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VORSTand Dr. Uwe Gretscher - der neue Mann an unserer Seite UnSeRe abTeiLUng Gefäßchirurgie in Bad Reichenhall jetzt Hauptabteilung LeUTe VOn UnS Rabani Khan aus Afghanistan - „Mir wurde geholfen – jetzt helfe ich“ team sob Mitarbeiterzeitschrift der Kliniken Südostbayern ag ORganiSaTiOn Klinikdisponent für Notfallpatienten Ausgabe 26 - Nummer 1 / 2015 „Pack ma’s“

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vOrstandDr. Uwe Gretscher - der neue Mann anunserer Seite unsere abteiLungGefäßchirurgie in Bad Reichenhall jetztHauptabteilung

Leute vOn unsRabani Khan aus Afghanistan - „Mir wurdegeholfen – jetzt helfe ich“

team sob

Mitarbeiterzeitschrift der Kliniken südostbayern ag

OrganisatiOnKlinikdisponent für Notfallpatienten

Ausgabe 26 - Nummer 1 / 2015

„Pack ma’s“

1/20152 team sob

Editorial„Pack ma´s und hoit ma z’samm“

iMPressuM

Herausgeber:Redaktionsteam der Mitarbeiterzeitschriftder Kliniken-Südostbayern AG

v.i.s.d.P.: Ralf ReuterFotos: Redaktionsmitglieder sowie fotolia.comgestaltung und Layout: Ralf ReuterKorrektorat: Susanne Langer M.A.Produktion & druck: Chiemgau Druck - Vogelauflage: 3.800 Expl.erscheinungsweise: drei- bis viermal jährlich

redaktion:+ Dr. Herbert Bruckmayer (TB) Innere Medizin+ Günter Buthke (freiberuflich)+ Hermann Dengl (TS) Fachweiterbildung

Anästhesie/Intensiv+ Manfred Geiler (TB) Stat. 1B+ Angelika Meier (BGD) Verwaltung+ Wolfgang Raufeisen (TB) BIG+ Ralf Reuter (TS) Information - Kommunikation+ Evelyn Tauber (Rei) Öffentlichkeitsarbeit+ Christian Schuster (TS) BIG+ Helmut Weiß (Rei) Schule

anschrift der redaktion:TeamSOB, Klinikum Traunstein, Ralf ReuterCuno-Niggl-Str. 3, 83278 Traunsteint 0861/705-1530F 0861/705-1532e [email protected]

Die Mitarbeiterzeitung wird auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt(www.fsc-deutschland.de)

Neulich saß ich nach Feierabend noch mitzwei Kollegen auf einen Drink beieinander.Über was wird geredet? Natürlich - über dieArbeit. Gegenseitig kauen wir uns ein Ohrab: „Hast du schon gehört, dass…“, „waswird kommen…?“ Die Kollegin am Tisch berichtete von ihrem„furchtbaren“ Tag. „Ich musste einerSchwester sagen, dass sie nicht mehrihren bestimmten Dienst machen kannund einer anderen Pflegekraft, dass sienicht mehr so viel Zeit für bestimmte Tätig-keiten verbrauchen darf. Das war nichtschön, immer nur von Einschränkungenberichten zu müssen“. Der andere Kollegeam Tisch - er ist Arzt: „Ich sage euch, wasfurchtbar ist: Ich musste heute einer 35-jährigen Frau und ihren beiden Kindern (8und 13 Jahre) sagen, dass heute auf derIntensivstation ihr Mann/Vater gestorbenist - das war furchtbar!“ - betretenesSchweigen!

Trotzdem, es herrscht Unruhe oder abwar-tende Skepsis. Die neue Klinikführungsteht und die Mitarbeiter fragen sich, werist unser neuer „Boss“, wie denkt er, waswird er tun, was kann er tun …? Ab Seite 4stellen wir unseren neuen Vorstandsvorsit-zenden Dr. Uwe Gretscher vor. Auf den Be-triebsversammlungen hatten vieleKollegen ja schon die Möglichkeit, den

Mann der klaren Worte kennenzulernen.Einige erwarten Wunder, jedoch auch dieneue Führung kann den „Euro nur einmalausgeben“. Darauf wird auf Seite 5 Stel-lung bezogen.

Einig waren sich die Kollegen, die auf deneinzelnen Betriebsversammlungen waren,dass die Situation, so wie sie ist, nur wirGEMEINSAM lösen und in den Griff bekom-men können. Rufe waren zu hören, wie„pack ma’s“ oder „hoit ma z’samm“…Was passt da besser, als der Liedauszugaus einem Werk von Hans-Jürgen Buchner(Haindling), dem Musiker, bei dem es nichtviele Worte braucht:

Leit hoit's z'samm,sonst dauert’s nimmer recht lang

auf oamoi duats an g'scheit'n Schäppererund dann kracht oiß z'samm. Drumm Leitl seid's gscheit,

sonst kemma nimmer recht weit,do hoit ma liaber olle z'samm,

sonst dauerts nimmer recht lang!

Ralf Reuter für die Redaktion von TeamSOB

einsendeschluss von beiträgen für die nächste ausgabe von teamsOb: 7. august 2015

1/2015 3team sob

Inhalt

aus der Führung4 . . . . . . . . . Dr. Uwe Gretscher - Der neue Mann an unserer

Seite 6 . . . . . . . . . Pack ma´s

unsere abteilung8 . . . . . . . . . Klinikdisponent für Notfallpatienten - Angemessene

Behandlung zeitnah sicherstellen10 . . . . . . . . . Neue gefäßchirurgische Abteilung ab April in der

Kreisklinik Bad Reichenhall in Betrieb 18 . . . . . . . . .

Qualitätsmanagement11 . . . . . . . . . Erfolgreiche Zertifizierung des Qualitätsmanage-

mentsystems der Apotheke des Klinikums Traun-stein

aus der Pflege12 . . . . . . . . . Altersgerechte Pflegearbeit - ALPA

Medizin20 . . . . . . . . . Sinneswahrnehmung von Demenzkranken erken-

nen22 . . . . . . . . . Geriatrische Rehabilitation der Kreisklinik Trostberg

feierte zehnjähriges Bestehen

aus den Häusern15 . . . . . . . . . Gelungener Gesundheitstag für Mitarbeiter in der

Kreisklinik Bad Reichenhall 16 . . . . . . . . . Leute von uns: „Mir wurde so gut geholfen – jetzt

will ich helfen“ - Bufdi Rabani Khan in Reichenhall23 . . . . . . . . . Klinikum Traunstein ist im Alarmfall gut gerüstet -

eine neue mobile Technik verschafft der Feuerwehrwertvollen Zeitvorsprung

energie und umweltschutz18 . . . . . . . . . Oft sind Energie- und Stromsparmaßnahmen nicht

leicht zu realisierend19 . . . . . . . . . Das eigene kleine Kraftwerk im Traunsteiner Kessel-

haus ging in Betrieb

bildungszentrum25 . . . . . . . . . Das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe kooperiert

mit der Hochschule in Rosenheim 31 . . . . . . . . . Unterrichtsqualität durch Methodentraining fördern

Fortbildungen, symposien, veranstaltungen24 . . . . . . . . . 2. Krebskongress Traunstein25 . . . . . . . . . Hepatitis-C ist heilbar, aber auch bezahlbar?

sucht26 . . . . . . . . . Sucht im Alter - eine Suchtbehandlung lohnt sich immer

it9 . . . . . . . . . Die Online-Journals bekommen neue Oberfläche27 . . . . . . . . . Innovative Supportplattform – unser neuer IT-Helpdesk

betriebsarzt28 . . . . . . . . . Neue Leitlinien zur postexpositionellen Prophylaxe der

HIV-Infektion

30 . . . . . . . . . Die Personalabteilung informiert32 . . . . . . . . . Neue Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter 34 . . . . . . . . . Anerkennungen, Ehrungen, bestandene Prüfungen, Ver-

abschiedungen

1/20154 team sob

Herr Dr. Gretscher, Sie sind seit dem 1.April unser Vorstandsvorsitzender. EinigeMitarbeiter kennen Sie nur flüchtig. Las-sen Sie uns daher mit einer unkonventio-nellen Frage ins Interview starten. Waswollen Sie den Mitarbeitern der KlinikenSüdostbayern mitteilen?

Zuerst einmal möchte ich mich bei allenfür den herzlichen und – wie ich finde – er-staunlich offenen Empfang bedanken. Mirist bewusst, dass diese Offenheit nichtselbstverständlich ist. Denn mit Verände-rung geht oftmals Verunsicherung einher.Es ist mir ein großes Anliegen, Sie alledarin zu bestärken, diese Offenheit mir ge-genüber fortzuführen. Ich schätze offeneund direkte Worte sowie ein Miteinander,das auf gegenseitigem Respekt beruht.

Sie haben gleich ein zentrales Thema an-geschnitten: Welchen Führungsstil pflegenSie?

Speziell in Krankenhäusern arbeiten viel-fältig ausgebildete Menschen, die zugleichsehr anspruchs- und verantwortungsvolleAufgaben meistern müssen. Wir arbeitenfür Menschen, die sich häufig in emotiona-len Ausnahmesituationen befinden. Des-halb ist es umso wichtiger, intern klar,transparent und ergebnisorientiert zu kom-munizieren. Zielsetzungen müssen fürjeden verständlich sein. Dafür ist es wie-derum notwendig, dass sich Führungs-kräfte in die Mitarbeiter hineinversetzenkönnen. Das gelingt zugegeben nichtimmer, daher ist der ehrliche Austauschaus meiner Sicht von zentraler Bedeutung.

Sie haben mit der Sana Kliniken AG einprofitables Unternehmen verlassen. Wasreizt Sie daran, das wirtschaftlich ange-schlagen „Schiff“ der Kliniken SOB wiederauf Kurs zu bringen?

Die Herausforderung ist nicht, das „Schiff“der Kliniken-SOB in bekannten Gewässernzu steuern, das kann auch ein guter Auto-pilot. Die wirtschaftlichen Kennzahlen ma-chen die Notwendigkeit deutlich, gemein -sam mit den Mitarbeitern neue Wege zuerschließen und bereits andernorts Be-währtes umzusetzen.

1/2015 5

Aus der Führung

team sob

Ich möchte mit meinen gesammelten Er-fahrungen und den vielfältigen Erfahrun-gen sowie dem Wissen der Mitarbeiter ausunseren Kliniken die Attraktivität der Klini-ken erhöhen, um auch zügig in ein wirt-schaftlich ruhigeres Fahrwasser zu kom-men. Die nächsten Herausforderungen derGesundheitspolitik warten bereits.

Haben Sie schon erste Vorstellungen, wieSie unsere wirtschaftliche Situation ver-bessern können?

Alle Entscheidungen, die getroffen werden,müssen die Balance zwischen Wirtschaft-lichkeit, den Erwartungen der Mitarbeitersowie den Bedürfnissen der Patienten ge-recht werden. Wir müssen uns darauf ein-stellen, in einer Flächenregion wie derunseren, vermehrt zum Zentrum der Ver-sorgung zu werden. Eine große Rolle spieltdabei die Intensiv- und Notfallversorgung.Zeitgleich ändern sich die gesetzlichenRahmenbedingungen: Qualitätsoffensiven,die Patientensicherheit sowie -zufrieden-heit, hohe Hygienestandards und gute Be-handlungsergebnisse sicherstellen sollen,werden unsere strategische Ausrichtungund unsere Aktivitäten stark prägen. Wirmüssen als Team unser Können nachaußen tragen und teilweise verloren gegan-genes Vertrauen zurückgewinnen.

Welche Eigenschaften fallen Ihnen zu derKliniken Südostbayern AG zuerst ein?

Ich habe sechs Kliniken mit hoher Behand-lungs-Qualität und sehr guten und motivier-ten Mitarbeitern vorgefunden. Die Klinikengenießen einen medizinisch guten Ruf. Da-neben sind wir ein Ausbildungsbetrieb undengagieren uns in Abstimmung mit nieder-gelassenen Ärzten in der ambulanten Ver-sorgung. Das ist gut so!Wir liegen in einer außergewöhnlich schö-nen Umgebung, in einer Gegend, wo viele

Menschen Urlaub machen. Viele Men-schen bleiben auch für immer hier. Da-durch ändert sich die Bevölkerungsstruk -tur, was uns wiederum Handlungsspiel-räume eröffnet.

Welche Ziele haben Sie sich für die ersten100 Tage gesteckt?

Zuerst verschaffe ich mir einen Überblicküber unsere Kliniken, was ist gut, waskann noch besser werden. Ich höre in ers-ter Linie also zu und nehme wahr. Verbes-serungswürdiges werde ich gemeinsammit dem Führungsteam abgrenzen, definie-ren und Lösungsansätze dafür erarbeiten. Es ist unsere Aufgabe, die Krankenhaus-versorgung in unserer Region ganzheitlichzu betrachten und zusätzlich die lokalen In-teressen zu berücksichtigen. Wir müssendie entsprechenden medizinischenSchwerpunkte herausfiltern und auf diesich ändernden Rahmenbedingungenschnell und flexibel reagieren. Die Stand-orte müssen stärker darauf ausgerichtetwerden, auch als Partner der vernetztenVersorgung zu agieren.Ganz besonders intensiv werden wir unsmit allen Ablaufprozessen am und um un-sere Patienten beschäftigen. Der Abstim-mungsbedarf in der kurzen Zeit der Versor-gung bei zunehmend komplexeren diag-nostischen und therapeutischen Möglich-keiten steigt beständig und erfordert klareSpielregeln zwischen den Berufsgruppen.Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, un-sere Mitarbeiter zu entlasten und zu unter-stützen – das ist eine echte Herausforde -rung.

Jetzt sind in unserer Führungsebene mitDr. Stefan Paech und Ihnen zwei ehema-lige Mitarbeiter der Sana Kliniken AG tätig.Wir kannten aus der frühen Vergangenheitden eher negativ geprägten Begriff der„Traunsteinisierung“. Müssen wir nun mit

einer „Sanarisierung“ rechnen?

Die sechs Häuser sind ein regionaler Wirt-schaftsfaktor und einer der größten Arbeit-geber in der Region. In der KlinikenSüdostbayern AG arbeiten rund 3.700Frauen und Männer. Alle zusammen prä-gen dieses Unternehmen. Daher sind dieseoder ähnliche Begriffe meines Erachtensfehl am Platz. Ich möchte im Team für unser Unterneh-men eigenständige Merkmale setzten. Dasbedeutet aber nicht, dass wir nicht auchüber den Tellerrand blicken und positive Er-fahrungen andernorts für uns nutzen.

Patienten und Mitarbeiter sehen häufigeinen Zusammenhang zwischen der Be-handlungsqualität und der wirtschaftlichenVerfassung eines Krankenhauses. Wasentgegnen Sie ihnen?

Hier gibt es einen Zusammenhang – wirt-schaftlich gesunde Krankenhäuser habenzumindest keine schlechtere Behandlungs-qualität. Das eine bedingt das andere – ei-gentlich logisch.Die „gefühlte Meinung“ eines Wider-spruchs zwischen Wirtschaftlichkeit undBehandlungsqualität kann ich aus derSicht des Einzelnen in Teilen nachvollzie-hen, denn egal ob wirtschaftlich gesundoder ungesund, die wahrgenommene Ar-beitsbelastung in Kliniken ist hoch. Umsowichtiger ist es mir, dass wir gemeinsamauch zur Entlastung unserer Mitarbeiter anunseren Prozessen arbeiten und damit denBeweis antreten, dass gute Qualität undWirtschaftlichkeit im Einklang stehen.Ich bin davon überzeugt, dass uns das ge-lingen wird!

Vielen Dank für das InterviewRalf Reuter

Dr. Uwe GretscherDer neue Mann an unserer Seite - Interview mit dem Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG

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Aus der Führung

team sob

wenn ich meine ersten Eindrücke Revuepassieren lasse, zu finde ich Einrichtungenvor mit bemerkenswert guter Medizin, mo-tivierten und engagierten Mitarbeitern,einer sehr treuen Zuweiserschaft, insbe-sondere aber auch sehr treuen Patienten!

Ganz besonders betonen möchte ich dieausgeprägte Loyalität sowohl des Landkrei-ses Berchtesgadener Land als auch desLandkreises Traunstein, beiden voran diesie vertretenden Landräte, Kreistage undder für die Kliniken Südostbayern AG täti-gen Aufsichtsräte! Es ist in der heutigenZeit alles andere als selbstverständlich,mit einem derartigen Elan nicht nur einkommuniziertes Bekenntnis abzugebensondern auch gelebt trotz hoher Verschul-dung mit finanzieller Unterstützung hinterden Einrichtungen zu stehen - dies gilt eszu schätzen!

Ich fühle mich in kürzester Zeit angekom-men in der Region, im Unternehmen, inden Kliniken, mit und bei den Mitarbeiternund der Politik.

Der Wettbewerb nimmt zuDie Gewährleistung unseres heutigen Ni-veaus in der Gesundheitsversorgung sowiedie Sicherstellung des steigenden Pflege-bedarfs, hervorgerufen durch den demo-graphischen Wandel, gehören zu denwichtigsten gesellschaftlichen Herausfor-derungen – heute, aber auch langfristig ge-sehen. Parallel zu diesen immensenHerausforderungen wird die Lücke zwi-schen der Finanzierbarkeit und des medizi-nisch Machbarem zunehmend größer. Dermedizinische Fortschritt erhöht die Lebens-Wahrscheinlichkeit, aber auch die Erwar-tungshaltung der Patientinnen und

Patienten gegenüber unserer Leistung. DerWettbewerb um Patienten und Personalnimmt stetig zu. Die Politik fordert zuneh-mend höhere Standards bei der Hygieneund Versorgung. Gerade auch der aktuelldazu vorliegende Gesetzesentwurf trägtdiese Handschrift. Die Liste ließe sich nochlange fortsetzen.

So ist auch die Liste unserer Herausforde-rungen lang, doch für die Gestaltung einernachhaltigen Strategie müssen in ersterLinie nur wenige, zentrale Fragen beant-wortet werden: + Wofür steht die Kliniken Südostbayern

AG in Zukunft? + Wie wollen wir langfristig erfolgreich

sein? + Worauf bauen wir?

Mit all den Erfahrungen, die ich in den letz-ten Jahren sowohl als praktizierender Me-diziner als auch im Management vonKliniken erleben durfte, bin ich nach derkurzen Zeit vor Ort davon überzeugt, dasswir die richtigen Antworten auf diese Fra-gen finden werden.

In Summe spreche ich von der Notwendig-keit, erstens, Wachstumsfelder zu identifi-zieren und davon langfristig zu profitieren.Zweitens unser Leistungsspektrum konti-nuierlich zu verbessern. Drittens zeitnahund umfassend Maßnahmen daraus abzu-leiten, um interne Ablaufprozesse stetig zuoptimieren und natürlich auch mögliche Ri-siken zu verringern. Das klingt zunächst vielleicht etwas abs-trakt. Dabei reden wir von der Basis unse-rer täglichen Arbeit am und für denPatienten – von den permanenten und for-dernden organisatorischen und strukturel-

len Herausforderungen im Klinikalltag. Obwir den Ansprüchen unserer Patienten anBetreuung, Qualität und Sicherheit gerechtwerden, wird maßgeblich in diesem tägli-chen Umgang in unseren Kliniken ent-schieden. Ein Lächeln, warme Worte undechte Anteilnahme sind neben der medizi-nischen Versorgung für den Patienten undseine Angehörigen entscheidend. Eskommt wie immer auf die großen und ver-meintlich kleinen Dinge im Leben an.

Mit Diskussionen zum nachhaltigen FundamentDie Chefredakteurin des Wirtschaftsmaga-zins BrandEins, Gabriele Fischer, hat denSatz formuliert: „Vielleicht wäre die Welteinfacher, ließe sie sich in Schwarz undWeiß separieren – besser wäre sie sichernicht. Denn in den Grauzonen entsteht dasNeue, weil dort nicht Abgrenzung dasThema ist, sondern Dialog.“Genau dieser Dialog ist es, die ich mir mitIhnen wünsche, damit wir gemeinsam un-sere Standorte auf ein nachhaltiges, wirt-schaftliches und tragfähiges Fundamentstellen können. Es ist unbestritten, dass esein „weiter so“ nicht geben kann.

Jeder von Ihnen - das haben Sie in Teilenschon von mir gehört - weiß was es bedeu-tet, wenn intensives persönliches Engage-ment und viel Arbeit zu einem Minus aufdem Konto führt! Niemand kann oder wirddamit zufrieden sein und jeder von unswird daran arbeiten diesen Zustand zu ver-ändern. Dabei stellt man sich auch perma-nent eine Frage – wie gebe ich den einenEuro aus, denn - wir können diesen nureinmal ausgeben!

„Pack ma´s“

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

- das Motto der heutigen Ausgabe unserer TeamSOB, der Mitarbeiterzeitungunserer Kliniken, ihrer Kliniken für unsere Mitarbeiter.

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Aus der Führung

team sob

Engagement, Leidenschaft undder Glaube an die eigene DurchsetzungskraftIch wage an dieser Stelle einen Gedanken-sprung und lenke den Blick des eine oderanderen Skeptikers auf Länder wie Brasi-lien und China. Auf inzwischen mächtigeVolkswirtschaften, die zu den bevölke-rungsreichsten Ländern der Welt zählen:Vor nicht allzu langer Zeit galten Brasilienund China noch als klassische Entwick-lungsländer, deren ehrgeizige Zukunftsver-sionen von vielen belächelt worden waren.Dort herrscht nach wie vor eine unglaubli-che Dynamik, herausragendes Engage-ment und ein beachtlicher Glaube an dieeigene Durchsetzungskraft. Beide Ländersind innerhalb nur einer Generation in dieRiege der wichtigsten Industriestaaten auf-gestiegen. Wenn Länder dieser Größe einen solch gro-ßen Wandel durchlaufen und bei allen be-kannten Schwächen daraus gestärkthervor gehen können, dann kann es unsals vergleichsweise kleine Wirtschaftsein-heit allemal gelingen. Wenn jeder von uns die bevorstehendenAufgaben als gemeinschaftliche Herausfor-

derung begreift, werden wir auch gemein-sam erfolgreich sein. Am Ende profitierenwir alle davon.

Team KSOB – Pack ma´s - gemeinsam imVerbund für uns, unsere Patienten, unsereArbeitsplätze.

Ihr

Uwe Gretscher

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Mit der Einführung eines Klinikdisponen-ten will die Kliniken Südostbayern AG dieVersorgung ihrer Notfallpatienten ab dem1. Juli weiter verbessern. Die Aufgabe desKlinikdisponenten besteht in erster Liniedarin, für diese Patienten die aktuell ambesten geeignete Zielklinik im Klinikver-bund zu finden und damit eine zeitnaheund dem Krankheitsbild angemessene Be-handlung sicherzustellen. „Mit Hilfe desKlinikdisponenten können unsere notfall-medizinischen Strukturen über alle Stand-orte hinweg gleichmäßiger ausgelastet undfehleranfällige Überbelastungen vermiedenwerden“, so Joaquin Kersting, LeitenderArzt Notfallmanagement im KlinikumTraunstein. Zudem würde nach den WortenKerstings eine gleichmäßigere Auslastungund Nutzung von notfallmedizinischenStrukturen an allen Häusern der Klinik-AGauch deren kostenintensive Vorhaltungrechtfertigen helfen.

Die geeignete Zielklinik findenMit Hilfe eines aktuellen EDV-Spiegels, derdie Bettenbelegung, Ambulanzwartezeiten,OP-Kapazitäten, usw. der Häuser darstellt,findet der Klinikdisponent für den ange-meldeten Patienten die zum aktuellen Zeit-punkt am besten geeignete Zielklinik unterBeachtung des Patientenzustands und derLeistungsprofile der einzelnen Häuser. DieLeistungsprofile der Häuser stehen demKlinikdisponenten in einer mit allen Chef-ärzten konsentierten detaillierten Einwei-sungsmatrix zur Verfügung. „Das Ergebnisder Disposition hat aber ausdrücklich nureinen empfehlenden Charakter“, betont Dr.Kersting. Dem Wunsch des Patienten, sei-ner Angehörigen oder des Einweisers nachBehandlung in einer bestimmten Klinikwird so weit wie möglich nachgekommen.Falls Patient oder Einweiser eine vom Dis-ponentenvorschlag abweichende Klinikwünschen, werden diese über etwaige

Nachteile wie Ambulanzwartezeiten, Gang-betten oder OP-Wartezeiten informiert.

Durch die Steuerung der Notfallpatienten-ströme bereits im vorklinischen Bereichsoll eine möglichst gleichmäßige und sinn-volle Belegung der Häuser gemäß ihrenBehandlungsfähigkeiten erreicht werden.Der Notfallpatient wiederum profitiert voneiner zeitnahen, angemessenen Behand-lung mit möglichst geringen Wartezeitenund ausreichenden Ressourcen.

Und so läuft es ab: Über eine zentrale Rufnummer werden dieAnmeldungen aller durch den Rettungs-dienst transportierten Notfallpatienten fürdie Krankenhäuser der Kliniken Südost-bayern AG durch den Klinikdisponent ange-nommen. Der Klinikdisponent schlägt miteiner sehr kurzen Reaktionszeit das geeig-nete Krankenhaus vor. Seine Dispositions-

Angemessene Behandlung zeitnah sicherstellenKliniken Südostbayern AG führen zum 1. Juli einen Klinikdisponenten für Notfallpatienten ein

Till Schöndorfer - einer aus dem Team der Klinikdisponenten

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Unsere Abteilung

team sob

kriterien sind: Zustand des Patienten, Be-handlungsprofil der Kliniken, Auslastung

der einzelnen Kliniken, Ereignis- bzw. Not-fallort, Einweiserwunsch und Patienten-wunsch.

Die Integrierte Leitstelle (ILS) Traunsteinals Partner im Prozess wird dann vom Ret-tungsdienst über die avisierte Zielklinik in-formiert. Die Patienten werdenanschließend durch den Klinikdisponent inden vorgeschlagenen Krankenhäusern an-gemeldet und dort erwartet.Der Klinikdisponent ist in einer gemeinsa-men Räumlichkeit mit den Mitarbeiterndes Zentralen Belegungsmanagements(ZBM) Traunstein untergebracht. Diesekönnen sich gegenseitig vertreten, sodassauch parallel eingehende Anrufe umge-hend angenommen werden können.In einem zweiten Schritt sollen später auchdie niedergelassenen Einweiser telefonisch

in ihrer Entscheidung beraten werden. Umdie vom Hausarzt veranlassten Einweisun-gen zu beeinflussen, dient der Klinikdispo-nent für ihn als Beratungsstelle. Vor einerNotfalleinweisung sollen niedergelasseneEinweiser daher Kontakt zum Klinikdispo-nenten aufnehmen, um analog zum Ret-tungsdienst bzw. Notarzt eine Empfehlungzur Einweisung zu erhalten.Ausgenommen von der Verteilung durchden Klinikdisponent sind Patienten mitakutem Koronarsyndrom, die bereits vorkli-nisch eine Telemetrie erhalten haben.Diese werden weiterhin direkt durch dieAbteilung für Kardiologie bzw. MedizinischeIntensivstation des Klinikums Traunsteingesteuert. ■

Günter Buthke

teamSOB sprach mit Joaquin Kersting, LeitenderArzt Notfallmanagement im Klinikum Traunstein

Mit dem Klinik-Wissen-Managen-Portal(KWM-P) führt die Kliniken SüdostbayernAG in Zusammenarbeit mit der Firma Froh-berg eine Wissensmanagement-Plattformein, die alle Online-Journals, Wissensdaten-bank und Rechercheportale des Hauses ineinem einzigen, leicht zugänglichen undübersichtlichen System bündelt, ordnetund gezielt durchsuchbar macht.

Für die Übersichtlichkeit des Portals sorgtdas Dashboard, das Informationscockpit,auf dem sich die einzelnen Widgets befin-den. Widgets sind die modularen Applika-tionen, mit denen jeweils konkreteMedieninhalte und Anwendungen abgebil-det werden. Alle Inhalte – interne und ex-terne – werden in ihrer Gesamtheit von dervon Frohberg entwickelten Recherchefunk-tion scisco search durchsucht. Auf diese Weise minimiert das Klinik-Wis-sen-Managen-Portal den Aufwand der tägli-chen Wissensrecherche um ein Vielfaches.

Das Herzstück des Klinik-Wissen-Mana-gen-Portals ist die von Frohberg entwi-ckelte scisco search. Sie ist dieKernkomponente des intelligenten Wis-sensmanagements im Klinik-Wissen-Mana-gen-System. Mit der scisco search könnenalle zur Verfügung stehenden Wissensquel-len des Krankenhauses vernetzt durch-sucht werden.

Das Besondere: Die scisco search durch-sucht systematisch globale und lokale Res-

sourcen – und zwar gleichzeitig. Das be-deutet, dass in einem einzigen Suchvor-gang über verschiedene IT-Systeme undDokumentformate hinweg gesucht wird.Dabei werden ausgewählte Wissensres-sourcen im Web und Ressourcen wie lizen-sierte eBooks, eJournals und Datenbankengleichermaßen berücksichtigt.Im Juni soll lt. Frohberg die neue Plattformonline gehen. Eventuell notwendige Detail-informationen werden wir im Intranet be-kannt geben. ■

Die Online-Journals bekommen neue OberflächeKlinik-Wissen-Managen-Portal (KWM-P)

Die chirurgische Abteilung der KreisklinikBad Reichenhall wird zum 1. April umstruk-turiert, um das medizinische Angebot zuerweitern. Patienten mit Gefäßerkrankun-gen werden ab diesem Zeitpunkt in einerneu gegründeten Abteilung für Gefäßchi-rurgie und endovaskuläre Chirurgie mit 17

Betten versorgt. Eshandelt sich umeine Filialabteilungder Gefäßchirurgiedes KlinikumsTraunstein. Die

fachliche Leitung für beide Standorte hatChefarzt Dr. Volker Kiechle vom KlinikumTraunstein. „Ich bin sicher, dass durch dieneuen Strukturen die Versorgung von Ge-fäßpatienten im Landkreis Berchtesgade-ner Land deutlich verbessert wird“, so Dr.Kiechle.

Dr. Kiechle wird in Zukunft auch in Bad Rei-chenhall operieren. Ihm zur Seite stehenals erfahrene Oberärzte Thomas Greim (lei-

tender Oberarzt), Dr. Torsten Kühn und Dr.Ernst Mrohs. Durch die enge fachliche undorganisatorische Zusammenarbeit derStandorte Traunstein und Bad Reichenhallwird eine qualitativ hochwertige, zeit- undwohnortnahe sowie umfassende Versor-gung gefäßchirurgischer Krankheitsbildervon Patienten aus dem Landkreis Berch-tesgadener Land sichergestellt. Die Notfall-versorgung von Gefäßpatienten rund umdie Uhr ist in Bad Reichenhall ebenfalls ge-währleistet.

Sämtliche diagnostische und therapeuti-sche Maßnahmen entsprechen den mo-dernen und bewährten Standards derGefäßchirurgie der Hauptabteilung inTraunstein. Schwerpunkt in Bad Reichen-hall ist die Behandlung der peripheren ar-teriellen Verschlusskrankheit (Durch blu-tungsstörung der Beine), chronischer Wun-den, diabetischer Fußgeschwüre, Veren-gungen der Halsschlagader und Venen-erkrankungen. Dabei kommen neben ope-

rativen Verfahren (zum Beispiel das Entfer-nen von Gefäßablagerungen oder die An-lage von Bypässen) zahlreiche wenigbelastende endovaskuläre Methoden zurAnwendung wie die Ballonaufdehnung ver-engter Gefäße oder das Einbringen von Ge-fäßstützen (Stents) ins Gefäßinnere. Dieoperative Therapie von Erkrankungen derAorta, insbesondere Bauchaorten-Aneurys-men, wird weiterhin ausschließlich in derHauptabteilung in Traunstein vorgenom-men.

Die ambulante Untersuchung von Gefäß-patienten findet in den Gefäßsprechstun-den statt. Die Gefäßuntersuchungenerfolgen in erster Linie durch Gefäßultra-schall (Duplexsonografie). Dadurch lässtsich schnell und komfortabel die Abklärungvon Beschwerden, die Prüfung einer mögli-chen Notwendigkeit einer Operation oderdie Kontrolle nach einem Gefäßeingriffdurchführen. ■

1/201510

Unsere Abteilung

team sobGefäßchirurgie jetzt HauptabteilungNeue gefäßchirurgische Abteilung ab April in der Kreisklinik Bad Reichenhall inBetrieb

Freuen sich auf die neuen Aufgaben. Von links: leitender Oberarzt Thomas Greim, Oberarzt Dr. ErnstMrohs, Dr. Torsten Kühn, Chefarzt Dr. Volker Kiechle und Sr. Theresa Gomolka von der Station 3 A.

»...durch die neuenStrukturen die Versor-gung von Gefäßpatien-ten verbessern … «

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Zertifizierung

team sob

Die Apotheke des Klinikums Traunstein hatsich erfolgreich zertifizieren lassen unddafür ein umfassendes Qualitätsmanage-ment (QM) eingerichtet. Bei einem Auditprüfte eine Zertifizierungskommission dieRäume und Betriebsorganisation, verglichArbeitsabläufe mit den im Handbuch be-schriebenen Prozessen und befragte Mitar-beiter.

Die Apotheke des Klinikums Traunsteinentschied sich für das QM-System derBayerischen Landesapothekerkammer(BLAK). Dieses nimmt die Qualitätsele-mente der DIN EN ISO 9001 auf, überträgtsie auf die Apotheke und erweitert siedurch die Qualitätssicherung in den phar-mazeutischen Bereichen. Der Schwer-punkt liegt auf den pharmazeutischenTätigkeiten und Dienstleistungen, diedurch betriebswirtschaftliche und organi-satorische Bereiche ergänzt werden. DasQualitätsmanagementsystem der BLAKgeht damit über die Vorschriften der DINEN ISO 9001 hinaus und erfüllt zum Bei-spiel die apothekenspezifischen Erforder-nisse der Deutschen Krebsgesellschaft.Voraussetzung für die Zertifizierung war

unter anderem dasErstellen eines QM-Handbuchs, in demverschiedene Ver-fahrens- und Ar-beitsanweisungensowie qualitätsrele-vante Arbeitspro-

zesse der Apotheke beschrieben werden.Die Zertifizierungskommission beschei-nigte der Apotheke bei der Erstzertifizie-rung einen sehr hohen Standard. „Insofernist die Klinikapotheke für die Zukunft rich-tig positioniert und gut gerüstet, zumal auf-grund jüngster Gesetzesänderungen einfunktionierendes Qualitätsmanagement-

system für Apotheken gesetzlich verankertist“, so der Leiter der Apotheke, Dr. Bert-hold Beyerlein. „Mit dieser Zertifizierungwird unser hoher Qualitätsstandard objek-tiv und fachkundig durch Dritte bestätigt.“

Die Apotheke des Klinikums Traunstein ge-hört laut Aussage von Dr. Beierlein, zu denmodernsten Krankenhausapotheken Bay-erns. Ihr obliegt das lückenlose Versor-gungsmanagement aller Patienten derKliniken Traunstein, Trostberg, Ruhpoldingund Fridolfing sowie einiger Rettungs-dienste mit Fertigarzneimitteln, Infusionslö-sungen, Eigenherstellung etc. und einemausgewählten Sortiment an Medizinpro-dukten. Zusätzlich erfolgt die auf den ein-zelnen Patienten abgestimmte Herstellungvon fertigen Zytostatika sowie von Ernäh-rungslösungen für die Pädiatrie.

Als klinisch-pharmazeutischer Dienstleistergehören die Betreuung klinischer Studiensowie die Beratung und Information zurArzneimitteltherapie zu den täglichen Auf-gaben der Apotheker. Neben der Kranken-versorgung ist die Apotheke in dieAusbildung von Pflegekräften sowie in dieAusbildung pharmazeutischer Berufe, wiezum Beispiel Pharmaziestudenten undPharmazeutisch-technische Assistenten(PTA), eingebunden. ■

Qualitätsorientiertes Denken und HandelnErfolgreiche Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems der Apothekedes Klinikums Traunstein

»Die Klinikapotheke istfür die Zukunft richtigpositioniert und gutgerüstet … «

Oben:„Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter, die sich beider Implementierung des Qualitätsmanagement-systems mit großem Einsatz engagiert haben“,sagt Dr. Beyerlein, rechts im Bild im Gespräch mitdem Apotheker Dr. Hans-Christian Sigle.

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Pflege

team sob

Der Hintergrund des ALPA-Projekts

Die personelle Situation in der Pflege istbundesweit angespannt und auch am Kli-nikum Traunstein ist der Engpass an Fach-pflegekräften mit allen Folgen spürbar. Fürdas Klinikum ist es daher von großer Be-deutung, dass die Pflegenden lange ge-sund und zufrieden in ihrem Beruf bleibenkönnen und wollen.2012 haben sich Pflegedirektion und Ge-schäftsleitung des Klinikums Traunsteinentschieden, an dem Forschungsprojekt„ALPA – Alter(n)sgerechte Pflegearbeit“teilzunehmen, das von den UniversitätenMünchen und Düsseldorf – finanziertdurch die Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG) – geplant und durchgeführtwurde.

Das Konzept des ALPA-Projekt

Das ALPA-Projekt hatte ein verhaltensprä-ventives Ziel, nämlich Pflegekräfte miteinem Training in der Anwendung spezifi-scher Handlungsstrategien zu schulen, vondenen bekannt ist, dass sie im Umgangmit Belastungen hilfreich sind (= SOK-Stra-tegien: Selektion, Optimierung und Kom-pensation). Diese Strategien setzendarauf, die eigenen Kräfte und Fähigkeitengezielt und effizient einzusetzen, um wich-tige persönliche Ziele und Vorstellungen zuverwirklichen. SOK kann helfen, berufli-chen Belastungen aktiv zu begegnen undbefriedigende Lösungswege zu finden.Dies wirkt sich nachweislich positiv auf daspsychische Wohlbefinden aus und trägtlangfristig zu einem gesunden Altern bei.Ein zweites, verhältnispräventives Elementdes Projekts bestand in Arbeitsgruppenaus Pflegenden und Leitungskräften, sog.Gesundheitszirkeln. In diesen Gruppen er-

arbeiteten die Beschäftigten – als Expertenihrer Arbeit – Anregungen und Vorschlägefür Verbesserungen ihrer Arbeits-/Rahmen-bedingungen.

Das „Messinstrument“

Um die Wirkung von Trainings- und Ge-sundheitszirkeln überprüfen zu können,wurde die Arbeits- und Gesundheitssitua-tion der Teilnehmerinnen und Teilnehmervor Trainingsbeginn im Jahr 2012 (T1),nach Abschluss im Jahr 2013 (T2) sowieim Jahr 2014 (T3) anhand einer Fragebo-generhebung ermittelt.

Das ALPA-Training

Alle examinierten Krankenpflegekräfte desKlinikums waren eingeladen, an dem Trai-ning teilzunehmen. Insgesamt haben sich70 Personen angemeldet. Aus wissen-schaftlichen Gründen wurden diese 70Personen nach dem Zufallsprinzip entwe-der der Trainingsgruppe oder der Warte-gruppe zugeteilt. Die Trainingsgruppeerhielt das Training im Jahr 2012/2013,die Wartegruppe, als Vergleich für die Trai-ningsgruppe, ein Jahr später.

Wirkung des trainingsEine Übersicht der Trainingseffekte gibt Ta-belle 1. Die grünen Pfeile markieren rele-vante, d.h. statistisch gesicherte,Veränderungen. Das Training zeigte aus-schließlich positive Effekte, v.a. im Bereichdes Wohlbefindens.Die 3. Befragung in 2014 ergab auch wei-tere (verzögerte) positive Effekte, speziellbzgl. der Anwendung der SOK-Strategienund der selbst wahrgenommenen Arbeits-fähigkeit.Ein Teil der Effekte ließ sich auch in derWartegruppe wiederholen. Es ist denkbar,

Alternsgerechte Pflegearbeit - ALPAErgebnisse und Erfahrungen aus einem zweijähri-gen Forschungsprojekt am Klinikum Traunstein

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Pflege

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dass auch hier noch verzögerte Effekte ein-treten.

Die ALPA-Gesundheitszirkel

Mit Vertretern der Stationen 1.3 und 2.3wurde 2012/2013 ein Gesundheitszirkeldurchgeführt. In Anbetracht der knappenBesetzung der Stationen war es allerdingsnicht einfach, Pflegekräfte für die Mitarbeitfrei zu stellen und zu motivieren.Dennoch konnten acht Termine durchge-führt und eine Vielzahl an Verbesserungs-vorschlägen entwickelt werden. WichtigeThemen waren z.B. eine transparente Per-sonalbemessung, ein möglicher Springer-Pool, die unterschiedliche Auslastung derSOB-Kliniken und das häufige Einspringen.Umgesetzt werden konnten allerdings v.a.Vorschläge, die von den Stationen undihren Leitungen unmittelbar selbst auf denWeg gebracht werden konnten (z.B. Fortbil-dungsbedarfe). Häufig unbefriedigend wardie Umsetzung von Vorschlägen zu überge-ordneten Themen, von denen einige aufEbene der Klinikleitung bekannt und be-reits in Bearbeitung waren. Zum Teil ist dieUmsetzung noch nicht abgeschlossen oderaber auf Grund der aktuellen, auch politi-schen und wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen nicht möglich. Das „Aufwand-Nutzen-Verhältnis“ des Gesundheitszirkelswurde von den Teilnehmerinnen und Teil-

nehmern insgesamt negativ bewertet. Der für das Folgejahr 2013/2014 geplanteGesundheitszirkel der Stationen 1.4 und

2.4 wurde daraufhin inhaltlich und zeitlichgekürzt. In insgesamt vier Sitzungen wur-den nach einer Diskussion der aktuellenSituation einige wenige, stationsbezogeneThemen bearbeitet, z.B. eine faire Pausen-regelung.

die Wirkung der gesundheitszirkelDie Erfahrung aus den Gesundheitszirkeln,dass die Arbeitsbedingungen seitens derBeschäftigten nur schwer beeinflussbarsind, spiegeln sich auch in den Befra-gungsergebnissen wider, die im Zeitverlaufkaum Veränderungen zeigen.

Resümee

Das ALPA-Training hat sich im Hinblick aufeine bessere Bewältigung beruflicher Be-lastungen als wirksam erwiesen. Dabeischeint das Training besonders für die Pfle-gekräfte hilfreich zu sein, die sich nach ein-gehender Information ganz bewusst für

Tab. 1: Positive Trainingseffekte im Verlauf der zweijährigen Projektlaufzeit* Irritation beschreibt eine leichtere Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens, die sich z.B.in Form von „Nicht-abschalten-können” und Gereiztheit äußert. ** Burnout-Symptome gehen deutlich über die der Irritation hinaus. Erste Kennzeichen sind emotio-nale Erschöpfung, Gleichgültigkeit gegenüber Patienten und eine selbst wahrgenommene vermin-derte Leistungsfähigkeit. (leichte Verbesserung von T1 zu T3, nicht stat. signifikant)

Tab. 2: Veränderungen in der Wahrnehmung der Arbeitsbedingungen im Verlauf der zweijährigen Pro-jektlaufzeit: grün = Standard halten, gelb = ausbaufähig, rot = kritisch.

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Pflege

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ALPA – Alternsgerechte Pflegearbeit ...

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1. Gradeinteilung bei Wundstadien nach …2. Was ist keine Maßnahme zur Vermeidung

von Stürzen?3. vorbeugende Maßnahme, um Uner-

wünschtes zu verhindern?4. Ausführliche, strukturierte Datenerhebung

zum Pflegebedarf5. Abkürzung für Schmerzskala6. Wird eingesetzt bei Gangunsicherheit7. Alternatives Schmerzmittel8. Hausinterne Abkürzung für die Arbeits-

gruppe Nationale Expertenstandards9. Abkürzung für geschlossenes Inkontinenz-

versorgungssystem10. Name einer Skala zur Erfassung des De-

kubitusrisikos11. Maßnahme zur Dekubitusprophylaxe12. Die Differenz zwischen ''Ein''- und ''Aus-

fuhr'' nennt man… 13. Name eines Instruments zur Dekubitus-

prophylaxe14. Hilfsmittel zur Errechnung des BMI´s

(Body-Mass-Index)15. Gegenteil von akut lautet …16. Bundesweiter Zusammenschluss von Pfle-

geexperten, die sich mit der Förderung derPflegequalität befassen.

diese Art der Arbeit an eigenen Verhaltens-weisen entscheiden. Es ist daher davonauszugehen, dass regelmäßige (nieder-schwellige) Beratungs- und Coaching-Ange-bote einen wichtigen Beitrag für dieGesunderhaltung von Pflegekräften undanderen Beschäftigten der SOB-Klinikenleisten können. Auch wenn die ALPA-Gesundheitszirkelnicht den erhofften Erfolg gebracht haben,ist eine regelmäßige, systematische Beur-

teilung der Arbeitsbedingungen (auch imSinn der gesetzlich vorgeschriebenen Ge-fährdungsbeurteilung) mit abgeleitetenVerbesserungsmaßnahmen eine grundle-gende Voraussetzung für die Gestaltunggesundheits- und alternsgerechter Arbeit.Eine Beteiligung der Mitarbeiter in demProzess ist für den Erfolg von entscheiden-der Bedeutung. Entsprechend sollte weiter-hin nach geeigneten Möglichkeitengesucht werden, ein effektives Informati-

ons- und Beteiligungskonzept für die Pflegezu entwickeln. ■

Dr. Barbara Heiden, PD Dr. Britta Herbig,Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin,Klinikum der Universität MünchenPD Dr. Andreas Müller, Institut für Arbeits- undSozialmedizin, Heinrich Heide Universität Düs-seldorf

Rätsel zum Thema Expertenstandards in der Pflege

Jeder Mitarbeiter des Pflegedienstes darf mitmachen (ausgenom-men Mitglieder der Expertengruppe). Als Preis hat Pflegedirektor Jürgen Bacher 50 Euro bereitgestellt.

Lösungswort

Das Lösungswort lautet:Name:

Station:Haus:

Ausschneiden und bis zum 14. Juni 2015 an die jeweilige PDL senden.

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Gesundheitstag

team sob

Gesunde Mitarbeiter unterstützenden FirmenerfolgGelungener Gesundheitstag für Mitarbeiter in der Kreisklinik Bad Reichenhall

Das ganze Jahr über kümmern sich die Mitarbeiter der KlinikenSüdostbayern um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Pa-tienten. Jetzt hatten sie in der Kreisklinik Bad Reichenhall beieinem Gesundheitstag für Mitarbeiter die Gelegenheit, einmaletwas für ihre eigene Gesundheit zu tun. Schon letztes Jahr wurdeein solcher Mitarbeitergesundheitstag in der Kreisklinik Trostbergmit großem Erfolg durchgeführt. Von den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern aller Berufsgruppen in Bad Reichenhall wurde dieserTag sehr gut in Anspruch genommen. An verschiedenen Infostän-den konnten sich die Mitarbeiter z.B. über gesunde Ernährung inder Pause, Methoden zur Stressbewältigung, Suchtprävention,Hautschutz und Hygiene sowie Impfprophylaxe und Gehörschutzberaten lassen. Blutzuckermessung und Blutdruckbestimmungwurden von den Mitarbeitern rege in Anspruch genommen. Tippsund Anregungen zu schwierigen Themen konnten sich die Mitar-beiter bei den Informationsständen der Klinikseelsorge, Betriebs-rat, Schwerbehindertenvertretung und Ethikkomitee einholen.

Gruppenangebote mit Progressiver Muskelentspannung, Rücken-schule, Atementspannung, Kurzentspannung sowie Tiefenent-span nung mit Musik luden alle Interessierten zum Mitmachen ein.Die Klinikseelsorge sorgte für eine kurze Pause mit einer Mittags- meditation.

Dass Arbeit krank machen, kann ist wissenschaftlich erwiesen,aber dagegen kann man etwas tun. Deshalb sind Investitionen inBetriebliche Gesundheitsförderung nicht verloren, sondern demwirtschaftlichen Erfolg eines Betriebes zuträglich. ■

Evelyn Tauber

Bilder oben u. unten: Die Bad Reichenhaller Mitarbeiter haben den Ge-sundheitstag in der Eingangshalle der Kreisklinik Bad Reichenhall sehr gutangenommen.

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Leute von uns

team sob

„Manchmal überlege ich, wie ich mich füralles bei ihm bedanken könnte“, sagt Ra-bani Khan und lächelt Prof. Dr. EkkehardPratschke nachdenklich an. Der ÄrztlicheDirektor und Chefarzt der Abteilung für All-gemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchi-rurgie des Kreiskrankenhauses BadReichenhall und den jungen Mann aus Af-ghanistan verbindet eine ganz besondereGeschichte: Vor zwölf Jahren hat der dama-lige Chefarzt der Unfallchirurgie den im af-ghanischen Krieg an den Beinen schwerschussverletzten Buben vor einer Amputa-tion bewahrt. Heute ist Prof. Pratschke fürRabani Khan „ein väterlicher Freund“. Erunterstützt es, dass der 21-Jährige heuer

eine Ausbildung in der Krankenpflege-schule Reichenhall beginnt und danachMedizin studieren möchte.

„Mit Bohrer und Säge die Keimebesiegt“Im Jahr 2003 ist Rabani Khan gemeinsammit einem weiteren afghanischen Buben –Khalil Lulla – über eine Kinderhilfsorgani-sation in die Reichenhaller Kreisklinik ge-kommen. „Das war das zweite Mal, dasswir zwei Kinder aus Afghanistan im Haushatten“, erinnert sich Prof. Pratschke. Diebeiden kleinen Kriegsopfer hattenschwerste, nicht heilende Schussverletzun-gen mit Einsprengungen an den Beinen.

„Mein damaliger leitender Oberarzt Dr.Thomas Bachmann und ich haben gebohrtund gesägt, um die Keime aus den Beinenzu bekommen“, so Prof. Pratschke. Nacheinigen Eingriffen hatten die Chirurgen dieKinder endgültig geheilt. Diese hatten vorihrer Rettung in Reichenhall schon ein län-geres Martyrium hinter sich: Etliche Opera-tionen in Afghanistan, teils sogar ohneAnästhesie, hatten ihnen nicht helfen kön-nen. Zum Schluss kündigten ihnen dieÄrzte vor Ort sogar die Amputation ihrerBeine an.

Wer heute in das freundliche, offene Ge-sicht von Rabani Khan schaut, kann darin

„Mir wurde so gut geholfen – jetzt will ich helfen“Mit zerschossenen Beinen lag Rabani Khan aus Afghanistan lange im Reichen-haller Krankenhaus, nun leistet er dort den Bundesfreiwilligendienst und fängteine Ausbildung zum Krankenpfleger an

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Leute von uns

team sob

noch Spuren des langen Leids entdecken.Aber wenn der junge Mann von seinen Plä-nen spricht, strahlt er aus seinen warmen,braunen Augen über das ganze Gesicht.„Ich war so lange krank und hier wurde mirso gut geholfen, nun möchte ich anderenMenschen helfen“, sagt Rabani in ein-wandfreiem Deutsch. In den zwölf Jahren

seit ihrer erfolgreichen Behandlung durchProf. Pratschke und Dr. Bachmann sind diebeiden jungen Afghanen immer wieder inBad Reichenhall gewesen. „Die sehr, sehrnetten Buben“ sind nicht nur Prof.Pratschke und seiner Frau, sondern auchSybille Sulek ans Herz gewachsen. Die Ain-ringerin besuchte 2003 in der Reichenhal-

ler Kreisklinikmehrmals ihre er-krankte Mutter, be-merkte die beidenKinder – und sienahm sich ihrer an.Seitdem kümmertensich Sybille Sulek undengagierte Reichen-hallerinnen um dieBuben, ermöglichtenihnen wiederholte Be-suche in Reichenhall,Deutschkurse unddas Abitur in Afgha-nistan.

6.500 Kilometer von den ElternentferntSo blieb auch der weitere Kontakt zurKreisklinik und Prof. Pratschke möglich. Erunterstützt die jungen Afghanen bis heute,wo immer möglich. Dies will er auch weiter-hin tun. „Beide sind nicht nur ausgespro-chen sympathisch und nett, sondern auchsehr intelligent“, so Prof. Pratschke. Ertraut Rabani Khan und Khalil Lulla ohneWeiteres das Medizin-Studium zu. RabaniKhan bewährt sich mit seiner ruhigen,freundlichen Art schon jetzt im Umgang mitden Patienten der Reichenhaller Kreiskli-nik: Er ist seit Herbst 2014 Teilnehmer desBundesfreiwilligendienstes und wohnt imHaus von Sybille Sulek. 6.500 Kilometervon seinen Eltern und den neun Geschwis-tern entfernt hat Rabani Khan dank Prof.Ekkehard Pratschke und Sybille Sulek eine„zweite Heimat“ gefunden. ■

Ina Berwanger

Prof. Dr. Ekkehard Pratschke ist für für Rabani Khan (re.) mittlerweile „einväterlicher Freund“ geworden.

Buchvorstellung

Kerstin Tomiak

Drachenwind - Mein Jahr in Afghanistan Vor einigen Jahren hatte ich dieses Buchgelesen, und ich fand das als eine span-nende Reportage aus einem geheimnisvol-len Land.

Die Journalistin Kerstin Tomiak schildertdarin ihre Erfahrungen, die sie währendeines einjährigen Aufenthalts in Afghanis-tan gemacht hat. Sie hatte als Journalistindie Aufgabe, im Auftrag der InternationalenSicherheitsunterstützungstruppe ISAF dieBevölkerung über Radio- und Zeitungsbei-träge positiv zu beeinflussen. Doch vorallem reizte es sie, einmal aus erster Hand

etwas über dieses Land zu erfahren, des-sen klangvoller Name sie schon als Kindzum Träumen angeregt hatte. Sie möchteso viel wie möglich über das Land und dieMenschen und über ihre Lebensbedingun-gen erfahren. Dabei beschreibt die Autorinin ihrer leidenschaftlichen Reportage ein-drucksvoll ihre von Vielseitigkeit und Wider-sprüchlichkeit getragenen Eindrücke. Seitrifft zwischen Militär und Stammesgesell-schaft auf mutige Polizistinnen, erlebt af-ghanische Gastfreundschaft und entdecktein atemberaubend schönes Land. ■Ralf Reuter

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Energie und Umweltschutz

team sob

Sehr erfreulich ist, dass unsere Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sehr an unsererWeiterentwicklung im Bereich Umwelt-schutz interessiert sind und immer wiederVerbesserungsvorschläge bezüglich desEinsatzes von LED-Leuchten und Bewe-gungsmeldern sowie der Abschaltung vonBelüftungsanlagen machen. „Allerdingsstelle ich fest, dass aufgrund von fehlen-dem Wissen über Kosten, Preise und Auf-wand auch Vorschläge und Wünscheeingebracht werden, die regelmäßig leiderabgelehnt werden müssen“, so Jürgen Die-trich, Bereichsleitung Technik/Umwelt/Energie, in einem Gespräch mit der Mitar-beiterzeitung „Team SOB“.

Grundsätzlich ist der Einspareffekt bei Um-rüstaktionen für LED-Licht insbesondereauch bei hohem Lichtbedarf bei derzeiti-gen Energiepreisen meist geringer als invielen Werbeprospekten angepriesen.Beim Austausch einer herkömmlichenLeuchte gegen ein LED-Leuchtmittel unterVerwendung eines Vorschaltgeräts (dieseBauart ist bei uns häufig anzutreffen) kom-

men noch weitere Aspekte hinzu: Bei einergroßen Anzahl der installierten Lampenwürde bei einem Wechsel auf LED-Lichtauch ein Austausch der Vorschaltgerätenotwendig werden. Dies würde sowohleinen sehr viel höheren Installationsauf-wand bedeuten, als auch zum Verlust derHerstellerzulassung und damit zu einerveränderten Haftungsfrage führen. Beson-ders prekär wäre dies, wenn weitere wich-tige Anforderungen zu beachten seien, wiezum Beispiel bei Fluchtwegebeleuchtun-gen.Etwas anders ist die Situation allerdingsdann, wenn im Zuge von Neuplanungenund Sanierungen der Einsatz von LED-Lichtin Betracht gezogen werden kann. „Zwarhat die Leuchtstoffröhre immer noch einenkleinen wirtschaftlichen Vorteil, jedoch istzu erwarten, dass dieser in den nächstenJahren zunehmend geringer werdenkönnte“, sagt Dietrich.

Zum Einsatz von Bewegungsmeldern inFluren meint er, dieser müsse im Einzelfallgeprüft werden, da unsere Flure in der

Regel auch Flucht-wege für den Ernst-fall seien. Flucht-und Rettungswegemüssten jedoch be-stimmte Mindestan-forderungenerfüllen. Eine stän-dige Mindestbe-leuchtung seierforderlich. Schal-tungen für Reduzie-rungen müssten soausgeführt sein,dass auch bei einerFehlfunktion die Be-

leuchtung sicherge-stellt werde.Zur Installation von Be-wegungsmeldern, zumBeispiel in Lagerräu-men, sollte man wis-sen, dass der Umbau-und Materialaufwandoft sehr hoch ist unddies besonders bei äl-teren Lichtanlagen wirtschaftlich nicht zuvertreten ist. „Es würde jedoch schon hel-fen, wenn die vorhandenen Lichtschaltergenutzt werden und nicht benötigtes Lichteinfach abgeschaltet wird“, betont Dietrich.

„Unsere Lüftungsanlagen sind größtenteilsals zentrale Anlagen mit einem relativ weit-verzweigten Netz und Aufschaltungen aufein Wärmerückgewinnungssystem ausge-führt. Aufgrund dieser Bauweise ist derAufwand groß, wenn einzelne Bereiche ab-geschaltet werden sollen“, sagt Dietrich,denn damit müssten alle verbleibendenBereiche inklusive der zentralen Regelungneu justiert werden. Dies rentiert sichmeist nur im Zuge von größeren Maßnah-men. Weiterhin muss auch in wenig ge-nutzten Räumen ein Mindestluftaustauschstattfinden. Ansonsten können Anreiche-rungen von Luftschadstoffen oder Schä-den am Bauwerk entstehen. „Hier könnenwir als Nutzer viel selbst beeinflussen. ImSommer sollten insbesondere in Räumenmit Kühlung die Fenster geschlossen ge-halten werden. Und im Winter sollte dasbekannte Prinzip der Stoßlüftung angewen-det werden“, lautet sein Ratschlag. ■

red.

Oft sind Energie- und Stromspar-maßnahmen nicht leicht zu realisierenGespräch mit Jürgen Dietrich über Verbesserungsvorschläge im Umweltschutz

»...es würde jedochschon helfen, wenn dievorhandenen Lichtschal-ter genutzt werden undnicht benötigtes Lichteinfach abgeschaltetwird … «

„Der Einspareffekt bei Umrüstaktionen für LED-Licht ist leider meist gerin-ger als viele Werbeprospekte anpreisen“, erklärt Jürgen Dietrich.

Das Blockheizkraftwerk (BHKW) im Klini-kum Traunstein ist ans Netz gegangen undliefert kontinuierlich Strom, der auch direktim Hause verwendet wird (siehe auchteamSOB 1/2014, S.11). Somit, das zeigtdie Grafik rechts, müssen wir deutlich we-niger elektrische Energie aus dem öffentli-chen Netz beziehen und entsprechendweniger Stromkosten be zahlen. Als weite-ren Effekt nutzen wir jetzt auch sehr effi-zient (sogar „hocheffizient“) dieentstehende Abwärme und setzen diesebei der Dampferzeugung (für die Sterilisa-tion und die Küche), für die Heiz ung undzur Warmwasserbereitung ein.

Mit dem Start der Ei-genstromerzeugungwurde auch die elektri-sche Belastung derTransformatoren im Kli-nikum Traunstein „ent-spannt“. Diese warenbei Vollbetrieb desHauses Traunstein be-

reits bis an die Leistungsgrenze belastet.Damit wurde, als nächster positiver Aspekt,auch die Betriebssicherheit des Hausesverbessert, ohne - und dies ist aktuell auchein wichtiges Thema - separate Investitio-nen tätigen zu müssen. Die Zulassung als Hocheffizienz-BHKWwird aktuell vorbereitet und beantragt. Diesbedeutet, dass wir in Kürze zusätzlich

dann auch noch in den Genuss von deutli-chen Einsparungen bei der Stromsteuerkommen werden und so für die wirtschaft-liche Verbesserung einen weiteren undmerklichen Beitrag leisten. ■

Jürgen Dietrich,Leitung Technik/Umwelt/Energie

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Energie und Umweltschutz

team sob

Drastische Reduzierung derStromkostenDas eigene kleine Kraftwerk im Traunsteiner Kesselhaus ging in Betrieb

»Mit dem Blockheizkraft-werk zeigen wir, dassdurch intelligente Energie-einsparung sowohl Um-weltschutz als auchwirtschaftlicher Nutzenmöglich sind.«

Jürgen Dietrichunten: Das Blockheizkraftwerk (rot) im Kessel-haus im Klinikum Traunstein

Sehr deutlich zeigt die Grafik, wie in der kurzen Zeit nach Inbetriebnahme des BHKW’s die Stromkos-ten nach unten gehen (dunkelblaue Linie).

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Medizin

team sob

Das Thema Demenz stellt unsere Gesell-schaft und vor allem uns in den Klinikenvor große Herausforderungen. Aufgrundder gestiegenen Lebenserwartung steigtdie Zahl der Menschen, die an Demenz er-kranken. Aktuell muss in Bayern von 160.000 bis 180.000 Demenzerkrankun-gen ausgegangen werden.

Eine ursächliche wirksame medizinischeBehandlung gibt es noch nicht. Der Krank-heitsverlauf ist bezüglich der Kompetenzenund Defizite individuell unterschiedlich. Esgibt jedoch einen Grundverlauf, der ineiner Hilfsbedürftigkeit im Lebensalltagund in der Pflege endet. Die Krankheits-dauer liegt je nach Krankheitsbeginn beidrei bis zehn Jahren. Je später die Erkran-kung im Leben auftritt, desto schneller istihr Verlauf. Eine Demenzerkrankung ist zu-nächst keine akute Erkrankung, mittler-weile auch kein tabuisiertes Thema mehrin der Gesellschaft. Sie ist aber Thema vorallem bei sozial unverträglichen Verände-rungen der Persönlichkeit und Gewohnhei-ten, die mit der Krankheit einhergehen. In

der Altersgruppe der über 90-Jährigenweist derzeit mehr als jeder Dritte demen-zielle Symptome auf.Die Betreuung Demenzerkrankter stellteine zusätzliche Herausforderung und be-sonders einfühlsame Vorgehensweise beiden Therapien in der Geriatrischen Rehabi-litation der Kreisklinik Trostberg dar. Wenndie Wahrnehmung durch den Geist nichtmehr gegeben ist, nicht mehr koordiniertwird, übernehmen die Sinne und die Sinn-lichkeit die Kontrolle über die Wahrneh-mung. Wie bereits in der Validation eineempathische Kommunikationstechniknach Naomi Feil geht es bei dem Sinnen-wagen darum, den Patienten in seiner Weltzu erkennen und zu belassen und ihn zubegleiten. Es geht darum, einen Zugang zudem Menschen zu finden. Und wie wir esimmer wieder in der Rehabilitation formu-lieren, physiologisch zu fördern, anzubah-nen und falsches Kompensationsverhaltenzu vermeiden. Das bedeutet bei Demenzer-krankten Passivität, Verweigerung und Un-ruhe.

„In der Geriatrischen Rehabilitation ist esunsere Aufgabe, Demenzerkrankte

nach Operationen, nach protra-hiertem Delir auf dem Wegnach Hause oder nach demGang in ein neues Zuhause

zu versorgen“ so Dr. MaiNguyen von der Geri

Reha in Trostberg.Ganz wichtig ist,

das gewon-

nene Ziel einer Tagesstrukturierung mitzu-geben. Wenn geistige kognitive Fähigkeitenverloren gehen, ist es hilfreich, abhängigvom Demenzstadium das Stadium der Sin-neswahrnehmung bei Demenzerkranktenzu erkennen. „Dies erleichtert erheblichden Zugang und, wie wir im stationären All-tag der Geriatrischen Rehabilitation bemer-ken, die Motivierbarkeit zu den indiziertenBehandlungen. Dafür haben wir einen Sin-neswagen zusammengestellt“, erklärt Dr.Nguyen. Auf ihm befinden sich eineLeuchtsteinlampe, ein Salzkristallstein,zwei „Singliesel“-Bücher, 15-Minuten-Vorle-segeschichten, Bildkarten „Unser Arbeitsle-ben“, das Buch „Omas Kuchen ist derbeste“, eine Nesteldecke, zwei Plüsch-hunde und ein Kopfmassagegerät. Mithilfeder vom Waginger Frauenbund selbst ge-nähten Herzkissen ist für den Sinneswa-gen ein weiterer Türöffner hinzugekom -men. Sie sind nicht nur schön, sondernauch nützlich und hilfreich.

Heimatlieder statt HaldolDemnächst sollen noch ipods für das Pro-jekt „Musik und Medizin“ angeschafft wer-den. Der Grund? Im besten Doku-Film desJahres 2014 (USA) zum Thema „Demenz“tauchen Namen wie Oliver Sacks („Der ein-armige Pianist“), P. J. Whitehouse („MythosAlzheimer“) und Naomi Feil („Validation“)neben Elvis Presley auf. „The Story ofHenry - alive inside“ ist einer der am meis-ten aufgerufenen Video-Clips. Der Filmhandelt vom Erwachen von Demenzkran-ken durch Musik (ipod statt Pillen). In dembegeisternden und anrührenden Film wirddie Geschichte von einem Sozialarbeiter er-zählt, der die in Heimen jahrelang vegetie-renden Demenzkranken mit ipods undMusik versorgt. Wenn der an der Entwick-

Sinneswahrnehmung von Demenzkranken erkennenGeriatrische Rehabilitation der Kreisklinik Trostberg hat einen Sinneswagen zu-sammengestellt

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Medizin

team sob

lung von „Aricept“ (Alzheimermedikament)beteiligte Neurologe sagt „Ich konnte nieso viel für diese Menschen tun wie dieMusik“, dann lohnt es sich hinzuhören. In-zwischen ist in den USA daraus eine Bewe-gung und Organisation geworden(musicandmemory.org).„Wir haben uns als Abteilung den Film an-gesehen“, so die Leitende Ärztin der Geria-trischen Reha in der Kreisklinik Trostberg,Dr. Cornelia Stiller“. Wir wollen deshalb aufdem Sinneswagen ipods. Wir singen undhaben eine Gruppe „Musik und Bewe-gung“. Wir haben mit einer Patientin „TheStory of Annelore“ erlebt, wobei es gelang,auch für die weitere Versorgung nach derReha Musik zu „verordnen“.„Wir haben bis jetzt alles über die örtlichenNetzwerke erreicht, die fantastisch funktio-nieren: der Trachtenverein „D’ Alzviertler“mit Sitzschuhplattlern, Mitarbeiter, dieMusik machen und mitbringen oder dasMaibaumfest organisierten, sowie ehema-lige Patienten, die zum Musizieren kom-men“, sagt Dr. Stiller. In Kooperation mitder Musikschule Trostberg sind mehrereVeranstaltungen geplant. „Wir hoffen, esläuft so weiter mit guten Ideen“, so Dr. Stil-ler. Wer sich für das Thema interessiertund mitmachen möchte, kann sich in derGeriatrischen Reha bei Dr. Stiller oder Dr.Mai Nguyen melden.

Dem Einsatz des Sinneswagens geht eineausführliche Biografiearbeit voraus. Dafürbrauchen wir die Mithilfe der Angehörigenund betreuenden Personen. In einem

selbst erstellten, optimierten Biografiebo-gen und persönlichen Gespräch erfassenwir neben den biografischen Daten indivi-duelle Gewohnheiten des Patienten, umihn in seinen Gesten und Handlungen zuverstehen. Sicherlich ist dies nicht immermöglich. Wir haben bereits gelernt, dasseine Förderung nur mit einem Mittelmaßund angepasstem Maß an Forderung undAngebot möglich ist. So achten wir darauf,nicht zu viele Reize auf einmal auszutes-ten. Wir sind achtsam, welche Geräuscheden Patienten erreichen und ihn beruhi-gen. Gleichzeitig achten wir darauf, welcheGeräusche den Menschen umgeben, wenner unruhig ist (zum Beispiel Radio oderFernsehen).Das Sehen bestimmt auch das Essen. Mansagt ja auch, das Auge isst mit. So achtenwir bei der Essbegleitung durch unsere Er-gotherapeuten darauf, dass Getränke far-big sind, wenn wir die Patienten imTrinkverhalten fördern wollen. Ebensosollte es nach einer Einladung klingen. Aro-matherapie, die in der Kliniken Südostbay-ern AG schon fester Bestandteil derpflegerischen Therapie ist, wird erfolgreicheingesetzt. ■

Dr. Cornelia Stiller, Dr. Mai Nguyen und Günter Buthke

Veränderung derSinneswahrnehmung beiMenschen mit Demenz

Riechen:Der Geruchssinn hat viele Funktionen, diewir intuitiv zur Orientierung nutzen. Verdor-benen Speisen folgt Ekel, Brech- oder Wür-gereiz und das Wissen, dass die Hygienestimmt (jemanden mögen oder “ich kannihn nicht riechen“). Das Geruchsempfin-den geht bei Demenz stark zurück und trittschon oft vor Kognitionseinschränkungund Desorientierung auf.

Schmecken:Der Geschmackssinn ist eng mit dem Ge-ruchssinn verbunden. Das Schmecken vonsüß und sauer geht zuerst verloren. Bitte-res wird unverändert wahrgenommen. De-menziell Veränderte können das Essen alsvergiftet wahrnehmen. Patienten süßendie Mahlzeiten üppig, um das Bittere zuüberspielen.

Hören:Normaler Hörabfall, Presbyakusis, wie beiGesunden Altersschwerhörigkeit. Schnellesundeutliches Sprechen kann nicht verstan-den werden. Frequenzen werden schlechtwahrgenommen. Geräuschquellen könnennicht lokalisiert werden. Hintergrundgeräu-sche können nicht gefiltert werden. Einweiteres Problem liegt darin, dass Gehör-tes nicht verstanden und umgesetzt wer-den kann. Flüstern ins Ohr erhöht dieAufmerksamkeit.

Tasten, Fühlen, Hautwahrnehmung undTaktil:Der Tastsinn lässt bei demenziell veränder-ten Patienten kaum nach. Temperaturun-terschiede werden gravierenderwahrgenommen. Sie frieren häufiger. DasSchmerzempfinden ist generell vermin-dert. Schmerzen werden verzögert wahrge-nommen und können nicht geäußertwerden. Der Tastsinn hilft, alle verloren ge-gangenen Sinne zu kompensieren.

Der Sinneswagen der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg

„Bis ins hohe Alter hinein ist der Erhalt der körperlichen und geisti-gen Beweglichkeit eine der wichtigsten Voraussetzungen für einselbstbestimmtes Leben und der damit verbundenen Lebensqua-lität“, erklärte unser Aufsichtsratsvorsitzender Landrat SiegfriedWalch, bei der Feier zum 10. Jubiläum der Geriatrischen Rehabili-tation Trostberg. „Die Geriatrische Rehabilitation sichert der heimi-schen Bevölkerung wohnortnahe, zuverlässige und professionellemedizinische Versorgung“, so der Landrat.Die Kreisklinik Trostberg sei erfolgreich saniert worden und steheim Verbund der Kliniken Südostbayern AG wirtschaftlich am bes-ten da. Trostberg sei ein Vorbild, wie man auf die heutigen Heraus-forderungen zugehen müsse.

Unser Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, sprach von einerwichtigen Institution. Das Ambiente der Geriatrischen Rehabilita-tion sei phantastisch und die Motivation der Mitarbeiter strahleeinen an, so Gretscher. Der Vorstandsvorsitzende dankte den Mit-arbeitern, allen voran der Leitenden Ärztin Dr. Cornelia Rohleder-Stiller, für die in den vergangenen zehn Jahren geleistete Arbeit.Pflegedirektor Jürgen Bacher wies auf die erfolgreiche interdiszipli-näre Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften und Therapeutenhin. Sein Dank galt Uli Schneider von der damaligen Pflegedienst-leitung für die räumliche Mitgestaltung der neuen GeriatrischenRehabilitation.Die Entscheidung damals, Trostberg den Zuschlag für die Errich-tung einer Rehabilitationsabteilung für ältere Menschen zu ertei-len, sei eine gewagte, aber auch die richtige gewesen, meinte diestellvertretende Pflegedirektorin Manuela Großauer, die vor zehnJahren die erste Stationsleitung der Abteilung war.„Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich mit 54 Jahren noch mei-nen Traumjob finden würde“, sagte die Leitende Ärztin Rohleder-Stiller. Ohne die Akutmedizin der Kreisklinik Trostberg wäre diegeriatrische Rehabilitation gar nicht möglich.Mit Blumen wurde Dr. Rohleder-Stiller und Pflegedirektorin Gro-ßauer gedankt. „Zwei Frauen, die eines vereint, die Liebe zu denalten Menschen“, sagte Vorstand Elisabeth Ulmer.

Die Abteilung hatte eine Feier für Patienten, Mitarbeiter und ehe-malige Mitarbeiter arrangiert. Es traten die „Waginger Gsangs-gruppn“, die „Willi Musi“ aus Waging, das Stations-Chor und dieKindergruppe von Trachtenverein „D' Alzviertler“ Trostberg auf.Krankenhausseelsorger Hubert Gallenberger segnete das neueStations-Logo.

Günter Buthke

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Jubiläum

team sobLiebe zu den Menschen steht im MittelpunktGeriatrische Rehabilitation der Kreisklinik Trostberg feierte zehnjähriges Bestehen

Blumen gab es für die beiden „Pionierinnen“ der Geriatrischen Rehabilita-tion Trostberg, Dr. Cornelia Rohleder-Stiller (Zweite von rechts) und Ma-nuela Großauer. Ihnen dankten Vorstandvorsitzender Dr. Uwe Gretscher,Vorstand Elisabeth Ulmer und Landrat Siegfried Walch (von links).

Das Stations-Logo der Geriatrischen Rehabilitation, eine Sonne, segneteKrankenhausseelsorger Hubert Gallenberger (Zweiter von links). Die Strah-len der Sonne symbolisieren das Ärzteteam, die Pflege, den Sozialdienst,die Seelsorge und die Therapeuten.

Die Kindergruppe des Trachtenvereins D’Alzviertler Trostberg war eine derGruppen, die am Nachmittag für die Patienten, Mitarbeiter und ehemali-gen Mitarbeiter ein buntes Programm gestaltete.

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ein brand in einem so sensiblen bereichwie einem Krankenhaus ist ein Wettlaufgegen die Zeit. sehr viele Menschen undhohe sachwerte sind in gefahr - eine eva-kuierung ist schwierig. da zählt jede se-kunde, die die Feuerwehr eher ameinsatzort sein kann, um das schlimmstezu verhindern.

In der Vergangenheit fuhr die Feuerwehrnach der Alarmierung zum Objekt, ver-schaffte sich Zutritt - zum Beispiel mithilfedes Generalschlüssels im Schlüsseldepot -und erfuhr erst am Erstinformationspunkt,in welchem Teil des Gebäudes der Alarmausgelöst hat. Dann hieß es oft: zurück indie Einsatzfahrzeuge und auf zum eigentli-chen Ort des Geschehens.

Mit einer App zur FeuerwehrDas Klinikum in Traunstein hat hier Hand-lungsbedarf gesehen und als erstes Klini-kum in Bayern in eine innovative Lösunginvestiert, die der örtlichen Feuerwehreinen wertvollen Zeitvorsprung verschafft!Die Alarm-Meldungen aus dem Kranken-haus werden nun von der Brandmeldean-lage mithilfe einer App auf ein Tablet beider Feuerwehr gesendet - und zwar gleichsamt entsprechender Laufkarte und Ge-fahrenmeldeinformationen. Dieserschnelle Informationsfluss ist ein enormerVorteil, denn die Einsatzkräfte können da-

durch gerade bei größeren Objekten wiedem Traunsteiner Klinikum von Anfang angezielt den Brandort anfahren. Der zeitrau-bende Halt in Bereitstellungsräumen ent-fällt: Sonst wertet zunächst das ersteEinsatzfahrzeug die Brandmeldezentraleaus und erst dann wird klar, wo genau dieFahrzeuge hinfahren müssen. Jetzt siehtder Einsatzleiter das schon beim Losfahrenauf dem Tablet.Dasselbe System ist außerdem auf denRechnern der integrierten Leitstelle inTraunstein installiert. Auch hier ist allen so-fort klar, wie der Alarm zu bewerten ist,und taktische Entscheidungen, z.B. obnoch zusätzliche Kräfte angefordert wer-den müssen, können sofort getroffen wer-den.

Effektiv und auch günstigerAusschlaggebend für die Entscheidung,das Smartryx-System der Firma Schraneraus Erlangen einzusetzen, waren die Wirt-schaftlichkeit und die Herstellerneutralität.Da das alte Frühwarnsystem kompliziertund teuer war und ein sehr aufwendigesUpdate bevorstand, war die Entscheidungfür Smartryx leicht: Es ließ sich einfach andie bestehende Brandmeldeanlage an-schließen und programmieren und war so-fort einsatzbereit.

Brandschutzbeauftragter Thomas Fürst ist

überzeugt: „Gerade bei einer so großenund weitläufigen Anlage wie unserem Klini-kum, ist es wichtig, deutlich schneller amSchadensort zu sein und mögliche Schä-den geringer zu halten. Außerdem be-komme jetzt auch ich die Informationender Brandmeldeanlage auf meinSmartphone - das erleichtert die Handha-bung und sogar die Wartung der Brandmel-deanlage enorm.“

Auch ein Image-Film über dieses noch ein-malige System wurde im Klinikum Traun-stein gedreht! ■

Thomas FürstBrandschutzbeauftragter

Sicherheit

Im Ernstfall sofort am richtigen OrtKlinikum Traunstein ist im Alarmfall gut gerüstet - eine neue mobile Technik verschafft der Feuerwehr wertvollen Zeitvorsprung

Foto

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Im Alarmfall wissen die „Feuerwehrler“ sofort,an welchen Ort, ja sogar in welches Zimmer siemüssen.

Foto: Hans Lamminger

Gemeinsam gegen den Krebs – unter die-sem Motto hatte das Onkologische Zen-trum Traunstein gerufen und mehr als 400Besucher sind zum Patiententag am 17.April gekommen. Ein deutliches Zeichen,wie sehr das Thema Krebs die Menschenbeschäftigt und wie wichtig es ist, hier auf-zuklären und Ängste abzubauen.

Expertenwissen aus erster HandNach der Kongresseröffnung durch denTraunsteiner Oberbürgermeister ChristianKegel standen informative Expertenvor-träge im Fokus. Auf besonders großes Inte-resse stießen dabei die Vorträge„Alternative Krebstherapien, komplemen-täre Ernährung oder Sport: Was hilft gegenKrebs?“ von Jutta Hübner von der Deut-schen Krebsgesellschaft sowie der Blick indie Zukunft mit dem renommierten Alters-forscher Prof. Christoph Englert zumThema „Hilfe – ich werde alt!“. Über zahl-reiche Besucher konnten sich auch dieKurzvorträge zu aktuellen Entwicklungen in

der Krebstherapie sowie die Informations-stände der Selbsthilfegruppen und Bera-tungsdienste freuen, die zum persönlichenDialog mit den Experten einluden.

Paul Breitner im Talk: „Seid’snicht blöd und feig – geht‘s zurVorsorge“Das Highlight war der Besuch von Fußball-legende Paul Breitner und seiner Frau Hil-degard, die selbst vor einigen Jahren anDarmkrebs erkrankte und ihn besiegte.Der Weltmeister von 1974 sprach im Talkmit BR-Moderator Norbert Joa wie gewohntKlartext – dieses Mal aber ausnahmsweisenicht nur zum Thema Fußball, sondern viel-mehr zur Krebsvorsorge: „Besonders wirMänner sind der Inbegriff von Blödheit undFeigheit, wenn es um das Thema Gesund-heit geht. Ich habe sehr früh in meiner Kar-riere begonnen, mich mit meinem Kapital,meinem Körper, zu beschäftigen undmache auch heute regelmäßige Checksund Vorsorgeuntersuchungen. Deshalb

seid’s nicht blöd und feig – geht’s zur Vor-sorge.“ Für das Thema engagiert sich PaulBreitner schon seit Längerem und aktuellgemeinsam mit seiner Frau Hildegard auchfür die Felix-Burda-Stiftung.

Ein echter Gänsehautmoment: Die Geschichte des neunjährigen Leo unddes elfjährigen Max aus Waging, die beim„Lauf fürs Leben 2014“ des NetzwerksWohlfühlwerkstatt gemeinsam 30 km fürihre krebskranke Mama gelaufen sind.Paul Breitner hatte für die beiden eine be-sondere Überraschung dabei: Eine Einla-dung in die Allianz Arena sowie zurwahrscheinlichen Meisterfeier.

Der Ärztetag (18.4.): KlaresBekenntnis zur SpitzenmedizinAm zweiten Kongresstag informierten sichüber 140 Ärzte zu aktuellen Entwicklungenund Trends in der Krebsmedizin. Im Ge-spräch mit Norbert Noa äußerte Landratund Aufsichtsratsvorsitzender SiegfriedWalch ein klares Bekenntnis zur onkologi-schen Spitzenmedizin in der Region, diefür eine optimale Versorgung der Bevölke-rung sorgt und auch in Zukunft eine hoheLebensqualität sicherstellt. Begeistertzeigte sich Walch von der hohen Kompe-tenz und Professionalität des Onkologi-schen Zentrums Traunsteins, das zu denmedizinischen Spitzeneinrichtungen inBayern zählt. Darüber hinaus informiertenExpertenvorträge zu den neuesten Ent-wicklungen in der Krebstherapie; juristi-sche und kommunikative Themen sorgtenfür einen Blick über den Tellerrand. ■

Michael Berger (BSKOM)

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Kongresse, Symposien, Fortbildungen

team sob„Seid’s nicht blöd und feig –geht‘s zur Vorsorge“Fußballlegende Paul Breitner ruft zur Krebsvorsorge auf / Landrat Walch mitklarem Bekenntnis zur Spitzenmedizin in der Region

Paul Breitner (li.) im Gespräch mit dem BR-Moderator Norbert Joa

Foto

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dler

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Bildungszentrum

team sob

Bereits seit einigen Jahren macht sich bun-desweit ein Fachkräftemangel in der Pflegebemerkbar und er wird sich bis 2030 nocheinmal eklatant steigern. Dies betrifft imzunehmenden Maß auch die ländlichenRegionen. Um dem drohenden Pflegenot-stand entgegen zu wirken, startet dieHochschule Rosenheim in Zusammenar-beit mit den Berufsfachschulen der Re-gion, darunter auch die Berufsfachschulefür Krankenpflege der Kliniken Südostbay-ern AG, zum Wintersemester 2015/2016einen dualen Bachelor-Studiengang“Pflege”. Dabei verknüpfen die Studierenden ihreAusbildung an der Berufsfachschule mitdem Studium, damit sie später viel profes-sioneller in der Versorgung von Patientenarbeiten können. “Wer das Studium antre-ten will, muss sich bis zum 15. Juli bei derHochschule Rosenheim bewerben”, so derLeiter des Bildungszentrums für Gesund-heitsberufe der Kliniken Südostbayern AGin Traunstein, Rupert Übelherr. Nach demAbschluss als staatlich geprüfter Gesund-heits- und Krankenpfleger bzw. Altenpfle-ger sowie nach zwei weiteren Semestern inder Hochschule Rosenheim erwerben dieStudierenden den Abschluss Bachelor ofScience in der Pflege.

Laut Prof. Dr. Robert Ott, dem Leiter des In-stituts für Gesundheit an der HochschuleRosenheim, ist die gegenseitige Anerken-nung von Leistungen der Hochschule undder Berufsfachschulen vorgesehen. Dertheoretische Unterricht der Berufsfach-schulen, der praktische Einsatz in Kran-kenhäusern und sonstigen Einrichtungensowie die Lehrveranstaltungen der Hoch-schule Rosenheim sollen nach den WortenOtts zeitlich und inhaltlich eng aufeinanderabgestimmt werden.

Der Studiengang Pflege trägt den steigen-den Anforderungen in der Pflege Rech-nung, der sichdurch den demo-grafischen Wandel,aber auch durchden Wandel in derVersorgung von Pa-tienten ergibt. Auf dem Studienplan stehendeshalb auch Fächer wie zum Beispiel Ma-nagementprozesse oder Pflegeforschung.Die Umsetzung neuer, wissenschaftlichausgearbeiteter Konzepte, um die Pflegeweiter zu verbessern, fortschrittliche Me-thoden in der Diagnostik sowie Prozess-und Projektmanagement werden in der bis-herigen schulischen Ausbildung noch zuwenig berücksichtigt. Dieses notwendigeWissen soll durch das Studium vermitteltwerden. ■

Hochschule startet Studiengang PflegeDas Bildungszentrum für Gesundheitsberufe kooperiert mit der Hochschule in Rosenheim

Hepatitis-C ist heilbar, aber auchbezahlbar?9. Symposium „PraktischeGastroenterologie“ derGastroenterologischenAbteilung Traunstein

Das Symposium „Praktische Gastroentero-logie“ unter der Leitung von Chefarzt Dr.Anton Kreuzmayr stand unter dem Motto„Aus der Klinik für die Praxis“.

Prof. Dr. Michael Kraus, Chefarzt in derKreisklinik Altötting-Burghausen, berich-tete, Hepatitis C sei durch neue Medika-mente nebenwirkungsarm zu fast 100Prozent heilbar. Die Kosten sind mit etwa55.000 Euro pro Therapie jedoch immens.Dr. Robert Keilmann von der Gastroentero-logie gab einen Überblick über Gallenbla-sen- und Gallenwegserkrankungen. Privatdozent Dr. Rolf Schauer, Chefarzt derViszeralchirurgie und Mitveranstalter desSymposiums, sowie Dr. Margot Lehringer-Polzin vom Pathologischen Institut nahmensich des Bauchspeicheldrüsenkrebses an.Privatdozent Dr. Holger Seidl aus dem IsarKlinikum München beleuchtete Therapie-optionen bei Morbus Crohn und Colitis ul-cerosa. Dr. Klaus Heiler aus der Gastro -enterologie und Dr. Andreas König aus derViszeralchirurgie schilderten die Blutungund Entzündung eines Dünndarmdiverti-kels. Einen Überblick über die MikrozytärenAnämien gab der leitende Oberarzt der Hä-mato-Onkologischen Abteilung, Dr. FlorianZettl.

Dr. Kreuzmayr verabschiedete Oberarzt Dr.Peter Wallisch. Er organisierte viele Jahredas Symposium „Praktische Gastroentero-logie“. Sein Nachfolger ist Dr. Robert Keil-mann. ■

Der komplette Bericht steht im Intranet unterGastroenterologie TS

Weitere Informationen zum Studien-gang Pflege, zu den Zulassungsvoraus-setzungen für die HochschuleRosenheim sowie zu den kooperieren-den Berufsfachschulen www.fh-rosenheim.de/pflege.html

»... noch bis 15. Julisind Bewerbungenmöglich … «

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Sucht

team sob

Medikamenten-, Tabak- und Alkoholabhän-gigkeit sind unter alten Menschen weit ver-breitet – mit steigender Tendenz – auch inKliniken, Heimen und ambulanten Diens-ten.Als ich letztes Jahr im April 2014, imNamen des Arbeitskreises „Sucht“ der Kli-niken Südostbayern AG Traunstein, zurFortbildung – Umgang mit Sucht im Altereinlud, entfiel die Veranstaltung in derKreisklinik Bad Reichenhall und Trostbergaufgrund zu geringer Anmeldungen. Im Kli-nikum Traunstein fanden sich einige Inte-ressierte zum Thema ein und konntennicht nur interessanten, sondern auch sehrselten öffentlich vorgestellten Ausführun-gen folgen. Das lag einerseits daran, dasses derzeit zum Thema – Suchtprobleme imAlter - kaum vergleichbare wissenschaftli-che Studien gibt, andererseits erfahreneReferenten schwierig für eine Fortbildungzu gewinnen sind. Nur durch Zufall erfuhrich von einer Dipl. Sozialpädagogin der Fachambulanz für Suchtkranke der CaritasBad Reichenhall, die sich 2014 noch inAusbildung zur Suchtherapeutin befandund über den Umgang mit Sucht im Alterihre Facharbeit schrieb und sich zudem be-reit erklärte, den Fortbildungsteilnehmernihre Erfahrungen und Ergebnisse vorzustel-len.Nun, ein Jahr später, findet sich die obengenannte Problematik als Top-Thema ineiner führenden Fachzeitschrift für die

Pflege. Grund genug, um in unserer Mitar-beiterzeitung über aktuelle Erkenntnissezum Thema – Sucht im Alter zu informie-ren.

Generell sinkt mit zunehmendem Alter derAlkoholkonsum vieler Menschen, dafürhäuft sich der Missbrauch von Medika-menten, vor allem bei Frauen. Etwa 13 Pro-zent der über Sechzigjährigen zeigen einenproblematischen Medikamentenkonsum.Vor allem die Zahlen für Alkoholkonsum(ca. 2 – 3 Prozent der Männer und ca. 0,5– 1 Prozent der Frauen) fallen vergleichs-weise gering aus.Kommt es beim Absetzen des Suchtmittelszu Entzugserscheinungen, wie z. B. Un-wohlsein, Schlafstörungen, Nervosität,große Konzentration auf das entzogeneSuchtmittel, spricht man in der Alltagsspra-che von Abhängigkeit.

Wegschauen ist unterlassene HilfeleistungLaut Dr. Raphael Gaßmann (Geschäftsfüh-rer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfra-gen e. V. in Hamm) ist besonders derPsychopharmaka-Gebrauch in Pflegehei-men ein großes Problem. Etwa 25 Prozentder über 70-jährigen in Pflegeheimen sindvon Psychopharmaka abhängig. 90 Pro-zent der mit Benzodiazepinen behandeltenBewohner dieser Altersgruppe nehmendiese Arzneimittel als Dauermedikation ein

– obwohl das große Abhängigkeitsrisikobekannt ist.Bei Eintritt in stationäre Pflegeeinrichtun-gen weisen ca. 19 Prozent der Männer undca. 4 Prozent der Frauen eine Alkoholab-hängigkeit auf. In Krankenhäusern sind alkoholbezogeneStörungen nach Herzinsuffizienz, der zweit-häufigste Einlieferungsgrund. Somit sindAlkoholfolgeerkrankungen in Krankenhäu-sern das Normalste, was es gibt.Zudem „müssen“ viele ältere Menscheneine Vielzahl unterschiedlichster Medika-mente zu sich nehmen, deren gegenseitigeWechselwirkungen, evtl. auch noch in Ver-bindung mit Alkohol, überhaupt nicht ab-sehbar sind. Psychopharmaka undlangwirksame Benzodiazepine mit soge-nannten Hang-over-Effekten verstärkenbeispielsweise die schon vorhandene Ta-gesmüdigkeit, Aufmerksamkeits- und Ge-dächtnisstörungen, sowie Übelkeit undSchwindel.

Die Sturzgefahr steigt auf über60 Prozent!Wenn Patienten Blutdruckmittel einneh-men und gleichzeitig Alkohol trinken, kannder Blutdruck gefährlich abfallen. Beim Zu-sammentreffen von Alkohol und Antidiabe-tika besteht die Gefahr von Stoffwechsel-entgleisungen.Nicht zu vergessen ist auch die Tatsache,dass die selbstständige Lebensführung

Sucht im AlterEine Suchtbehandlung lohnt sich immer

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IT

team sob

immer mehr abnimmt. Somit werden dieBetroffenen in zweierlei Hinsicht abhängig:einmal von der Substanz und zweitens vonden Pflegekräften.Deshalb ist eine Suchtbehandlung – auchim Alter – immer sinnvoll!

Es ist davon auszugehen, dass die Lebens-qualität der Menschen deutlich steigt unddie Gefahr organischer Komplikationen ab-nimmt, wenn sie es schaffen, ihren proble-matischen Konsum einzuschränken bzw.ganz aufzugeben.Untersuchungen haben eindeutig gezeigt,dass eine Entwöhnungstherapie bei älte-ren Menschen genauso erfolgreich ist wiebei jüngeren.+ Wer spricht wie und wann den Bewoh-

ner/Patienten an?+ Wer spricht wie und wann die Angehöri-

gen an?+ Wer spricht wie und wann welchen Arzt

an?+ Welche Möglichkeiten der Hilfestellung

können wir anbieten?Je besser die Mitarbeiter qualifiziert undgeschult sind, desto leichter fällt ihnen dasGespräch mit Betroffenen und Angehöri-gen, mit Behandelnden und Pflegenden,sowie Beratenden und Unterstützenden.Die Zahl der älteren Personen, die Miss-brauch oder eine Abhängigkeit von Alko-hol, Tabak oder psychoaktivenMedikamenten aufweisen, geht in die Mil-lionen. Bislang erhalten aber nur wenigeangemessene fachliche Hilfen. Damit sichdas ändert, hat die Deutsche Hauptstellefür Suchtfragen (DHS) Angebote zumThema „Missbrauch und Abhängigkeit imAlter“ entwickelt. Diese sind auf der Web-site www.unabhaengig-im-alter.de abruf-bar, darunter eine hilfreichePflegebroschüre. ■

Wolfgang Raufeisen

Literaturangabe: DIE SCHWESTER DER PFLEGER, Ausgabe März2015, S. 14 – 17, „Wegschauen ist Unterlas-sene Hilfeleistung“, von Stephan Lücke und Dr.Raphael Gaßmann

Wir möchten Ihnen gerne unsere neue,speziell auf Ihre und unsere Bedürfnisseund Anforderungen zugeschnittene OnlineSupportplattform vorstellen – unseren IT-Helpdesk.Unter der Internetadresse „ http://help-desk-it.klinikmed.de “ (und im Intranet aufder Startseite) stellen wir Ihnen ab soforteine rund um die Uhr, 7 Tage die Wocheverfügbare Online Support Lösung zur Ver-fügung, auf der Sie jederzeit Ihr Anliegenan die IT richten können. Auf der Einstiegs-seite finden Sie grundlegende Informatio-nen zum aktuellen Betriebszustandunserer IT-Infrastruktur, im Störungsfallauch Infos zu entsprechenden Systemaus-fällen.Von der Meldung einer Störung, stelleneines Beschaffungs- oder Arbeitsauftragesbis hin zu Verbesserungsvorschlägen oderAnliegen rund um Prozessoptimierungenim IT Bereich - auf einer einfach gehalte-nen, übersichtlichen und intuitiv zu bedie-nenden Benutzeroberfläche können Sieschnell und unkompliziert mittels Ihrer vor-handenen Zugangsdaten, als Gast odermit einer neuen eigenen Benutzerregistrie-

rung zielgerichtet Ihre Tickets öffnen. PerE-Mail, sofern vorhanden, werden Sie überden Status Ihres Anliegens auf dem Lau-fenden gehalten, können sich aber auch je-derzeit im IT-Helpdesk über den VerlaufIhres Tickets informieren.Unser Helpdesk wird unsere Hotline unterder Nummer 0861 / 705-1126 nicht erset-zen, sondern ist vielmehr als Ergänzungund Verbesserung unserer Dienste ge-dacht. Durch die höhere Erreichbarkeit,eine 24 stündige Verfügbarkeit, um IhreAnliegen abzusetzen, und auch die durchdas System bedingte optimierte Prozessab-laufsteuerung innerhalb der IT haben wirdie Möglichkeit, auf Ihre Anliegen schnel-ler, zielgerichteter und effizienter zu reagie-ren.Unser Ziel ist es den, stetig zunehmendenAnforderungen unserer Anwender gerechtzu werden, Engpässe auf unserer Hotlinebei Störungen zu entzerren und unserenKunden - den Anwendern - im Arbeitsalltagmehr Zeit und Flexibilität für Ihre eigentli-chen Aufgaben einzuräumen. ■

Ihre IT-Abteilung

Innovative Support-plattform – unser neuer IT-Helpdesk

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Der Betriebsarzt informiert

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Neue Empfehlungen zur Stan-dard-ProphylaxeDurch neue antivirale Medikamentekonnten die Verträglichkeit verbessertund Nebenwirkungen verringert werden.Als Standardprophylaxe wird nun fol-gende Medikamentenkombination emp-fohlen (Tabelle „Standardprophylaxe“siehe Intranet/ Betriebsarzt/ 5.2.2Deutsch-Österreichische Empfehlungen –Kurzfassung 2013/Seite 6):

Isentress® (Raltegravir 400mg) Tbl 1–0–1 plusTruvada® (Tenofovir-DF 245mg/ Emtrici-tabin 200mg) Tbl 1 – 0 – 0 über 28 bis 30 Tage

Alternativ zu Isentress → Kaletra®(200/50mg) 2 – 0 – 2Alternativ zu Truvada → Combivir®(300/150mg) 1 – 0 – 1

Anm.: Isentress ®, Truvada® sowie Sus-tiva® (Efavirenz 600mg) sind in den Not-falldepots Traunstein, Reichenhall undTrostberg vorrätig).

Es ist in jedem Fall mit einem HIV-Be-handlungszentrum Kontakt aufzuneh-men, um z.B. bei bekanntenMedikamentenresistenzen des HIV-positi-ven Indexpatienten („Spender“) oderauch bei Schwangerschaft oder Medika-mentenunverträglichkeit des verletztenMitarbeiters („Empfänger“) das Schemaanzupassen.

Indikation zur HIV-PEPDie neue (deutsch-österreichische) Leitli-nie stellt fest (sinngemäß): Ist die mit HIV infizierte Indexperson (der

„Spender“) erfolgreich behandelt (d.h. Vi-ruslast bei der letzten Kontrolle unter 50Viruskopien/ml, regelmäßige Einnahmeder Medikamente), muss bei Verletzun-gen und Sexualkontakten nicht mit einerHIV/ AIDS-Infektion gerechnet werden.

Kritik an der empfehlungEine im September 2013 veröffentlichteUS-Leitlinie zur HIV-PEP kommt zu folgen-dem Schluss (sinngemäß):Kontakt zu einem Index-Patienten mitnicht nachweisbarer Viruslast schließt dieMöglichkeit einer Infektion oder die Not-wendigkeit einer PEP und von Blutkon-trollen nicht aus. Obwohl das Übertra-gungsrisiko wahrscheinlich sehr niedrigist, sollte eine PEP trotzdem angebotenwerden.

Der Grund für diese amerikanische Emp-fehlung ist die Tatsache, dass die Virus-last im Plasma lediglich den Level deszellfreien Virus im peripheren Blut be-schreibt – jedoch HIV in latent infiziertenZellen trotz Therapie persistiert.

Vor dem Hintergrund der US-Leitlinie undder Tatsache, dass es keine Literatur zumfehlenden Übertragungsrisiko bei berufs-bedingten Blutkontakten mit Indexpatien-ten mit weniger als 50 HIV-Kopien/mlgibt, sondern dass lediglich Analogie-

schlüsse zu diskordanten Paaren (Anm.:ein Partner HIV-positiv) gezogen werdenkönnen, muss wohl aus Arbeitsschutz-gründen die Indikation zur HIV-PEP zumeinen sowohl auch bei einer oberflächli-chen Verletzung (z.B. mit einer chirurgi-schen Nadel) ohne Blutfluss u.U. inBetracht gezogen werden („angeboten“)als auch bei einer (blutenden) perkuta-nen Verletzung mit einer Hohlnadel odereinem Skalpell bei einer Viruslast des In-dexpatienten <50 Kopien /ml eine HIV-PEP dem betroffenen Mitarbeiter nichtnur „angeboten“ sondern „empfohlen“werden.

Eine HIV-PEP hat eine hohe Effektivitätund bietet bei begrenzter Therapiedauerdie einmalige Chance, eine Infektions-übertragung zu verhindern.

Allerdings ist die Verträglichkeit bei der

Neue Leitlinien zur postexpositionellenProphylaxe der HIV-InfektionDie Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) hat 2013 die Empfehlungen für diepostexpositionelle Prophylaxe (PEP) überarbeitet.

Tabelle: „Empfehlung der DAIG zur Indikationder PEP“ (siehe Intranet/ Betriebsarzt/ 5.2.2Deutsch-Österreichische Empfehlungen – Kurz-fassung 2013/ Seite 3)

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Der Betriebsarzt informiert

team sob

prophylaktischen Gabe schlechter als beider HIV-Therapie: In einer prospektiv be-obachteten Studie zu NSV der Uni Frank-furt vertrugen 58,5 Prozent der Mitar -beiter die PEP „schlecht“ und 31,7 Pro-zent „mäßig“. Vor- und Nachteile der HIV-PEP sind des-wegen stets in der Zusammenschau allerBefunde und Konstellationen abzuwägen.

empfohlene basis- und Kontrolluntersu-chungen

Aus arbeitsmedizinischer Sichtsind dazu folgende Punkte zubedenken:

Hepatitis CBei Index-Patienten mit HCV-Viruslastsollte bei dem betroffenen Mitarbeiter(insbesondere chirurgisch tätigen!) einePCR Untersuchung nach (2-) 4 Wochenund - falls negativ - nach (6-) 8 Wochendurchgeführt werden. Die Inkubationszeitkann 2 – 26 Wochen betragen, liegt aberi.d.R. bei 7- 8 Wochen.

Hepatitis BVorgehen nach STIKO- Empfehlungen:Immunglobuline, falls nie AHBs >100oder länger als 10 Jahre her oder unbe-kannt.

HIVNEU: Kontrollen nur noch nach 6 Wochenund 4 Monaten mit 4. Generation-HIV-Test

Untersuchung des IndexpatientenDie Testung des Indexpatienten nach

einer NSV ist die Voraussetzung für eineoptimale Betreuung des betroffenen Mit-arbeiters – insbesondere im Zusammen-hang mit HIV ermöglicht sie eineindividuelle Therapie oder die Vermei-dung einer PEP mit eventuellen schwerenNebenwirkungen. Das Einverständnis desPatienten ist Voraussetzung. (Anm.: Zuberücksichtigen ist allerdings auch dasdiagnostische Fenster von einigen Wo-chen unmittelbar vor einer möglichenÜbertragung).

Umgang mit KlinikabfallDie neue Leitlinie empfiehlt keine PEP beiVerletzung durch Klinikabfall. Aus arbeits-medizinischer Sicht sollte hier aber eine

individuelle Beurteilung des Risikos erfol-gen (z.B. frischer Abfall von HIV- Patien-ten) und auch der Reinigungskraft ggf. zueiner PEP geraten werden.

Anmerkung: Nach der neuen Leitlinieschlagen wir für die Kontrolluntersuchun-gen nach NSV folgende zeitliche Abfolgevor: 1. Status zum Zeitpunkt der Verletzung

(ggf. AHBc, AHCV, HIV)2. ggf. PCR nach (2-) 4 Wochen bei HCV,

ggf. HBV3. Erste Kontrolle nach 2 Monaten bzw.

(6-)8 Wochen (ggf. AHBc, AHCV, HIV),ggf. 2. PCR bei HCV

4. Zweite Kontrolle nach 4 Monaten (17Wochen; ggf. AHBc, ggf. AHCV, HIV)

5. Dritte Kontrolle nach 6 Monaten (26Wochen; ggf. AHBc, ggf. AHCV) ■

Bernhard EckertBetriebsarzt

Quelle: „Neue Leitlinien zur postexpositionel-len Prophylaxe der HIV-Infektion“ Prof. Dr. med. S. Wicker aus: ASU 49/ März2014 S.184-186 mit Anmerkungen vom Ver-fasser dieses Artikels (Original-Artikel im Intra-net Medizin/ Betriebsarzt/ 13. Artikel ausMitarbeiterzeitungen) Tabelle „Basis- und Kontrolluntersuchungen“

(siehe Intranet/ Betriebsarzt/ 5.2.2 Deutsch-Österreichische Empfehlungen – Kurzfassung2013/ Seite 8)

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Die Personalabteilung informiert

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Hier die Eckpunkte des neuen Tarifver-trags:

Die Tabellenentgelte werden in der Zeitvom 01.12.2014 bis zum 30.11.2015 um2,2 Prozent sowie ab dem 01.12.2015 umweitere 1,9 Prozent erhöht.

Für die Bereitschaftsdienstentgelte nach §12 Abs. 2 TV-Ärzte/VKA ist im Rahmen derTarifrunde 2015 zum TV-Ärzte/VKA mit Wir-kung ab 01.03.2015 eine neue Strukturmit zusätzlichen Stufen eingeführt worden.Bis zum 28.02.2015 verbleibt es bei denbisherigen Bereitschaftsdienstentgelten;eine Erhöhung der Bereitschaftsdienstent-gelte entsprechend der linearen Erhöhungder Tabellenentgelte ab dem 01.12.2014ist nicht vereinbart. Der Zuschlag ab der 97. Bereitschafts-dienststunde beträgt 5 v.H. des vollen(nicht gewerteten) Bereitschaftsdienstent-gelts nach § 12 Abs. 2 Satz 1 TV-Ärzte/VKA. (siehe Tabelle 1)

a) Zeitraum vom 01.12.2014 bis zum28.02.2015:Für die Zeit vom 01.12.2014 bis28.02.2015 finden die Bereitschafts-dienstentgelte nach § 12 Abs. 2 Satz 1 TV-Ärzte/VKA in der bisherigen FassungAnwendung.

b) Zeitraum vom 01.03.2015 bis zum30.11.2015:Ab dem 01.03.2015 ist eine neue Strukturder Bereitschaftsdienstentgelte eingeführt

worden (§ 12 Abs. 2 Satz 1 TV-Ärzte/VKA).Danach wird hinsichtlich des Bereitschafts-dienstentgelts nach den Stufen 1 bis 6 dif-ferenziert, wobei dieBereitschaftsdienstentgelte jeweils in denStufen 1 und 2, 3 und 4 (Entgeltgruppe IIInur Stufe 3) sowie 5 und 6 gleich hochsind. Diese neuen Bereitschaftsdienstent-gelte gelten für Bereitschaftsdienste, dieab dem 01.03.2015 geleistet wurden bzw.werden.

c) Zeitraum ab dem 01.12.2015:Die Bereitschaftsdienstentgelte werdenentsprechend der linearen Erhöhung abdem 01.12.2015 um 1,9 Prozent erhöht.

Nach dem Ende der Laufzeit der aktuellenTarifeinigung ab 01.09.2016 erhöhen sichdie Bereitschaftsdienstentgelte zukünftigum den für die jeweilige Entgeltgruppe ver-einbarten Vomhundertsatz allgemeinerEntgeltanpassungen. (Tabelle 2)

Der Feiertagszuschlag beträgt 25 v.H. desgewerteten Bereitschaftsdienstentgeltsnach § 12 Abs. 2 Satz 1 i.V.m. § 12 Abs. 1Satz 1 TV-Ärzte/VKA. (Tabelle 3)

Der Nachtarbeitszuschlag gem. § 12 Abs.5 TV-Ärzte/VKA für Bereitschaftsdienst-stunden in der Zeit von 21.00 bis 6.00 Uhrbeträgt 15 v.H. des vollen (nicht gewerte-ten) Bereitschaftsdienstentgelts nach § 12Abs. 2 Satz 1 TV-Ärzte/VKA. (Tabelle 4)

Der Erholungsurlaub (§ 27 Abs. 1 Satz 2TV-Ärzte/VKA) beträgt ab dem Kalender-jahr 2015 in der Fünf-Tage-Woche einheit-lich für alle Ärztinnen und Ärzte 30Arbeitstage. Im Kalenderjahr 2014 betrugder Urlaubsanspruch von Ärztinnen undÄrzten bis zum vollendeten sechsten Be-rufsjahr 29 Arbeitstage und erst danach30 Arbeitstage.

Hinsichtlich des Gesamturlaubs nach § 28Abs. 5 Satz 2 TV-Ärzte/VKA (Erholungsur-laub und Zusatzurlaub) verbleibt es dabei,dass dieser 35 Arbeitstage und bei Zusatz-urlaub wegen Wechselschichtarbeit sowiebei vollendetem 50. Lebensjahr 36 Arbeits-tage nicht überschreiten darf.

Die Regelungen haben eine Mindestlauf-zeit bis zum 31.08.2016.

Tarifvertrag ÄrzteUmsetzung der Tarifeinigung vom 5. Februar 2015 für die Ärztinnen und Ärztean kommunalen Krankenhäusern

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Tabelle 1, Zuschlag ab der 97. Bereitschaftsdienststunde Tabelle 2, Bereitschaftsdienstentgelte je Stunde, die sich nach der Bewer-tung als Arbeitszeit gemäß § 12 Abs. 1 Satz 1 TV-Ärzte/VKA ergeben

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Berufsfachschule

team sob

Davon abweichend haben die Regelungenzur Verlängerung der täglichen Arbeitszeitbei Bereitschaftsdienst (§ 10 Abs. 1 bis 4TV-Ärzte/VKA), zur Verlängerung der wö-chentlichen Höchstarbeitszeit beim Bereit-schaftsdienst - Opt-Out - (§ 10 Abs. 5TV-Ärzte/VKA), zum Bereitschaftsdienstent-gelt (§ 12 Abs. 2 TV-Ärzte/VKA) sowie zurHöhe des Zeitzuschlags ab der 97. Bereit-schaftsdienststunde (§ 12 Abs. 3 Satz 2TV-Ärzte/VKA) eine Mindestlaufzeit bis zum31.12.2017.

Die Besitzstandszulage für kinderbezogeneEntgeltbestandteile nach § 9 TVÜ-Ärzte/VKA erhöht sich entsprechend der li-nearen Entgelterhöhung in der Zeit vom01.12.2014 bis zum 30.11.2015 um 2,2Prozent auf 108,82 Euro und ab dem01.12.2015 um weitere 1,9 Prozent auf110,89 Euro. ■

Norbert SchubPersonalabteilung

Tabelle 3, Nachtarbeitszuschlag

Tabelle 3, Feiertagszuschlag

7.

Unterrichtsqualität durchMethodentraining fördernDas Bildungszentrum der Kliniken SOBAG führte dazu einen Workshop durchAnfang des Jahres fand im Bildungszentrum für Gesundheitsbe-rufe Traunstein ein dreistündiger Workshop zur praktischen Um-setzung von Unterrichtsmethoden statt. Eingeladen warennebenamtliche Dozenten der Berufsfachschulen aus Traunsteinund Bad Reichenhall sowie der Krankenpflegehilfeschule. Bern-hard Wendl, stellv. Schulleitung aus Traunstein, konnte dazu HerrnRoland Maier B.Ed. (TUM), der derzeit seine Masterarbeit an derTechnischen Universität München zum Thema Sozialkompetenz inder Pflegeausbildung schreibt und bereits in der Krankenpflege-schule Bad Reichenhall lehrt, für diesen Workshop als Dozent ge-winnen. Neben der Vermittlung von wesentlichen gesundheits-und pflegedidaktischen wissenschaftlichen Hintergründen zumMethodeneinsatz im Unterricht, stellte er zahlreiche Methoden in-tegrativ vor. Die Teilnehmer hatten dabei die Möglichkeit, selbstaus der Schülerperspektive diese zu erleben und kritisch für ihreeigenen Unterrichtsthemen zu reflektieren. Dabei erhielten siezahlreiche Tipps, um auch einen sehr fachinhaltlichen Unterrichthandlungs- und schülerorientiert zu planen und zu gestalten. InGruppen erarbeiteten die Teilnehmer anschließend fiktive Unter-richte. Dabei konnten sie aus einer Vielzahl bereitgestellter Infor-mationen über didaktisch-pädagogisch wertvolle Methoden-sammlungen schöpfen. Die eigene Einschätzung der Teilnehmerüber den persönlichen Erkenntnisgewinn nach dem Workshopzeigte einen klaren Lerneffekt des Plenums. Nicht zuletzt die sehrintensive Mitarbeit und das große Interesse der Teilnehmer an die-sem Thema lassen auf die hohe Bereitschaft, die Qualität des Un-terrichts kontinuierlich und dauerhaft zu verbessern, schließen.■Roland Maier, Bernhard Wendl (BiG)

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Neue Mitarbeiter

team sob

Bad Reichenhall:+ Kristina Bähr, Anästhesie, Ärztlicher

Dienst+ Anke Baumgartner, Sekret. GF Medizin

u. Pflege/PDL + Ursula Bauregger, Station 3 B, Pfleged.+ Dr. med. Jörg Peter Beyer, Anästhesie,

Ärztlicher Dienst+ Dr. med. Natascha Brandt, Innere Abt.,

Ärztlicher Dienst+ Dr. Katalin Brumbauer, Anästhesie, Ärzt-

licher Dienst+ Chiara El-Ahl, Kreislauflabor/EKG/Lun-

genfunktion, Funktionsdienst+ Dimitar Gechev, Geburtshilfe/Gynäkolo-

gie, Ärztlicher Dienst+ Verena Grüßer, Station 4 A, Pflegedienst+ Bianca Henkel, Sekret. GF Medizin u.

Pflege/PDL+ Roman Kufner, Station 4 B, Pfleged.+ Teresa Kufner, Station 4 B, Pflegedienst+ Astrid Pesch, Intensiv, Pflegedienst+ Caroline Schmidt, Innere Abt., Ärztlicher

Dienst+ Drita Shala, Küche, Wirtsch.-Versor-

gungsdienst+ Galina Specht, Station 5 B, Pflegedienst+ Katrin Willemsen, BFS f. Gesundheits-

und Krankenpflege + Cigdem Yazici, Innere Abt., Ärztlicher D.

Berchtesgaden:+ Elke Dyckerhoff, Physik. Therapie+ Maryam Hamdi, Küche, Wirtsch.-Ver-

sorgungsdienst+ Martina Haunsberger, OP, Funktionsd.+ Eva Sylvia Langelüddecke, Innere Medi-

zin, Ärztlicher Dienst+ Daria Lyakhova, Innere Medizin,

Ärztlicher Dienst+ Dr. med. Gabor Patocskai, Orthopädie,

Ärztlicher Dienst+ Stephanie Reif, II. Stoc,k Pflegedienst+ Dr. med. univ. Tanja Wallner, Or-

thopädie, Ärztlicher Dienst

Traunstein:+ Tatjana Batt, Krankenpflegeschüler+ Stefan Baumgartner, AOZ TS/FRL+ Nadine Boozer, Krankenpflegeschüler+ Cornelia Brangenberg, Päd-Intensiv,

Pflegedienst+ Kristina Bründl, Krankenpflegeschüler+ Dustin Adrian Delden, Anästhesie, Ärztli-

cher Dienst+ Claudia Esters, Med. Controlling+ Bettina Freutsmiedl, CH-Allgemein,

Med.-Techn.-Dienst+ Katharina Gissibl, Krankenpflegesch.+ Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender + Dominik Gruber, Krankenpflegeschüler+ Alessandra Habicht, Kreißsaal, Funkti-

onsdienst+ Stefan Haslinger, Radiologie, Ärztlicher

Dienst+ Gabriele-Andrea Haßlberger, St. I/1,

Pflegedienst+ Laura Kathrin Herzinger, Krankenpflege-

schüler+ Dr. med. Lucia Hiergeist, Kinder-Jugend-

medizin, Ärztlicher Dienst+ Natalie Hinic, Krankenpflegeschüler+ Nicole Hofmann, SPZ, Med.-Techn.-D.+ Angela Huber, CH-Allgemein, Med.-

Techn.-Dienst+ Silke Huber, Krankenpflegeschüler+ Vivian Kehrberg, St. III/3, Pflegedienst+ Christina Kellner, OP, Funktionsdienst+ Marion Ketterer, St. III/2, Pflegedienst+ Julia Koch, Päd-Intensiv, Pflegedienst+ Stephanie Kremer, St. V/1, Pflegedienst+ Tamara Kühn, Krankenpflegeschüler+ Tara Magdalena Kullak, Krankenpflege-

schüler+ Matthias Lauxen, St. V/1, Pflegedienst+ Selda Leißl, Krankenpflegeschüler+ Stephanie Mehlstäubler, St. III/2, Pfle-

gedienst+ Christina Meisl, Krankenpflegeschüler+ Angela Meisl, Krankenpflegeschüler+ Moritz Murenwald, Krankenpflegesch.+ Dan-Ovidiu Necsouiu, St. II/5, Pfleged.+ Martina Neureiter, Krankenpflegesch.+ Dott. Univ. Triest Ruth Not, Frauenklinik,

Ärztlicher Dienst+ Dr. med. Stefan Paech, Geschäftsfüh-

rung + Heike Polster-Bergert, Archiv + Regina Rasch, Med. Notaufnahme,

Funktionsdienst+ Jasmin Rex, Frauenklinik, Ärztlicher

Dienst

+ Sebastian Röhrle, Krankenpflegeschü-ler

+ Daniela Rita Rupp, St. I/4, Pflegedienst+ Silvia Ruppert, Cafeteria, Wirtsch.-Ver-

sorgungsdienst+ Dr. med. Alexander Schmitt, Radiologie,

Ärztlicher Dienst+ Anita Schmuck, Krankenpflegeschüler+ Till Schöndorfer, ZBM, Funktionsdienst+ Sylvia Schroll, CH-Unfall, Med.-Techn.-

Dienst+ Fabian Seiwald, Krankenpflegeschüler+ Philipp Strauß, Neurologie, Ärztlicher

Dienst+ Tatjana Stutz, Steri+ Patrick Sydor, Med-Intensiv, Pflege-

dienst+ Clarissa Ines Maria Weber, Kinder-Ju-

gendmedizin, Ärztlicher Dienst+ Marina Weiß, Krankenpflegeschüler+ Patrick Winkler, Krankenpflegeschüler+ Veronika Zimmermann, Krankenpflege-

schüler

Trostberg+ Petra Berger, OP-Anästhesie, Funktions-

dienst+ Dorothée Funke, PDL+ Marianne Goth, Schlaflabor+ Dr. med. univ. Andrea Mahringer, Innere

Medizin, Ärztlicher Dienst+ Claudia Niedermaier, PDL+ Natassa Pfeiffer, Stat. 2 B, Pflegedienst+ Julia Raue, CH-Allgemein, Ärztlicher D.+ Katarzyna Rodzaj, Innere Medizin,

Ärztlicher Dienst+ Katharina Stork, Sozialdienst+ Raffaela Thüring, Stat. 2 B, Pflegedienst

Ruhpolding+ Heidemarie Parschik, Schreibbüro+ Dr. med. Friedemann Peschke, Innere

Medizin, Ärztlicher Dienst+ Julia Seiwald, Physik. Therapie+ Jolan Szentpeteri, Station 2, Pfleged.

Neue Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

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Neue Gesichter

team sob

Maximilian streibl Station 4/1 (TS)

Warmunde ParbsRechnungswesen(REI)

erika braunStation 2 (RUH)

Karin Herzinger Personalabteilung(BGD)

elisabeth ramsauerAnästhesie (BGD)

alexander beckerReinigung (REI)

Christineschierghofer Station 1A (REI)

annemarie seidl Küche (TS)

ingrid sägebrechtBfSK (REI)

anna-rosemarie berger Patientenaufnahme (TS)

Leider ohne Foto:

Karin Meister, Station 02 (BGD)Hannelore altmann, Station 3 B (REI)blanka basic, Station 3 (RUH)dr. Wolfgang Maier, Innere Medizin (RUH)Petra ramstötter, Station 2 (RUH)

elisabeth Winkels Station 1A (TB)

erika Heilmeier Küche(TB)

in den ruhestand wurden verabschiedet:

dr. Jörg beyerOberarzt der Intensivstation in Bad Reichenhall

Am 1. April 2015 habe ich meine neue Po-sition als Oberarzt der Intensivstation inBad Reichenhall im Klinikverbund der Klini-ken SOB AG angetreten.

Geboren wurde ich am 10. Juli 1973 in Me-xiko-Stadt. Aufgewachsen bin ich jedochüberwiegend in Konstanz am Bodensee. Nach einer Rettungshelferausbildung im Zi-vildienst und einer sich anschließendenPflegeausbildung war der Wunsch geweckt,mein Wissen über die Funktionen desmenschlichen Körpers zu vertiefen. Ausdiesem Grund habe ich 1998 in Frankfurtam Main am Klinikum der Goethe-Universi-tät das Medizinstudium aufgenommen.Der Stadt und dem Klinikum bin ich an-schließend viele Jahre treu geblieben. ImJahr 2005 habe ich als Assistenzarzt in derKlinik für Anästhesiologie, Intensivmedizinund Schmerztherapie des Klinikums derGoethe-Universität meine Facharztausbil-dung begonnen, die ich 2010 abschließenkonnte. Anschließend folgte 2011 die Prü-fung zum europäischen Facharzt (Diplo-

mate of European Society of Anaesthesio-logy: D.E.S.A.) und danach die fakultativeFortbildung zur Zusatzbezeichnung spe-zielle Intensivmedizin, die ich 2012 er-langte. Nach der Erteilung der Zusatz -bezeichnung erhielt ich die Position einesFunktionsoberarztes der anästhesiolo-gisch-operativen Intensivstation am Klini-kum der Goethe-Universität. Ende 2014eröffnete sich die Möglichkeit die jetzt an-getretene Stelle zu besetzen. Ausschlagge-bend war hierbei einerseits dasinteressante und abwechslungsreiche me-dizinische Spektrum an der Kreisklinik BadReichenhall in Kombination mit der Über-nahme der vollen Verantwortung für die in-terdisziplinäre Intensivstation undandererseits der Wunsch in eine derschönsten Gegenden Deutschlands zu zie-hen, und damit der Familie einen hohenFreizeitwert bieten zu können. Hinzukommt, dass auch meine persönlichenHobbys wie Paragliding, Wandern, Segelnund Klettersteiggehen hier allesamt pro-blemlos umzusetzen sind.

Mein erster Eindruck nach meiner Einar-beitungszeit ist überaus positiv. Ich weißden ausgesprochen freundlichen Um-gangston und die kollegiale Zusammenar-beit mit den Kollegen sehr zu schätzen undfreue mich auf eine gute, konstruktive, er-folgreiche und positive Arbeitszeit undhoffe, ein guter Mitspieler im täglichenTeamwork werden zu dürfen.

IhrJörg Beyer

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Anerkennungen, Ehrungen, bestandene Prüfungen, Verabschiedungen

team sob

Promotionen und Facharztanerkennungen

Leider ohne Foto:

dr. univ. Johann Fersterer, Ernennung zum Ober-arzt, Frauenklinik (TS)eva-Maria Krilles, Zusatzbezeichnung Intensiv-medizin, Gastroenterologie (TS)dr. bernhard eberl, Facharztanerkennung Neuro-logie, Ernennung zum Oberarzt, Neurologie (TS)dr. Kristin Winkler, Facharztanerkennung InnereMedizin, Nephrologie (TS)alexandra eickholt, Facharztanerkennungfür Or-thopädie und Unfallchirurgie (TB)dr. univ. eva Wimmer Ernennung für Innere Medizin, Med. Int. (TS)

dr. Hartwig Zehentnerdeaa European Diploma inIntensive Care Medi-cine (EDIC, Anästhesie,Intensivmedizin undSchmerztherapie)(TS)

dr. Florian WittmannErnennung zum Funk-tionsoberarzt, Unfall-chirurgie (TS)

dr. Markus Mundel Ernennung zum Ober-arzt, Kardiologie/Rhythmologie (TS)

dr. ulrich römer Spezielle PädiatrischeIntensivmedizin, Kinder- u. Jugendme-dizin (TS)

torsten Kühn Ernennung zum Ober-arzt, Gefäßchir. (REI)

thomas greim Ernennung zum lei-tenden Oberarzt, Gefäßchir. (REI)

dr. Fabian sinowatzPromotion, Nephrolo-gie (TS)

bertges angelikaSchwerpunkt Spe-zielle Geburtshilfeund Perinatalmedizin,Frauenklinik (TS)

dr. univ. andreasKametriser FacharztanerkennungRadiologie (TS)

dr. univ. Christianthonhauser FacharztanerkennungAnästhesiologie (TS)

thomas Hoesch Anerkennung Notfall-medizin, Anästhesie (TS)

dr. tobias Lewens FacharztanerkennungOrthopädie u. Unfall-chirurgie (TS)

dr. Josef Hinterberger Zusatzbezeichnung In-tensivmedizin, Anästhesie (TS)

▲ Abschluss des Praxisanleiterkurses in Rosenheim:+ Katharina Gehmacher, EKG (TS)+ Verena Nagel 2.4 (TSI)+ Nathalie Folwaczny PÄD INT (TS)+ Jana Sandeck 4B (REI)

Folgende Auszubildende haben im vergan-genen Winter Ihre Ausbildung erfolgreichabgeschlossen:+ Martina Barsan, Bürokauffrau+ Christin Luderer, Medizinische FA+ Mathias Greimel, Elektroniker

◄ Stefan Tautz vonder PDL gratuliertInes Nilius (Geri-Reha, BGD) zuihrem Abschluss"InterdisziplinärePflege in der geria-trischen Rehabilita-tion"

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Anerkennungen, Ehrungen, bestandene Prüfungen, Verabschiedungen

team sob

Leider ohne Foto:

Heike schau, Station 02 (BGD)Hermine schmidt, Station 3 (FRL)sonja eppenschwandtner, Station 4B (REI)inge Heim, Station 2A (REI)gabriele schwarz, OP/Patiententransporte (REI)anita Probst, Station 4.2 (TS)agnes reich-Krutil, ZBM (TS)Katharina subera, Station 4.2 (TS)anneliese Kellner, Med.-Intensiv (TS)Johann Osenstätter, Technik (TS)brigitte brauner, Station 4.2 (TS)birgit Zekert Station 2 (BGD)Johanna seehuber Palliativstation (TS)

...und 40 Jahreeduard schulz, OP (BGD)anna niedl, PTH (TS)

... und sogar 40 Jahre:

das 25-jährige dienstjubiläum feierten:

sabine seidinger Sekretariat InnereMedizin (BGD)

Maria Mayer Röntgenabteilung(REI)

eva-Maria Kaspari-KohbergerStation 3A (REI)

Johann auer Küche (REI)

Christine egger OP (REI)

Manfred geiler Station 1B (TBG)

armin Hagen PersonalabteilungBGL)

ute Kramer Station 3.3 (TS)

andreas tagirow, Küchenleitung (BGL)

Christine Luckas Station 3.3 (TS)

elisabeth van de Pas Med.-Intensiv (TS)

eva Lampoltsham-merStation 4.2 (TS)

ramona Winkler Päd.-Intensiv (TS)

Claudia Osl Hol- und Bringedienst(TS)

ursula Heinz Strahlentherapie (TS)

Mara Mijaljkovic Station 1.5 (TS)

daniela butzhammer Station 2.4 (TS)

silke baumüllerStation 3.2 (TS)

thomas staufer Strahlentherapie (TS)

elisabeth Christl Station 5.1 (TS)

Helge ZiepaTechnik (TS)

Martina Kohlhepp Päd.-Intensiv (TS)

Jörg schneider Strahlentherapie (TS)

ines nachtnebel Station 4.2 (TS)

Claudia stenger Med.-Notaufnahme(TS)

1/201536 team sob

Vor Kurzem habe ich am eigenen Leib er-lebt, wie gut und kompetent sie ihrenDienst ausüben (und es war nicht bekannt,dass ich in der Kreisklinik Bad ReichenhallKrankenhausseelsorger bin). Ich habemich wirklich mit Leib und Seele in einerfür mich schwierigen Situation sehr gutaufgehoben gefühlt, bei Pflegerinnen undPflegern, in der Verwaltung, bei den Ärzten.Und das kurz vor Weihnachten, wo derStress vielleicht auch bei Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern höher ist als sonst.Ein kleines Beispiel: Der Notaufnahmearztfordert eine Röntgenaufnahme. Nach einpaar Minuten kommt eine Krankenschwes-ter, stellt sich freundlich mit Namen vorund sagt: „Ich fahre sie jetzt zur Röntgen-abteilung, da werden sie vielleicht etwaswarten müssen, aber ganz lang wird esnicht dauern...“ – In einer Notsituation tutes einfach gut, so freundlich behandelt zu

werden, weil man das Gefühl hat nicht alsFall 3521 behandelt zu werden, sondernals Patient mit Namen.Dabei konnte ich mir gut vorstellen, dassdie Krankenschwester um 8.30 Uhr mor-gens auch schon einiges an privatenStress hinter sich hatte. Ihr Verhalten zeugtzum einen von großer Professionalität, zumanderen einfach auch davon, dass sieihren Beruf ernst nimmt und gern für dieihr anvertrauten Patienten da ist. Und dasist mehr wert als viele vielleicht meinen!Für diese guten Erfahrungen als Patient imKlinikum Traunstein möchte ich einfach„Danke“ sagen und sende dazu einen wun-derschönen Text zum Nachdenken(rechts).

IhrPeter Förg, Krankenhausseelsorger in Bad Reichenhall

Danke

zum SchlussDi

ese

Ausg

abe

gehö

rt:

Wussten sie schon

Wussten sie schon dass die Nähe eines Menschen gesund machen krank machen tot und lebendig machen kann

Wussten sie schon dass die Nähe eines Menschen gut machen böse machen traurig und froh machen kann

Wussten sie schon dass das Wegbleiben eines Menschen sterben lassen kann dass das kommen eines Menschen wieder leben lässt

Wussten sie schon dass die Stimme eines Menschen einen anderen Menschen wieder aufhorchen lässt der für alles taub war

Wussten sie schon dass das Wort oder das tun eines Menschen wieder sehend machen kann einen der für alles blind war der nichts mehr sah der keinen Sinn mehr sah in dieser Welt und in seinem leben

Wussten sie schon dass das zeithaben für einen Menschen mehr ist als Geld mehr als Medikamente unter umständen mehr als eine geniale Operation

Wussten sie schon dass das anhören eines Menschen wunder wirkt dass das Wohlwollen Zinsen trägt dass ein Vorschuss an vertrauen hundertfach zurückkommt

Wussten sie schon dass tun mehr ist als reden wussten sie das alles schon wussten sie auch schon dass der weg vom Wissen über das reden zum tun interplanetarisch weit ist.

Wilhelm Willms