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FÜR DIENSTSTELLEN DES BUNDES IST DIE SITUATION EINFACH: Was die Bundesbeschaffung in ihrem Sortiment hat, muss auch gekauft werden. Eine Vorgabe, die für die betroffenen Insti- tutionen – neben dem besseren Preis – weitere positive Effekte hat, weil bei einem Einkauf über die BBG kein ei- genes Vergabeverfahren durchgeführt werden muss. Das spart Zeit und Geld. Die aktuelle Fassung des Bundesbe- schaffungsgesetzes ermöglicht aber auch sogenannten „Drittkunden“ Zugang zu den vorteilhaften Konditionen der BBG. So werden jene öffentlichen Auftrag- geber bezeichnet, die nicht zum Bund gehören – also ausgegliederte Unterneh- men (wie beispielsweise die Bundesfor- ste, die Asfinag, die Krankenanstalten- träger etc.), Länder oder Gemeinden. Um die Verträge der BBG nutzen zu können, wird vorab eine Grundsatz- Die Bundesbeschaffung setzt neue Impulse im Einkauf für Länder, Gemeinden und ausgegliederte Einrichtungen. Sie punktet dabei mit hoher Rechtssicherheit, Flexibilität und günstigen Konditionen. vereinbarung abgeschlossen – eine Art Partnerabkommen. Dann kann der Drittkunde aus den Verträgen der BBG abrufen oder sich an deren Vergabever- fahren beteiligen. „Wir wollen es den Drittkunden möglichst einfach machen, von unserem Know-how zu profitieren. So profitiert der Steuerzahler doppelt“, erklärt Hannes Hofer, Geschäftsführer der Bundesbeschaffungsgesellschaft. AUSSCHREIBUNGEN IM BESONDEREN AUFTRAG ALS WACHSENDER GESCHÄFTSZWEIG Eine besondere Leistung der BBG ist die Durchführung einer Ausschreibung im besonderen Auftrag, wenn ein ein- zelner Kunde einen spezifischen Bedarf hat. So wurde 2006 zum Beispiel die Anschaffung eines großen Rechners für die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) abgewickelt. „Da wir in unserer Anstalt über keine 2006: Ein gutes Jahr – vor allem für die Kunden Juristen und Spezialisten für Ausschrei- bungen verfügen, haben wir die BBG gebeten, die Ausschreibung für uns abzuwickeln. Damit sind wir auf der sicheren Seite. Durch die öffentlichen Ausschreibungen der BBG kommt es zu einem intensiven Wettbewerb – und wir zu sehr preiswerten Angeboten. Auch in der Abwicklung geht alles problem- los über die Bühne, wir sind sehr zufrie- den“, berichtet Fritz Neuwirth, der Lei- ter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Diese Ausschreibungen im besonderen Auftrag sind ein eigener Geschäftszweig mit großem Potential, der sich sehr gut entwickelt und bereits jetzt von den Drittkunden intensiv genutzt wird. Die Kernkompetenz der BBG besteht ne- ben der Bereitstellung von Spezialisten und professioneller Kundenberatung primär darin, den formaljuristischen > Liebe Leserin, lieber Leser, Höhepunkt des Geschäftsjahres 2006 war sicherlich unser 5-Jahres- Jubiläum „Nutzen.Leben“ Anfang November im Austria Center, bei dem 120 Lieferanten das BBG- Portfolio präsentierten. Die BBG präsentierte sich dabei als Erfolgsbeispiel, dass Verwaltungs- reform auch über die Grenzen von Gebietskörperschaften gelingen kann. Schon mehr als ein Viertel unserer Einkäufe erfolgt für Län- der, Gemeinden und ausgegliederte Einrichtungen. Für den Bund ist dieses steigende Interesse der beste Garant für gute Verträge. Einkäufe im Wert von 720 Millionen Euro sind die Grundlage für hervorra- gende Einkaufskonditionen. Die BBG ist sich gleichzeitig ihrer Ver- antwortung für die Wirtschaft be- wusst und steht deshalb für einen fairen und offenen Wettbewerb. Im fünften Jahr unseres Bestehens haben wir endgültig den Schritt von der Pionierphase zu einer eta- blierten und gut funktionierenden Gesellschaft geschafft. Das zeigt sich auch an der Entwicklung professioneller Einkaufstools wie e-Shop oder e-Reisen, mit denen wir weiter zur Modernisierung der Verwaltung beitragen wollen. Die Geschäftsführer der BBG Geschäftsbericht 2006

Tätigkeitsbericht 2006

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Tätigkeitsbericht der Bundesbeschaffung GmbH für das Jahr 2006

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Page 1: Tätigkeitsbericht 2006

FÜR DIENSTSTELLEN DES BUNDES IST DIE SITUATION EINFACH: Was die Bundesbeschaffung in ihrem Sortiment hat, muss auch gekauft werden. Eine Vorgabe, die für die betroffenen Insti-tutionen – neben dem besseren Preis – weitere positive Effekte hat, weil bei einem Einkauf über die BBG kein ei-genes Vergabeverfahren durchgeführt werden muss. Das spart Zeit und Geld.

Die aktuelle Fassung des Bundesbe-schaffungsgesetzes ermöglicht aber auch sogenannten „Drittkunden“ Zugang zu den vorteilhaften Konditionen der BBG. So werden jene öffentlichen Auftrag-geber bezeichnet, die nicht zum Bund gehören – also ausgegliederte Unterneh-men (wie beispielsweise die Bundesfor-ste, die Asfi nag, die Krankenanstalten-träger etc.), Länder oder Gemeinden. Um die Verträge der BBG nutzen zu können, wird vorab eine Grundsatz-

Die Bundesbeschaffung setzt neue Impulse im Einkauf für Länder, Gemeinden und ausgegliederte Einrichtungen. Sie punktet dabei mit hoher Rechtssicherheit, Flexibilität und günstigen Konditionen.

vereinbarung abgeschlossen – eine Art Partnerabkommen. Dann kann der Drittkunde aus den Verträgen der BBG abrufen oder sich an deren Vergabever-fahren beteiligen. „Wir wollen es den Drittkunden möglichst einfach machen, von unserem Know-how zu profi tieren. So profi tiert der Steuerzahler doppelt“, erklärt Hannes Hofer, Geschäftsführer der Bundesbeschaffungsgesellschaft.

AUSSCHREIBUNGEN IM BESONDEREN AUFTRAG ALS WACHSENDER GESCHÄFTSZWEIGEine besondere Leistung der BBG ist die Durchführung einer Ausschreibung im besonderen Auftrag, wenn ein ein-zelner Kunde einen spezifi schen Bedarf hat. So wurde 2006 zum Beispiel die Anschaffung eines großen Rechners für die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) abgewickelt. „Da wir in unserer Anstalt über keine

2006: Ein gutes Jahr – vor allem für die Kunden

Juristen und Spezialisten für Ausschrei-bungen verfügen, haben wir die BBG gebeten, die Ausschreibung für uns abzuwickeln. Damit sind wir auf der sicheren Seite. Durch die öffentlichen Ausschreibungen der BBG kommt es zu einem intensiven Wettbewerb – und wir zu sehr preiswerten Angeboten. Auch in der Abwicklung geht alles problem-los über die Bühne, wir sind sehr zufrie-den“, berichtet Fritz Neuwirth, der Lei-ter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Diese Ausschreibungen im besonderen Auftrag sind ein eigener Geschäftszweig mit großem Potential, der sich sehr gut entwickelt und bereits jetzt von den Drittkunden intensiv genutzt wird. Die Kernkompetenz der BBG besteht ne-ben der Bereitstellung von Spezialisten und professioneller Kundenberatung primär darin, den formaljuristischen >

Liebe Leserin,lieber Leser,

Höhepunkt des Geschäftsjahres 2006 war sicherlich unser 5-Jahres-Jubiläum „Nutzen.Leben“ Anfang November im Austria Center, bei dem 120 Lieferanten das BBG-Portfolio präsentierten.

Die BBG präsentierte sich dabei als Erfolgsbeispiel, dass Verwaltungs-reform auch über die Grenzen von Gebietskörperschaften gelingen kann. Schon mehr als ein Viertel unserer Einkäufe erfolgt für Län-der, Gemeinden und ausgegliederte Einrichtungen. Für den Bund ist dieses steigende Interesse der beste Garant für gute Verträge. Einkäufe im Wert von 720 Millionen Euro sind die Grundlage für hervorra-gende Einkaufskonditionen. Die BBG ist sich gleichzeitig ihrer Ver-antwortung für die Wirtschaft be-wusst und steht deshalb für einen fairen und offenen Wettbewerb.

Im fünften Jahr unseres Bestehens haben wir endgültig den Schritt von der Pionierphase zu einer eta-blierten und gut funktionierenden Gesellschaft geschafft. Das zeigt sich auch an der Entwicklung professioneller Einkaufstools wie e-Shop oder e-Reisen, mit denen wir weiter zur Modernisierung der Verwaltung beitragen wollen.

Die Geschäftsführer der BBG

Geschäftsbericht 2006

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Das BBG-Angebot für Drittkunden

Bekleidung, (Schutz-) kleidung, FlachwäSche - PSA (Persönliche Schutzausrüs- tung), z.B.: Kopfschutz, Augen- schutz, Gehörschutz - Berufsbekleidung - Feuerwehrbekleidung - Hand- und Hautschutz - Warnschutzbekleidung - Wetterschutzbekleidung - Seil- und Gurtzeug - Bettwäsche - Decken - Matratzen - Frottierwaren etc.

Beratung, ProjektunterStützung - Recruiting (Personalvorauswahl) - Personalbereitstellung

BrieFPoSt - Briefaufgabe über Kundenkarte (Business Post.Karte) - Rabatt von 4% auf Briefe bis 50 g - monatliche Verrechnung etc.

Büro- und edV-VerBrauchSmaterial - IT-Zubehör (Tastaturen, Mäuse,etc.) - Büromaterial - Druckerverbrauchsmaterial

BüromaSchinen - Faxgeräte - Kopiergeräte

chemiSche mittel - Reinigungsmittel inkl. Reinigungs- maschinen - Foto- und Filmmaterial - Chemische Mittel Baumarkt

it-hardware - Projektoren - Scanner - Drucker - PC und TFT - Notebooks - Bildschirme - Server, Netzwerktechnologie - Kartenleser - Apple Macintosh

it-SoFtware - SurfControl-Lizenzen - F-Secure Anti-Virus-Lizenzen - ISS - Microsoft Select Vertrag

laBorVerBrauchSmaterial, laBorauSStattung - Laborgase - Laborbedarfsmaterial - Lehrmittel für Physik, Chemie und Biologie

leBenSmittel - Suppen, andere Trockenwaren, Haltbarprodukte - Fleisch- und Wurstwaren - Back- und Konditorwaren

metallProdukte, maSchinen, werkzeuge und werkStattauSrüStung - Büro-, Lager- und Seecontainer - Röntgenprüfsysteme - Dreh- und Fräsmaschinen - Werkstätte und Werkzeuge

PaPier - Druck- und Kopierpapier - Hygiene- und Sanitärpapier- artikel

Pharma, mediziniSche StandardauSrüStung - Arzneimittel

reinigung - Unterhaltsreinigung - Grundreinigung - Fensterreinigung - Objektspezifische Sonder- reinigungen - Regiestunden für die Unterhalts- und Fensterreinigung - Beratung zur Qualitätssicherung - Reklamationsmanagement

teleFonie - Festnetz und Mobilfunk

treiB- und BrennStoFFe - Heizöl Leicht - Heizöl Extra Leicht - Treibstoffe (Lieferung Frei Haus, Selbstabholer)

Schmiermittel, tankkartenSySteme - Tankkarten (BP Austria) - GO-Boxen über Tankkartensystem - Schmiermittel

wäScherei und miettextilien - Reinigung von Bekleidung und Wäschesorten

hinweiS: Manche der Produkte und Dienstleistungen sind nur nach Rücksprache mit der BBG bzw. dem Lieferanten oder bei Neuausschrei-bungen verfügbar.

dienStreiSemanagement - Bahnreisen (ÖBB-BUSINESScard, ÖBB-SCHULcard) - Busreisen - Linien Bedarfsflüge

elektrogeräte und elektrokomPonenten - Elektronische Messgeräte - Batterien und Akkus - Defibrillatoren - Technikerarbeitsplätze - Elektronik-Komponenten

energie - Strom - Gas - Fernwärme

Facility management - Leuchtmittel - Combidämpfer - Elektrogeräte - Unterhaltungselektronik - Feuerlöscher - Geschirr, Gläser, Besteck - Wäschereieinrichtungen - Entsorgung von Küchenabfällen - Küchenmaschinen, -geräte - Schließanlagen - Schneeräumung, Winterdienst - Wartung von Liftanlagen - Küchenbereich in Krankenanstalten

geBäudeBewachung - Wachdienste - Servicedienste - Revierdienste - Zutrittskontrollen - Beratung zur Qualitätssicherung - Reklamationsmanagement

Möglichkeiten bietet. „Eine Gemein-de ist nicht bloß ein Verwaltungskör-per, sondern vor allem auch Erhalter von kostenintensiven Einrichtungen wie Schulen oder Altersheimen. Die Verträge der BBG im Pflegebereich gehen ideal auf die Bedürfnisse der Gemeinden ein.“ Geschäftsführer Nemec plant deshalb Kooperationen mit den Gemeindeverbänden, um mit den Gemeinden in einen Dialog treten zu können. Derzeit haben immerhin bereits 400 Gemeinden eine Grund-satzvereinbarung mit der BBG. Ten-denz stark steigend.

auF die BedürFniSSe der gemeinden eingehenNeben der Rechtssicherheit bietet die BBG eine große Flexibilität aufgrund der hohen Anzahl an bestehenden Ver-trägen. Zudem wird die Durchlaufzeit der Beschaffungsvorgänge schneller und der Verwaltungsaufwand massiv reduziert. Das zunehmende Interesse der Drittkunden bleibt aber auch bei den Pflichtkunden der BBG nicht un-beobachtet. „Die Drittkunden sind für uns ein Garant, dass die BBG-Verträ-ge die günstigsten Verträge sind“, be-richtet Sektionschef Hermann Germ aus dem Justizministerium. So pro-fitieren also alle von der steigenden Nutzung der BBG – allen voran der Steuerzahler.

Raphael Oberndorfinger

„28% unseres Einkaufs erfolgen für Länder, Gemeinden und ausgegliederte Einrichtungen“, berichtet BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec.

Bereich abzudecken. Eine Statistik bescheinigt der BBG dabei eine hohe Vergaberechtssicherheit. 99 Prozent al-ler Verfahren seit dem Jahr 2002 konn-ten erfolgreich abgewickelt werden.

angeBote im BildungSBereichZur Zeit hat die BBG 580 aktive Dritt-kunden. „Das Kundenspektrum ist bunt gemischt. Wir müssen in der Lage sein, alle diese Kunden adäquat zu betreuen. Das wird mit unterschiedlichsten Kom-munikationsmedien wie einem News-letter, dem e-Shop, der Website bis hin zu einem eigenen Helpdesk bewältigt“, zählt BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec auf.

Insgesamt lassen sich die Kunden in die fünf Segmente Bund, Länder und Ge-meinden, Schulen und Universitäten, Gesundheit und ausgegliederte Unter-nehmen unterteilen. Seit ihrer Grün-dung ist die BBG primär für den Bund tätig, in Zukunft sollen nun aber auch einige Projekte im Drittkundenbereich

IMPRESSUM BBG-Geschäftsbericht 2006 Beilage zur Wiener Zeitung

Medieninhaber & Herausgeber: Bundesbeschaffung GmbH, Lassallestraße 9b, A-1020 WienRedaktionelle Verantwortung: Florian UnterbergerDruck: Herold Druck und Verlag AG, Faradaygasse 6, A-1030 Wien

Bildnachweis: S. 1: Unterberger; S. 2: Wolfgang Voglhuber; S. 3: Stadtgemeinde Weiz, gespag, TU Wien, ADA; S. 4-5: Bilderbox (2), APA, Unterberger; S. 6: Andrea Rührnschopf (14); S. 8-9: Unterberger (2), Philips, Bieringer; S. 12: Wolfgang Voglhuber, BK Klenner

intensiviert und realisiert werden. Ei-nen Schwerpunkt bildet der Bildungs-bereich. Während die Höheren Schulen großteils zum Unterrichtsministerium gehören und deshalb ihren Einkauf über die Bundesbeschaffung abwickeln, fallen die Pflichtschulen in die Verant-wortung von Ländern und Gemeinden und wickeln ihre Beschaffungen meist selbstständig ab. Hier sind die Vorteile einer gemeinsamen Beschaffung offen-sichtlich: „Die Tafel in der Landesschu-le unterscheidet sich nicht von der in der Bundesschule – hier wären also ganz einfach Synergien zu erzielen“, erklärt Nemec. Profitieren können die Landes-schulen aber nicht nur von Tafeln: Von den Schulmöbeln über den Energiebe-darf bis hin zu Softwarelizenzen könnte ein Einkauf über die BBG deutliche Einsparungen bringen.

Über 300.000 BBG-Produkte können übrigens über den hauseigenen „e-Shop“ eingekauft werden. Die Bun-desbeschaffung hat für ihre Kunden eine elektronische Beschaffungsplatt-form entwickelt, um die Beschaffung noch einfacher zu machen. Wo früher monatelange Ausschreibungen nötig waren, genügen jetzt ein paar Maus-klicks, um die benötigten Produkte zu beschaffen.

Besonderes Augenmerk wird die BBG in Zukunft den 2400 Gemein-den schenken, denen sie eine Fülle von

Ein großer Teil der Verträge der Bundesbeschaffung steht auch Ländern, Gemeinden und ausgegliederten Einrichtungen offen. Eine Auswahl.

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Andreas LehoferEDV-BeauftragterStadtgemeinde Weiz

Durch Kollegen auf Vorteile aufmerk-sam geworden

Im Zuge eIner eDV-umstellung Anfang 2005 haben wir erstmals auf das Angebot der Bundesbeschaf-fungsgesellschaft zurückgegriffen. Damals wurde das Betriebssystem in der Gemeinde von Windows 2000 auf Windows XP umgestellt, gleichzeitig wurden aber auch die Computer und die Monitore getauscht.

Auf die Möglichkeiten der BBG auf-merksam geworden sind wir durch einen Kollegen, der früher bei der Steiermärkischen Krankenanstalten-gesellschaft tätig war.

Wir nutzen die Bundesbeschaffung hauptsächlich im Bereich von EDV und EDV-Zubehör. Circa alle zwei bis drei Jahre steht eine Umstellung von rund 120 Geräten an, bei denen Hardware, Software und Monitore getauscht werden. Heuer erwartet uns zum Beispiel eine Umstellung in den Hauptschulen der Gemeinde, wo die Computersäle erneuert werden.

Der wichtigste Vorteil einer Bestel-lung über die Bundesbeschaffung liegt für uns darin, dass wir keine ei-gene Ausschreibung machen müssen. Der Einkauf läuft bei uns in der Regel so ab, dass wir das Angebot der BBG als Referenzangebot nehmen und dann noch bei zwei weiteren Liefe-ranten anfragen. Meistens ist die Bun-desbeschaffung trotzdem billiger und kommt deshalb zum Zug.

Für die Zukunft würden wir uns wünschen, dass die Administration bei Bestellungen noch einfacher geht. Im e-Shop der BBG ist es zwar mög-lich, mehrere Aufgaben wie Freigabe und Bestellabfertigung bei einer Per-son zu bündeln, aber sie müssen in getrennten Schritten erledigt werden. Da merkt man dem System noch an, dass es für größere Einheiten wie Mi-nisterien konzipiert wurde.

„Auch wenn wir die BBG als Referenzangebot ver-wenden, ist sie meistens billiger und kommt des-halb zum Zug.“

DIe ersten Berührungspunkte der „Gesundheits- und Spitals-AG Oberösterreich“ mit der Bundesbe-schaffung gab es im IT-Bereich, wo wir schon vor längerem Hard- und Software bezogen haben. Seit März dieses Jahres haben wir aber einen Vertrag, der es uns erlaubt, in allen Bereichen auf die Dienste der BBG zurückzugreifen. Die Einkaufsleiter in unseren 11 Krankenhäusern sind jetzt mit einem Zugang zum e-Shop der BBG ausgestattet.

Im Moment sind wir dabei, uns ei-nen Überblick zu verschaffen, wo wir über den IT-Bereich hinaus das Pro-duktportfolio der Bundesbeschaffung in Anspruch nehmen könnten. Von besonderem Interesse ist dabei der Be-reich der Büroartikel.

Mit einem Einkaufsvolumen von 100 Millionen Euro pro Jahr hat die „ge-spag“ natürlich ein großes Interesse an qualitativ und preislich attraktiven Produkten. In einem gemeinsamen Einkauf mit der Bundesbeschaffung liegt deshalb ein großes Potenzial. Die guten Preise sind dabei aber nicht das einzige Argument – der geringere Aufwand und die Garantie, vergabe-rechtskonform eingekauft zu haben, sind für uns von großer Bedeutung.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich die Bundesbeschaffung zu einer trägerübergreifenden Drehscheibe für den Einkauf im Gesundheitsbereich entwickelt. Auch wenn der Weg dort-hin noch weit ist, sehen die ersten Schritte vielversprechend aus.

Den Anfang bildeten Hardware und Software

„In einem gemeinsamen Einkauf mit der Bundes-beschaffung liegt ein großes Potenzial für den Gesundheitsbereich.“

Greifen bei jedem Bedarf auf die BBG zurück

AufgrunD meIner VorIgen tä-tIgkeIt im Außenministerium war mir die Bundesbeschaffungsgesell-schaft natürlich ein Begriff. Zu den er-sten Aktivitäten nach der Gründung der „Austrian Development Agency“ Anfang 2004 gehörte deshalb der Ab-schluss einer Grundsatzvereinbarung mit der BBG. Der Zugriff auf die Verträge der BBG stellte für uns eine gewaltige Erleichterung beim Aufbau der Gesellschaft dar, der sonst ohne Zweifel wesentlich länger gedauert hätte. Von den Büromöbeln über die komplette IT-Ausstattung mit Hard- und Software bis hin zu den Tele-fonverträgen haben wir uns um kei-ne einzige Ausschreibung kümmern müssen.

Unsere große Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit zeigt sich darin, dass wir nach wie vor bei jedem Bedarf gerne auf das BBG-Sortiment zurück-greifen. Auch die hohe Anzahl an Flü-gen, die unsere weltweiten Aufgaben mit sich bringen, wickeln wir über die Air-Travel-Card der BBG – und hof-fentlich bald über das elektronische Buchungstool e-Reisen – ab. In Wahr-heit sind es nur Kleinigkeiten, die wir nicht über die BBG beschaffen.

Der Einkauf über die Bundesbeschaf-fung ist für uns schnell und bequem. Die jederzeitige Verfügbarkeit der Produkte und Dienstleistungen ist ein Luxus, auf den wir nicht mehr ver-zichten wollen.

„Ohne die Bundes-beschaffung hätte der Aufbau unserer Gesell-schaft wesentlich länger gedauert.“

DIe ZusAmmenArBeIt zwischen der Bundesbeschaffung und der Tech-nischen Universität Wien begann be-reits kurz nach der Gründung der BBG. Schon bei der ersten Stromausschrei-bung gab es eine intensive Zusammen-arbeit zwischen den Energieeinkäufern der BBG und unserem Herrn ADir Hodecek.

Derzeit beträgt das über BBG-Aus-schreibungen beschaffte Leistungs-volumen etwa 10 Mio. Euro pro Jahr. Das Leistungsspektrum umfasst neben dem Energiebereich auch die Perso-nalbereitstellung, die Kopierpapier-lieferungen sowie diverse IT-Bedarfs-artikel.

Die Beschaffung von Leistungen auf Basis der BBG-Ausschreibungen stellt für uns zum Einem eine massive Zei-tersparnis dar, da die Vorbereitung und Durchführung von eigenen Ausschrei-bungsverfahren entfällt. Zum Anderen erfordern die im Bundesvergabegesetz zu den unterschiedlichen Vergabever-fahren teilweise sehr kompliziert gere-gelten Fristen und sonstigen Fallstricke viel Know-How und Erfahrung. Es ist also logisch, das Angebot der BBG zu nutzen, insbesondere im Hinblick auf die Kontrollen der Beschaffungsvor-gänge durch Innenrevision und Rech-nungshof. Unter diesem Aspekt scheint auch das Serviceentgelt der BBG ange-messen zu sein.

Für die Zukunft wünschen wir uns eine noch bessere Information, vor allem für unsere Institute. Viele Mitarbeiter wissen über das Produktportfolio der BBG noch gar nicht Bescheid. Vielleicht könnte man hier zusätzliche Seminare oder Schulungen anbieten, die auf die bestehenden Angebote aufmerksam machen und deren Inanspruchnahme hinreichend erklären.

ADir Ing. Thomas SchopperStv. Leiter Gebäude und Technik Technische Universität Wien

Über Strombedarf mit BBG in Kontakt gekommen

„Auf die Verträge der BBG zugreifen zu können, stellt für uns eine massive Arbeits-ersparnis dar.“

Mag. Manfred KurzBeschaffungsmanagement Gesund-heits- und Spitals-AG OÖ (gespag)

Botschafter Dr. Michael LinhartGeschäftsführer der Austrian Development Agency

3BBG Geschäftsbericht

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15 Beschaffung Austria

Während die große Staatsreform auf sich warten lässt, führen zahlreiche kleine Reformprojekte zu einer sukzessiven Verwaltungsoptimierung. Drei Projekte stehen unter der Schirmherrschaft der Bundesbeschaffung.

Service im Bund: Gemeinsam statt einsam

Die rot-schwarze BunDesre-gierung hat sich eine umfassende Staats- und Verwaltungsreform ins Regierungsprogramm geschrieben. Die Verwaltung soll weiter verein-facht, Doppelgleisigkeiten im System beseitigt und die Verfassung entstaubt werden. Eine damit befasste Arbeits-gruppe tagt seit Februar, einzelne Maßnahmenpakete sollen Stück für Stück zu einer Verfassungsbereini-gung führen.

Daneben will man aber auch den Weg weitergehen, durch kleine Verwal-tungsreformprojekte zu einer schlan-keren und dynamischeren Verwaltung beizutragen. Auch die Vorgänger-regierung hatte sich darangemacht, mit Einzelprojekten die Arbeit der Verwaltung zu optimieren. Zu den erfolgreich initiierten Projekten aus dieser Zeit zählt auch die Gründung der Bundesbeschaffungsgesellschaft, die den öffentlichen Einkauf bündelt und optimiert.

Im Jahr 2005 wurde unter dem Ti-tel „Serviceleistungen im Bund“ eine zweite Welle von Reformprojekten gestartet. Ein Anstoß dazu kam von

der BBG: „Wer den Einkauf für die Ministerien erledigt, bekommt einen guten Einblick in ihre tägliche Ar-beit. Dabei haben wir gemerkt, dass viele Ministerien in ihrer internen Verwaltung ähnliche Aufgaben erle-digen“, erzählt BBG-Geschäftsführer Andreas Nemec. „Wenn man selber miterlebt, wie viel Optimierungs-potential in der Schaffung einer ge-meinsamen Servicegesellschaft liegt, dann war der Gedanke naheliegend, das auch für andere Bereiche vorzu-schlagen.“

supportaufgaBen BünDelnDabei muss es aber nicht immer um die Gründung eigener Einrichtungen gehen. „Warum soll nicht ein Ministe-rium eine gewisse Serviceleistung für alle anderen Ressorts mit erledigen?“, fragt Nemec. Je nach Aufgabe reichen solche Shared Services von der Stan-dardisierung und Zusammenführung von Prozessen bis hin zum Aufbau einer virtuellen Organisation unter Nutzung von elektronischen Anwen-dungen.

Im März 2005 wurde im Ministerrat die Umsetzung von insgesamt zwölf

Durch die Umstellung der Telefonsysteme auf „Voice over IP“ macht die BBG Arbeitsplätze zu multifunktionalen Plattformen.

Eintauchen in eine multimediale Arbeitswelt

Das stichwort für den Wandel des Kommunikationsalltags heißt Konver-genz. Ein Phänomen, das uns ermög-licht, im Internet fernzusehen oder am Mobiltelefon Radio zu hören. Tech-nisch gesehen handelt es sich dabei um eine Überschneidung bislang getrennter Medienfunktionen, etwa von Telefon, Computer, Radio oder Fernsehen – die Grenzen bestimmter Infrastrukturen verschwimmen. „Daher hat sich auch das Userverhalten in der Telekommu-nikation komplett geändert. Alles wird mobiler und vernetzter. Diesen Trends und Entwicklungen müssen wir gerecht werden. Kommunikation ist zu einer strategischen und operativen Manage-mentaufgabe geworden“, begründet BBG-Bereichsleiter Andreas Eder die Notwendigkeit einer neuen Gesamt-strategie für den Kommunikationsbe-reich. Er leitete mit einem Projektteam die Reorganisation der gesamten Tele-kommunikation der Zentralstellen des Bundes ein.

Das Zauberwort heißt „Voice Over IP“ (VoIP). Hinter dieser technologischen Innovation verbirgt sich das Telefonie-

nend und flexibel Neukunden aufge-nommen werden können.

Jeder einzelne Arbeitsplatz wird künftig zu einer multifunktionalen Plattform, in die unterschiedlichste Anwendungen wie etwa Videotelefonie und zahlreiche Service-Tools integriert sind. „Der Bund taucht mit Voice over IP in eine moderne, multimediale Arbeitswelt ein“, so Andreas Eder. Er weist aber da-rauf hin, dass bei diesem europäischen Vorzeigeprojekt die Grundlagen für die Vernetzung der kompletten öffentlichen Verwaltung geschaffen worden sind, die wesentlichen Entscheidungen dann aber von den Kunden getroffen wer-4 BBG Geschäftsbericht

Projekten beschlossen – von einer einheitlichen Bibliotheksverwaltung bis hin zu einer gemeinsamen Fahr-zeugverwaltung.

zwölf projekte in umsetzungGleich drei der Projekte wurden der Bundesbeschaffung übertragen: Durch ein „Vergabekompetenzcen-ter“ soll den Ministerien das speziali-sierte Fachpersonal der BBG zur Ver-fügung gestellt werden, sodass keine ressorteigenen Beschaffungsspezia-listen mehr angestellt oder teure ex-terne Berater herangezogen werden müssen. Ein „Online-Bookingtool“ soll es den Mitarbeitern im öffent-lichen Dienst ermöglichen, selbststän-dig die günstigste Variante für ihre Dienstreise zu buchen. Und durch die Umstellung der Telefonanlagen auf ein Voice-over-IP-System sollen die Telefonkosten drastisch sinken und gleichzeitig die Funktionalität erhöht werden. Drei Projekte, die nicht nur dem Steuerzahler zugute kommen, sondern auch den betroffenen Mitar-beitern in der Verwaltung.

Florian Unterberger

den: „Wir schaffen nur die infrastruk-turelle Basis für den Bund. Die Ressorts müssen dann selbstständig entscheiden, ob und welche Applikationen sie ein-richten und nützen wollen.“

Schöpft man das ganze Potential von VoIP ab, eröffnen sich völlig neue Per-spektiven: Videokonferenzen können abgehalten werden, manche Dienstrei-sen der Vergangenheit angehören. Ef-fizienteres Arbeiten ist die Folge. Ein Beispiel dafür wäre auch die Zusam-menlegung der Telefon-Vermittlungen.

telefonieren ist erst Der anfangDie Vision geht aber noch weit darüber hinaus: Denn künftig werden die tech-nischen Beschaffenheiten das Arbeiten von zu Hause aus noch einfacher ma-chen. Das kommt nicht nur Familien zugute, sondern auch körperlich behin-derten Menschen, die so leichter in den Arbeitsprozess integriert werden kön-nen. Über eine Reduktion der Fahrten ins und vom Büro freut sich aber auch die Umwelt. Das Büro in den eigenen vier Wänden, multimediale Kommuni-kation mit dem Kollegen oder Kunden – diese Vision könnte in wenigen Jahren Realität sein.

Raphael Oberndorfinger

ren über verschlüsselte Datenleitungen im Computer-Netzwerk. Mittlerweile sind das Verkehrs- und das Finanzmini-sterium an eine zentrale IP-Telefonan-lage angeschlossen, die letztes Jahr von der Bundesbeschaffung ausgeschrieben worden war.

Viele Vorteile unD grosses einsparungspotentialFerdinand Kolarik arbeitet in der Wirt-schaftsstelle des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technolo-gie und greift täglich auf die Dienste des neuen Systems zu: „Ein riesengroßer Vorteil ist, dass man viel mehr Kon-taktnummern als früher im Telefon-buch des Apparats speichern kann. Bis zum Jahresende sollen auch noch neue Funktionen wie Bildschirmfax und Voice-Mailbox installiert sein.“

Dank VoIP eröffnet sich ein weites Spektrum an Vorteilen: Bereits bei der Anschaffung und Aufsetzung der neu-en zentralen Telefonanlage kann, wenn alle Ressorts angebunden werden, ein sechsstelliger Euro-Betrag eingespart werden. Die interne Kommunikation per Telefon ist ebenso kostenlos wie in späterer Folge auch die Rufumleitung auf das Mobiltelefon. Außerdem ist die Hardware so eingerichtet worden, dass im Falle einer Aufrüstung kostenscho-

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Dienstreisemanagement: Durch ein Online-Bookingtool verkürzt die Bundesbeschaffung die Buchungszeiten für Dienstreisen auf vier Minuten.

e-Reisen: Praxistest gelungen

Der 23. April und damit hunderts-te Tag der neuen österreichischen Regierung war auch für das Projekt „Dienstreisemanagement“ ein ganz besonderer. „An diesem Tag hatten wir die hundertste Online-Buchung über das Tool „e-Reisen“, berichtet der zuständige Projektleiter bei der Bundesbeschaffung (BBG), Günther Rescheneder. Und damit war end-gültig der Beweis erbracht, dass diese neue Art der Reisebuchung, die seit 1. April 2007 bei den Mitarbeitern der ersten drei geschulten Ministerien im Einsatz ist, ankommt.

enorme ZeiterspArnisDenn das neue Tool „e-Reisen“ er-leichtert die Buchung von Dienstreisen ungemein. Es nennt nach Eingabe des Abflugs- und Zielortes sämtliche Ver-bindungen, deren Preis und Verfüg-barkeit. Zudem können neben Flügen auch Hotels oder Mietwägen einfach per Mausklick im selben Tool reser-viert werden. „Die Zeitersparnis durch das Tool ist enorm“, erklärt Reschene-der. Ein derartiger Buchungsprozess dauere drei bis fünf Minuten. Das bis-her übliche Verfahren über Reisebüros mit Anrufen und Rückbestätigungen

Qualitätscheck und dem Ticketing an dem neuen Buchungssystem als Reise-partner des Bundes und Subunterneh-mer beteiligt.

Bei TraviAustria ist man jedenfalls mit dem bisherigen Verlauf des Projekts sehr zufrieden. „Wir hätten uns nicht so eine schnelle Durchdringung bei den Kunden erwartet“, sagt der Ge-schäftsfeldleiter für Online-Buchungs-systeme, Alexander Klaus. Auch die Zusammenarbeit mit der BBG verlau-fe „sehr professionell“. „Die Kommu-nikation klappt hervorragend und ist gut strukturiert. Somit können wir die von der BBG gewünschten Adapti-onen und Weiterentwicklungen rasch und effizient umsetzen.“

erste BilAnZ Bis Oktober 2007 soll das Tool nach Einschulungen von Seiten der BBG in sämtlichen Ministerien und weiteren Regierungsstellen implementiert wer-den. Bisher wird es in den Bundes-ministerien für Landesverteidigung, Finanzen und Europäische und inter-nationale Angelegenheiten angewandt. In letzterem zieht Botschafter Michael Zimmermann eine erste Bilanz: „Für

uns ist das Tool ein wichtiges Instru-ment“, sagt er. „Denn durch die Zeit-ersparnis beim Buchungsprozess spielt es Kapazitäten frei. Außerdem kann nun jeder Mitarbeiter 24 Stunden lang und überall auf der Welt seine Reisen buchen.“ Dies sei auch deshalb mög-lich, weil das Tool für einen allgemei-nen Gebrauch und nicht für Spezia-listen geschaffen wurde. „Das gesamte Angebot ist nun anschaulich auf einer Website gegliedert“, resümiert Zim-mermann.

Klaus Huhold

Einfach, kostenschonend, serviceorientiert. Mit der Vergabe-Hotline „Vergabekompetenzcenter“ stellt die BBG ihr Know-how anderen öffentlichen Einkäufern zur Verfügung.

neue DienstAutos, neue Büromö-bel, neue Sicherheitsanlagen – nur drei Beispiele für Beschaffungsvorhaben, die die Bundesbeschaffung (BBG) in den letzten Jahren für ihre Kunden re-alisiert hat. Damit auch jene Einkäufe, die nicht über die BBG abgewickelt werden, vom Know-how der Beschaf-fungsprofis profitieren, hat die Bundes-regierung die Einrichtung eines „Verga-bekompetenzcenters“ (VKC) initiiert. „Das VKC ist eine erste Ansprechbasis für alle Bundesdienststellen, ausge-gliederte Einrichtungen des Bundes und sonstige öffentliche Auftraggeber, die ein Vergabevorhaben planen“, bringt Wolfgang Pointner, der neue Leiter der BBG-Rechtsabteilung und Chef des Vergabekompetenzcenters, den Zweck der Einrichtung auf den Punkt.

Basierend auf einem Ministerrats-beschluss aus dem Jahr 2005 wurde die BBG beauftragt, durch die Gründung eines Vergabekompetenzcenters das Vergabe-Know-how zu bündeln und den Dienststellen zur Verfügung zu stellen. Seit der Realisierung Mitte 2006 genießen die Dienststellen zwei Vor-teile: Einerseits gibt es für die Verwal-tungsdienststellen eine zentrale Anlauf-stelle, andererseits können beträchtliche

bleibt ihr überlassen“, erklärt Wolfgang Pointner von der BBG.

schwerpunkt GesetZesnovelleVoraussichtlich mit Ende des heurigen Jahres wird eine Novelle zum Verga-begesetz 2006, die sich derzeit in par-lamentarischer Begutachtung befindet, in Kraft treten. Ab Herbst wird das Vergabekompetenzcenter Schulungen und Seminare für öffentliche Auftrag-geber anbieten, in denen die Gesetzes-änderungen erörtert werden. „Ich will diese Einrichtung mit Leben erfüllen. Die Novelle dient dabei als Initialzün-dung“, so Wolfgang Pointner, der den heißen Draht erst richtig zum Glühen bringen will.

Raphael Oberndorfinger

nahm hingegen zumeist 20 bis 25 Mi-nuten in Anspruch. Zudem berge der schlanke Buchungsprozess und das Aufzeigen sämtlicher günstigen Flug-verbindungen, Hotel- und Mietwa-genangeboten über das Tool ein jähr-liches Einsparungspotential von zwei Millionen Euro, so Rescheneder.

Dies war auch der Grund, warum der Ministerrat im März 2005 die BBG mit dem „Service-im-Bund-Projekt Dienstreisemanagement“ beauftrag-te, das die Buchungsaktivitäten durch die Einführung eines Online-Booking Tools unterstützen sollte. Zunächst wurde ein Pilotprojekt in der BBG und einzelnen Testministerien gestartet. Der Zuspruch war groß, denn bald wurden dort 70 Prozent der Buchungen eigen-ständig über das Tool durchgeführt. Und die BBG gewann Erfahrungen, worauf bei einer Ausschreibung wert zu legen ist, und diese wurde dann im Jahr 2006 als erstes Verfahren der BBG nach dem neuen BVergG 2006 durch-geführt. Ende 2006 ging der Zuschlag an die Firma TraviAustria, die nun die technische Landschaft zur Verfügung stellt. Zudem ist die Firma Verkehrs-büro-Ruefa Reisen GmbH mit einem

Einsparungen realisiert werden, da oft keine externen Berater mehr herange-zogen werden müssen.

vom ersten Anruf Bis Zur AusschreiBunGDie Hotline ist unter der Nummer 01/245 70-440 jeden Tag von 9.00 bis 15.30 (Freitag bis 13.30) Uhr erreichbar. Wem E-Mails lieber sind, der wendet sich an [email protected]. Bei einem unverbindlichen tele-fonischen Erstgespräch mit Juristen der BBG wird der Kundenbedarf ermittelt. Viele Anliegen können sofort beant-wortet werden, manche werden an den optimalen Ansprechpartner weiterge-leitet – etwa an die Finanzprokuratur. „Das Vergabekompetenzcenter ist ein zentrales Eingangstor zu einer gemein-samen Beratungsstelle, bei der der Ser-vicegedanke im Vordergrund steht. Unser Fokus liegt vor allem auf der Rechtsberatung und auf der Vertretung vor dem Bundesvergabeamt“, erklärt Martin Windisch, Vergaberechts-Ex-perte der Finanzprokuratur. Oft folgt als letzter Schritt die Erstellung eines Ausschreibungkonzeptes und eines Ko-stenvoranschlages für eine Abwicklung über die Bundesbeschaffung. „Ob die Dienststelle dieses Angebot annimmt, 5BBG Geschäftsbericht

Ein heißer Draht, der Kosten spart

„Ich will diese Einrich-tung mit Leben erfüllen. Die Vergaberechtsnovelle dient dabei als Initial-zündung.“

Wolfgang Pointner, Leiter der BBG-Rechtsabteilung

Leider auf Dienstreisen beschränkt: Das e-Reisen-Tool der BBG.

Unter 01/245 70-440 beraten die BBG-Juristen andere öffentliche Einkäufer. Täglich von 9.00 bis 15.30 Uhr.

Page 6: Tätigkeitsbericht 2006

Informationen ohne Ende für die

Kunden der Bundesbeschaffung.

Eine prominent besetzte Talkrunde diskutiert die Chancen von KMU bei öffentlichen Ausschreibungen. Hier am Wort: BBG-Geschäftsführer Hannes Hofer.

Heiterer Ausklang mit der Band Betty Blue und dem Wirtschaftskabarett.

6 BBG Geschäftsbericht

5 Jahre BBG

Eine prominent besetzte Talkrunde diskutiert die Chancen

120 Aussteller präsentierten das riesige Produktangebot der BBG.

Geschäftsführer Andreas Nemec bei der Eröffnung von „Nutzen.Leben“

Informationen ohne Ende für die

Kunden der Bundesbeschaffung.

Heiterer Ausklang mit der Band Betty Blue und dem Wirtschaftskabarett.

Die Vorstände der größten Aussteller wurden zu „Business Talks“

auf die Bühne gebeten. Die Vorstände der größten Aussteller wurden zu „Business Talks“

auf die Bühne gebeten. Die Vorstände der größten Aussteller wurden zu „Business Talks“

auf die Bühne gebeten.

Unter dem Motto „Nutzen.Leben“ beging die Bundesbeschaffung am 9. November 2006 ihr 5-jähriges Jubiläum.

Über 1500 Gäste folgten der Einladung ins Austria Center Vienna.

Während 120 Aussteller das BBG-Produktportfolio präsentierten, wurden in einer Fachtagung die aktuellen Trends im Einkauf beleuchtet.

Die Jubiläumsveranstaltung am Abend stand dann unter dem Titel „Innovative Verwaltung“.

Page 7: Tätigkeitsbericht 2006

Die Bundesbeschaffung kann auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurückblicken: Rekordumsätze wurden begleitet von Rekordeinsparungen. Hier die wichtigsten Kennzahlen im Überblick.

Zahlen, Daten, Fakten 2006

900

800

700

600

500

400

300

200

100

02002 2003 2005 2006

Steigende Abrufe und Einsparungen

Seit der Gründung sind die Einkäufe über die BBG kontinuierlich angewachsen: 2006 wurden 720 Mio. Euro über die BBG abgerufen. Auch die Einsparungen sind auf 14,5% oder umgerechnet 122 Mio. Euro gestiegen.

in M

illi

onen

Eur

o

2004

9,7%

11,0%

14,0%

11,3%

14,5%

Die wichtigsten Beschaffungsgruppen

Der Energiebereich mit Strom, Fernwärme und Erdgas und der IT-Bereich mit Hard- und Software gehören zu den beliebtesten Beschaffungsgruppen bei der BBG.

Die wichtigsten Kunden im Bundesbereich

160

140

120

100

80

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40

20

0

Vergaberechtssicherheit durch die BBG600

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02002 2003 2005 2006

BBG-Vertragspartner: Steigender Anteil von KMU

2004

Klein- und Mittelbetriebe

Großunternehmen

Anza

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2002 2003 2004 2005 2006

141

5 1

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91

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2 0

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61

62

4 2

Der Anteil von kleinen und mittleren Unternehmen an den Vertragspartnern der Bundesbeschaffung steigt kontinuierlich an. Inzwischen liegt er schon bei stolzen 73 Prozent.

Die Bundesbeschaffung kann mehr als 99% ihrer Vergabeverfahren positiv abschließen. Diese Rechtssicherheit veranlasst viele Kunden, auch Spezialwünsche von der BBG einkaufen zu lassen.

Zu den größten Kunden der Bundesbeschaffung zählen die Landesverteidigung, das Innen- und das Bildungsministerium sowie das Justiz- und das Finanzressort.

BKA 2,0%

Parl. 0,6%

PK, VA, RH, VFGH, VWGH 0,3%

BMBWK 15,6%

BMLFUW 2,4%

BMLV 25,7%

BMAA 1,6%

BMGF 0,6%

BMWA 2,3%

BMSGK 1,2%

BMF 11,7%

BMI 23,0%

BMVIT 1,2%

BMJ 12,0%

Steigendes Interesse von Drittkunden

Schon mehr als ein Viertel des Einkaufsvolumens wird von Ländern, Gemeinden oder ausgegliederten Unternehmen abgerufen. Ihr steigendes Interesse ist ein Garant für die hervorragenden Konditionen der Bundesbeschaffung.

Länder, Gemeinden, ausgegliederte Unternehmen28,3%

Bundeskunden 71,7%

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Lebensmittel für GroßabnehmerFuhrparkTransporte und ReisenTreibstoffe inkl. SchmiermittelGebäudebewachungTelefonieReinigung

Software

Briefpost

IT-Hardware

Energie (Strom, Fernwärme, Erdgas)

Verfahren

Einsprüche

neg. Bescheide

Page 8: Tätigkeitsbericht 2006

15 Beschaffung Austria

Wenn die Verwaltung bescheiden wird

Man stelle sich eine durchschnitt-liche KfZ-Werkstätte mit 30 Mitar-beitern vor, darunter Spengler und Lackierer. Dieser Betrieb ist von einer Fülle von Informationsverpflichtungen betroffen – vom Firmenbuch über die Sozialversicherung bis zum Arbeitsamt müssen verschiedenen Dienststellen Informationen geliefert werden. „Wir haben erhoben, dass einen solchen Be-trieb über 300 unterschiedliche Infor-mationsverpflichtungen treffen. Diesen nachzukommen kostet das Unterneh-men rund 60.000 Euro pro Jahr“, be-richtet Clemens Mungenast aus dem Finanzministerium (BMF).

nicht bei inforMation sparenIm Lauf der Zeit seien immer mehr In-formationen dazugekommen, der Ver-waltungsaufwand für die Betriebe im-mer stärker angewachsen. Diesen Trend will die Politik jetzt durchbrechen. Bis 2010 – so das Ziel der österreichischen Bundesregierung – sollen Verwaltungs-kosten, die Unternehmen durch Infor-mationsverpflichtungen entstehen, um 25% reduziert werden. „Klar ist, dass es nicht darum geht, wichtige Informa-tionen für Bürger und Verwaltung zu streichen, aber durch die Optimierung des Meldeprozesses, Vermeidung von

gemessen. Grundlage der Analysen war das so genannte „Standardkostenmo-dell“, das zu diesem Zweck in den Nie-derlanden entwickelt wurde und inter-national erfolgreich verwendet wird.

Die Auswahl der Berater erfolgte durch eine zweistufige Ausschreibung der Bundesbeschaffungsgesellschaft. In der ersten Stufe wurden geeignete Unter-nehmen gesucht. In der zweiten Stufe wurde aus diesem Pool für jedes Res-sort der ideale Dienstleister ausgewählt. „Mit dieser Vorgangsweise waren wir sehr gut beraten. Durch den intensiven Wettbewerb haben wir ein exzellentes

32 Ärzte sorgen in der Justizanstalt Josefstadt für die medizinische Betreuung der Häftlinge. Mit Hilfe der Bundesbeschaffung wurde jetzt ein multifunktionales Röntgensystem gekauft.

Mit der BBG die Kosten durchleuchten

Mit 920 planbetten ist sie die größte Justizanstalt in Österreich. „Tatsächlich müssen wir in der Josefstadt aber bis zu 1300 Insassen unterbringen“, erzählt der Anstaltsleiter Fred Zimmermann. Eine wirkliche Entlastung ist erst in drei Jahren in Sicht, wenn das neue Ge-fängnis im dritten Bezirk errichtet ist. Der Jugend- und der Frauentrakt sollen dann ins neue Gebäude bei der Südost-tangente übersiedeln. „Bei uns bleiben wird jedenfalls die Untersuchungshaft – schließlich befindet sich das Straf-landesgericht ja im Nebengebäude“, er-läutert Hofrat Zimmermann.

550 Mitarbeiter halten den Großbetrieb am Laufen. Justizwachebeamte, Ärzte, Psychologen, Krankenschwestern, Verwaltungsmitarbeiter, Schreibkräfte – auch Seelsorger finden sich auf der Personalliste der Haftanstalt. „Mit dem Personalstand kommen wir ganz gut über die Runden – außer es fegt wieder einmal die Grippewelle durchs Land“, berichtet der Anstaltsleiter.

In die Haftanstalt integriert ist eine ei-gene „Sonderkrankenanstalt“. Neben einem stationären Betrieb mit 76 Betten gibt es auch einen großen Ambulanzbe-

gnostizieren manchmal nicht einfach“, schildert Zimmermann.

herausforderung für ÄrzteNeben den üblichen Krankheiten – von Grippe über Blinddarmentzündung bis hin zu Herzproblemen – kämpfen die Ärzte und Psychologen aber vor allem mit Drogenabhängigkeit und psychiat-rischen Erkrankungen. „Im Ersatzdro-genprogramm betreuen wir im Schnitt rund 150 Leute, psychiatrisch auffällig ist aber fast ein Drittel unserer Kli-enten“, so Zimmermann.

Außer Haus geben müsse man im We-sentlichen nur Patienten, bei denen der Körper geöffnet werden muss, sowie Dialysepatienten.

Im Haus gemacht werden dagegen alle Röntgenaufnahmen. 12.000 Bilder werden in der Justizanstalt pro Jahr ge-schossen. „Im Moment arbeiten wir mit einem alten Röntgengerät, das schon rund 20 Jahre im Dienst ist und immer wieder Schwierigkeiten macht“, be-richtet Zimmermann. Die neue Strah-lenschutzverordnung der EU war der Auslöser, um endgültig eine Neuan-schaffung anzugehen. Durch die herun-tergesetzten Strahlengrenzwerte kann die Kapazität des Gerätes nicht mehr voll ausgenützt werden. „Wir können 8 BBG Geschäftsbericht

Preis-Leistungs-Verhältnis bekommen. Die Kosten sind deutlich unter unseren Erwartungen, aber auch unter den Er-fahrungswerten aus anderen Ländern, geblieben“, zeigt sich Mungenast be-geistert. „Diese Ausschreibung ist eine Erfolgsstory.“

In den nächsten Wochen werden die Ergebnisse aus monatelanger Recher-che- und Analysearbeit aufbereitet, im Herbst ist dann die Politik am Zug: In einem gemeinsamen Beschluss wird festgelegt, welchen Beitrag die einzel-nen Ministerien leisten werden. Der spannendste Teil kommt also noch.

zum Beispiel keine Serienaufnahmen vom Schluckakt oder der Darmperistal-tik mehr machen.“

besondere anforderungenBei der Neuanschaffung mussten auch die Besonderheiten des Justizvollzuges berücksichtigt werden – „schließlich kann es immer wieder vorkommen, dass ein Häftling beim Röntgen zu ran-dalieren beginnt.“ Deshalb war es we-sentlich, dass der Tisch fest steht und keine losen Kabel in Griffweite sind. Zusätzlich sollte das Gerät durch eine möglichst große Detektorfläche alle Aufnahmen möglich machen, die in einem Krankenhaus anfallen können.

Bei der Ausschreibung arbeitet man mit der Bundesbeschaffung zusammen. Die technische Expertise kam von der Justizanstalt, die vergabrechtliche und wirtschaftliche von den Einkaufsexper-ten. Die besondere Herausforderung lag darin, trotz der speziellen Anforde-rungen der Justizanstalt einen intensiven Wettbewerb zu initiieren. Über das Er-gebnis war man in der Josefstadt positiv überrascht. „Der Preis lag rund 20% unter unseren Erwartungen.“ Aber bis das neue Gerät einziehen kann, wird es noch eine Weile dauern – vorher muss noch ein neues Röntgenzimmer gebaut werden.

reich. 32 Ärzte, neben Allgemeinmedi-zinern auch viele Fachärzte, kümmern sich um die außergewöhnlichen Pati-enten. „Normalerweise kann ein Arzt darauf vertrauen, dass seine Patienten ihm ihren Gesundheitszustand wahr-heitsgetreu beschreiben – bei uns ist das leider oft anders. Das macht das Dia-

Doppelmeldungen oder den Einsatz von modernen E-Government-Lö-sungen lässt sich sehr viel Geld einspa-ren“, so Mungenast.

externe berater erheben VerwaltungskostenDie ehrgeizige Initiative läuft unter dem Titel „Wachstum durch Entla-stung – Verwaltungskosten senken für Unternehmen“. Sie wird vom BMF koordiniert, die Ministerien setzen die Initiative im Rahmen von Ressortpro-jekten um. Die erste Phase bildete eine Analyse, welche Informationspflichten bestehen und welche Verwaltungs-kosten diese nach sich ziehen. Keine einfache Aufgabe angesichts einer Fül-le von Faktoren: Welche und wie viele Unternehmen sind betroffen? Welcher Mitarbeiter im Unternehmen muss sich um die Verpflichtungen kümmern? Wie viel kostet seine Arbeitszeit? Wie lang braucht er dafür? Wie oft muss ein Sachverhalt gemeldet werden?

Für die Erhebung war der Einsatz von externen Beratern notwendig, die das nötige Wissen über unternehmensin-terne Prozesse mitbringen. Im ersten Halbjahr 2007 haben drei Beratungsun-ternehmen die finanziellen Belastungen

„Diese Ausschreibung ist eine Erfolgsstory“: Clemens Mungenast (BMF) zeigt sich von der Zusammenarbeit mit der Bundesbeschaffung begeistert.

20 Prozent unter den Erwartungen lag der Preis für die neue Röntgenanlage in der Justizanstalt Josefstadt.

Unter dem Titel „Better Regulation“ planen die EU-Mitgliedsstaaten eine Reduktion der Verwaltungskosten in Unternehmen.

Page 9: Tätigkeitsbericht 2006

Die Schifffahrtsaufsicht sorgt für Ordnung auf Österreichs größter Wasserstraße. Mit Hilfe der Bundesbeschaffung wurden die 16 Boote jetzt mit einem hoch modernen Radargerät ausgestattet.

Rundum sicher unterwegs

„FRÜHER WAR DER KOLLEGE mit der DDSG auf der gesamten Donau unterwegs, runter bis zum Schwarzen Meer. Seine Erfahrungen können wir jetzt bei der Einführung des neuen Radarsystems gut gebrauchen.“ Bern-hard Bieringer, im Verkehrsministeri-um für die Schifffahrtsaufsicht zustän-dig, kennt seine 36 Kollegen in den Außenstellen ziemlich gut. Verteilt auf sechs Posten zwischen Engelhartszell und Hainburg sorgen sie für Ordnung auf der Donau. Sie kontrollieren die Einhaltung der Wasserstraßenver-kehrsordnung, erneuern die Schiff-fahrtszeichen, kennzeichnen das Fahr-wasser, überprüfen die Signalanlagen. Und wenn ein Schiff beschädigt liegen bliebt, eilen sie zu Hilfe.

16 BOOTE PATROUILLIEREN AUF DER DONAU16 Dienstboote stehen der Schiff-fahrtsaufsicht zur Verfügung, um die 350 Kilometer der österreichischen Donau zwischen Passau und Press-burg zu überwachen. Zwischen 13 und 15 Meter sind die Schiffe lang, die im Schnitt 32 km/h aufs Wasser bringen. „Stromabwärts können es aber auch 40 km/h werden“, so Bieringer.

unterstützen. Die Umsetzung dieser europäischen Leitsysteme auf Öster-reich hat die liebevolle Abkürzung „DoRIS“ bekommen: Die Kernfunk-tion der „Donau River Information Services“ ist die Erfassung und Dar-stellung von Schiffen auf einer elektro-nischen Binnenschifffahrtskarte mit den wichtigsten nautischen Informati-onen sowie der Verkehrsregelung.

DORIS SORGT FÜR SICHERHEITDas Forschungsprojekt wurde mit konventionellen Hardware-Bestand-teilen umgesetzt. Doch die Umset-zung der neuen Systeme auf den han-delsüblichen Geräten stieß an ihre Grenzen. „In der Nacht konnten die Bildschirme für das DoRIS-System nicht dunkel genug gemacht werden. Das Restlicht hat die Mannschaft in ihrer Sicht stark eingeschränkt“, er-zählt Bieringer. Also hat man letztes Jahr beschlossen, neue Radarsysteme für die Schiffe zu beschaffen.

„Die technische Expertise für die Neuanschaffung hatten wir im Haus – aber Vergaberechtler sind wir keine.“ Deshalb haben sich die Mitarbeiter des Verkehrsministeriums an die Bundes-

beschaffung gewandt, die den Auftrag gerne annahm.

„Solche Beschaffungen machen einfach Spaß. Das ist einfach etwas anderes als die Standardausschreibungen für Computer oder Schreibtische“, erzählt Elmar Endlich, der in der Einkaufs-gesellschaft für das Projekt zuständig war. Er zeigt sich aber auch begeistert über die Aufgabenteilung bei dem Pro-jekt: Die Schifffahrtsbehörde habe die Anforderungen spezifi ziert, die BBG das richtige Verfahren gewählt und die Ausschreibung durchgeführt.

Aber auch Bieringer ist hoch zufrie-den: „Im Lauf der Ausschreibung hat es eine kritische Situation gegeben, wo sich gezeigt hat, wie wertvoll die Zu-sammenarbeit mit der BBG ist. Ohne professionellen Partner wären wir da aufgeschmissen gewesen.“

Ein elektronisches Meldesystem soll sicherstellen, dass auf den Ausbruch einer Seuche rasch und professionell reagiert werden kann.

„BEI EINEM SEUCHENFALL kommt es auf eine rasche und professionelle Reaktion an. Mit unserem Melde-system wollen wir die notwendige Grundlage dafür schaffen.“ Robert Scharinger ist im Gesundheitsministe-rium dafür zuständig, eine Datenbank aufzubauen, die im Ernstfall alle rele-vanten Informationen bereitstellt.

Im Kern kommt es darauf an, die Kennzeichen aller Seuchen zusam-menzutragen, damit man bei Erkran-kungen rasch die richtige Diagnose stellen kann. Nur so können sofort die richtigen Behandlungsschritte ein-geleitet und ein Ausbreiten der Epide-mie verhindert werden. In Zeiten der Globalisierung, wo täglich Millionen Menschen rund um die Weltkugel un-terwegs sind, ist ein internationaler Informationsaustausch unerlässlich. „Eine Seuche, die in Asien entdeckt wird, kann schon einen Tag später in Österreich sein“, so Scharinger. Des-halb haben sich die nationalen Ge-sundheitsbehörden in Zusammenar-beit mit dem „Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten“ sowie mit der Welt-gesundheitsorganisation vernetzt. Gemeinsame Datenbankstrukturen wurden defi niert, die eine komplikati-onslose Datenweitergabe ermöglichen

einspeist. Durch dieses Früherken-nungssystem können dann alle rele-vanten Stellen im In- und Ausland informiert werden.

AUFBAU DES MELDESYSTEMS BIS ENDE 2008Robert Scharinger fällt als „National Epidemic Data Manager“ die tech-nisch-organisatorische Koordinati-onsfunktion für Österreich zu. Mit Hochdruck ist er deshalb jetzt dabei, den Aufbau des österreichischen Epi-demologie-Meldesystems voranzu-treiben, das mit Anfang 2009 in Be-trieb gehen soll. Für die Entwicklung der Spezialsoftware wurden deshalb zwei hochqualifi zierte Spezialisten für die Programmiersprachen Java und C-Sharp gesucht.

Der einfachste und schnellste Weg führte über die Bundesbeschaffungs-gesellschaft. Sie stellt durch eine Rahmenvereinbarung für IT-Dienst-leistungen einen großen Pool von qualifi zierten Firmen bereit, aus de-nen die Ministerien und die anderen BBG-Kunden dann rasch den besten Dienstleister ermitteln können. In diesem Fall war die Bundesbeschaf-fung auch bei dieser zweiten Stufe des Beschaffungsprozesses behilfl ich und hat den „Aufruf zum erneuten Wett-

„Die Kollegen müssen bei Wind und Wetter raus, da gibt’s kein Pardon. Ohne einwandfrei funktionierendes Radarsystem wäre das unmöglich.“ Das Radar liefert die notwendigen In-formationen, um sicher unterwegs zu sein: Die Mannschaft sieht die Ufer-strukturen, die Fahrwasserzeichen, auf denen eigene Radarrefl ektoren angebracht sind, und die anderen Ver-kehrsteilnehmer. Doch die Radaraus-rüstung ist schon in die Jahre gekom-men – „die meisten Geräte sind fast 20 Jahre alt“.

Darüber hinaus sind in den Schiffen viele unterschiedliche Systeme in-stalliert. „Aus jedem Dorf ein Hund – und niemand ist da, der sich damit auskennt“, diagnostiziert Bieringer. Dabei zeigen europäische Forschungs-projekte schon seit etlichen Jahren auf, was moderne Systeme bei der Schiffs-navigation leisten können. Das stei-gende Verkehrsaufkommen bei der Binnenschifffahrt hat es notwendig gemacht, mithilfe moderner Techno-logien maßgeschneiderte Informati-onssysteme zu entwickeln, die sowohl den Gütertransport als auch die Per-sonenschifffahrt auf der Wasserstraße

sollen. Kriterien wurden festgelegt, bei denen die Kollegen in den anderen Ländern der Welt alarmiert und infor-miert werden. Die beteiligten Länder sind zuversichtlich, auf diese Weise ausbrechende Seuchen schnell unter Kontrolle bringen zu können.

Wenn in Österreich ein Seuchenfall auftritt, ist der behandelnde Arzt ver-pfl ichtet, eine Meldung an die zustän-dige Bezirksverwaltungsbehörde zu machen, die das Auftreten der Seuche dann unmittelbar in die Datenbank 9BBG Geschäftsbericht

Für alle Fälle gerüstet

Über die BBG fand das Gesundheits-ministerium zwei hoch qualifi zierte Programmierer.

bewerb“ für das Gesundheitsressort durchgeführt.

Mit dem Ergebnis ist aber nicht nur die BBG zufrieden. „Die beiden Kol-legen bringen wirklich hervorragende Qualifi kationen mit“, fi ndet Pro-jektverantwortlicher Scharinger. Sein Kollege Erhard Kollnberger pfl ich-tet ihm bei: „Für die Qualifi kationen sind das wirklich günstige Preise, die wir bekommen haben.“

„BESSER GEHT‘S NICHT“Auch über die Zusammenarbeit mit der Bundesbeschaffung fi nden sie nur lobende Worte: „Wir sind sehr zufrieden, besser kann man sich die Zusammenarbeit eigentlich nicht vor-stellen.“

Dass die beiden Programmierer, die jetzt Seite an Seite im vierten Stock des Gesundheitsministeriums in der Radetzkystraße arbeiten, von ver-schiedenen Firmen kommen, führt zu keinen Problemen. „Im Gegenteil: Ein bisschen Wettbewerb kann nicht schaden, so strengt sich jeder vielleicht noch ein bisschen mehr an.“

Page 10: Tätigkeitsbericht 2006

15 Beschaffung Austria

Über 500 Firmen haben im Jahr 2006 als BBG-Vertragspartner die öffentliche Hand beliefert. Die Qualität ihrer Waren und Dienstleistungen war der Grundstein für den Erfolg der Bundesbeschaffung.

Wem unser besonderer Dank gilt

10 BBG Geschäftsbericht

A. Haberkorn • A. Reinhart Großhandel • Accor Hotels • ACS – Austrian Cleaning Service • addIT Dienstleistungen • Adecco • Agip Austria • AGO – Akademischer Gästedienst Österreich • AGRAR Handels- und Verwertungsgesellschaft • AGS Gebäudeservice • Airport Driver AD Mietwagen Service • AIZ Krems • Alexander Fellner Warenhandelsgesellschaft • AMD Linz • AMD Salzburg • Anton Baumgartners Wtw • Anton Fink Bäckerei • Arcotel Wimberger • Arthur Egger Metzgerei • Astrein Business Services for Facility Clients • A-System Datentechnik • ASZ Linz • Auer Internationale Spedition • Auer Reisen • Austria Hotels International • AV Technik Planzer Kurt • AVE Entsorgung • AVENUM Technologie • AVNET Technology Solutions Handelsgesellschaft • Bäckerei & Konditorei Naglreiter • Bäckerei Binggl Richard • Bäckerei Fritz Madreiter • Bäckerei Goldmann • Bäckerei Gruber Hubert • Bäckerei Günther Lang • Bäckerei Huber • Bäckerei Josef Pfisterer • Bäckerei Kreuzer • Bäckerei Kurt Haller • Bäckerei Malez • Bäckerei Rudolf Mühl • Bäckerei Ruetz • Bäckerei Siegfried Maislinger • Bäckerei-Cafe Heinz Leitgeb • Bannert Air Bedarfs-flugunternehmen • Baracuda Datentechnik • Bau- und Kunstschlosserei Johann Knoll • Bau- und Projektmanagement • Baxter Vertriebsgesellschaft • Bechtle direkt • Belik & Schweiger • Bene • Berger Handelsgesellschaft • Bewachungsdienst Dr. Frisch • BEWAG Energievertrieb • BG Sichtar – Gumotex • BGS - AWA Umwelttech-nik • Bioenergie Bernard • Biowärme Bleiburg • bit-Studio, Büroautomation und Informationstechnologie • Blautex Produktions- und Vertriebsgesellschaft • BP Austria • Bretschneider & Bretschneider • Bromberger Betriebe • Brother International Austria • BRS – Biologisches Reinigungs-System • Brüder Jessl • Büll & Strunz Ma-schinen und Werkzeuge für Metallverarbeitung • Burgenländische Erdgasversorgung • Büro Handel • Büroorganisation Wolfgang Wagner • Busreisen Wintereder • Busunternehmen & Reisebüro Seiner • C+C AGM Adeg Abholgroßmärkt • CabCharge WIHUP • Cancom • Canon • Catro Personalsuche & -auswahl • Chauvin Arnoux • chiliGREEN Computer • Christian Koch Service und Handelsgesellschaft • CHV Container • Commodity Trading Austria • Computacenter • Compuware Austria • Comtel – Air Luftverkehrsgesellschaft • Conatex Didactic • Contrast Management Consulting • Cryptas it-Security • Daniel Siska • Data Systems Austria • Dataplexx IT- und Kommunikationslösungen • Datentechnik • DBConcepts Daten- und Informationsverarbeitungsgesellschaft • Deloitte/Wentner-Havranek • Delta Gebäuderei-nigung Personalbereitstellung • Delta Plus Austria • Der Bäcker Legat • Dialab • DIW Instandhaltung • DIW Instandhaltung Salzburg • DMG Trainings-Akademie • DoraSchmid • Dorfmeister Büromaschinen • Dorfner Gebäudereinigung • Dorota Lambauer, DODO Gebäudereinigung • Dr. Pendl & Dr. Piswanger • Dr. Rantasa Inte-rimspersonal • Dr. Richard • Dr. Sasse Gebäudedienste • DSC-V Schneebeseitigungsgesellschaft • dvd Personaldienstleistungen • dyna bcs informatik • Eblinger & Partner Personal- und Managementberatung • Ecolab • Econgas • EDSA-Systems EDV Handels- und Dienstleistungsgesellschaft • Electrolux Professional • Elektrizi-tätswerk Wels • Elsinger Electronic Handel • Emco Maier • emotions business solutions • Energie AG Oberösterreich • Energie Ried • eplus Handelsgesellschaft • Ernst Grossauer • Esso Austria • esys Informationssysteme • Eurogast Sinnesberger • EvoBus Austria • Express Harnisch • F. Leitner Mineralöle • FAA Holding • Fantom Gebäudereinigung • Ferdinand Teschl • Fischwenger • Flamex Brandschutztechnik FXP • Fleischerei Adolf Kriegl • Fleischerei Karl Saria • Forster Verkehrs- und Werbetechnik • Foto Horst • Foto Riegler • Franz • Friedrich Haider • Fritz & Macziol, Computersysteme und IT Dienstleistungen • F-Secure • Fujitsu Siemens Computers • Fujitsu Siemens Computers IT Product Services • Funky Solutions • G.+M. Kreitner; Papiergroßhandel • Gabmed • Gatt Koller • Gebäudereinigung Eva&Stefan Graf • Gemdat OÖ Gemeinde-Datenservice • Geothermie Wärmegesellschaft Braunau-Siembach • Getronics • GlaxoSmithKline Pharma • Götz-Gebäude-management • Grand Hotel Wien • Gratzl Gerhard • Grazer Stadtwerke • Großküchentechnik Austria (GTA) • Grossmann Air Service • Gruber Reinigungstechnik • GTM Großküchentechnik Mayr • H. Neumüller • Haberkorn • Hali • Hans Riedhart • Hauer & Kopal • Health Consult Sicherheitstechnik • Hectas • Hectas Graz • Hectas Klagenfurt • Hectas Salzburg • Hectas Villach • Heinzelmädchen Dragutinovic • Heinzelmännchen Gebäudereinigung • Hellwacht • Henry Gebäudereinigung • Herba Chemosan Apotheker • Herbert Gschwindl Urlaub+Reisen • Herwa Multiclean Gebäudereinigung • Hewlett-Packard • Hill International • Hilton Vienna •

Page 11: Tätigkeitsbericht 2006

Hilton Vienna Danube • Hilton Vienna Plaza • Hitachi Data Systems • Hohl Günther • Holiday Inn Vienna South • Honda Motor Europe (North) • I.Q. Bürotechnik • I.T. Vlies-Stoff Handelsgesellschaft • IBM Österreich • IBS Gebäudemanagement • ICG Infora Consulting Group • ICODEX Software • IDS Scheer Austria • ILS Consult • Ing. Fürnsinn Aluminium-Reinigung • Ing. Hansjörg Kendler • Ing. Walter Furthner • Institut für Wirtschaftsforschung • Inter Continental Wien • IPS Gesellschaft für innovative EDV-Produkte und -Systeme • ISS Servisystem • IT-Papier • Iventa Personalberatung • J. u. H. Rest • Janus Multiservice Gebäudereinigung & Personalma-nagement • Jenewein & Partner/Armop Hever • Josef und Theresia Kling • Josef Zangerl • Julius Kiennast Lebensmittelgroßhandel • K & K Busreisen • K+K Hotels • Kabinger Fleischerei • Kainz & Kirchmayer • Kanta • Käppl Karl • Karl F. Grössl • Karl Riederich • Kärntner Elektrizitäts AG • Kaspar Harnisch • Kaspersky Labs • Kastner • Kledu Möbelwerke • Komunariko • Kone • Konica Minolta Business Solution • Konica Minolta Photo Imaging Austria • Konsumgenossenschaft Salzkam-mergut • Kromag • KufGem EDV • Kwizda • LB Systems Messgeräte • LD Didactic • Le Meridien Wien • Ledermair • Leiner Rudolf • Leybold Didactic • Linauer Gesellschaft • Linde Gas • Linz – Gas/Wärme • Linz Strom Vertriebsgesellschaft • Löffler • Löwenreinigung • LWG/BVG Fleischhandelsgesellschaft • Madras Com-puter Vertriebsgesellschaft • Mag. Brunner Gebäudereinigung • Mair Reisen • Manpower • Manus PMP Feuerlöschgeräte Produktions- und Vertriebsgesellschaft • MAP Austria • Marold Georg • Martin Osterbauer • Maschinenring Service NÖ-Wien • MASTA Produktions- und Vertriebsgesellschaft • Matzek Fleischerei • Mayr-Schulmöbel • Mercure Grand Hotel Biedermeier Wien • Mercure Nestroy Wien • Mercure Secession Wien • Mercure Wien Europaplatz • Mercure Wien Westbahnhof • Mercure Wien Zentrum • Messer Austria • MEWA Textil-Mietservice, Habsburg Wien • Mikala Richard • Minimax • Möbelfertigung Stranig • Möbelwerk Svoboda • Mobilkom Austria • Moderne Gartechnik Anner • MOL Austria Handels • Mölltaler Fleisch- und Wurstproduktion • Morawa & Co • Morse IT-Solutions Austria • MR-Service Tirol • MTX Computer, Products & Solutions • Mürztaler Verkehrsgesellschaft • Neue Raumpflege Graz • Neue Raumpflege Salzburg • Neue Raumpflege Tirol • NextiraOne Austria • NLV Buchsbaum • NÖ-Maschinenring Service • Norbert Artner Fleisch- & Wurstwarenerzeugung • Nordsteirische R. Energie & Brennstoffhandel • Nussbaumer • OBI Bau- und Heimwerkermärkte Systemzentrale • Objektservice Favorit Krauss • Ocè-Österreich • oekostrom AG • OIW Industriewartung – Gebäu-dereinigung • OMV (Schmiermittel) • OMV (Treibstoffe) • OMV Wärme • Oberösterreichische Ferngas • OPSS OFNER Gebäudemanagement • Oracle • Österreichische Fernwärme • Österreichische Bundesbahnen • Österreichische Post AG • Österreichische Postbus AG • Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung • OTIS Auf-züge und Fahrtreppen • P. Dussmann • Panatronic • PaperNet • Peter Fritz Weichseldorfer • Pfeifer Bekleidung • Phion • Pilz Ignaz Söhne • Pitlicek • Piu-Printex • PKE Electronics • Porsche Austria • Powerserve Dienstleistungen • ProAudit – Institut für Prozessoptimierung und Auditing in Wirtschaft und Verwaltung • Prunner Brot • Putzteufel • R. F. 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11BBG Geschäftsbericht

Page 12: Tätigkeitsbericht 2006

Mit einer „KMU-Checkliste“ optimiert die Bundesbeschaffung ihre Ausschreibungen für Kleine und Mittlere Unternehmen. 73 Prozent ihrer Vertragspartner kommen inzwischen aus diesem Segment.

Die Bundesbeschaffung lädt zum Wettbewerb

sie mich das Beispiel Strom bringen. Hier gibt es keine KMU.

Diesem Prinzip folgend schreibt das BBG-Gesetz für acht Beschaffungs-gruppen die Prüfung der Zweck-mäßigkeit einer so genannten NUTS-3-Ausschreibung vor – das heißt, dass österreichweit in 35 Teillosen aus-geschrieben werden soll. Bei dieser Prüfung werden folgende Kriterien durchleuchtet: Erstens die Nachfrage der öffentlichen Hand und damit die Größe der Ausschreibung. – Hat sie eine direkte Auswirkung auf Marktver-hältnisse oder auf die Nahversorgung? Zweitens, haben KMU überhaupt eine realistische Chance auf einen Zu-schlag? Und drittens: Welche Rolle ha-ben KMU am Markt – verkaufen sie an Endkunden oder sind sie Zulieferer?

Kann man hier von Bereichen aus-gehen, in denen man also prinzipiell nicht auf KMU-Ebene ausschreibt?

Jede einzelne Ausschreibung wird in-dividuell gesehen und anhand einer Checkliste abgewickelt. Dabei ist die Prüfung der „KMU-Freundlichkeit“ jeder Ausschreibung verpflichtend.

Gibt es Bereiche, in denen sie keine guten Erfahrungen mit KMU gemacht haben?

Man kann hier nicht unbedingt auf Bereiche verallgemeinern. Natürlich mussten wir dort und da feststellen, dass es Ausschreibungen gibt, die kein Interesse bei den KMU hervorgerufen haben. Beispielswiese haben wir vor kurzem eine Ausschreibung für PCs auf NUTS-3-Ebene gemacht und in über 30 Teillose gestückelt. Leider ha-ben sich nur sehr vereinzelt KMU-Be-triebe beworben. Hier gilt es, die Er-fahrungen zu analysieren und für die nächste Ausschreibung zu verwerten.

Bei der Reinigung schreiben wir schon seit Jahren beinahe jedes Gebäude se-parat aus – trotzdem sind es aber eher die mittelgroßen Unternehmen, die sich bewerben und auch gewinnen. Kleinstunternehmen argumentieren uns gegenüber, dass die Margen, die mit dem Bund zu verdienen sind, zu gering sind – da würde man in den Nischen, in denen sie tätig sind, doch deutlich mehr Gewinn machen.

Das bedeutet, dass in diesem Bereich also keine KMU zum Zug kommen?

Wir können und dürfen ja niemanden zwingen, dass er sich um einen Auftrag bewirbt. Außerdem darf man nicht die Rolle der KMU vergessen. Wenn der Vertragspartner der BBG kein KMU ist, dann heißt das nicht, dass KMU nicht an der Herstellung oder Wartung des Produktes beteiligt sind. In vielen Bereichen sind KMU als Subunterneh-mer tätig. So eben auch im IT-Bereich. Nahezu jeder Auftrag hat mehrere Subauftragnehmer aus dem Bereich

der KMU, das betrifft eben vor allem auch die Serviceleistungen vor Ort. Allgemein kann man sagen, dass wenn ein Großunternehmen einen Auftrag gewinnt, dort immer auch KMU als Lieferanten und Partner dieses Unter-nehmens mitpartizipieren.

Neben der KMU-gerechten Stücke-lung in Teillose – was passiert noch in diesem Bereich?

Wie zuvor erwähnt, geht es um Infor-mation und Zugangsmöglichkeiten als Grundlage, um mitbieten zu können. Die BBG hat zum Beispiel ein eige-nes Costumer Competence Center, das den Betrieben für Rückfragen zur Verfügung steht und sie, soweit es im rechtlichen Rahmen liegt, berät und unterstützt.

Es geht um die einfache Gestaltung von Ausschreibungsunterlagen. BBG-Ausschreibungen folgen einem Muster. Kennt man eine BBG-Ausschreibung, kennt man – stark vereinfacht gesagt – alle! Ein Vorteil, den wir als zentrale Beschaffungsstelle den Unternehmen bieten können – wovon besonders KMU profitieren.

Wir führen einen sehr engen Dialog mit der Wirtschaft und sind ständig im Kontakt mit der Wirtschaftskammer, um etwas über die Erfahrungen der Unternehmen mit unseren Ausschrei-bungen zu erfahren. Wir spüren, dass im sechsten Jahr unseres Bestehen die Unternehmen mit den Anforderungen des modernen Vergabewesens immer besser zurecht kommen. Wo noch vor Jahren das Herunterladen von Aus-schreibungen im Internet ein Problem war, ist Kommunikation über elektro-nische Medien Standard geworden.

Welchen Ratschlag können sie den KMU mit auf den Weg geben, um erfolgreich mitbieten zu können? Was wünschen Sie sich zu dieser Diskussion?

Unsere Homepage www.bbg.gv.at ist unsere zentrale Kommunikationsplatt-form. Hier kann man sich über Abläufe sowie über aktuelle und geplante Aus-schreibungen informieren. Sollte sich jemand nicht auskennen, dann reicht oft ein Anruf in unserem Costumer Competence Center. Weiters empfehle ich, sich die Ausschreibungsunterla-gen genau durchzulesen und sorgsam auszufüllen. Viel zu oft scheitern vor allem auch KMU an Formfehlern.

Tja, und wenn Wünsche erlaubt sind, dann würde ich mich über viele aktive, am Wettbewerb interessierte Unterneh-men – große und kleine – freuen, denn je größer der Wettbewerb, umso besser werden die Produkte und Dienstlei-stungen, die wir unseren Kunden zur Verfügung stellen dürfen.

Franz Steinbauer

Beschaffung austria: Herr Hofer, KMU stellen den Groß-teil der österreichischen Betriebe dar. Wie verhält sich das in der Auftragsvergabe durch die BBG?

Hofer: KMU waren und sind auch in der BBG eines der zentralen The-men. Einerseits stellen sie aufgrund der Bieterzahl das größte Segment in Bezug auf die Anzahl der Betriebe dar und andererseits war die BBG stets bestrebt, bereits vor der Novel-lierung des BBG-Gesetzes 2006, den am Markt teilnehmenden Betrieben in dieser Struktur gleichwertige Teilnah-mevoraussetzungen durch Schaffung von Transparenz zu bieten. Es geht um Fairness, sprich Information und Zu-gangsmöglichkeit für alle Betriebe. Die BBG hat schließlich ein Interesse an einem freien Wettbewerb auf breitester Basis. Die Chancen sollen für alle gleich sein. Ein Blick auf die Jahresstatistik 2006 zeigt, dass der Anteil der KMU an den Aufträgen mit 73% natürlich dominant ist.

Das bedeutet, dass KMU in allen Be-reichen bieten und auch gewinnen?

Gewinnen kann nur der Bestbieter. Soviel zur Grundlage des öffentlichen Vergabewesens. Ebenso sind alle Bieter gleich zu behandeln. Schließlich müs-sen wir uns strikt an das Vergaberecht halten und stehen auch dem Steuerzah-ler in der Pflicht, Aufträge der öffent-lichen Hand so zu vergeben, dass die beste Leistung zum geringst möglichen Preis besorgt wird.

Prinzipiell muss man einmal Bereiche unterscheiden, in denen KMU auch am Bietermarkt vertreten sind, und Bereiche, in denen sie nicht vertreten sind. Nicht alle Bereiche sind für kleine und mittlere Betriebe geeignet. Lassen

„Die Prüfung der KMU-Freundlichkeit ist bei jeder Ausschreibung verpflichtend.“

Hannes Hofer, BBG-Geschäftsführer

Die ZusammenarBeit mit der Bundesbeschaffung (BBG) sieht Wolfgang Klenner vom oberöster-reichischen Werkstätteneinrich-ter BK Klenner sehr positiv. Zwar schwanke die Zahl der Aufträge von Jahr zu Jahr, das sei jedoch im Wirt-schaftsleben normal, sagt Klenner. „Ich habe manchmal den Eindruck, die Ämter und Dienststellen nützen das BBG-Angebot noch zu wenig. Wahrscheinlich gibt es noch zu we-nig Informationen“, präzisiert der BBG-Lieferant. Manche Ämter und Dienststellen würden ein Jahr über die BBG beauftragen, dann im nächsten Jahr wieder in Eigenregie, so Klenner. „Ein einheitliches Vor-gehen würde vieles vereinfachen.“

Das Welser Unternehmen, das auch schon das Bundesheer und das In-nenministerium beliefert hat, ver-treibt verschiedene Werkstattanla-gen wie zum Beispiel Hebebühnen. Es verkauft nicht nur die Geräte, sondern bietet auch die Einschu-lungen dafür an.

Erfahrungen eines Kleinbetriebes