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Z Rheumatol 2006 · 65:268–274
DOI 10.1007/s00393-006-0065-0
Online publiziert: 28. Juni 2006
© Springer Medizin Verlag 2006
E. Genth1 · T. Krieg2
1 Rheumaklinik und Rheumaforschungsinstitut Aachen2 Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie der Universität zu Köln
Systemische Sklerose – Diagnose und Klassifikation
Leitthema
Die systemische Sklerose (systemische
Sklerodermie; SSc) ist eine Multiorgan-
krankheit (2 und mehr Organsysteme be-
troffen) mit Entzündung und Fibrose, die
regelmäßig die Haut und die Blutgefäße
(Arterien, kleine Blutgefäße), oft auch
Lunge, Magen-Darm-Trakt, seltener Nie-
re und Herz betrifft und fast immer mit
der Bildung von antinukleären Antikör-
pern (ANA) einhergeht. Klinische Aus-
prägung und Verlauf zeigen eine große
Variabilität. Sie sind Ausdruck der patho-
genetischen Heterogenität:
F der Störung des Immunsystems mit
der Bildung verschiedener Autoanti-
körper,
F der Fibroblasten mit der Produkti-
on großer Mengen von Bindegewebe
und
F der Blutgefäße mit strukturellen
Schäden und vor allem endothelialer
Funktionsstörung.
Konsentierte Diagnose- und Klassifika-
tionskriterien, Status-Indices für Krank-
heitsaktivität und krankheitsbedingter
Schädigung sowie Kriterien und Parame-
ter für relevante Krankheitsfolgen („out-
come“) sind von großer Bedeutung für
wissenschaftliche Studien und die kli-
nische Praxis [7]. Diagnosekriterien sol-
len früh, sensitiv und spezifisch eine kor-
rekte Diagnose im Kindes- und Jugendal-
ter und im Erwachsenenalter als Basis für
therapeutische Entscheidungen ermög-
lichen. Klassifikationskriterien hingegen
dienen der Bildung homogener Gruppen
von Patienten für wissenschaftliche Un-
tersuchungen zur Ätiopathogenese, zu
klinischen Manifestationen und zu thera-
peutischen Interventionen. Sie sollen In-
dividuen mit und ohne eine bestimmte
Krankheit sicher unterscheiden.
Die Einzelmerkmale von Kriterien zur
Diagnose und Klassifikation von Krank-
heiten sind in erster Linie klinische Symp-
tome. Die Entscheidungsregeln definieren
ein Minimum an Krankheitsausprägung.
Ihre Eignung als Diagnose- und Klassi-
fikationskriterien ist abhängig von ihrer
Häufigkeit und Spezifität, aber auch vom
Zeitpunkt (früh, spät) und der Variabili-
tät der klinischen Manifestation im Ver-
lauf. Viele klinische Kriterienkataloge –
wie auch die der SSc – werden daher vom
Ausmaß der Schadensentwicklung einer
Krankheit bestimmt.
Klassifikationskriterien der systemischen Sklerose
Für die SSc im Kindes- und Erwachse-
nenalter gibt es bisher weder eine Fall-
definition, die durch internationale Gre-
mien konsentiert oder evaluiert wurde,
noch entsprechende Diagnosekriterien.
Ersatzweise werden oft Klassifikations-
kriterien verwendet, die auf der Grund-
lage von Expertendiagnosen entwickelt
wurden. Um Patienten mit und ohne SSc
für wissenschaftliche Untersuchungen
zu unterscheiden, hat ein Subkommittee
des American College of Rheumatology
(ACR) 1980 [23] vorläufige Klassifikati-
onskriterien veröffentlicht, die von füh-
renden Wissenschaftlern an einer Stich-
probe der nordamerikanischen Bevölke-
rung erarbeitet wurden und weite Akzep-
tanz gefunden haben (. Tab. 1). Die Sen-
sitivität der Klassifikationskriterien wurde
mit 91, ihre Spezifität für die Erfüllung
des Hauptkriteriums mit 98, die Sensiti-
vität für die Erfüllung von 2 der 3 Neben-
kriterien mit 97 angegeben. Diese Krite-
rien erfassen vor allem Patienten mit etab-
lierter Krankheit, weniger gut frühe Ver-
laufsformen, und sind wenig sensitiv für
die limitierte kutane Form der SSc [19].
Von verschiedenen Arbeitsgruppen
wurden Untergruppen der SSc basierend
auf klinischen Merkmalen vorgeschlagen
[2, 9, 12, 18]. Sie unterscheiden sich vor
allem in der Ausdehnung des Hautbe-
falls. Das CREST-Syndrom bzw. die limi-
tierte kutane Form der SSc wurde zuerst
von Langaard [15] und Winterbauer [37]
beschrieben. Tuffanelli u. Winkelmann
[33] veröffentlichten eine Einteilung nach
Hautbefall und Schweregrad und unter-
schieden die reine Akrosklerose von der
diffusen Sklerodermie und der akuten dif-
fusen Sklerodermie. Barnett [2] beschrieb
3 Typen des Hautbefalls: Typ I mit Akro-
Tab. 1 Präliminäre Klassifikations-
kriterien für die systemische Sklerose
(Sklerodermie; SSc) der American Rheu-
matism Association [23]
1. Sklerodermie proximal der Finger-
grundgelenke (Hauptkriterium)
2. Sklerodaktylie
3. Grübchenförmige Narben oder
Substanzverlust der distalen Finger-
weichteile
4. Bilaterale basale Lungenfibrose
Beurteilung: Die Krankheit wird als SSc klassi-
fiziert, wenn entweder Kriterium 1 oder min-
destens 2 der Kriterien 2 bis 4 erfüllt sind
268 | Zeitschrift für Rheumatologie 4 · 2006
sklerose der Finger, Typ II mit Skleroder-
mie begrenzt auf die Unterarme/Unter-
schenkel und Typ III mit diffuser Sklero-
dermie, wobei der Typ I weitgehend iden-
tisch war mit dem CREST-Syndrom.
Giordano et al. [9] unterschieden
4 Formen der SSc nach der Ausdehnung
des Hautbefalls: die diffuse Form, die „in-
termediäre“ Form, die Acrosclerosis sen-
su strictu und – in 2 Fällen–die „Sklero-
dermie ohne Sklerodermie“. Weitere Pati-
enten mit SSc ohne Hautbeteiligung [28]
wurden auch in einer größeren Serie ver-
öffentlicht.
LeRoy et al. [18] haben die heute am
häufigsten genutzte deskriptive Einteilung
der SSc in eine diffuse kutane (dcSSc) und
eine limitierte kutane (lcSSc) Form der
SSc vorgeschlagen (. Tab. 2).
E Die Symptomentwicklung der dcSSc
erfolgt rasch mit früher Beteiligung
innerer Organe. Im Gegensatz
dazu entwickeln sich die klinischen
Manifestationen der lcSSc über Jahre.
Die lcSSc entspricht klinisch weitgehend
dem CREST-Syndrom. Dessen Merkmale
wurden jedoch oft auch bei der dcSSc be-
schrieben. Patienten mit dsSSc haben häu-
figer eine Lungenfibrose [1] und eine Nie-
renbeteiligung [31]. Die Lebenserwartung
der dsSSc war in mehreren Studien kür-
zer als bei der lcSSc [4, 11]. Die dcSSc ist
mit Antikörpern gegen Topoisomerase 1,
die lcSSc mit Antikörpern gegen Centro-
mer assoziiert, ein Hinweis auf eine unter-
schiedliche Ätiopathogenese.
Retrospektive Untersuchungen von
3 italienischen Zentren über einen Zeit-
raum von 1955 bis 1999 ergaben, dass die
Überlebensraten bei Patienten mit lcSSc
besser waren als die der intermediären
Gruppe und diese wiederum besser als
der Gruppe mit diffuser Hautbeteiligung
[6]. Eine prospektive Studie einer franzö-
sisch-kanadischen Arbeitsgruppe an 309
Patienten ergab ähnliche Unterschiede in
Bezug auf die Überlebensrate [29]. Die-
se Untersuchungen dokumentieren den
Einfluss der Ausdehnung des Hautbe-
falls wahrscheinlich als Ausdruck unter-
schiedlicher Schweregrade der Krankheit,
lassen jedoch keine Schlussfolgerungen
über unterschiedliche Subtypen zu. Eine
dänische Studie fand keinen Unterschied
Tab. 2 Einteilung der SSc nach dem Hautbefall. (Nach LeRoy et al. [18])
Systemische Sklerose mit Diffusem Hautbefall (dcSSc) Limitiertem Hautbefall (lcSSc)
Raynaud-Phänomen Innerhalb eines Jahres nach Beginn
der Hautveränderungen (Ödem,
Sklerose)
Seit Jahren (gelegentlich Jahr-
zehnten)
Hautbefall Am Stamm und an den Akren Ödem, Sklerose, Nekrose
begrenzt auf Hände, Füße,
Unterarme (akral) oder Gesicht
oder fehlend
Organbeteiligung Oft frühes Auftreten von interstiti-
eller Lungenkrankheit, oligurischem
Nierenversagen, diffuser gastroin-
testinaler Beteiligung und Myokard-
beteiligung
Spätes Vorkommen von pul-
monaler Hypertonie mit und
ohne interstitielle Lungen-
krankheit, Trigeminusneural-
gie, Hautverkalkungen oder
Teleangiektasien, Ösophagus-
motilitätsstörungenSehnenreiben
Kapillarmikroskopie Dilatierte und destruierte Nagelfalz-
kapillaren
Dilatierte, selten destruierte
Nagelfalzkapillaren
Autoantikörper Fehlen von Centromer-Antikörpern,
Anti-Topoisomerase I (30%)
Centromer-Antikörper 70–80%
Tab. 3 Vorschlag zur Klassifikation der limitierten (oligosymptomatischen) SSc.
(Nach LeRoy u. Medsger [16])
Limitierte systemische Sklerose
Raynaud-Phänomen (RP), objektiv dokumentiert durch
1. Direkte Beobachtung von 2 der 3 Merkmale
A. Abblassen (deutliche abgegrenztes Weißwerden der akralen Haut)
B. Zyanose (dunkelblaue Verfärbung, welche bei Erwärmung verschwindet)
C. Rötung (gut abgegrenzt)
oder
2. Direkte Messung der Reaktion auf Kälte
A. Nachweis der verzögerten Rückbildung nach Kälteexposition
B. Pathologischer Nielsen-Test oder analoge Methode
und
Pathologischer kapillarmikroskopischer Befund (Kapillarerweiterung und/oder avaskuläre
Zonen)
und/oder
SSc-assoziierte Autoantikörper (Autoantikörper gegen Centromer, Topoisomerase I, RNA-Poly-
merase I oder III, Fibrillarin, Pm-Scl, Fibrillin in einem Titer von über 1:100)
Tab. 4 Krankheitsaktivitätsindices der EScSG für die SSc. Ein Score von >3 gilt als aktive
Krankheit [35]
Kriterien Ganze Serie dcSSc lcSSc
Kahaleh-Haut-Score >20 1,0
Sklerödem 0,5 0,5
Änderung des Hautbefundesa 2,0 3,0 2,5
Fingerkuppennekrose 0,5
Änderung der vaskulären Veränderungen 0,5 2,0 1,0
Arthritis 0,5 1,0
Änderung der Gelenk- und Muskelbefunde 1,0
Abnahme der TLCO (<80% des erwarteten Wertes) 0,5
Änderung der kardiopulmonalen Befunde 2,0 4,0 1,5
BSG >30 mm/1 h 1,5 2,5
Hypokomplementämie (C3 und/oder C4) 1,0 1,0
Maximaler Krankheitsaktivitätsindex 10,0 10,0 10,0
TLCO CO-Transferfaktor.a Verschlechterung, Patientenbeurteilung in Bezug auf den vorausgehenden Monat.
270 | Zeitschrift für Rheumatologie 4 · 2006
Leitthema
in der Überlebensrate zwischen Patienten
mit Akrosklerose und solchen mit ausge-
dehnterem Hautbefall [13].
Keine der klinischen Klassifikationskri-
terien und Einteilungen ist bisher zufrie-
denstellend. Die Variabilität der Krank-
heitsausprägung (Symptom, Ausdeh-
nung, Organbefall) erschwert die Bildung
klar definierter Gruppen. Die Fokussie-
rung auf eine definierte Mindestausprä-
gung nach Schadenskriterien schließt we-
niger stark ausgeprägte, in der Regel frü-
he Fälle als nichtklassifizierbare (undif-
ferenzierte; [17]) Erkrankungen aus oder
ordnen mehrfach klassifizierbare Fälle
(Mischformen, Overlap-Syndrom; [3, 30])
klinischen Sonderformen zu, die mehr als
1/3 der Patienten mit klinischen Symp-
tomen der SSc umfassen.
Eine Verbesserung der Frühdiagnostik
und Klassifikation Sklerodermie-assozi-
ierter Krankheiten wurde vor allem durch
die Kapillarmikroskopie der Nagelfalz (s.
Cutulo in diesem Heft) und durch den
Nachweis Sklerodermie-assoziierter Au-
toantikörper (s. Mierau u. Genth in die-
sem Heft) erreicht.
Kapillarmikroskopie
Die Kapillarmikroskopie der Nagelfalz
gehört heute zu den häufig angewende-
ten Methoden in der Diagnostik der SSc.
Nach den Pionierarbeiten von Hildegard
Maricq [21] wurde die Technik durch ge-
nauere Messungen der Kapillardicke mit-
tels Videokapillaroskopie [5] verfeinert.
Wesentliche kapillarmikroskopische Be-
funde bei SSc sind die Erweiterung der
Kapillarschlingen bis zu Megakapillaren,
der Kapillarverlust mit avaskulären Zonen
und der Nachweis von Blutungen, aber
auch Verzweigungen bis zu Büschelkapil-
laren und Kapillarneubildungen wurden
beschrieben.
E Megakapillaren und Blutungen
charakterisieren frühe aktive
Veränderungen, Kapillarverlust und
Verzweigungen späte Schadenbilder.
Verschiedene Arbeitsgruppen konnten zei-
gen, dass diese Veränderungen sowohl bei
Patienten mit lcSSc als auch solchen mit
der diffusen Form vorkommen. Die Sensi-
Zusammenfassung · Abstract
Z Rheumatol 2006 · 65:268–274 DOI 10.1007/s00393-006-0065-0
© Springer Medizin Verlag 2006
E. Genth · T. Krieg
Systemische Sklerose – Diagnose und Klassifikation
Zusammenfassung
Die systemische Sklerose (SSc) ist eine kli-
nisch vielgestaltige und heterogene System-
krankheit mit Entzündung, vermehrter Bin-
degewebsbildung und Schäden an den Blut-
gefäßen. Die frühe Diagnose und Klassifikati-
on kann vor allem bei oligosymptomatischer
(undifferenzierter) Krankheitsausprägung
mit Raynaud-Phänomen oder gering ausge-
prägter Sklerodermie schwierig sein. Skle-
rodermie-spezifische antinukleäre Antikör-
per, die bei etwa 90% der Patienten mit sys-
temischer Sklerose früh und persistierend
vorkommen, sind von wesentlicher taxono-
mischer Bedeutung. Die Kapillarmikrosko-
pie der Nagelfalz ist bei frühen Verläufen sen-
sitiv und prädiktiv für die SSc. Es wird ein Al-
gorithmus zu Diagnose und Klassifikation der
SSc dargestellt, der klinische, kapillarmikros-
kopische und serologische Kriterien verwen-
det und die verschiedenen Misch- und Son-
derformen berücksichtigt. Die 6. OMERACT-
Konferenz hat verschiedene Outcome-Ma-
ße für klinische Studien zusammengestellt.
Bisher gibt es noch keine für die tägliche kli-
nische Praxis geeignete Statusindices für die
Krankheitsaktivität und für krankheitsbe-
dingte Schäden oder geeignete prognosti-
sche Kriterien.
Schlüsselwörter
Systemische Sklerose (SSc) · Sklerodermie ·
Diagnose · Klassifikation · Kriterien
Systemic sclerosis – diagnosis and classification
Abstract
Systemic sclerosis (SSc) is a polymorphic and
heterogenic systemic disorder with inflam-
mation, fibrosis and vascular damage. Ear-
ly diagnosis and classification may be diffi-
cult if disease expression is oligosymptom-
atic (undifferentiated), presenting with only
Raynaud’s phenomenon or limited scleroder-
ma. Scleroderma specific antinuclear autoan-
tibodies, which are present early and persis-
tently in about 90% of the patients with SSc,
play an important taxonomic role. Sclero-
derma specific findings in nailfold capillary
microscopy are sensitive and predictive for
evolving SSc. An algorithm will be presented
for the diagnosis and classification of SSc us-
ing clinical, capillaroscopic and serologic cri-
teria, which are also useful for mixed or spe-
cial forms of SSc. The 6th Outcome Meaures
in Rheumatoloty Clinical Trials (OMERACT)
conference proposed different outcome mea-
surements for clinical studies, however, for
daily clinical practice there is as yet no con-
sensus on status indices for disease activity,
disease related damage or suitable prognos-
tic criteria.
Keywords
Systemic sclerosis (SSc) · Scleroderma · Dia-
gnosis · Classification · Criteria
271Zeitschrift für Rheumatologie 4 · 2006 |
tivität dieser Veränderungen beträgt insge-
samt über 90, ihre Spezifität über 95.
Kapillarmikroskopische Verände-
rungen sind oft schon früh im Krank-
heitsverlauf nachweisbar [22] und prädik-
tiv für die Entwicklung einer SSc. Zurzeit
fehlt allerdings eine einfache Methode, die
für die klinische Praxis geeignet ist.
LeRoy et al. [16] haben kapillarmikro-
skopische Veränderungen zur Klassifika-
tion oligosymptomatischer Fälle verwen-
det, Lonzetti et al. [19] zur Verbesserung
der Sensitivität der ACR-Kriterien für
die lcSSc. Eine umfassende Klassifikation
verschiedener Sklerodermie-assoziierter
Krankheiten unter Verwendung kapillar-
mikroskopischer Befunde mit 8 verschie-
denen Untergruppen wurde von Maricq
u. Valter [20] veröffentlicht; bisher wurde
jedoch keine Evaluation an einem unab-
hängigen Kollektiv publiziert.
Autoantikörper
Schon früh gab es Vorschläge, den Nach-
weis Sklerodermie-assoziierter Autoanti-
körper (SSc-Ak) zur Diagnose und Klas-
sifikation der SSc zu verwenden [8, 10, 32].
ANA sind in etwa 95 der Patienten mit
SSc nachweisbar. Etwa 90 der Patienten
mit SSc weisen einen der verschiedenen
SSc-Ak auf. SSc-Ak werden früh, mögli-
cherweise präklinisch, und persistierend
im Krankheitsverlauf nachgewiesen und
sie schließen sich in der Regel gegenseitig
aus. Immungenetische und andere Daten
weisen darauf hin, dass ihr Auftreten eng
mit der der SSc zugrunde liegenden im-
munologischen Störung zusammenhängt
(s. Mierau u. Genth in diesem Heft).
Leroy u. Medsger [16] haben vorge-
schlagen, den Nachweis von SSc-Ak zur
Frühdiagnose der lcSSc zu verwenden
(. Tab. 3). Durch zusätzliche Verwen-
dung des Nachweises von Centromer-
Antikörpern und der Kapillarmikrosko-
pie stieg die Sensitivität für die lcSSc von
33 auf 92 [19]. Allerdings muss der Kri-
terienvorschlag im Hinblick auf die auf-
geführten Antikörper insofern revidiert
werden, als die Fibrillin-Antikörper für
die Diagnostik ungeeignet sind (keine
ausreichende Spezifität, fehlende konfir-
mative Untersuchungen, keine standar-
disierte Nachweismethode), andere Skle-
rodermie-assoziierte Autoantikörper feh-
len (anti-To, anti-Ku) und die Titeranga-
ben nicht für alle genannten Antikörper
anwendbar sind.
Nadashkevich et al. [27] schlagen vor,
den Nachweis von Antikörpern gegen
Centromer, Topoisomerase oder Fibrilla-
rin als ein Kriterium neben 8 klinischen
Kriterien (bibasiläre Lungenfibrose; Kon-
trakturen der Fingergelenke oder „prayer’s
sign“; Hautverdickung proximal des
Tab. 5 Vorschlag zur Einteilung des Schweregrades der SSc. (Nach Medsger et al. [24]
Organsystem Normal Leicht Mäßig Schwer Endstadium
Allgemein
Gewichtsverlust − 5–9,9 kg 10–14,9 kg 15−19,9 kg >20,0 kg
Hämatokrit – 33,0–36,9% 29,0–32,9% 25,0–28,9% <25,0%
Periphere
Gefäße
Raynaud-Phäno-
men, therapiebe-
dürftig
Grübchen-
förmige
Narben
Fingerspitzen-
ulzera
Digitale
Gangrän
Haut TSS=0 TSS=1–14 TSS=15–29 TSS=30–39 TSS >40
Gelenke/
Sehnen
FSH=1,0–1,9 FSH=2,0–3,9 FSH=4,0–4,9 FSH >5,0
Muskulatur
Proximale
Schwäche
Leicht Mäßig Schwer Sehr schwer
Gastrointes-
tinaltrakt
Distale Ösopha-
gushypomotilität
Aperistaltik Malabsorption,
Pseudo-
obstruktion
Künstliche
Ernährung
erforderlich
Lunge DLCO 70–80% DLCO
50–69%
DLCO/FVC <50 Sauerstoff-
beatmung
FVC 70–80% FVC 50–69% PHT mod./
schwer
Röntgenol. Fi-
brose
Herz Leitungsdefekte,
LVEF 45–49%
Arrhythmie,
LVEF 40–44%
LVEF <40% Herzinsuffi-
zienz, thera-
piebedürftige
Rhythmusstö-
rung
Niere Kreatinin 1,3–1,6,
Urineiweiß <2 g/
Tag
Kreatinin
1,7–2,9,
Urineiweiß
3–4 g/Tag
Kreatinin
>3,0 mg/dl
Dialyse
erforderlich
TSS „total skin score“; FSH Fingerspitzen-Hohlhand-Abstand; DLCO Diffusionskapazität für Kohlen-monoxid; FVC forcierte Vitalkapazität; PHT pulmonaler Hypertonus; LVEF linksventrikuläre Ejektions-fraktion.
Tab. 6 Vom 6. OMERACT-Workshop vorgeschlagene Outcome-Domänen und Messme-
thoden für klinische Studien bei SSc [26]
Empfohlene Assessments
Haut Mod. „Rodnan Skin Score“
Lunge FVC, DLCO, HRCT, BAL, Röntgen Lunge, 6 min-Gehstrecke, Rechts-
herzkatheter, Echokardiographie
Herz Klinisch Herzinsuffizienz, Perikarderguss; EKG, Ejektionsfraktion
Raynaud-Phänomen (RP)
und digitale Ulzera
RP (VAS: Patient, Arzt: Urteil), RP-Score; Zahl digitaler Ulzera, digitale
Ulzera (VAS)
Niere Blutdruck, Fundoskopie, Serumkreatinin
Gastrointestinaltrakt Manometrie, Passagezeiten, Endoskopie
Muskuloskelettales System Arthralgie (VAS), Anzahl geschwollener oder schmerzhafter Gelenke;
CK erhöht, MRT der Muskulatur positiv
Aktivitäten im Alltag und
Lebensqualität
„Health Assessment Questionaire“ (HAQ), Systemische-Sklerose-
HAQ; SF-36
FVC forcierte Vitalkapazität; DLCO Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid; HRCT hochauflösendende Computertomographie; BAL bronchoalveoläre Lavage; VAS visuelle Analogskala.
272 | Zeitschrift für Rheumatologie 4 · 2006
Leitthema
Handgelenks; Calcinosis cutis; Raynaud-
Phänomen; distale Ösophagushypomo-
tilität oder Refluxösophagitis; Sklerodak-
tylie oder Sklerödem der Finger; Telean-
giektasie) zu werten. Die Sensitivität und
Spezifität dieser Kriterien (3 von 9 positiv)
lag bei Patienten aus Europa und Kanada
bei 99 bzw. 100.
> Hohe Sensitivät und Spezifität bei Antikörpernachweis plus klinischen Kriterien
In prospektiven Studien [14, 36] wurde
gezeigt, dass bei Patienten mit Raynaud-
Phänomen und undifferenzierter Krank-
heit sich häufig und mit hoher Spezifität
(98–100) eine SSc entwickelt, wenn An-
tikörper gegen Centromer oder Topoiso-
merase I vorhanden sind.
In . Abb. 1 wird das diagnostische
Vorgehen bei Verdacht auf SSc dargestellt,
das die bisherigen Kriterien zur Klassifi-
kation der SSc und Sklerodermie-spe-
zifische Befunde der Kapillarmikrosko-
pie und Autoantikörperdiagnostik um-
fasst. Dabei sollen sowohl klinisch deut-
lich ausgeprägte Erkrankungen als auch
frühe oder oligosymptomatische Krank-
heitsformen diagnostiziert und klassifi-
ziert werden. Diese Vorgehensweise gibt
den Konsensus der Diskussion im Deut-
schen Netzwerk für Systemische Sklero-
dermie wieder. Der Nachweis von ANA
bzw. von Sklerodermie-assoziierten Au-
toantikörpern und von Sklerodermie-ty-
pischen kapillarmikroskopischen Befun-
den wird hier gleichrangig verwendet. Al-
ternativ ist auch eine vorrangige Bewer-
tung Sklerodermie-spezifischer Antikör-
per denkbar, die den Einsatz der Kapillar-
mikroskopie als Schadenskriterium nur
bei antikörpernegativen Patienten vor-
sieht. Hierzu liegen bisher keine ausrei-
chenden Daten vor, sodass eine Klärung
z. B. im Rahmen des Deutschen Netz-
werks für Systemische Sklerodermie er-
forderlich ist.
Status-Indices
Krankheitsaktivität wird als Zunahme oder
Neuauftreten von (reversiblen) Krank-
heitsmanifestationen definiert. Bei ent-
zündlichen Prozessen sind Entzündungs-
parameter oft in die Aktivitäts-Scores ein-
bezogen. Um die Komplexität aktivitätsbe-
zogener Veränderungen zu erfassen, wur-
den auch bei der SSc von Expertengrup-
pen Aktivitäts-Scores entwickelt. Der von
der „European Scleroderma Study Group“
(EScSG) für Forschungszwecke vorge-
schlagene Aktivtäts-Score ist in . Tab. 4
dargestellt [34]. Bisher existieren für die
Praxis keine ausreichend validierten und
praktikablen Instrumente.
Undifferenzierte / ein SSc-typisches klinisches Symptom + SSc-assoziierte Autoantikörper
oligosymptomatische SSc: oder SSc-typische Befunde in der Kapillarmikroskopie [25]
Ausdehnung des Hautbefalls: diffuse kutane SSc / limitierte kutane Form der SSc [7]
SSc-Overlap-Syndrom: SSc (ACR-Kriterien oder Hauptsymptome) in Kombination mit einer anderen nicht
organspezifischen Autoimmunkrankheit (definitive Diagnose oder Hauptsymptome)
und – in der Regel - Nachweis charakteristischer Autoantikörper
(z.B. anti-U1-RNP oder anti-Pm-Scl oder anti-Ku)
Sonderform: paraneoplastische Sklerodermie
Klassifikation
Subtypisierung
Ergänzende
Organdiagnostik Lunge, Herz, Niere, Magendarm-Trakt, Gelenke, Skelettmuskulatur, exokrine Drüsen
positiv
negativ
negativ negativ
Kapillarmikroskopie9ANA-HEp-2-Test
Sklerodaktylie
positiv
positiv
SSc-assoziierte ANA8
positiv
Diffuse
Sklerodermie7
ausgeschlossen
Pseudo-
sklerodermien
und andere
Formen6
Verdacht auf
systemische Sklerose Sklerodermie / Sklerödem
1 Raynaud-Phänomen2
, Fingerkuppennekrosen 3
, Teleangiektasien4
,
Hinweise für andere sklerodermietypische Organmanifestationen5
gesichert Diagnose
systemische Sklerose ausgeschlossen
Abb. 1 8 Algorithmus der Diagnose des systemischen Sklerose. 1 Verdickung der Haut mit verminderter Verschieblichkeit. 2 Mindestens zweifarbige Haut-reaktion [25]. 3 Nekrosen an den Kuppen von Fingern oder Zehen oder grübchenförmige Narben oder akraler digitaler Substanzverlust. 4 Mattenförmige Erweiterungen kleiner Hautgefäße. 5 Bibasiläre Lungenfibrose, pulmonale Hypertonie, Hypomotilität des unteren Ösophagus oder Refluxösophagitis. 6 Klinische Diagnose evtl. bestätigt durch histologische Untersuchung. 7 Sklerodermie distal und proximal der Fingergrundgelenke; die Untersuchung auf ANA- und SSc-spezifische Autoantikörper ist zur Subtypisierung sinnvoll. 8 Antikörper gegen Centromer, Topoisomerase I, RNA-Polymerase I oder III, Fibrillarin, To (Th-RNP), U1-RNP, Pm-Scl oder Ku. 9 Erweiterte Kapillaren und/oder avaskuläre Zonen und/oder Mikroblutungen an der Nagelfalz
273Zeitschrift für Rheumatologie 4 · 2006 |
Eine Expertengruppe um T. Medsger
hat eine Einteilung des Schweregrades
der SSc publiziert (. Tab. 5; 24]) und
weiterentwickelt [25]. Eine Übersicht der
Outcome-Maße und ihrer Messinstru-
mente für klinische Studien wurde auf
dem 6. OMERACT Workshop erarbeitet
(. Tab. 6; 26]). Auch hier handelt es sich
noch nicht um Instrumente für die Routi-
nebeurteilung in der täglichen Praxis.
Fazit und Ausblick
Obwohl der Beginn der Klassifikation des
heterogenen Krankheitsbildes der SSc
schwierig und von der Diskussion unter-
schiedlicher Gruppen geprägt war, ge-
lang es in den letzten Jahren weltweit
durch Konsensuskonferenzen, sich auf
einheitlichere Definitionen der Erkran-
kung und ihrer Untergruppen zu verstän-
digen. Insbesondere kann durch Einbe-
ziehung des Nachweises Sklerodermie-
assoziierter Autoantikörper und der Ka-
pillarmikroskopie die Diagnose und Klas-
sifikation der limitierten kutanen Form
der SSc und verschiedener Overlap-Syn-
drome verbessert werden. Dies ermög-
lichte den Aufbau umfangreicher Pati-
entenregister und den Beginn einer Rei-
he multizentrischer Studien. So wurde
die Voraussetzung für grundlegende Un-
tersuchungen der Wirksamkeit der ver-
schiedenen therapeutischen Konzepte
geschaffen.
Korrespondierender AutorProf. Dr. E. GenthRheumaklinik und Rheumaforschungsinstitut AachenBurtscheider Markt 24, 52066 [email protected]
Interessenkonflikt. Es besteht kein Interessenkon-
flikt. Der korrespondierende Autor versichert, dass kei-
ne Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in
dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Kon-
kurrenzprodukt vertreibt, bestehen. Die Präsentation
des Themas ist unabhängig und die Darstellung der In-
halte produktneutral.
Literatur
1. Akesson A, Wollheim FA (1989) Organ manifes-
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274 | Zeitschrift für Rheumatologie 4 · 2006
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