12
Johannes Stein, Jakob Martens Technische Kommunikation und Arbeitsplanung in den Metallberufen Lernträgerorientierte Grundbildung 15. Auflage Bestellnummer 92155N

Technische Kommunikation und Arbeitsplanung in den ......Die technische Kommunikation umfasst alle Mög-lichkeiten um technische Problemstellungen inner-halb und außerhalb eines Betriebes

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • Johannes Stein, Jakob Martens

    Technische Kommunikation undArbeitsplanung in den MetallberufenLernträgerorientierte Grundbildung

    15. Auflage

    Bestellnummer 92155N

    92155_001_128.indd 192155_001_128.indd 1 14.11.16 15:2314.11.16 15:23

  • [email protected]

    Bildungsverlag EINS GmbHEttore-Bugatti-Straße 6-14, 51149 Köln

    ISBN 978-3-427-92155-4

    © Copyright 2017: Bildungsverlag EINS GmbH, KölnDas Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.

    92155_001_128.indd 292155_001_128.indd 2 14.11.16 15:2314.11.16 15:23

  • VorwortMit zunehmender Entwicklung der Technik verlagert sich der Aufgabenbereich der Facharbeiter vom direk-ten Fertigen zum Prüfen, Überwachen, Warten und Reparieren von Maschinen. Durch diese Entwick-lung ändert sich zwangsläufig die berufliche Qualifikation des Fachmanns. Er muss mehr die funktionalen Zusammenhänge eines technischen Gebildes analysieren und eventuell steuernd eingreifen bzw. leichte kon-struktive Veränderungen durchführen.

    Der Fachmann muss Kompetenzen aufweisen, die ihn befähigen, technische Zeichnungen und damit verbun-dene Tabellen und Normen zu lesen bzw. komplexe Bauteile so zu zerlegen, dass die Funktionen der Baugrup-pen schnell zu erkennen sind.

    Technische Kommunikation beinhaltet nicht nur die Darstellung technischer Gebilde in Form einer Zeichnung oder Handskizze. Es soll vielmehr das technisch funktionale und technisch konstruktive Denken gefördert werden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, fächerübergreifend und im hohen Maße handlungsorientiert zu arbeiten.So lassen sich technische Bauteile nur mit technologischen und mathematischen Kenntnissen eindeutig erklä-ren; aus diesem Grund ist die technische Kommunikation nicht ohne Anwendungen aus diesen Bereichen zu betrachten.

    In diesem Buch werden diese Forderungen erfüllt, indem der Lernende, beginnend mit den Grundlagen des technischen Zeichnens und der darstellenden Geometrie (unter Berücksichtigung der gültigen Normen) über das Kennenlernen von Tabellen und technischen Plänen bis zum Analysieren komplexer technischer Baugrup-pen, an die Einzelbereiche der technischen Kommunikation herangeführt wird. Außerdem wird die Grundlage geschaffen, komplexe Gesamtzeichnungen zu handhaben und zu lesen bzw. mit den erforderlichen Ergänzun-gen arbeiten zu können.Das Arbeiten mit diesem Buch soll auch dazu führen, dass vorgegebene Zeichnungen kritisch reflektiert wer-den, da sich in vielen Konstruktionen Fehler eingeschlichen haben, die vom Fachmann erkannt werden müssen. Nur so sind in der Fertigungspraxis frühzeitig Mängel zu vermeiden.Die technische Mathematik und die technologischen Fachgebiete sind in den Aufgabenstellungen selbstver-ständlich fächerübergreifend integriert.

    Das Erarbeiten der Inhalte mithilfe von Lernträgern, die in diesem Buch bereits bei der darstellenden Geometrie eingesetzt werden, ermöglicht ein optimales handlungsorientiertes Arbeiten. Dabei sind viele Problemstellun-gen so aufgebaut, dass die zu erarbeitende Problemlösung schrittweise zu einer Arbeitsplanung führt.

    Die Verfasser wünschen für das Durcharbeiten des Buches, sei es im Selbststudium oder im Unterricht, viel Erfolg.

    Die Verfasser

    92155_001_128.indd 392155_001_128.indd 3 14.11.16 15:2314.11.16 15:23

  • 5

    Inhaltverzeichnis

    5.2 Dimetrische Darstellung ......................... 45

    6 Normalprojektionen ........................... 48

    6.1 Prinzip der Normalprojektion

    Darstellung in 3 Ansichten ...................... 48

    6.2 Darstellung eines Werkstücks

    in 6 Ansichten .......................................... 53

    6.3 Formelemente und deren

    Maßeintragung ........................................ 54

    6.4 Darstellung verdeckter Kanten ............... 57

    6.5 Schräge Schnitte an rechtwinkligen

    Profilen ..................................................... 59

    6.6 Schräge Schnitte an Trapezprofilen ........ 61

    7 Biegeteile und Berechnung der

    gestreckten Länge ............................. 62

    8 Zylindrische Werkstücke .................... 64

    8.1 Maßeintragung ........................................ 64

    8.2 Achsparallele Schnitte an

    zylindrischen Werkstücken ..................... 65

    8.3 Zylindrische Werkstücke mit Nuten ........ 66

    8.4 Schräge Schnitte an zylindrischen

    Werkstücken ............................................ 68

    8.5 Zylindrische Werkstücke mit

    Ausklinkungen ......................................... 69

    8.6 Zylindrische Werkstücke mit

    Durchbrüchen und Fasen ........................ 71

    9 Schnittdarstellungen ......................... 72

    9.1 Darstellung von Werkstücken

    im Vollschnitt ........................................... 72

    9.2 Darstellung von Werkstücken

    im Halbschnitt .......................................... 74

    9.3 Darstellung von Werkstücken

    mit geknicktem Schnittverlauf ................ 77

    9.4 Schnittdarstellung und Ansichten

    schräg liegender Werkstückdetails ........ 79

    9.5 Werkstücke mit Rippen in der

    Schnittebene ............................................ 80

    1 Grundlagen .......................................... 8

    1.1 Bedeutung der technischen

    Kommunikation ......................................... 8

    1.2 Technische Kommunikationsmittel .......... 8

    1.3 Normen ................................................... . 12

    1.3.1 Papierformate nach DIN 476 und

    DIN EN ISO 5457 ..................................... 12

    1.3.2 Blattgrößen .............................................. 12

    1.3.3 Maßstäbe nach DIN ISO 5455 ................ 13

    1.3.4 Linien in technischen Zeichnungen ........ 13

    1.3.5 Normschrift nach DIN EN ISO 3098 ....... 14

    1.4 Zeichengeräte .......................................... 15

    1.5 Rechnergestütztes Zeichnen; CAD ......... 17

    2 Geometrische

    Grundkonstruktionen ......................... 19

    2.1 Schwinge .................................................. 19

    2.2 Klinke ........................................................ 22

    2.3 Beilageblech............................................. 23

    3 Flache Werkstücke ............................. 26

    3.1 Einsatz flacher Werkstücke ..................... 26

    3.2 Grundregeln der Maßeintragung

    nach DIN 406 ........................................... 27

    3.3 Anordnung der Maße .............................. 28

    3.4 Symmetrische Werkstücke ..................... 30

    3.5 Maßeintragungen an schrägen

    Werkstückkanten .................................... 33

    3.6 Maßeintragungen durch Koordinaten .... 34

    3.7 Maßeintragungen für Radien .................. 35

    3.8 Maßeintragungen für Durchmesser ....... 37

    4 Maßtoleranzen ................................... 39

    4.1 Grundbegriffe .......................................... 39

    4.2 Allgemeintoleranzen nach

    DIN ISO 2768 Teil 1 ................................. 41

    4.3 Einzeltolerierung nach DIN 406 Teil 12 .. 42

    5 Räumliche Darstellungen ................... 43

    5.1 Isometrische Darstellung ....................... 43

    92155_001_128.indd 592155_001_128.indd 5 14.11.16 15:2314.11.16 15:23

  • 6

    12.4 Kurbelschwingenantrieb ....................... 103

    12.5 Schaltvorrichtung .................................. 104

    13 Wartung und Pflege .......................... 106

    13.1 Einführung ............................................. 106

    13.2 Wartungsplan ........................................ 107

    13.2.1 Wartungsplan für wassergemischte

    Kühlschmierstoffe ................................. 107

    13.2.2 Wartungsplan für eine

    CNC-Drehmaschine .............................. 108

    13.2.2.1 Schmierplan .......................................... 108

    13.2.2.2 Wartungsarbeiten ................................. 109

    13.3 Schmier- und Kühlschmierstoffe ......... 110

    14 Technische Pläne .............................. 111

    14.1 Programmablaufplan (PAP) .................. 111

    14.2 Blockschaltbilder ................................... 113

    14.3 Funktionsplan – Logikplan .................... 114

    14.3.1 Symbole für den Funktionsplan ............ 115

    14.3.2 Planung einer Steuerung ...................... 116

    14.3.2.1 Funktionstabelle .................................... 116

    14.3.2.2 Funktionsplan ........................................ 117

    14.4 Schaltpläne ............................................ 118

    14.4.1 Pneumatischer Schaltplan .................... 118

    14.4.1.1 Wegeventile ........................................... 118

    14.4.1.2 Betätigungsarten für Wegeventile ........ 119

    14.4.1.3 Zylinder .................................................. 119

    14.4.1.4 Ventile, Druckquelle, Leitungen ............ 119

    14.4.1.5 Aufbau von Schaltplänen ...................... 120

    14.4.1.6 Beeinflussung der

    Kolbengeschwindigkeit ......................... 121

    14.4.2 Elektrischer Schaltplan ......................... 122

    14.4.2.1 Genormte Schaltzeichen

    DIN EN 60617 ........................................ 122

    14.4.2.2 Schaltplanarten ..................................... 123

    14.4.2.3 Schutzleiter PE ...................................... 123

    14.4.2.4 Elektrische Schaltungsarten ................. 125

    Sachwortverzeichnis ...................................... 126

    9.6 Werkstücke mit Rippen und Bohrungen

    außerhalb der Schnittebene ................... 81

    9.7 Darstellung von Werkstückdetails

    im Teilschnitt (Ausbruch) ......................... 82

    10 Oberflächenangaben nach

    DIN EN ISO 1302 ................................. 83

    10.1 Anforderungen an Oberfl ächen ............. 83

    10.2 Rauigkeitskennwert ................................. 83

    10.3 Angabe von Oberflächen-

    beschaffenheiten .................................... 84

    11 Schraubverbindungen ....................... 85

    11.1 Gewindedarstellung nach

    DIN ISO 6410 ........................................... 85

    11.2 Maßeintragungen für Gewinde ............... 86

    11.3 Bezeichnungen von Schrauben

    und Muttern ............................................. 87

    11.4 Sechskantschraubverbindung eines

    Stehlagers ................................................ 88

    11.5 Zylinderschraubverbindung einer

    Halterung ................................................. 89

    11.6 Stiftschraubverbindung einer

    Bohrvorrichtung ....................................... 91

    11.7 Vereinfachte Darstellung von

    Schraubverbindungen ............................. 93

    12 Arbeitsplanung – Auswertung

    technischer Zeichnungen ................... 94

    12.1 Gesamtzeichnungen ............................... 94

    12.1.1 Schriftfeld ................................................ 95

    12.1.2 Stückliste ................................................. 95

    12.1.3 Positionsnummern .................................. 96

    12.2 Lesen von Gesamtzeichnungen .............. 97

    12.2.1 Funktion der Baugruppe .......................... 97

    12.2.2 Funktionsbeschreibung .......................... 97

    12.2.3 Funktionsskizze ....................................... 98

    12.2.4 Montage- bzw. Demontage-

    beschreibung ........................................... 98

    12.3 Spannvorrichtung .................................. 101

    Inhaltsverzeichnis

    92155_001_128.indd 692155_001_128.indd 6 14.11.16 15:2314.11.16 15:23

  • 8

    Grundlagen1

    Funktionaler Fertigungsablauf eines Betriebes

    Gruppenzeichnung

    1.1 Bedeutung der technischen Kommunikation

    1.2 Technische Kommunikationsmittel

    Menschen können sich nur verständigen, wenn sie die gleiche Sprache sprechen. Man hat künstliche Sprachen wie Esperanto geschaffen, um Menschen verschiedener Muttersprachen die „Kommunika-tion“, die Verständigung, zu ermöglichen.

    Auch die technische Kommunikation bedient sich ei-ner künstlichen Sprache. Diese ist nur zu verstehen,wenn man mit der Art und Weise, in der sich diese ausdrückt, vertraut ist.Ein Schaltplan zum Beispiel ist nur verständlich, wenn die Schaltzeichen und deren Bedeutung und Beziehung untereinander bekannt sind. Eine techni-sche Zeichnung sagt nichts aus, wenn man sie nicht „lesen“ kann.Die fachlichen Grundlagen, die Begriffe, Formeln, Einheiten, Zeichen, Symbole und die Darstellungs-weisen, die der technischen Kommunikation zu-grunde liegen, müssen also bekannt sein.

    Die technische Kommunikation umfasst alle Mög-lichkeiten um technische Problemstellungen inner-halb und außerhalb eines Betriebes klarzustellen. Bei allen möglichen Kommunikationsmitteln ist eineklare und eindeutige Darstellung oberstes Gebot.

    Nur wenn der technische Informationsfluss von derAngebotszeichnung bis zur Auslieferung des ferti-gen Produkts lückenlos ist, kann ein reibungsloser Fertigungsablauf gewährleistet werden.

    Gruppen- und Gesamtzeichnungen

    Eine Gruppenzeichnung fasst einige Bauteile zu einer Funktionsgruppe zusammen. Sie dient zur genaueren Darstellung der Funktion und Montage der Teile. Eine Gesamtzeichnung stellt ein gesamtes Bauwerk z. B. eine Maschine dar. Aus der Gesamtzeichnung ist das Zusammenwirken und damit die Funktion mit den Bewegungsabläufen aller Einzelteile zu erkennen.

    Die Gesamtzeichnung ist für die Neuentwicklung, Umkonstruktion und Montage eines Bauwerks sowiefür spätere Reparaturarbeiten unerlässlich.

    ProduktentwicklungPlanen, Konzipieren, Entwerfen, Konstru-ieren, Detailausarbei-tung.

    Fertigungs- undProduktplanung

    Ermittlung wie viel, wann, wo und durch wen herzustellen ist.

    FertigungsleittechnikA b l a u f s t e u e r u n g , Überwachung, Rück-meldung.

    ArbeitsvorbereitungFestlegen, was, wie, womit hergestellt wird.

    Fertigungs- und Pro-duktionssteuerung

    Auftragsfreigabe, Auf-tragsüberwachung, Messen, Testen.

    Fertigung u. MontageMaschinen, Maschinen-gruppen, Fertigungs-, Handhabungs-, Lager- u. Materialflusssysteme

    92155_001_128.indd 892155_001_128.indd 8 14.11.16 15:2314.11.16 15:23

  • 9

    Grundlagen1

    Explosionszeichnung (Anordnungsplan)

    Für Montage-, Demontagearbeiten und Reparatur-anweisungen wird zum leichteren Verständnis häu-fig eine Explosionszeichnung verwendet.

    Sie zeigt die einzelnen Bauteile in der räumlichen Lage zueinander.Explosionszeichnungen werden bei der Serienferti-gung von Baueinheiten häufigangefertigt.

    Damit auch Leute, die nicht über große fachliche Kenntnisse verfügen, einfache Baugruppen (siehe auch den Hobbymarkt) zusammenbauen können, reicht vielfach nur eine Explosionszeichnung aus.

    Einzelteilzeichnung (Fertigungszeichnung)

    Eine Einzelteil- bzw. Fertigungszeichnung zeigt ein Bauteil (Werkstück), in einer oder mehreren Ansich-ten, mit allen zur Fertigung notwendigen Angaben wie Maße, Oberfllächenbeschaffenheit, Toleranzen usw.

    Skizze

    Im Regelfall ist eine Skizze eine freihändig erstellte Zeichnung. Sie muss nicht unbedingt maßstäblich sein und wird zur schnellen Erläuterung technischerProbleme erstellt.Die Handskizze kann aber durchaus auch als Ferti-gungszeichnung (Werkstattzeichnung) dienen.

    Stückliste

    Die Stückliste stellt das Verzeichnis der Einzelteile einer Baueinheit dar.Sie gibt Informationen über Menge, Einheit, Benen-nung, Sachnummer/Norm-Kurzbezeichnung und Werkstoff der Einzelteile.

    Explosionszeichnung

    Fertigungszeichnung

    Skizze

    Stückliste

    5 1 Stck. Passfeder DIN 6885 - A8x7x56 E 295

    4 1 Stck. Klauenkupp-lung

    C 15

    3 1 Stck. Sechskant-schraube

    DIN EN 24017 - M5x12

    5.6

    2 1 Stck. Ausrückstein C 15

    1 1 Stck. Ausrück-schwinge

    S 235 J0

    Pos. Menge Einheit Benennung Sachnummer/Norm-Kurzbezeichnung

    Werk-stoff

    92155_001_128.indd 992155_001_128.indd 9 14.11.16 15:2314.11.16 15:23

  • 48

    Dazu wird es durch parallele Strahlen auf die Wände einer rechtwinkligen Raumecke projiziert. Aus der Blickrichtung V erscheint die Vorderansicht, aus der Blickrichtung S die Seitenansicht von links und aus der Blickrichtung D die Draufsicht (s. Abbildung).

    Die Projektionsstrahlen stehen senkrecht (normal) auf den Seitenwänden der Raumecke (Projektions-flächen). Daher stammt der Fachbegriff Normal-projektion.

    Die isometrischen oder dimetrischen Raumbilder einfacher Werkstücke sind anschaulich und auch für einen Laien leicht lesbar. Komplizierter geformte Werkstücke lassen sich aber nur mit relativ hohem Aufwand räumlich darstellen und bemaßen. Raum-bilder werden außerdem durch viele verdeckte Kan-ten und Maßeintragungen unübersichtlich.Deshalb werden Werkstücke in Fertigungszeichnun-gen von mehreren Seiten abgebildet.

    6.1 Prinzip der Normalprojektion – Darstellung in 3 Ansichten

    6 Normalprojektionen

    Winkelanschlag in einer Raumecke

    92155_001_128.indd 4892155_001_128.indd 48 14.11.16 15:2414.11.16 15:24

  • 49

    6 Normalprojektionen

    Durch Projektionslinien lassen sich die Maße von ei-ner Ansicht in die andere übertragen (s. Maße 10, 12 und 30).Eine unter 45° geneigte Hilfslinie ermöglicht die Pro-jektion von der Draufsicht in die Seitenansicht und umgekehrt.

    So lässt sich die Raumstruktur eines Werkstücks auf einer Ebene (Papierblatt) darstellen und bemaßen.Zur Veranschaulichung sind in der obigen Abbildung die Ecken und Kanten in den 3 Ansichten mit Ziffern beschriftet. Z. B. ergibt die Kante 11–16 die Ecke 11 in der Seitenansicht.

    Wird in einer Zeichnung die oben beschriebene Methode (DIN ISO 5456 Projektionsmethode 1 – Seitenansicht von links liegt rechts neben der Vor-deransicht) angewandt, so wird im Schriftfeld durch ein Symbol darauf hingewiesen.Diese Methode wird in allen folgenden Abbildungenund Aufgaben angewandt.

    In Amerika und England wird die Seitenansicht von rechts nicht links, sondern rechts neben der Vorder-ansicht dargestellt (Projektionsmethode 3).Auch hier weist ein Symbol im Schriftfeld auf diese Methode hin.

    Die Raumecke wird aufgeklappt, sodass die Drauf-sichtsebene unter der Vorderansichtsebene und dieSeitenansichtsebene rechts neben der Vorderan-sichtsebene liegt.Die Breitenmaße erscheinen in der Vorderansicht und Draufsicht, die Höhenmaße in der Vorder- und Seitenansicht und die Tiefenmaße in der Seitenan-sicht und Draufsicht.

    Winkelanschlag in 3 Ansichten

    Symbol für die Projektionsmethode 1

    Symbol für die Projektionsmethode 3

    92155_001_128.indd 4992155_001_128.indd 49 14.11.16 15:2414.11.16 15:24

  • 50

    6 Normalprojektionen

    Aufgabe 25:

    Ordnen Sie in einer Tabelle den 4 Raumbildern die entsprechenden Vorderansichten und Draufsichten zu.

    92155_001_128.indd 5092155_001_128.indd 50 14.11.16 15:2414.11.16 15:24

  • 83

    Eine wichtige Eigenschaft einer Oberfläche ist ihre Rauigkeit. Eine Werkstückoberfläche, die auf einer anderen gleitet, darf z. B. eine bestimmte Rauig-keit nicht überschreiten und sie muss hart und ver-schleißfest sein. Andererseits werden Oberflächen nicht so glatt wie möglich hergestellt. Das Werkstück würde unnötig verteuert. Deshalb werden sie mit Rauigkeiten gefertigt, die ihrer jeweiligen Funktion entsprechen.

    Ein Maß für die Rauigkeit einer Oberfläche ist zum Beispiel die Rautiefe Rt. Sie gibt innerhalb einer Messstrecke den senkrechten Abstand vom höchs-ten zum tiefsten Punkt des Oberflächenprofils an. Mit einem speziellen Prüfgerät lässt sich das Ober-flächenprofil maßstäblich und stark vergrößert dar-stellen.Um die Aussage einer Oberflächenrauigkeit zu prä-zisieren, werden auf einer bestimmten Messstrecke5 nebeneinander liegende Rt-Werte ermittelt. Aus diesen 5 Werten wird der arithmetische Mittelwert gebildet, die sogenannte gemittelte Rautiefe RZ.

    Der RZ-Wert wird in μm angegeben. Die Prüfbedin-gungen sind in der DIN EN ISO 4287 genormt.

    Bisher sind alle Werkstücke als Einzelteile darge-stellt, bemaßt und maßtoleriert worden. Die meisten Werkstücke erfüllen ihre zugedachte Aufgabe aller-dings erst im Zusammenwirken und im Kontakt mit anderen. Die Kontaktoberflächen übertragen eine Kraft und/oder sie dichten einen Hohlraum ab, sie ruhen oder sie gleiten aufeinander oder sie gewähr-leisten eine genaue und dauerhafte Lagefixierung usw.An Oberflächenbeschaffenheiten werden deshalbdie unterschiedlichsten Anforderungen gestellt.

    10.2 Rauigkeitskennwert

    RZ = Rt1 + Rt2 + Rt3 + Rt4 + Rt5 _____________________ 5

    In Abhängigkeit von ihrer Funktion sind in der folgenden Tabelle einige Beispiele für Rz-Werte angegeben. Die Angabe der Rz-Werte kann auch mit den letzten Buchstaben des Alphabets verschlüsselt werden.

    10.1 Anforderungen an Oberflächen

    Oberflächenangaben nach DIN EN ISO 130210

    Rautiefe RZ

    Verschlüs-selung Funktion der Oberfläche Beispiele

    RZ 63 w keine technische Funktion – durch spanendeBearbeitung erzeugte Oberflächen ohneGegenfläche

    Durchgangsbohrungen fürSchraubenschäfteLüftungsbohrungen

    RZ 16 x AnlageflächenDichtflächen ohne Relativbewegung zurGegenfläche

    GehäusestandflächenDichtflächen von Lagerdeckeln

    RZ 4 y Flächen mit hoher PassgenauigkeitDichtflächen und kraftübertragende Gleit-flächen mit geringer Relativgeschwindigkeitzur Gegenfläche

    Kontaktflächen für FilzringeGleitlagereinfache VerzahnungenBohrungen und Wellenzapfenfür Wälzlagersitze

    RZ 1 z Dichtflächen und kraftübertragende Gleit-flächen mit hoher Relativgeschwindigket zurGegenfläche

    Kontaktflächen für Radialwel-lendichtringe (drallfrei geschlif-fen)höherwertige VerzahnungenVerzahnungen von Schnecken-getrieben

    92155_001_128.indd 8392155_001_128.indd 83 14.11.16 15:2514.11.16 15:25

  • 84

    10.3 Angabe von OberflächenbeschaffenheitenEine Fertigungszeichnung enthält die notwendigen Oberflächenangaben nach DIN ISO 1302.Die nebenstehenden Erläuterungen der Symbolik und die beiden Eintragungsbeispiele sollen einen Einblick in die DIN ISO 1302 vermitteln:

    1. Beispiel:Das Symbol steht auf der Oberfläche oder auf der Maßhilfslinie. Die Beschriftung ist – wie bei Maßein-tragungen – von unten oder von rechts zu lesen.Das Symbol vor der Klammer steht für alle Oberflä-chenbeschaffenheiten, die in der Darstellung nicht gekennzeichnet sind. In der Klammer werden bei Bedarf die anderen evtl. unterschiedlichen Oberflä-chenbeschaffenheiten zusammengefasst.

    2. Beispiel:Für eine übersichtlichere Angabe kann das Symbol auf eine Bezugslinie gesetzt werden, bei Bohrungen, Zylindern und Radien auf die zugehörige Maßlinie. Neben der Zeichnung wird die Bedeutung der Buch-staben für die Rz-Werte entschlüsselt.

    GrundsymbolDie zwei (schmalen) Linien bilden einen Winkel von 60°.Ohne weitere Angaben trifft das Grundsymbol keine Aussage über die Beschaffenheit der Oberfläche.

    Symbol für materialabtrennendeBearbeitungDie so gekennzeichnete Oberflä-che wird durch Materialabtrennung – z. B. Fräsen – hergestellt.

    Symbol für Flächen, die im Anlie-ferungszustand verbleibenSo gekennzeichnete Oberflächen findet man häufig bei Guss- und Schmiedeteilen, deren Oberfläche nicht bearbeitet wird.

    Zusatzangaben am Grundsymbola) Rauigkeitswert, z. B. Rz-Wertb) weitere notwendige Anforderungc) gefordertes Fertigungsverfahrend) geforderte Rillenrichtunge) Bearbeitungszugabe in mm

    Eintragungsbeispiele:

    10 Oberflächenangaben nach DIN EN ISO 1302

    Aufgabe 55:

    1. Bei einer Oberflächenprüfung ergaben sich 5 nebeneinanderliegende Rt-Werte (in μm): 18, 17, 13, 20, 12. Berechnen Sie die ge-mittelte Rautiefe Rz und stellen Sie die Oberflächenangabe normgerecht dar.

    2. Skizzieren Sie die beiden Einzelteile des Stehlagergehäuses. Tragen Sie die Maße ein und wählen Sie geeignete Toleranzen. Legen Sie für die einzelnen Oberflächen die jeweiligen Funktionen fest, wählen Sie eine geeignete Rautiefe und tragen Sie diese normgerecht in die Skizze ein.

    Stehlagergehäuse

    1. Beispiel

    2. Beispiel

    92155_001_128.indd 8492155_001_128.indd 84 14.11.16 15:2514.11.16 15:25

    /ColorImageDict > /JPEG2000ColorACSImageDict > /JPEG2000ColorImageDict > /AntiAliasGrayImages false /CropGrayImages true /GrayImageMinResolution 300 /GrayImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleGrayImages true /GrayImageDownsampleType /Bicubic /GrayImageResolution 300 /GrayImageDepth -1 /GrayImageMinDownsampleDepth 2 /GrayImageDownsampleThreshold 1.16667 /EncodeGrayImages true /GrayImageFilter /DCTEncode /AutoFilterGrayImages true /GrayImageAutoFilterStrategy /JPEG /GrayACSImageDict > /GrayImageDict > /JPEG2000GrayACSImageDict > /JPEG2000GrayImageDict > /AntiAliasMonoImages false /CropMonoImages true /MonoImageMinResolution 1200 /MonoImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleMonoImages true /MonoImageDownsampleType /Bicubic /MonoImageResolution 1200 /MonoImageDepth -1 /MonoImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeMonoImages true /MonoImageFilter /CCITTFaxEncode /MonoImageDict > /AllowPSXObjects false /CheckCompliance [ /None ] /PDFX1aCheck false /PDFX3Check false /PDFXCompliantPDFOnly false /PDFXNoTrimBoxError true /PDFXTrimBoxToMediaBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXSetBleedBoxToMediaBox true /PDFXBleedBoxToTrimBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXOutputIntentProfile (None) /PDFXOutputConditionIdentifier () /PDFXOutputCondition () /PDFXRegistryName () /PDFXTrapped /False

    /CreateJDFFile false /Description > /Namespace [ (Adobe) (Common) (1.0) ] /OtherNamespaces [ > /FormElements false /GenerateStructure true /IncludeBookmarks false /IncludeHyperlinks false /IncludeInteractive false /IncludeLayers false /IncludeProfiles true /MultimediaHandling /UseObjectSettings /Namespace [ (Adobe) (CreativeSuite) (2.0) ] /PDFXOutputIntentProfileSelector /NA /PreserveEditing true /UntaggedCMYKHandling /LeaveUntagged /UntaggedRGBHandling /LeaveUntagged /UseDocumentBleed false >> ]>> setdistillerparams> setpagedevice