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DasErste.de AM SONNTAG, 13. NOVEMBER 2016 UM 20:15 Uhr Taxi nach Leipzig

Taxi nach Leipzig · Der TATORT hat die Kraft, das eigene Genre immer wieder zu revolutionieren. Und er bezieht diese Kraft in erster Linie aus ... sendung identifiziert wird. Wenn

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DasErste.de

AM SONNTAG, 13. NOVEMBER 2016 UM 20:15 Uhr

Taxi nach Leipzig

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Am Sonntag, 13. November 2016, um 20:15 Uhr

Taxi nach Leipzig

Dokumentation:

Sonntagsmörder – Ermittlung über 1.000 TATORTeAm Sonntag, 13. November 2016, um 21:45 Uhr

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INHALT

5 Vorwort Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

6 Der stete Widerspruch sorgt für die Attraktion des TATORTs bis heute Gastbeitrag von Dietrich Leder, Medienwissenschaftler und Publizist, Professor an der Kunsthochschule Köln

10 Auf die nächsten 1.000!von TATORT-Erfinder Gunther Witte, ehemaliger WDR-Fernsehfilmchef

12 TATORT-Kommissarin der ersten Stunde – Karin Anselm erinnert sich

12 Im Taxi nach Leipzig 1970 und 2016 – drei Mitfahrer erinnern sich Friedhelm Werremeier, Günter Lamprecht und Hans Peter Hallwachs

14 Der Jubiläums-TATORT im Ersten: „Taxi nach Leipzig“ (NDR)

15 Kurzinhalt

16 Inhalt

18 Besetzung und Stab

21 Leben ist Fahren: im Kreis NDR-Fernsehfilmchef Christian Granderath über die Jubiläumsfolge „Taxi nach Leipzig“

23 Eine Reise in die Dunkelheit Statement von Autor und Regisseur Alexander Adolph

24 Am Ende des Tages wird das Gute siegen – meistens. Interview mit Maria Furtwängler

28 Wir können den Hauptfiguren zuhören, was in ihnen spricht, denkt, fühlt … Interview mit Axel Milberg

30 Eine der tragischsten Figuren, die ich je gespielt habe Interview mit Florian Bartholomäi

32 Sonntagsmörder – Ermittlung über 1.000 TATORTe Die TATORT-Dokumentation von Peter Dörfler und Cordt Schnibben

34 Die aktuellen TATORT-Teams

38 TATORT-Indizien Zahlen, Daten, Fakten

40 TATORT im Netz

42 Impressum/Pressekontakt

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Götz George* 23. Juli 1938 † 19. Juni 2016

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Es ist schon ein kleines Wunder: 1.000 Folgen TATORT, 46 Jahre Tradition und aktuell an die zehn Millionen Zuschauer durch-schnittlich bei jedem neuen Fall! – Was ist das Geheimnis dieser Krimireihe, die derart der Vergänglichkeit trotzt? Und das ausgerechnet in einem so schnelllebigen Medium wie dem Fernsehen. Viel ist über die Ursachen spekuliert worden: die Offenheit und große Bandbreite des Formats, das Prinzip der Regionalität, der Sendeplatz am Sonntagabend und vieles mehr. Wahrscheinlich ist es am Ende wie mit jedem echten Geheimnis, dass es nie ganz gelüftet werden kann.

Einen Erklärungsversuch möchte ich trotzdem unternehmen: Für mich ist es vor allem die Wandlungsfähigkeit dieser Krimi-Reihe, die ihre Langlebigkeit garantiert. Und diese Wandlungs-fähigkeit hängt im TATORT in erster Linie an starken Kommis-sars-Gestalten, die der Reihe und dem Genre insgesamt ihren Stempel aufgedrückt haben. So gab es immer wieder Charak-tere, die den TATORT auf den Kopf stellten, neu definierten, ihn ästhetisch umgekrempelt und auf die Zukunft hin ausgerichtet haben. Typen, die zugleich für den TATORT eine Zeitenwende bedeuteten und gerade dadurch zum Garanten seiner Kon ti-nu ität wurden, dass sie mit der Konvention brachen. Mit ande-ren Worten: Auf die Brüche kommt es an!

Es ist ein trauriger Zufall, dass eine dieser großartigen Per sön-lichkeiten, denen der TATORT all dies verdankt, ausge rechnet in dem Jahr verstorben ist, in dem die Reihe Jubiläum feiert. Und es ist mir deshalb ein Anliegen, ihm in diesem Jubiläumsheft eingangs zu gedenken: Götz George alias Horst Schimanski. Eine Kommissarslegende. Zehn Jahre lang, von 1981 bis 1991, hat er den Ruhrpott-Ermittler regelmäßig ver körpert und da nach immer wieder in einzelnen Sonderein sätzen. Das Wort „Ver körperung“ ist hier wörtlich zu nehmen. Denn mit Schimanski betrat ein Kommissar die Krimibühne, der nicht mit Worten und psychologischer Finesse, sondern mit vollem Körpereinsatz und physischer Präsenz ermittelte. Es kam ein Schmuddel kommissar, der die soignierten Sauber männer vom Dienst ablöste. Ein Held und Maulheld, einer freilich, der an sei-ner Virilität fast zu zerbersten drohte. Eine Figur, die aus dem Rahmen fiel – und den Rahmen des TATORTs genau da durch erweiterte.

Von solchen Erweiterungen, die Platz für neue, zeitgemäße Erscheinungs-Bilder machen und damit die Zeit selbst im Bild auf den Punkt bringen, lebt der TATORT bis heute. Gegenwärtig fällt einem da natürlich sofort das Duo Thiel/Boerne alias Axel Prahl und Jan Josef Liefers ein. Ein Team, das aus der TATORT-Rolle fällt, weil es der Reihe etwas gibt, was bis dato mit dem Genre Krimi unvereinbar schien: Humor, Komik. Aber gege nüber früheren TATORT-Zeiten hat sich doch etwas Entschei dendes an dem Erfolgsrezept des TATORTs verändert: Heute ist es nämlich mehr die große Vielfalt an eigenständigen und eigen willigen Teams, die das leisten, was vor 35 Jahren ein Ein zel ner, eine Aus nahme-Erscheinung wie Götz George, schul terte.

Augenblicklich sind es 22 Teams – so viele wie nie zuvor –, die für die Wandlungs- und Innovationskraft des TATORTs sorgen: von Ulrich Tukur, der seinen Kommissar Felix Murot in viel-schichtige Identitätsspiegelungen und artistische Vexierbilder verstrickt, bis Ulrike Folkerts alias Lena Odenthal, der dienst-ältesten amtierenden Kommissarin, die ihre lange Erfahrung mit der Rolle dazu nutzt, eine Folge gänzlich ohne Drehbuch als reines Improvisationsstück zu wagen. Auch unser Jubi lä-ums-TATORT wagt ein Experiment, das zwei Kommissare – Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Klaus Borowski (Axel Milberg) – in ein Taxi einsperrt und sie auf einen Trip in die Abgründe ihrer Ängste schickt.

Der TATORT hat die Kraft, das eigene Genre immer wieder zu revolutionieren. Und er bezieht diese Kraft in erster Linie aus seinen charismatischen Ermittlerfiguren. Für die Zukunft kann uns einer wie Götz George und „seine“ unsterbliche Figur des Horst Schimanski deshalb Maßstab sein. Solange wir in der ARD den Mut zur Übertretung des Gewohnten aufbringen, werden sich für den TATORT – das ist meine Prognose – auch noch unsere Enkel und Urenkel begeistern. Und wer weiß, wie oft dann noch ein Jubiläums-Taxi im TATORT nach Leipzig fahren wird …

Volker Herres Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen

VORWORT

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Der TATORT ist gegenwärtig auf der Höhe seiner Popularität. Dafür sprechen Indizien: Der Termin am Sonntagabend um 20:15 Uhr ist einer der letzten, der fest mit einer Fernseh-sendung identifiziert wird. Wenn der traditionelle Vorspann läuft und die Titelmusik von Klaus Doldinger erklingt, ruft man nieman den mehr an, es sei denn, man will ihn ärgern. Stattdessen versammeln sich Familien und Bekannte vor dem Fernseh schirm, was sonst nur noch sportlichen Großer-eignissen vorbe halten ist. In der Hitliste der erfolgreichsten Fernsehsendungen eines jeden Jahres stehen neben einigen Fußballspielen vor allem Folgen des TATORTs. Und er bildet ein Repertoire, das wie keine andere Fernsehsendung immer wieder erfolgreich wie der holt wird.

Zugleich wird über ihn permanent kommuniziert. Schon im Vorhinein, wenn Zu- und Abgänge von Schauspielern als Sen-sationen vermeldet und bereits die Dreharbeiten in den je-weiligen Städten zu Ereignissen werden. Das geht weiter während der Ausstrahlung, bei der keine erzählerische Wen-dung via Twitter unkommentiert bleibt. Mitunter fordert die Twitter-Kommunikation ihre Autoren so sehr, dass sie eine verzwickte Handlung oder komplizierte Dialoge nicht ver-stehen, was sie prompt bitter in Tweets beklagen. Und das endet nicht nach der Ausstrahlung, wenn die ersten Kritiken

online auf den Seiten der Tages- und Wochenzeitungen er-scheinen, die sonst keine Fernsehkritiken mehr kennen.

Populär war der TATORT immer schon. Tatsächlich waren ja die Zuschauerzahlen in den ersten 20 Jahren sogar deutlich größer als in der Gegenwart. Damals erreichte eine erfolg-reiche Folge über 25 Millionen Zuschauer der alten Bundes-republik. Selbst verständlich war dieser hohe Zuspruch, dem eine Quote von über 75 Prozent aller Zuschauer entsprach, der Tatsache ge schuldet, dass es neben dem ZDF nur die Dritten Programme als Konkurrenten gab. Heute muss er sich gegen 300 und mehr Programme durchsetzen. Aber in den ersten Jahren galt der TATORT als triviale Unterhaltung, der man zwar gerne frönte, aber über die man kaum sprach und die man noch seltener rühmte. So wurde er denn viele Jahre beim Grimme-Preis über gangen. Heute sind seine Folgen dort selbstverständliche Bestandteile im Wettbewerb der Fernsehfilme, so wie die Gesellschaft alltäglich über ihn kommuniziert.

Dass der TATORT quicklebendig ist, verdankt er seiner wider-sprüchlichen Konstruktion. Er ist eine Reihe, die zu festen Zeiten stets dasselbe, nämlich Polizeigeschichten, anbietet, deren Ein zel folgen aber für sich allein bestehen und sich

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DER STETE WIDERSPRUCH SORGT FÜR DIE ATTRAKTION DES TATORTS BIS HEUTE Gastbeitrag von Dietrich Leder Medienwissenschaftler und Publizist, Professor an der Kunsthochschule Köln

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zudem über die Länge des klassischen Spielfilms erstrecken. Seine Haupt figuren wechseln sich ab, doch kein Zuschauer könnte sagen, in welchem Rhythmus sie auftauchen. Dem Genre des Polizeifilms sind alle Filme verpflichtet, doch innerhalb dessen ist alles möglich – bis zur Parodie und Preis-gabe des Genres selbst. Kurz: Dieser stete Widerspruch aus Kontinuität und Bruch, aus Genretreue und -variation, aus der Formatierung des Ganzen und der Individualität des einzelnen Films sorgt für die Attrak tion des TATORTs bis heute.

Geholfen hat ihm dabei sein föderales Grundprinzip, dass die Landesrundfunkanstalten die Polizeiarbeit jeweils in Städten ihres Sendegebiets ansiedeln. Diese Ursprungsidee seines Er-finders Gunther Witte fächert seither die Bundesrepublik in viele nicht nur topografische, sondern auch sprachliche und soziale Facetten auf, die man im Rückblick in ihrer Vielfalt nur bestaunen kann. Gegenwärtig kartographieren die Folgen des BR mit dem Duo Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) die Randgebiete der bayerischen Landes-hauptstadt als soziale Räume und Flächen.

Der von Witte in seinem Konzept verordnete Realismus er-zeugte zudem eine Art filmisches Museum all dessen, was

die jeweilige Produktionszeit an Moden in der Kleidung, in den Frisuren, in der Architektur bis zur Möblierung der Woh-nun gen hervorbrachte. Genauso halten die Einzelfilme, rück-wir kend betrachtet, fest, was in der bundesdeutschen Gesell-schaft je weils als normal galt. Um nur ein Beispiel zu nennen: In den ersten Jahren war der Ehebruch noch eines der zentra-len Motive für Morde, da er die Institution der Ehe bedrohte. Heute, da die Ehe nicht mehr als heilig gilt, sondern eher als eine Durchgangsstufe des Sozialen erscheint, ist ein solches Motiv selten. Fällt so etwas erst in der Detail an a lyse auf, re-gistriert man andere Veränderungen auf den ersten Blick, wenn man alte Folgen bei einer ihrer vielen Wieder holungen wiedersieht: Noch in den 1980er Jahren wurde während des Dienstes so viel geraucht, dass die Luft in der Verhörräumen oft zum Schneiden war.

Der Literaturwissenschaftler Jochen Vogt hat deshalb den TATORT als den „wahren deutschen Gesellschaftsroman“ be-zeichnet. Tatsächlich kann man anhand der tausend Folgen durchaus die Geschichte der bundesrepublikanischen Gesell-schaft nachzeichnen. Das Bild, das da entsteht, ist allerdings eines, das eine bestimmte bildungsbürgerlich geprägte, poli-tisch sich eher links verstehende Mittelschicht zeichnet. Erst wenn dort bestimmte Themen, die schon länger schwären

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wie Umweltverschmutzung, Kindesmisshandlung, Aus län der -diskriminierung, angekommen sind, tauchen sie als Stoff im TATORT auf. Umgekehrt hat der TATORT manches Tabu mit die-ser Schicht gemeinsam wie etwa das der Gewalt, die von den Terroristen der RAF in den 1970er Jahren ausging. Sie kam nie vor, obwohl doch mancher der Drehbuchautoren davon etwas hätte erzählen können.

Noch in der Veränderung der filmischen Formen paust sich etwas von dem durch, was sich in der Gesellschaft selbst än-derte. Die frühen Folgen, deren Spannung aus dem Rätsel, wer denn der Täter sei, entsprang, lebten vom durchaus bühnen-wirksamen Dialog zwischen den Ermittlern und den Verdäch-tigen. In den besten Szenen entstanden so ungemein dichte Momente, die vom Sprachwitz der Drehbuchautoren wie von der Artikulationsfähigkeit der Schauspieler lebten. Zugleich traten die Lösungen der Fälle sprachlich zu Tage – als Erkennt-nisse, die mitgeteilt wurden, oder als Versprecher, mit denen sich Täter verrieten. Actionszenen wie Verfolgungs jagden oder Schusswechsel sahen damals in der Inszenierung und in der Bildgestaltung eher bemüht aus, wie es der Maske nur selten gelang, schwere Wunden oder starke Blutungen realis-tisch erscheinen zu lassen. Die Gewalt und ihre sichtbaren Folgen wurden deshalb meist ausgespart.

Heute ist das anders. Die Gewalt ist ein ästhetisches Zei chen, das man wie jedes andere einsetzt. Sie steht nicht mehr nur am Anfang der Erzählung, sondern grundiert sie gleichsam. Be-gonnen hat das 1981 mit dem Auftritt von Horst Schimanski

(Götz George) in „Duisburg Ruhrort“ (WDR). Er war in allen Szenen stets körperlich präsent bis zur lächer lichen Selbst-entblößung, während er sich in Sprache kaum differen ziert ausdrücken konnte. Er löste seine Fälle nicht durch Reflexion, sondern durch körperliche Aktion. Die Ermittlung war bei ihm kein Sprachspiel, sondern handfeste und also auch ge-walttätige Auseinandersetzung. Gewalt war nicht mehr nur das andere, das es zu bekämpfen galt; sie lauerte auch in denen, die gegen sie angehen.

Hajo Gies, der den ersten TATORT von Schimanski inszenierte, war vom amerikanischen Kino und von Polizeifilmen eines Don Siegel begeistert. Das sah man seinen Filmen an, in de-nen die Actionszenen wie selbstverständlich und nicht als Selbstzweck erschienen. In den folgenden Jahren bildeten andere aktuelle Kinofilme die Vorbilder für nachwachsende Regisseure, als sie etwa analog zu den Gangsterfilmen eines Michael Mann die Gegenspieler der Ermittler in den Vorder-grund rückten oder als sie geradezu lustvoll die spielerische Gewaltdarstellung eines Quentin Tarantino übernahmen. Auch dass der Thriller Einzug in die Reihe hielt, hängt mit der Attraktion von Kinovorbildern zusammen. Den Zufall bei-spiels weise, der im Jubiläums-TATORT von Alexander Adolph, „Taxi nach Leipzig“ (NDR), die einander bislang unbekannten Kommissare Lindholm (Maria Furtwängler) und Borowski (Axel Milberg) in das selbe Fahrzeug zwängt, in dem sie eine schreckliche Nacht auch ihrer Erinnerungen und Phobien erleiden, hatte einst Alfred Hitchcock zu einem Spannung stimulierenden Prinzip erhoben.

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Aktuell schimmert in den selbstreflektorischen Spielen, wie sie vor allem die Filme mit Ulrich Tukur als Felix Murot (HR) betrei-ben, das postmoderne Kino der Coen-Brüder oder eines Charlie Kaufman („Adaption“) durch, wenn etwa in „Im Schmerz ge-boren“ das Spiel mit dem Genre und mit dem Tod ins Ex trem getrieben wird oder in „Wer bin ich“ (HR) sich die Tat und die Erzählung ihrer Ermittlung in einer Art von Möbius band derart inei nander verdrehen, dass am Ende der Ermittler im Dar-steller seiner selbst den Täter erkennen muss. Erzählerische Ironie ist allerdings keine neue Errungenschaft im TATORT. Schon sein erster ungewöhnlicher Held, der Zollfahnder Kressin (Sieghard Rupp), war weniger eine realistische Figur denn eine Persiflage auf den omnipotenten Geheimagenten James Bond, der einige Jahre zuvor seine Kinokarriere be-gonnen hatte.

Im ersten Jahrzehnt ermittelten einsame Helden. Diesen meist wortkargen Männern kamen höchstens ihre Assis tenten nahe. In den 1980er-Jahren kam es zu den berühmten Männerpaaren wie das für den NDR in Hamburg tätige Duo der Kommissare Stoever (Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer), deren Charaktere gegensätzlich gepolt waren und so für Komik sorgten. Etwas, was der Münsteraner TATORT um Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers) äußerst erfolgreich zum Prinzip erhoben hat. Ende der 1970er-Jahre trat dann mit Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) die erste Kommissarin auf den Plan. Spätestens seit Lena Oden thal (Ulrike Folkerts), die von 1989 bis heute als nun diens tälteste Ermittlerin für den SWR tätig ist, sind Frauen als Protagonistinnen etabliert.

Mit den Kommissarinnen Lürsen (Sabine Postel) oder Lind-holm (Maria Furtwängler) und weiteren Kolleginnen sind fast genauso viele Frauen wie Männer als Kommissare vor den Kameras aktiv.

Parallel dazu wurde die Arbeit personell weiter aufgefächert; so kamen Spezialisten etwa aus der Pathologie oder der Com puterrecherche hinzu. Im TATORT aus Dortmund ermit-telt zum ersten Mal ein Team aus vier Personen halbwegs gleich berech tigt. Wenn man so will, eine berufliche Patch-work- Familie. Ihre Personen weisen anders als die frühen TATORT-Ermittler ein meist problematisches Privatleben auf, das oft genug die Han d lung und mitunter wie beim erwähn-ten Kom missar Murot sogar die filmische Wahrnehmung be-stimmt.

Aber es sind nicht die persönlichen Seitengeschichten, die visuellen und erzählerischen Eskapaden, die Anleihen bei an-deren Genres wie der Komödie oder gar dem Horror-Film, die das Zentrum des TATORTs bilden. Das ist und bleibt die erzäh-lerische Konvention, dass in den 90 Minuten der film ischen Erzählung das meist schreckliche Verbrechen aufge klärt wird und also am Ende so etwa jene Normalität wieder ein zieht, die durch die Tat aus den Fugen geriet. Man kann das als eine Art von Versöhnung mit einer prekären Gegenwart be-zeichnen, deren Vorgänge sich nicht immer so leicht auf- und erklären lassen. Die allerbesten Filme der Reihe TATORT – die-ses persönliche Urteil sei gestattet – deuten allerdings an, dass diese Versöhnung eine Selbsttäuschung ist.

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Zum TATORT-Start 1970 lud die ARD zu einem Presse gespräch in Hamburg ein. Es kamen nicht übermäßig viele Journalisten, anwesend waren die Vertreter aller Fernsehspiel-Redaktionen und eine Reihe von „Gründungs- Kommissaren“. Auf die Frage eines Journalisten, wie lange denn die neue Krimi-Reihe ge sendet werden soll, antwortete Horst Jaedicke, damals Koor-di nator Fernsehspiel und Fernsehdirektor des SDR, auf seine bedächtige schwäbische Art, nun ja, so zwei Jahre sollten das schon werden. 2002 beendete der damalige Fernsehspiel- Koordi nator Jürgen Kellermeier sein Grußwort zum 500. TATORT mit den Worten: „Auf die nächsten 500!“ Die ersten 500 entstanden innerhalb von 31 Jahren, die „nächs ten 500“ brauch-ten dazu nur noch 14 Jahre. 2016 ist das Jahr des 1.000 TATORTs – ein beeindruckendes Jubiläum, fast unglaubhaft für eine abend füllende, fiktio-nale Fernsehreihe, die mehr ist als spannende Krimi-Unterhaltung.

Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Frage nach der weiteren Lebensdauer des TATORTs anlässlich der 1.000 Folge wieder auftauchen würde. Man könnte darauf antworten: „Solange es die ARD gibt.“ Man könnte allerdings auch Jürgen Kellermeiers Grußwort zum 500. TATORT vari ieren: „Auf die nächsten 1.000!“ Was zählt: Über 45 Jahre schon ist der TATORT eine andau-

AUF DIE NÄCHSTEN 1.000!von TATORT-Erfinder Gunther Witte, ehemaliger Fernsehfilmchef des Westdeutschen Rundfunks

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ernde Erfolgsgeschichte. Das war von Anfang an so. Schon die ersten Folgen erreichten – nach der damaligen Methode der Zu schauerbefragung – enor me Quoten, die den legendären Zahlen des Queen- Besuchs in Deutsch land recht nahe kamen. Beim 500. TATORT zeigte sich der auf diesem Gebiet besonders erfahrene Günter Struve mit dem damaligen Mittelwert der TATORT-Folgen von 7,48 Millionen Zu schau ern durchaus zufrieden. Heute würde er die Mess latte für einen erfolgreichen TATORT sicher bei mindestens zehn Millionen Zuschauern anlegen, und das nicht zu Unrecht. In der Tat ist diese Explosion der Zu-schauerzahlen in letzter Zeit phänomenal.

Immer wieder fragt man sich, warum der TATORT so un-gewöhnlich erfolgreich ist. Ich denke, dass dabei seine Regionalität eine wesentliche Rolle spielt. Sie bedeutet für ihn den großen Reichtum an unterschiedlichen Handlungs-orten, eine große Zahl von interessanten Kommissars- Per sönlichkeiten und vielfältige Storys für die einzelnen

Folgen. So manche Geschichte wurde von der Regionalität besonders geprägt, was sie für die Zuschauer nur inter es-san ter machte. Als Beispiel denke ich an Schimanski und sein Wirken in Duisburg und der Region.

So wie die Regionalität nur Sinn macht, wenn sie Teil eines Ganzen ist, fügen sich die einzelnen Folgen des TATORTs unter dem Dach seines Labels erst zu einem ungewöhnlichen, unverwechselbaren Gesamtprogramm, dessen Reiz die Zu-schauer erreicht und sie dazu bringt, den TATORT kontinu-ierlich und mit großer Zustimmung anzuschauen. Warum sollte das in Zukunft anders sein? Also doch: Auf die nächsten 1.000!

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TATORT-KOMMISSARIN DER ERSTEN STUNDEKarin Anselm erinnert sich

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IM TAXI NACH LEIPZIG 1970 UND 2016 Drei Mitfahrer erinnern sich

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Karin Anselm hat im 1.000. TATORT einen Kurzauftritt. Von 1981 bis 1988 spielte sie die Kommissarin Hanne Wiegand und war damit neben Nicole Heesters eine der ersten Frauen, die in der Reihe ermittelte.

„Vor meinem ersten TATORT habe ich mich in München auf dem Polizeipräsidium schlau gemacht. Ich habe eine Original-kommissarin getroffen und meine Überraschung darüber ausgedrückt, dass sie in einem roten schwingenden Kleid-chen gekommen ist: ‚Ich hätte erwartet, dass Sie in Hose und Jackett kommen.‘ Und sie antwortete: ‚Aber nein, man will doch Frau sein.‘ Und dann: ‚Aber wenn i‘ zur Leich‘ geh‘, dann zieh‘ i‘ Gummistiefel an, die stehn hier im Spind.‘ Werde ich nie vergessen … – Ich erinnere mich gerne an die Jahre meiner Kommissarinnen-Zeit. Damals habe ich ja noch einsam auf weiter Flur gearbeitet; heute freue ich mich, dass es so viele und sehr gute Kolleginnen in der Kom mis sarinnen-Rolle gibt.“

Friedhelm Werremeier Autor des ersten TATORTs, der einen Kurzauftritt in der Jubiläumsfolge hat

„Das war’s, glaubten Walter Richter als TATORT-Startkommis-sar Trimmel, Regisseur Peter Schulze-Rohr und ich als Autor nach Paul Trimmels Heimkehr von einer Wahnsinns-Taxi-fahrt im allersten TATORT 1970: Freiwillig kommt so schnell tod sicher kein anderer Schutzmann wieder auf die Idee eines solchen Höllentrips durch die Zone. War ja dann auch so: Erst 46 Jahre später gehen Maria Furtwängler und Axel Milberg auf dieselbe Strecke und sind dort zwar sicher vor Vopos mit dem Finger am Makarow-Colt-Abzug, tun’s aber alles andere als freiwillig. Eine Superidee, die TATORTe 1 und 1.000 als ‚Taxi nach Leipzig‘ loszuschicken, denn gerade der Vergleich ihrer Handlungen markiert ein spannendes Stück Zeitgeschichte. Zudem kann ich besten Glaubens ver-sprechen: Damals wie heute brauchen Zuschauer beim Mitfahren stabile Nerven …“

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Günter Lamprecht hatte im 1. wie im 1.000. TATORT einen Kurzauftritt. Von 1991 bis 1995 spielte er den Hauptkommissar Franz Marko-witz in der TATORT-Reihe.

„Die Idee vom NDR, mich im tausendsten TATORT ‚Taxi nach Leipzig‘ wie im ersten ‚Taxi nach Leipzig‘ vor etwa 45 Jahren zu besetzen, fand ich ganz lustig. Und so konnte mein Berliner TATORT-Kommissar Franz Markowitz wieder ein kleines Lebenszeichen von sich geben. Alles Gute und toi toi toi für den Tausendsten!“

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Hans Peter Hallwachs hatte im 1. wie im 1.000. TATORT einen Kurzauftritt

„Der NDR hat mir eine DVD mit der ersten TATORT- Folge ‚Taxi nach Leipzig‘ geschenkt. Ich habe sie mir angesehen und fand mich großartig. Am schönsten war: Ich finde, dass ich meinen beiden Töchtern wie aus dem Gesicht geschnit-ten ähnlich sehe. Neulich grüßte mich eine Dame. Ich war ganz schön erschrocken. ‚Kennen wir uns?‘ – ‚Nein‘, ant-wortet sie, ‚gerade habe ich wieder den ‚TATORT: Taxi nach Leipzig‘ gesehen. Himmel, war ich in Sie verknallt! Also, das war eine gute Rolle!‘ – In der ersten TATORT-Folge war ich der Bösewicht.“

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DER JUBILÄUMS-TATORT IM ERSTEN:

TAXI NACH LEIPZIG

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KURZINHALTEs ist schon dunkel und sie stehen an einer Bushaltestelle: Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Klaus Borowski (Axel Milberg) – zwei Hauptkommissare, die einander weder kennen noch kennen lernen wollen. Aus unterschiedlichen Gründen haben sie gerade ein Polizei-semi nar verlassen. Charlotte hat ein privates Rendezvous. Borowski flüchtet vor einem penetranten Seminarteilnehmer, dem alternden Poli zisten Affeld. Alle drei landen im Taxi eines wütenden und hoch-aggressiven Mannes. Der hat gerade erfahren, dass die Liebe seines Lebens morgen seinen Todfeind heiraten wird. Es ist keine gute Idee, diesen Mann zu provozieren. Affeld tut es trotzdem. Kurze Zeit später ist er tot. Borowski und Lindholm sitzen gefesselt auf der Rückbank. Und so unterschiedlich sie die Situation einschätzen, in einem Punkt sind sie sich einig: Wenn sie den Fahrer nicht stoppen, werden sie sterben.

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Es ist schon dunkel und sie stehen an einer Bushaltestelle hinter Braunschweig. Charlotte Lindholm und Klaus Borowski – zwei Hauptkommissare die einander weder kennen noch kennen lernen wollen. Aus unterschied-lichen Gründen haben sie gerade ein Polizeiseminar über Gewaltprävention verlassen. Charlotte hat ein privates Rendezvous. Borowski flüchtet vor einem penetranten Seminarteil nehmer, dem alternden Polizisten Affeld.

Alle drei landen im Taxi des wütenden und hochaggressiven Rainald. Der hat gerade seiner Ex-Freundin Nicky zum Ge-burts tag gratulieren wollen und erfahren, dass sie morgen seinen Todfeind Eric heiraten wird. Es ist keine gute Idee, bei Rainald, der sein Taxi abstellen wollte, ein zu steigen, geschweige denn, ihn zu provozieren.

Affeld tut es trotzdem. Mehrere Male bittet er den schwei-gen den Taxifahrer, sich doch anzuschnallen. Als Rainald und auch kein anderer der Insassen reagiert, fühlt sich Affeld so gedemütigt, dass er dem Fahrer selber den Gurt anlegen will. Rainald macht eine schnelle Bewegung. Und dann ist Affelds Genick gebrochen. Kurze Zeit später liegt seine Leiche im Kofferraum.

Borowski und Lindholm sitzen gefesselt auf der Rückbank. Der Mann am Steuer hat beschlossen, nach Leipzig zu fah-ren, um noch einmal Nicky zu sehen. Dass er selbst am Ende dieser Reise sterben wird, hält er für höchstwahr-scheinlich.

200 Kilometer entfernt ruft Nicky ihren zukünftigen Ehe-mann Eric auf dessen Junggesellenabschied an. Seit dem Anruf ihres Exfreundes hat sie Angst, Rainald könnte vorbei-kom men. Eric beruhigt sie. Als er aufgelegt hat, nimmt er einen seiner Mit arbeiter beiseite und erklärt, man müsse sich jetzt um Rainald kümmern.

Im Taxi versuchen Charlotte Lindholm und Klaus Borowski, eine persönliche Beziehung zum Fahrer herzustellen. Rainald verwandelt diesen Deeskalationsversuch in ein sadistisches Spiel, in dessen Verlauf er Borowski, der sich als liebender Familienvater ausgegeben hat, auch noch der Lüge überführt. Auf Versprechungen und Drohungen seiner Gefangenen reagiert Rainald ab jetzt nicht mehr. Per Funk meldet er sich beim Taxiunternehmer ab und erklärt, dass Charlottes und Borowskis Verschwinden erst bemerkt werde, wenn „das hier längst vorbei ist“. Auch warnt er Klaus und Charlotte davor,

INHALT

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Dritte zu involvieren. Er habe bereits eine Familie umge-bracht und werde auch jetzt töten. Als Charlotte Augenkon-takt zu einem Kind auf einem Rücksitz aufnimmt, wird klar, dass dies keine leere Drohung ist.

Als Rainald die beiden für einen Moment allein lässt, tau-schen sich Klaus und Charlotte aus. Charlotte möchte flüch-ten und glaubt, man müsse den Fahrer provozieren, da er wie ein Amokläufer bereits in seinem Muster sei. Klaus will den Mann durch Empathie für sich gewinnen. Dieser Plan wird bei der Weiterfahrt von der Tatsache durchkreuzt, dass Klaus in der Lage ist, heimlich seine Fesseln zu lösen. Wäh-rend er plant, den Fahrer zu überwältigen, entwickelt sich ein mörderisches Spiel zwischen den beiden Gefangenen und ihrem Entführer.

Charlotte schafft es, den Fahrer aus der Reserve zu locken. Tatsächlich ist Rainald ein ehemaliger KSK-Soldat, der auf-grund einer Fehlinformation eines Vorgesetzten harmlose Zivilisten erschossen und bald darauf den Dienst quittiert hat. Dass dieser Vorgesetzte jetzt der neue Freund und zukünftige Ehemann seiner großen Liebe ist, macht ihn rasend.

Während dieses Geständnisses gelingt es Klaus Borowski, den Fahrer kurzzeitig zu blenden und die Handbremse zu zie-hen. Der Wagen überschlägt sich und bleibt auf einer Wiese stehen. Klaus zerrt Charlotte aus dem Wagen, will nach Rainalds Waffe greifen. Aber Rainald lebt noch. Klaus und Charlotte laufen in den Wald, finden die Landstraße nicht mehr, verstecken sich in der Garage eines Forsthauses.

Rainald schleppt sich aus dem Wagen, öffnet den Kofferraum und setzt sich neben den Mann, den er getötet hat. Eigentlich würde er jetzt aufgeben. Aber dann passiert etwas, das den ehemaligen Elitesoldaten noch wütender macht, als er bis her war. Er steht auf, schluckt Schmerztabletten, die er im mer bei sich hat. Nichts kann ihn mehr aufhalten. Er wird seine Ge-fan genen wieder finden. Er wird nach Leipzig fahren. Und dort wird alles zu Ende gehen.

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Charlotte Lindholm MARIA FURTWÄNGLER

Klaus Borowski AXEL MILBERG

Rainald Klapproth FLORIAN BARTHOLOMÄI

Sören Affeld HANS UWE BAUER

Nicki Lowkow LUISE HEYER

Erik Tillmann TRYSTAN W. PÜTTER

Martin Sarge CHRISTIAN BEERMANN

als Gäste KARIN ANSELM, HANS PETER HALLWACHS,

GÜNTER LAMPRECHT, FRIEDHELM WERREMEIER

weitere ALEXANDER KOLL, ANDREAS NICKL,

CHRISTOPH TOMANEK, MICHAEL KRABBE u.v.a.

BESETZUNG

1.000. TATORT

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Buch und Regie ALEXANDER ADOLPHKamera JUTTA POHLMANNSchnitt MAX FEYKostümbild MARTINA MÜLLERSzenenbild WOLFGANG ARENSMusik CHRISTOPH M. KAISER, JULIAN MAASTon TORSTEN TÖBBENProduktionsleitung NDR HOLGER HEINßEN, JOST NOLTINGProduzenten GEORG FEIL, DAGMAR ROSENBAUERRedaktion NDR CHRISTIAN GRANDERATH, CHRISTOPH PELLANDER

Drehzeit 13. November 2015 bis 18. Dezember 2015

Drehorte Braunschweig, Salzgitter, Berlin, Leipzig

Der TATORT „Taxi nach Leipzig“ ist eine Produktion der Cinecentrum Hannover im Auftrag des NDR, gefördert mit Mitteln der nordmedia Film- und Mediengesellschaft Nieder sachsen/Bremen mbH.

STAB

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1.000. TATORT

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LEBEN IST FAHREN: IM KREIS

NDR-Fernsehfilmchef Christian Granderath über die Jubiläumsfolge „Taxi nach Leipzig“

Abgesehen vom Pferd hat wohl kein Fortbewegungsmit-tel die Fantasie von Drehbuchautoren und Regisseuren so stark in Bewegung gesetzt wie das Taxi. Davon zeugen nicht nur Filme wie „Der eiserne Gustav“, sondern auch unzählige Titel wie „Taxi nach Tobruk“, „Taxi nach Kairo“, „Taxi Teheran“, „Taxi Brooklyn“, „Taxi I-IV“, „Taxi Girl, Taxi Killer“, „Taxi zum Klo“ und und und. Filmklassiker wie „Taxi Driver“ oder „Die Taxifahrerin“ gehören zu diesem Subge-nre und natürlich auch „Night on Earth oder Collateral“.

Für das deutsche Fernsehen hat im November 1970 der NDR-TATORT „Taxi nach Leipzig“ Maßstäbe gesetzt – als erster Film der TATORT-Reihe überhaupt, mit dem Dreh-buchautor Friedhelm Werremeier, Regisseur Peter Schulze-Rohr und Hauptdarsteller Walter Richter. Alle drei kamen aus einer Generation, die den Zweiten Weltkrieg noch miterlebt und mitgekämpft hatte. Folgerichtig hatte der erste TATORT-Kommissar Paul Trimmel im Weltkrieg als Leutnant bei der Wehrmacht gedient und seine Frau bei einem Bombenangriff verloren. Geprägt vom Krieg war Trimmel ein knorriger, ruppiger und nicht sonderlich be liebter, aber eigensinniger und mitfühlender Polizist, der cholerisch, harsch und manchmal zynisch mit Korn, Cognac und Zigarre im Dienst und einem Ford 17m, Baujahr 1961, auf Tätersuche ging. Hinter seinem Schreibtisch konnte man den Spruch lesen „Der Beamte hat immer recht“. Mitten im Kalten Krieg machte er sich im geteilten Deutsch land eigenmächtig auf in den ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden und fuhr nach Leipzig, um den Mord an einem Kind aufzuklären.

Polizistinnen ha ben dabei keine maßgebliche Rolle gespielt. „Things have changed“ – das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Frauen, die DDR im Orkus der Geschichte und deutsche Soldaten kämpfen wieder in heißen Kriegen in fremden Ländern.

„Leben ist Fahren: im Kreis/Die Toten im Straßengraben sind kein Beweis“ heißt es in einem Gedicht des Schrift-stellers Thomas Brasch. 46 Jahre und 999 TATORT-Folgen später hat der NDR den mit zahlreichen Preisen ausge-zeichneten Autor und Regisseur Alexander Adolph gebe-ten, im 1.000. TATORT erneut eine Taxi-Fahrt durch das nun wiedervereinigte Deutschland nach Leipzig zu erzäh-len. Kein Remake, größtmögliche Freiheit und die Bitte, einen Bogen zu schlagen von einer Geschichte aus dem Kalten Krieg ins Hier und Heute, mit der coolen Charlotte Lindholm als niedersächsischer LKA-Kommissarin, die mit dem Unikum Klaus Borowski unverhofft einen ihr unbe-kann ten Kieler Kommissar an ihrer Seite hat.

Adolph gehört zu den profiliertesten TATORT-Autoren. Er ist ein Meister der Skizze, seit einigen Jahren inszeniert er auch selber. Zu seinem Oeuvre gehören u.a. die TATORTe „Im Freien Fall“, „Der tiefe Schlaf“ oder „Der sanfte Tod“, zudem hat er wunderbare Kommissarinnen-Figuren für Senta Berger, Marielle Millowitsch und Bernadette Heer-wagen kreiert. Auch BR TATORT-Kommissar Fabian Hin-richs verdankt seinen legendären Auftritt als nervender TATORT-Assistent Gisbert Engelhardt maßgeblich dem Autor und Regisseur Alexander Adolph.

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Wir haben im Vorfeld über einen Scharfschützen der Bundeswehr gesprochen, der sich nach einem Auslands-einsatz als Auftragskiller verdingt hatte, uns über Wölfe, Götz George, das Gedicht „Schlimmer Traum“ von Thomas Brasch („Die oben waren sind immer noch oben Wer fällt wird aufgehoben / Die unten waren sind aufgestiegen Wer unterliegen will muss siegen / Die schweigen wollen müs-sen reden Keiner für sich Jeder für jeden / Die hassen wollen müssen lieben Alle ins Paradies vertrieben“), Anton Tschechow und Musik ausgetauscht. Und darüber, einfach nur eine spannende Geschichte zu erzählen und einen TATORT zu filmen, der sich nicht auf Teufel-komm-raus an der Zahl 1.000 und einem Jubiläum abarbeitet. Alexander Adolph hat dann intensiv recherchiert und mit Männern gesprochen, die als Elite-Soldaten in Afghanistan gekämpft hatten und von einem Krieg erzählten, den die Öffentlich-keit teilnahmslos und achselzuckend zu Kenntnis nimmt. Darauf fußt die Figur des wütenden Taxifahrers Rainald, der von Florian Bartholomäi beängstigend intensiv gespielt wird. Zugleich gibt es tiefe Einblicke in das Seelenleben der Polizisten Charlotte Lindholm und Klaus Borowski. Maria Furtwängler und Axel Milberg scheinen in einer klaustro-pho bischen Situation gefährlich ohnmächtig und reagieren mit zunehmender Verzweiflung. Der Regisseur und seine Kamerafrau Jutta Pohlmann haben sich dabei auch einer ungewöhnlich großen formalen Herausforderung gestellt. Der 1.000 TATORT spielt zu großen Teilen nur in einem Taxi zwischen drei Menschen während der nächtlichen Fahrt durch ein dunkles Deutschland.

Ganz besonders zu Dank verpflichtet fühlen wir uns meh-reren Urgesteinen aus dem ersten TATORT vor 46 Jahren – dem unverwüstlichen Drehbuchautor Friedhelm Werre-meier, 86, dem profilierten Charakterdarsteller Hans Peter Hallwachs, 78, und dem großartigen Günter Lamprecht, 86. Alle drei bekommen mit kurzen Gastauftritten eine kleine Hommage ebenso wie die wunderbare Karin Anselm, die als TATORT-Kommissarin Hanne Wiegand in den frühen Achtzigern den Weg für ihre späteren Kollegin-nen ebnete. Günter Lamprecht spricht ein Schlusswort, das sich vielleicht nicht nur an die Polizisten in diesem Film, sondern an alle TATORT-Kommissare, Polizisten und TATORT- Zuschauer der vergangenen 46 Jahre richtet. Auch hinter dem Plakat zum Film (S. 20) steckt ein kluger Kopf – die Künstlerin Kat Menschik, die jeden Sonntag mit ihren fabelhaften Zeichnungen die Fernsehfilme in der Frank furter Allgemeinen Sonntagszeitung ankündigt, hat für uns zum Jubiläum ihr Bild vom 1.000 TATORT gezeichnet. Wir wünschen gute Unterhaltung mit einem spannenden TATORT, der mit Zuneigung und Respekt für eine einzigar-tige Reihe und alle Beteiligten vor und hinter der Kamera und vor dem Bildschirm entstanden ist – und sind neu-gierig, wovon der 2.000 TATORT „Taxi nach Leipzig“ erzählen wird.

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EINE REISE IN DIE DUNKELHEIT

Statement von Autor und Regisseur Alexander Adolph

Da Jubiläen, je größer und runder sie sind, etwas furchtein-flößend Behäbiges anhaften kann, bin ich der Einladung, den 1.000. TATORT zu übernehmen, mit dem größten Res-pekt begegnet. Den Titel des allerersten TATORTs „Taxi nach Leipzig“ betrachtend, habe ich mir gedacht: Das könnte man doch wörtlich nehmen. Dass Leute im Taxi sitzen. Dass sie nach Leipzig fahren. Dass vielleicht gar nicht alle von ihnen dahin wollen. Dass wir ein Kammerspiel zwi-schen diesen Leuten entfachen, viel im Inneren des Taxis, wodurch die Beziehungen der Menschen zueinander, aber auch ihre völlig widersprüchlichen Gefühle wie unter einem Vergrößerungsglas betrachtet werden können. Dass sich das alles vor allem nachts zuträgt. Und dass es ein Thriller werden soll, in welchem die Zuschauer stets mehr über die Situation der handelnden Personen wissen als diese selbst. Was die Helden unserer Geschichte betrifft, hat mich ein Zitat von Anton Tschechow während der Arbeit immer be-gleitet. Es lautet: „Leute fahren nicht zum Nordpol. Leute gehen spazieren, streiten mit ihrer Frau und essen Suppe.“ So haben die Figuren unseres Films zu Beginn ganz alltäg-liche Ziele. Sie wollen keine Helden sein. Sie wollen flirten, Kekse essen, joggen gehen. Stattdessen begeben sie sich auf eine Reise in die Dunkelheit. Dort begegnen sie sich selbst. Und dem Tod. Den 1.000. TATORT schreiben und in-szenieren zu dürfen, ist mir eine große Ehre gewesen.

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Interview mit Maria Furtwängler

Frau Furtwängler, wo waren Sie am Sonntag, dem 29. Novem-ber 1970, gegen 20:20 Uhr?

Bestimmt zu Hause in München. Vom ersten TATORT habe ich aber mit vier Jahren ganz sicher nichts mitgekriegt (lacht).

Tausendmal berührt – hat es bei Ihnen, als Zuschauerin, irgend wann einmal „Zoom“ gemacht beim TATORT?

Noch als Kind. Ich habe zu früh meinen ersten TATORT ge-sehen, wahrscheinlich haben meine älteren Brüder nicht auf-gepasst, dass die kleine Schwester da von hinten zusah. Ich weiß nicht mehr, welcher TATORT das war, aber er war furcht-bar unheimlich. Es ist bis heute so geblieben, dass die TATORT-Melodie bei mir dieses Sich-die-Haare-Aufstellen auslöst (lacht). Die kindliche Spannung zwischen „Ich würde das gern gucken“ und „Ich halt das eigentlich gar nicht aus“ lebt ja auch bei den meisten erwachsenen Zuschauern noch weiter.

Gibt es für Sie eine aktuelle oder ehemalige Lieblings- Ermittlerfigur beim TATORT?

Hansjörg Felmy als Kommissar Haferkamp fand ich gut. Der hatte so etwas tragisch Umwittertes, so eine männ-liche Melancholie. Später kamen starke Frauen figuren dazu; als erstes Ulrike Folkerts im SWR- TATORT, was mich sehr beeindruckt hat.

Inwiefern?

Es gibt kein vergleichbares Rollenprofil im deutschen Fernsehen, bei dem Frauen so viel Selbstständigkeit und Durchsetzungsvermögen zugestanden wird wie bei Kom missarinnen. Es ist das einzige Berufsfeld, wo Frauen problemlos ansagen dürfen, wo’s langgeht, wo wir tough und klug sein können, ohne dass wir am Ende dann doch noch für die große Liebe alle Ambitionen sausen lassen müssen.

AM ENDE DES TAGES WIRD DAS GUTE SIEGEN – MEISTENS.

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Wie würde sich die Kommissarin Charlotte Lindholm in dem von Zigarrenqualm, Cognac im Dienst und eisernen Vorhängen bestimmten Polizeialltag zurechtfinden, wie er sich in der ersten TATORT-Folge „Taxi nach Leipzig“ von 1970 präsentierte?

Ob ich zu rauchen anfangen würde, um mich irgendwie anzupassen oder überhaupt sichtbar zu werden? Charlotte Lindholm würde eher neue Netzwerke aufbauen, neue, in-klusivere Arten finden, wie man miteinander zusammen-arbeiten kann. Aber Charlotte mit einer dicken Zigarre ist dann doch eher schwer vorstellbar (lacht). Das Interessan-tere ist aber, dass damals bestimmt 90 Prozent der Darstel-ler Männer waren. Wenn eine Frau vorkam, spielte sie die Leiche, die Hausfrau oder die Sekretärin. Und so viel hat sich bis heute nicht daran geändert. Mindestens zwei Drit-tel der Rollen sind immer noch männlich – da liegt noch ein weiter Weg vor uns.

Im aktuellen Fall von „Taxi nach Leipzig“ gerät Charlotte Lindholm unvermittelt in einen lebensbedrohlichen Alp-traum. Wie geht sie damit um?

Kontrollverlust ist eine der unangenehmsten menschlichen Erfahrungen. Einerseits sehnen wir uns danach – Leute nehmen Drogen oder betrinken sich mit Alkohol –, ande-rer seits ist es der absolute Alptraum, wenn jemand anderes uns komplett in der Hand hat. Für Charlotte ist diese Situa-tion besonders prekär, weil sie ja jemand ist, der stets alles unter Kontrolle zu bekommen versucht: ihr Leben, ihre Gefühle.

Ein ihr unbekannter Kollege aus Kiel sitzt zufällig in der -sel ben Falle – erleichtert oder kompliziert Borowskis An-we sen heit Charlottes Überlebensprogramm?

Charlotte ist viel abenteuerlustiger, viel mutiger als dieser Mann, der ihr vom Schicksal zugespielt wird. Er macht es

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ihr zunächst schwerer, obwohl sie schon auch froh ist, ihn neben sich zu wissen; Borowski macht ja später den ent-scheidenden Move. In ihrer Wahrnehmung würde sie aber zunächst alleine besser mit der Ausnahmesituation umge-hen als mit diesem Klotz am Bein.

Die Zuschauer dürfen ein paar unerwartete Einblicke in Charlottes verborgene Seele erleben. Was gibt es dort zu entdecken bei einer Figur, die sich ungern in die Karten blicken lässt?

Der Blick darf tief gehen, das Unwohlsein bei Charlotte darf umso größer sein. Neue Einblicke ins Innere, auch für mich eine spannende Entwicklung. Zu entdecken gibt es in Zukunft sicher noch einiges.

Warum brechen Charlotte Lindholms Ängste erst richtig hervor, als ihr und Borowski die vorübergehende Flucht in ein abgelegenes Waldhaus gelingt?

Durch den Horror zuvor im Taxi sind ihre Abwehrkräfte geschwächt, sie ist verletzt, hat diese Wunde auf der Stirn. Dadurch haben die Dämonen der Kindheit Raum her vor-

zubrechen. Die große Angst bei Charlotte heißt Einsam-keit, heißt alleingelassen, heißt verlassen zu werden. Da mit erklärt sich auch zum Teil ihre problematische Art, im Privatleben Beziehungen aufzubauen und auszuhalten.

Auf die Frage von Kommissar Borowski, was sie sich wünscht, nachdem alles überstanden ist, antwortet Char-lotte Lindholm: „Dass wieder alles so ist, wie es sonst auch wäre.“ Was wird bei der Kommissarin hängenge blieben sein?

Der Satz stammt von unserem Autor und Regisseur Alexander Adolph. Ich mag ihn sehr, drückt sich darin doch eine kindlich-naive Erwartung aus: Die Wiederherstellung einer natürlichen Ordnung. Eine Ordnung, die sie als Kom-missarin normalerweise mit einer Waffe und einer ge wis-sen Polizeigewalt zu managen weiß. Sie war aber dieses Schutzmantels durch ihren Beruf als Polizistin voll kommen beraubt, war sozusagen nackt aller ihrer gewohn ten Ak-tions mechanismen. Mit dem Satz will sie aus drücken: „Ich möchte wieder ‚in control‘ sein.“

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1.000. TATORT

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Gibt es, über die unmittelbare Folge hinaus, etwas beim Kollegen Borowski, was Charlotte Lindholm für ihren Job gerne von ihm übernähme?

Vielleicht die Lust und Fähigkeit, die Psyche der Gewalt-täter tiefgründig zu erforschen.

Schlägt man den Bogen von der ersten zur tausendsten TATORT-Folge, fällt auf, dass sich ein einst unerschütter-liches Gesetz entscheidend verändert hat: Die unan tast-bare Heldenfigur eines Kommissar Trimmel muss in der moder nen Gestalt von Lindholm, Borowski und Co. in zwi-schen um das eigene Leben fürchten. Drohen die TATORT- Kommissare ihren gerechten Kampf um das Gute endgültig zu verlieren?

Ich glaube nicht. Das Näherrücken des Bösen ist in erster Linie dem gewachsenen Anspruch geschuldet, komplexer erzählen zu wollen, nicht mehr so schwarz-weiß wie frü-her. Wir sehnen uns alle – ob als Zuschauer, Schauspieler, Autor oder Regisseur – nach dem erlösenden Moment, der für das Gute einsteht. Am Ende des Tages wird das Gute siegen – meistens.

Was muss Ihrer Meinung nach passieren, damit der TATORT auch noch nach der 2.000. Folge dieselbe Anziehungskraft haben wird wie heute?

Zu der Zeit, als ich beim TATORT anfing, kamen lauter neue Teams auf, bei denen sich die Leute fragten, „Oh Gott, wird der TATORT jetzt verwässert, verliert er seine Identität?“ Das Gegenteil war der Fall. Er hat sich seine Modernität bewahrt, weil er sich radikal geöffnet hat zu ungewöhn-licheren Erzählformen. Es gibt keinen Ort im deutschen Fernsehen um 20:15 Uhr, wo so vielseitig erzählt werden darf wie beim TATORT. Das ist ja sexy, diese Mischung aus extremer Tradition, mit immer noch dem gleichen Vor-spann, und der Experimentierfreude, sich auch einmal an neuen Formaten zu versuchen, siehe zum Beispiel den hessischen TATORT mit Ulrich Tukur. Wenn der TATORT diese Neugier beibehält, wer weiß, dann kann es gut und gerne noch lange so weitergehen.

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WIR KÖNNEN DEN HAUPTFIGUREN ZUHÖREN, WAS IN IHNEN SPRICHT, DENKT, FÜHLT …

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Interview mit Axel Milberg

Gab es bei Ihnen in 46 Jahren TATORT und 1.000 Folgen einen bestimmten Moment, bei dem Sie vom Zuschauer zum Fan wurden? Vom Zuschauer zum Fan wurde ich – wie viele junge Zu-schauer – durch den Kieler TATORT-Kommissar Finke. In den Siebzigern ermittelte Klaus Schwarzkopf in Schleswig- Hol-stein und einmal war auch Nastassja Kinski als junge Schü-lerin dabei, die allen den Kopf verdrehte! Wolfgang Petersen führte Regie. Ihn und auch Nastassja habe ich gefragt, ob wir drei uns in Kiel wiedertreffen. Wer weiß, vielleicht …

Wie würde sich Klaus Borowski behaupten, wenn ihn eine Zeitmaschine ins Jahr 1970 zurück katapultieren und er an stelle des ersten TATORT-Kommissars Trimmel ermitteln würde?Borowski würde an Trimmels Stelle natürlich ebenfalls gute Ermittlerarbeit leisten. Warum? Er ist ein Profi, der gerne mit Menschen spricht, der nicht sich und seine Wehwehchen wichtiger nimmt als den Fall. Der zuhören kann und sich nicht als schießwütigen Rambo in Szene setzen muss.

Borowski, der berufene Seelenforscher, kennt die Konfron-tation mit Psychopathen. Wie geht er diesmal mit einer lebens bedrohlichen Situation und dem unberechenbaren Geisel nehmer um?Diese Situation ist ungewöhnlich. Borowski ist eine Geisel.

Und eine Kollegin neben ihm, die provoziert, ihre Gefühle nicht kennt, traumatisiert scheint. Also muss er für sie mitent schei-den. Naja, während ich dies sage, denke ich, sie sind sich vielleicht doch ähnlich. Das Besondere hier ist: Der Gegner ist ein Kriegsveteran, seine tödliche Gefährlichkeit steht im Gegen-satz zu seiner Sehnsucht nach Liebe.

Man hört überraschende Gedanken von Borowski. „Ich befehle mir, nicht zu schwitzen“ etwa, oder „hör auf, so zu klopfen, Herz“. Was passiert da mit dem Kommissar?Eine der Besonderheiten dieses TATORTs ist, wir können den drei Hauptfiguren zuhören, was in ihnen spricht, denkt, fühlt. Borowski ändert seine strategischen Haltungen von Provoka-tion zu Empathie, zwischen Pragmatismus und Verständnis.

Wie nimmt Borowski seine Mit-Geisel Lindholm wahr?Die übergriffige Kollegin macht Borowski natürlich erst mal wütend, aber ihre Todesangst, das Scheitern ihrer Kon fron ta-tions strategie lässt ihn nach einer Lösung suchen, die sie beide in Sicherheit bringen kann. Keine Freundschaft, eher Leere und Erschöpfung sieht man am Ende in ihren Gesich tern.

Wie entwickelt sich diese Beziehung?Borowski geht die forsche und überheblich wirkende Kollegin zunächst mächtig auf den Geist. Ihre Todesangst, ihre Hilfl osig-keit macht sie zugänglich. Allerdings lässt der Autor und Regis-

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seur am Ende keine große Nähe oder Freundschaft zu. Nichts Kitschiges. Gott sei Dank.

Der Zuschauer erlebt während der Taxifahrt eine Art „Stock-holm-Syndrom“ – man spürt Verständnis, fast Sympathie für den Täter. Ist das auch für Lindholm und Borowski der Schlüssel-moment zur Deeskalation?Nicht einen Moment hat Borowski Sympathie für den Entführer. Er erkennt dessen Gefährlichkeit. Nicht nur, weil der Taxifahrer eine militärische Ausbildung für Auslandseinsätze hat, nein, ganz persönlich hat er auch das Selbstmitleid und dieses „Schuld sind immer die anderen“ als bedrohlich wahrge nom men. Die Deeskalation im Gespräch scheitert. Es bleibt nur die physische Überrumpelung.

Abgesehen von „Taxi nach Leipzig“: Hat Charlotte Lindholm als Ermittlerin etwas, was Kommissar Borowski auch gerne hätte? Die Distanz zur Welt, die Kollegin Lindholm ausstrahlt, dass sie sich trotz Schrammen in eine Unbeschädigtheit zurück bege-ben kann, als wäre nichts gewesen, das täte Borowski gut. Und diese blonden Locken …

Der Seminarleiter, gespielt von Günter Lamprecht, bedankt sich in seiner Schlussrede bei seinen Zuhörern im Vortragsaal, spricht dabei aber all die Kommissare aus tausend TATORT- Folgen an. Sie stehen für ihn „für die Hoffnung, dass das Leben

weitergeht und das Gute siegt“. Wo liegt für Sie persönlich die Zukunft des TATORT?Der TATORT als Polizeifilm bietet an, dass innerhalb von 88 Minuten ein Mordfall gelöst wird. Lösung. Zugriff. Aufklä-rung. Der oder die Täter sind dann tot oder kommen vor ein Gericht und dann ins Gefängnis. Der Montag nach dem TATORT beginnt also mit der Gewissheit: Ja, das Böse gibt es, aber es wird bestraft. Die Welt, wie sie in den aktuellen Nachrichten abgebildet ist, ist im Moment besonders grau-sam und bedrohlich. Keineswegs werden die Mörder bestraft; sie sind in vielen Ländern die Machthaber, führen Kriege und halten ihre Bevölkerung wie Geiseln. Korruption, Sadismus und Unberechenbarkeit in nichtdemokratischen Staaten lassen die schutzsuchende Bevölkerung in ihrer Not allein. Rufst Du in vielen Ländern die Polizei, kommt das Problem, nicht dessen Lösung. Die Worte des Seminarleiters, gespielt von Günter Lamp recht, könnten also nicht besser gewählt sein. Die Hoffnung, von der er spricht, ist, dass die Polizei auch in Zukunft Sicher heit gewährleistet und dafür bekommt sie Dankbarkeit und Anerkennung. Klingt nach Sonntagsrede, klar, aber ich denke, dass diese einfachen Sätze tatsächlich ein Gefühl der Bevöl kerung wiedergeben. Gerade heute. Der TATORT ist eine Be gleit musik dazu, manchmal Militärmarsch, manchmal was Leichtes.

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Interview mit Florian Bartholomäi

EINE DER TRAGISCHSTEN FIGUREN, DIE ICH JE GESPIELT HABE

Herr Bartholomäi, Sie sind 1987 geboren. Ein Jahr, in dem der TATORT auch ein kleines Jubiläum feierte, denn „Zahn um Zahn“ mit Kult-Ermittler Horst Schimanski ging als 200. TATORT auf Sendung. Wie ist Ihr persönlicher Bezug zum TATORT und was bedeutet es Ihnen, Teil des großen Jubilä-ums im 1.000. TATORT zu sein?

Es ist eine große Ehre für mich, im 1.000. TATORT spielen zu können. Es war Tradition, sonntags daheim den TATORT mit meiner Familie zu schauen. Überhaupt die ersten Krimis, die ich gesehen habe, und mein erster bewusster Kontakt mit deutschen Filmen. Ich finde es spannend zu beobachten, wie sich der TATORT mit der Zeit verändert hat. Neue Erzählwei-sen werden ausprobiert und debattiert, das finde ich gut. Momentan spielt die Handlung der meisten TATORTe in ein bis fünf Spieltagen. Ich würde mir wünschen, dass in Zukunft diese Erzählzeit länger wird und somit die Figuren mehr Möglich keiten zur Veränderung haben.

Sie verkörpern im Film den ehemaligen KSK-Soldaten Rai-nald, der die beiden Kommissare in seine Gewalt bringt und nichts mehr zu verlieren hat. Welchen Reiz hat die Rolle auf Sie ausgeübt? Was haben Sie in der Figur gesehen?

Rainald ist eine der tragischsten Figuren, die ich je gespielt habe. Er ist in einer ausweglosen Situation, hat einen hohen Gerechtigkeitssinn und weiß, was er tut. Es war für mich sehr spannend herauszufinden, was bei Rainald antrainiertes Ver-halten ist und wo lange unterdrückte Gefühle sein Handeln übernehmen. Die Rolle hat meine private Meinung zur Bun-des wehr im Laufe der Recherche verändert und korrigiert. Ich habe einen hohen Respekt vor den Soldaten, die auf die Luxus gesellschaft und Bequemlichkeit bewusst verzichten und dennoch öffentlich kaum Anerkennung für ihre harte Arbeit bekommen. Die psychische Stärke und Belastbarkeit eines spezialisierten Soldaten muss enorm sein – und diesen Punkt zu spielen, an dem so jemand die Kontrolle verliert, war eine große Herausforderung für mich.

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Sie haben schon in verschiedenen TATORTen mitgewirkt, auch bereits in der Rolle des Mörders. Wie haben Sie sich auf Ihre Figur im 1.000. TATORT vorbereitet?

Als ich die Zusage bekam, machte ich einen Luftsprung und fing sofort mit der Vorbereitung an. Ich packte den Rucksack und schlief die erste Nacht im Wald. Eine Checkliste zum ersten Eignungsfeststellungsverfahren, dem EFV des KSK, gibt es online. Diese habe ich ausgedruckt und abgearbeitet und damit am eigenen Leib körperliche und psychische Grenzen erfahren und gelernt, darüber hinauszugehen. Ich habe einige Führerscheine, habe Fallschirmspringen vor Jah-ren gelernt, klettere gerne und mein langjähriges Hobby ist die Kampfkunst WingTai. Außerdem habe ich mich mit Schuss waffen beschäftigt, mit Gebäudestrukturen, Berichten aus Kampfeinsätzen und und und. Und überhaupt habe ich meine Umgebung mit neuer Wachsamkeit gesehen und sehr bewusst wahrgenommen.

Alfred Hitchcock hatte in den 1960er Jahren bereits die Vision, einen Film komplett in einer Telefonzelle zu drehen. Ganz so eng war es im Taxi zwar nicht, dennoch eine spezielle Situa tion für einen Schauspieler. Wie kann man sich entfalten, wenn man große Teile der Strecke hinter dem Steuer sitzt und wie konnte Regisseur Alexander Adolph Sie hier inspirieren?

Ich kenne keinen Film, der so lange in einem Auto spielt. Es ist ungewohnt, viele Szenen nicht körperlich unterstützen zu können. Auch ich war als Schauspieler gefangen im Taxi. Un-sicher heiten zu verstecken oder zu kaschieren ist da fast unmöglich. Es war nicht einfach, über viele Wochen ein klares Verhältnis von Geiselnehmer und Geiseln aufrecht-zuerhalten. Immer wenn ich in das Auto stieg, gingen meine Alarmglocken an. Alexander Adolph hat mich auf diesem Weg und in der Vorbereitung super unterstützt. Er hatte ein klares Bild der Figur im Kopf, und ich konnte mich darauf verlassen, von ihm korrigiert zu werden. Eine tolle Zusam-menarbeit!

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SONNTAGSMÖRDER – ERMITTLUNG ÜBER 1.000 TATORTE

Die TATORT-Dokumentation von Peter Dörfler und Cordt Schnibbenam Sonntag, 13. November 2016, um 21:45 Uhr

Redaktion: Marc Brasse (NDR)

Im direkten Anschluss an den 1.000 TATORT zeigt Das Erste die NDR-Dokumentation „Sonntagsmörder – Ermittlung über 1.000 TATORTe“. Die beiden Autoren – der renommierte Filmemacher Peter Dörfler („Achterbahn“, „The Big Eden“) und der „Spiegel“-Reporter und zweifache Adolf-Grimme-Preisträger Cordt Schnibben – spüren in ihrer 60-minütigen Reportage dem Erfolgsgeheimnis der seit 1970 laufenden Krimireihe nach.

Sie schicken die dienstälteste Kommissarin Ulrike Folkerts auf Ermittlungsreise durch die beliebtesten TATORT-Folgen, lassen sie wie Forrest Gump durch alte Szenen spazieren und Kommissare zur Rede stellen. Vernommen werden Borowski (Axel Milberg), Markowitz (Günter Lamprecht), Batic (Miroslav Nemec), Leitmayr (Udo Wachtveitl), Grosz (Franziska Weisz), Börne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl). Gibt es eine Erfolgsformel des TATORT-Formats? Was verbindet die unterschiedlichen Ermittler? Wie realitätsnah muss ein TATORT sein? Wann lässt aufklärerische Überfrachtung einer Handlung den Krimi in politisch-korrekte Bevormundung kippen? Auf diese und andere Fragen versucht Ulrike Folkerts, im Gespräch mit den Kollegen Antworten zu finden.

Langjährige Autoren der Reihe geben zudem Einblick in die Dramaturgie eines TATORTs. Wer ein Wiedersehen feiern will mit Schimanski, Finke, Haferkamp und anderen legendären Kommissaren, kommt in „Sonntags-mörder“ ebenso auf seine Kosten wie der, der noch mal in berühmte und berüchtigte TATORT-Szenen schauen möchte.

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Christian Ulmen Hauptkommissar LessingNora Tschirner Kommissarin Kira Dorn

Im Einsatz seit 26. Dezember 2013

Margarita Broich Hauptkommissarin Anna JannekeWolfram Koch Hauptkommissar Paul Brix

Im Einsatz seit 17. Mai 2015

Miroslav Nemec Hauptkommissar Ivo Batic Udo Wachtveitl Hauptkommissar Franz Leitmayr

Im Einsatz seit 1. Januar 1991

Fabian Hinrichs Hauptkommissar Felix VossDagmar Manzel Hauptkommissarin Paula RingelhahnEli Wasserscheid Kommissarin Wanda GoldwasserAndreas Leopold Schadt Kommissar Sebastian FleischerMatthias Egersdörfer Leiter Spurensicherung Michael Schatz

Im Einsatz seit 12. April 2015

DIE AKTUELLEN TATORT-TEAMS

Alwara Höfels Oberkommissarin Henni Sieland Karin Hanczewski Oberkommissarin Karin GorniakMartin Brambach Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel

Im Einsatz seit 6. März 2016

Ulrich Tukur LKA-Ermittler Felix Murot

Im Einsatz seit 28. November 2010

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Axel Milberg Hauptkommissar Klaus BorowskiSibel Kekilli Kommissarin Sarah Brandt

Im Einsatz seit 24. Oktober 2010, Sarah Brandt seit 2. Oktober 2011

Harald Krassnitzer Chefinspektor Moritz Eisner Adele Neuhauser Major Bibi Fellner

Im Einsatz seit 17. Januar 1999, Bibi Fellner seit 6. März 2011

Til Schweiger Hauptkommissar Nick TschillerFahri Yardim Kommissar Yalcin Gümer

Im Einsatz seit 10. März 2013

Maria Furtwängler Hauptkommissarin Charlotte Lindholm

Im Einsatz seit 7. April 2002

Wotan Wilke Möhring Kommissar Thorsten Falke Franziska Weisz Oberkommissarin Julia Grosz

Im Einsatz seit 28. April 2013, Julia Grosz seit 20. März 2016

Sabine Postel Hauptkommissarin Inga Lürsen Oliver Mommsen Kommissar Nils Stedefreund

Im Einsatz seit 28. Dezember 1997, Stedefreund seit 11. November 2001

3535

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Devid Striesow Kommissar Jens Stellbrink Elisabeth Brück Kommissarin Lisa Marx

Im Einsatz seit 27. Januar 2013

Ulrike Folkerts Hauptkommissarin Lena Odenthal Andreas Hoppe Hauptkommissar Mario Kopper

Im Einsatz seit 29. Oktober 1989, Mario Kopper seit 6. Oktober 1996

Richy Müller Kommissar Thorsten Lannert Felix Klare Kommissar Sebastian Bootz

Im Einsatz seit 9. März 2008

Stefan Gubser Kommissar Reto Flückiger Delia Mayer Kommissarin Liz Ritschard

Im Einsatz seit 14. August 2011, Liz Ritschard seit 28. Mai 2012

Meret Becker Hauptkommissarin Nina Rubin Mark Waschke Hauptkommissar Robert Karow

Im Einsatz seit 22. März 2015

Eva Mattes Hauptkommissarin Klara Blum Sebastian Bezzel Kommissar Kai Perlmann

Im Einsatz seit 28. April 2002, Kai Perlmann seit 18. Januar 2004

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1.000 mal TATORT

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Klaus J. Behrendt Hauptkommissar Max Ballauf Dietmar Bär Hauptkommissar Freddy Schenk

Im Einsatz seit 5. Oktober 1997

Axel Prahl Hauptkommissar Frank Thiel Jan Josef Liefers Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne

Im Einsatz seit 20. Oktober 2002

Jörg Hartmann Hauptkommissar Peter Faber Anna Schudt Hauptkommissarin Martina Bönisch Aylin Tezel Oberkommissarin Nora DalayStefan Konarske Oberkommissar Daniel Kossik

Im Einsatz seit 23. September 2012

Heike Makatsch Kommissarin Ellen Berlinger

Im Einsatz seit 28. März 2016

3737

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Quelle: AGF/GfK

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TATORT-INDIZIEN ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

Kommissare

In 1.000 TATORT-Folgen wirkten bisher insgesamt 89 Ermittler bzw. Ermittlerteams mit. Die meisten Fälle haben die Haupt-kommissare Batic und Leitmayr (Miro Nemec und Udo Wacht-veitl) aufgeklärt; in 72 Einsätzen ermittelte das Team vom BR aus München bisher. Auf den zweiten Platz kommen ihre Kollegen aus Köln, die Hauptkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) vom WDR mit 67 Einsätzen. Den dritten Platz belegt mit 64 Fällen die SWR- Hauptkommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), die bereits seit 1989 ermittelt und damit die dienstälteste Kom-mis sarin ist. Es spricht auch für die Kontinuität der Reihe, dass so viele langgediente Kommissare noch immer beim TATORT aktiv sind und zugleich ständig neue junge Ermittler an den Start gehen. Seit 2015 waren das insgesamt fünf neue Teams. 2017 wird mit Hans-Jochen Wagner als Hauptkommissar Friede mann Berg, Eva Löbau als Hauptkommissarin Franziska Tobler und Harald Schmidt als Kriminaloberrat Gernot Schöll-hammer ein weiteres Team vom SWR hinzukommen.

TATORT-Vorspann

Seit dem Start der Reihe im Jahr 1970 wird der TATORT durch denselben Vorspann eingeleitet, der bis auf geringfügige Mo-dernisierungen seither unverändert geblieben ist. Dieser Vor-spann hat sich in das Gedächtnis von Generationen einge-schrieben und nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass der TATORT zu einer wiedererkennbaren Marke geworden ist. Kreiert wurde der TATORT-Vorspann von Peter Hoheisel, Baye-rischer Rundfunk/Fernsehen. Die Musik stammt von Klaus Doldinger. Augen und Beine im Vorspann gehören dem ehe-maligen Schauspieler Horst Lettenmayer. Vor nunmehr 46 Jahren bekam er von seiner Agentur einen folgenschweren Anruf – „Die suchen ein paar Augen, meld’ Dich mal“ –, der ihn am Sonntag nach der „Tagesschau“ zum Dauergast auf den Bildschirmen machte. In einer TATORT-Folge ist von Horst Lettenmayer übrigens mehr zu sehen: 1989 spielte er in „Der Pott“ einen Gewerkschaftsboss.

TATORT im Visier der Zuschauer

Der TATORT ist eine Institution beim deutschen Fernseh publi- kum. Durchschnittlich fast zehn Millionen Zuschauer innen und Zuschauer (9,53 Mio.) sahen die 40 Erstaus strahlungen im Jahr 2015. Auf der Hitliste der zehn meist ge sehenen Fernsehsendungen ist der TATORT jeden Monat mit mindes-tens einem, gewöhnlich aber mit mehreren Fällen vertreten – regelmäßig schaffen das sonst nur noch die Fußballspiele der deutschen Nationalmannschaft und die Hauptausgabe der „Tagesschau“. In den Jahren 2014 und 2015 erreichte der TATORT so viele Zuschauer wie zuletzt im Jahr 1993.

Eine Fernsehsendung kann ein derart großes Publikum nur dann binden, wenn daran alle Generationen teilhaben. Und eben dies ist auch beim TATORT der Fall. Neben den älteren Zuschauern, die dem Format seit Jahrzehnten die Treue hal-ten, erfreut sich der TATORT auch beim jüngeren Publikum großer Beliebtheit: Der Marktanteil der unter 50-Jährigen lag 2015 bei durchschnittlich 22,6 Prozent; bei den Zuschau-ern ab 50 Jahren waren es 29,9 Prozent. So einig sind sich die Generationen selten bei ihren Fernsehinteressen. Und was die Altersgruppen eint, das trennt auch die Geschlechter nicht: Männer und Frauen versammeln sich am Sonntag-abend gleichermaßen beim Krimischauen im Ersten.

Zuschauer in Mio. Jahr Marktanteil in %

23,9

23,5

24,6

26,2

26,8

26,7

8,58

8,46

8,93

9,39

9,54

9,53 2015

2014

2013

2012

2011

2010

1.000 mal TATORT

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TATORT für die Ohren

Seit 2008 gibt es in der Hörfunk-Reihe „ARD Radio TATORT“ jeden Monat einen neuen Fall von prominenten Autorinnen und Autoren. Neun starke Ermittlerteams, die in den jeweiligen Regionen der produzierenden Sender verortet sind, sorgen für Vielfalt und spannende Unterhaltung. Bekannte Schauspieler wie u.a. Uwe Ochsenknecht oder Karoline Eichhorn leihen den Figuren ihre Stimmen. Der „ARD Radio TATORT“ ist mit über 100 Ursendungen längst zu einer Marke im Hörfunk und zu einer festen Größe für alle TATORT- und Hörspielfans geworden. Alle Kultur- und Wortprogramme der ARD senden die Originalhörspiele innerhalb einer Woche. Ab der Erstsendung werden die jeweiligen Folgen für mindestens ein Jahr zum Download im Netz angeboten und sind regelmäßig unter den Top Ten der führenden Podcast-Portale zu finden.Informationen und Downloads unter www.radiotatort.ARD.de.

Titel Ort Datum Mio. Marktanteil

Schwanensee WDR Münster 08.11.2015 13,69 35,5

Erkläre Chimäre WDR Münster 31.05.2015 13,03 37,0

Ein Fuß kommt selten allein WDR Münster 08.05.2016 12,75 36,9

Der Himmel ist ein Platz auf Erden BR Nürnberg 12.04.2015 12,21 33,8

Rebecca SWR Konstanz 10.01.2016 11,00 28,8

Dicker als Wasser WDR Köln 19.04.2015 10,78 30,6

Kartenhaus WDR Köln 28.02.2016 10,67 27,9

Borowski und der Himmel über Kiel NDR Kiel 25.01.2015 10,64 28,3

Spielverderber NDR Hannover 22.11.2015 10,63 28,9

Die letzte Wiesn BR München 20.09.2015 10,62 30,9

Die Wiederkehr RB Bremen 15.03.2015 10,62 28,7

Freddy tanzt WDR Köln 01.02.2015 10,58 28,1

Das Muli RBB Berlin 22.03.2015 10,23 27,0

Niedere Instinkte MDR Leipzig 26.04.2015 10,11 28,2

Der TATORT ist eines der großen medialen „Lagerfeuer“: Fast 50 Millionen Bürger (46,81 Mio.), das sind knapp zwei Drittel der deutschen Bevölkerung, sehen sich im Verlauf eines Jahres mindestens einen der auf den verschiedenen Sendeplätzen im Ersten oder den Dritten Programmen gezeigten TATORT-Fälle an. Und wer in Deutschland zum TATORT-Publikum zählt, entwickelt auch eine regelrechte Leidenschaft für die Fälle, denn der durchschnittliche Zuschauer konsumiert in jedem Jahr etwa 18 Filme der Reihe.In den vergangenen Jahren hat nicht nur die Sendereihe als Ganzes eine für derart langlebige Formate eher ungewöhnliche stetige Aufwärtsentwicklung genommen, auch Einzelfälle sorgten für Rekordmarken. Der „TATORT: Schwanensee“ aus Münster erreichte am 8. November 2015 13,69 Millionen Zuschauer und kam damit auf die höchste Zuschauerzahl im TATORT seit Oktober 1992. In den Jahren 2015/16 brachten es insgesamt 14 verschiedene TATORT-Episoden auf mehr als zehn Millionen Zuschauer.

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TATORT IM NETZ

Homepage www.tatort.de

Nicht nur im TV, auch in der digitalen Welt ist der TATORT eine der erfolgreichsten und beliebtesten Marken der ARD. Die zentrale Anlaufstelle im Netz ist TATORT.de – hier finden Krimi-Fans alle Informationen rund um den TATORT. Angefangen bei allen Fällen und allen Kommissaren über News und Hintergrundinforma-tionen bis zu aktuellen Videos und Vorschauen. Zusätzlich gibt es zahlreiche interaktive Angebote wie Quizze, Gewinnspiele und eine umfangreiche Public-Viewing-Daten bank mit Bars und Restaurants, die den TATORT sonntags öffentlich vorführen.Auch finden am Sonntagabend regelmäßig Live-Chats auf TATORT.de statt, bei denen die TATORT-Macher Auskunft über die Filme geben oder Experten Rat und Hilfestellung zu komplexen Themen anbieten.Als Abrufvideo sind die Fälle des TATORT eine Kategorie für sich: Woche für Woche werden die aktuellen Krimis aus den Media-theken zwischen 200.000 und 400.000 Mal abgerufen und führen so meist die wöchentliche Rangliste der beliebtesten Videos an.Zum TATORT-Jubiläum wird es neben einer multimedialen Web- Dokumentation, die auf die Erfolgsgeschichte zurückblickt, auch ein umfangreiches Webspecial mit Mitmach-Aktionen für die Fans und Social TV geben.

TATORT-Appwww.tatort.de/app

Seit Mai 2016 ist die erfolgreichste Krimi-Reihe Deutsch-lands rund um die Uhr auf dem Smartphone und Tablet abrufbar. Zusätzlich gibt es News und Hintergrund-informationen, und der Spürsinn der TATORT-Fans wird mit interaktiven Elementen auf die Probe gestellt.Die TATORT-App ist kostenfrei und für die Betriebs sys-teme iOS und Android im Apple-Store sowie dem Google Play store verfügbar. Über das Hauptmenü können die Rubriken „Live ermit-teln“, „TV Programm“, „Alle Videos“, „Alle Fälle“, „Alle Kommissare“, „Public Viewing“, „Gastauftritte“, „#TAT-ORT“, „Service“, „Info“ und „Suche“ angesteuert werden. Hinter der Rubik „Gastauftritte“ verstecken sich so man-che Über raschungen: Die Bandbreite der Gäste reicht von Roger Moore bis Helene Fischer. Zusätzlich bietet die App zu jeder TV- Premiere im Ersten Deutschen Fern-sehen das Second- Screen-Angebot „Live ermitteln“ an, bei dem die User aktiv mitermitteln und tippen können, wer der Täter ist.Im Rahmen der App sind aktuelle TATORT-Videos erst-mals ohne zeitliche Beschränkung verfügbar und können mit AirPlay und Chromecast drahtlos gestreamt werden.

1.000 mal TATORT

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Social Media & YouTubewww.facebook.com/tatort

twitter.com/tatort

Auch in den sozialen Netzwerken ist der TATORT eine der erfolgreichsten und beliebtesten Marken der ARD. Auf Facebook hat die Krimiserie inzwischen fast 900.000 treue Fans und bei Twitter knapp 180.000 Follower. Der #TATORT führt seit langem die Social-Media-Charts am Sonntagabend an. Der bisher meistdiskutierte TATORT war der Wiesbadener Fall „Im Schmerz geboren“ mit 20.557 Tweets. Der Durchschnitt der vergangenen drei Jahre liegt bei 8.164 #TATORT-Tweets pro Abend. Interessant dabei: TATORTe mit einer hohen TV-Quote müssen nicht immer für viel Diskussion in den sozialen Medien sorgen.Parallel zum Start der TATORT-App wurde ein You Tube-Channel gelauncht, der neben der aktuellen Erstaus-strahlung viele Extras zu den TATORTen bietet: Inter-views, Outtakes, Vorschauen, Drehberichte u. v. m.

HbbTV

Das Erste bietet auch eine eigene HbbTV-Applikation für den TATORT an. Über den „Red Button“ können sich die Zuschauer über künftige Folgen informieren und verpasste Filme am TV-Gerät ansehen. Wie auch in der Mediathek, verfügen alle TATORT-Folgen über Unter-titel für Hörgeschädigte. Für Menschen mit Sehbehin-derung bietet das HbbTV-Angebot eine Fassung mit Audiodeskription und eine barrierefreie Bedienungs-oberfläche.

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Online:

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Fotos:

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