

Die Metadaten aller Ereignisse werden auf dem Aufzeichnungssystem in einer Datenbank gespei-chert, wobei der benötigte Speicherplatz für nicht relevante Ereignisse vernachlässigt werden kann. Eine aktive Alarmierung auf Basis dieser Daten ist nicht vorgesehen, störende Fehlalarme treten nicht auf.

Die gespeicherten Metadaten dienen als breite Basis für die zielgerichtete Suche nach relevanten Ereignissen im aufgezeichneten Videomaterial mit der Funktion SmartFinder in SMAVIA Viewing Client. Erst hier werden nicht relevante Ereignisse durch die Kombination ausgefeilter Suchkrite-rien ausgefiltert. So kann sichergestellt werden, dass kein wichtiges Ereignis übersehen wird. Die Anzahl der durch die Filter verworfenen Ereignisse spielt keine Rolle.

Die VCA-Technologie liefert eine breite Datenbasis für die zielgerichtete Suche nach relevanten Ereignissen. Eine aktive Alarmierung auf Basis dieser Daten ist nicht vorgesehen.

Beachten Sie das vielseitige Angebot an SEDOR®-Appliances für Anwendungen, die eine aktive Alarmierung auf Basis von Videoanalyseereignissen erfordern.

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3.2 Allgemeine KonfigurationDie globalen Einstellungen für die Objektdetektion werden im Tab Analyse vorgenommen.

Abb. 3-1 Allgemeine Einstellungen

Die allgemeinen Einstellungen umfassen zunächst die Festlegung der Szene (Innen- oder Außenbe-reich). Daneben wird unter Perspektive die Ausrichtung der Kamera eingestellt und die Montagehöhe definiert.

Zur Verfeinerung dieser grundlegenden Einstellungen können Experteneinstellungen herangezogen werden. Sie erlauben beispielsweise die Festlegung der Auflösung für die Videoanalyse, die Verweildau-er statischer Objekte oder die Empfindlichkeit der Analyse.

Abb. 3-2 Experteneinstellungen

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Im Abschnitt Objektgrößen werden die Dimensionen der für die Analysefunktionen relevanten Objek-te eingestellt. Erkannte Objekte, die zu klein sind werden verworfen und nicht weiter verarbeitet.

Abb. 3-3 Objektgrößen

Die Funktion Objektgrößen zeichnen erleichtert dabei das Abschätzen der Dimensionen erheblich.

Bildbereiche, die für die Analyse nicht von Interesse sind, können als Inaktive Bereiche markiert wer-den. Dies reduziert vor allem die Anzahl irrelevanter Ereignisse, aber auch die erforderliche Rechen-leistung auf der Kamera.

Inaktive Bereiche können mehrfach als rotes Rechteck oder Polygon eingezeichnet werden. Sie werden im Live-Bild und in der Aufzeichnung nicht angezeigt.

Abb. 3-4 Inaktiver Bereich

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3.3 Intrusion DetectionDie Analysefunktion Intrusion Detection erzeugt ein Ereignis, wenn ein Objekt in einen frei definier-baren Bereich eindringt.

Das Erstellen der definierten Bereiche entspricht der Vorgehensweise bei der Festlegung inaktiver Be-reiche. Die Optionen Modus und Schwellwert sorgen für optimierte Detektionsergebnisse und mini-mieren nicht relevante Ereignisse.

Abb. 3-5 Aktiver Bereich für Intrusion Detection

Der Modus legt die Empfindlichkeit der Funktion fest. Neben einem ausgewogenen Mittel kann die Funktion auf Empfindlich (Priorität auf die Erkennung vieler echter Ereignisse, aber erhöhtes Risiko von zusätzlichen Fehlerkennungen) oder Unempfindlich (Priorität auf die Vermeidung von Fehlerken-nungen, aber erhöhtes Risiko nicht erkannter Ereignisse) eingestellt werden.

Der Schwellwert legt fest, wie viel Prozent eines erkannten Objekts in den aktiven Bereich eindringen müssen, um ein Ereignis auszulösen.

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3.4 Tamper Detection Die Funktion Tamper Detection erkennt abrupte Änderungen der Szene, die typischerweise bei einer Manipulation der Kamera durch Defokussieren, Verdrehen, Besprühen oder Verdecken entstehen.

Abb. 3-6 Manipulationserkennung

Eine abrupte Änderung der Szene tritt üblicherweise auch beim Ein- bzw. Ausschalten einer Licht-quelle auf. Die Funktion kann diese besondere Situation von einer echten Manipulation unterscheiden und einem gesonderten Ereignis zuordnen.

3.5 Object ClassificationDie Funktion Object Classification versucht zu bestimmen, ob es sich bei einem erkannten Objekt um eine Person oder ein Fahrzeug handelt und ordnet es dem entsprechenden Objekttyp zu.

Abb. 3-7 Objekt Klassifizierung und Gesichtserkennung

Die Genauigkeit der Zuordnung eines detektierten Objekts zu einem bestimmten Typ steigt mit der Dauer der Analyse des Objekts.

Ein detektiertes Objekt wird in der Regel zunächst als Unbekanntes Objekt betrachtet. Wenn beispiels-weise ein Lieferwagen von der Seite langsam in die Szene fährt, kann das Objekt dann als Person in-terpretiert werden. Mit fortschreitender Analysedauer, wenn der Lieferwagen weiter in die Szene fährt, wird die Funktion dann den passenden Typ Fahrzeug wählen.

Beachten Sie, das die Klasse eines erkannten Objekts sich mit seiner fortschreitenden Analyse ändern kann.

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3.6 Face DetectionDie Funktion Face Detection kann als Unterfunktion der Objektklassifizierung aktiviert werden. Diese Funktion versucht, bei einem erfassten Objekt des Typs Person ein Gesicht zu erkennen.

Abb. 3-8 Objekt Klassifizierung und Gesichtserkennung

Der Modus legt die Empfindlichkeit fest. Neben einem ausgewogenen Mittel kann die Funktion auf Empfindlich (Priorität auf die Erkennung vieler echter Ereignisse, aber erhöhtes Risiko von zusätzli-chen Fehlerkennungen) oder Unempfindlich (Priorität auf die Vermeidung von Fehlerkennungen, aber erhöhtes Risiko nicht erkannter Ereignisse) eingestellt werden.

Die Funktion erkennt das Vorhandensein eines Gesichts (Face Detection). Die Analyse der Ausprägung sichtbarer Merkmale und die Verknüpfung mit den Daten einer Person (Face Recognition) wird nicht unterstützt.

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3.7 Line CrossingDie Funktion Line Crossing erzeugt ein Ereignis, wenn ein erkanntes Objekt eine frei definierbare virtuelle Linie überquert.

Abb. 3-9 Virtuelle Linie

Für diese Analysefunktion kann nur eine virtuelle Linie festgelegt werden. Eine bereits vorhandene virtuelle Linie wird durch eine neue Line automatisch ersetzt.

Beachten Sie, dass für die Funktion Line Crossing nur eine virtuelle Linie definiert werden kann.

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4 AufzeichnungDie SMAVIA Appliance empfängt neben dem aufgezeichneten Video-Stream laufend die Ergebnisse der VCA-Analysefunktionen als Ereignismeldungen mit den entsprechenden Metadaten.

Die Appliance verwendet die empfangenen Bewegungsereignisse zur Steuerung der Aufzeichnung des Video-Streams im Modus Motion Detection. Zudem werden die empfangenen Ereignismeldungen mit den entsprechenden Metadaten in einer Datenbank gespeichert und für die Auswertung mit SMAVIA Viewing Client vorgehalten.

Beachten Sie die ausführliche Beschreibung in der zugehörigen Dokumentation Konfiguration.

4.1 KompatibilitätDie Funktionen zur Speicherung und Bereitstellung von Analyseereignissen und Metadaten werden zunächst für SMAVIA Appliances der Generation 5 integriert. Die Einführung ist für die anstehende Firmware-Version 8.x.11 geplant, die für folgende Appliances verfügbar sein wird:

• IPS 2400 II und IPS 2400• DMS 2400 II und DMS 2400• Video NetBox II• DIS-4/M SRS

Die Integration in die Firmware für Appliances der Generation 6 (IPS 10 000) ist in einem zweiten Schritt vorgesehen. Eine konkrete Firmware-Version der Serie 9.x.x ist aktuell noch nicht festgelegt.

Beachten Sie die aktuellen Informationen in den entsprechenden Technischen Mitteilungen.

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4.2 EinstellungenDie SMAVIA Appliance erkennt eine Kamera, die mit der neuen VCA-Technologie ausgestattet ist während des Kamera-Tests. Nach der Deaktivierung der Option Bildverarbeitung am Recorder werden automatisch alle erforderlichen Einstellungen für die Speicherung und Bereitstellung von Analyseereignissen und Metadaten vorgenommen. Alle weiteren Einstellungen, wie beispielsweise die Konfiguration des Aufzeichnungsmodus Motion Detection, können wie gewohnt vorgenommen werden.

Die Appliance nimmt alle erforderlichen Einstellungen automatisch vor. Beachten Sie die folgenden Beschreibungen im Fall einer manuellen Abänderung der Einstellungen.

Beachten Sie die ausführliche Beschreibung in der zugehörigen Dokumentation Konfiguration.

4.2.1 BildverarbeitungDer Kamera-Test kann nach der Eingabe der Login-Daten mit dem Button Test gestartet werden. Wenn die Kamera mit der VCA-Technologie ausgestattet ist, gibt die Appliance die Check-Box Bildverarbei-tung am Recorder frei und erlaubt die Deaktivierung diese Option. Die Appliance verwendet dann die Analysedaten der Kamera.

Abb. 4-1 Konfiguration Kamera

Die Option Bildverarbeitung am Recorder und die Analysedaten der Kamera können nicht gleichzeitig genutzt werden.

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4.2.2 DatenspeicherungNach der Deaktivierung der Option Bildverarbeitung am Recorder wird die Speicherung der Analy-sedaten in der Datenbank automatisch aktiviert. Diese Einstellung wird im Dialog Aufnahmeeinstel-lungen in der Spalte Analyse durch einen blauen Button angezeigt.

Abb. 4-2 Aktivierung Datenspeicherung

In diesem Beispiel ist die Datenspeicherung für die Kamera Nummer 9 aktiviert (blauer Button) und für alle anderen Kameras deaktiviert (grauer Button).

Die Speicherung der Analysedaten muss aktiviert sein, um eine Auswertung der Analyseergebnisse mit SMAVIA Viewing Client zu ermöglichen.

4.2.3 SuchkriterienIm letzten Schritt der automatischen Konfiguration werden die Suchkriterien Bewegungskoordinaten und Sedor data für die Auswertung mit SMAVIA Viewing Client aktiviert.

Diese Einstellung gibt die Nutzung der gespeicherten Analysedaten für die Client-Software frei. In diesem Beispiel werden diese Optionen in den letzten beiden Zeilen gezeigt.

Abb. 4-3 Aktivierung Suchkriterien

Die Suchkriterien Bewegungskoordinaten und Sedor data müssen aktiviert sein, um eine Auswertung der Analyseergebnisse mit SMAVIA Viewing Client zu ermöglichen.

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4.3 BedienungSMAVIA Appliances, die mit der Funktion LocalViewing ausgestattet sind, erlauben die Auswertung der Aufzeichnungen mit einem direkt an der Appliance angeschlossenen Monitor. Dabei steht auch die Funktion SmartFinder für die Suche nach Sequenzen mit Bewegungen zur Verfügung.

Beachten Sie die ausführliche Beschreibung in der zugehörigen Dokumentation Bedienung.

Abb. 4-4 LocalViewing mit SmartFinder

Im Fall einer Kamera, die mit der neuen VCA-Technologie ausgestattet ist, greift SmartFinder auf die von der Kamera gelieferten und in der Datenbank gespeicherten Ereignisdaten zu. Die Suche nach Sequenzen mit Bewegungen kann wie gewohnt durchgeführt werden.

Die Suche anhand weiterführender Daten wie Objekttyp oder Ereignisdauer ist nicht für die Integ-ration in LocalViewing vorgesehen. Für die Nutzung komplexerer Suchfunktionen steht die aktuelle Version der Client-Software SMAVIA Viewing Client zur Verfügung.

Verwenden Sie SMAVIA Viewing Client für komplexe Suchfunktionen mit Daten wie Objekttyp oder Ereignisdauer.

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5 AuswertungSMAVIA Viewing Client ist eine Client-Software für die schnelle und komfortable Auswertung von SMAVIA Appliances via Ethernet (LAN/WAN).

SMAVIA Viewing Client erlaubt die schnelle und intuitive Anzeige von Live-Ansichten und unter-stützt eine effiziente Auswertung der Aufzeichnungen. In der aktuellsten Version wurde insbesondere die Funktion SmartFinder für eine verfeinerte Suche anhand von VCA-Metadaten erweitert.

Beachten Sie die ausführliche Beschreibung in den zugehörigen Dokumentationen Konfiguration und Bedienung.

Die VCA-Technologie verfolgt das Ziel, möglichst alle potentiell relevanten Ereignisse zu erkennen. Dabei wird die Erfassung relativ vieler nicht relevanter Ereignisse in Kauf genommen.

Die VCA-Metadaten aller Ereignisse werden auf der SMAVIA Appliance in einer Datenbank gespei-chert. Eine aktive Alarmierung auf Basis dieser Daten ist nicht vorgesehen.

Die gespeicherten Metadaten dienen als breite Basis für die zielgerichtete Suche nach relevanten Ereignissen im aufgezeichneten Videomaterial mit der Funktion SmartFinder. Erst hier werden nicht relevante Ereignisse durch die Kombination ausgefeilter Suchkriterien ausgefiltert. So kann sicher-gestellt werden, dass kein wichtiges Ereignis übersehen wird. Die Anzahl der durch die Filter verwor-fenen Ereignisse spielt keine Rolle.

Die VCA-Technologie liefert eine breite Datenbasis für die zielgerichtete Suche nach relevanten Ereignissen. Eine aktive Alarmierung auf Basis dieser Daten ist nicht vorgesehen.

Beachten Sie das vielseitige Angebot an SEDOR®-Appliances für Anwendungen, die eine aktive Alarmierung auf Basis von Videoanalyseereignissen erfordern.

5.1 KompatibilitätDie Funktionen zur Suche mit SmartFinder anhand von Analyseereignissen und Metadaten werden voraussichtlich in Version 2.4.18 von SMAVIA Viewing Client integriert.

Die Integration in die Video Management Software SeMSy® III ist in einem zweiten Schritt vorgese-hen. Eine konkrete Version ist aktuell noch nicht festgelegt.

Beachten Sie die aktuellen Informationen in den entsprechenden Technischen Mitteilungen.

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5.2 EinstellungenSMAVIA Viewing Client muss für die Suche anhand von Metadaten mit der Funktion SmartFinder nicht gesondert konfiguriert werden.

Dennoch bietet es sich an, die Anzeige des Sensorgrid zu aktivieren, um die von der Video Content Analysis erfassten Objekte während der Wiedergabe zu visualisieren.

Abb. 5-1 Sensorgrid

Zudem kann die Anzeige der Metadaten des angezeigten Ereignisses aktiviert werden. In diesem Fall werden die zu einem Ereignis gespeicherten Metadaten währen der Wiedergabe direkt im Bild ange-zeigt.

Abb. 5-2 Sensorgrid mit Metadaten

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Die generelle Anzeige des Sensorgrid und die Einblendung der Metadaten (Bezeichnungen) kann im Dialog Programm > Konfiguration mit der entsprechenden Check-Box aktiviert werden.

Abb. 5-3 Generelle Aktivierung des Sensorgrid

In diesem Fall bleibt das Sensorgrid auch nach dem Wechsel des Aufzeichnungssystems oder nach dem Neustart von SMAVIA Viewing Client aktiv.

Während der Wiedergabe kann die dynamische Anzeige des Sensorgrid auch über das Kontextmenü Bildinhalt > Sensorgrid des Wiedergabefensters aktiviert und deaktiviert werden.

Abb. 5-4 Dynamische Aktivierung des Sensorgrid

In diesem Fall wird das Sensorgrid nur während der aktuellen Session angezeigt. Nach einem Wechsel des Aufzeichnungssystems oder nach dem Neustart von SMAVIA Viewing Client ist es nicht mehr aktiv.

Beachten Sie, dass die Einblendung des Sensorgrid nicht für die Auswertung mit SmartFinder erforderlich ist.

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5.3 BedienungDie grundlegende Bedienung der Funktion SmartFinder bleibt unverändert. Nach wie vor kann ein Zeitraum festgelegt und ein Bildbereich definiert werden. Nach der Suche zeigt SmartFinder eine Liste aller Sequenzen mit Bewegungen (Ereignissen) in diesem Bereich an.

Beachten Sie die ausführliche Beschreibung in der zugehörigen Dokumentation Bedienung.

Abb. 5-5 Suche mit SmartFinder und VCA-Metadaten

Die aktuellste Version von SMAVIA Viewing Client unterstützt jetzt eine verfeinerte Suche mit SmartFinder unter Rückgriff auf die von der Video Content Analysis gelieferten Metadaten eines Ereignisses.

Die Funktion SmartFinder kann jetzt auf die Suche nach einem oder mehreren Objekttypen einge-schränkt und mit einem Filter für bestimmte Ereignisse kombiniert werden. Zudem kann die minima-le Dauer eines erfassten Ereignisses (Tracking-Dauer) mit einem Schieberegler eingestellt werden.

Beachten Sie, dass die Optionen Objekttyp und Filter nicht angezeigt werden, wenn die Kamera nicht mit der VCA-Technologie ausgestattet ist.

Die überlegte Kombination dieser Optionen erlaubt die Reduzierung der angezeigten Ereignisse auf ein relevantes Minimum.

Im Ergebnis müssen nur noch wenig Sequenzen auf das Auftreten des tatsächlich gesuchten Ereignisses überprüft werden. Dies reduziert den Aufwand für die Auswertung in der Regel enorm.

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Betrachten wir eine abstrakte und einfache Problemstellung. Wir wollen wissen, welche Personen die in Kapitel 3.3 definierte virtuelle Linie in einem bestimmten Zeitraum überschritten haben.

Abb. 5-6 Virtuelle Linie

Zur Vereinfachung wird die Suche auf das gesamte Bild bezogen und nicht auf den entsprechenden Bildbereich beschränkt. Im ersten Schritt wird lediglich der Zeitraum eingestellt. Dabei liefert die Su-che mehr als 500 Ergebnisse.

Abb. 5-7 SmartFinder mit über 500 Ergebnissen

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Da für unsere Auswertung nur Personen relevant sind, schränken wir den Objekttyp entsprechend ein und erhalten nur noch 67 Ereignisse.

Abb. 5-8 SmartFinder und Objekttyp mit 67 Ergebnissen

Die Ergebnisliste zeigt jetzt aber immer noch alle Personen an, die irgendwo im Bild erkannt wurden. Da uns aber nur die Überschreitung der virtuellen Linie interessiert, setzen wir den Filter auf das ent-sprechende Ereignis Line Crossing und erhalten nur noch 37 Ereignisse.

Abb. 5-9 SmartFinder und Objekttyp / Filter mit 37 Ergebnissen

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Wir suchen nach gehenden Personen und unterstellen, dass für die betrachtete Strecke mindestens 10 Sekunden benötigt werden. Die mit dem Schieberegler entsprechend eingestellte Dauer der Objekter-fassung (Tracking-Dauer) schließt weitere uninteressante Ereignisse aus.

Abb. 5-10 SmartFinder mit Objekttyp / Filter / Tracking-Dauer mit 3 Ergebnissen

Letztendlich konnten wir die Suche soweit verfeinern, dass nur drei wirklich interessante Ereignisse verbleiben. Diese können wie gewohnt mit den Wiedergabefunktionen ausgewertet werden.

Beachten Sie, dass die Optionen Objekttyp die Kombination mehrerer Merkmale mit einer ODER-Verknüpfung zulässt (finde Person ODER Fahrzeug).

Beachten Sie, dass die Optionen Filter die Kombination mehrerer Merkmale mit einer ODER-Verknüpfung zulässt (finde Intrusion Detection ODER Line Crossing).

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Notizen

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