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________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 1
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Vorstand
3
Geschäftsstelle
4
Vorwort
5
1. Veranstaltungen
7
2. Veröffentlichungen des FVS
11
3. Zentrale Themen im Jahr 2018
20
4. Sektionen des FVS und Aktivitäten auf Landesebene
37
5. Gutachten
38
6. Anfragen und Internetzugriffe
39
7. Verbandsinterne und -übergreifende Ausschüsse/Arbeitskreise
40
8. Vorstandswahlen und -sitzungen
41
9. Mitgliederversammlung 2018
41
10. Danksagung
41
11. Mitglieder im FVS
42
12. Anhang
Stellungnahmen und Veröffentlichungen des FVS im Jahr 2018 –
Inhaltsverzeichnis
47
__________________ 2 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 3
Vorstand
Vorstand des Fachverbandes Sucht e.V. mit Ressortverteilung (Stand: Jahresende 2018)
Dr. Hubert C. Buschmann (Vorsitzender) Chefarzt
MEDIAN Klinik Tönisstein
Hochstraße 25
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
� Kontakt zu Verbänden, Kosten- und
Leistungsträgern, Politik
� Öffentlichkeitsarbeit
� Redaktionsausschuss SuchtAktuell
� Repräsentation des FVS
� Fachliche und politische Stellungnahmen
Prof. Dr. Wilma Funke (Stellv. Vorsitzende)Ltd. Psychologin
Kliniken Wied
Mühlental
57629 Wied
� Fachliche Stellungnahmen
� Forschungsfragen, Diagnostik und Evaluation
� ICF/ICD, Leitlinien
� Illegale Drogen
� Kontakte zu Verbänden
� Fachredaktion SuchtAktuell
� Öffentlichkeitsarbeit
Thomas Bold Geschäftsbereichsleitung Mitte MEDIAN
MEDIAN Rehaklinik Aukammtal
Leibnizstraße 25
65191 Wiesbaden
� Finanzen / Steuerfragen
� Kontakte zu Kosten- und Leistungsträgern, Politik
� Rechtsfragen
� Veranstaltungen des FVS
Alfons Domma salus kliniken GmbH
Rodderstraße 27a
50354 Hürth
� Geschäftsstelle / Personal
� Finanzen / Steuerfragen
� Kontakte zu Kosten- und Leistungsträgern, Politik
Dr. Thomas Klein Klinikleitung
Klinik Eschenburg
An der Hardt 1
35713 Eschenburg-Wissenbach
� Ambulante Suchttherapie, Nachsorge
� Öffentlichkeitsarbeit
� Veranstaltungen des FVS
Dr. Dietmar Kramer Ärztl. Leitung
salus klinik Friedrichsdorf
Landgrafenplatz 1
61381 Friedrichsdorf
� Fachliche Stellungnahmen
� ICF/ICD, Leitlinien
� Qualitätssicherung
� Veranstaltungen des FVS
Peter Missel Leitender Psychologe
MEDIAN Kliniken Daun
Schulstraße 6
54550 Daun / Eifel
� Fachliche Stellungnahmen
� Kontakt zu Kosten,- Leistungsträgern
� Leitlinien
� Qualitätssicherung
� Statistik, Dokumentation und Evaluation
Dr. Monika Vogelgesang Chefärztin
MEDIAN Klinik Münchwies
Turmstraße 50-58
� Fachliche Stellungnahmen
� Konzeptentwicklung
� Leitlinien
� Qualitätssicherung (Gremien)
__________________ 4 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Geschäftsstelle
Geschäftsstelle:
Dr. Volker Weissinger Geschäftsführer des Fachverbandes Sucht e.V.
Ursula Reingen Geschäftsstellenleiterin des Fachverbandes Sucht e.V.
Alexandra Sagel
Referentin der Geschäftsführung
Ursula Broderius Sekretariat
Marie-Theres Rath Sekretariat
Andrea Jahnke (bis 30.11.2018)
Büro- und Schreibarbeiten
Karla Schachtner (seit 01.12.2018) Büro- und Schreibarbeiten
Fachverband Sucht e.V.
Walramstraße 3
53175 Bonn
Tel.: 0228 / 261555
Fax: 0228 / 215885
Internet: http://www.sucht.de
E-Mail: [email protected]
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 5
Vorwort
Vorwort Der Fachverband Sucht e.V. (FVS) wurde 1976 gegründet und vertritt ca. 100 Mitgliedseinrichtungen mit ca. 6.800 stationä-
ren und vielen (ganztägig) ambulanten Therapieplätzen. Im Jahr 2018 war der Verband mit vielfältigen aktuellen Entwick-
lungen befasst. Hierzu gehören beispielsweise Themenbereiche wie Belegungs-, Steuerungs- und Vergütungssystem im Be-
reich der Rentenversicherung, Förderung der beruflichen Teilhabe suchtkranker Menschen, Entwicklung eines Rahmenkon-
zeptes Adaption, frühzeitiger und nahtloser Zugang zur Suchtbehandlung, Kinder und Jugendliche im Kontext von Suchter-
krankungen und Qualität in der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker.
Darüber hinaus wurde die Internetseite des Fachverbandes Sucht e.V. (www.sucht.de) völlig neu gestaltet.
Der Tätigkeitsbericht gibt einen detaillierten Überblick zu den Aktivitäten des FVS im Jahr 2018.
Zu den satzungsgemäßen Aufgaben des Verbandes gehören:
- Der Verband verfolgt das Ziel, geeignete Maßnahmen zu fördern, die ein suchtfreies Leben ermöglichen und sich
gegen die Entstehung, Aufrechterhaltung und Folgen von Sucht richten.
- Die Förderung bezieht sich besonders auf Behandlungs- und Versorgungsangebote, welche die verschiedenen As-
pekte der Sucht berücksichtigen und den betroffenen Personen eine individuell angemessene Betreuung gewähr-
leisten. Präventive Maßnahmen, die geeignet sind, Suchtentwicklungen zu verhindern, werden auf breiter Ebene
unterstützt.
- Der Verband widmet sich vorrangig der Qualitätssicherung bestehender und zukünftiger Behandlungsangebote
sowie dem Wirkungsnachweis präventiver Maßnahmen.
- Der FVS fördert die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse über Ursachen und Entwicklungsbedingungen
von Sucht, der Wirksamkeit bestehender Behandlungs- und Versorgungsangebote und verschiedener Behand-
lungsmethoden.
- Der Verband setzt sich ein für die Kooperation zwischen Politik, Leistungs- und Kostenträgerschaft, Wissenschaft,
therapeutischer Praxis und den Selbsthilfesystemen.
Wir möchten an dieser Stelle allen, mit denen wir zusammen gearbeitet und die unsere Arbeit im Jahr 2018 auf vielfältige
Weise unterstützt haben, herzlich danken.
Mit freundlichen Grüßen
Fachverband Sucht e.V.
Dr. Hubert Buschmann
Vorstandsvorsitzender
Dr. Volker Weissinger
Geschäftsführer
__________________ 6 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 7
Veranstaltungen
1. Veranstaltungen
Die Veranstaltungen, welche vom FVS im Jahr 2018 durchgeführt wurden, sind nachfolgend aufgeführt.
1.1 Heidelberger Kongresse 31. Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.V.
„Sucht und Komorbidität – Sucht als Komorbidität“ 20. – 22. Juni 2018
„Sucht kommt selten allein …“. Komorbide Störungen sind bei suchtkranken Menschen eher die Regel als die Ausnahme.
Sie leiden deutlich häufiger als die Allgemeinbevölkerung an psychiatrischen Diagnosen wie Angsterkrankungen, Depressi-
onen, Persönlichkeitsstörungen oder Traumafolgestörungen. Auch somatische Diagnosen kommen häufiger bei ihnen vor.
Daraus leiten sich die zwei zentralen Themenstellungen des Kongresses ab:
Zum einen ging es um die Frage, inwieweit neben der Sucht auch komorbide Störungen diagnostiziert und behandelt wer-
den. Bei der Behandlung sind entsprechende Synergien zu berücksichtigen. Ein Mensch mit einer selbstunsicheren Persön-
lichkeitsstörung kann sich unter Alkoholeinfluss bspw. kurzfristig selbstsicher fühlen oder es können depressive Symptome
durch Substanzmittelwirkungen vorübergehend reduziert werden. Aufgrund der negativen Folgen des Substanzkonsums
sowie der fehlenden Entwicklungen adäquater Coping-Mechanismen verstärken sich die psychischen Störungen sowie die
entsprechenden somatischen Beschwerden. Eine Suchtbehandlung, die ausschließlich auf die Suchtmittelabhängigkeit
fokussiert, greift bei Vorliegen weiterer psychischer und somatischer Störungen zu kurz. An die Behandler stellen sich somit
vielfältige Herausforderungen, da entsprechende Kompetenzen und integrierte Behandlungsmodelle erforderlich sind. Die
mehrdimensionalen Problembereiche der komorbiden Patienten/Patientinnen sind bei der Therapiezielplanung und der
Gestaltung des gesamten Behandlungsprozesses entsprechend zu berücksichtigen.
Zum anderen kann eine Suchterkrankung im Kontext einer Krankenhausbehandlung, einer somatischen/psychosomati-
schen Rehabilitation oder einer Behandlung durch eine/n niedergelassene/n Psychotherapeutin/en selbst als Komorbidität
auftreten. Die primäre Erkrankung ist in diesem Fall eine somatische oder psychische Störung, wobei eine zusätzliche
Suchterkrankung häufig übersehen bzw. nicht entsprechend berücksichtigt wird. Hier stellt sich die Herausforderung, eine
„Kultur des Hinschauens“ zu entwickeln und im Rahmen der Diagnostik und der weiteren Behandlungsplanung die Auf-
merksamkeit auch auf die Suchterkrankung zu lenken und zur Inanspruchnahme entsprechender suchtspezifischer Bera-
tungs- und Behandlungseinrichtungen sowie Selbsthilfegruppenangebote zu motivie-
ren. In Form von Plenumsvorträgen, Foren, Workshops und Posterbeiträgen wurden in
dem Kongress folgende Themen behandelt:
� Alkohol-/substanzbezogene Störungen, somatische Komorbidität und Frühin-
tervention
� Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen unter besonderer Berück-
sichtigung von Angsterkrankungen
� Diagnostik, Behandlungsmethoden/-techniken von Persönlichkeitsstörungen
� Depression und Suizidalität bei Suchterkrankungen
� Psychopharmaka und Suchtbehandlung
� Return to Work unter Berücksichtigung psychischer und substanzbezogener
Störungen
� Behandlung psychischer und somatischer Erkrankungen in der Suchttherapie
� Komorbide Erkrankungen in der Behandlung Drogenabhängiger sowie bei pa-
thologischem Glücksspiel und pathologischem PC-/Internetgebrauch
� Komorbidität und Sucht: Rahmenbedingungen, Anforderungen und deren Fi-
nanzierung
� Erfordernisse aus Sicht der Leistungsträger
__________________ 8 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Veranstaltungen
Um den erfahrungsorientierten Ansatz der Veranstaltung zu betonen, wurden zudem verschiedene Workshops zum überge-
ordneten Thema „Komorbiditäten“ angeboten.
Der Kongress wurde von der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg
und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft Bahn-See gefördert. Das Pressestatement mit Hintergrundinformatio-
nen befindet sich im Anhang.
32. Heidelberger Kongress des Fachverbandes Sucht e.V. „analog – digital: Herausforderungen für die Suchtbehandlung“
26. – 28. Juni 2019
Geplant wurde der 32. Heidelberger Kongress „analog – digital: Herausforderungen für die Suchtbehandlung“. Hierzu fand
ein Treffen mit der Vorbereitungsgruppe statt. Die Programmversendung erfolgt zum Jahresbeginn 2019.
1.2 Fortbildungsveranstaltungen und Arbeitstagungen des FVS im Jahr 2018
Folgende Seminare/Arbeitstagungen wurden im Jahr 2018 durchgeführt (in Klammern sind die jeweiligen Referenten und
Moderatoren genannt):
� 19./20.04.2018: „Aktuelle Entwicklungen in der Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung – Bereich
Suchtrehabilitation“ (Verena Bonn, Anke Mitschele, Ulrich Theißen)
� 23./24.04.2018: „Umgang mit schwierigen Situationen in der Suchtbehandlung im Bereich Ergo-, Arbeits-, Sport-
und Bewegungstherapie" (Jannes Hecht)
� 02./03.05.2018: „Mein Arbeitsplatz in der Suchteinrichtung“ (Andrea Schwerdt, Dr. Hans-Peter Steingass)
� 10./11.09.2018: „Was wirkt? – Praxis der Gruppenpsychotherapie bei
Suchterkrankungen“ (Dr. Clemens Veltrup)
� 17./18.09.2018: „Leistung um jeden Preis? Doping im Beruf: Ursachen, Risi-
ken, Verbreitung und Therapiemöglichkeiten“ (Dr. Hubert C. Buschmann)
� 05./06.11.2018: „Rückfallprophylaxe und Rückfallmanagement“ (Dr. Ahmad
Khatib)
� 12./13.11.2018: „Motivierende Gesprächsführung: Förderung von Verhal-
tensänderung bei problematischem Konsum/Abhängigkeitserkrankungen“
(Dr. Volker Premper)
� 22./23.11.2018: „Aktuelle Entwicklungen in der Rehabilitation Abhängig-
keitskranker“ (Norbert Gödecker-Geenen, Sabine Hoffmann, Thomas Keck, Dr.
Joachim Köhler, Alexandra Pyttlik)
� 19./20.11.2018: „Was geht noch – wenn nichts mehr geht? Lösungsorien-
tierte Behandlung von suchtkranken Menschen“ (Gudrun Urland, Natalie
Jatzlau)
� 26./27.11.2018: „Nichts geht mehr – geht doch!“ (Dr. Hans-Peter Steingass)
An dieser Stelle sei allen Referentinnen und Referenten herzlich gedankt.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 9
Veranstaltungen
1.3 27. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium der DRV Bund, DRV Hessen und der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW), 28.02.2018 in München – Suchtsession
Durchgeführt wurde in Zusammenarbeit mit der DRV Bund (Träger) eine Session „Rehabilitation bei Abhängigkeitserkran-
kungen“. Dabei wurden folgende Beiträge präsentiert:
� S. Jankowiak; A. Kocks; J. Borgelt; R. Kaluscha; G. Krischak
„Beruflich Orientierte Rehabilitation Suchtkranker in Stufen (BOSS) – Intensivierung des Berufsbezugs in der Reha-
bilitation Abhängigkeitserkrankter“
� J. Lindenmeyer; T. den Uyl; T. Gladwin; R. Wiers
„Das Gehirn vom Alkohol weg bewegen? - Rückfallprävention durch CBM (Aufmerksamkeitstraining) und trans-
kraniale Hirnstimulation (TdCS) bei Alkoholabhängigen“
� T. Krüger, E. Michel, P. Missel, K. Spyra
„Bewertungen eines telefonischen Nachsorgeangebotes in der Suchtrehabilitation bei Alkoholabhängigkeit – Er-
gebnisse einer qualitativen Teilnehmerbefragung“
� S. Bernert, T. Krüger, P. Missel, V. Weissinger, A. Koch, K. Spyra
„Was ist mit den katamnestischen Nicht-Antwortern in der Suchtrehabilitation?“
� L. Hoffmann; L. Buchenauer; N. Schumann; S. L. Schröder; O. Martin; M. Richter
„Optimierung der rehabilitativen Versorgung von Methamphetaminabhängigen in Mitteldeutschland – Eine qua-
litative Studie aus Expertenperspektive“
1.4 5. Qualitätskongress von DEGEMED e.V. und Fachverband Sucht e.V.
27./28.09.2018 in Berlin
Am 27./28. September 2018 fand bereits der sechste gemeinsame Qualitätskon-
gress von DEGEMED und FVS in der Urania in Berlin statt. Hauptadressaten des
Kongresses waren die Qualitätsmanager/innen der Rehabilitationseinrichtungen.
An den beiden Tagen wurden die folgenden Themen behandelt:
� Qualitätsmanagement in der Reha – Anforderungen kennen und
umsetzen
� Datenschutz in Reha-Einrichtungen
� Der andere Blick auf das Gesundheitswesen
� Praxistipps zum Entlassmanagement für GKV-Rehabilitanden
� Interne und externe Qualitätssicherung in der Rehabilitation
� Qualitätsdialoge der Leistungsträger
Ein Link zu den Vorträgen finden Sie unter www.sucht.de – Veranstaltungen –
Kooperationsveranstaltungen des FVS mit weiteren Organisationen.
Bei den TeilnehmerInnen kamen die Fachinformationen sowie die Möglichkeit
zum fachlichen Austausch, sowohl im Rahmen der Plenumsveranstaltungen als
auch in den aktiven Pausen und beim gemeinsamen Abendessen, sehr gut an. FVS
und DEGEMED werden im Jahr 2019 einen weiteren Qualitätskongress anbieten.
__________________ 10 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Veranstaltungen
1.5 Deutscher Reha-Tag 2018
Der Deutsche Reha-Tag 2018 stand unter dem Motto „Reha und Arbeit“. Entsprechend ging es im Wesentlichen um die be-
rufliche Rehabilitation in Berufsförderungswerken und Berufsbildungswerken. Die Auftaktveranstaltung fand am 22. Sep-
tember 2018 im Berufsförderungswerk München und im Berufsbildungswerk St. Zeno statt. Der FVS gehört dem Initiatoren-
kreis des Deutschen Reha-Tages an.
1.6 Mitwirkung an Feiern und Jubiläen von Mitgliedseinrichtungen
Herr Dr. Weissinger wirkte im Jahr 2018 aktiv an folgenden Jubiläen von Mitgliedseinrichtungen mit:
� Feier zur Eröffnung der Frauenklinik der salus kliniken Hürth am 2. Mai 2018
� Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Bestehen der MEDIAN Klinik Dormagen am 16. Mai 2018
1.7 Mitgliederversammlung 2018
Die FVS-Mitgliederversammlung sowie das interne Treffen für Geschäftsführer/Verwaltungsleiter aus Rehabilitationseinrich-
tungen für Abhängigkeitserkrankungen fanden am 28. November 2018 im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn statt.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 11
Veröffentlichungen
2. Veröffentlichungen des FVS
2.1 Heidelberger Kongress 2018 „Sucht und Komorbidität – Sucht als Komorbidität“
Die der Geschäftsstelle zugeleiteten Vorträge der Referenten/innen sind im Internet (www.sucht.de � Veranstaltungen �
Kongresse des FVS � 1. Heidelberger Kongress) zu finden. Verschiedene Plenumsbeiträge sowie ausgewählte weitere Bei-
träge der Tagung wurden in SuchtAktuell 02.18 publiziert.
2.2 SuchtAktuell
Im Jahr 2018 sind zwei Ausgaben unserer Zeitschrift erschienen (Auflagen: 01.18: 2.600, 02.18: 3.000).
Schwerpunktthemen der Ausgabe 01.18 waren:
� Soziale Ungleichheit und Gesundheit unter besonderer Beachtung psychischer Erkrankungen
� Langzeittrends beim Drogenkonsum
� „Das Richtige tun – was sonst?“ Ethik im therapeutischen Alltag
� Zusammenhang zwischen Sucht und Komorbidität
� Forschungsprojekt Telefonnachsorge
� Aktuelle Wirksamkeitsstudien zur Entwöhnungsbehandlung des Fachverbandes Sucht e.V.
Schwerpunktthemen der Ausgabe 02.18 waren:
� Alkoholbezogene Störungen: Daten und Entwicklungen
� Sucht und Komorbidität
� Return to Work
� Crystal Meth-Konsum von Frauen
� Positionspapier der Adaptionseinrichtungen im FVS
� Abstinenz als Therapieziel
2.3 Mitgliederinformation „Intern“
Im Jahr 2018 erschienen vier Ausgaben der Mitgliederinformation des FVS. Hierüber erhielten die Mitgliedseinrichtungen
aktuelle Informationen zu relevanten Entwicklungen, Veranstaltungen und vieles mehr. Die entsprechenden Ausgaben und
Anlagen sind den Mitgliedern des FVS auch über den Mitglieder-Login auf www.sucht.de zugänglich.
__________________ 12 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Veröffentlichungen
2.4 Schriftenreihe „Qualitätsförderung in der Entwöhnungsbehandlung“
Der Band 25 „Basisdokumentation 2017 Ausgewählte Daten zur Entwöhnungsbehandlung im Fachverband Sucht e.V.“ ist
mit einer Auflage von 1.200 Stück erschienen. Insgesamt umfasst die Basisdokumentation, an der sich fast alle Mitgliedsein-
richtungen des FVS im Bereich der Suchtrehabilitation beteiligten, 19.886 Patientendatensätzen und damit einen bedeutsa-
men Anteil der Suchtbehandlung in Deutschland. Die Daten setzen sich wie folgt zusammen:
31 Fachkliniken für Alkohol/Medikamente n = 13.622
15 Fachkliniken für Drogen n = 2.941
21 Adaptionseinrichtungen n = 1.231
10 Ambulante Rehabilitationseinrichtungen n = 343
6 Ganztägig ambulante Rehabilitationseinrichtungen n = 414
17 Stationäre Rehabilitationseinrichtungen mit
Behandlungsangeboten für Pathologische Glücksspieler n = 1.098
16 Stationäre Rehabilitationseinrichtungen mit Behandlungs-
angeboten für Pathologischen PC-/Internetgebrauch n = 254
Hinsichtlich der Dokumentationsstandards hat der FVS in diesem Bereich ein hohes Qualitätsniveau erreicht, integriert sind
beispielsweise auch Sonderauswertungen zur Komorbidität, zum Alter oder zur Erwerbs- und Leistungsfähigkeit. Nachfol-
gend sind einige zentrale Ergebnisse der Basisdokumentation dargestellt:
2.4.1 Fachkliniken Alkohol/Medikamente
In die Basisdokumentation 2017 sind klinikübergreifende Daten von 13.622 Patienten, die in 31 Fachkliniken für Alkohol-
und Medikamentenabhängige behandelt worden sind, eingegangen. Nachfolgend wird eine Übersicht zu einigen ausge-
wählten Daten der Basisdokumentation gegeben:
n = 13.622 Entlassjahrgang 2017 Anteil Männer 71,6 %
Anteil Frauen 28,4 %
Durchschnittliches Alter (bei Aufnahme) 46,4 Jahre
In Partnerschaft lebend 48,6 %
Anteil Arbeitsloser (bei Entlassung) 45,4 %
Vermittlung durch ambulante Suchthilfeeinrichtung 53,3 %
Dauer der Abhängigkeit Ø 16,6 Jahre
Anzahl psychischer Diagnosen pro Patient Ø 0,8
Anzahl somatischer Diagnosen pro Patient Ø 2,1
Behandlungsdauer
- alle:
- reguläre Entlassung
- planmäßige Entlassung
82,0 Tage
91,2 Tage
88,0 Tage
Anteil planmäßige Behandlungsbeendigung 86,1 %
Anteil Arbeitsfähiger zum Behandlungsende 67,1 %
Anteil allgemein Leistungsfähiger (≥ 6 Std.) zum Behandlungsende 82,6 %
Im Entlassjahrgang 2017 waren 71,6 % der Patienten männlichen und 28,4 % weiblichen Geschlechts. Bei 90,1 % der Pati-
enten lag die Hauptdiagnose Alkoholabhängigkeit vor. In einer Partnerschaft lebten zu Behandlungsbeginn 48,6 %, die über-
wiegende Mehrzahl von insgesamt 81,5 % wohnte selbständig. Das Durchschnittsalter lag bei 46,4 Jahren. 13,1 % der Pati-
enten leben in einem Haushalt mit Kindern unter 18 Jahren. Die durchschnittliche Abhängigkeitsdauer vor Antritt der stati-
onären Entwöhnungsbehandlung betrug 16,6 Jahre. Durchschnittlich wiesen die Patienten neben ihrer Abhängigkeitser-
krankung 0,78 weitere psychische Diagnosen und 2,05 somatische Diagnosen auf. Hauptvermittler in die stationäre Entwöh-
nungsbehandlung waren mit 53,3 % ambulante Suchthilfeeinrichtungen. Über niedergelassene Ärzte/Psychotherapeuten
wurden lediglich 2,0 % der Patienten in die stationäre Entwöhnungsbehandlung vermittelt.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 13
Veröffentlichungen
Der Anteil arbeitsloser Patienten betrug zum Therapieende 45,4 %. Dies zeigt, dass eine wesentliche Aufgabe der Entwöh-
nungsbehandlung weiterhin in der engen Verknüpfung medizinischer und beruflicher Rehabilitationsziele und sich nahtlos
anschließender Unterstützungsangebote zur beruflichen (Re-)Integration besteht. 67,0 % der Rehabilitanden beendeten die
stationäre Behandlung regulär und 86,1 % planmäßig (d. h. regulär, vorzeitig auf ärztliche Veranlassung, vorzeitig mit ärzt-
lichem Einverständnis oder durch einen Wechsel zu ambulanter/teilstationärer/stationärer Reha). Dies ist ein Zeichen für die
hohe Effektivität der Behandlung, welche auch durch entsprechende Nachuntersuchungen zur Ergebnisqualität belegt wird.
Die Dauer der Behandlung bei regulärer Beendigung lag bei 91,2 Tagen, bei planmäßiger Entlassung bei 88,0 Tagen. Arbeits-
fähig waren zum Betreuungsende 67,1 % der Patienten. Von denjenigen Patienten, die zum Betreuungsbeginn arbeitsunfä-
hig waren (n = 6.090), konnten 64,7 % wieder als arbeitsfähig entlassen werden. Zudem waren zum Ende der Behandlung
82,6% der Patienten mindestens sechs Stunden am Tag allgemein leistungsfähig.
Die Auswertung zeigt, dass die Früherkennung und -intervention im akutmedizinischen Bereich (niedergelassener Arzt, Kran-
kenhaus) wie auch in Betrieben/Verwaltungen/Behörden und die frühzeitige Vermittlung suchtkranker Patienten in sucht-
spezifische Beratungs- und Behandlungseinrichtungen nach wie vor eine zentrale Zukunftsaufgabe darstellt. Hierzu sei auch
auf die entsprechende AWMF S3-Leitlinie "Alkoholbezogene Störungen: Screening, Diagnose und Behandlung" verwiesen.
Durch ein frühzeitiges Eingreifen könnten unter anderem die Anzahl der Entzugsbehandlungen und die im Allgemeinen sehr
langen Zeitverläufe von „Suchtkarrieren“ reduziert werden. Die bundesweite Umsetzung des Nahtlosverfahrens aus dem
qualifizierten Entzug in die Entwöhnungsbehandlung stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Baustein dar, um den
Zugang zur Entwöhnungsbehandlung zu verbessern. Auch die Empfehlungen der Deutschen Rentenversicherung, der Bun-
desagentur für Arbeit und der kommunalen Spitzenverbände zur Zusammenarbeit bei der Unterstützung arbeitssuchender
abhängigkeitskranker Menschen vom 1. Juli 2018 enthalten entsprechende Verfahrensabläufe, um einen frühzeitigen Zu-
gang zur Entwöhnungsbehandlung zu unterstützen. In diesem Zusammenhang hat die gesamte Rentenversicherung erst-
mals angemerkt, unter bestimmten Voraussetzungen auf den ansonsten erforderlichen Sozialbericht zur Beantragung einer
Suchtrehabilitation zu verzichten.
2.4.2 Fachkliniken Drogen
In die klinikübergreifende Auswertung der Fachkliniken zur Drogenrehabilitation (Entwöhnungsbehandlung, Phase I) gingen
2.941 Patientendaten ein. Nachfolgend sind einige ausgewählte Daten der aktuellen Basisdokumentation aufgelistet:
n = 2.941 Entlassjahrgang 2017 Anteil Männer 81,2 %
Anteil Frauen 18,8 %
Durchschnittliches Alter (bei Aufnahme) 30,3 Jahre
In Partnerschaft lebend 34,8 %
Anteil Arbeitsloser (bei Entlassung) 76,8 %
Vermittlung durch ambulante Suchthilfeeinrichtung 59,7 %
Dauer der Abhängigkeit Ø 13,2 Jahre
Anzahl der Entzugsbehandlungen im Vorfeld Ø 3,0
Anzahl der Entwöhnungsbehandlungen im Vorfeld Ø 0,6
Anzahl psychischer Diagnosen pro Patient Ø 1,1
Anzahl somatischer Diagnosen pro Patient Ø 1,4
Behandlungsdauer
- Alle
- reguläre Entlassung
- planmäßige Entlassung
107,9 Tage
148,8 Tage
133,5 Tage
Anteil planmäßige Behandlungsbeendigung 66,9 %
Anteil Arbeitsfähiger zum Behandlungsende 87,8 %
Anteil allgemein Leistungsfähiger (≥ 6 Std.) zum Behandlungsende 91,9 %
__________________ 14 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Veröffentlichungen
Im Entlassjahrgang 2017 waren 81,2 % der Patienten männlichen und 18,8 % weiblichen Geschlechts. In einer festen Bezie-
hung lebten 34,8 % der Rehabilitanden, 36,2 % der Patienten wohnten selbständig. 13,3 % der Patienten leben mit mindes-
tens einem minderjährigen Kind in einem Haushalt. Hauptvermittler in die stationäre Entwöhnungsbehandlung waren mit
59,7 % ambulante Suchthilfeeinrichtungen. Zum Behandlungsende waren 76,8 % der Patienten arbeitslos. Vor dem Hinter-
grund, dass eine Vielzahl der Patienten zudem über keinen Schulabschluss bzw. keine abgeschlossene Berufsausbildung ver-
fügt, stellt die Eröffnung schulischer/beruflicher Qualifikationen und beruflicher Wiedereingliederungsmöglichkeiten eine
wesentliche Aufgabe für diese Patientengruppe dar.
66,9 % der Rehabilitanden beendeten die Behandlung planmäßig. Dieses Ergebnis ist angesichts des vergleichsweise gerin-
gen Alters von durchschnittlich 30,3 Jahren und der erheblichen und vielfältigen Belastungen der Klientel positiv zu werten.
Die Abhängigkeitsdauer vor Antritt der Behandlung lag durchschnittlich bei 13,2 Jahren. Im Vorfeld der stationären Entwöh-
nungsbehandlung hatten die Patienten durchschnittlich 3,0 Entzugs- und 0,6 Entwöhnungsbehandlungen absolviert. Die
vorrangigen Hauptdiagnosen bezogen auf Suchtmittel waren Störungen durch Stimulantien (29,7 %), durch Cannabinoide
(29,0 %), durch multiplen Substanzgebrauch und den Konsum sonstiger psychotroper Substanzen (19,3 %) und durch Opio-
ide (12,4 %). Darüber hinaus wurden bei den Patienten im Durchschnitt 1,1 weitere psychische Diagnosen sowie 1,4 soma-
tische Diagnosen kodiert. Die Behandlungsdauer betrug bei regulärer Entlassung im Durchschnitt 148,8 Tage und bei plan-
mäßiger Entlassung 133,5 Tage.
Zum Behandlungsende waren 87,8 % der Patienten arbeitsfähig. Von denjenigen Patienten, welche zum Behandlungsbe-
ginn als arbeitsunfähig beurteilt wurden (n = 1.221), waren bei der Entlassung 82,0 % arbeitsfähig. Zudem waren 91,9 %
der Patienten bei Betreuungsende mindestens sechs Stunden am Tag allgemein leistungsfähig.
Die Daten zeigen erhebliche Probleme drogenabhängiger Patienten in Bezug auf die Teilhabe am sozialen Leben sowie am
Arbeitsleben. Zudem wird der vergleichsweise hohe Anteil an Patienten deutlich, bei dem Maßnahmen zur Erreichung eines
Schulabschlusses bzw. einer Berufsausbildung erforderlich sind. Insbesondere vor dem Hintergrund des deutlich jüngeren
Altersdurchschnitts im Vergleich zu Patienten in Fachkliniken für Alkohol/Medikamente stellt dies eine bedeutsame Heraus-
forderung an weiterführende Leistungen zur sozialen Stabilisierung und der beruflichen Integration dieser Klientel dar.
2.4.3 Adaptionseinrichtungen
In die Auswertung gingen 1.231 Patientendaten aus Adaptionseinrichtungen ein. Nachfolgend sind einige ausgewählte Da-
ten dargestellt:
n = 1.231 Entlassjahrgang 2017 Anteil Männer 79,9 %
Anteil Frauen 20,1 %
Durchschnittliches Alter (bei Aufnahme) 37,6 Jahre
In Partnerschaft lebend 29,0 %
Anteil Arbeitsloser (bei Entlassung) 77,6 %
Dauer der Abhängigkeit Ø 15,8 Jahre
Anzahl der Entzugsbehandlungen im Vorfeld Ø 3,2
Anzahl psychischer Diagnosen pro Patient Ø 0,7
Anzahl somatischer Diagnosen pro Patient Ø 0,8
Behandlungsdauer
- alle
- reguläre Entlassung
- planmäßige Entlassung
84,2 Tage
98,7 Tage
91,4 Tage
Anteil planmäßige Behandlungsbeendigung 82,8 %
Anteil Arbeitsfähiger zum Betreuungsende 89,3 %
Anteil allgemein Leistungsfähiger (≥ 6 Std.) zum Betreuungsende 87,8 %
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 15
Veröffentlichungen
Im Entlassjahrgang 2017 waren 79,9 % der Patienten männlichen und 20,1 % weiblichen Geschlechts. Bei 58,7 % der Pati-
enten liegt als Hauptdiagnose eine Alkoholabhängigkeit vor, bei 37,8 % eine Abhängigkeit von illegalen Drogen. Lediglich
29,0 % der Patienten gaben bei Aufnahme in die Einrichtung eine Partnerbeziehung an und nur 27,1 % lebten vor Behand-
lungsbeginn in einer eigenen Wohnung. 8,1 % der Frauen, aber lediglich 2,3 % der Männer lebten zuvor in einem Haushalt
mit mindestens einem Kind zusammen. Das durchschnittliche Alter der Patienten bei Aufnahme in die Einrichtung lag bei
37,6 Jahren. Die durchschnittliche Abhängigkeitsdauer betrug 15,8 Jahre. Im Durchschnitt hatte jeder Patient vor der Adap-
tionsbehandlung 3,2 Entzugsbehandlungen absolviert. Die Hauptvermittler in die Adaption (Phase II der Entwöhnungsbe-
handlung) waren die Fachkliniken, die die Phase I der stationären Entwöhnungsbehandlung durchgeführt hatten.
Eine problematische Verschuldung wiesen 62,1 % der Patienten auf. Bei der Entlassung waren 77,6 % der Rehabilitanden
arbeitslos. Betrachtet man den weiteren Zeitraum von bis zu vier Monaten nach der Entlassung, verfügten 19,7 % der ehe-
maligen Rehabilitanden über einen Vollzeitarbeitsplatz, 6,2 % über einen Teilzeitarbeitsplatz, 3,7 % über einen Mini-Job und
0,7 % über einen Ein-Euro-Job. Des Weiteren befanden sich 5,5 % in schulischer oder beruflicher Ausbildung und 3,9 % in
einer Qualifizierungs- bzw. beruflichen Rehabilitationsmaßnahme. 59,5 % der ehemaligen Patienten waren vier Monate
nach Entlassung weiterhin arbeitslos und 0,9 % nicht erwerbstätig.
82,8 % der Patienten beendeten die Behandlung planmäßig. Die Behandlungsdauer betrug bei regulärer Entlassung 98,7
Tage und bei planmäßiger Entlassung 91,4 Tage. An Ende der Behandlung waren 89,3 % der Patienten arbeitsfähig und
87,8 % mindestens sechs Stunden am Tag allgemein leistungsfähig.
Die Daten der Basisdokumentation (s. Teilband III) zeigen, dass es sich bei den Patienten in der Adaption um eine spezifische
Klientel handelt, welche eine Vielzahl von gesundheitlichen, sozialen und beruflichen Problemen aufweist. Daher ist auch im
Anschluss an die medizinische Rehabilitation bei einem Teil der Klientel zur vollständigen sozialen und beruflichen (Re-)In-
tegration eine weiterführende Betreuung und Unterstützung erforderlich.
2.4.4 Ambulante Rehabilitationseinrichtungen
In die einrichtungsübergreifende Auswertung der ambulanten Rehabilitationseinrichtungen gingen Daten von insgesamt
343 Patientenfällen aus zehn ambulanten Einrichtungen ein. Von den 343 Fällen beruhen 326 Fälle (= 95 %) auf eine rein
ambulante Rehabilitationsbehandlung gemäß der Vereinbarung „Abhängigkeitserkrankungen“ vom 4. Mai 2001. Die übri-
gen 17 Fälle weisen eine stationäre Beteiligung auf und werden in der nachfolgenden Übersicht ausgewählter Daten nicht
berücksichtigt:
n = 326 Entlassjahrgang 2017 Anteil Männer 65,3 %
Anteil Frauen 34,7 %
Durchschnittliches Alter (bei Behandlungsbeginn) 46,6 Jahre
In Partnerschaft lebend 65,8 %
Anteil Arbeitsloser (bei Behandlungsende) 12,7 %
Vermittlung durch
- ambulante Suchthilfeeinrichtung
- ärztliche/psychotherapeutische Praxis
36,9 %
27,4 %
Anzahl psychischer Diagnosen pro Patient Ø 0,4
Anzahl psychischer Diagnosen pro Patient Ø 0,9
Behandlungsdauer
- alle
- planmäßige Beendigung
228,5 Tage
277,9 Tage
Anteil planmäßige Behandlungsbeendigung 70,9 %
Im Entlassjahrgang 2017 waren 65,3 % der Patienten männlichen und 34,7 % weiblichen Geschlechts. Damit ist der Anteil
der Frauen bei der ambulanten Rehabilitation höher als in den stationären und teilstationären Behandlungsformen. 85,0 %
__________________ 16 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Veröffentlichungen
der Rehabilitanden wiesen eine Alkoholabhängigkeit als Hauptdiagnose auf, andere Diagnosen spielten somit nur eine ver-
gleichsweise geringe Rolle. Mit 65,8 % ist der Anteil der Patienten, die in einer Partnerschaft lebten, deutlich höher als im
vollstationären Bereich (48,6 %) (Hauptdiagnose: Alkoholabhängigkeit) und ebenfalls höher als im Bereich der ganztägig
ambulanten Behandlungen (60,1 %). 39,3 % der ausschließlich ambulant behandelten Patienten und somit ein höherer An-
teil als die der ganztägig ambulant behandelten (27,5 %) und insbesondere der vollstationär behandelten (13,1 %) Patien-
ten lebten in einem Haushalt mit Kindern unter 18 Jahren. Das Durchschnittsalter der Patienten bei Behandlungsbeginn war
mit 46,6 Jahren vergleichbar mit dem im stationären Bereich (46,4 Jahre) und etwas höher als im ganztägig ambulanten
Setting (44,5 Jahre). Ein wichtiger Vermittler in die ambulante Rehabilitation waren – neben ambulanten Suchthilfeeinrich-
tungen mit 36,9 % – auch ärztliche/psychotherapeutische Praxen mit 27,4 %. Auffällig ist, dass in der ambulanten Rehabi-
litation ein deutlich höherer Anteil der Vermittlung über ärztliche und psychotherapeutische Praxen erfolgte als im stationä-
ren (2,0 %) oder im ganztägig ambulanten (0,5 %) Bereich.
Der Anteil der arbeitslosen Patienten betrug bei Behandlungsende 12,7 %. Damit ist der Anteil Arbeitsloser zum Behand-
lungsende bei Rehabilitanden im ambulanten Setting deutlich niedriger als bei stationären (45,4 %) und bei ganztägig am-
bulanten (47,9 %) Behandlungsformen. 70,9 % der ambulant behandelten Patienten ohne stationären Anteil beendeten die
Behandlung planmäßig. Die Behandlungsdauer betrug im Durchschnitt bei allen rein ambulant behandelten Patienten 228,5
Tage und bei ambulanten Patienten, die die Behandlung planmäßig beendeten, 277,9 Tage.
Ausschließlich ambulant behandelte Patienten wiesen neben ihrer Suchtdiagnose im Durchschnitt 0,4 weitere psychische
Diagnosen sowie 0,9 somatische Diagnosen auf. Damit liegt die durchschnittliche Anzahl der weiteren psychischen und der
somatischen Diagnosen bei Patienten im rein ambulanten Setting unterhalb der durchschnittlichen Anzahl der Diagnosen
bei Patienten, die ganztägig ambulant behandelt worden sind (0,5 psychische und 1,4 somatische Diagnosen). Besonders
deutlich ist der Unterschied zu Patienten aus dem vollstationären Setting (0,8 psychische und 2,1 somatische Diagnosen).
Die Daten aus dem Entlassjahrgang 2017 zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Rehabilitanden der ambulanten Ein-
richtungen und denen der stationären sowie der ganztägig ambulanten Behandlungsformen.
2.4.5 Ganztägig ambulante Rehabilitationseinrichtungen
In die einrichtungsübergreifende Auswertung gingen Daten von insgesamt 414 Patientenfällen aus sechs ganztägig ambu-
lanten Rehabilitationseinrichtungen ein. Nachfolgend wird eine Übersicht zu einigen ausgewählten Daten dargestellt:
n = 414 Entlassjahrgang 2017 Anteil Männer 73,2 %
Anteil Frauen 26,8 %
Durchschnittliches Alter (bei Behandlungsbeginn) 44,5 Jahre
In Partnerschaft lebend 60,1 %
Vermittlung durch ambulante Suchthilfeeinrichtung 61,9 %
Anteil Arbeitsloser (bei Behandlungsende) 47,9 %
Dauer der Abhängigkeit Ø 15,8 Jahre
Anzahl der Entzugsbehandlungen im Vorfeld Ø 2,1
Anzahl psychischer Diagnosen pro Patient Ø 0,5
Anzahl somatischer Diagnosen pro Patient Ø 1,4
Behandlungsdauer
- alle
- reguläre Beendigung
- planmäßige Beendigung
60,7 Tage
72,0 Tage
66,4 Tage
Anteil planmäßige Behandlungsbeendigung 84,8 %
Anteil allgemein Leistungsfähiger (≥ 6 Std.) zum Betreuungsende 87,3 %
Im Entlassjahrgang 2017 waren 73,2 % der Patienten männlichen und 26,8 % weiblichen Geschlechts. Damit lag der Frau-
enanteil höher als im stationären (28,4 %), jedoch niedriger als im ambulanten (34,7 %) Behandlungssetting. Hauptdiag-
nose war mit 84,1 % die Alkoholabhängigkeit. Hauptvermittler waren mit 61,9 % ambulante Suchthilfeeinrichtungen. Die
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 17
Veröffentlichungen
Abhängigkeitsdauer vor Behandlungsbeginn betrug im Durchschnitt 15,8 Jahre. Ohne Berücksichtigung der Suchtdiagnosen
liegt die durchschnittliche Anzahl der dokumentierten psychischen Diagnosen bei 0,5 und der somatischen Diagnosen bei 1,4
pro Patient. Jeder Rehabilitand hatte im Durchschnitt bereits 2,1 Entzugsbehandlungen absolviert, jedoch nur 0,5 qualifi-
zierte Entzugsbehandlungen. Das durchschnittliche Alter lag bei 44,5 Jahren. 60,1 % der Rehabilitanden lebten in einer Part-
nerschaft, hier zeigt sich ein deutlich höherer Anteil als im stationären (48,6 %), jedoch ein geringerer als im ambulanten
Bereich (64,9 %).
47,9 % der Patienten waren am Ende der Behandlung arbeitslos. Dieser Wert liegt deutlich oberhalb des Arbeitslosenanteils
der ambulanten Behandlungsform (12,9 %), aber auch oberhalb des Anteils arbeitsloser Patienten aus Fachkliniken für Al-
kohol/Medikamente (45,4%). 84,4 % der Rehabilitanden beendeten die Behandlung planmäßig. Die Behandlungsdauer be-
trug bei regulärer Beendigung der Behandlung im Durchschnitt 72,0 Tage und bei planmäßig entlassenen Patienten im
Durchschnitt 66,4 Tage. Der überwiegende Teil der Patienten beendete mit 84,4 % auch diese Behandlungsform planmäßig.
2.4.6 Sonderauswertung: Pathologisches Glücksspiel
Bereits zum dritten Mal wurde eine Sonderauswertung zu Patienten mit pathologischem Glücksspiel vorgenommen. Die Aus-
wertung umfasste Daten von 1.098 Patientenfällen mit dieser Hauptdiagnose, die in insgesamt 17 Fachkliniken für Alkohol-
und Medikamentenabhängige oder entsprechenden psychosomatischen Abteilungen stationärer Rehabilitationseinrichtun-
gen behandelt worden sind. Die Zuordnung der Patienten zu den einzelnen Fachbereichen erfolgt abhängig von den weiteren
Diagnosen, beispielsweise werden pathologische Glücksspieler mit einer weiteren stoffgebundenen Abhängigkeitsdiagnose
derzeit vorrangig in Suchtabteilungen behandelt. Nachfolgend wird eine Übersicht zu einigen ausgewählten Daten der Son-
derauswertung zur Basisdokumentation gegeben:
n = 1.098 Entlassjahrgang 2017 Anteil Männer 87,6 %
Anteil Frauen 12,4 %
Durchschnittliches Alter (bei Behandlungsbeginn) 39,1 Jahre
In Partnerschaft lebend 46,1 %
Anteil Arbeitsloser (bei Behandlungsende) 42,4 %
Vermittlung durch ambulante Suchthilfeeinrichtung 63,2 %
Anzahl weiterer Suchtdiagnosen pro Patient Ø 0,4
Anzahl psychischer Diagnosen pro Patient Ø 0,7
Anzahl somatischer Diagnosen pro Patient Ø 1,0
Behandlungsdauer
- alle
- Sucht-Rehabilitation (66,8 % d. Pat.)
- psychosomatische Rehabilitation (33,2 % d. Pat.)
66,8 Tage
72,9 Tage
54,5 Tage
Anteil planmäßige Behandlungsbeendigung 88,5 %
Anteil Arbeitsfähiger zum Behandlungsende 73,8 %
Anteil Leistungsfähiger (≥ 6 Std.) allgemein zum Behandlungsende 88,4 %
Im Entlassjahrgang 2017 waren mit 87,6 % eindeutig mehr Patienten männlichen als weiblichen Geschlechts (12,4 %). Das
durchschnittliche Alter lag bei 39,1 Jahren und damit deutlich unter dem der Patienten in Fachkliniken für Alkohol-/Medi-
kamentenabhängige. 46,1 % der Patienten gaben an, in einer Partnerschaft zu leben. Die Vermittlung über ambulante
Suchthilfeeinrichtungen erfolgte in 63,2 % der Fälle. Die durchschnittliche Anzahl weiterer Suchtdiagnosen pro Patient lag
bei 0,4. Die durchschnittliche Anzahl der psychischen Diagnosen war mit 0,7 leicht niedriger als die bei den Patienten in
Fachkliniken für Alkohol-/Medikamentenabhängige, die durchschnittliche Anzahl der somatischen Diagnosen dagegen mit
1,0 weniger als halb so hoch.
42,4 % der Patienten waren bei Behandlungsende arbeitslos, der Anteil der Arbeitsfähigen lag dagegen bei 73,8 % und der
Anteil der allgemein Leistungsfähigen mit mindestens sechs Stunden am Tag betrug sogar 88,4 %. Mit 88,5 % beendete
ein Großteil der Rehabilitanden die Maßnahme planmäßig. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 66,8 Tage, in
__________________ 18 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Veröffentlichungen
der Sucht-Rehabilitation war sie mit durchschnittlich 72,9 Tagen deutlich länger als in der psychosomatischen Rehabilita-
tion mit 54,5 Tagen.
2.4.7 Sonderauswertung Pathologischer PC-/Internetgebrauch
Ebenfalls zum dritten Mal wurde eine Sonderauswertung für Patienten mit pathologischem PC-/Internetgebrauch durchge-
führt. Die Auswertung erfolgte auf Grundlage der Daten von 254 Patientenfällen mit der Hauptdiagnose des pathologischen
PC-/Internetgebrauchs, die in insgesamt 16 Fachkliniken für Alkohol-/Medikamentenabhängige oder in entsprechenden
psychosomatischen Abteilungen stationärer Rehabilitationseinrichtungen behandelt worden sind. Nachfolgend wird eine
Übersicht zu einigen ausgewählten Daten der Sonderauswertung zur Basisdokumentation gegeben:
n = 254 Entlassjahrgang 2017 Anteil Männer 92,1 %
Anteil Frauen 7,9 %
Durchschnittliches Alter (bei Behandlungsbeginn) 29,3 Jahre
Anteil Arbeitsloser (Tag vor Behandlungsbeginn) 55,2 %
Behandlungsdauer
- alle
- Sucht-Rehabilitation (35 % d. Pat.)
- psychosomatische Rehabilitation (65 % d. Pat.)
63,2 Tage
65,7 Tage
61,9 Tage
Anteil planmäßige Behandlungsbeendigung 92,1 %
Anteil Arbeitsfähiger zum Behandlungsende 79,5 %
Anteil Leistungsfähiger (≥ 6 Std.) allgemein zum Betreuungsende 87,7 %
Die Patienten des Entlassjahrgangs 2017 waren mit 92,1 % überwiegend männlichen Geschlechts. Auffällig ist das niedrige
Durchschnittsalter der Patienten, das mit 29,3 Jahren deutlich unter dem in Fachkliniken für Alkohol- und Medikamenten-
abhängige, aber auch unter dem der pathologischen Glücksspieler lag. Hauptleistungsträger der Rehabilitation war auch
bei dieser Patientengruppe mit 72,4 % die Rentenversicherung, jedoch lag der Anteil der Kostenübernahmen über die ge-
setzlichen Krankenkassen mit 24,8 % vergleichsweise hoch.
Am Tag vor Behandlungsbeginn waren 55,2 % der Patienten arbeitslos. Zum Behandlungsende konnten jedoch 79,5 % der
Patienten arbeitsfähig entlassen werden. Der Anteil der mit mindestens sechs Stunden am Tag allgemein Leistungsfähigen
lag sogar bei 87,7 %. Die Behandlungsdauer betrug im Durchschnitt für alle Patienten 63,2 Tage und wies zwischen Patien-
ten in der Suchtrehabilitation mit durchschnittlich 65,7 Tagen und Patienten in der psychosomatischen Rehabilitation mit
durchschnittlich 61,9 Tagen keine allzu großen Unterschiede auf. Mit 92,1 % beendete der überwiegende Teil der Rehabili-
tanden die Maßnahme planmäßig.
2.4.8 Abschließende Bemerkungen zur Basisdokumentation 2017
Die Daten der Basisdokumentation 2017 belegen die zum Teil beträchtlichen Unterschiede der Patienten hinsichtlich der
soziodemografischen wie auch weiterer Merkmale in den unterschiedlichen Behandlungssettings. Dies ist jedoch Ausdruck
dafür, dass im Bereich der Suchtrehabilitation ein spezialisiertes und differenziertes Behandlungssystem existiert und bei der
Patientensteuerung der Leistungsträger entsprechende Zuweisungskriterien in die geeigneten Behandlungsformen berück-
sichtigt werden. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, die differenzierten Bedarfe der einzelnen Patienten im Rahmen
der Entwöhnungsbehandlung umfassend zu berücksichtigen. Die Ergebnisse der Basisdokumentation 2017 des Fachverban-
des Sucht e.V. (Teil A) belegen zudem erneut, dass einfache Vergleiche zwischen den Ergebnissen der verschiedenen Behand-
lungssettings ohne Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Behandlungsbedarfe nicht zielführend sind. Unter Berücksich-
tigung dieser grundsätzlichen Aspekte lässt sich Folgendes zu den Auswertungen in Teil A feststellen:
- Der überwiegende Teil der Daten stammt aus Fachkliniken für Alkohol-/Medikamentenabhängige (n = 13.622), gefolgt
von Fachkliniken für Drogenabhängige (n = 2.941), Adaptionseinrichtungen (n = 1.231), ganztägig ambulanten Ein-
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 19
Veröffentlichungen
richtungen (n = 414) und ambulanten Einrichtungen (n = 326, Anmerkung: Es wurden ausschließlich Daten der am-
bulanten Rehabilitation ohne stationären Anteil berücksichtigt). Somit ist im stationären Bereich von einer höheren
Repräsentativität der Zahlen – bezogen auf die Gesamtzahl der behandelten Patienten in Deutschland – als im ambu-
lanten Bereich auszugehen.
- Die Patienten in Fachkliniken für Drogenabhängige sind im Durchschnitt deutlich jünger als diejenigen in anderen Be-
handlungssettings. Fachkliniken für Drogenabhängige sowie Adaptionseinrichtungen weisen den geringsten Anteil an
Frauen auf. Den höchsten Frauenanteil haben ambulante Rehabilitationseinrichtungen zu verzeichnen.
- Einen besonders hohen Anteil arbeitsloser Menschen weisen Adaptionseinrichtungen und Fachklinken für Drogenab-
hängige auf. Doch auch in Fachkliniken für Alkohol-/Medikamentenabhängige und in ganztägig ambulanten Einrich-
tungen ist knapp jeder zweite Patient bei Behandlungsbeendigung arbeitslos. Vor diesem Hintergrund sowie dem Ziel,
einen vorhandenen Arbeitsplatz möglichst zu erhalten, sei auf die Umsetzung der BORA-Empfehlungen und die erfor-
derliche und nahtlose Kooperation mit den Jobcentern und den Agenturen für Arbeit sowie entsprechenden Bildungs-
trägern während bzw. im direkten Anschluss an die Suchtrehabilitation verwiesen.
- Die Patienten in der ambulanten Rehabilitation unterscheiden sich hinsichtlich der sozialen und beruflichen Integration
deutlich von Patienten aus dem stationären Behandlungssetting. Die ambulant behandelten Klienten weisen einen
sehr viel geringeren Anteil Arbeitsloser auf und leben häufiger in einer Partnerschaft als Patienten anderer Behand-
lungssettings. Rehabilitanden im ganztägig ambulanten Behandlungssetting leben ebenfalls vergleichsweise häufig in
einer Partnerschaft, weisen jedoch eine ähnlich hohe Arbeitslosenquote auf wie Patienten aus Fachkliniken für Alkohol-
Medikamentenabhängige.
- Eine zentrale Rolle hinsichtlich der Vermittlung nehmen bei stationären sowie bei ganztägig ambulanten Einrichtungen
die ambulanten Suchthilfeeinrichtungen ein. Daher ist deren Vermittlungsrolle von entscheidender Bedeutung für die
Rehabilitation Abhängigkeitskranker. Zudem spielen ambulante Suchthilfeeinrichtungen im Bereich der ambulanten
Fortführung der Suchtrehabilitation und der Nachsorge eine bedeutende Rolle. Die Vermittlung in Adaptionseinrich-
tungen erfolgt in den meisten Fällen direkt über die Fachkliniken. Klienten aus ambulanten Einrichtungen werden ver-
gleichsweise häufig über ärztliche oder psychotherapeutische Praxen in die Behandlung vermittelt.
- Allgemein weisen die Patienten der Suchtrehabilitation eine lange Dauer der Abhängigkeit auf. Die längste Abhängig-
keitsdauer ist bei Patienten aus Fachkliniken für Alkohol-/Medikamentenabhängige zu verzeichnen gefolgt von Pati-
enten aus Adaptions- und ganztägig ambulanten Einrichtungen.
- Die planmäßige Behandlungsbeendigung ist in allen Behandlungssettings die Regel, in den Fachkliniken für Drogen-
abhängige jedoch aufgrund der Spezifität der Patienten vergleichsweise geringer. Die Klienten, die eine rein ambulante
Rehabilitation durchführen, weisen ebenfalls eine geringere Quote planmäßiger Behandlungsbeendigungen auf. Dies
ist möglicherweise auf die insgesamt langen Behandlungsdauern zurückzuführen.
Die Sonderauswertungen (Teil B) zum pathologischen Glücksspiel und zum pathologischen PC-/Internetgebrauch zeigen,
dass vorrangig Männer mit einem vergleichsweise geringen Durchschnittsalter in diesen Indikationsbereichen behandelt
werden. Besonders deutlich wird dies bei den pathologischen PC-/Internetgebrauchern. Der hohe Anteil planmäßiger Been-
der und allgemein Leistungsfähiger mit mindestens sechs Stunden am Tag zum Betreuungsende zeigt eindrücklich auf, dass
auch Patienten mit dieser Indikation erfolgreich behandelt werden können.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass in den meisten Fällen die Rentenversicherung zuständiger Leistungsträger für die
erbrachten Rehabilitationsleistungen im Indikationsbereich „Abhängigkeitserkrankungen“ ist. Die Ergebnisse der Basisdo-
kumentation belegen nicht nur, dass über alle Behandlungssettings hinweg in der Mehrzahl der Fälle eine planmäßige Be-
handlungsbeendigung erfolgt, sondern auch ein wesentliches Ziel der Rentenversicherung, nämlich die Rehabilitanden als
arbeitsfähig zu entlassen, in der überwiegenden Zahl der Fälle bei Beendigung der Behandlung erreicht wird. Auch die Leis-
tungsfähigkeit allgemein sowie im letzten Beruf ist bei der deutlichen Mehrheit der Patienten zum Behandlungsende wieder
hergestellt. Eine wichtige Zukunftsaufgabe besteht auch vor dem Hintergrund der langen Abhängigkeitsdauer bis zur Inan-
spruchnahme einer fachgerechten Behandlung vor allem darin, die Schnittstellen des frühzeitigen Zugangs zur Entwöh-
nungsbehandlung, zur postrehabilitativen Weiterbehandlung und Nachsorge wie auch zu Selbsthilfegruppen und insbeson-
dere auch zu den für die soziale und berufliche Teilhabe zuständigen Stellen durch ein gezieltes Fallmanagement zu fördern.
__________________ 20 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
3. Zentrale Themen im Jahr 2018
Nachfolgend werden zentrale Themen, die 2018 in der Arbeit des FVS von besonderer Bedeutung waren, dargestellt.
3.1 Aktuelle Entwicklungen
3.1.1 Anträge und Bewilligungen in der Suchtrehabilitation
Der FVS informierte seine Mitgliedseinrichtungen ausführlich über die Antrags- und Bewilligungsentwicklung von Rehabili-
tationsleistungen für Abhängigkeitserkrankungen.
Hinsichtlich der Bewilligungen ist bei den Rentenversicherungsträgern vom 1. bis 3. Quartal 2018 ein Vergleich zum Vorjah-
reszeitraum (siehe Abb.) uneinheitlich ausgefallen. Bei der DRV Bund war eine Zunahme von 1,1 % festzustellen, während
bei den Regionalträgern ein Antragsrückgang von 3,8 % und bei der DRV Knappschaft Bahn-See sogar von 8,9 % zu verzeich-
nen war. Insgesamt wurden rentenversicherungsweit 2,7 % weniger Anträge auf Entwöhnungsbehandlungen bewilligt. Da-
mit setzt sich der Trend des Antragsrückgangs insgesamt weiterhin fort. Dieser betrifft insbesondere Rehabilitationsanträge
im Bereich der Alkoholabhängigkeit, bei Drogenabhängigkeit sind dagegen Zuwächse zu verzeichnen.
Abb.: Bewilligungen 2018 der DRV 1. bis 3. Quartal - nach Trägern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
Bei der Anzahl der bewilligten Rehabilitationen durch die DRV Bund (s.u.) ist von 2016 auf 2017 im Indikationsbereich der
Alkoholabhängigkeit ein Rückgang von 4,8 % und im Indikationsbereich der Drogenabhängigkeit eine Zunahme von 18,3 %
zu verzeichnen. Einen Überblick zur Entwicklung der Bewilligungen bei Abhängigkeitserkrankungen der DRV Bund (Träger)
von 2012 bis 2017 ist der nachfolgenden Abbildung zu entnehmen.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 21
Zentrale Themen
Abb.: Rehabilitation der Abhängigkeitserkrankungen: Bewilligungen und Indikationen (2012 bis 2017) der DRV Bund (Träger)
3.1.2 Offenes Zulassungsverfahren bei der Beschaffung von Leistungen zur medizinischen Rehabilita-tion
Der Bundesvorstand der Deutschen Rentenversicherung hatte – vor dem Hintergrund des Vergabemodernisierungsgesetzes
– im März 2017 wegweisende Vorgaben beschlossen, zu denen unter anderem auch die Realisierung eines offenen Zulas-
sungsverfahrens gehört. Im Rahmen eines solchen offenen Zulassungsverfahrens haben geeignete Rehabilitationseinrich-
tungen, welche die qualitativen Anforderungen erfüllen, einen Anspruch auf Zulassung durch Abschluss eines Vertrags nach
§ 38 SGB IX mit den RV-Trägern. Bereits von einem RV-Träger geprüfte und zugelassene Rehabilitationseinrichtungen haben
somit prinzipiell einen Anspruch auf Abschluss eines Beitrittsvertrages bei den weiteren RV-Trägern. Die Prüfung der Eignung
soll mittels einheitlich definierter, transparenter Anforderungen der RV erfolgen.
Damit soll keine Ablehnung mehr auf Basis einer sogenannten Bedarfsprüfung möglich sein. Bereits von einem Rentenversi-
cherungsträger geprüfte und zugelassene Rehabilitationseinrichtungen haben prinzipiell einen Anspruch auf Abschluss eines
Belegungs-/Beitrittsvertrages bei weiteren Rentenversicherungsträgern. Insgesamt ist damit mit einer Zunahme der poten-
ziell durch die einzelnen Rentenversicherungsträger zu belegenden Einrichtungen zu rechnen, dies betrifft insbesondere die
DRV Bund (Träger). Die rv-weiten Kriterien für die Steuerung und Belegung von Rehabilitationseinrichtungen gewinnen da-
mit deutlich an Relevanz. Erkennbar waren im Jahr 2018 durchaus noch unterschiedliche Vorgehensweisen der DRV Bund
und der DRV-Regionalträger. Angesichts der mit dem offenen Zulassungsverfahren einhergehenden Änderungen hat der FVS
hinsichtlich der Belegungssituation seiner Mitgliedseinrichtungen durch die verschiedenen Träger der DRV eine Sondererhe-
bung durchgeführt. Deren Auswertung hat erbracht, dass tendenziell eine Veränderung bei der Belegung von Einrichtungen
zu erkennen ist, die insbesondere darauf beruht, dass die DRV Bund (Träger) nun potenziell eine höhere Anzahl an Einrich-
tungen belegt. Der FVS hat die DRV Bund (Träger) auf entsprechende Probleme schriftlich hingewiesen und diese auch in
einem gemeinsamen Gespräch erläutert. Nun gilt es, die weiteren Entwicklungen zu beobachten und auch von Seiten der
Einrichtungen selbst im Bedarfsfall Rückmeldung an den federführenden Leistungsträger zu geben.
__________________ 22 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
3.1.3 Verfahren der Einrichtungswahl
Die Rentenversicherungsträger planen für die Auswahl einer geeigneten Rehabilitationseinrichtung die Nutzung eines ge-
meinsamen technischen Verfahrens (rvSMD), das sich derzeit noch in der Entwicklung befindet. Bei der Patientensteuerung
sollen auf die berechtigten Wünsche des Versicherten ausreichend berücksichtigt werden. In die Auswahl des rvSMD-Verfah-
rens gehen zudem Hauptdiagnose, Nebendiagnosen sowie unabdingbare Sonderanforderungen ein. Des Weiteren sollen die
Parameter Qualität, Wartezeit, Entfernung zum Wohnort und Preis bei der Auswahl der Einrichtung Berücksichtigung finden.
Für die vorgesehene Machbarkeitsstudie in der Orthopädie (ab 1. Januar 2019) wurde die vorgesehene Gewichtung der Pa-
rameter von der DRV Bund (Träger) aufgrund technischer Umsetzungsprobleme im Nachhinein wie folgt geändert:
� Qualität: von 0,7 auf 0,3
� Wartezeit: von 0,2 auf 0,25
� Entfernung: von 0,0 auf 0,1
� Preis: von 0,1 auf 0,15
Die weiteren beteiligten RVen (Baden-Württemberg, Oldenburg-Bremen) verwenden die ursprünglich vorgesehen Gewich-
tung. Von den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie wird abhängig sein, inwieweit das Steuerungssystem zu einem späteren
Zeitpunkt auch auf andere Indikationsbereiche ausgeweitet werden kann. Aus Sicht des FVS ist es dabei dann auch unbedingt
erforderlich, spezifische Aspekte des Indikationsbereiches Abhängigkeitserkrankungen zu beachten (z.B. Entfernung zum
Wohnort als indikationsbezogene Entscheidung, spezifisches Antritts- und Abbruchverhalten mit Relevanz für die Berech-
nung von Wartezeiten).
Der FVS hat zudem für die Einrichtungsauswahl im Indikationsbereich der Abhängigkeitserkrankungen relevante Einrich-
tungsspezifika aufgelistet und den Rentenversicherungsträgern zur Verfügung gestellt. Diese sind nachfolgende aufgelistet:
I. Hauptindikationen 1. Substanzbezogene und substanzungebundene Störungen (z. B. pathologisches Glücks-spiel, pathologischer PC-Inter-
netgebrauch) – differenzierte Angaben
2. Psychische Komorbiditäten – differenzierte Angaben
3. Somatische Komorbiditäten – differenzierte Angaben
II. Sonderanforderungen 1. Psychosomatische Abteilung
2. Mitbehandlung von Essstörungen
3. Paar-Behandlung
4. Mutter-Vater-Kind-Behandlung (mit Altersangabe für die Kinder)
5. Spezifische Angebote für Junioren
6. Spezifische Angebote für Senioren
7. Geschlechtsspezifische Angebote
8. Aufnahme von Schwangeren
9. Behindertengerechte Behandlung – differenzierte Angebote nach Art der Behinderung
10. Fremdsprachen – differenzierte Angaben
11. Mitnahme von Begleittieren – differenzierte Angaben
12. Besondere Ernährungsformen – differenzierte Angaben
13. Spezifische logopädische Angebote
14. Spezifische berufsbezogene Angebote (incl. Kooperation mit Betrieben)
15. Spezielle Behandlungskonzepte, -möglichkeiten (z.B. substitutionsgestützte Rehabilitation, Beschulung von Kindern,
Kombimodelle) – differenzierte Angaben
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 23
Zentrale Themen
III. Ausstattung-Besonderheiten 1. Fachärzte/Fachärztinnen in der Einrichtung – differenzierte Angaben
2. Psychologische/r Psychotherapeut/in in der Einrichtung – differenzierte Angaben
3. Versorgung durch den ärztlichen Notdienst innerhalb von maximal 10 Minuten
4. Ärztliche Anwesenheit 24 Stunden im Haus
5. Mindestens eine examinierte Pflegekraft 24 Stunden im Haus
6. Ausstattung: Einzel-/Doppelzimmer
7. Behindertengerechte Ausstattung – differenzierte Angaben
8. Aufnahmemöglichkeit von Patienten mit hohem Gewicht – differenzierte Angaben
9. Allergiearme Zimmer
10. Bewegungsbad, Schwimmbad
11. Größe der Einrichtung (Behandlungsplätze)
12. Weitere Besonderheiten – differenzierte Angaben
IV. Lage der Einrichtung 1. Besonderheiten zur Lage der Einrichtung
2. Besonderheiten der Umgebung der Einrichtung (Angebote, Freizeitmöglichkeit) – differenzierte Angaben
Bewertung des neuen Systems zur Einrichtungsauswahl aus Sicht des FVS:
� Wichtig wird aus Einrichtungssicht sein, im Auswahlsystem die Spezifika der Einrichtung möglichst vollständig ab-
zubilden.
� Transparenz sollte dahingehend bestehen, dass Einrichtungen wissen, was über sie im Computersystem hinterlegt
ist.
� Ein Problem besteht hinsichtlich der validen Erfassung des Kriteriums der Wartezeit und der Nutzung für die Bele-
gungssteuerung.
� Eine sorgfältige Überprüfung der zu erwartenden Effekte des neuen rentenversicherungs-weiten Steuerungssys-
tems (unter Indikationsbezug) ist erforderlich.
� Die methodischen Anforderungen an die Ausgestaltung des QS-Programms müssen erfüllt werden (z.B. Repräsen-
tativität der Einrichtungen bei den verschiedenen Erhebungen im Rahmen des QS-Verfahrens).
Des Weiteren hat der FVS Anforderungen grundsätzlicher Art an ein Steuerungssystem der Leistungsträger entwickelt, die
noch innerhalb der AG MedReha abgestimmt und zu Beginn 2019 veröffentlicht werden.
3.1.4 Zukünftiges Vergütungsmodell in der medizinischen Rehabilitation
Die Entwicklung eines neuen Vergütungsmodells, das sich derzeit in Diskussion im Bereich der Rentenversicherung befindet,
war ebenfalls ein Thema, mit dem sich der FVS im Berichtsjahr befasste. Bei dem in Entwicklung befindlichen Preisfestset-
zungsmodell mit Verhandlungsanteil setzt sich die Vergütung aus einem indikationsspezifischen Basispreis zusammen, der
mit jeweiligen Bewertungsrelationen, die entsprechende Sonderanforderungen abbilden sollen (z.B. MBOR/BORA), kombi-
niert wird. Eine zentrale Forderung des FVS ist, dass bei einem Vergütungsmodell die Ist-Kosten (Personal-/Sachkosen, Be-
triebs-/ Investitionskosten und ein angemessener Gewinn berücksichtigt werden.
Diese Position wird auch durch ein Rechtsgutachten von Frau Prof. Dr. Brosius-Gersdorf, Leibniz-Universität Hannover, zur
„Angemessenen leistungsbezogenen Vergütung für Leistungen zur medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker“ ge-
stützt, das im Auftrag der DRV Braunschweig-Hannover und der Suchtverbände (fdr, buss, FVS) erstellt wurde und in über-
arbeiteter Form im Verlag Duneker & Humblot, Berlin Schriften zum Öffentlichen Recht, Bd. 1391 publiziert wurde.
__________________ 24 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
Weitere Aspekte, die aus Sicht des FVs zu diskutieren sind, sind z.B.:
� Zwischen den Verbänden der Leistungserbringer und der Rentenversicherung sollten Grundsätze für die Ermittlung
der Vergütung vereinbart werden.
� Es sollte für alle Leistungsbereiche in der medizinischen Rehabilitation eine Schiedsstellenregelung möglich sein.
Der FVS wird seine Vorschläge zur Weiterentwicklung einer Vergütungssystematik in die anstehenden Diskussionen mit den
Leistungsträgern und den Verbänden der Leistungserbringer einbringen.
3.1.5 Zertifizierung/Qualitätsmanagement
Zertifizierungsverfahren FVS
Der FVS ist Herausgeber von zwei QM-Zertifizierungs-Verfahren. Diese sind:
� FVS/DEGEMED-Zertifizierungsverfahren im Bereich der medizinischen Rehabilitation für die Indikationsbereiche
„Abhängigkeitserkrankungen“ und „Psychosomatik“ (ganztätig ambulante, stationäre Einrichtungen) - Version 5.0
� FVS-Verfahren QM-/Zertifizierungsverfahren für den Bereich Soziotherapeutische Einrichtungen für Suchtkranke
(ambulante und stationäre Einrichtungen) „Abhängigkeitserkrankungen“ und „Psychosomatik“ (ganztätig ambu-
lante, stationäre Einrichtungen) - Version 3.0
Beide aktuellen Auditleitfäden stehen als Download zur Verfügung unter https://www.sucht.de/qualitaetsmanage-
ment.html.
Gültig sind seit dem 14.09.2018 nur noch die neuen Auditleitfäden (FVS/DEGEMED 5.0 für Rehabilitationseinrichtungen bzw.
FVS 3.0 für Soziotherapie).
Wissensmatrix DEGEMED/FVS
Im Rahmen des internen Qualitätsmanagements von Rehabilitationseinrichtungen spielt der Erhalt des Wissens einer Ein-
richtung eine wichtige Rolle. Der Umgang mit der Ressource „Wissen“ ist für viele Rehabilitationseinrichtungen keine Selbst-
verständlichkeit. DEGEMED und FVS haben deshalb eine Matrix entwickelt, die die Verantwortlichen dabei unterstützt, den
Anforderungen zum Thema „Wissen der Einrichtung“ gerecht zu werden. Die Grundlage bilden sogenannte „Wissenstöpfe“,
welche die wesentlichen Wissensthemen, die jeweiligen Wissensträger sowie Beispiele für das Ermitteln, Erlangen, Erhalten,
Erweitern und Vermitteln des Wissens beinhalten.
Die Nutzung einer solchen Matrix liegt im Ermessen der Einrichtung, da es sich bei den Anforderungen zum Thema Wissen
um keine verpflichtende dokumentierte Information handelt.
Zur Verfügung gestellt wird hierzu eine Excel-Datei, die einrichtungsspezifisch eingesetzt und ergänzt werden kann, eine
Übersicht über die Wissenstöpfe und entsprechende Anmerkungen zum Umgang mit dem Thema Wissen und zur Verwen-
dung der Matrix. Die Excel-Datei kann beim Fachverband Sucht e.V. ([email protected]) angefordert werden.
Qualitätskompass nach FVS/DEGEMED
Der Qualitätskompass wurde von der DEGEMED und dem FVS erarbeitet und 2013 erstmals vorgestellt. Diese indikationsspe-
zifische Version für den Bereich Abhängigkeitserkrankungen wurde nun aktualisiert (Version 2018), welche als pdf-Datei und
als bearbeitbare Word-Datei (auf Anfrage beim FVS erhältlich) zur Verfügung steht. Darüber hinaus sind noch Erläuterungen
(Bedienungsanleitung) vorhanden. Man kann somit recht einfach einen eigenen Qualitätskompass erstellen. Der Qualitäts-
kompass versteht sich als ein Beitrag zur Förderung der Transparenz entsprechender Rehabilitationsangebote. Dessen Einsatz
wird den stationären Mitgliedseinrichtungen im Bereich Abhängigkeitserkrankungen vom Vorstand des FVS empfohlen.
Zum Qualitätskompass noch einige grundsätzliche Hinweise:
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 25
Zentrale Themen
1. Der Qkompass kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen (z.B. Drogentherapie ohne Ergebnisqualität) ei-
ner Einrichtung angepasst werden. Pflichtfelder sind entsprechend auszufüllen.
2. Bei Verwendung des Qkompasses ist das Logo des FVS verbindlich aufzuführen.
3. Die Nutzung ist nicht an die Verwendung des Zertifizierungsverfahrens nach DEGEMED oder FVS/DEGEMED gebun-
den. Die Vorlage (Word-Datei) wird den Nichtmitgliedern bzw. externen Einrichtungen auf Anfrage zur Verfügung
gestellt.
3.1.6 QS-Reha der GKV (www.qs-reha.de) - Entwicklungen
Der FVS ist Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses zu § 137d SGB V, der sich aus Vertretern der GKV und der Verbände der
Leistungserbringer zusammensetzt. An den Sitzungen nimmt auch das beauftragte Institut teil. Zu den Instrumenten des
externen Qualitätssicherungsprogramms der GKV gehören:
� Patientenbefragung (Zufriedenheit und Ergebnis zu Beginn und sechs Wochen nach Ende der Rehabilitation)
� Ärztebogen (Ergebnisqualität)
� Strukturerhebungsbogen
� Visitationen (Prüfung der Angaben in den Strukturbögen)
In Bezug auf das geplante qualitätsorientierte Belegungssteuerungssystem durch die Deutsche Rentenversicherung besteht
das Problem, dass unterschiedliche Instrumente/Dimensionen der Qualitätssicherung von DRV und GKV eingesetzt werden
und damit eine Vergleichbarkeit nicht gewährleistet ist. Die Problematik wurde auf verschiedenen Ebenen vom FVS sowie
weiteren Verbänden der Leistungserbringer thematisiert. Eine Lösung ist dafür derzeit noch nicht in Sicht.
3.1.7 Rahmenvertrag zum Entlassmanagement in stationären Rehabilitationseinrichtungen - Entwicklun-gen
Die Inhalte des von Vertretern der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), der Spitzenverbände der Rehabilitationseinrich-
tungen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gemeinsam vereinbarten Entlassmanagements sind unter anderem:
� Feststellung des Versorgungsbedarfs im Anschluss an die Rehabilitation
� Einleitung der erforderlichen medizinischen und pflegerischen Anschlussversorgung, inkl. frühzeitiger Kontaktauf-
nahme zum Arzt bzw. weiterem Leistungserbringer (Unterstützung durch Einrichtung abhängig vom Bedarf des
Patienten)
� Aufwand und Verantwortlichkeiten der Einrichtung/der GKV
� Erstellung eines Rehabilitationsentlassungsberichtes nach einheitlichen Vorgaben für GKV
� Verordnung von Leistungen für die unmittelbare Anschlussversorgung bis zu sieben Tage nach der Entlassung, d.
h. Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmittel, häusliche Krankenpflege
� Feststellung der Arbeitsunfähigkeit
� Lebenslange Arztnummer der Rehabilitationsärzte
� Datenschutzrechtliche Regelungen (inkl. Aufklärungspflichten)
Da im Jahr 2018 keine Einigung zwischen dem GKV-Spitzenverband der Krankenkassen und den Verbänden der Leistungser-
bringer - zu denen auch der FVS gehört - hinsichtlich der Aufnahme eines Hinweises zur erforderlichen Finanzierung zusätz-
licher Leistungen des Entlassmanagments erreicht werden konnte, wurde gemeinsam am 18.10.2018 das Bundesschiedsamt
zu einer Entscheidung bezüglich des Entlassmanagements im Krankenhaus angerufen. Im Januar 2019 wird es dort zu einer
__________________ 26 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
Anhörung und Entscheidung kommen. Die Inhalte des Rahmenvertrags beziehen sich ausschließlich auf GKV-Patienten/in-
nen.
3.1.8 Nahtlosverfahren Qualifizierter Entzug/Suchtrehabilitation
Die vereinbarten Handlungsempfehlungen der Deutschen Rentenversicherung, gesetzlichen Krankenkassen und der Deut-
schen Krankenhausgesellschaft zum Nahtlosverfahren Qualifizierter Entzug/Suchtrehabilitation, die als Folge der Ausarbei-
tungen der Unterarbeitsgruppe „Frühzeitiger und nahtloser Zugang“ (beteiligte Organisationen: GKV, DRV, DHS, Koordina-
tion: FVS) entstanden sind, beinhalten die folgenden Aspekte:
� Nahtlose Verlegung vom Krankenhaus in die Entwöhnungseinrichtung
� Kurzfristige Bearbeitung des Rehabilitationsantrags durch die Leistungsträger (Beibehaltung des Sozialberichts)
� Enge Abstimmung zwischen Krankenhaus und Entwöhnungseinrichtung
� Organisierter und begleiteter Transport, vorzugsweise durch Mitarbeiter der Entwöhnungseinrichtung
� Fahrkostenregelung nach § 53 SGB IX
Die Umsetzung der Handlungsempfehlungen erfolgt auf Landesebene. Eine Liste der beteiligten Krankenhäuser ist unter
dem folgenden Link zu finden: https://www.vdek.com/vertragspartner/vorsorge-rehabilitation/abhaengigkeit.htmlist
Insgesamt wird das Nahtlosverfahren von den Verbänden und Leistungsträgern positiv bewertet, wenngleich im Einzelnen
natürlich noch verschiedene Umsetzungsprobleme auftreten.
3.1.9 Förderung eines frühzeitigen und nahtlosen Zugangs zur (Sucht-)Rehabilitation
Publikationen unter Mitwirkung des FVS
Das Thema „Förderung eines frühzeitigen und nahtlosen Zugangs zur (Sucht-)Rehabilitation“ stellt eine zentrale Herausfor-
derung zur Verbesserung der Versorgungssituation abhängigkeitskranker Menschen dar. Mit Unterstützung des FVS sind
dazu im Jahr 2018 folgende Publikationen veröffentlicht worden:
� „Stigmatisierung von Sucht begegnen, Hilfen anbieten“, GOIN-Magazin, Oktober 2018 (Auflage: 10.600) (s. An-
hang)
� „Stetig sinkende Zahlen bei Alkoholentwöhnungen“, TrokkenPresse Nr. 04/2018 (s. Anhang)
� „Die Versorgung bei alkoholbezogenen Störungen in Deutschland: Kooperation, Vernetzung und Entwicklungsbe-
darf“, Bundesgesundheitsblatt (befindet sich derzeit in Druck)
� „Versorgungsorganisation – Die neue S3-Leitlinie Alkohol und ihre Bedeutung für die Versorgungspraxis“, Günth-
ner; Weissinger et al., In: Die Rehabilitation 2018; 53; S. 314-320
Mitwirkung des FVS an der AG „Übergänge optimieren“ von RehaInnovativen (Inititative des BMAS)
Diese Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales dient der Weiterentwicklung der medizinischen und medizi-
nisch-beruflichen Rehabilitation. Start war Juni 2015, die Laufzeit geht bis Ende 2019. Zielsetzung des Projektes RehaInno-
vativen ist es, Felder zu identifizieren, in denen noch Erkenntnis- bzw. Entwicklungsbedarf besteht, und gemeinsam mit allen
Beteiligten nach Lösungs- und Umsetzungsmöglichkeiten zu suchen.
Beteiligte Arbeitsgemeinschaften und Fachverbände sind:
- Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation
- Deutsche Vereinigung für Rehabilitation
- Deutscher Behindertenrat ________________
Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 27
Zentrale Themen
- BAG Selbsthilfe
- Bundesverband Deutscher Privatkliniken
- Bundesverband Neurorehabilitation/Arbeitsgemeinschaft Teilhabe
- Bundesarbeitsgemeinschaft fachübergreifende Frührehabilitation
- Bundesverband Geriatrie
- Fachverband Sucht
Schwerpunkte des Projektes sind:
- Handlungsfeld 1: Übergänge optimieren (Frau Dr. Seel, Koordination)
- Handlungsfeld 2: Reha individualisieren (Herr Dr. Buschmann-Steinhage, Koordination)
- Handlungsfeld 3: Regional zusammenarbeiten (Herr Prof. Dr. Morfeld, Koordination)
Der FVS wirkt in der AG 1 mit dem Punkt „Übergänge optimieren“ mit. Hierbei geht es insbesondere um folgende Themen:
- Zugang in die Rehabilitation
- Übergang medizinische Rehabilitation in Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und zur sozialen Teilhabe
- Übergang in die nachgelagerte/nachgehende Versorgung
- Stärkung des Reha-Wissens aller Berufsgruppen
Bezüglich der Förderung eines frühzeitigen und nahtlosen Zugangs zur (Sucht-)Rehabilitation wirkt der FVS an folgenden
Entwicklungen mit, die im Zusammenhang mit RehaInnovativen stehen:
� Entwicklung einer Projektskizze für die dritte Welle des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses
(G-BA) zum Thema „Früherkennung eines Rehabedarfs und Frühintervention im Krankenhaus“ (Berücksichtigung
eines geriatrischen Rehabilitationsbedarfs und alkoholbezogener Störungen)
� Entwicklung von Vorschlägen zur Verbesserung der Übergänge zwischen den Sektoren („Schnittstellenmanage-
ment“) im Rahmen der Initiative „RehaInnovativen“ des BMAS
3.1.10 RehaPro – Modellvorhaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)
Im Rahmen des § 11 SGB IX Modellvorhaben zur Stärkung der Rehabilitation hat das BMAS das Bundesprogramm "Innovative
Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben - rehapro" ins Leben gerufen. Ziel des Bundesprogramms rehapro ist es, durch die Erpro-
bung von innovativen Leistungen und rganisatorischen Maßnahmen Erkenntnisse zu gewinnen, wie die Erwerbsfähigkeit
von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen noch besser erhalten bzw. wiederhergestellt werden kann. Auch
die Zusammenarbeit der Akteure im Bereich der medizinischen und beruflichen Rehabilitation soll weiter verbessert und der
Zugang in die Erwerbsminderungsrente und die Eingliederungshilfe bzw. Sozialhilfe nachhaltig gesenkt werden.
Jobcenter und Träger der gesetzlichen Rentenversicherung sind die federführenden Bedarfsträger der Modellprojekte und
somit Antragsteller und Ansprechpartner für mögliche Kooperationen bzw. Verbundprojekte.
Der FVS wirkt für die AG MedReha im Beirat von RehaPro-Modellvorhaben mit.
Zur Umsetzung des Bundesprogramms rehapro stehen bis 2026 insgesamt rund eine Milliarde Euro zur Verfügung. Die ein-
zelnen Modellprojekte können bis zu fünf Jahre gefördert werden. Die Modellprojekte der ersten Förderwelle werden voraus-
sichtlich im 1. Halbjahr 2019 starten. Weitere Förderaufrufe sind in den Jahren 2019 und 2020 geplant.
Der FVS selbst ist an der Entwicklung eines Modellvorhabens beteiligt, das die Kooperation von Fachkliniken, Rentenversi-
cherungsträgern, Jobcentern und Trägern beruflicher Teilhabeleistungen vorsieht, um die berufliche Integration von arbeits-
losen Rehabilitanden in der Suchtrehabilitation zu verbessern. Hierzu wurden auch die Unterarbeitsgruppen „Fallmanage-
ment“ und „Assessment und weitere Module“ gebildet. Ein erstes Gesamttreffen fand am 16.04.2018 statt.
__________________ 28 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
3.1.11 Mütter/Väter mit sog. Begleitkindern in der Suchbehandlung
Pro Jahr werden ca. 1.3000 sogenannte Begleitkinder in Suchtfachkliniken aufgenommen werden. Allgemein wird ein hoher
Bedarf dieser Kinder an präventiven und Förderangeboten zwar gesehen, jedoch erweist sich die Frage der Finanzierung die-
ser Leistungen als schwierig. Auf Initiative des FVS ist zunächst in Kooperation mit buss, CaSu, fdr und GVS eine Übersicht von
Fachkliniken und Adaptionseinrichtungen, welche Väter/Mütter mit Kindern aufnehmen, erstellt worden.
Des Weiteren hat der FVS die Arbeitsgruppe „Prävention für sogenannte Begleitkinder“ eingerichtet, in der Experten aus den
Mitgliedseinrichtungen des FVS, des buss sowie aus der Wissenschaft vertreten sind. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Ent-
wicklung eines Gesamtkonzeptes mit altersgerechten präventiven Leistungen für sogenannte Begleitkinder im Rahmen der
stationären Entwöhnungsbehandlung. Nach dessen Entwicklung soll mit den entsprechenden Leistungsträgern über die Um-
setzung und Finanzierung der Leistungen das Gespräch gesucht werden.
3.1.12 Kinder- und Jugendlichenrehabilitation bei Abhängigkeitserkrankungen
Neben der Thematik der Begleitkinder gab es verschiedene Aktivitäten hinsichtlich Kinder- und Jugendlichenrehabilitation
bei Abhängigkeitserkrankungen.
Hierbei geht es vorrangig um die Gruppe der Jugendlichen, welche eine Abhängigkeitssymptomatik aufweisen. Diese Indi-
kation wird in den Bereich der Kinder- und Jugendlichenrehabilitation von der Rentenversicherung aufgenommen werden.
In der SuchtAktuell 01.18 ist die Stellungnahme „Anforderungen an die stationäre medizinische Rehabilitation für Jugendli-
che mit substanzbedingten Erkrankungen“ der Gemeinsamen Suchtkommission der Kinder- und Jugendpsychiatrischen
Fachgesellschaften mit Kommentierung des FVS abgedruckt worden.
Zudem hat der FVS den folgenden Stellenplan für Kinder- und Jugendrehabilitationskliniken im Bereich psychischer Störun-
gen mit/ohne Substanzkonsum entwickelt (Ausgangsbasis: 24 stationäre Betten, vier Gruppen à sechs Patienten):
� Ärztliche Leitung und Therapeuten (1 Kinder- und Jugendpsychiater mit psychotherapeutischer Ausbildung, 2
halbe Assistenzarztstellen)
� Psychologische Leitung und Therapeuten (4 app. psychologische Psychotherapeuten und 2 PiAs)
� Sozialdienst (1,5 Sozialarbeiter)
� Ergo-, Arbeits-, Kunst-, Sport- und Freizeittherapeuten (3,5 Mitarbeiter)
� Erzieher/Pflegedienst (4 Mitarbeiter Frühdienst, 4 Mitarbeiter Spätdienst, 3 Mitarbeiter Nachdienst, 1 Mitarbeiter
ZBV � insgesamt 12 Mitarbeiter)
� Ernährungsberatung (0,5 Mitarbeiter)
� Verwaltung (1,5 Mitarbeiter)
� Haustechnik und Fahrdienste (2 Mitarbeiter)
� Hausreinigung und Wäscheversorgung (3 Mitarbeiter)
Vorgesehen ist, dass im Jahr 2019 die entsprechenden Rahmenbedingungen für die Kinder- und Jugendlichenrehabilitation
im Bereich Abhängigkeitserkrankungen von der entsprechenden Arbeitsgruppe der DRV mit Experten/innen und Verbänden
diskutiert werden.
3.1.13 Entwicklung eines Rahmenkonzeptes Adaption der Rentenversicherung
Die Projektgruppe Adaption der DRV hatte die Vorschläge bezüglich der Eckpfeiler für die Entwicklung eines Rahmenkonzep-
tes im Jahr 2018 vorgelegt. Dazu hatten die Suchtverbände sich in einem Expertengespräch mit der PG Adaption der DRV
positioniert und Änderungsvorschläge eingebracht, die wesentlichen sind nachfolgend aufgeführt:
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 29
Zentrale Themen
� Einbezug der Verbände (DHS, FVS) sowie Planung auf Basis einer Bestandserhebung wird ausdrücklich begrüßt.
� Leitung der Einrichtung berücksichtigen: Neben der ärztlichen Gesamtverantwortung sollen auch weitere Berufs-
gruppen, wie Psychologische Psychotherapeuten, Diplompsychologen, Diplomsozialarbeiter mit suchtspezifischer
Weiterbildung hinsichtlich der Leitungsfunktion berücksichtigt werden
� Die vorgenommene Trennung zwischen klinischer Sozialarbeit und Suchttherapie soll aufgehoben werden.
� Abgleich der Forderung zur zeitlichen Anforderung für die Einzeltherapie pro Woche mit Entwöhnungsbehandlung
(Phase I) soll erfolgen.
� Arbeits- und Ergotherapie sollten berücksichtigt werden.
� Externe Anbieter verschiedener Leistungen und die erforderliche Verankerung in der Region der Adaptionseinrich-
tung sollen besondere Berücksichtigung finden.
� Bestehende Einrichtungen sollen Bestandsschutz erhalten.
� Die Aufnahme von Angaben zu den Behandlungsdauern wird angeregt.
Nach der Erstellung eines Entwurfs für ein Rahmenkonzept Adaption durch die Rentenversicherung wird den Suchtverbänden
die Möglichkeit zur Stellungnahme eingeräumt werden. Dies wird zu Beginn 2019 erfolgen.
Der Qualitätszirkel Adaption des FVS hat zudem ein Positionspapier mit grundlegenden Ausführungen zum Bereich der Adap-
tion erstellt, das in der SuchtAktuell 02.18 (S. 53-64) publiziert worden ist.
3.1.14 Zuständigkeit, Vergütung und Anforderungen - ambulante Suchtrehabilitation
Ab dem 01.01.2019 wechselt die Zuständigkeit für die ambulanten Rehabilitationseinrichtungen im Suchtbereich von der
DRV Bund generell an die Regionalträger der Rentenversicherung.
Zudem hatten die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und der FVS einen Antrag auf Erhöhung der Vergütung für die
ambulante Reha Sucht ab 01.01.2019 zumindest in Höhe der Veränderungsrate von 2,65% an die Krankenversicherung die
Rentenversicherung gestellt. Dabei wurde auf die bestehende Unterfinanzierung und die besondere Situation der Nachsorge
hingewiesen. Das Antwortschreiben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) beinhaltet, dass nach dem 31.12.2018 der
Vergütungssatz für ambulante Rehabilitation Sucht 55,28 € beträgt, über die Nachsorge wird erst 2019 entschieden.
Parallel dazu hatten die Suchtverbände ein gemeinsames Positionspapier zu den Anforderungen in der ambulanten Rehabi-
litation Abhängigkeitskranker erstellt, das eine aktuelle Situationsbeschreibung enthält und den Diskussionsbedarf mit den
Leistungsträgern beschreibt. Auf Basis dieses Papiers fand am 27.11.2018 ein Gespräch der Suchtverbände (FVS-Vertreter:
Dr. Steffen/IANUA, Dr. Weissinger) mit Vertretern der DRV und Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) statt. Eine gemein-
same Arbeitsgruppe der Fachverbände und Leistungsträger soll im Weiteren Vorschläge hinsichtlich der Finanzierung und
der Strukturanforderungen entwickeln, die dann abzustimmen sein werden.
3.1.15 Erstbewilligung von Behandlungszeiten für Suchtrehabilitation durch die GKV
Von stationären und ambulanten Mitgliedseinrichtungen des FVS war zurückgemeldet worden, dass die Erstbewilligungs-
zeiten für Entwöhnungsbehandlungen einzelner gesetzlicher Krankenkassen sehr heterogen waren und zum Teil deutlich
unter denen der Rentenversicherungsträger lagen. In der aktualisierten Begutachtungsrichtlinie Vorsorge und Rehabilitation
der GKV (2018) sind nun erstmals Mindestdauern für die Erstbewilligung und die Regelbehandlungszeiten in der Suchtreha-
bilitation angeben. Der FVS hat den vdek sowie die Bundesverbände von AOK, IKK und BKK angeschrieben und die Einhaltung
der Mindestdauern bei der Erstbewilligung gefordert. Beigefügt waren anonymisierte Fallbeispiele aus Mitgliedseinrichtun-
gen, bei denen die Mindestdauer für die Erstbewilligungszeiten deutlich unterschritten worden war. Zudem erfolgte ein An-
__________________ 30 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
schreiben des FVS an den Spitzenverband Bund GKV und die Krankenkassen mit der Empfehlung, zusätzlich auch die Regel-
behandlungsdauer im Bewilligungsschreiben den Versicherten zu benennen. Dieser Vorschlag fällt in die Zuständigkeit der
einzelnen Krankenkassen und wird von diesen geprüft.
Insgesamt stellt dies eine positive Entwicklung dar. Die Einrichtungen können sich zukünftig an die jeweilige Krankenkasse
unter Bezug auf die Angaben in der Begutachtungsrichtlinie wenden, sofern die Mindestdauern der Erstbewilligung zukünf-
tig unterschritten werden.
3.1.16 Leitlinien-Entwicklung - Beteiligung des FVS
Unter Koordination von Frau Prof. Dr. Havemann-Reinecke und Herrn Prof. Dr. Batra wird derzeit eine S-3-Leitlinie zur Be-
handlung der Medikamentenabhängigkeit erarbeitet. Die Leitlinie wird in verschiedene Arzneimittelgruppen unterteilt. Der
FVS ist durch zwei Vorstandsmitglieder an der Leitlinienerarbeitung beteiligt (Frau Dr. Vogelgesang: Unterarbeitsgruppe
Benzodiazepine, Herr Dr. Kramer: Unterarbeitsgruppe Opiate). Frau Prof. Dr. Funke ist zudem für die dg sps (Deutsche Gesell-
schaft für Suchtpsychologie) in den Unterarbeitsgruppen Versorgung und Komorbidität einbezogen.
Ob in der nächsten Zeit auch eine Leitlinie zu Internet-bezogenen Störungen erarbeitet werden wird, ist derzeit noch offen.
Ein Expertentreffen hierzu fand unter Mitwirkung des FVS am 11. und 12. 01.2018 statt.
Geplant ist in näherer Zukunft auch die Erstellung einer Leitlinie zu Cannabis-bezogenen Störungen.
Die S-3-Leitlinie zu alkoholbezogenen Störungen ist nur noch bis 2020 gültig und muss daher in absehbarer Zukunft ebenfalls
überarbeitet werden.
3.1.17 Rehabilitandenbefragung- Projekt zur Risikoadjustierung der Deutschen Rentenversicherung (Mitwirkung im Beirat)
Die DRV Bund hat an Herrn Dr. Kaluscha (Uni Ulm) ein wissenschaftliches Projekt zur Überprüfung der bisherigen bzw. Ent-
wicklung einer neuen Risiko-Adjustierung bei der Rehabilitandenbefragung im Rahmen des QS-Programms vergeben. Hierzu
wurde ein Expertenbeirat einberufen, für den als Vertreter der Verbände der Leistungserbringer Herr Dr. Ralf Bürgy (Medic-
lin)und Herr Dr. Volker Weissinger (FVS) benannt wurden. Es erfolgten mehrere Sitzungen, mit der Veröffentlichung der Er-
gebnisse ist im Jahr 2019 zu rechen.
3.1.18 Gespräche mit den neuen Berichterstattern für Drogen und Sucht der Bundestagsfraktionen und der Geschäftsstelle der Drogenbeauftragten der Bundesregierung
Mit den neu benannten Berichterstattern/innen für Drogen und Sucht der Bundestagsparteien, Herrn Dirk Heidenblut (SPD),
Herrn Niema Movassat (DIE LINKE), Frau Dr. Kirsten Kappert-Gonther (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Herrn Dr. Wieland Schin-
nenburg (FDP) und Herrn Stephan Pilsinger (CDU/CSU) fanden jeweils Gespräche von Seiten des FVS im Jahr 2018 statt. Hier-
bei ging es insbesondere um folgende Themen:
1. Rehabilitation Suchtkranker im Kontext der Suchkrankenversorgung: Bedeutung, Wirksamkeit und Entwicklungen
2. Früherkennung und Frühintervention als zentrale Herausforderungen
3. Berufliche (Re-)Integration bei Abhängigkeitserkrankungen: eine wichtige Vernetzungsaufgabe
4. Zentrale suchtpolitische Themen aus Sicht der jeweiligen Partei und deren Relevanz aus Sicht des FVS
Darüber hinaus besteht ein guter fachlicher Austausch mit der Geschäftsstelle der Drogenbeauftragten der Bundesregierung,
der auch im Jahr 2018 fortgesetzt wurde.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 31
Zentrale Themen
3.1.19 AG MedReha – Zentrale Aktivitäten 2018
Der AG MedReha gehören neben dem FVS der BDPK (Bundesverband Deutscher Privatkliniken), die DEGEMED, der buss, der
BV Geriatrie sowie der Bundesverband ambulanter medizinischer Rehabilitationszentren an.
� Gutachten zur Vergütungssatzentwicklung 2019 Im Auftrag der AG MedReha wurde die Aktualisierung des „Gutachtens zur aktuellen und perspektivischen Situation
der Einrichtungen im Bereich der medizinischen Rehabilitation“ durch aktiva durchgeführt. Die Ergebnisse des ak-
tuellen aktiva-Gutachtens zeigen, dass die Rehabilitationseinrichtungen auch für das Jahr 2019 in vielen wichtigen
Bereichen mit Kostensteigerungen rechnen müssen. Die Steigerung der Vergütungssätze sollte daher aus Sicht der
Gutachter für das Jahr 2018 bei Ø 2,74 % liegen. Bei den berechneten Kostensteigerungen sind allerdings Berech-
nungen für klinikindividuelle Kostensteigerungen, z.B. aufgrund höherer Personalkosten, Zinsaufwendungen, In-
vestitionskosten sowie der zusätzlichen Kosten für das Entlassmanagement, ausgenommen. Das Gutachten ist den
Mitgliedseinrichtungen des FVS zur Verfügung gestellt worden (s. www.sucht.de – Gutachten).
Am 21.11.2018 fand zudem ein Gespräch der AG MedReha unter Beteiligung des FVS und aktiva mit der DRV Bund
(Träger) zur Vergütungssatzentwicklung 2019 statt. Über entsprechende Ergebnisse wurden die Mitgliedseinrich-
tungen des FVS in Kenntnis gesetzt.
� Sondergutachten „Was kostet die Rehaleistung - GKV-Bereich
Ferner wurde im Auftrag der AG MedReha das aktiva-Sondergutachten „Was kostet die Rehabilitationsleistung?
Kostenberechnung auf Basis struktureller Anforderungen in der gesetzlichen Krankenversicherung“, im März 2018
publiziert. Hierbei wurden auf Basis der strukturellen Vorgaben im Bereich der Krankenversicherung modellhaft
leistungsgerechte Tagessätze für die Indikationen Orthopädie, Kardiologie und Geriatrie berechnet. Hierbei kam
man auf sachgerechte Tagessätze von 165 € Orthopädie, 157 € Kardiologie und 265 € Geriatrie. Eine entsprechende
Presseerklärung liegt als Anhang bei.
Weitere Aktivitäten der AG MedReha waren u.a.:
� Landesschiedsstellen im SGB V: Begleitung der Entwicklungen
� Mitwirkung im Beirat RehaPro beim BMAS
� Gespräche zur Weiterentwicklung des Vergütungs- und Steuerungssystems der DRV
� Stellungnahme zum Pflegestärkungsgesetz (s. Anhang)
3.1.20 Bereich Soziotherapie: Umsetzung wesentlicher Änderungen durch das BTHG (Bundesteilhabegesetz)
Wesentliche Änderungen, mit denen der Qualitätszirkel Soziotherapie und die entsprechenden Mitgliedseinrichtungen des
FVS im Bereich der Soziotherapie aufgrund des Bundesteilhabegesetzes befasst sind, sind unter anderem:
� Entwicklung von Landesrahmenverträgen
� Trennung von Fachleistungsstunde und Sicherung des Lebensunterhalts (Unterkunft/Verpflegung, schwierige Ab-
grenzungsfragen, Zuordnung von Pflegeleistungen, Aufrechterhaltung tagesstrukturierender Angebote)
� Aufhebung der Unterscheidung ambulant, ganztägig ambulant und stationär in der Eingliederungshilfe für Men-
schen mit Abhängigkeitserkrankungen (Berücksichtigung besonderer Bedarfe chronisch suchtkranker Menschen,
Entwicklung des Bedarfs an stationären Angeboten)
� Inhalte der Leistungsvereinbarungen (Beachtung spezifischer Bedarfe von Zielgruppen, Qualitätsanforderungen an
Personal – z. B. qualifizierte Assistenz/kompensatorische Assistenz)
� Möglichkeit der Vergütungskürzung (Wirksamkeit als neuer Leistungsbestandteil, Qualitätsmanagement (Krite-
rien für Überprüfung der Wirksamkeit)
__________________ 32 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
� Einheitliches Bedarfsermittlungsinstrument (BEI) NRW: Einsatz und Bewertung der Ergebnisse
Der FVS ist in verschiedenen Bundesländern an Entwicklungen im Bereich Soziotherapie beteiligt. In NRW sind dies beispiels-
weise Frau Anja Cappeller (Leitung MEDIAN Soziotherapie) und Herr Thomas Kuhlmann (MEDIAN Therapiezentrum Haus
Dondert).
3.1.21 Kooperation mit den Suchtverbänden (FVS, buss, GVS, CaSu, FDR)
Regelmäßig finden Gespräche der Suchtverbände statt. Das Jahr 2018 stand im Zeichen personeller Veränderungen. Bei drei
der insgesamt fünf Suchtfachverbände gab es einen Wechsel der Geschäftsführung:
� buss -neuer Geschäftsführer: Herr Gero Skowronek
� GVS (Gesamtverband für Suchthilfe e.V.- Diakonie) – neue Geschäftsführerin: Frau Corinna Mäder-Linke
� FDR (Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.) – neue Geschäftsführerin: Frau Friederike Neugebauer
Ein erstes gemeinsames Treffen der Verbände fand am 24.09.2018 statt.
3.1.22 Stellungnahmen unter Mitwirkung des FVS (Auswahl)
Im Jahr 2018 wurden folgende Stellungnahmen zum Pflegepersonalstärkungsgesetz publiziert:
� Von der Arbeitsgruppe MedReha wurde eine Stellungnahme zum Referentenentwurf des Bundesministeriums für
Gesundheit – Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung des Pflegepersonals erstellt und in der SuchtAktuell 02.18 pu-
bliziert.
� Der FVS hat zum Pflegepersonalstärkungsgesetz in der medizinischen Rehabilitation ein Pressestatement veröf-
fentlicht (08.11.2018) (s. Anlage).
Bezüglich der neuen Dimension der Qualität im Bereich der Rentenversicherung wurde zudem publiziert:
� V. Weissinger: Die neue Dimension von Qualität im Bereich der Rentenversicherung: Aktuelle Entwicklung aus Sicht
des Fachverbandes Sucht e.V. , in SuchtAktuell 01.18, 45-48
3.1.23 Non-Responder-Studien I und II zur Effektivität der stationären Alkoholentwöhnung
Das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt, welches unter der wissenschaftlichen Leitung der Charité
(Lehrstuhl: Prof. Dr. Karla Spyra) durchgeführt wurde (Beirat: buss, FVS, weitere Experten), soll eine Abschätzung des Be-
handlungserfolges (u.a. Abstinenz, berufliche und soziale Integration) bei Nichtantwortern im Rahmen der 1-Jahres-Routi-
nekatamnese ermöglichen. Bei der Berechnungsform DGSS 4 werden in der Routinekatamnese alle Nichtantworter als rück-
fällig eingestuft (konservativ/Unterschätzung des Erfolges). Primäre Zielsetzung der Studie ist es, valide Informationen zu
relevanten Outcome-Parametern von Rehabilitanden in stationärer Alkoholentwöhnungsbehandlung ein Jahr nach Entlas-
sung zu erhalten. Dazu sollten möglichst viele Nichtantworter der Routine-Katamnesen der Einrichtungen erreicht werden,
um auch deren katamnestische Erfolgsquoten in die Berechnungen einbeziehen zu können. Als sekundäres Ziel sollen Opti-
mierungen hinsichtlich der Durchführung von Routinekatamnesen abgeleitet werden.
Bei der im September 2017 abgeschlossenen Befragungsphase (Studie I) wurden diejenigen Studienteilnehmer, die sich
nicht auf die Katamnesebefragung der Einrichtungen zurückgemeldet hatten, von Mitarbeitern der Charité befragt. Die Be-
fragung erfolgt multimodal (Papier-, Online-, Telefonbefragung) mittels eines Kurzfragebogens mit zehn Items.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 33
Zentrale Themen
Aufgrund der Informationen durch die Basisdokumentation konnten die soziodemografischen Besonderheiten der jeweiligen
drei Gruppen (Early-Responder, Late-Responder, Non-Responder) analysiert werden. So konnte festgestellt werden, dass die
Non-Responder signifikant häufiger männlich und arbeitslos waren, sich seltener in einer festen Beziehung befanden und
längere Behandlungsdauern aufwiesen. Durch die intensive Nachbefragung unter Nutzung alternative Befragungsmodi
konnte die Antworterquote um 17,6 % (von 46,6 % auf 64,2 %) gesteigert werden. Etwa 64 % der Late-Responder berichte-
ten von eine Abstinenz während des Katamnesezeitraums. Damit steigerte sich die katamnestische Erfolgsquote nach DGSS
4 von 38,2 % auf 49,5 %. Als Begründung für den Non-Response wurden hauptsächlich Zeitmangel, Stress im Beruf, organi-
satorische und persönliche Gründe angegeben. Die Praxisempfehlungen, die sich aus den Erbnissen der Studie ergeben, sind:
� Durchführung eines mehrstufigen und strukturierten Befragungsablaufs
� Nutzung unterschiedlicher Befragungsmodi (schriftlich-postalisch, schriftlich-internetgestützt, mündlich-telefo-
nisch), Voraussetzung: Aufnahme verschiedener Kontaktmöglichkeiten bei Entlassung
Seit Mitte August 2018 läuft die Nachfolgestudie „Non-Responder II“, die ebenfalls von der Charité durchgeführt wird. Bei
dieser Studie wird durch weiterführende Analyse der im Vorgängerprojekt erhobenen Daten der Frage nachgegangen, wel-
che Erfolgsquoten sich auf Basis der Untersuchung in der Gruppe der Nicht-Antworter abschätzen lassen. Damit sollen auf
klinischer Ebene Prädiktoren für den Katamnese-Rücklauf und den berichteten katamnestischen Behandlungserfolg gefun-
den werden. Die Studie soll Ende 2019 abgeschlossen werden.
3.2 Qualitätsentwicklungen im FVS
3.2.1 Basisdokumentation 2017
Die Basisdokumentation der Patienten des Entlassjahrgangs 2017, die im Januar 2019 publiziert wird, beinhaltet die folgen-
den Kapitel:
� Basisdokumentation 2017 für Fachkliniken für Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit mit 13.622 Datensätzen
aus 31 Fachkliniken (Autoren/innen: Rudolf Bachmeier (Johannesbad Holding Bad Füssing) et al.)
� Basisdokumentation 2017 für Fachkliniken für Drogenabhängigkeit mit 2.941 Datensätzen aus 15 Fachkliniken
(Autoren/innen: Dietmar Kemmann (Diakonie-Krankenhaus Harz), Christian Muhl (salus klinik Friedberg) et al.)
� Basisdokumentation 2017 für Adaptionseinrichtungen mit 1.231 Datensätzen aus 21 Einrichtungen (Autoren/in-
nen: Horst Teigeler (MEDIAN Adaptionshaus Lübeck) et al.)
� Basisdokumentation 2017 für Ambulante Rehabilitationseinrichtungen mit 343 Datensätzen aus zehn ambulanten
Einrichtungen (n = 326 Datensätze aus rein ambulante Rehabilitation ohne stationäre Beteiligung) (Autoren/in-
nen: Elena Neumann (MEDIAN Gesundheitszentrum Köln), Stefanie Bick-Dresen (MEDIAN Kliniken Daun) et al.)
__________________ 34 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
� Basisdokumentation 2017 für Ganztägig ambulante Rehabilitationseinrichtungen mit 414 Datensätzen aus sechs
ganztägig ambulanten Einrichtungen (Autoren/innen: Stefanie Bick-Dresen (MEDIAN Kliniken Daun), Dr. Bernd
Schneider (MEDIAN Gesundheitsdienste Koblenz) et al.)
� Basisdokumentation 2017 für Pathologisches Glücksspiel mit 1.098 Datensätzen aus 17 Einrichtungen (Autoren/in-
nen: Dr. Volker Premper (MEDIAN Klinik Schweriner See) et al.)
� Basisdokumentation 2017 für Pathologischen PC-/Internet-Gebrauch mit 254 Datensätzen aus 16 Einrichtungen
(Autoren/innen: Annette Wagner, Holger Feindel (MEDIAN Klinik Münchwies) et al.)
� Zentrale Ergebnisse im Überblick mit 19.886 Datensätzen aus allen Bereichen der Rehabilitation Abhängigkeits-
kranker (Autoren/innen: Dr. Volker Weissinger, Alexandra Sagel (FVS) et al.)
An dieser Stelle sei allen Beteiligten und insbesondere den Autoren/innen herzlich für die Erstellung der Basisdokumentation
gedankt. Die Erhebung und Zuleitung der Patientendaten für die Basisdokumentation ist obligatorisch für die Mitgliedschaft
im FVS ist und stellt ein Instrument zur kontinuierlichen Qualitätssicherung dar. Angesichts der Umstellung auf den neuen
Deutschen Kerndatensatz 3.0 waren alle Mitgliedseinrichtungen vor besondere Herausforderungen gestellt, bei entspre-
chenden Items wird bei der Publikation auf entsprechende Hintergründe bezogen auf die Datenqualität verwiesen.
3.2.2 Katamnesen im FVS
Der FVS publiziert bundesweit als Spitzenverband der Suchtkrankenhilfe (seit dem Entlassjahrgang 1996) zudem kontinuier-
lich aussagekräftige, klinikübergreifende Routinekatamnesen für den Indikationsbereich Alkohol- und Medikamentenab-
hängigkeit.
Zur Evaluation der Ergebnisqualität der Suchtbehandlung wurden differenziert nach Indikationsbereichen und Behandlungs-
formen für den Entlassjahrgang 2015 Ein-Jahres-Katamnesen erhoben und ausgewertet mit Daten von:
� 10.230 Fällen (2014: 11.033) aus 23 (2014: 24) Fachkliniken für Alkohol-/Medikamentenabhängige
� 1.453 Fällen (2014: 1.508) aus 7 (2014: 7) Fachkliniken für Drogenabhängige
� 592 Fällen (2014: 547) aus 10 (2014: 7) Adaptionseinrichtungen
� 225 Fällen (2014: 336) aus 3 (2014: 5) ganztägig ambulanten Einrichtungen
� 350 Fällen (2014: 388) aus 7 (2014: 9) ambulanten Einrichtungen
Differenziert nach Indikationsbereichen und Behandlungsart konnten für den Entlassjahrgang 2015 folgende katamnestische
Erfolgsquoten ermittelt werden:
Indikationsbereich Alkohol-/Medikamentenabhängigkeit (Mindestrücklaufquote: 45 %):
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 35
Zentrale Themen
Darüber hinaus konnte für den Entlassjahrgang 2014 eine Katamnese der abstinenzorientierten Drogenrehabilitation vorge-
legt werden (Fischer, Kemmann et al). Zur Evaluation der Ergebnisqualität bei stationärer abstinenzorientierter Drogenreha-
bilitation wurden die katamnestischen Ergebnisse aus 8 Einrichtungen des FVS mit insgesamt 1.508 Patienten ausgewertet.
Indikationsbereich Drogenabhängigkeit (Mindestrücklaufquote: 25 %):
Zum zweiten Mal wurde eine Katamnese-Auswertung der Adaptionseinrichtungen des FVS vorgelegt (Fabricius, Teigeler et
al.). Eingeflossen sind 592 Datensätze aus 16 Einrichtungen
Behandlungsbereich Adaption (Mindestrücklaufquote: 25 %):
Die Katamnesen wurden jeweils in SuchtAktuell 01.18 publiziert.
Insgesamt zeigen diese Untersuchungen des FVS zur Wirksamkeit der Suchtrehabilitation eine hohe Wirksamkeit der unter-
schiedlichen Behandlungsformen. Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang darauf, dass die Ergebnisse der einzelnen Be-
handlungsformen nicht direkt miteinander vergleichbar sind, da die jeweils behandelten Patientengruppen voneinander un-
terschiedlich sind.
Zudem hat der FVS auf Basis des neuen Deutschen Kerndatensatzes 3.0 die Katamnesebögen in der Lang- und Kurzversion
überarbeitet und entsprechend angepasst. Diese Bögen wurden den Mitgliedseinrichtungen (mit Katamneseprotokoll und
Hinweisen zur Durchführung von Katamnesen) zur Verfügung gestellt.
3.2.3 Verbandsübergreifende Entwicklungen im Bereich Statistik/Dokumentation
Der FVS wurde im Jahr 2018 durch Herrn Peter Missel (Vorstandsmitglied FVS, Ltd. Psychologe der MEDIAN Kliniken Daun)
und in dessen Stellvertretung von Herrn Rudolf Bachmeier (Leitung Qualitäts- und Prozessmanagement, Johannesbad Hol-
ding SE & Co. KG) in den Gremien und Arbeitsgruppen des Bereichs Statistik und Dokumentation vertreten.
__________________ 36 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Zentrale Themen
Im Jahr 2018 tagten an bundesweit ausgerichteten Gremien im Bereich Statistik und Dokumentation:
� Arbeitsgemeinschaft Deutsche Suchthilfestatistik: Aufgaben
� Abstimmung Nationale Suchthilfestatistik
� Supervision der Arbeiten am Kerndatensatz
� Fachbeirat Suchthilfestatistik: Aufgaben
� Veröffentlichung der Deutschen Suchthilfestatistik
� Beitrag für Jahrbuch Sucht und DHS
� Online-Jahresberichte jeweils unter www.suchthilfestatistik.de
� DHS-Statistikausschuss: Aufgaben
� Erfahrungen mit dem Deutschen Kerndatensatz zur Dokumentation im Bereich der Suchtkranken-
hilfe (3.0)
� Einsatz Basisdokumentation ab 01.01.2017, Katamnese Entlassjahrgang 2017
.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 37
Aktivitäten auf Landesebene / Gutachten
4. Sektionen des FVS und Aktivitäten auf Landesebene
4.1. FVS Sektionen Der FVS hat in verschiedenen Bundesländern Sektionen gegründet. Die Benennung der nachfolgend aufgeführten Koordi-
natoren erfolgt durch den Vorstand des FVS für die Dauer von drei Jahren. Aufgaben der entsprechenden Sektionen sind:
� Kontakte zu den maßgeblichen Gremien auf Landesebene herstellen (Drogenbeauftragte der Länder, Politiker und
Verbände)
� Mitwirkungsmöglichkeiten und –rechte prüfen und wahrnehmen
� Information der entsprechenden Mitgliedseinrichtungen des FVS auf Landesebene
� Enge Abstimmung mit der Geschäftsstelle des FVS
Baden- Württemberg: Bernd Götze (ab 2010)
Bayern: Prof. Dr. Reinhart Schüppel (ab 2011)
Berlin-Brandenburg: Dr. Johannes Lindenmeyer (ab 2010)
Hessen: Dr. Thomas Klein (ab 2009)
Niedersachsen: Dirk Wehmeier (ab April 2017)
Nordrhein-Westfalen: Alfons Domma (ab 2006)
Nord Dr. Thomas Fischer (ab 2010)
(Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg):
Mitteldeutschland Dr. Lukas Forschner (ab Februar 2017)
(Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen):
Rheinland-Pfalz: Dr. Bernd Schneider (bis 30.11.2018)
Oliver Kreh (seit 01.12.2018)
An dieser Stelle sei den Koordinatoren für ihre Arbeit gedankt, die nicht zuletzt im Zuge der Schiedsstellenentwicklung auf
Landesebene noch deutlich an Umfang zugenommen hat.
FVS-Sektionstreffen im Jahr 2018: FVS-Sektionstreffen gab es in Baden-Württemberg und Mitteldeutschland, bei denen aktuelle Themen und Entwicklungen
auf Bundes- und Landesebene und in den jeweiligen Einrichtungen besprochen wurden.
__________________ 38 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Aktivitäten auf Landesebene / Gutachten
4.2 Aktivitäten des FVS auf Landesebene
4.2.1 Gespräche buss, fdr, FVS mit DRV Braunschweig Hannover (BSH)
Zentrale Inhalte im Jahr 2018 waren:
� Gemeinsames Gutachten „Angemessene leistungsbezogene Vergütung nach §§ 19 Abs. 4 Satz 2, 35, Abs. 1 Satz 2
Nr. 4 SGB IX für die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker“, Frau Prof. Dr. Frauke Bro-
sius-Gersdorf, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insb. Sozialrecht, Öff. Wirtschaftsrecht und Verwaltungswissen-
schaft, Leibniz-Universität Hannover - Diskussion der Ergebnisse.
� Vergütungs- und Steuerungssystem in der Rentenversicherung: Entwicklungen
� Berufliche Integration: Sondererhebung von stationären Rehabilitationskliniken im Bereich Abhängigkeitserkran-
kungen unter Federführung der DRV BSH
4.2.2 Suchtverbände in Bayern
Auf Initiative des Bayerischen Landtags wurde ein Runder Tisch zur Verbesserung der Situation der Suchtkliniken vom Baye-
rischen Sozialministerium eingerichtet. Es kam im Jahr 2017 zur Bildung von drei Arbeitsgruppen, die weiterhin aktiv sind:
� AG 1: Belegung von Suchtfachkliniken
� AG 2: Pflegesätze, Vergütung, Strukturanforderungen
� AG 3: Attraktivität von Suchtfachkliniken im Hinblick auf Mitarbeitergewinnung verbessern
In den Arbeitsgruppen wird der FVS vertreten durch Herrn Prof. Reinhart Schüppel und Herrn Peter Rehermann (Johannesbad
Fachklinik Furth im Wald).
5. Gutachten Folgende Gutachten sind im Jahr 2018 erschienen und wurden den Mitgliedseinrichtungen zugeleitet:
� Aktualisierung des Gutachtens zur aktuellen und perspektivischen Situation der Einrichtungen im Bereich der me-
dizinischen Rehabilitation (2018) durch aktiva im Auftrag der AG MedReha.
� Sondergutachten „Was kostet die Rehabilitationsleistung? - Bereich „GKV“ durch aktiva im Auftrag der AG
MedReha.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 39
Anfrage und Internetzugriffe
6. Anfragen (Presse, Rundfunk, allgemeine Anfragen)
6.1 Anfragen
Im Jahr 2018 gingen insgesamt 136 Anfragen ein (darunter 102 schriftlich per E-Mail oder Post).
6.2 Internetzugriffe - Homepage des FVS
Im Jahr 2018 gingen über das Internet 648.207 Anfragen ein. Die FVS-Homepage hat in diesem Zeitraum 71.946 Besuche zu
verzeichnen.
Zusammenfassung nach Monaten
Monat Tagesdurchschnitt Monats-SummeAnfragen Dateien Seiten Besuche Rechner kb Besuche Seiten Dateien Anfragen
Dez 2018 298 264 163 106 724 970292 3315 5075 8198 9239
Nov 2018 299 271 166 92 574 1091168 2765 4995 8157 8990
Okt 2018 294 264 161 110 450 1177597 3439 5000 8209 9133
Sep 2018 261 234 121 84 441 1057827 2526 3634 7048 7839
Aug 2018 306 275 171 71 483 1234051 2218 5322 8551 9508
Jul 2018 603 575 437 74 421 1295105 2320 13563 17847 18719
Jun 2018 614 584 441 61 578 1466241 1831 13250 17522 18431
Mai 2018 593 571 447 108 610 1292188 3375 13880 17717 18392
Apr 2018 727 701 545 170 976 1333312 5103 16355 21052 21829
Mar 2018 915 887 721 229 1049 1451181 7100 22378 27522 28389
Feb 2018 711 682 575 155 1179 1186359 4349 16120 19097 19925
Jan 2018 15413 12447 5490 1084 16985 12953607 33605 170201 385886 477813
Summen 71946 648207
Die Homepage des FVS, www.sucht.de, wurde völlig überarbeitet und erschien 2018 in neuem Design (s. Anlage).
__________________ 40 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Ausschüsse / Arbeitskreise
7. Verbandsinterne und -übergreifende Arbeitskreise
7.1 Verbandsinterne Arbeitskreise
An internen Arbeitskreisen des FVS tagten:
� Kongressausschuss 2018 (Koordination: FVS)
� Qualitätszirkel „Drogenrehabilitation“ (Koordination: Martina Fischer)
� Qualitätszirkel „Adaption“ (Koordination: Horst Teigeler)
� Qualitätszirkel „Soziotherapie“ (Koordination: Imke Dreckmann)
� Qualitätszirkel „Ambulante Rehabilitation“ (Koordination: FVS)
� Ausschuss „Statistik und Dokumentation“ (Koordination: FVS)
� Ausschuss „Prävention sog. Begleitkinder" (Koordination: FVS)
� UAGs zum Modellprojekt RehaPro (Koordination: Dr. Thomas Klein, Frauke Wulf, FVS)
7.2 Mitwirkung in verbandsübergreifenden Gremien (Auswahl)
Verbandsübergreifend war der FVS u.a. in folgenden Gremien vertreten:
� Beirat „RehaPro“ des BMAS
� AG MedReha
� Arbeitsgruppe mit Zertifizierungsfirmen der DEGEMED und des FVS
� Fachbeirat Suchthilfestatistik
� Gemeinsamer Ausschuss zu § 137d SGB V zur Qualitätssicherung der Gesetzlichen Krankenversicherung
� Vertragsverhandlungen zum Entlassmanagement stationärer Rehabilitationseinrichtungen im GKV-Bereich
� DRV Bund (Träger) – Suchtverbände (buss, fdr, FVS): Entwicklungen in der Suchtbehandlung
� Gespräch Suchtverbände mit den Leistungsträgern zur Situation der ambulanten Suchtbehandlung
� Treffen der AG Suchtbehandlung der DRV mit den Suchtverbände
� Konferenz der Spitzenverbände der medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation
� Qualitätssicherung: QS-Koordinatoren der DRV mit den Spitzenverbänden der medizinischen Rehabilitation
� Deutsche Suchthilfestatistik
� Statistikausschuss der DHS
� Reha-Tag: Initiatorenkreis
� Präventionsforum
� DRV BSH – buss, fdr, FVS
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 41
Vorstandssitzungen / Mitgliederversammlung / Danksagung
8. Vorstandssitzungen
Im Jahr 2018 erfolgte wieder eine enge Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Geschäftsstelle. Es wurden Stellungnahmen
und Empfehlungen abgestimmt und die Interessen des FVS in vielfältiger Form eingebracht und vertreten.
Durch den hohen Abstimmungsbedarf war über die drei Vorstandssitzungen(davon zwei zweitägige) hinaus wieder eine er-
hebliche zeitliche Einbindung der Vorstandsmitglieder im Jahr 2018 erforderlich.
9. Mitgliederversammlung 2018
Die ordentliche Mitgliederversammlung wurde am 28.11.2018 in Bonn durchgeführt. Das Protokoll der Mitgliederversamm-
lung wurde den Mitgliedern des FVS zugestellt.
10. Danksagung
Viele haben im Jahr 2018 die Arbeit des FVS z.B. durch ihre Tätigkeit als Referent/in auf dem Heidelberger Kongress oder im
Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen, durch die Mitwirkung in Ausschüssen/Arbeitsgruppen, durch Beiträge in der Zeit-
schrift SuchtAktuell etc. unterstützt. Allen sei an dieser Stelle nochmals ganz herzlich dafür gedankt.
__________________ 42 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Mitglieder des FVS
11. Mitglieder des FVS
Nachfolgend werden die Mitglieder des FVS alphabetisch aufgelistet. Dabei werden sie folgenden Kategorien zugeordnet:
� Fachkliniken für Abhängigkeitskranke (siehe 12.1)
� Adaptionseinrichtungen (siehe 12.2.)
� Ganztägig ambulante Einrichtungen (siehe 12.3)
� Ambulante Beratungs- und Behandlungsstellen (siehe 12.4)
� Soziotherapeutische Einrichtungen (siehe 12.5)
� Einzelpersonen (siehe 12.6)
11.1 Fachkliniken für Abhängigkeitskranke bwlv Fachklinik Schloz, Freudenstadt
Diakonie-Krankenhaus Harz GmbH, Elbingerode
Fachklinik Altenkirchen, Altenkirchen
Fachklinik Eußerthal, Eußerthal/Pfalz
Facklinik Meckenheim, Meckenheim
Fachklinik Zur alten Post GmbH, Baiersbrunn-Schönmünzach
Fachklinik Zwieselberg, Freudenstadt
Fontane-Klinik, Mittenwalde/OT Motzen
Haus Niedersachsen - Klinik Oerrel, Dedelstorf/OT Oerrel
Helios Park-Klinikum Soteria Klinik, Leipzig
Johannesbad Fachklinik Fredeburg, Schmallenberg
Johannesbad Fachklinik Furth im Wald, Furth im Wald
Johannesbad Fachklinik Holthauser Mühle, Schmallenberg
Klinik Bad Blankenburg, Bad Blankenburg
Klinik Brilon-Wald, Brilon-Wald
Klinik Eschenburg, Eschenburg
Klinik Neumühle, Hollstadt
Kliniken Wied, Wied
MEDIAN Klinik Am Waldsee, Rieden/Eifel
MEDIAN Klinik Dormagen, Dormagen
MEDIAN Klinik Odenwald, Breuberg
MEDIAN Klinik Lübeck, Lübeck
MEDIAN Klinik Mecklenburg, Rehna/OT Parber
MEDIAN Klinik Münchwies, Neunkirchen
MEDIAN Klinik Richelsdorf, Wildeck-Richelsdorf
MEDIAN Klinik Römhild, Römhild
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 43
Mitglieder des FVS
MEDIAN Klinik Schweriner See, Lübstorf
MEDIAN Klinik Tönisstein, Bad Neuenahr-Ahrweiler
MEDIAN Klinik Wigbertshöhe, Bad Hersfeld
MEDIAN Klinik Wilhelmsheim, Oppenweiler-Wilhelmsheim
MEDIAN Kliniken Daun - Altburg, Schalkenmehren
MEDIAN Kliniken Daun - Am Rosenberg, Daun/Eifel
MEDIAN Kliniken Daun - Thommener Höhe, Darscheid
MEDIAN Psychotherapeutische Klinik Bad Liebenwerda, Bad Liebenwerda
MEDIAN Rhein-Haardt-Klinik, Bad Dürkheim
Paracelsus-Berghofklinik, Bad Essen
Paracelsus-Wiehengebirgsklinik, Bad Essen
Saaletalklinik, Bad Neustadt/Saale
salus klinik Castrop-Rauxel, Castrop-Rauxel
salus klinik Friedberg, Friedberg
salus klinik Friedrichsdorf, Friedrichsdorf/Taunus
salus klinik Hürth, Hürth
salus klinik Lindow, Lindow
SRH Medinet Fachklinik Alte Ölmühle, Magdeburg
Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH - Haus Schönbirken (Zentrum III), Vielitzsee/OT Strubensee
Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH - Zentrum I, Berlin
Therapeutische Einrichtung Auf der Lenzwiese, Höchst-Hassenroth
Therapiehof Sotterhausen, Allstedt
11.2 Adaptionseinrichtungen Adaptionseinrichtung der MEDIAN Klinik Römhild, Römhild
Adaptionseinrichtung der Soteria Klinik Leipzig, Leipzig
Adaptionseinrichtung „Maria Stern“, Bad Neustadt/Saale
Ausweg - Bonner Adaptions- und Nachsorgezentrum, Bonn
Haus mit Aussicht – Adaptionseinrichtung der KADESCH GmbH, Herne
Haus Niedersachsen gGmbH - Adaption Hambühren , Hambühren
MEDIAN Adaptionshaus Lübeck, Lübeck
MEDIAN Adaptionshaus Duisburg, Duisburg
MEDIAN Gesundheitsdienste Koblenz - Adaptionshaus, Koblenz
MEDIAN Klinik Schelfstadt, Schwerin
__________________ 44 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Mitglieder des FVS
MEDIAN Therapiezentrum und Adaptionshaus Köln, Köln
Paracelsus Berghofklinik II – Adaption, Bad Essen
salus adaption Friedrichsdorf, Friedrichsdorf
salus adaption Hürth, Hürth
SRH Medinet Fachklinik Alte Ölmühle - Adaption, Magdeburg
Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH - Adaptionshaus Berlin, Berlin
Therapiezentrum Speyer, Speyer
11.3 Ambulante Beratungs- und Behandlungsstellen BBZ Wesel Betriebliches Beratungs-Zentrum, Wesel-Büderich
Die Tür Suchtberatung e.V., Trier
Fachambulanz Sucht der Klinik Eschenburg, Eschenburg-Wissenbach
Fachambulanz Sucht der MEDIAN Kliniken Daun, Daun
Fachstelle Sucht, Landau
Ge.on Case Management GmbH, Bremen
IANUA - Gesellschaft für Prävention und Sozialtherapie, Saarlouis
Klientenzentrierte Problemberatung, Fachambulanz für Suchterkrankungen, Dachau
Klientenzentrierte Problemberatung, Ambulante Beratungs- und Behandlungsstelle, München
MEDIAN Gesundheitsdienste Koblenz - Ambulante Reha Sucht, Koblenz
MEDIAN Klinik Lübeck, Suchtberatungsstelle und ambulante Rehabilitation, Lübeck
MEDIAN Klinik Schelfstadt - Beratungsstelle, Schwerin
salus Fachambulanz, Friedrichsdorf
SRH Medinet Fachklinik Alte Ölmühle - Ambulanter Bereich, Magdeburg
Therapieverbund Sucht CARITAS-Dienste und Arbeit gGmbH, Betzdorf
11.4 Ganztägig ambulante Einrichtungen MEDIAN Gesundheitsdienste Koblenz. Koblenz
MEDIAN AGZ Ludwigshafen, Ludwigshafen
MEDIAN Klinik Schelfstadt, Schwerin
MEDIAN AGZ Stuttgart, Stuttgart
SRH Medinet Fachklinik Alte Ölmühle - Tagesrehabilitation, Magdeburg
Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH - Die Tagesklinik, Berlin
________________
Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 45
Mitglieder des FVS
11.5 Soziotherapeutische Einrichtungen Haus im Niederfeld - Soziotherapeutisches Heim, Darmstadt
Haus Niedersachsen – Wohnheim Emmen, Hankensbüttel
MEDIAN Therapiezentrum Bassenheim, Bassenheim
MEDIAN Therapiezentrum Germersheim, Germersheim
MEDIAN Therapiezentrum Haus Dondert, Kevelaer
MEDIAN Therapiezentrum Haus Eller, Düsseldorf
MEDIAN Therapiezentrum Haus Grefrath, Grefrath
MEDIAN Therapiezentrum Haus Remscheid, Remscheid
MEDIAN Therapiezentrum Haus Welchenberg, Grevenbroich
MEDIAN Therapiezentrum Haus Werth, Duisburg
MEDIAN Therapiezentrum Haus Willich, Willich
MEDIAN Therapiezentrum und Adaptionshaus Köln, Köln
MEDIAN Therapiezentrum Loherhof, Geilenkirchen
MEDIAN Therapiezentrum Ravensruh, Ravensruh
Verein zur sozialen Rehabilitation von Abhängigkeitskranken (VRA) e.V., Leipzig
11.6 Einzelmitglieder Alfons Domma
Dr. Jürgen Fleck
Prof. Dr. Wilma Funke
Prof. Dr. Michael Klein
Dr. phil. Thomas Klein
Rüdiger Lörsch
Peter Missel
Walter Roeb-Rienas (Ehrenmitglied)
Dr. Rüdiger-Rolf Salloch-Vogel
Rudi Schäfer (Ehrenmitglied)
Prof. Dr. Lothar Schmidt
Ralf Schneider (Ehrenmitglied)
Herbert Ziegler (Ehrenmitglied)
__________________ 46 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 47
Anhang
12. Anhang:
Stellungnahmen und
Veröffentlichungen des
Fachverbandes Sucht e.V.
im Jahr 2018
Inhaltsverzeichnis:
12.1 Zentrale Publikationen des FVS
12.2 Stellungnahmen und Veröffentlichungen des FVS (Auswahl)
__________________ 48 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.1 Zentrale Publikationen des bzw. unter Mitwirkung des FVS (inkl. Gutachten)
1. SuchtAktuell, Jahrgang 25, Ausgaben 01.18 und 02.18 (Titelseiten)
2. Basisdokumentation 2017 � Ausgewählte Daten zur Entwöhnungsbehandlung im Fachverband Sucht e.V.,
Reihe: Qualitätsförderung in der Entwöhnungsbehandlung (Titelseite)
3. Gutachten zur aktuellen und perspektivischen Situation der Einrichtungen im Bereich der medizinischen
Rehabilitation � Neuauflage 2018 von aktiva im Auftrag der AG MedReha (Titelseite)
4. Gutachten „Was kosten die Rehabilitationsleistung? – Kostenberechnung auf Basis struktureller Anforderungen
in der Gesetzlichen Krankenversicherung“ von aktiva im Auftrag der AG MedReha (Titelseite)
5. Rechtsgutachten „Angemessene Vergütung gemäß § 19 Abs. 4 Satz 2 i. V. m. § 35 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 SGB IX für
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker im Zuständigkeitsbereich der Deutschen Ren-
tenversicherung Braunschweig-Hannover“ von Prof. Dr. F. Brosius-Gersdorf und Prof. Dr. H. Gersdorf im Auftrag
der DRV Braunschweig-Hannover, des buss, des fdr und des FVS (inzwischen in überarbeiteter Form publiziert)
(Titelseite)
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 49
Anhang
12.1.1a
__________________ 50 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.1.1b
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 51
Anhang
12.1.2
__________________ 52 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.1.3
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 53
Anhang
12.1.4
__________________ 54 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.1.5
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 55
Anhang
12.2 Stellungnahmen und Veröffentlichungen des FVS im Jahr 2018 (Auswahl)
1. Pressestatement zum 31. Heidelberger Kongress: „Sucht und Komorbidität – Sucht als Komorbidität“
(SuchtAktuell 02.18)
2. Positionspapier der Adaptionseinrichtungen im FVS (SuchtAktuell 02.18)
3. Stellungnahme zum Referentenentwurf des BMG: Entwurf des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes
(SuchtAktuell 02.18)
4. Anforderungen an die stationäre medizinische Rehabilitation für Jugendliche mit substanzbezogenen Erkrankun-
gen (BAG KJPP et al.) inklusive Kommentierung des FVS (SuchtAktuell 01.18)
5. Die neue Dimension von Qualität im Bereich der Rentenversicherung: Aktuelle Entwicklungen aus Sicht des FVS
(SuchtAktuell 01.18)
6. Zusammenhang zwischen Sucht, Komorbidität und Behandlungserfolg – Sonderauswertung zur FVS-Katamnese
der Entlassjahrgänge 2012 bis 2015 von Fachkliniken für Alkohol- und Medikamentenabhängige
(SuchtAktuell 01.18)
7. Stigmatisierung von Sucht begegnen, Hilfe anbieten! (Weissinger, GO – Das Gesundheitsmagazin der Region, S.
4-5) – Pressestatement des FVS
8. Stetig sinkende Zahlen bei Alkoholentwöhnungen (TrokkenPresse 04/2018, S. 10-11)
9. Versorgungsorganisation – Die neue S3-Leitlinie Alkohol und ihre Bedeutung für die Versorgungspraxis
10. Non-Responder-Studie der Charité (SuchtAktuell 02.18)
11. Neuer Internetauftritt des FVS (SuchtAktuell 01.18)
__________________ 56 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.2.1 (erste Seite)
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 57
Anhang
12.2.2
(erste Seite)
__________________ 58 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.2.3
(erste Seite)
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 59
Anhang
12.2.4
(erste Seite)
__________________ 60 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.2.5
(erste Seite)
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 61
Anhang
12.2.6
(erste Seite)
__________________ 62 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.2.7a
(erste Seite)
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 63
Anhang
12.2.7b
__________________ 64 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 65
Anhang
12.2.8
__________________ 66 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 67
Anhang
12.2.9
(erste Seite)
__________________ 68 Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V.
Anhang
12.2.10
________________ Tätigkeitsbericht 2018 Fachverband Sucht e.V. 69
Anhang
12.2.11