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Silent World 33 | Ausgabe 2/2015 | D 5,80 Euro A 5,80 Euro | CH 10 SFR | Benelux/E/I 6,50 Euro www.silentworld.eu TAUCHEN // LIFESTYLE // EMOTIONEN Ausrüstung im Check ATEMREGLER, ANZUG, LAMPEN, FOTOGEHÄUSE UND KINDERAUSRÜSTUNG Mexiko 0'4'#0 +7 )0''1!&3,2# +'1!&3,% Kroatien )40,#03!&2 1- ,& 1- +#"'2#00, Malta und Gozo VIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN Rotes Meer ZWEI ZIELE IM SÜDEN 33 MOND FISCHE Begegnung mit skurrilen Riesen

TAUCHEN // LIFESTYLE // EMOTIONEN - · PDF filewen es bis nach Hamata verschlagen hat, der ist so weit weg vom Touristentrubel an der Küste wie überhaupt nur möglich

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Page 1: TAUCHEN // LIFESTYLE // EMOTIONEN -   · PDF filewen es bis nach Hamata verschlagen hat, der ist so weit weg vom Touristentrubel an der Küste wie überhaupt nur möglich

Silent World 33 | Ausgabe 2/2015 | D 5,80 Euro A 5,80 Euro | CH 10 SFR | Benelux/E/I 6,50 Euro

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TAUCHEN // LIFESTYLE // EMOTIONEN

Ausrüstung im CheckATEMREGLER, ANZUG, LAMPEN, FOTOGEHÄUSEUND KINDERAUSRÜSTUNG

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Malta und GozoVIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN

Rotes MeerZWEI ZIELE IM SÜDEN

33

MONDFISCHEBegegnung mit

skurrilen Riesen

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er in dem vergangenen Jahr häufiger als ein- oder zwei-

mal in Ägypten war, der hat das vielleicht auch erlebt:

Die Zeit wurde recht häufig umgestellt. Einmal zum Ende

des Winters, dann zu Beginn des Ramadans, am Ende

des Ramadans und schließlich zum Beginn der kalten Jahreszeit.

Wer sich nun einigermaßen auf die häufig wechselnden Uhrzeiten

eingestellt hat, der könnte im Zabargad Berenice Resort in Hamata

anfangen, an seinem Verstand zu zweifeln. Denn dort ticken die

Uhren noch einmal ein wenig anders als im Rest des Landes.

Um das Tageslicht so gut wie möglich auszunutzen, werden die

Uhren in der Hotelanlage einfach mal um eine Stunde vorge-

stellt. Das passt dann auch irgendwie zur Landschaft, denn

wen es bis nach Hamata verschlagen hat, der ist so weit weg

vom Touristentrubel an der Küste wie überhaupt nur möglich.

Zwar führt die Küstenstraße noch etwa 140 Kilometer weiter

bis zur Grenzstadt Shalateen, doch für Touristen ist etwa zehn

Kilometer nach Hamata Schluss. Hinter Wadi Lahami verwehrt

ein Checkpoint dem Reisenden das Weiterkommen. So ist

denn das schon etwas in die Jahre gekommene Resort einer

der letzten touristischen Außenposten an der ägyptischen

Rotmeerküste. Und genau diese Tatsache lässt das Herz von

erfahrenen Tauchern schneller schlagen. Denn das verheißt

relativ unberührte Tauchplätze und kein Rudeltauchen, keinen

schweren Bootsverkehr an den Tauchplätzen und keine Angst

davor, dass einem ein Anker, eine Bleileine oder ein Taucher auf

den Kopf fallen könnte.

Doch der Reihe nach. Die Anlage selbst ist großzügig und sehr

sauber. Der protzige Glitzerstil aus einer Mischung von Dubai

und Las Vegas, der mittlerweile viele neue Hotels in Ägypten

prägt, ist hier noch nicht angekommen. Das Resort erinnert

eher an die Hotels in der frühen Hurghada-Phase der 80er- und

90er-Jahre. Der viel zitierte maurische Stil ist hier tatsächlich

auch noch maurisch.

Das heißt, die vorherrschende Farbe ist Beige oder Sandfarben

und die Bungalows haben jene Kuppeln, die der Nordafrika-

reisende erwartet. Da Platz in Hülle und Fülle vorhanden ist,

sind die Zimmer auch entsprechend groß und verfügen über

alles, auf das der zivilisierte Europäer auch in der Wüste nicht

verzichten will. Kühlschrank, Klimaanlage und Fernseher. Es ist

sehr sauber und funktioniert reibungslos. Das ist ein Vorzug,

den die meisten erfahrenen Ägyptenreisenden nicht hoch

genug schätzen können.

Das Internetzeitalter ist schon so weit in den ägyptischen

Süden vorgedrungen, dass es im Hotel auch WLAN gibt, wenn

auch nur an der Rezeption. Zwar wirkt das Hotel ein wenig

retro, doch wer daraus auf eine schwer genießbare Küche

schließt, die vor 25 Jahren einfach noch dazugehörte, sieht

sich im Zabargad Berenice angenehm überrascht. Das Essen

ist ganz ausgezeichnet. Der riesige Speisesaal wirkt zwar auf

den ersten Blick nicht wirklich gemütlich, doch der fantastische

Blick durch die Panoramafront auf das Meer entschädigt dafür

beim Frühstück gleich mehrfach. Die Tauchbasis liegt direkt in

der Anlage. Das heißt für den Taucher, dass er es morgens nicht

weit hat und es auch keine große Schlepperei der Ausrüstung

zu Beginn oder am Ende des Urlaubes gibt. Zudem verfügt die

Basis über eine kleine Terrasse, ebenfalls mit wunderbarem

Ausblick, die zu einem gemütlichen Drink einlädt.

Das Zabargad Berenice Resort in Hamata ist das Tor zu den Fury Shoals.

WO DIE UHREN ANDERS GEHEN

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TEXT // PETER S. KASPAR

Das Resort ist einer der letzten touristischen

Außenposten an der ägyptischen

Rotmeerküste. Und es lässt, wegen relativ

unberührter Tauchplätze, das Herz von

erfahrenen Tauchern höher schlagen.

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1 | Der Tauchplatz Shaab Claudia locktmit lichtdurchfluteten Höhlen.2 | Beeindruckendes Orangerot von Weichkorallen undunzähligen Fahnenbarschen am Tauchplatz Shaab Mazur

70 7170

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Das Tauchcenter ist nicht besonders groß, bietet

aber dennoch vier bis fünf Dutzend Tauchern

Platz. So genau lässt sich das mit der Kapazität

nicht sagen, denn obwohl das Zabargad Berenice

recht weit von Port Ghalib entfernt ist, bildet es

trotzdem eine Art Ableger der dortigen Nieder-

lassung von Emperor Divers. Das heißt, wenn

Not am Mann oder Material sein sollte, kommt

Hilfe von dort. Um sich die Entfernungsverhält-

nisse klar zu machen: Port Ghalib, was manchen

Ägypten-Tauchern als ein Inbegriff des Südens

gilt, markiert auf dem Weg von Hurghada nach

Hamata gerade einmal die halbe Strecke.

Den ersten Eindruck vom wilden Süden bekommt

der Taucher gleich direkt vor der Haustür. Das

Hausriff liegt unmittelbar vor der Basis und es

geht hier gleich richtig hinunter. So ein Drop-off

direkt vor der Haustür hat natürlich einen ganz

unschätzbaren Vorteil: Die Chance auf großes

Getier ist an so einem Platz sehr viel höher,

als an einem flachen Einstieg in einer Bucht.

Napoleons sind hier häufige Gäste, ebenso große

Barrakudas, Schildkröten und auch gut gewach-

sene Muränen. Der Steg unweit der Tauchbasis

ermöglicht zudem einen ziemlich bequemen Ein-

und Ausstieg. Wer will, könnte seinen Urlaub am

Hausriff verbringen. Doch leider verpasst er dann

das Beste. Mit dem Minibus geht es morgens

los zur Marina von Hamata. Das sind kaum fünf

Minuten Fahrt. Das Schiff bringt die Taucher dann

hinaus auf die Fury Shoals, die vom Hafen aus

etwa eine Stunde entfernt sind. Die Ansammlung

von Hochseeriffen unweit der Küste vor Hamata

gehört zum Besten, was das Rote Meer Tauchern

zu bieten hat. Geht es ganz weit hinaus, nach

Maksur oder Samadai, dann wird noch ein wenig

Extra Charge fällig, aber auch das, was näher

liegt, ist schon atemberaubend schön. Wo sonst

können Taucher durch gewaltige Felsentore

hindurchtauchen, wo sonst reichen „flache“

Korallengärten auf 15 Meter, statt auf sieben oder

acht. Entsprechend riesig sind die Bergkorallen,

die hier ebenso farbenfrohe wie dramatische

Schluchten bilden.

Einen ganz besonderen Tauchplatz bietet Shaab

Claudia. Dieser Spot ist für viele Besucher des

Südens ein besonderer Höhepunkt. Hier geht es

nämlich direkt in das Riff hinein.

Bei diesen Worten erhöht sich logischerweise bei all jenen,

die es möglicherweise mit Klaustrophobie zu tun haben, die

Pulsfrequenz. Hier ist der perfekte Ort, um sich diesen Ängsten

zu stellen. Wer durch den ausreichend großen Einlass in das

System hineintaucht, findet sich zuerst in einer riesigen, licht-

durchfluteten Unterwasserkathedrale wieder. Nirgendwo muss

man sich durchzwängen, es ist stets ausreichend Platz, meis-

tens ziemlich hell und ein Ausgang in der Regel nicht so weit

entfernt. Natürlich hat das wenig mit „echtem“ Höhlentauchen

zu tun, ist aber der perfekte Einstieg für alle, die zum ersten Mal

irgendwo tauchen, wo es keinen direkten Weg nach oben gibt.

Selbstverständlich gibt es auch auf den Fury Shoals die

dramatischen Drop-offs, die steilen Wände, an denen sich

Hai und Rochen Gute Nacht sagen. Mantas sind möglich,

ebenso wie Delfine, für die es in Sataya ja nahezu eine

Garantie gibt. Adlerrochen sind ebenfalls nicht gerade selten

und auch die Chance auf Weißspitzenhaie oder gar Größeres

stehen nicht schlecht. Allerdings gilt auch hier, wie im Rest

des Roten Meeres: Die Population der Haie ist, auch für Laien

erkennbar, deutlich zurückgegangen oder hat sich in tiefere

Gewässer verzogen.

REISE 1NSDRÓ,DDQ�Ó'@L@S@Ó

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3 | Diese Schildkröte hat Lust auf einenleckeren Weichkorallen-Snack.4 | Der Strand mit Sonnendächern und Bar im Hintergrund5 | Große Muräne am Hausriff

8� �0%�"ô #0#,'!#ô0#1-02Das Zabargad Berenice Resort liegt etwa 110 Kilometer südlich von Marsa Alam und knapp 180 Kilometer südlich des Flughafens. Von der weitläufigen Anlage sind es mit dem Minibus rund fünf Minuten in das benachbarte Hamata. Die Ausgehmöglichkeiten sind allerdings beschränkt, ebenso wie das Animationsangebot des Hotels. WLAN gibt es in der Rezeption gegen Gebühr. Regulär wird Halbpension angeboten, die für 56 Euro die Woche auf ein Soft-All-inclusive für Getränke erweitert werden kann.

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Schuld daran sind nicht die Taucher, von denen gibt es dort

unten nicht so viele, sondern die Fischer, die nach wie vor

Jagd auf die Meeresräuber machen. Was es aber dagegen

noch sehr häufig gibt, sind Napoleons. Diese unterscheiden

sich von ihren Artgenossen im Norden erheblich. Sie sind

deutlich größer und älter, was an ihrem ausgeprägten Horn

gleich zu erkennen ist. Diese alten Exemplare sind im Norden

nur noch extrem selten anzutreffen. Dass sie auf den Fury

Shoals zahlreicher sind, ist nur ein weiterer Beleg dafür, dass

sie Unterwasserwelt hier noch weitgehend in Ordnung ist.

Vorerst wird sich daran auch nicht viel ändern. Das Zabargad

Berenice kann sich jetzt nicht gerade über zu viele Gäste

beklagen. Es ist vergleichsweise ruhig auf der Anlage und

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6 | Der Swimmingpool des Resorts liegt ganz nah beim Strand.7 | Große Napoleons wie dieses Prachtexemplar sind auf den Fury Shoals häufiger anzutreffen.

auch nicht besonders voll auf der bequemen Motoryacht, mit

der die Gruppe hinaus zum Riff fährt. Das riesige Tauchgebiet

müssen sich die Emperor Divers kaum mit anderen Kolle-

gen teilen. Es ist auch nicht zu erwarten, dass die wenigen

Anbieter von Gästen überrannt werden, wenn sich der

Tourismus in Ägypten nun so langsam wieder erholt. Für den

Gelegenheitstaucher, der auch noch Spaß und Halligalli im

Urlaub braucht, ist das ganze Gebiet viel zu weit abgelegen.

Die Angebote an Animation und Abendunterhaltung sind

eher begrenzt. Man ist also doch mehr auf die Tauchbe-

kanntschaften angewiesen, wenn man nicht jeden Abend

früh zu Bett gehen will.

Das könnte sich allerdings in den nächsten Jahren ändern.

Schon seit geraumer Zeit wird darüber gemunkelt, ob die Halb-

insel bei Berenice, die jetzt noch militärisches Sperrgebiet ist,

für den Tourismus freigegeben wird. Schon jetzt gibt es ägyp-

tische Unternehmer, die für diesen Fall fertige Pläne in ihren

Schubladen liegen haben. Angeblich seien auch schon große

Flächen für künftige Hotels verkauft. Und schließlich heißt es

aus der Gerüchteküche auch noch, dass der Militärflughafen

dort für die zivile Luftfahrt geöffnet werden soll.

Wenn sich all diese Mutmaßungen bestätigen sollten, dann

dürfte es mit dem Idyll auf den Fury Shoals in ein paar Jahren

vorbei sein, die bislang dadurch am ehesten geschützt sind,

dass der nächste Flughafen fast drei Stunden entfernt liegt.

Insofern wäre es nicht die schlechteste Idee, eine Reise in den

Tiefen Süden möglichst bald ins Auge zu fassen.

1NSDRÓ,DDQ�Ó'@L@S@ÓREISE

2�3!& �1'1Die Emperor-Tauchbasis verfügt über einen eigenen Steg, von dem aus Hausriff-Tauchgänge möglich sind. Darüber hinaus fährt gewöhnlich täglich ein Boot zu den Fury Shoals mit ihren rund 20 verschiedenen Tauchplätzen. Zudem werden auch noch Specials wie das Hamata-Wrack angeboten. Für einen Aufpreis von 35 Euro pro Woche ist auch Nitrox-Tauchen möglich. Weitere Informationen unter www.emperordivers.de

Informationen und Buchungen zum Beispielauch bei diesen Tauchreiseveranstaltern:

Aqua Active Agency, www.aquaactive.de

Absolut Scuba, www.as-tauchreisen.de

HamataMarsa Alam

ÄGYPTEN

ROTES MEER

Hurghada

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Der Wolfgangsee ist besonders bei Erholungssuchenden und

Freizeitsportlern beliebt. Kein Wunder. Das Ambiente, das

Ihnen dieser kristallklare Alpensee bietet, ist einzigartig. Über

wie unter Wasser. Der Wolfgangsee bietet anspruchsvollen

Tauchern äußerst interessante Tauchreviere. Durch seine hohe

Wasserqualität – der See hat Trinkwasserqualität- herrschen

bei Tauchgängen am Wolfgangsee beste Sichtverhältnisse.

Beobachten Sie die heimischen Fischarten wie Seesaiblinge,

Reinanken, Maränen, Seeforellen, Zander, Hechte, Barsche

und viele andere wie sie ihre Runden durch das Gewässer

des Wolfgangsees ziehen. Besonders beliebt bei Tauchern

ist der Bereich der Falkensteinwand. Hier ist der Ausgang

eines Höhlen- und Steilhangtauchganges. Egal ob Sie schon

geübter Taucher sind oder einen Anfängerkurs buchen

möchten. Alexander Berner und sein Team von der Tauchstation

Wolfgangsee sind die idealen Partner in Sachen Tauchen.

TAUCHEN AM WOLFGANGSEE

Informationen Tauchschule und Tauchstation Wolfgangsee | Inhaber: Alexander Berner | Markt 113, 5360 St. Wolfgang2CJ�Í,P�Í��Í���Í���Í�������ÍZÍM˔AC�R?SAFQR?RGML�?RÍZÍUUU�R?SAFQR?RGML�?R